Exercise Watch: ‚Joint Warrior‘ – eine Übersicht
Zur NATO-weiten Übung Joint Warrior vor der schottischen Küste – dazu mehr Infos hier – gibt’s eine nette Datenvisualisierung: Alle teilnehmenden (schwimmenden) Marineeinheiten auf einen Blick. Die Daten hat der Kollege von turkishnavy.net zusammengetragen, das Blog Contemporary Issues &Geography (CIG) hat’s visualisiert.
(Möglicherweise sind noch paar Fehler drin, die Grafik wird aber noch mal überarbeitet. Und: die Angaben zur Deutschen Marine stimmen, die habe ich nämlich beim Marinekommando gegengecheckt.)
Die Übersicht in größer hier.
(Grafik mit freundlicher Genehmigung von CIG)
…..und hier toben die Krachmacher gerade rum:
http://www.marinetraffic.com/de/ais/home/centerx:-5.015625/centery:55.41656/zoom:8/mmsi:211210630/shipid:130473
;-)
@klabautermann
… leicht erkennbar daran, dass sie so ziemlich als einzige mit Geschwindigkeiten von mehr als 20kn angezeigt werden ;-)
@T.W.
2 S-Pützen sind wohl weiter im Norden (nur Hermelin wird bei der Isle of Eigg im AIS angezeigt). Die spielen wohl mit den norwegischen Kameraden rum.
Lustig, auf all den verbliebenen Geparden bin ich mal gefahren – beim Zobel war ich I WO der Indienststellungsbesatzung…..schon ganz schön nostalgisch heute ;-)
„Die spielen wohl mit den norwegischen Kameraden rum.“
hm, was spielen die denn da grade? HYÄNE heizt mit > 30 kn Richtung NNE, die anderen lümmeln so mit 9 kn in der Gegend rum…
(man müsste AIS noch so erweitern, dass auch der Sound mit übertragen wird….)
Irgendwie finde ich die S-Boote noch lange nicht überholt – klar, ein Neubau wäre angesagt, aber als schnelle Spezialisten sind sie (gefühlt) allemal besser, als die eierlegende (und scheinbar verfluchte) Wollmilchsau K130.
@Voodoo: Beim Heer hat man bei der Panzerwaffe ja immerhin erkannt, das man sowas irgendwie haben sollte. Aus dem gleichen Grund könnte man bei der Marine diese Gedanken auf S-Boote analog anwenden ;)
Bei aller Nostalgie sollte man nicht vergessen, dass diese Boote – bei einem längeren „symmetrischen“ Einsatz (über Monate) außerhalb heimischer Gewasser wie Ost- und Nordsee – einen erheblichen logistischen Aufwand erfordern, der alles andere als proportional zum Einsatzwert dieser Boote wäre. Tender, Systemunterstützungsgruppe, (Nach)Versorger etc. Um zum Beispiel 24/7 drei Boote in einem Operationsgebiet on station zu halten benötige ich insgesamt mindestens 6 – besser 9 Boote- in einer forward deployment area. Dies sind Ein-Wachen-Boote, da ist irgendwann Schicht im Schacht mit dem human factor und zwar meistens früher als Wasser, Kraftstoff und Johannsen Rum reichen ;-) Der Einsatz solcher Boote macht nur Sinn im Rahmen einer Jeune École Strategie.
„From the Sea“ erfordert andere Plattformen – wie z.Bsp Korvetten.
(Achtung, Frage von einem Heeresmokel^^) Mangelt es den Korvetten nicht an Schnelligkeit? Wenn ich 26 kn gegenüber 35+ lege, fühlt sich das neuere Modell äußerst lahm an…
From the Sea landet dann aber irgendwann zwangsläufig in den Littorals, wie man gerade bei „Joint Warrior“ wieder wunderbar beobachten kann. Und auch für das in den Köpfen immer noch nicht präsente maritime Jahrhundert, das seit 15 Jahren läuft, lande ich in allen relevanten Gebieten irgendwann in den Littorals und da brauche ich äquivalente Einheiten.
Irgendwie tun wir in DEU wieder so als ob wir BlueWater sind.Norweger, Schweden und Finnen erhalten sich ihre kleinen waffenstarrenden „Kampfsäue“ als Ergänzung ihres Flottenmix in dem auch Korvetten vorkommen (und ja ich mag Korvetten, da sie meinen Blumenstrauss wunderbar ergänzen). Und trotzdem finden viele unser logistisches Konzept eben für diese Gebiete, aufbauend auf dem Tenderwesen gut.
Und es ist ja nicht so, dass es keine Lösungen für neue Boote geben könnte. (Selbst der ursprüngliche „Hersteller“ hat da auch für andere Nationen „waffenstarrende Boote“ mit im Bereich bis 60m weiterentwickelt.) Aber ich möchte jetzt hier keine Glaubensfrage vom Zaun brechen. Ich war ja nie im FüM und habe somit gar keinen Gesamtüberblick über die Thematik. Geschweige denn dass ich irgendwie im Bereich Littorals und CSW ein wenig zu Hause ware.
Daher schweige ich jetzt auch schon wieder still…grummel…
@Voodoo
In aller Kürze (tippen am Handy ist doof gerade).
Das mit der Geschwindigkeit ist etwas schwerer vergleichbar. Die Fähigkeiten sind der Startpunkt. Und Geschwindigkeit kostet Geld. Bei Schiffen Größe und Gewicht Korvette bedeutet das schnell ne Gasturbine. Ich komme da sonst nachher nochmal drauf zurück wenn mehr Zeit ist..
@NMWC
lol – from the sea lande ich natürlich irgendwann in den littorals, aber wenn das eben gegnerische sind, dann braucht die Minenhacke Schutz durch SBoote, die brauchen dann Schutz durch Jabo, und wenn ich keinen Flugzeugträger habe, dann kann es ganz schnell ganz eng werden, wenn diese littorals ein paar hundert Seemeilen von meiner Base entfernt sind. Ich bin nun – mit Unterbrechungen – 14 Jahre in 3 Geschwadern auf 4 verschiedenen Typen gefahren (2 x Kdt, StvKdr, Kdr) und kenne diese Waffe in- und auswendig….und die haben auch im Mittelmeer einen prima Job gemacht.
However, they have their limitations ;-)
@Voodoo
Auch die Schnellboote rasen nicht immer mit 35 Knoten durch die Gegend ;-) Wichtig ist, dass die Korvetten in ihrer Marschgeschwindigkeit mit Fregatten etc mithalten können.
@TW:
Da hat jemand Ihr Blog gelesen und Ihren Wunsch erfüllt :-)
https://bw2.link/O47zc
Edith: Bevor jemand umsonst drauf klickt, es ist eine Übungsübersicht der Bw 2015
@O.Punkt
Wenn jemand meinen Wunsch erfüllen wollen würde, dann hat er/sie aber nicht richtig zugehört ;-)
Da fehlt doch was… z.B. der Umfang der deutschen Beteiligung. Ist ja ein kleiner Unterschied, ob drei subject matter experts oder ein Bataillon oder vier Kriegsschiffe in diese Übung geschickt werden…
In der momentanen Situation und in die Zukunft gerichtet ,sollte die Marine auf jeden Fall die Initiative ergreifen, um für den Erhalt der Schnellboote zu kämpfen.
Wir können diese kampfkräftigen Boote auf alle Fälle noch lange gebrauchen.
@klabautermann
Als ehemaliger Heeresangehöriger habe ich eine Frage:
Sie listen auf 2 x Kdt, StvKdr, Kdr
Wie kann ich es mir in die Heereshierarchie übersetzt vorstellen?
Wie gesagt, ich kann mir darunter nichts vorstellen, eine Übersetzungshilfe würde mir helfen,
Werferfehler (weil mich das Thema interessiert)
Ich sehe das Problem bei den Korvetten bei ihrer doch sehr beschränkten Seeausdauer. Gut, für die Ostsee reicht es allemal.
@ NMWC et al.
Bedanke mich trotzdem schon mal für die Nachhilfe!
@Werferfehler
Kommandant = Kompaniebene
StvKommandeur Geschwader = S3 Bataillonsebene
Kommandeur Geschwader = Kdr Bataillonsebene
Bezüglich Schnellboote:
Ist MM38 überhaupt noch nutzbar? Oder ist da die Nutzungsdauer schon überschritten, wie bei Kormoran?
Exocet (zumindest die nie upgedatete Version unserer Marine) ist technisch gesehen ja noch älter als Kormoran.
Ob noch zugelassen oder nicht stellt sich da sowieso die Frage, inwieweit dieser Flugkörper überhaupt noch Ziele mit modernen Gegenmaßnahmen (wie sie der „böse Russe“ wohl zweifellos hat) bekämpfen kann. Zumal Exocet wohl bereits im kalten Krieg kompromittiert war.
@klabautermann
Natürlich weiß ich wo Sie stehen und welche Expertise Sie da mitbringen. Sie sind da nicht ganze alleine im Wissen darüber. Und wenn jemand nur Ihre Einlassung „Jeune École Strategie“ liest und from the Sea dann bleibt evtl das Falsche hängen. Das gewisse Kreise das genau so wollen und die Expertise Brown Water mit Macht seit Jahren vernichtet haben ist ein anderes Thema.
Das die genannten Systeme gewisse Shortfalls mitbringen ist auch mir klar. Sie haben aber auch für die Littorals eine erhebliche Sammlung an Fähigkeiten. Richtig eingesetzt und mit den neusten Systemen, die machne der Shortfalls bereinigen würden, eine nicht zu unterschätzende Wirkfähigkeit.
Auf den Minenhackern habe ich nunmal meine Fahrenszeit verbracht mit nem gewissen „Abschluss“. Mit dem CSW durfte ich mich auch noch ein wenig beschäftigen und nun stelle ich mein Wissen einem anderen Bereich zur Verfügung. Das wir beide nicht blöd sind und auf derselben Argumentationslinie sind wissen wir ja schon länger. Und irgendwann erzähle ich dann mal bei ner Tasse Bier was ich jetzt so mache. Aber das ist ein anderes Thema.
Die Frage ist sowieso ob es aufgrund der Bedrohung durch landgestützte Systeme zu größeren Seeoperationen in der Ostsee oder im Küstenbereich allgemein (symmetrischer / dissymmetrischer Konflikt) kommt.
Diese Bedrohung ist aber nichts Neues und im Küstenbereich eine normale Bedrohung. Die gab es auch zu Zeiten des Kalten Krieges und dem kann man begegnen.
Mit vielen kleinen Einheiten verbessere ich die Dislozierung meiner Kräfte und erhöhe den gegnerischen Aufwand seine Kräfte entsprechend zu verteilen bzw auf meinen Ansatz zu reagieren. Habe ich dann mittelgroße Einheiten können mir diese entsprechende „Defence Bubbles“ ermöglichen. Deswegen habe ich ja verschiedene Task Groups aufgebrochen in Task Units und Task Elements. Area Access/Area Denial (A2/AD) ist ja nun auch im Grunde nichts Neues.
@Klabautermann: Seit dem wir UNIFIL gefahren sind ist auf den Schnellbooten außerhalb der Ostsee ein zweier-Wachstopp üblich der für MIO und ASymW ausreicht und Seeausdauer von etwas über 3-4 Tagen ermöglicht, je nach Fahrt.
Minenhacke – den Begriff kannte ich noch nicht :-).
Nun, hätte man das Konzept „Schnelles Minenkampfboot“ konsequent umgesetzt/weiterentwickelt (RAM, Midas, etc.) (weniger in der ML-Rolle), dann wäre das mit dem Eigenschutz etwas einfacher gewesen und die S-Pütze könnten ihrem originären Job nachgehen, der imho immer noch eine Berechtigung hat. Der Mineur muss in der Lage sein, sich vor gegnerischer Küste seiner Haut erwehren zu können, gerade in Langzeitoperationen. Aber es lohnt nicht über vergossene Milch zu klagen, hauptsache man lernt daraus.
@JCR 17.April 2015 18:06
Gerade erst gesehen. Die MM38 gehen eigentlich dieses Jahr aus der Betrachtung der Ist-Fähigkeit raus. Oder anders gesagt: Was meinen Sie warum die F123 gerade auch so eifrig die Dinger verschießen? LOS-Bereinigung sozusagen, bevor ich da nochmal was machen müsste und die Dinger im StartContainer „rumgammeln“.
@Thomas Melber 17.April 2015 17:39
Auch gerade erst gesehen. Der Garten war gestern um die Uhrzeit im Fokus ;-)
Sie finden kaum eine Korvette die länger als 7Tage auf Station bleibt. Auch bei Korvetten ist die logistische Abstützung auf ein Tender Äquivalent eine wichtige Komponente. Und die Beschränkung hat nicht unbedingt mit Kraftstoff oder dem Wachstopp zu tun. Es war nunmal eine Forderung das eine Seeausdauer von X-Tagen sicherzustellen ist. Hat etwas mit der Ausstattung des Schiffes nach Bauvorschriften bzgl. Frischware, Auslegung der Kühlräume und TK-Räume, Trockenware, Raumgrößen, Ersatzteile, Sanitätsausstattung gemäß den anzuwendenden Bauvorschriften zu tun. Da gibt es klare Klassifizierungen drin, die erhebliche Auswirkungen auf auszurüstende Räume und weiter Dinge haben.
Das Thema Frischware holt dabei auch alle anderen Korvetten-Designs, bzw weitere Bootsklassen ein. Nicht nur unsere.
Und nochmal. Das ist, wenn ich ein anerkanntes Tendersystem fahre oder eine andere logistische Abstützung realisiert habe bspw. im Verbund mit anderen Nationen (Marine denkt eigentlich immer Combined vor allem in diesem Zusammenhang) und auf das Einsatzgebiet von spezialisierten Einheiten (und das ist Brown Water/Littorals und nicht mit den Trägerverbänden draußen rumschüsseln) achte, überhaupt kein Problem.
Es geht um den Vorteil dieser „kleinen“ Plattformen in den entsprechenden Gebieten.
Es ist ein Zusammenspiel von „From the Sea“ und „Littorals“ das verstanden werden muss.
Bei welchen Fähigkeiten setzt denn die Deutsche Marine ihren Schwerpunkt? Bzw. in welchen Fahrgebieten? Und mit welcher Durchhaltefähigkeit?
Gerade bei der Marine gibt es eine definierte Aufgabenverteilung im Bündnis.
Welche definierte Aufgabenverteilung meinen Sie denn?
Wenn Sie sich den aktuellen Flottenmix ansehen stellt die Marine für die relevanten Warfare Areas (hach..eines meiner Lieblingsthemen) Plattformen als Fähigkeit zur Verfügung und stellt diese dem Bündnis entsprechend zur Verfügung.
und eben von diesen Warfare Areas muss ich kommen.
Wir haben also Einheiten für:
Anti Air Warfare (AAW)
Anti Submarine Warfare (ASW)
Anti Surface Warfare (ASuW)
Mine Warfare (MW)
Electronic Warfare (EW)
Unter diesen Warfare Areas finde ich dann den ganzen anderen „Kladderadatsch“ wie Maritime Interdiction Operations (MIO, eigentlich ein Bestandteil ASuW) und so. Und genau diese Warfare Areas sind besonders kritisch in den Littorals. Bislang bilden wir diese Warfare Areas durch die verschiedenen Einheiten mit ihren Fähigkeiten ab.
edit: Und anhand Joint Warrior kann man auch sehen welche verschiedenen Typen im Zusammenspiel für die Warfare Areas gerade agieren.
@NMWC
Ja, so in etwa meinte ich dies. Allerdings: kann die Deutsche Marine überhaupt alles abdecken? Muß sie das? Und vor allem: in welchen Seegebieten?
Lieber „viele“ kleinere Boote als wenige große Pötte? Oder kann man das nicht so sagen?
Die Franzosen haben sich z.B. Ende des 19. Jhd. auf die Torpedoboote als Verteidigungswaffe konzentriert.
Ich würde ja jetzt gerne auf „Perspektive See 2030+“ o.ä. verweisen. Nur leider wird da wohl noch etwas länger an der „Kommasetzung“ und so „gefeilt“. Oder schlimmeres. Das hat letztes Jahr noch etwas anders ausgesehen, als im Rahmen des Marineworkshops der DWT das Papier als wichtiger neuer Schritt angesprochen wurde. Die ersten Aussagen fand ich persönlich vielversprechend und gerade für Ihre Fragen wichtig. Somit bleibt im Moment nur die derzeitige „Zielvorstellung Marine“ als gültiges Papier.
Ich finde das nicht unbedingt zufriedenstellend und befürchte derzeit, dass diese „Kommasetzung“ so lange geprüft wird, bis das neue Weissbuch raus ist. Aber da wissen andere besser Bescheid, die da mehr Zugang zu haben (@Les: was dazu gehört in letzter Zeit?).
Moin
Da hab ich ja eine nette OT-Diskussion losgetreten – sorry @T.W.
@NMWC
EW ist eine integral warfare area, für die man keine spezialisierten Einheiten vorhält.
ASW und MW würde ich heutzutage unter SSW = Sub Surface Warfare zusammen fassen, so dass als originäre maritime warfare areas letztendlich nur AAW, ASuW und SSW übrig bleiben, und alle Einheiten müssen – in unterschiedlicher Ausprägung – letztendlich alle 3 areas abdecken – das ist einfach eine ökonomische Frage. Hinzu kommt endurance und seaworthiness/seakeeping……..und damit bin ich bei einer Größenordnung von mindestens 1000 Tonnen. Kleine Frage: wieviel Geparde brauche ich um eine K130 im Einsatz 7/24 zu ersetzen ? Ich würde mal sagen: mindestens 6-8 wenn es etwas intensiver als hailing und sailing sein soll…….und wenn der seastate mitspielt.
@ein Mariner
Diesen 2er-Stropp haben wir im 2. und 7.SG schon Ende der 80er praktiziert/getestet – was glauben Sie wohl wie lange ein Geschwader so einen Stropp bei einer etwas schärferen, symmetrischen MIO – als UNIFIL – das durchhält ? Mit 2 Divisionen in Rotation und 2 Booten als Reserve/“Alarm-Rotte“ ist das Geschwader nach 14 Tagen so ziemlich am Ende.
@klabautermann
Allerdings beschränkt die Größe (>1000t) doch die Einsatzmöglichkeiten in küstennahen Gewässern (Tiefgang min.), oder man geht Richtung Katamaran, o.ä.
Vollständige SSW erfordert auch entsprechend Geschwindigkeit und wohl auch fliegendes bordgestütztes Gerät (ggf. auch Drohnen). Da können unsere Minenjäger nicht mithalten.
Diese Hochwerteinheiten wären im Falle eines Falles schwer zu ersetzen, sind da nicht kleinere besser? Wir haben mit den Hohlstabbooten ja diesen Ansatz.
@Thomas Melber
Natürlich wird man gerade bei SSW künftig verstärkt auf Drohnen setzen – fliegende, schwimmende und tauchende.
Small-Single-Mission-Ships (SSMS) – wie die deutschen Hohlstablenkboote – sind einfach unökonomisch. Es wird immer vergessen, dass SSMS in einem Full-Scale-Expeditionary-Szenario planerisch und operativ das (recht niedrige/günstige Heimplatz-) Handicap des ganzen Teams erhöhen. ;-)
Also Breite vor Tiefe auf einem System? Und die Fähigkeiten / Erfahrung der Crew?
Oder macht man dies mit Missionsmodulen – und wenn ja, wo werden diese eingerüstet?
Und auch hier wieder die Frage nach dem Einsatzraum bzw. der Mission.
@Thomas Melber
Tja, gute Fragen…….die Marine kaut auf diesen Fragen seit vielen Jahren rum. Die ursprüngliche K-131-Planung ist ja zugunsten MKS 180 ad acta gelegt worden……da wird wohl wieder eine Fregatte heraus kommen. Die Marine schiebt da imho eine Fähigkeitslücke vor sich her….aber nun wird es wirklich zu sehr OT ;-)
@NMWC
jaja die KOnzeptionen, gehört hat man viel, beitragen könnte man auch, allein man darf nicht.
Ich glaube das Wort „Maulkorb“ fiel in diesem Zusammenhang neulich und das jetzt auch wirklich wirklich wirklich jeder Blog gelesen wird und wenn man da usw….
Mal sehen wie ich offene Quellen für eine Erläuterung nutzen kann.
Fakt ist, auch vor wenigen Tagen hat ein Verteidigungskollege ebenfalls geäußert, das sich eine bestimmte Ebene abwärts dieser Einsicht, seine Porzellanköpfchen nicht zerbrechen soll und wir für diese und die zukünftige Marine überall auf der Welt beneudet werden – m.E. sagt das doch alles.
Ich möchte aber nochmal kurz etwas zum Konzept Schnelles Minenkampfboot sagen, Erstbesatzungen haben bestimmt noch Postbelege, auf denen das so stand. Aber bald darauf wurde politisch korrekt in Schnelles Minensuchboot (SM) umformuliert.
Und mit SM hat Bootfahren, welcher Typ auch immer ja wirklich was zu tun.
Solch hochgerüstete Minifregatten ohne Hubschrauber und ohne Ubootabwehr haben wir heute schon genug. Minenjagdboot, Tender, EGV brauchen m.E. vernüftige EW Vorwarnung mit eigenen Elokaanlage, MASS oder ähnliches, vernünftiger Lageanbindung in Echtzeit sowie Manpad und MLG zur Beruhigung und ansonsten eine anständige Verbandsabwehr, fertig.
Die 343 OPZ war doch eigentlich nur aus „Ersatzteilen“ gebaut und dem präzisen Minenlegen geschuldet. Das machen wir demnächst aber wieder mit B 52- ach nee, machen ja die Amis für uns. ML können wir also auch nicht mehr wirklich, aber auch das ist ein eigenes Thema.
Nun, es gibt ja trotz der starken Tendenz die Marine als reine „Blue Water Navy“ entwickeln zu wollen, auch noch vernünftige Menschen die die speziellen Anforderungen der Heimatgewässer und deren Verteidigung nicht ausser Betracht lassen wollen. Die Marine betreibt in Kiel das „Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters“.
Aus der Darstellung auf Marine.de: „Die Deutsche Marine besitzt wie kaum eine andere Marine ausgeprägte operative Erfahrungen in küstennahen und flachen Gewässern, sowohl im Rahmen traditioneller Szenarien in der Nord- und Ostsee, als auch im internationalen Rahmen (…). Der Fokus maritimer Einsätze hat sich von der hohen See auf flache und begrenzte Seegebiete verlagert. Das COE CSW stellt für die NATO und die am COE CSW beteiligten Staaten die spezifische Expertise in diesem speziellen Operationsgebiet bereit.“ http://tinyurl.com/o9nmvxy
Zum Erhalt dieser Kompetenzen bleiben nach der Verabschiedung der Schnellboote 2016 im wesentlichen, neben den Mienenkräften und U-Booten, nur die fünf Korvetten K130. In der ursprünglichen Planung sollten diese durch weitere Korvetten der Klasse K131 ergänzt werden (wie zwischenzeitlich hier schon von •Klabautermann erwähnt), die aber unter den Blue-Water-Tendenzen ein enormes Größenwachstum erfuhren und zum MKS 180 in Fregattengröße mutierten, und somit nicht mehr sinnvoll im Flachwasser-Bereich einsetzbar sind. Es bleibt also für den küstennahen Bereich eine Lücke, die mit der K131 eigentlich geschlossen werden sollte. Um den von •NMWC genannten Blumenstrauss an Fähigkeiten zu erhalten, bräuchte man vielleicht kleinere Einheiten unter der Größe einer Korvette, die aber nicht die 43kt eines Schnellboots erreichen müssten.
@es will net..
immer wieder diese bösen Mienen, die NMWC und auch ich jetzt haben
@klabautermann
Sie wollen mich auch manchmal bewusst missverstehen, oder? Und das ärgert mich. Heute ist wieder so ein Tag….
Zu EW. Ich habe zu keinem Zeitpunkt gesagt das es dazu einzelne Plattformen gibt sondern dies ebenfalls als integralen Bestandteil der verfügbaren Plattformen gesehen. Aber danke für die Korrektur meiner inneren Einstellung…
ASW und MW würde ich eben nicht als eines zusammen fassen, da die verwendeten Verfahren, die Senorsysteme und deren Frequenzen, die Plattformen und auch die Grundsätze sich erheblich unterscheiden. Es gibt ein paar schnittmengen und Möglichkeiten der gegenseitigen Ergänzung aber bitte nicht als eins. Das geht schief.
Zum Thema Small Single Mission Ships. Ich habe bislang nur auf die bewehrten Möglichkeiten der derzeitigen Systeme hingewiesen. Ich habe NICHT gesagt das dies unbedingt so erhalten bleiben muss. Sondern gestern sogar von neuen Dingen mit neuen Möglichkeiten gesprochen. Bessere Fähigkeiten, aber mit dem Schwerpunkt wo sie denn eingesetzt werden und da ist irgendwann eine gewisse Größe tödlich.
Und ich finde das hier gerade nicht zu sehr OT, sondern gemessen an dem Thema Joint Warrior und was da gerade so geübt wird durchaus relevant.
@Les
Jo, genau so hatte ich das über zwei Ecken mitgeschnitten und deswegen so formuliert.
Und bzgl des Konzeptes und Ihren Ausführungen kann ich nur zustimmen.
@thomas melber
Missionsmodule…ich krieg schon wieder Kopfschmerzen. Ein Glück bin ich heute Nachmittag und das Wochenende weitestgehend beschäftigt….
@es-will-merr-net-in-mei-Kopp-enei
Also das Centre of Excellence for Operations in Confined and Shallow Waters in Kiel ist ein reines maritimes Militärpolitikum. Das wurde nach dem Motto „ich will aber einen NATO-Hut behalten“ von einem deutschen 2-Sterne Admiral beim SACLANT/SACT und dem damaligen Befehlshaber der Flotte (beides Mineure) aus dem Hut gezaubert. Der 2-Sterner wurde dann der Nachfolger des BdF als Derselbige InspM wurde…….;-)
Klassische Nabelschau mit NATO-Fassade…..
Oh je, ein e zuviel das hir jetzt fehlt (wieder mal peinlich …).
@klabautermann
Auch wenn Sie das nur als nutzlosen Mist zur Profilierung einzelner abtun, habe ich die zwei Jahre (noch in den Anfangszeiten des COE) als interessant und persönlich bereichernd empfunden. Zum Einen habe ich dort ein paar gute Leute kennengelernt und wir haben versucht in einer internen „Koalition der Willigen“ verschiedene Projekte ins Laufen zu bekommen (Darunter zwei LTCR, die Teilnahme an NATO Argeitsgruppen und nationalen Arbeitsgruppen aufgrund dieser LTCR und ein paar EXTAC, sowie die Harbour Protection Trials im Rahmen Common Shield). Über den geistigen Zustand der Führung seinerzeit sage ich jetzt nichts. Was meinen Sie woher ich den Spruch mit dem FüM habe?
Auch die Kameraden die dann aus dem Ausland dazugestossen sind, waren gute Leute und zu den meisten Pflege ich jetzt noch regelmäßigen Kontakt. Die Jahre danach war auch ein regelmäßiger Austausch zu sehen, auch mit den interessieren Teilen der Industrie und auch da wurde einiges bewegt, vor allem mit den anderen beiden maritimen COE. Seit dem letzten Wechsel ExecDir dringt aber nicht mehr allzu viel nach draußen.
Aber stimmt, jetzt wo Sie es so sagen, waren wir in Wirklichkeit nur dazu da die hohe Führung zufrieden zustellen und der Nabelschau mit NATO-Fassade Genüge zu tun und außer dem eifrigen Büroschlaf lief nur die Nase.
Melde mich ab ins Wochenende. AR
@NMWC
Sie habeb sich bestimmt vertippt und meinten sicher … über den geistigen Zustand der Führung heute…. ;-)
Ansonsten beschreiben Sie m.E. ein grundsätzliches Problem, äh Herausforderung.
Bis zu einer bestimmten Ebene wird gemacht und getan – alles mit viel Herz und Verstand und dann bricht es oberhalb total ab und es werden Fragen nach dem Einfluss eines Tiefs über RUS auf das Grillen am WE gestellt – so nehme ich Führung seit geraumer Zeit wahr.
Statt sich auf das maritime Zeitalter zu konzentrieren und endlich auch mal zu trommeln- ergibt sich die DEU Miniadmiralität (immer noch viel zu viele ) im Mirkromanagement a la IGF und Co.
Ansonsten werden wir aber weltweit beneidet.
Genau.
Zwei karge Übersichten von Internationalen Stabs und Truppenübungen der Bundeswehr.
Leider nur mit nationaler Verortung und keinen weiteren Informationen.
https://bw2.link/O47zc