Der AGA-Thread: „Die Augen links!“
Hm, ich ahne zwar, dass das Thema ähnlich hitzig wird wie Anzugsordnung. Aber das Bedürfnis, darüber zu diskutieren, scheint ja da zu sein: Nach dem Spiegel-TV-Beitrag „Die Augen links! – Rekruten bei der Bundeswehr“, der am vergangenen Wochenende lief und hier komplett online, hier gekürzt online anzuschauen ist, geht’s schon gut ab mit den Meinungen zur Allgemeinen Grundausbildung (AGA).
Klar ist allerdings, dass so etwas wie diese Grundausbildung zunehmend in Gesellschaft und Medien als exotisch angesehen werden wird – weil es nach dem Wegfall der Wehrpflicht weit weniger Menschen und vor allem nur Freiwillige betrifft. Die Frage, die ich mir als Außenstehender stelle: Muss sich sich etwas Grundlegendes dieser neuen Situation anpassen?
(Die Kommentare dazu aus einem anderen Thread verschiebe ich hierher.)
(Archivbild Mai 2010: Grundausbildung der Grundausbildungseinheit des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt – Bundeswehr/Stollberg via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
@Söhnke Marahrens
Ich bin nicht sicher, ob sich das bereits bis in die Kommandoebene herumgesprochen hat. Auf Meldungen zu Schwierigkeiten im Tagesbetrieb scheinen höhere Offiziere immer noch gern mit Ratschlägen zu reagieren, die eingeleitet werden durch: „Als ich 199x Kompaniechef war…“
Die Veränderungen in Organisation, Infrastruktur, Ausrüstungsklarstand, Personalkörper, Ausbildungsstand und Führungsmitteln (insbesondere die Fußfesseln LoNo und SAP) scheinen da nicht immer bedacht zu werden, glaube ich. Und je länger die Führungserfahrung her ist, desto größer ist die Abweichung zur heutigen Realität.
„Und je länger die Führungserfahrung her ist, desto größer ist die Abweichung zur heutigen Realität.“
Uneingeschränkte Zustimmung, und da brauchts keine langen Zeitabstände. Wenn ich hier manchen Beitrag lese wie früher (z.T.deutlich nach 2000) definiert wird.
In dem gezeigten Video wird vermutlich vieles auch die Kamera ausmachen. Ähnliches Phänomen: Saudumme Fragen bei „Wer wird Millionär“. Auf der Couch beantworten die sich leicht, im Studio dann anscheinend nicht mehr so.
Ansonsten:
Ich bin ganz froh, dass ich (Anno 2004, AGA bei den Logistikern) einen Ausbilder hatte, der zwar nicht so die Ahnung hatte, aber das auch zugegeben hat und alles mit uns mitgemacht hat, sowie menschlich echt super war.