Re-post: Deutsche Waffen in der Hand der ISIS – Nicht von der Bundeswehr (Neufassung)
— Dieser Eintrag vom 21.10.2014 ist beim Domainumzug verlorengegangen, deshalb hier noch mal als erneutes Posting. Leider ohne die Kommentare —
Den islamistischen ISIS-Terrormilizen sind offensichtlich deutsche Waffen in die Hände gefallen – die aber nicht von der Bundeswehr geliefert wurden. Nachdem die USA nahe der umkämpften kurdischen Stadt Kobane in Syrien Waffen für den Kampf der Kurden gegen die islamistische Terrormiliz ISIS abgeworfen hatten, fiel offensichtlich einer dieser Airdrops den ISIS-Kämpfern in die Hände. Und die packten vor laufender Kamera aus – unter anderem deutsche Handgranaten DM 41 (siehe Screenshot oben).
Die Waffen wurden nach US-Angaben von Kurden im Irak zur Verfügung gestellt – deshalb lag die Vermutung nahe, dass es sich um von der Bundeswehr gelieferte Handgranaten handelte. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte jedoch am späten Dienstagabend auf Anfrage von Augen geradeaus!, die Bundeswehr habe nicht die DM 41, sondern das Nachfolgemodell Handgranate DM51 geliefert.
Damit sieht es so aus, dass die abgeworfenen Waffen nicht aus der deutschen Lieferung stammen (und damit ist das auch eine Korrektur meiner vorhergehenden Meldung). Unklar bleibt natürlich, wieso dort auf einmal offensichlich noch Fabrik-verpackte deutsche Handgranaten eines älteren Typs auftauchen…
Das Video von Aamaq News, die mit ISIS/dem islamischen Staat in Verbindung stehen sollen (die Schrift auf der Granaten-Verpackung ist bei ca. 01:40 am besten lesbar):
http://www.youtube.com/watch?v=yOuPX6z50EM
(Direktlink: http://youtu.be/yOuPX6z50EM)
(Übrigens: das Video ist auch in Deutschland seit Stunden bekannt. Weder den Kollegen bei SpOn noch Experten des Verteidigungsministeriums sind die deutschen Handgranaten aufgefallen – aber einem Leser von Augen geradeaus!. Vielen Dank!)
Nachtrag: Die Liste des BMVg, was bis zum 15. Oktober geliefert wurde, u.a. 5.100 Handgranaten:
Ist (15.10.2014) | Soll | |
Gewehr G3 / Munition | 4.000 / 1.020.000 | 8.000 / 2.000.000 |
Maschinengewehr MG3 / Munition | 20 / 518.400 | 40 / 1.000.000 |
Sturmgewehr G36 / Munition | 0 | 8.000 / 4.000.000 |
Panzerabwehrwaffe MILAN / Munition | 20 / 300 | 30 / 500 |
Panzerfaust 3 / Munition | 100 / 1.252 | 200 / 2.500 |
Schwere Panzerfaust / Munition | 20 / 498 | 40 / 1.000 |
Pistolen P1 | 4.000 / 520.000 | 8.000 / 1.000.000 |
Signalpistolen / Schuss | 50 / 0 | 100 / 4.000 |
Handgranaten | 5.100 | 10.000 |
Na dann hoffe ich mal dass der Kommentar,
in dem erläutert wird warum die Handgranaten nicht einmal aus deutschen Lagerbesatänden sein können, noch einmal hier eingestellt wird
denn diese Erklärung war weit besser als alles andere was zu desem Thema sonst zu lesen ist.
@Frühaufsteher
Der Kommentar ist leider beim Umzug verlorengegangen. Ich kann nur hoffen, dass der Kommentator den noch mal hier einstellt…
entweder war es axel f oder wacaffe vielleicht nachfragen?
@Frühaufsteher: This one?
• axel_f | 22. Oktober 2014 – 11:17
@ Interessierter Laie
Die DM41 sind nicht aus Bundeswehrbeständen sie wurden von Fábrica Militar de Braço de Prata, Lissabon in Portugal hergestellt. Auf den Kisten ist HGR DM41 SPLITTER COMP-B LOS FMP-19 bzw. LOS FMP-134 ( FMP steht für Fábrica Militar de Braço de Prata) zu erkennen. Diese Handgranaten tauchen seit 1998 bei den Kurden auf, in Deutschland hergestellte Handgranaten würden LOS DN für Firma Diehl Nürnberg tragen, oder die umgerüsteten die Bezeichnung Munitionsdepots Kropp (LOS KRO), Liebenau (LOS LIE) und Pflummern (LOS PFL). Laut Bundeswehr wurde die Beschaffung 1975 eingestellt und der Nachfolger DM51 in die Bundeswehr eingeführt.
http://en.wikipedia.org/wiki/Weapons_found_in_the_Ergenekon_investigation
War dieser von Axel_F hier gemeint?