von der Leyen zu Afrika: Lufttransport, Sanität und Ausbildung „könnten wir ohne Weiteres liefern“
Das Statement der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Montag zu einer möglichen Ausweitung der Bundeswehreinsätze in Afrika. Sehr konkret wurde die Ministerin nicht, sagte aber recht klar, dass die Bundeswehr bei Lufttransport, Sanitätsversorgung und Ausbildung besser aufgestellt sei als andere Nationen: Das sind durchaus Felder, die gebraucht werden und die wir auch ohne Weiteres liefern könnten.
Die Aussagen zum Nachhören:
(Den O-Ton habe ich
und zur besseren Verständlichkeit ein bisschen gepimpt…)
Ohne weiteres, klar, das schütteln wir ‚mal eben so aus dem Ärmel – insbesondere San und Lufttransport. „Achtung … Aufschlag!“
Ach du dickes Ei! Naja, wäre ja allemal kürzer von AFG nach ZAR Kräfte zu verlegen. Ansonsten haben wir ja auch noch etwas Luftangriff und ein paar Panzer im Portfolie. *Ironie aus*
Na klar, das wuppen wir doch locker. Wetten, dass es wieder einmal vorrangig dann die Soldaten mit der bordeauroten Farbe, die Fschjg, sein werden z.B. Saarlandbrigade), die dann gefordert sind. Aber „… zunächst einmal braucht es die gemeinsame europ. Entwicklung…“ Es geht auch darum, „… ob dieser Flughafen gesichert ist, damit ABSOLUT SICHERE Transporte möglich sind…“ Und was singe ich doch immer: An allen Grenzen steht das deutsche Heer!
Als Laie stelle ich es mir recht einfach vor mit kurzem Vorlauf Truppen nach Afrika zu verlegen. Man hat die Mannstärke in Afghanistan doch die letzten Jahre stetig runtergefahren. Kann man nicht die Kräfte die sonst ein Kontigent für Afghanistan gestellt hätten, für Afrika stellen? Der Gedanke ist vermutlich so naiv wie simpel aber es wird mich hier sicher jemand aufklären, warum das nicht möglich ist.
Das machen wir schon, versprochen ist versprochen,
ansonsten gibt es ja noch die Fähnchen.
Sorry, das musste sein.
@dallisfaction:
Möglich ist es schon, es ist „nur“ nicht gewollt.
Bitte, bitte, bitte: ein klares Ziel mit IN und OUT! Und nicht wieder auf die einprügeln, die wie beim Balkan und in Afghanistan, bei einem Engangement vor einem mehrjährigen oder jahrezenhtelangem Einsatz warnten.
…
oder wir machen das mit den Fähnchen
Habe ich alles gar nicht gewusst ich dachte es fehlen Sanis am Meistens Ärzte, das man überhaupt die Pattrollien Stad finden konnte mussten alles Mögliche an Ärzte geholt werden um genügend zu haben
Und warum muss Fremdfirmen Einspringen im Transport wenn wir so viele Haben
Und es werden gerade da einiges Aufgelöst
@dallisfaction: Der Gedanke ist ganz und gar nicht naiv und es fällt selbst dem Fachpersonal in den entsprechenden Stäben schwer zu erklären, warum dies derzeit eben nicht simpel ist.
Fakt ist, dass das für Einsätze erforderliche Fachpersonal des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr gefühlt „aus dem letzten Loch pfeift“. Betrachtet man die Gesamtstärken und vor allem die Reduzierungen in Afghanistan, sollte dies eigentlich nicht der Fall sein. Aber hier geht es den Sanis wie der Luftwaffe: egal wie klein der Einsatz ist, die sind immer dabei.
Bei diesen Tänzen auf vielen (wenn oft auch kleinen) Hochzeiten findet man beispielsweise immer Kräfte der Versorgungsebene 1 (entspricht vereinfacht gesagt dem zivilen Rettungsdienst, also Rettungsmediziner und Rettungsassistenten). Ausgerechnet diese verrichten körperlich hoch anstrengende Tätigkeiten, manchmal monatelang außerhalb der großen Feldlager. Das kostet viel Energie und entwickelt diese personelle Ressource zunehmend zu einem Problem was die Besetzung von Stellen in den Einsätzen angeht.
Da dieses Personal nach seiner Rückkehr nach Deutschland nicht in eine Ruhephase eintritt, sondern wieder in den ebenfalls kräfteraubenden Prozess der Realversorgung (Arbeit in den Bundeswehrkrankenhäusern und Sanitätszentren, Übungsplatzversorgung, Ausbildung, usw.) eingebunden wird, wird diese Situation noch verschärft.
Die vermeintliche Freisetzung von Kräften in Afghanistan, wäre also eigentlich als dringend notwendige Verschnaufpause willkommen gewesen.
Sieht nicht so aus, als ob den Sanitätern dies gegönnt sei…
Ob sie wohl weiß, dass derzeit rund 100.000 Flüchtlinge auf bzw. neben dem Rollfeld am Flughafen in Bangui campieren?
Das wird sie wohl wissen, aber das wir die versorgen müssen, wenn wir da hingehen, dass wird sie noch nicht wissen.
@all
Habe zu dem Thema einen neuen Thread mit Abschrift des vdL-Statements, EU-Beschluss, Äußerungen Steinmeier aufgemacht – wäre sinnvoll, die komplette Diskussion dorthin zu verlagern.
Oh Gott … es geht nahtlos weiter *facepalm*