Kleine Blog-Statistik: Prioritäten
Zum Vergleich zwei Einträge von heute – Statistik von 21.20:
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• Tätowier-Erlass soll abgeschwächt werden
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Da sollte man nicht die Frage stellen, ob der GI nichts Besseres zu tun hat. Der Wichtigkeit nach, die dem Tätowier-Erlass offensichtlich zugemessen wird, handelt er doch genau richtig.
(Ich kann’s dennoch nicht ganz nachvollziehen.)
Zu just diesem Phänomen (Intensität der Diskussion bei trivialen Themen vs. wirklich wichtige Themen) hat Cyril Northcote Parkinson (der übrigens auch als Militärhistoriker hervorgetreten ist) mal etwas geschrieben. Mal schauen, ob ich das Buch finde.
Weil ersteres für niemanden überraschend kommt.
Letzteres aber schon gerade weil die Berührungspunkte damit für alle in der Truppe vorhanden sind, und ein einlenken der höchsten ebenenen vor der realitäte eher selten.
Zumal der damals neue erlass Stark bei den Amerikanern abgekupfert zu sein schien, ohne aber die Ausnahme bei den Amerikanern die das zeigen bereits vorhandener Tätowierungen erlaubt und nur das Stechen neuer untersagt.(Nein ich bin nicht tätowiert)
Vgl.:Neue verteidigungspolitische Richtlinien anhand der aktuellen Weltweiten Sicherheitslage? Fehlanzeige :)
Kann da nur für mich sprechen. Bei mir sieht es eher so aus, dass bei Themen wie beispielsweise Tätowier-Erlass, der Stress-Faktor sehr viel niedriger ist. Oder dies zumindest von mir so wahrgenommen wird.
Da viele hier diskutierte Thematiken und die geschilderten Sachverhalte (meistens natürlich die Kategorie Missstände) eher die Stimmung senken und Frust bzw. Unverständnis auslösen, führt dies wohl zur unterbewussten Fokussierung auf „weniger ernste“ Themen.
Dort findet man auch eine Diskussion vor, aber in der Regel eben mit deutlich weniger Frust- und Stress-Potential, da das Thema an sich keine wirklich ernsthaften Auswirkungen bzw. Problematiken beinhaltet.
Ich gehe auch davon aus, dass bei Tätowierung, Bekleidung etc. persönliche Betroffenheit und damit größeres Interesse vorherrscht. Ein ganz menschlicher Reflex. Das Ende von ISAF ist eben nicht überraschend und zu abstrakt.
Beim Thema Bekleidung kommt noch erheblich hinzu, dass Reden und Handeln der militärischen Führung erheblich auseinander liegen. Daher sind diese Diskussionen vor allem ein Katalysator für sehr grundlegende Probleme der Organisation Bundeswehr. Dies ist in diesem Fall weitaus gravierender, da die Organisation auf Befehl und Gehorsam aufgebaut ist.
Die Diskussionen hierum zeugen insbesondere von einem gravierenden Verlust an Vertrauen in die Führung.
@Memoria:
+1
ISAF/RSM st eh in der breiten Masse kein Thema… selbst unter den aktiven Soldaten, da nimmt man hin, dass Raider jetzt Twix heisst und der Heldenklau jetzt unter neuem Namen fortgesetzt wird. Anzugordnung trifft dagegen jeden Tag Leute im eigenen Erfahrungsbereich.
Der merkwürdige Missklang in der aufgeführten Statistik zeigt: Jeder sollte sich an die eigene Nase fassen, wenn darum geht, was als wichtig oder weniger wichtig betrachtet wird. Man bekommt eben die Sicherheitspolitik, die man verdient.
Aber es stimmt vermutlich auch @memorias These, dass (sinngemäß) die Flucht in vermeintlich eher profane Themen auch als Indikator für allgemeine Unzufriedenheit, wenn nicht gar Resignation angesichts so vieler ungelöster und verdrängter Probleme gedeutet werden kann.
Was freilich den GI betrifft: Wenn er eine Entscheidung trifft, heißt das noch lange nicht, dass er sich persönlich ewig lange damit befassen muss. Warum haben wir denn Stäbe zur Vorbereitung und Umsetzung?
Bei Tätowierungen können eben „alle“ eine „fundierte“ Meinung haben. Dafür braucht man kein Buch gelesen zu haben oder tiefgehende Analysen zu durchdringen.
Ob ein 600 Mio UAS-Programm beerdigt wird?
Elfenbeinturmdiskussion.
;o)
Das der vorherige Erlass zu spät kam und fernab der Realität war? Ja. Eine der unzähligen #Neuland Vorgänge, die die Rentnerrepublik Deutschland die letzten Jahre heimsucht und weiter heimsuchen wird.
Ansonsten s. @Memoria
@chickenhawk: Was macht die Recherche?
Bezüglich des von chickenhawk erwähnten Buches:
http://en.wikipedia.org/wiki/Parkinson%27s_law_of_triviality
Ich sehe es ebenso, dass beim Thema Tätowierungen jeder mitreden kann. Selbst wer keine tiefe Ahnung von den Hintergründen hat, kann immer noch ein „Ich sehe das so“ oder „Bei mir läuft das so“ loslassen, da er mit diesen Themen täglich konfrontiert ist.
Anders sieht es dann bei abstraken oder komplexen bei Themen wie etwa ISAF oder Hubschrauber aus.
Ich zum Beispiel verstehe von Drehflüglern ungefähr so viel wie von Astrophysik. Um es Sicht der Letzgenannten auszudrücken: Meine Unwissenheit ist sogar so konzentriert, dass sie eigentlich einen eigenen Ereignishorizont haben müsste. Wenn Amtmann und Co. KG hier in den Kommentarspalten zu Höchstleistungen auflaufen, kann ich da absolut nichts essentielles zu beitragen. Wenn aber General Pimpelhuber in anthrazitfarbener Dienstanzugsjacke, bauchfreiem Blouson, Schirmmütze und fünfzehn aufgenähten Springerabzeichen in Kunduz einen Hauptfeldwebel des KSK wegen fehlender Hosengummis und den nicht auf der BAN stehenden und somit nicht dienstlich gelieferten Bergstiefel zusammenstaucht, kann ich da weitaus besser meine Meinung zu abgeben.
Kurz gesagt: Bei „emotionalen“ Themen (Anzugsordnung, Tattoos, „Treue um Treue“) wird es hier regelmäßig immer mehr Aufmerksamkeit und Kommentare geben als bei „abstrakten“ Themen (wie Strategie und Technik). Ausnahme: Drehflügler. Keine Ahnung warum…
Zitat: Thus, consensus is hardest to achieve on technical problems that are simple to understand, and in „soft“ topics such as organization, publicity, funding, etc. People can participate in those arguments indefinitely, because there are no qualifications necessary for doing so, no clear ways to decide if a decision was right or wrong, and because delay can be a successful tactic.
Da ist die Darstellung v. Parkinson deckungsgleich mit d. Kommentar v. CRM-Moderator.
(Der Teil „delay“ kann bez. AG natürlich ignoriert werden)
@Memoria
Zu: Die Diskussionen hierum zeugen insbesondere von einem gravierenden Verlust an Vertrauen in die Führung.
Das will aber keiner wahrhaben bzw. akzeptieren.
die scheinbare deutlichkeit der diskrepanz ist zum glück nicht nur dem inhalt geschuldet. nicht nur werden durch die fb-interaktionen (kommentieren, liken, teilen) lawinenartig mehr und mehr nutzer erreicht, sondern facebook erhöht dann auch qua algorithmus die sichtbarkeit der entsprechenden beiträge allgemein; dh, sie tauchen im meldungsstrom von leuten auf, die sonst nur wenig oder gar nichts von wiegold/ag zu sehen kriegen (was wiederum unter anderem daran liegt, dass sie selten mit dieser seite interagieren).
wenn man jetzt noch dazunimmt, das sich vermutlich etliche virtuelle stubendiskussionen über körperschmuck entzündet haben, während analysen zu ISAF an der heimischen schreibmaschine erstellt oder in büros, hinterzimmern und weinlokalen geführt werden, mag die sache weniger dramatisch scheinen.
Diskussionen sind bei Einstimmigkeit am schnellsten beendet: Für ein ruhiges, stressfreies Blog empfehlen sich also Themen wie „was ergibt 1+1“ oder „wieviele E kommen in Seeelephant vor?“… obwohl, bei letzterem gibt es eine Grundsatzdiskussion zum Thema neue Rechtschreibung… wieder nix mit stressfrei.
Genau! Und der gesuchte Terminus technicus ist bikeshedding.
Das Thema Tradition oder Uniform ist immer ein Renner in AG! Das zum Tätowiererlass mehr geschrieben wird als zum Beendigung von ISAF war klar zu erwarten. Auch beim Thema neue Paradeuniform ging es doch gleich hoch her!
Ich weiß nicht, welcher Thread dieses Jahr oder insgesamt die höchste Zahl an Kommentaren erreicht hat, aber ich würde darauf tippen, daß es sicherlich was mit dem Thema Tradition oder persönliche Ausrüstung zu tun hat, denn die höchste Kommentarzahl habe ich beim Thema Treue um Treue gesehen, mit 968 Kommentaren!
@ Closius:
„Auch beim Thema neue Paradeuniform ging es doch gleich hoch her!“
Dieses Thema gab es doch gar nicht !
Es wurde aus dem Auftritt vdL’s bei den Welsh Guards „abgeleitet“!
Zeigt also, daß es da zumindest unterschwelligen „Gesprächsbedarf“ gibt.
Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen:
Zu manchen Themen kann jeder etwas sagen, sei es dass er davon betroffen ist, betroffen war oder zumindest dazu eine Meinung hat.
Andere Themen betreffen nur wenige, und die haben halt auch nur weniger Aufrufe.
Ein Beispiel: Hosengummis gegen Hubschrauber:
Mit Hosengummis hatte jeder zu tun und auch eine Meinung, mit Hubschraubern eher wenige, inbesondere in den Detailfragen die hier von einigen gestellt werden.
Was übrigens auch der Grund ist dass Fragen zur Schulpolitik eine sehr starke Öffentlichkeit finden, denn auf einer Schule waren ja alle mal. also können auch alle mitreden.
Werferfehler
Ich vermute, dass das Thema Drehflügler, mit seinen diversen Threads addiert die meisten Kommentare über das Jahr erhielt.
Zum Ende der deutschen ISAF Mission fällt mir spontan der ex-Verteidigungsminister Struck und seine geliebten Autobusse in Kabul ein.
Besser, der GI schreibt über Tatoos.
@Rado (und andere):
Das Einschlagen auf den GI in diesem Fall verstehe ich überhaupt nicht.
Die ZDv wurde offenbar nach wenigen Monaten aufgrund des Drucks von unten – offenbar erheblich verstärkt durch den Wehrbeauftragten – angepasst.
Die Änderung der ZDv setzt der GI in Kraft.
Das ist doch eher mal ein gutes Zeichen, dass man relativ schnell erkannt hat, dass etwas geändert werden muss. Für den GI nicht wirklich eine große zeitliche Belastung.
Nebenbei zeigt sich hier, dass der WB – wenn auch im Kleinen – Dinge verändern kann.
Das wurde hier ja kürzlich auch in Frage gestellt.
Neben zahlreichen bereits vorgebrachten richtigen Argumenten (Rückzug ins Private, Einfachheit des Themas, individuelle Kenntnis, verloren gegangenes Vertrauen etc.) kommt meiner Meinung noch eine Eigenheit dieses Blogs dazu (was allerdings auch allgemein typsich für viele Blogs ist).
Der Blogbetreiber wünscht eine sehr eng am Ausgangsthema orientierte Diskussion. Ein Blick auf Teilaspekte wird dann schnell zur Ordnung gerufen, da das „nicht als Debattenplatz für globalgalaktische Fragen vorgesehen war“. Das führt natürlich zwangsläufig zu einer Verflachung der Diskussion. Wenn dann noch der Eindruck entsteht, dass Moderationseingriffe zur richtungsgebenden Steuerung verwendet werden, also nur eine gelenkte Diskussion mit gewünschten Argumenten möglich ist, dann diskutiert man halt nur noch Smalltalk oder unverfänglich technische Themen und da bieten sich Tattoos besser an, als die strukturellen Fehler des ISAF-Einsatzes mit seinen hausgemachten Lebenslügen. Wenn dann noch kulturelle, ethnische und religiöse Fragestellungen im Ursachenkomplex des Scheiterns diskutiert werden (müssten), betritt man endgültig eines der Mienenfelder der deutschen Öffentlichkeit. Den anschließenden Auftritt der Schnappatmer und Dünnbrettbohrer will sich dann endgültig keiner mehr antun, was die Diskussion komplexer Themen unerfreulich und irrelevant macht.
Also, auf in den belanglosen Boulevard … in welcher Phase im Kreislauf der Verfassungen befindet sich unsere Gesellschaft gerade noch mal?
@Memoria | 29. Dezember 2014 – 11:29
Damals war der GI seinem Minister mit Pro-Autobus Argumentation beigesprungen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. So jedenfalls wird er in der Berliner Zeitung vom 11.06.2003 zitiert.
“ … Dieser Transport sei nur mit Bussen zu bewältigen, ein Einsatz von Kampfpanzern sei nicht vorstellbar. „In Kabul ist es Alltag, dass ein Taxi auf die Straße einschert. Was soll ein Panzer da machen?“, sagte der Generalinspekteur. …“
PS: (jetzt etwas OT, habe aber unteren link erst jetzt wiedergefunden)
Als Einschlagen auf einen ehem. GI wollte ich das oben eigentlich auch nicht verstanden wissen, sondern als zulässige Kritik.
Es muss zulässig sein, der deutschen Politik auf den Kopf zuzusagen, dass Soldaten aufgrund ihrer Vorgaben an die Truppe tot sind! Struck wollte trotz Gefährdung in einem Kriegsgebiet seine Autobusse, damit man aus dem Fenster winken kann. Der GI hat das (vermutlich nicht ganz freiwillig) mitgetragen.
Würde mir einen offenen Umgang mit diesem Thema in DE wünschen. Britische Zeitungen scheinen da auch unbefangener. Das wäre ein würdigerer Schlusstrich unter das ISAF Abenteuer.
http://www.dailymail.co.uk/news/article-2837198/Troops-died-UK-general-says-chief-Former-General-claims-young-riflemen-paid-price-Sir-Nick-Carter-s-risk-averse-mentality.html
Der häufigste Kommentar zum Abzug aus Afghanistan dürfte ein kräftiges Durchatmen, eventuell begleitet von einem kurzen Stoßgebet nach oben, sein. Zum Tätowieren ist die Bandbreite der Einfälle größer und reicht vom blöden Witz über Vorschriftenlinks bis zur persönlichen Anekdote.
@Rado, Danke für den interessanten Artikel.
Bisher habe ich noch nichts gesehen, dass eine Auswertung/ Bewertung des sooo erfolgreichen Konzepts „comprehensive approach“ für ISAF mit allen beteiligten Ministerien enthält, die Defizite klar benennt und für den zukünftigen Einsatz endlich mal sicherstellt, dass die am grünen Tisch verteilten Aufgaben auch mit Leben gefüllt werden.
Sollte ich da was verpasst haben?
Oder will mir wieder ein Held des BMI mit 2 goldenen Sternen verkaufen dass er mit seinen 4 Hanseln die afghanische Polizei im Norden ausbildet?
Wenn ja, diskutiere ich lieber über Tatoos.
@Rado:
Missverständnis:
Meine Bemerkung bezog sich auf die Rolle des GI in Sachen Tatoo.
Das Thema Busanschlag finde ich jedoch sehr bezeichnend für die Art der militärischen Beratung durch den damaligen GI.
An die Pressekonferenz kann mich auch noch sehr gut erinnern und wunderte mich bereits damals über die Argumentation von Schneiderhan.
Aber die Diskussion sollten wir besser unter Rückblick 13 Jahre ISAF fortsetzen. Nicht nur wegen der Statistik, sondern weil dies Kernprobleme des Einsatz sichtbar macht.
Danke für den Begriff Bikeshedding. Damit hat ein (gerade in der Software-Entwicklung) vielbeobachtetes Phänomen jetzt endlich einen Namen.
Allerdings greift es für Forendiskussionen imho etwas zu kurz, weil es implizit von einer Ergebisorientierung ausgeht – auch der Fahrradunterstand ist ein Ergebnis, an dem sich eben nur mehr beteiligt wird.
Das Äquivalent zur Augengeradeaus-Diskussion wäre aber: Fahrradschuppen sind ja eh nur der vorauseilende Gehorsam gegenüber einer linksökologischen Politik sind, Fahrräder eine Gefahr für deutsche Autofahrer darstellen (ohne Fahrräder keine Fahrradunfälle), und deutsche Strassen erst wieder sicher sind wenn alle Fahrräder vernichtetet wurden. Die dekadent-verweichlichte deutsche Gesellschaft ist zu einer solch konsequenten Durchsetzung deutscher Interessen ja nicht mehr in der Lage, und kuscht lieber vor der faschistischen amerikanischen Bicycle-Lobby.
Neben den Erkenntnisorientierten hat es eben auch die Meinungskämpfer und Meinungsventilatoren (und die meisten haben glaub von allem etwas in sich). Und werden letztere auf den fehlenden Fokus, die fehlende logische Stringenz, die nicht belastbaren Behauptungen hingewiesen – sprich den fehlenden Mehrwert für die Erkenntnissuchenden – dann kommt als Argumentersatz mal wieder ein „Zensur!“ oder „Wird man ja mal sagen dürfen“.
Beispiele hatte es in letzter Zeit ja genug, auch hier im Thread.
Eine alte Journalistenweisheit lautet: „Nachricht ist, was betrifft oder betroffen macht.“ Bei der individuellen Freiheit (die in den letzten Jahrzehnten auch in der Außendarstellung an Bedeutung gewonnen hat), ist das natürlich klar der Fall. Zudem handelt es sich um eine relativ aktuelle Entscheidung, während das ISAF-Ende schon seit einiger Zeit terminiert war. Natürlich gibt es eine geopolitisch ungleiche Bedeutung beider Themen – interessant wäre daher auch, wie häufig beide Artikel gelesen wurden. Und auch wenn hier die Waage zugunsten der Tattoos fällt: Das ISAF-Ende wurde von A bis Z durch die Medien gejagt, während der weitaus speziellere Erlass ziemlich exklusiv hier zu finden ist …
Summa summarum würde ich daher aus den genannten Zahlen keineswegs ein geringeres Interesse der Leser am Thema bzw. dessen Einschätzung ableiten. Es wäre toll beim ISAF-Thread noch einige Rückblicke, Erfahrungen und Anekdoten der Veteranen lesen zu dürfen. :)
@FvomStein 11:55
War den Tag über unterwegs, deshalb sehe ich das erst jetzt:
Hat ja eine Weile gedauert, bis Sie die Maske fallen lassen und sich in die Ecke derjenigen – vor allem am rechten Rand – gestellt haben, die mir gerne vorwerfen, dass ich hier die Diskussion & die Kommentare manipuliere. Gern fällt dann auch mal der Begriff Geldgeber und ähnliche Vorwürfe, die belegen sollen, dass ich natürlich von irgendwem gesteuert werde.
Das ist ein Angriff nicht nur auf mich persönlich, sondern auch auf dieses Blog und auf die Mehrzahl der Leser, den ich nicht einfach hinnehme. Ich denke, Sie sind auf moderiert gut aufgehoben, und vielleicht finden Sie ja die Foren im Netz , wo es keine gelenkte Diskussion in Ihrem Sinne gibt.
Wenn Herr Wiegold hier steuert oder Richtungen vorgibt, dann nur im positiven Sinne.
Keine Ahnung, wie er die Zeit findet, aber es kommt regelmäßig vor, dass er einen Kommentar entdeckt und in Bezug auf diesen einen neuen Eintrag herzaubert. In der Regel ergibt sich dann eine mehrheitlich sachliche Diskussion.
Meiner Meinung nach die einzigen richtunggebenden Maßnahmen hier.
Und in der Form: Daumen hoch.
Er könnte sich auch einfach mal zurücklehnen und nur dann Einträge vornehmen, wenn ihm persönlich etwas betrachtenswert erscheint.
Eingegriffen wird äußerst selten und wenn, dann nur wenn der Kindergarten nicht mehr in den eigenen Räumlichkeiten bleiben mag und sich zum froß angelegten Waldspaziergang aufmacht.
AG ist ein großer, von TW angebotener Tisch, auf dem reichlich Gaben bereit liegen und solange man seine Füße unter seinen Tisch stellt….
@ T.Wiegold | 29. Dezember 2014 – 16:49
Ich bin ja sonst eher auch mal links der Mitte, also rechts mag ich gar nicht. Daher aber, was hat FvS mit rechtem Rand oder gar Geldgebern zu tun. Seine Kritik hat Ihnen ja offensichtlich nicht gefallen, aber nun gleich rechts. Bin noch nicht so lange dabei, erschließt sich gerade nicht.
@RobertThomp
Seine Wortwahl und Argumentationslinie reiht sich nahtlos ein in Kommentare anderer zuvor. Und Sie irren gewaltig: Es geht nicht darum, dass mir seine Kritik nicht gefallen hat, sondern um pöbelnde und verleumderische Angriffe, die ich – und alle Leser hier – sich nicht bieten lassen müssen.
@RobertThomp: Mal ganz hart ausgedrückt: Wenn Einer am gedeckten Tisch des Hausherren laufend unflätig und unterschwellig herummäkelt, sich dennoch an dem was ihm nicht schmeckt überfrisst und anschließend dem Hausherrn vor die Füsse kotzt, braucht er sich auch nicht zu wundern, wenn er alsdann konsequent in den „Arm“ getreten wird!
@ T.Wiegold | 29. Dezember 2014 – 17:27
Danke, verstehe ich nun besser, den rechten Rand erkenne ich jedoch noch nicht. Gehört sicher nicht hierher, daher noch einmal Danke.
@ Robert Thomp
Die Logik ergibt sich in Kombination von früheren Beiträgen von @FvS. Bitte einfach mal die Suchfunktion oben benutzen.
@FvS: FvS muss bezüglich seines Vorwurfes der gelenkten Diskussion in Sachen ISAF irgendwo im falschen Film sein! Wenn er ein Ende wie in Saigon befürchtet, ist er doch nicht der einzige, der sich solche Sorgen macht. Vielmehr sieht doch die Mehrheit der Kommentatoren den ISAF Einsatz und vor allem seinen Erfolg sehr kritisch!
Wenn hier also die Mehrheit den ISAF Einsatz sehr kritisch sieht, dann macht eine Lenkung der Diskussion, von FvS wohl gemeint zur Verhinderung von Kritik an dem Einsatz, gar keinen Sinn!
Wenn man hier eine Abstimmung machen würde, wer den Einsatz als Erfolg sieht oder verlängern will, so denke ich daß diese Befürworter einer großen Mehrheit gegenüberstehen, die lieber gestern statt heute rausgehen wollen oder den Einsatz als ganz oder t eilweise gescheitert ansehen.
Unsere Politiker schönen die Lage in AFG seit Jahren, deshalb wurde ja auch jahrelang nicht von Krieg gesprochen. Das Ganze erinnert einfach an Vietnam!
@ T.Wiegold | 29. Dezember 2014 – 16:49
???
Ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich gegen die erste Regel der Blog-Welt verstoßen habe („Kritisiere nie den Blogbetreiber, auch nicht indirekt!“).
Trotzdem verbitte ich mir Ihren Versuch, mich in eine extremistische Ecke zu rücken. Das ist falsch und ehrabschneidend. Auch wenn es Ihr Blog ist: Lassen Sie sowas bitte, das ist unredlich.
Dass Sie hier moderierend und Ihrer Denkschule folgend lenkend eingreifen, haben sie doch mit Ihrem Beitrag von 16:49 wieder vorgeführt. Alles, was ich in dem von Ihnen kritisierten Diskussionsbeitrag geschrieben habe, sind doch Binsenweisheiten – und in der Blog-Welt eher der Normalfall.
@ Closius | 29. Dezember 2014 – 18:38
Ich bezog mich auf die Binsenweisheit, dass Herr Wiegold in seinem Forum selbstverständlich Diskussionen lenkt, z.B. indem er darum bittet, was auch immer nicht weiter zu diskutieren, weil das seiner Ansicht nach nicht zum Thema gehöre. Warum diese Feststellung nun so ein Aufreger ist, verstehe ich immer noch nicht.
Herr Wiegold hatte im Ausgangsbeitrag die Frage aufgeworfen, warum über Tattoos mehr diskutiert wird, als über das Ende der ISAF-Mission. Meine Antwort darauf war eben, dass die ISAF-Diskussion unterlassen wird, weil zu komplex und voller argumentativer Mienenfelder. Dass ich damit schon auf eine „Mine“ trete, hätte ich nicht gedacht.
Zum Thema „Gabentisch“: Ich sehe das mehr so als „Bring your own bottle party“ ;o) Wobei natürlich der Boss sagt wo die Reise hingeht und wann genug ist.
Der BLOG lebt von den Kommentaren, nicht von den Überschriften nebst Kurzmeldungen. Kommentarfunktion abstellen bedeutet das Ende dieses erfolgreichen BLOGs.
Das man trotz allem Gast ist und sich entsprechend verhält ist wohl klar.
Alles bleibt gut!
@FvStein
Sie machen es nicht besser…
Es bleibt bei Ihrem Anwurf: gelenkte Diskussion und Ihrer Denkschule folgend lenkend eingreifen.
Das bleibt abstrus, ich greife eben genau so nicht ein. Wenn Sie allerdings meinen, dass bestimmte, auch persönliche, Anwürfe meiner Denkschule nicht entsprechen und ich dann eingreife, haben Sie Recht. Die Mehrheit der Leser und Kommentatoren hier scheint nicht den Eindruck zu haben dass ich sie als Normalfall in eine bestimmte Richtung dränge.
Es bleibt also der Vorwurf der Manipulation, den ich weiterhin entschieden zurückweise und den Sie in keiner Weise zurücknehmen oder auch nur abschwächen.
@ T.Wiegold | 29. Dezember 2014 – 20:00
Wieder wird etwas persönlich genommen, was ich eigentlich sachlich meine. Ich bitte um Entschuldigung, dass mir offenbar die kommunikativen Fähigkeiten fehlen, niemanden kommunikativ auf die Füße zu treten.
Ich will mal bewusst pointiert- provokant antworten: Natürlich manipulieren Sie, wie jeder andere Mensch auch. Es gehört zu den Schwächen der Menschheit, subjektiv und manipulativ zu sein. Darum wurden so Institutionen wie Gewaltenteilung und Checks and Balances erfunden. Jeder Mensch hat seinen Horizont aus dem er agiert und eben manipuliert. Objektivität ist ja ein netter Wunschtraum, in der Realität nur leider nicht/kaum vorhanden. (Für die ISAF-Debatte ist das z.B. relevant, weil wir in Selbstüberschätzung eben der Meinung waren, die Objektive Wahrheit für Afghanistan zu haben und lange nicht verstanden, warum die Afghanen das anders sahen. Weil die Denkschulen oft weit auseinander waren, verstand man sich nicht einmal kognitiv.)
In der Judikative gibt es deswegen mehrere Instanzen, um das wenigsten etwas abzuschwächen…
Also: Ist von mir strukturell und nicht persönlich gemeint. Ich werfe Ihnen ja nicht vor, dass Sie das bewusst oder böswillig machen.
Den Vorwurf der Manipulation einer Debatte äußere ich auch gegenüber anderen, wenn ich ihn beobachte, da bin ich wenig zimperlich. Z.B. hier:
http://augengeradeaus.net/2014/12/afghanistan-so-viele-zivile-opfer-wie-nie-zuvor-drei-viertel-durch-taliban-angriffe/comment-page-1/#comment-168634
Es fehlen die Kommentare zu „Anzugsordnung“ „Dienstgradabzeichen“ und „Hosengummmi“.
Ich kann mich erinnern, dass zu diesen Themen Spitzenwerte mit Blick auf die Kommentare erreicht worden sind.
Ist aber normal, denn zu den Themen kann immer gepostet werden.
@ CRM-Moderator | 29. Dezember 2014 – 19:45
1+.
Ich ergänze, mit jeglicher Zuweisung einer „rechten Ecke“ ist durch alle vorsichtig umzugehen. Nicht jeder teilt sicher diese Meinung, wenn es nicht so richtig nachvollziehbar ist. Der hier immer so gelobte „Hausherr“ sollte nicht zugemüllt werden, ok.! Kritik, auch unliebsame, ist aber erlaubt? Das einzige, was zu verbieten ist, sind persönliche Angriffe und extremistische Abweichungen. Die hier dargestellten Einordnungen in „rechte Ecken“ halte ich für nicht so gut. Weder „Linke Ecken“ noch „Rechte Ecken“ Wenn, dann doch, dann bitte mit Belegen, die nachvollziehbar sind. @ Robert Thomp schrieb er könne das nicht erkennen. Ich auch nicht. Sorry.
Und wenn wir jetzt alle nochmal ganz genau die Nachricht von @T.W. lesen, dann erkennen wir den Einschub „-vor allem am rechten Rand-„. Dies war aber nur ein Einschub, denn die Einordnung bezog sich auf den anderen Teil des Satzes. Ich zitiere unter Weglassung des Einschubes:
“ […] und sich in die Ecke derjenigen – [..] – gestellt haben, die mir gerne vorwerfen, dass ich hier die Diskussion & die Kommentare manipuliere.[…]“
Da steht nichts von der Einordnung von FvS zum rechten Rand, sondern die soeben wiederholte Einordnung. Der Einschub kam als Hinweis an die Herren des rechten Rands, die diesen Vorwurf ebenfalls gerne bedienen. Wir erinnern uns an den anderen Freiherrn und sein Drohgebahren nach dem Ausschluss bei AG. Wissen wir eigentlich mit was für Spam aus allen Lagern @T.W. sonst so zugemüllt wird? Ich glaube hier unterschätzen einige den Aufwand der hinter dieser Plattform steht.
Also kommen wir mal wieder etwas weg von dieser Lesart und verfahren wieder ein wenig nach dem guten alten: Lesen, Verstehen, Analysieren, Nachdenken und eventuell nochmal lesen und wenn gar nichts hilft eine Nacht drüber schlafen und am nächsten Tag sich ein Bild zu machen
@ NMWC
Gute Anmerkung, was Sie in ihrem letzten Absatz vorschlagen, also
Lesen, Verstehen, Analysieren und Nachdenken.
Dann wollen wir mal:
Zitat von @FvS 11:55 Uhr
„Wenn dann noch der Eindruck entsteht, dass Moderationseingriffe zur richtungsgebenden Steuerung verwendet werden, also nur eine gelenkte Diskussion mit gewünschten Argumenten möglich ist, dann diskutiert man halt nur noch Smalltalk oder unverfänglich technische Themen und da bieten sich Tattoos besser an, als die strukturellen Fehler des ISAF-Einsatzes mit seinen hausgemachten Lebenslügen. “
Also ich verwahre mich gegen die Aussage, dass hier in diesem Blog nur eine gelenkte Diskussion mit gewünschten Argumenten möglich ist. Hier wird kontrovers diskutiert, wie man in vielen Diskussionsfäden nachlesen kann.
Was nicht geht sind
– persönliche Erniedrigungen und Beschimpfungen weil man keine Argumente zum Thema hat
– global galaktische Abschweifungen vom Thema, weil auf die eigenen Argumente und Überzeugungen hier im Blog niemand reagiert, weil sie durchdiskutiert sind und von der Mehrheit als nicht zielführend empfunden werden. Da werden aber keine Argumente für die Diskussion vorgegeben, sondern es reagiert nur fast niemand auf die vom Kommentator angestoßenen Punkte.
– und ja, die Bundeswehr hat eher in ihrem Personal ein rechtsextremes Klientel, als ein linksextremes Klientel. Dies liegt in der Natur der Sache. Wann immer es sich mit ihrem wahren Gesicht zeigt heißt die Devise im Dienst und außer Dienst „Keine Toleranz“ Die Herren Studentenbereichsleiter an den beiden Bw-Universitäten müssen ihre Schützlinge halt etwas genauer beobachten um Ausreisser mit solchen Tendenzen von Anfang an entschieden entgegenzutreten.
So ist das Internet. Nur ein Katzenfoto könnte das noch toppen.