In eigener Sache: Krautreporter
Es gibt einen neuen Anlauf für deutschsprachigen Journalismus im Internet. Und ich mache mit.
Krautreporter ist ein tägliches Magazin für die Geschichten hinter den Nachrichten. Werbefrei, gemacht für das Internet, gegründet von seinen Lesern.
Mehr dazu auf der Webseite krautreporter.de – da ist das alles wunderbar erklärt. Und neben dem Werbevideo dort gibt’s auch ein Video, in dem ich sage, warum ich mitmache:
(Direktlink: http://vimeo.com/94939728)
Und die Frage wird kommen: Was bedeutet das für Augen geradeaus! ? Nun, auch bisher schon habe ich neben diesem Blog Geschichten für andere Medien geschrieben – weil ich es wollte, aber auch, ehrlicherweise: weil es nötig war, um Geld zu verdienen. Umgekehrt ist manches hier für eine bestimmte Community von Interesse und wird hier seinen Platz behalten.
Ich bin gespannt, wie dieses Projekt ankommt. Und die Leser hier interessieren sich ja nicht nur für Verteidigungs- und Sicherheitspolitik. Schauen Sie mal rein bei den Krautreportern. Das wäre auch was für Sie.
Nachtrag: Der Kollege Stefan Niggemeier ist Medienjournalist und kann das Projekt deshalb viel schöner erklären als ich.
Schon oft gesagt, aber hier gern wiederholt: Ich sage ich „Danke“ für Ihren journalistischen Mut, Ihre über lange Jahre immer wieder bewiesene Unabhängigkeit und vor allem natürlich für die herausragende journalistische Qualität Ihrer Arbeit.
Man kann die Welt jeden Tag ein bisschen besser machen, als sie gestern noch war. Auch die journalistische. Quod erat demonstrandum.
Und schon geslashdotted.
War lange überfällig. Das ist gut, was ihr da macht … ich glaube, der Server von Krautreporter bricht gleich zusammen … scheint überlastet zu sein.
Nach T.W.s schönem Aufsager ist der Zugriff bei Krautreporter so rasant angestiegen dass die Server überlastet sind… ;-)
Auf der Website gibt es keine Übersicht über die Ressorts, deshalb hier:
Medien
Hollywood & Silicon Valley
Medien & Handel
Gesellschaft
Afrika
Wirtschaftsmedien
IT & Startups
Politik & Soziales
Sportpolitik
Sicherheit- & VtgPolitik
Gesellschaft
Gesellschaft & Ernährung
Wissenschaft
Sport & Reportagen
Feminismus & Kultur
New York & Tech
Pop & Netzkultur
Auslandsreporter
Kultur & Gesellschaft
Kultur & Gesellschaft
Politik & Kultur
Politik
Ein Mann für „richtige“ Wirtschaft und Finanzen wäre schön gewesen, vielleicht kommt das noch in Zukunft.
Ich unterstütze gerne die „Konkurrenz“, auch wenn mir unwohl dabei ist, dass da Kreditkarteninfos benötigt werden. Ein einfaches deutsches Bankkonto wäre mir sehr viel lieber gewesen.
Will aba beeebäll!
@Detlef
Kreditkarte hat einen Grund, der mit rechtlichen Fragen zu tun hat. So wie ich das verstanden habe, kann die Zusage – noch ist es ja keine Zahlung – bei der Kreditkartenfirma „geparkt“ werden. Eine tatsächliche Ūberweisung und die Ansammlung der Summe auf einem Konto hätte dagegen bankenrechtliche Konsequenzen (wenn das in den FAQ nicht erläutert ist, müsste das noch da rein).
Sehr schön. Der, der das Produkt will, der soll es auch bezahlen. Wer also Journalismus will, soll ihn also auch bezahlen.
Und sich nicht beschweren, wenn die jetzigen Zeitung/Magazine nicht so ist wie er will. Denn die werden von den werbenden Firmen bezahlt. Und deren Interessen sind nicht unbedingt die der Leser.
@Detlef
Wann wird meine Kreditkarte belastet?
Ihr Beitrag wird erst abgebucht, wenn das Projekt erfolgreich ist – also wenn wir bis zum 13. Juni 15.000 Mitglieder haben. Bis dahin reservieren wir den Betrag (so wie bei einer Hotel- oder Mietwagenbuchung). Wenn das Projekt nicht zustande kommt, buchen wir nicht ab.
… und bei einer Überweisung / Abbuchung ist das Geld ja weg und müsste wenn das Projekt nicht erfolgreich ist zurückgezahlt werden.
Der Begriff „Kraut“ bewegt sich in seinem abwertenden Charakter sprachlich auf dem Niveau von Begriffen wie „Nigger“, „Hottentotte“ oder „Zigeuner“. Woher kommt die Tendenz von Deutschen, sich selbst mit solchen Begriffen zu belegen, und welchen Eindruck will man hier bei Lesern erzeugen?
Ich finde das Schade, denn der Anspruch gegen die Boulevardisierung des Online-Journalismus aktiv zu werden ist ja ausdrücklich zu begrüßen.
@ K.Müller
Wohl eher ein wortspiel auf ‚crowd‘-finanzierung :-)
@wacaffe
Ich bin vermutlich nicht Zielgruppe wenn mir diese Assoziation nicht als erste einfällt.
@wacaffe:Genau. Kraut klingt nach crowd. (Ich finde den Namen auch nicht besonders glücklich, er klingt für mich zu sehr nach Krautrock und das verbinde ich mit den 70ern – auch wenn ich da noch klein war.)
In der Tat, ist abgeleitet von crowd und den im Zusammenhang damit gebräuchlichen Begriffen crowdfunding oder crowdsourcing. Und vielleicht, man sehe mir das nach, bei den Assoziationen eine Generationenfrage…
Rein technische Anmerkung: Bei der Darstellung der krautreporter Seite auf dem iphone ist irgendetwas durcheinander geraten.
Ein Vorschlag zu diesem begrüßenswerten Vorhaben: veröffentlichen Sie doch täglich (via Twitter) die aktuelle Anzahl der Neuabonenten. Nach dem Motto: Was, schon so viele, die bereit sind, €60 zu bezahlen? Ja, dann bin ich auch dabei…
Viel Erfolg wünscht ein alter Fahrensmann.
EIner hatte eben eine Summe von 10.000 Euro als Summe zur Unterstützung gezahlt
Nichts gegen Krautrock! Übrigens ist die einem Netizen naheliegende Assoziation Krautchan….
@tw Mit dem Backroll der Kreditkarte ist mir schon technisch klar, aber dadurch wirkt es auch wie ein Versuchsballon von vielen bereits etablierten freien Autoren, ein weiteres Vermarktungs-Standbein zu bekommen.
Auch ich musste bin über den Begriff Krautreporter gestolpert. Und auch bei mir fiel der Groschen erst nach ein paar Stunden.
Meine Assoziation mit Kraut ging in Richtung BTM-Gesetz. Es scheint also wirklich eine Generationenfrage zu sein ;-)
@Detlef Borchers: Ja,das war auch mein erster Gedanke (auch ohne die Kreditkartenzahlung). Aber auf der anderen Seite propagiere ich auch immer, dass der, der ein gutes journalistisches Produkt möchte, es auch bezahlen sollte. Und das ist der Leser und nicht ein Konzern (der Steuern hinterzieht), die Bank (die ihre Kunden schlecht berät) oder der Bäcker von nebenan (der mit Fertigbackmischungen backt), der inseriert.
Vielleicht ist das Modell, dass Anzeigen die Zeitung tragen, auch nicht mehr notwendig, da ein großer Teil der früher notwendigen Druck- und Distributionsinfrastruktur wegfällt.
Da sin mer dabei, dass is priima, viva…..
check! – puhhh! In 31 Tagen knapp 13500 Unterstützer – das wird heftig. *Daumen drück*
Klingt gut aber ist für so ein Projekt täglicher Content ein wenig arg ambitioniert ?
t3n hat auch schon drüber berichtet, damit sind die ganzen Hipster auch erreicht.
Die Befürchtung mit dem täglichen Inhalt teile ich, wobei es ja genügend Rubriken gibt (die mich nicht interessieren).
Finde das eine super Sache. Lese sehr gerne individuellen Journalismus und nicht nur die Schlagzeilen auf SPON oder SZ.
Alllerdings finde ich es sehr bedauerlich, dass das ganze nur mit Kreditkarte funktioniert. Besitze selbst keine und möchte mir nur deswegen eigentlich auch keine anschaffen.
Hoffe ihr kriegt das vorerst auch ohne mich voran, bis ich eine Möglichkeit gefunden habe ;)
Bin dabei. Hoffentlich klappts. Aber nach einem Tag schon mehr als 10% der nötigen Subscriber stimmt hoffnungsvoll. Bin gespannt, wie die Leser dann wohl ihre Aufträge abgeben können. Sehr spannend. Viel Glück!
Gute Sache, der man eine Chance geben sollte. Bin dabei!
Michael Gehm
Kann mir grad wer sagen, wie lange das Funding noch läuft? Mit dem Handy ist das etwas anstrengend.
Noch 30 Tage (13. Juni).
Danke schön!
@ t.wiegold
ohne jetzt belehrend klingen zu wollen. da ich einige kickstarter kampagnen verfolgt habe an deren Konzept sie sich ja offensichtlich optisch und funktional orientieren.
drei Dinge sind eher suboptimal fürs fundraising
– es wird lediglich die Spenderanzahl nicht der absolute Geldbetrag im Spendenbalken angezeigt. so entgeht ihnen der jagdtrieb der spender „die 90000 knack ich jezt aber“ „los leute, 50000 in 50 Stunden“ usw. das kann eine erheblich dynamik entwickeln.
-es gibt nur die 60 Euro option ohne Differenzierung nach unten. da muss mehr hin.
die 5 euro philantropen option. als gegenstück gibt es ein dankeschön
25 euro schnupperabo für einige monate
10000 Euro digital-döpfner kategorie. usw.
-jetzt schon an „strech goals“ denken. ergo was bieten wir bei deutlicher überschreitung des ursprungsbetrages. stichwort ist wieder jagdinstinkt.
jetzt schon anteasern, bietet perspektive und regt phantasie beim unterstützer an.
enthusiasmus für ein projekt steht und fällt auch mit gutem kampagnendesign.
können sie gerne an die verantwortlichen weiterleiten.
Meine Skepsis zum Projekt:
Die Masse der Journalisten referenziert auf etablierte Medien und ist dort scheinbar verankert. Das kriegt dann den Beigeschmack von „Geld aus der Crowd abgraben“.
Links auf spannende Geschichten hätten den Autoren, die ich zum größten Teil überhaupt nicht wahrnehme sicherlich mehr geholfen.
Gesicht + Medium anpreisen, wenn künfig über eine noch nicht etablierte Medienmarke Qualität verkauft werden soll?
Dennoch: alles Gute für das Projekt. Ich hab die 60 Euro leider nicht (mehr).
Gestern auch im ZAPP-Medienmagazin des NDR Thema.
Gut investierte 5+x €/Monat.
Vermisse noch Udo Vetter vom lawblog.de, aber wer weiss, wie sich das Ding entwickelt :)
Greetz, noeye