Bällebad 2.0
Wegen der großen Nachfrage. Da nun an vielen Enden und Ecken kleinere Themen aufkommen, die ich nicht recherchieren kann, hier ein Sammelbecken in den Kommentaren. Je nach Art, Umfang und Entwicklung richte ich dann gegebenenfalls eigene Artikel ein. Und: Bitte keine Links zu den Webseiten deutscher Printmedien. Deutscher Welle und Tagesschau oder aber die Originalquellen sind erlaubt. Danke für Ihr Verständnis.
Ich wollte lustig sein, aber das funktioniert ja in diesem Internet nicht.
@Kerveros: Die nehmen uns die Themen für die Feltpost einfach weg.
Nein, in diesem Internet funktioniert das nicht. Ist ja auch Neuland.
Das mit der Munition ist doch irgendwie schon lange bekannt. Einige NATO-Partner (nicht G36 Nutzer, meist von der anderen Seite vom Teich :-) ) gehen nicht mit bestimmten deutschen Losen schießen, da ihre Waffen zu große Streuungen aufgrund instabiler Flugbahn oder Störungen beim Hülsenauswurf haben.
Und jetzt hat man tatsächlich das als Ursache herausgefunden?
@Kerveros
die sind da nicht allein, auch die Dänen können ihre F 16 fast nur noch mit norwegischen „Leihpiloten“ fliegen, da die eigenen für knapp das 10 fache an mehr Gehalt in die zivile Luftfahrt gewechselt sind.
Es soll einen neuen Abteilungsleiter Politik geben. Stimmt das?
@CRM
Wie weit komm ich denn bei einem richtigen Gefecht mit 2 Hellfires? Deswegen setzt ja auch niemand mehr auf den Predator sondern auf den Reaper. Da sind wir wieder bei den Äpfeln und Birnen…
Die Zahlen vom Amtmann sprechen für sich.
@Kerveros
Dann sorry…
Seedorfer Trefferkreisoptimierung, vertrauliche Abendrunde:
– Mist, immer kriegen wir den alten Dreck, und die anderen haben richtige Mun. Unsere Kisten schießen doch alle um die Kurve! Prost.
– Kannste froh sein, wenn die Erbsen nicht zurückgeflogen kommen, so genau sind die! Prost.
– Hmm. Männer…?
– Wo? *hicks*
– Klappe, hab ’ne Idee. Wir buddeln den Mist mal ein, wo keiner sucht und schnippeln ein Loch in den Zaun. Und dann kommt Nachschub…
– Jawoll! Alter, hoch die Tassen! Spaten und Schere frei!
@Schorsch:
„Wie weit komm ich denn bei einem richtigen Gefecht mit 2 Hellfires? Deswegen setzt ja auch niemand mehr auf den Predator sondern auf den Reaper. Da sind wir wieder bei den Äpfeln und Birnen…“
Na sie sind mir ja einer! Erst behaupten, dass etwas nicht geht. Dann werden sie widerlegt. Daraufhin ändern sie einfach das Szenario und versuchen so die Deutungshoheit zu behalten.
Bei den zukünftigen Kleinstbomben (<10kg) werden sie einiges mitnehmen können. Die sind aber nicht dafür vorgesehen, die Panzerschlacht im Fulda-Gap zu gewinnen, falls sie diesen Popanz andenken und aufbauen wollen.
Konvoi Protection/Armed Overwatch/Asymm. Konflikt/Urbanes Gelände/Keine Kollateralschäden usw. sind die Stichworte. Nicht Kursker Bogen/Fulda Gap/Großkampftag mit Sturmabwehrschiessen.
@CRM
Sie haben mich nicht widerlegt. Aber wenn wir vom Heron reden und sie bringen den alten Predator ins Spiel, haben sie das Szenario geändert. Die Rechnung vom Amtmann gesehen? Der hat ihre Argumente wiederlegt….
@ crm moderator
„Nicht…Sturmabwehrschiessen.“
Doch! genau selbiges ist ein evergreen wie ihnen die Kameraden mit Kundus Erfahrung sicher bestätigen können.
wichtig ist der richtige mix verschiedener wirkmittel je nach lage. von gbu 29 bis viper strike hat da alles seine berechtigung
die harvest hawks machen es vor
@ Schorsch:
Sie sagten:
„Da dieser [Heron HF] jedoch in der Klasse Heron 1 und nicht Heron TP spielt, dürfte er für eine optionale Bewaffnung nicht in Frage kommen.“
Habe ich mit Fakten widerlegt.
„Selbst wenn das um 250 kg gestiegene MTOW zu 500 kg Zuladung führt, bring ich da wenn ich die Sensoren abziehe nicht viel Kartoffeln in den Kofferraum bzw. Wirkmittel unter den Flügel.“
Ja, nicht so viel wie an einen richtigen Jagdbomber/Bomber. Siehe Antwort Elahan.
„Ich will das einsetzen könne, was die Jungs vorne an Unterstützung brauchen. Das können die AGM-114 sein ( beim Gewicht bitte ned nur an die Hellfire selber denken, sondern auch an die Sensorik denken, die Hellfire ins Ziel zu bringen!), genauso wie SDB, Paveways oder JDAMS. Aber alleine der Litening Pod wiegt 210 kg, da reden wir nur über Laser-gelenkte Waffen. Für die neueste Hellfire brauchen Sie auch ein aktives Radar.
Rechnen wir mal zusammen: 4 Hellfire + Laser Designator da sind die zusätzlichen 250kg weg. Dabei haben sie haber noch nicht mal an die Anpassung Waffenrechner und Verkabelung gedacht.
Abgesehen davon, die Hellfire ist eine Lenkwaffe mit Hohlladung für gepanzerte Ziele. Wieviele Panzer mussten wir in Afghanistan bekämpfen?“
Hat Kerveros mit Fakten widerlegt.
„Trotzdem brauche ich um die Hellfire welcher Version auch immer verschießen zu können, die entsprechende Sensorik und den entsprechenden Waffenrechner. Und da seh ich die Zuladung bei Heron 1 und HF als nicht ausreichend.“
Haben Elahan und ich mit Fakten widerlegt.
„Wie weit komm ich denn bei einem richtigen Gefecht mit 2 Hellfires? Deswegen setzt ja auch niemand mehr auf den Predator sondern auf den Reaper. Da sind wir wieder bei den Äpfeln und Birnen…“
Da wären wir wieder bei der obigen Antwort von Elahan.
„Sie haben mich nicht widerlegt. Aber wenn wir vom Heron reden und sie bringen den alten Predator ins Spiel, haben sie das Szenario geändert. “
Das Szenario ist unverändert.
@wacaffe
„wichtig ist der richtige mix verschiedener wirkmittel je nach lage. von gbu 29 bis viper strike hat da alles seine berechtigung “
Hat hier keiner angezweifelt und war nicht Gegenstand der Diskussion.
Zu G36 und Munition:
Laut dpa („Problembehaftete Bundeswehr-Munition stammte aus Rheinland-Pfalz“) bestätigt MEN, dass die Munition zwar den Lieferbedingungen entspricht, aber bei starker Erhitzung empfindlich reagiert.
Damit hätten weder Waffe, noch Munition eine Mangel – im kaufmännischen und rechtlichen Sinne.
Ob ein wirklicher militärischer Mangel besteht, ist weiterhin unklar.
Trotzdem merkwürdig, da das BMVg ja noch im Herbst 2013 klar stellte, dass es überhaupt kein Problem gebe. Mit GenLt Fritz als Kronzeuge (http://augengeradeaus.net/2013/09/probleme-mit-dem-g36-weiter-gehts/).
Trotzdem wurde im Dezember 2013 die Munition im Einsatz ausgetauscht.
Mit Munition von RUAG? Nach welchen neuen Anforderungen wurde diese wann qualifiziert?
Die Vorabreiten hierfür waren dem BMVg noch Mitte September 2013 nicht bekannt?
Alles kein Ruhmesblatt, aber reiht sich ja ein in die offenbar immer mehr übliche Arbeitsweise (siehe BER, ADAC, Edathy-Affäre, etc.).
@CRM
OK! Sie haben gewonnen. Sie werfen ein UAV System ins Rennen, dass zwar bewaffnet, aber nicht ausreichend und flexibel bewaffnet werden kann.
Also kann ichs wenn ichs kauf nicht so einsetzen, wie ichs brauch. Schon beim BAAINBw beworben?
@ J. König: Ja, ist heute durch verschiedene Zeitungen gelaufen, u.a „Tagesspiegel“. Neuer AL POL wird Géza Andreas von Geyr, ehem. VizePräs. BND. Dr. Schlie geht ins AA.
Die Holländer verkaufen ihre alten Gepard an Jordanien und bilden deren Personal aus.
Ich hoffe, das ist jetzt kein ganz alter Hut. Aber ich stelle mir schon die Frage:
1. Warum die und nicht wir?
2. Dürfen die das ohne unsere Zustimmung? Gibt es Endverbleibserklärungen, wenn wir Waffen nach Holland exportieren?
http://www.aviationweek.com/Blogs.aspx?plckBlogId=Blog:27ec4a53-dcc8-42d0-bd3a-01329aef79a7&plckPostId=Blog%3a27ec4a53-dcc8-42d0-bd3a-01329aef79a7Post%3a078e19c7-59cb-4071-aafb-a2c8f6d10264
@Schorsch:
„Sie werfen ein UAV System ins Rennen, dass zwar bewaffnet, aber nicht ausreichend und flexibel bewaffnet werden kann.“
http://augengeradeaus.net/2014/02/ballebad-2-0/comment-page-2/#comment-90229
„Also kann ichs wenn ichs kauf nicht so einsetzen, wie ichs brauch. Schon beim BAAINBw beworben?“
Wiki weiß zum Reaper: „Vorrangiger Einsatzzweck ist die Luftnahunterstützung……..Damit kann die Reaper rund 15 Stunden in der Luft bleiben, bei Bedarf bewegliche Ziele verfolgen, erfassen und bekämpfen. Anders als die MQ-1 [Predator] wird die MQ-9 [Reaper] nur in zweiter Linie zur Überwachung und Aufklärung eingesetzt.“
Und genau so sehe ich das auch, dass bei einer Nachfolgebeschaffung weiterhin die Faktoren Station-Time/Überwachung/Aufklärung im Vordergrund stehen (sollten und werden).
Insofern sehe ich auch den Heron TP auf Grund seiner Zuladungsmöglichkeit weniger als Waffenplattform sondern sehe eine große Cargobox im Rumpf, die mir viele Optionen von (selbstentwickelten) Aufklärungfähigkeiten bieten könnte. Stichwort: Open Design.
Beim Heron HF hat mich die höhere Station Time gegenüber Heron 1/Heron TP/Predator/Reaper aufhorchen lassen.
@Red Dog
„Wenn Helikopter und Flugzeuge zur Verfügung stehen. Leider ist die Bw meistens weit unten auf der Prioritätenliste.“
Das ist so nicht richtig, denn die Bw hat CAS doch das BMVg und die Politik wollen ihn nich für die Soldaten zur Verfügung stellen.
„Und lange können die auch nicht bleiben. Eine Drohne schon länger. “
Das ist eine Legende, die Bw kann 24 Stunden 7Tage, 4 Tonnen Munition plus 360 Schuss Spreng Brand in der Luft garantieren, man muss nur wollen …… doch leider will man nicht.
Heute in der Süddeutschen:
Bund fehlt Personal für Einzug der Kfz-Steuer
Entstanden ist das Problem, weil der Bund sparen wollte. 1771 Mitarbeiter sollen die Kfz-Steuer künftig einziehen. Und die – so hatte es die schwarz-gelbe Koalition beschlossen – sollten mit dem Personal besetzt werden, das nach dem Umbau der Bundeswehr zu einer Berufsarmee nicht mehr gebraucht wird, also mit Mitarbeitern der ehemaligen Ersatzämter oder aus der Wehrverwaltung.
Nur 600 Bundeswehr-Mitarbeiter konnten gewonnen werden – ist das nicht toll
Habe heute früh Herrn MdB Arnold Nachfolgendes auf seine FACEBOOK-Page zum Thema „SPD erwägt Euro-Hawk-Neustart“ gesetzt:
Sehr geehrter Herr Abgeordneter Arnold,
vielen Dank für die Freundschaftsannahme und für den heutigen Tag (Mi, den 19.02.2014) im Verteidigungsausschuss darf Ihnen viel Erfolg gewünscht werden.
Sicherlich wird u.a. erneut anstehen, ob eine etwaige weiterer Nutzung der „Pleite-Drohne“ (EURO HAWK & ISIS) angeblich „mangels“ besser geeigneter Alternativen zielführend ist. Im Rahmen der „Freundschaftspflege“ darf angenommen werden, daß die Kommentare https://www.facebook.com/rainer.arnold.7/posts/10202136987004923?comment_id=6105540&offset=0&total_comments=17 und https://www.facebook.com/rainer.arnold.7/posts/10202136987004923?comment_id=6106633&offset=0&total_comments=17 Ihnen eine Hife waren, Ihre Expertise zum Thema zu verbessern; zumindest gab es Ihrerseits ja keine weitere Rückfragen.
AIRBUS A319, HERON (TP) und GLOBAL 5000 sind in der Tat keine funktionalen, zulassungsrechtlichen und damit wirtschaftlichen Optionen!
Zur Gulfstream G 550 in der von RIAG und DLR realisierten Version D-HALO (vgl. http://www.halo.dlr.de/about/ und eben nicht G 500 wie von IAI, nicht G V und nicht G 5000, wie insgesamt von IABG, BMVg, AIN und GI offenbar mangels „Durchblick verwurschtelt“) darf nochmals angeführt werden, daß es sich um diejenige Plattformalternative handelt, welche evident im Vergleich zu allen „Wettbewerbern“
– durch die größte Flug-, Einsatz- und Arbeitshöhe (bis 15.545 m),
– die höchsten Reise-, Überführungs- bzw. Loiteringgeschwindigkeiten (bis 0.885 Mach = bis 1084,2 – km/h bzw. 0,8 Mach = 850 km/h),
– die größte Reichweite (12.501 m bei 0,8 Mach = 850 km/h),
– die kürzesten Start- und Landestrecken (wichtig bei 3te Welt-Einsätzen),
– die höchste Endurance (Flugdauer von +12 Std),
– die optionionale Luftbetankungsfähigkeit (Britischer Zulieferer mit STC),
– eine komplette EASA-Zulassungslage einschließlich aller ergänzenden Musterzulassungen,
– die höchsten Nutzwerte bei geringsten Life-Cycle-Cost sowie die niedrigsten Investionskosten,
– dem größten Erfahrungs- und Entwicklungs-Resourcen durch RUAG und DLR,
– bei kompletter Bereitsstellung, Wartung und Instandhaltung durch die Deutsche L&R-Industrie samt deutscher KMU (Avionik + AISIS),
– und mit den höchsten nationalen Wertschöpfungsquoten im Vergleich zu allen anderen erwogenen Alternativen,
charakterisiert ist.
Hinzu kommt, daß mittelfristig eine „Nachverdrohnung zur RQ37“ (vgl. http://www.flightglobal.com/news/articles/gulfstream-unveils-g550-uav-169199/)“ bei der G550 möglich wird. D.h. ein Mischbetrieb wie z.B. bemannt bei Überführungsflügen und „On-board-Echtzeitswertungen, unbemannt bei Bedarf im Einsatzland, um u.a. mittelfristig die Zeit bis zur Marktverfügbarkeit einsatzreifer Sense & Avoid Systeme zu überbrücken.
Nochmals, sehr geehrter Herr Arnold, Sie und Ihre Parlamentarierkollegen im Verteidigungsausschuß (und auch zu gegebener Zeit im Haushalts- und Rechnungsprüfungsausschuß) sollten also von „Blinden die über Farben reden“ (BMVg, StS, AIN und GI) nicht Alles ungeprüft abnehmen bzw. dafür Sorge tragen, daß wie vorgeschlagen, eine externe und neutrale Überprüfung der möglichen Plattformalternativen durch das DLR und den Wissentschaftlichen Dienst des Deutschen Bundestages durchgesetzt wird!
Ex-coloranti: „Optionen“ sind nur solche, die denn tatsächlich auch opportun sind. Kostenstrukturen sind nicht „teurer“ oder „schlechter“, sondern knallharte Zahlen- und Vergleichsgerüste und kein substanzloses Dahergerede. Nutzwerte sind geforderte realistische Fähigkeiten sowie realisierbare Nutzen vs. Kosten. Und bevor man Wortschöpfungen und/oder (Vor-) Urteile wie z.B. „eingeschränkter Bestreifungsradius“ (was soll das überhaupt sein?) übernimmt bzw. in den Mund nimmt, sollte man erst einmal überdacht und erkannt haben, in welchen Dimensionen man sich bei Signals Intelligence (SIGINT) bewegt und das wären der dreidimensionale Raum samt Zeit und keine „quere Geometrie“! Aber das wissen Sie ja bestens aus den Diskussionen von der „10. Handelsblatt Konferenz Sicherheitspolitik und Verteidigungsindustrie“ am 3. und 4. Dezember 2013 in Berlin (vgl. http://www.defence-conference.de/jahrestagung-2013/ihre-referenten/)
Mit freundlichen Grüßen,
BPH
Kommentarergänzung nur hier in AG: T.W. wird sich gut an den Beitrag von MdB Arnold erinnern sowie an die Gegenstatements des General Domröse und des Moderators.
Der Guardian hat ein ganz witzigen Artikel über Rationen, MREs im Ländervergleich:
http://www.theguardian.com/lifeandstyle/2014/feb/18/eat-of-battle-worlds-armies-fed
Guten Tag,
falls es noch nicht hier angemerkt wurde, gemäß SPON ( http://www.spiegel.de/politik/deutschland/sturmgewehr-g36-mangel-munition-soll-probleme-verursacht-haben-a-954014.html ) wurde in einem Bericht an den Verteidigungsausschuss die mangelnde Treffgenauigkeit des G 36 im heißgeschossenen Zustand auf mangelhafte Munition zurückgeführt. Des weiteren soll die WTD 91 mit ihren Untersuchungen falsch gelegen haben. Begründet wird dies unter anderem mit „mehrere unabhängigen Gutachten“.
Im Hinblick auf die Diskussion zu diesem Thema in diesem Blog frage ich mich ob Physik inzwischen zur Meinung erklärt wurde.
MkG
Der technische Untersuchungsbericht der Fraunhofergesellschaft zum G36 und zu den Munitionsmängelnn soll ein sogen. Parteigutachten – als ein von H&K beauftragtes Gutachten gewesen sein. Es wurd von T.W. in http://augengeradeaus.net/2013/12/g36-jetzt-meldet-sich-hecklerkoch/#comments darüber berichtet und von T.W. verlinkt.
Bei diesem Link http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail.html?tx_z7protecteddownloads_pi1%5Bfile%5D=Sturmgewehr-G36-Technischer-Untersuchungsbericht-16-12-2013.pdf erscheint auf der H&K_Page „ Zurück: Die Datei Sturmgewehr-G36-Technischer-Untersuchungsbericht-16-12-2013.pdf wurde nicht im Verzeichnis uploads/media/tt_news/ gefunden.“.
Hat jemand zufällig diesen Bericht auf Datenträger oder einen anderen entsprechenden Link? Danke vorab. Link bitte hier einstellen, Datenträger über OPZ von T.W. bitte per E-Mail an mich.
Hier ist ein aktueller Link zu dem H&K Bericht: http://www.heckler-koch.com/de/militaer/unternehmen/news/detail/article/sturmgewehr-g36-untersuchung-zum-streuungs-und-treffpunktverhalten-der-waffe-im-heissgeschossenen-z.html
Dieser Bericht ist eine interne Untersuchung von H&K und hat mit der Frauenhofergesellschaft erst mal nichts zu tun. Wenn die Frauenhofergesellschaft auch einen Bericht angefertigt hat, so ist der zumindest nach meiner Kenntnis nicht öffentlich. Genauso der WTD Bericht – der jedoch gut informierten Reportern vorliegen soll.
Der H&K Bericht kann dabei nicht der Frauenhoferbericht sein, da H&K bei den Tests RUAG DM11, M855, L17A2 und NM225 verwendete. Damit zielt der der H&K Bericht vor allem darauf ab, den Munitionseinfluss für die Tests zu eliminieren. Eine gesonderte Untersuchung der Munition MEN DM11 und RUAG DM11 findet nicht statt. Dieses müsste durch eine eigene Untersuchung wiederrum herausgefunden werden, in der der Waffeneinfluss eliminiert wird. Ich gehe davon aus, dass die Frauenhofergesellschaft dies nun im Auftrag der BW getan hat.
@Bang50: Danke, damit ist also das Thema noch lange nicht „Heile, heile Gänschen“ wie das BMVg vorgibt!?
Zum G36:
Die Diskussion ist jedoch für die Amtsseite (BMVg, BAAINBw, WTD 91) schon jetzt äußert peinlich. Leider hat der Bedarfsträger mittlerweile auf den – offenbar nicht sattelfesten – Grundlagen des Bedarfsdeckers seine Planung aufgebaut.
Sagenhaft.
@ Vtg – Amtmann – Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung mehr was sich hinter dieser ganzen Geschichte wirklich verbirgt. Alle genannten Punkte sind einerseits plausibel und andererseits passen manche Aussagen wieder nicht zusammen.
Was ist plausibel?
• Pulver sind (waren) sehr temperatursensibel. Das ist ein altes Problem mit dem sich das Militär seit dem Aufkommen von Schusswaffen herumschlagen muss. Jede extreme Abweichung in der Temperatur (sei es nach unten oder oben) führt zu einem abweichenden Verhalten beim Abbrennen und somit zu Trefferpunktverlagerungen. Mit diesem Problem sah sich die BW schon einmal konfrontiert, als sie PzH2000 nach Afghanistan verlegte und die mitgelieferten modularen Treibladungen dermaßen streuten, dass das Feuer 800m daneben lag. Erst als man die klassischen Pulversäcke nachführte und die Treibladungen im Kühlcontainer aufbewahrte, konnten wieder reproduzierbare Ergebnisse geschossen werden. Seit dem fordert die Artillerie die Nachrüstung einer Treibladungskühlanlage für die PzH 2000. Im Kampfpanzerbereich gewann diese Thematik wieder Bedeutung als zunehmend Leopard 2 Panzer in südlichen Ländern eingesetzt wurden. Rheinmetall entwickelte daraufhin die DM63 welche sich von der DM53 nur durch ein „temperaturunabhängiges“ Pulver unterscheidet. Bezogen auf die Handwaffen könnte es also schlicht bedeuten: MEN qualifizierte 1998 und RUAG 1997 die DM11 für die Bundeswehr, aber die geforderten Kriterien an Temperaturstabilität orientierten sich bei der BW noch an Zeiten des Kalten Krieges. Inzwischen haben sich jedoch Pulver durchgesetzt die nicht mehr so sensibel auf Temperatur reagieren. RUAG könnte also seine Hülsen irgendwann mit robusteren Pulvern befüllt haben und MEN weiterhin mit sensibleren Pulvern. Daher könnte man hier vielleicht eine Erklärung finden warum die Waffen in Afg. so stark gestreut haben und die Aussagen darüber so uneinheitlich (je nachdem ob man eine RUAG oder MEN Tranche erwischt hatte) sind. Vielleicht hat man bei der WTD deshalb auch schlicht nur Unschärferauschen gemessen, da der Versuchsaufbau nicht frei von sämtlichen Störgrößen war.
Was ist nicht plausibel?
• Diese ganzen bis jetzt angestellten Überlegungen gelten nur für den Fall, dass die Pulver bereits über eine entsprechende Temperatur verfügen (was in Afg. der Fall ist, aber nicht mehr in Deutschland). Wenn man in einem Labor, welches auf 20°C temperiert ist, ein G36 einem Beschussrhythmus aussetzt, so hat die Munition erst mal nur Raumtemperatur. Die geringen Sekundenanteile welche eine Patrone in einem heißgeschossenen Patronenlager verweilt, reichen nicht um das Pulver signifikant zu erhitzen. Hier hätte sich bei der WTD also gar kein Effekt zeigen dürfen aber die Truppe aus Afg. weiterhin über zu große Streukreise beschweren müssen.
• Weiterhin ist eine Streukreisverlagerung in eine bestimmte Richtung (was von den Medien auf Basis des WTD Bericht behauptet wurde) nicht typisch für Munition, die wegen Temperatureinfluss stark bei den Mündungsgeschwindigkeiten streut. Hier würden ich ehr eine normalverteilte Streukreisaufweitung erwarten.
Fazit: Entweder hat die WTD schlicht Murx gemessen, da sie den Testaufbau nicht von allen Störgrößen befreit haben oder es stecken noch Effekte dahinter, die sich nicht auf temperatursensible Munition zurückführen lassen. Um da wirklich zu einem Ergebnis zu kommen, müsste man den Bericht der WTD, den Bericht von H&K und den Bericht der Frauenhofergesellschaft nebeneinander legen und die Versuchsaufbauten entsprechend bewerten. Ein schönes Thema für Institute die sich auf Testverfahren spezialisieren. Vielleicht bekommen in ein paar Jahren die Studenten den Fall „Streukreiserweiterung G36“ als Lehrbuchbeispiel dafür, was alles bei Testaufbauten so schief gehen kann – der Teufel steckt im Detail.
Zum G36:
Nun ist also die schlechte MEN – Munition schuld, auch bei den Versuchen der WTD 91, die ja dazu geführt haben dass das Heer das Verhalten des G36 als „nicht hinnehmbar“ bewertet hat.
Hhm, nun frag ich mich aber folgendes:
Im Rahmen der Tests wurden durch die WTD 91 auch M16A2 zum Vergleich dem selben Test unterzogen.
Diese Waffen zeigten eine im Vergleich zum G36 deutlich geringere Zunahme der Streukreise bei heißgeschossener Waffe und einen kaum veränderten mittleren Treffpunkt gegenüber der festgestellten starken Verlagerung beim G36, sodaß selbst ein heißgeschossenes M16A2 auf 400m noch „im Ziel streut“ währen das G36 „überall“ hinschoss.
Das heißt dann ja, dass die „schlechte“ MEN in einem M16A2 noch gut funktioniert, aber in einem G36 nicht. Oder die G36 wurden mit MEN getestet, die M16A2 mit was anderem (DAG?). Oder die WTD 91 ist überfordert wehrtechnische Test unter vergleichbaren Bedingungen an Handwaffen durchzuführen. Bizarr!
Nach aeltern Erfahrungen ist es einfach, eine WTD zu ‚ueberfordern‘. Paradebeispiel das Torpedoproblem von 1939/41 und die Getriebeprobleme der Korvetten von 2011-2014.
@ FlaOffz – spätestens seit die Munition als mögliche Problemquelle hinzugekommen ist, übersteigt die Komplexität der Thematik jeglichen Interpretationsversuch (also auch meinen Ansatz). Wir befinden uns nun in einer komplexen Ansammlung von Innballistik/Außenballistik (somit zig Waffe/Munitions – Kombinationen) und ggf. „fehlerbehafteten“ Versuchsaufbauten. Hier nun wirklich sauber die einzelnen Effekte zu isolieren, entspricht einer akademischen Fleißarbeit. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, dass ggf. auch Partikularinteressen bestehen, die vielleicht keine eindeutige Aussage über die vorliegenden Effekte wünschen.
@Bang50:
Und genau dafür leisten wir uns eine wehrtechnische Dienststelle für Waffen und Munition.
Weitere Fachexpertise gibt es ja auch bundeswehrintern.
Ja man hätte in der Zeit schon mehrere Diplom-/ Masterarbeiten in Auftrag geben können.
Das Thema ist sicher nicht einfach, aber auch nicht überkomplex. Vernünftiges Forschungsdesign, etwas Zeit und Grips und man hätte belastbare Antworten.
It’s not rocket science…
Aber mittlerweile ist wohl kein Beteiligter mehr an der Wahrheit interessiert. Also weiter Schwarzer Peter spielen – vorbei an den echten Problemen der Truppe.
Passend für das Bällebad:
http://dbtg.tv/fvid/3143666
GSM kann ja auch militärisch relevanter Funkverkehr sein…
Der PSts macht auch noch einen recht unsicheren Eindruck.
@MikeMolto
Bei den Torpedos war ich noch nicht dabei und kann dazu nichts sagen ;-). Aber die Getriebe haben mitnichten die WTD überfordert, sondern waren ein Folgeproblem des CPM und der damit nicht mehr vorhandenen Einflussmöglichkeit auf die ARGE. Hier wurde das billigere und in dieser Bauvariante, aus Platzgründen denn unsere Schiffe dürfen ja nicht zu lang werden, noch nicht verwendeten Getriebe durch die ARGE gewählt. Hätte die WTD wie in alten Zeiten einen 1000h Testlauf gemacht wären die Probleme wohl vor dem Einbau in die Dampfer aufgefallen. So musste die 71 mit viel personellem Aufwand der Fa. in der Schweiz zeigen wie man das Getriebe ertüchtigt.
Passend zur Verabschiedung des letzten ISAF-Mandates ein Bericht bei stern.de zur Lage in AFG („Die gescheiterte Mission“).
Angeblich kam es im unmittelbaren Umfeld (400m) der NRU zu Kämpfen, eingegriffen wurde auf Befehl nicht.
Auch die Berichte der N.Y. Times zu einer Geheimabsprache zwischen Mullah Omar und Karzai sind interessant.
Wo wird denn die Entlassung von Sts Beemelmans und AL AIN Selhausen diskutiert?
Bei den Aufräumarbeiten im Ministerium.
Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat ihren Staatssekretär Stéphane Beemelmans entlassen.
überall grad in den Print- Medien online.
Nu is er weg
Ich stelle mal zur Diskussion:
Wenn Frau HptFw Evi-Sachenbacher-Stehle wissentlich und vorsätzlich ein auf der Doping-Liste stehendes Mittel genommen hat und sie vom der Disziplinarkommission des IOC für schuldig befunden wurde, handelt es sich dann auch um ein Dienstvergehen?
( http://bit.ly/1gnwOJu )
Stellungsnahme der BW zum Thema G36 (http://short4u.de/5307483701480):
„…Auslöser dieser Medienberichte waren weder militärische Forderungen noch Erkenntnisse aus den Einsatzgebieten der Bundeswehr. Um die Ursache des veränderten Treffverhaltens zu ermitteln, wurden unterschiedliche Untersuchungen durchgeführt. Dabei wurde zunächst davon ausgegangen, dass die Ursache bei der Waffe G36 läge. Dies konnte jedoch durch umfangreiche Untersuchungen eines unabhängigen Sachverständigen, das Ernst-Mach-Institut der Fraunhofer Gesellschaft, eindeutig widerlegt werden. Ursache sind vielmehr einzelne Munitionslieferungen (Lose) eines Herstellers.
Die in der Bundeswehr für das G36 genutzte Munition vom Kaliber 5,56mm x 45 DM11 wird von unterschiedlichen Herstellern beschafft. Bei der Herstellung der Munition wird der Geschossmantel verzinnt. Durch verschiedene Fertigungsprozesse der Hersteller ergab sich in einigen Fällen eine unterschiedliche Zinndicke des Geschossmantels. Diese Zinndicke hat Einfluss auf die Geschossflugbahn bei heiß geschossener Waffe und erklärt das veränderte Treffverhalten. Gleichwohl ist auch diese Munition uneingeschränkt handhabungssicher.
Das Gewehr G36 ist technisch zuverlässig und ohne Mängel. Es erfüllt vollumfänglich die Anforderungen der laufenden Einsätze und den Grundbetrieb der Bundeswehr.“
Mal eine kurze Frage hier weil ich um Luft ringe …
War DAS HIER schon irgendwie in größeren Kreisen bekannt aus dem Jahre 2012 ???
http://wirdienendeutschland.de/service-menu/leichte-sprache/bundeswehr.html
Völlig an mir vorbeigegangen im Ringen um die besten Köpfe … *kopfschüttel*
@SER: Das ist ein Text, der in leichter Sprache geschrieben ist, also eine besondere Übersetzung für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Die gehörten, als ich zuletzt nachsah, auch zu dem deutschen Volk, dem der deutsche Soldat seinen Diensteid leistet.
@SER:
Der Text ist auch gut geeignet um mit seinen Kindern über die Bw zu sprechen. Ich find nichts anstößiges daran.
Sonst müsste man sich auch über Karl, den Bärenreporter echauffieren.