Der Drehflügler, Juni 2015
Ja, ich weiß, noch ist nicht Juni, aber in diesen letzten Maitagen eröffne ich mal einen neuen Drehflügler-Thread – zumal das Interesse an der Rotorblatt-Off-Topic-Debattenmöglichkeit unverändert groß ist…
In anderen Threads wurde auch schon angerissen, was ich zusätzlich als Aufhänger für diesen nehme und was die Hubschrauber-Experten bestimmt interessiert: Das Deutsche Heer plant, einen zivilen Hubschrauber in Dienst zu nehmen:
Für den SAR-Dienst beabsichtigt das Heer nach 2016 als Nachfolgemodell eine zivile Version des bewährten Hubschraubers EC-135 einzusetzen.
Der Eurocopter EC-135 ist ein moderner, weltweit eingesetzter und in der Luftrettung bewährter Hubschrauber. Sein Einsatzgebiet liegt hauptsächlich in der Luftrettung und als Polizeihubschrauber oder bei vergleichbaren Aufgaben. Er wird zunehmend auch zur Ausbildung und Schulung von Piloten verwendet. So beispielsweise in der Bundeswehr an der Heeresfliegerwaffenschule in Bückeburg. Der Hubschrauber verfügt über zwei Triebwerke, ein digitales Cockpit, Autopilot und ein Flug-Management-System. Die besondere Konstruktion des Heckrotors sorgt für mehr Sicherheit am Hubschrauber und reduziert die Lärmemission. Flugschüler lernen innerhalb von zwölf Monaten nicht nur die Beherrschung des EC-135 nach Sichtflugregeln, sondern erhalten auch die Qualifikation für den Instrumentenflug und den Sensorflug im Nachttiefflug.
(Aus einem Bericht des Heeres vom 29. Mai 2015, gefunden hier – danke für den Leserhinweis.)
Na da bin ich mal auf die Beantwortung einiger Fragen gespannt:
Unter anderem:
Wie viele Hubschrauber an wie vielen Standorten?
Neue oder umgerüstete von der HFlgWaS (haben ja wohl zu viele für die paar Flugstunden die sie für die Schulung benötigen)?
Wo kommen die Besatzungen her (hoffentlich nicht direkt von der Heeresfliegerwaffenschule)?
Warum nutzt man nicht den NH-90? (Geneigte Leser wissen das, die Öffentlichkeit wohl noch nicht)
Ein paar zusätzliche Maschinen mit Seilwinde etc. dürften es schon sein.
Aber was ist mit der Bestellung von BSHS (EC 120)?
Was ist mit den 22 zusätzlichen NH90 für das „Euroregiment“?
Toller Artikel auf der Homepage des Heeres, der das gleiche Unvermögen zeigt wie es die Luftwaffe übe 50 Jahre getan hat. Warum. Man bewirbt und argumentiert für den SAR-Dienst mit den Wahrnehmungsprioritäten 2 (ICAO-SAR für das BMVI), -Priorität 3 (Unterstützung Katastrophenfälle z.B. Galtür oder Eschede) und -Priorität 4 (Dringende Nothilfe zur Unterstützung des zivilen Rettungswesens z.B. ZDF Serie die Rettungsflieger). Und die Hauptaufgabe, wie sie auch heute noch festgeschrieben ist (ob VMBl jetzt A-2irgendwie oder ATP 10, auch wenn 2010 die Ratifizierung zurück gezogen wurde ist die Vorschrift noch gültig) nämlich die Sicherstellung des militärischen Such-und Rettungsdienstes in und ggf. auch außerhalb Deutschlands. Ich bin gespannt wie dieser Kernauftrag mit der dafür zu kleinen EC 135 geleistet werden soll. Oder ist es nur der Versuch, die im Heer verlorene,“Generalstaxi“-VBH-Komponente anders zu verstecken.
@TomTom: Na dann sichte man mal http://www.lba.de/SharedDocs/Downloads/DE/L/L1/Praesentation_Infoveranstaltung_2013_L1-Allg.pdf?__blob=publicationFile&v=1 und denke dann über die Defizite bei dem Bw- bzw. Marinemodell nach.
Damit wären wir natürlch gleich bei den Wettbewerbswidrigkeiten, den jeder ernsthafte AOC-Holder arbeitet sich für ein ATO-Certificate den „Arsch“ ab.
Habe ich gerade erlebt bei der Umschreibung der TRTO und FTO meines Brötchengebers. 3 Letzordner, ca 600 Seiten an OPS- und QM-Documentation, bitte in Deutsch und in Englisch. Danke!
P.S.: Ich wünsche unseren ‚blauen Jungs‘ nichts Böses, aber gebührende Profi-Qualität.
@gc: Sie argumentieren ja mit Sachverstand.
Dabei geht es doch um Industriepolitik, man will sein Gesicht wahren (irgendein SAR-Dienst ist besser als gar keiner) und vor allem kann man so die „überzähligen“ Besatzungen der VBH unterbringen.
Ich bin mal gespannt, ob die üblichen Verdächtigen wie SPON und Focus mal wieder beim Herrn Wiegold recherchieren und das Drama um den NH-90 weiter ausbreiten.
@gc: Für Ihren letzten Satz 1+! Und für unsere Marine mein Beileid. Sprechen wir beim EC 135 etwa von einem ernsthaften Marine- oder Offshorehubschrauber?
@Vtg-Amtmann: Wie kommen Sie auf die Marine? Die Rede ist nur vom Heer.
Die Seeflieger sollen doch den super NH-90 kriegen?
Da werden ja jetzt vielleicht noch schneller Zellen frei, wenn man die nicht für SAR Land benötigt.
@TomTom: Na dann denken Sie mal an das Nordholzer „Bauunternehmer-, Scheinerhalter-, Superbillig (3.000 €)-, Praxisnah-, Kommodorefreundlich- und sonst noch Was-Modell, ausserhalb jeglicher ATO-Regularien!
@Vtg-Amtmann:
Sie meinen diese „Erfolgsgeschichte“?
https://bw2.link/YwIDA
https://bw2.link/PdKZK
@ all:
Der oben zitierte „Heeresbericht“: Realsatire dort oder werden ALLE für DUMM gehalten?
„Flugschüler lernen innerhalb von zwölf Monaten nicht nur die Beherrschung des EC-135 nach Sichtflugregeln, sondern erhalten auch die Qualifikation für den Instrumentenflug und den Sensorflug im Nachttiefflug“
Na dann, nix wie ab in die rabenschwarze Nacht!
@TomTom: Richtig, ob das aber ein wirklicher Erfolg ist, sei dahingestellt.
Die Rede ist ja ausdrücklich von einer „zivilen Version des EC-135“. Die Maschinen der Waffenschule dürften also nicht in Frage kommen. Ob die 135 ein idealer SAR-Heli ist, sei mal dahin gestellt. Zumindest dürfte aber unter ihr nicht das Krankenhausdach einbrechen, wie beim NH-90 zu befürchten gewesen wäre.
@Schorsch52: Für was habe ich eigentlich 10 Jahre Lötlampe und UH1D-Dose samt ile Stunden auf B206, MD500 und Eichkater gebraucht, um im Bereich CHPL mitreden zu können, und dann nochmals 10 Jahre für eine ATPL samt FI und Supervisor und um damit wirklich fit zu sein?
die bundespolizei-fliegergruppe steht derzeit vor einem weiteren meilenstein ihrer geschichte, denn erstmals führt sie autark einen eigenen großeinsatz durch – und zwar im zusammenhang mit dem bevorstehenden G7-gipfel in elmau und 30 maschinen unterschiedlichster typen werden im einsatz sein…..bekommt die bundeswehr eigentlich auch sowas hin, 30 hubschrauber in einem einsatz bzw. zu schicken?
die sea lynx der marine fliegen wohl auch noch eine weile…vllt. aber auch nur im simulator.
cae ist beauftragt worden, für drei jahre die wartung und unterstützung im simulatorbetrieb für den internationalen lynx-flugsimulator im marine-fliegerhorst nordholz zu gewährleisten. dort werden besatzungen aus deutschland, dänemark und portugal ausgebildet.
nachdem wegen rissen im heckbereich die sea lynx im september 2014 gesperrt worden waren, sind seit april 2015 die ersten sea lynx wieder im einsatz.
@Wolfsmond: Sind die Hubschrauber nicht zivile 135er im oliven Kleid? Oben an der Verkleidung steht ja auch noch die 135 dran. Sonst wäre es ja ein 635.
Oder irre ich da komplett?
nebenbei, das britische militär hat in den letzten jahren 8,5 Milliarden euro investiert, um seine hubschrauberflotte auf vordermann zu bringen….hat jemand einen überblick ob investitionen, wieviel oder überhaupt, in die deutsche hubschrauberflotte geflossen sind?
Man hätte sich ja mit der Lw (BAIN) absprechen und ein paar EC645 zusätzlich beschaffen können.
Wer ist denn der Hauptkunde (Begründung für die Beschaffung) des LHU?
Am Ende stehen die Kisten als Ersatz für die BO auch noch in Celle.
Ich verstehe die Bw Führung nicht mehr!?!?
@Stefan: Grundsätzlich entsprechen die EC-135 der Bw den zivilen H135 (daher sind also beide „135“), aber es gibt bei der Ausrüstung einige Unterschiede (z.B. UHF-Radio).
Also, ich verstehe jetzt nicht wirklich was von Drehflüglern – aber ich finde die Lösung schlicht pragmatisch. Die absehbar rasche Verfügbarkeit, die Flotten-Synergie und die – gemessen am NH90 – mit Sicherheit deutlich geringeren Betriebskosten sprechen doch dafür. Was wäre denn die Alternative? Der NH90 wohl kaum (zu groß, zu schwer, zu teuer) – dann doch wohl eher der ADAC. So gesehen finde ich es naheliegend, ein geeignetes Muster zu beschaffen, das bereits in der Bw genutzt wird – aber wie schon gesagt: Ich verstehe nicht wirklich was von Drehflüglern.
Der LUH geht in die Nähe von Ulm, was eigentlich bereits bekannt sein sollte.
Und für Ari: das Problem ist nicht erst seit 2014 da, es gab vorher schon ein Problem, nur 2014 hat man erkannt, dass es kein Einzelfall ist!
Für den SAR Dienst braucht man wirklich einen Hubschrauber der nicht lfd. gegroundet wird. EC/135EC145 sind ideal. Wieso nicht grundsätzlich EC145? Die bekommt das KSK doch auch. Auch ja wir denken ja noch in Teilstreitkräften.
Übrigens wären die EC auch für die Korvetten130 ideal mit Teleskophangar. Sonst bekommen die nie eine fliegerische Komponente. Für Polizeiaufgaben reichen die genannten EC´s auch bei der Marine.
@Sehendes Auge:
Ein H135 von 2017 hat mit einer EC135 T1 von 2000 nicht mehr allzu viel zu tun. Außerdem ist der H135 wie gc oben schrieb, für den SAR-Einsatz eigentlich zu klein. DRF und ADAC bestellen in großen Stückzahlen H145, da der H135 sogar als RTH an seine Grenzen stößt. Das Problem verschärft sich, wenn über längere Zeit nach dem abgestürzten Fluggerät gesucht werden muss oder die Rettungswinde zum Einsatz kommen soll.
Die bessere Alternative ist der von Elahan angesprochene H145M (ehem. EC645 T2), der als LUH an die Luftwaffe geht. Nur dann würde der SAR-Dienst logischerweise ebenfalls an die Luftwaffe gehen, was einigen Personen im Heer gar nicht schmeckt.
@ Sehenden Auges: Ich habe es schon einmal in einem älteren DF-Thread geschrieben,
Der AH135 (ehem. EC135 benannt) ist absolut kein geeigneter SAR-Hubschrauber!
Zur Pragmatik:
• Der AH135 ist zu klein und in der SAR-Rolle zu leistungsschwach. Er ist ein echter und sicherlich kein schlechter Rettungstransporthubschrauber (RTH). SAR ist nicht HEMS oder gar öffentlicher Luftrettungdienst wie ADAC und DRF). Einen leistungsfressenden und bei Start und Landung in der Steuerführung problematischen Fenestron braucht man auch nicht, das mil. Personal hat kein Blaulicht an der Mütze und ist in den Flugbetrieb eingewiesen.
• Statt schönen Hochglanzpospekten zu vertrauen, rechne man besser einmal die SAR-Missionsprofile anhand des Flight-Manuals des AH 135 hinsichtlich dessen Flugleistungen samt Weight & Balance sauber durch. Bei einem erhöhten MTOW von 2,980 kg ist die Payload um 30 kg beim AH 135 T3 angestiegen. Das ist lächerlich unter dem Ansatz SAR-HC! (vgl. Auszug aus SAR-Leistungsbeschreibung wie mit Link http://img4.fotos-hochladen.net/uploads/saristsollzwevykx9au.jpg benannt).
• Man rechne man mal grob für einen AH 135 T3 (in IFR-/ HEMS-Configuration) mit 2.100 kg Leergewicht, zzgl. 3 Mann Crew + 1 Verletzter = 360 kg, zgl. Bags, Defi, Propack, Perfusoren, Medical-EQMT = 60 kg, zgl. Winde und Berge-Zubehör = 75 kg, ergibt in Summe 2.595 kg. Da ist noch kein Kilogramm Sprit an Bord (190 kg/h), es gibt auch noch keinen Lasthaken. Mit Cat A – PC 1 bzw. bei HOGE-OEI und bei der Windenarbeit wurd das schon deutlich mehr als knapp, denn hier liegt das magische Gross-Weight bei ca 2.650 kg, wenn man noch einigermaßen eine Platzhöhe haben will, die z.B. Deutschen Breiten entspricht!
• Und wenn man „in einem Einsatz- und Zeitradius von 60 Minuten jeden Punkt im Bundesgebiet erreichen will“, dann sollte man vielleicht doch für ca. 1:30 Std Sprit an Bord haben, ansonsten muß der Tankwagen ausrücken. Ach so, und Suchverfahren soll der SAR-HC auch noch fliegen, am besten bitte dann mit Luftbetankung, natürlich auch aus dem Hause AH (vgl. SAR – EINSATZPLAN (LAND) DES HEERES, ab Seite 41 bis 56 in http://www.rcc-muenster.aero/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY4NmYzNTZjMzE3NzM5NzIyMDIwMjAyMDIw/SAR%20Einsatzplan%20Land.pdf)
• Ferner werden die öffentlichen Luftrettungsdienste (DRF, ADAC, TEAM-DRF und auch weitere ITH (Intensivtransport-HC) -Operator vehement auf die Barrikaden gehen, wenn es auch nur ansatzweise zu Wettbewerbsverzerrungen kommen sollte. Das gilt ebenso für die 16 Zivilschutz-HC, wie von der BuPol (BMI) für den Zivil- und Katastrophenschutz auf 12 Luftrettungsstationen betrieben, von insgesamt 112 (!) RTH- und ITH-Stationen für den Land- und Offshore-Einsatz in Deutschland.
Kurzum, die erschreckende Expertiselosigkeit des BMVg hat erneut voll zugeschlagen bzw. die Lobbyisten unter den Entscheidungvorbereitern haben sich mal wieder durchgesetzt und die Politik hat wie gewohnt unwissend abgenickt.
So langsam wird das zu viel unter der Ära UvdL und KS samt innerem Team, denn man ist auf dem besten Weg die Unsäglichkeiten seiner unsäglichen Vorgänger zu toppen?
Die Zukunft und die Praxis werden beweisen, daß aus den „geeigneten SAR-AH135“ durch die Hintertüre doch wieder Generalstaxis und Scheinerhalterflieger werden.
P.S.: Und der in 2000 eingeführte SHS EC135T1 der HFlgWaS ist laut zig Berichten des BRH und des RPA auch eine glatte und schon von Schöhnboom und weiteren Lobbyisten geprägte Fehlinvestion, ansonsten bräuchte man nicht erst seit 2002 zusätzliche BSHS!
@Vtg-Amtmann: Jaja, schon klar. Und wie verhält es sich im Vergleich zur UH-1D? Ich ging davon aus, dass der IST-Zustand die Ausgangsbasis sei…
Also ich bin ja dafür, das der Amtmann als Staatssekretär für Hubschrauber im Bundesministerium der Verteidigung berufen wird, dann kommt da endlich etwas Expertise rein.
@Sehendes Auges: Die Ausgangsbasis ist der (zukünftige) Bedarf und der wurde in der Leistungsbeschreibung des BMVI definiert. Aber selbst dem derzeitigen IST-Zustand entspricht die UH1D schon seit Jahrzehnten nicht mehr (JAR OPS 3). In Praxis (Pragmatik) leistet die UH1D im SAR-Dienst jedoch immer noch mehr als eine AH135.
@Vtg-Amtmann: Hmmm… Ich erwähnte ja bereits, dass ich nicht wirklich etwas von Drehflüglern verstehe. Aber weshalb die IST-Situation jetzt eben doch nicht die IST-Situation sein soll, leuchtet mir nicht so ganz ein. Die Frage ist doch, ob sich mit der offenbar beabsichtigten Beschaffung eine Verbesserung gegenüber der gegenwärtigen Situation ergibt. Wenn ich Sie richtig verstehe, bestreiten Sie dies, weil aus Ihrer Sicht die UH-1D immer noch besser ist als ein AH135. Aus Ihrer Sicht wäre damit also eine Lebensdauerverlängerung der UH-1D eine pragmatische Lösung?
@Sehendes AUGES: Radio Eriwan würde sagen: Im Prinzip ist Pragmatik immer gut, aber in Praxis gelten für den (zivilen) ICAO-SAR-Dienst die EU/EG RL/VO und damit die JAR-OPS 3, HEMS und HVO-Regulations. Da geht nichts mit §30 LuftVG!
Um mal bewertungsfrei ein paar Fakten in die Mutmaßungen zu bringen:
Bis einschließlich dieser Woche lief in der HFlgTr die Ausschreibung zur Bewerbung als LFF (32 Stellen) SAR EC135T3 an den StO Frizlar, Niederstetten, Holzdorf.
Gerechnet wird wohl mit 6-8 Lfz.
@ARI:…auch die Bw beteiligt sich mit nicht gerade wenigen Hubschraubern und Flugzeugen am G7 Einsatz.
@Sehendes Auge:
Ein Golf I ist besser als ein Trabbi.
Würden sie deshalb im Jahre 2015 ihren Trabbi gegen einen Golf I eintauschen?
Frage geklärt?
@CRM-Moderator: Wenn mein Budget nichts besseres zulässt – auf jeden Fall ja! Zumal, wenn der „Golf I“ fabrikneu ist, über modernste Technik verfügt und ich in meinem Fuhrpark damit gute Erfahrungen gemacht habe. Ich finde den Vergleich gar nicht schlecht…
@Vtg-Amtmann/@all: Das Adjektiv pragmatisch bedeutet “sachbezogen”, also “im Sinne einer Sache oder eines Ziels praktisch und lösungsorientiert”. Der Begriff hat seinen Ursprung im griechischen pragmatikós (tüchtig). Als pragmatisches Handeln wird bezeichnet, wenn jemand das tut, was nötig ist und was erwiesenermaßen tatsächlich funktioniert. Dabei treten Dinge wie Theorie oder Ideologie zuweilen in den Hintergrund.
Was wäre denn eine pragmatische Alternative?
SAR ist die Begründung für die Beschaffung, der Grund ist eher der Ersatz für BO105 VBH.
Man will günstig mit dem Hubschrauber von A nach B und dafür ist eine EC135 wohl nicht die schlechteste Wahl.
@Sehenden Auges: Nochmals zur Verdeutlicnung: Die richtige Lösung für den ICAO-SAR Dienst (Land) wäre die Beschaffung von solchen Hubschraubern gewesen, welche den Anforderungen und den gesetzlichen Rahmenbedingungen (betriebliche Luftfahrt- und Sicherheitsstandards) gemäß der originären Leistungsbeschreibung entsprechen. Und wenn das BMVg dafür nicht das Budget hat, muß man halt der ohnehin professionelleren BuPol und deren EC155B sowie AS 332 L1 Super Puma den Vortritt lassen.
Was den VBH-Ersatz anbetrifft hat @ZUmdarsen absolut recht, aber dann sollte man das Kind auch beim richtigen Namen nennen und die Karten offen auf den Tisch legen!
Auf den Tag freue ich mich schon, an welchem man die Karten auf den Tisch legt.
Die Frage wird nur sein: wer hat Einblick auf den Tisch?
@Vtg-Amtmann, @Zimdarsen: Wenn ich Ihre Argumente aufnehme und 1+1 zusammenzähle, klingt das Ganze für mich…
…nach einer PRAGMATISCHEN LÖSUNG – Sorry…
@ Sehenden Auges: BRAVO! Der Vtg-Amtmann würde auch einer Hummel noch erklären, warum sie nicht fliegen kann oder nicht fliegen darf. Zum Glück versteht sie ihn nicht, wie so viele Leser dieses Blogs
@All
Das „Key Word“ ist ICAO SAR nach Richtlinien,
definiert im „International Aeronautical and Maritime Search and Rescue Manual“.
(IAMSAR)
Hier werden u.a.Minimum Fähigkeiten an die SRU definiert.
z.B. Der Liegendtransport einer Tornado Jetbesatzung (Pilot + WSO)
nach Schleudersitzausschuss. Dies ist durch eine EC135 nicht zu leisten.
Die „Pragmatische ICAO SAR Lösung“ wäre für Heer und Marine weiterhin der
Sikorsky S-92 und Agusta Westland AW189 Kat. A Class 1,
in der SAR Version analog zur UK SAR.
http://bristowgroup.com/helicopter-services/uk-sar/
Alles Andere ist Bullshit.
@ SEAKING
die EC kann dies genausowenig wie der SEA KING … (mind the gap)
@Chickenhawk
Zitat“ die EC kann dies genausowenig wie der SEA KING … (mind the gap)“ Zitat Ende.
Ach ja ??
Aufgrund welcher jahrzehntelanger SAR Expertise mit Sea King begründen Sie diese Erkenntniss ?
Die EC können wir fast als Innenlast transportieren…grins
…Dann habe ich die 2. Trage neben der PTE (Patienten Transport Einheit) wohl jahrelang nur geträumt. Und die 3. Trage dahinter hat dann natürlich nie stattgefunden…
Ausserdem sollten wir uns den Blick nicht mit Kielwassersonnenuntergängen blenden lassen.
D.h. Entweder RICHTIG ICAO SAR oder GAR NICHT… WIE ? s.o.
@Chickenhawk zu 30. Mai 2015 – 13:51: Es soll Mitmenschen geben, deren Argumentation entspricht etwa dem Niveau samt zerebraler Größe so mancher bekannter Hummeln im Bereich BMVg und Bw, wo die eine zur anderen sich gegenseitig auf die Schultern klopfend sagt: “Wir sind olivgrün, haben ein Tatzenkreuz auf den Flügeln und am Körper, eine ZDv 19/1 sowie § 30 LuftVG und machen uns unsere Zulassungs- und Sicherheitsstandards sowie Luftfahrtgesetze selber.“ Genau das sind nämlich die Sorte von menschlichen Tief- und Stammtischfliegern, mit denen man über ICAO-SAR (Land oder See) nicht ernsthaft diskutieren kann.
Tornadobesatzungen holen wir mit der CH oder demnächst mit der EC645 ……. Und ich hoffe, dass die Luftwaffenführung dies im Auge hat
Hallo zusammen,
die Beschaffung H135 kann ich bezüglich SAR Land leider auch nicht nachvollziehen. Es ist richtig, dass der H135 in der Vergangenheit insbesondere für die Bereiche HEMS und Behörden (Polizei) beschafft wurde. Aber Airbus Helicopters hat bereits seit einigen Jahren damit zu kämpfen, dass die Nutzer aus diesem Bereich auf den H145 wechseln (z.B. Polizei Baden-Württemberg, ADAC etc.). Die Gründe liegen auf der Hand: höhere Nutzlast, mehr Raumvolumen und dadurch insgesamt eine flexiblere Nutzungsmöglichkeit und vor allem genug Leistungsreserven für die Zukunft bei moderat höheren Kosten.
Das ging bereits soweit, dass AH im Frühjahr 2014 die Endmontagelinie vom H135 für mehrere Wochen stillgelegt hat. Insgesamt hat AH immer größere Probleme, aus den oben genannten Gründen, die H135 abzusetzen. (Da ich mir mit dem verlinken nicht sicher bin einfach mal den Titel „Airbus Helicopters zwischen Flaute und Aufwind“ bei google eingeben, Artikel ist bei der Augsburger Allgemeinen am 16.04.14 erschienen). Wie in dem Heeresartikel beschrieben versucht man die H135 in einem, wie ich denke, letzten möglichen Schritt als Schulungshubschrauber zu platzieren. Allerdings halte ich persönlich das für aussichtslos, weil dafür die kleineren Modelle H120 etc. in den meisten Fällen ausreichen dürften.
Schlussendlich bieten sich meiner Auffassung diverse andere Optionen an für SAR Land:
1.) Orientierung an zivilen HEMS Betreibern und Beschaffung H145 in der SAR Rolle und ggf. zusätzliche, wenn auch eingeschränkte, Nutzung als VBH.
2.) Outsourcen SAR an zivilen Betreiber und konzentrieren auf das Kerngeschäft, also fliegen unter Bedrohung (Transport, Kampf, Forward Air MedEvac).
3.) Beschaffung zusätzlicher H145M (vormals EC645 T2) um dieses Modell verstärkt querschnittlich zu nutzen. Dieser ist mit den entsprechenden Rüstsätzen, welche auch zu großen Teilen von der Bundeswehr für die 15 bisher bestellten Modelle gekauft werden, zu folgenden Aufgaben in der Lage:
• Troop Transport
• Armed Scout
• Special Operations
• Light Attack
• SAR
• MEDEVAC/CASEVAC
• Maritime
• C3i
So dass die Bundeswehr diesen dann auch für SAR und VBH Aufgaben nutzen kann und als weiteren Vorteil eine gewisse Flexibilität erhält, da der H145M zwischen den verschiedenen Rüstsätzen wechseln kann. Somit kann man auftragsbezogen den Flotten- bzw. Rüstsatzmix anpassen an die aktuelle Bedarfslage, ich sage nur Durchhaltefähigkeit bei einem längeren Auslandseinsatz mit größerer Spezialkräfte Beteiligung. Weiterer Vorteil, wie bei 1.), eine einheitliche Logistik bzw. Support. Nachteil, es ist sicherlich die teuerste Lösung. Wobei meiner Auffassung nach verglichen mit dem zusätzlichen Nutzen, Flexibilität, Durchhaltefähigkeit etc. die Bundeswehr deutlich mehr Leistung bekäme als Sie zusätzlich zahlen müsste.
Aber meine Überlegungen sind wahrscheinlich zu strategischer Natur… ;-)
@Zimdarsen: Und wenn die Kollegen im Bach liegen, was dann? Bislang hat die Lw noch keine navalisierten CH53 und/oder AH645!
@Vtg-Amtmann: Es soll auch Mitmenschen geben, denen Ihr unermüdliches und zumeist auch noch beleidigendes und unsachliches BMVg- samt Bw-, KTzG-, TdM-, UvdL-, RW-, SB-, KS-, VW (GI)-, DS- und etc. pp.- bashing unglaublich auf die Nerven geht – ob Sie es glauben wollen oder nicht.
@ SEAKING:
Sehe ich das richtig, dass eine Sea King Besatzung i.d.R. aus zwei Piloten, einem luftfahrzeugtechnischen Offizier, einem Winden Operator sowie einem Taucher besteht bei einem klassischen SAR See Einsatz?
Falls dem so sein sollte, würde mich mal interessieren wie man das langfristig bei einem H145, geschweige denn H135 im Bereich SAR See umsetzen will? Stichwort Nutzlast und Raumangebot. Denn im Zweifel müssen ja auch sicher mal zwei, drei oder gar vier Personen auf einmal von einem in Seenot befindlichen Segelboot oder so aufgenommen werden!? Sollen die dann wie bei M.A.S.H. außen auf Tragen festgezurrt werden? :-) Ganz zu schweigen von der umfangreicheren Seenotrettungsausstattung…
Wenn man denn unbedingt bei AH kaufen will, empfiehlt sich doch eher der H175. Der wurde immerhin speziell für den Offshore Einsatz gebaut, wenn man es mit dem MH90 nicht machen kann, will oder darf.
@Zimdarsen:
Die LUH-Besatzungen sollen also neben SOF Air noch SAR und CSAR (?) machen?
Man sollte erstmal die Hauptaufgabe (SOF Air) beherrschen bevor man verschiedene Nebenaufgaben übernimmt, die zeitlich schnell die Hauptaufgabe verdrängen können.
Aber der Luftwaffe traue ich auch so eine Lösung zu (SOF Air, SAR, CSAR, PR aus „einer Hand“) – man hat ja jetzt auch Kampfretter…
@Zimdarsen
Der ICAO SAR Auftrag ist an das Heer gegangen incl. Leitstellenpersonal (RCC Münster..bald Stadtallendorf..) mit SAR H/C…noch UH1D bis 2016.
@Sehenden Auges
Na ja, auf der der nach unten offenen „Unsachlichkeitsskala „des BMVg dürfte unser
Vtg-Amtmann ein besseres Ranking haben, als die Verteidigungsexperten unter den Pressesprechern…denn,
Zitat:
„Es ist fast unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen,
ohne jemandem den Bart zu versengen.“ Zitat Ende
Georg Christoph Lichtenberg
……deshalb schrieb ich „ich hoffe, dass die Lw Führung dies im Auge hat“
Ja, über den Stil von Vtg-A kann man streiten ABER kann muß wohl inzwischen poltern um gehört zu werden. Was die Verantwortlichen der Streitkräfte aus der Leistungsbereitschaft und dem Vertrauen der Bw Angehörigen gemacht haben ist eine Sauerei.
…….langsam kommt alles an den Tag, doch das Porzellan ist zerschlagen, die Karre schon in Einzelteilen am Fundament der Wand.
Was wäre die nächste Stufe des Protestes, wenn Medien kein Gehör mehr haben?
Streik fällt aus!
@SEAKING: Got the point – however: Seit wann gibt es denn einen Verteidigungsexperten unter den Pressesprechern? Ich kenne jedenfalls keinen…
@Sehenden Auges:
Irgendwas konstruktives auf der Sachebene?
@SEAKING/Zimdarsen/Amtmann hat doch die Messlatte hingelegt.