Neues Leben für den „Gepard“: Schutz von Fußball und Papst in Brasilien
Bei der Bundeswehr ist der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard mit dem Ende der bodengebundenen Luftverteidigung des Heeres außer Dienst gestellt worden. In anderen Ländern ist diese deutsche Technik offensichtlich weiterhin begehrt: Brasilien plant den Kauf von 34 gebrauchten Geparden, wie brasilianische Medien berichten (und mehrere Agenturen, unter anderem Reuters, ebenfalls). Die carros de combate sollen bereits in diesem Jahr den katholischen Weltjugendtag mit Stargast Papst Franziskus, im kommenden Jahr die Fußballweltmeisterschaft und 2016 die olympischen Sommerspiele in dem südamerikanischen Land schützen – vor Angriffen mit Flugzeugen, Hubschraubern und Drohnen.
Die Verkaufsbemühungen für das ausgesonderte Material laufen schon länger. Im vergangenen Jahr war ein militärisches Unterstützungskommando aus dem Ausbildungszentrum Munster dem Gepard-Hersteller Kraus-Maffei Wegmann bei der Präsentation des Waffensystems in Brasilien behilflich. Der Reisebericht findet sich hier.
Interessant daran ist ja, dass die Bundeswehr – aus Kostengründen – mit der Ausmusterung des Gepard eine Fähigkeitslücke bewusst in Kauf genommen hat – die in anderen Ländern offensichtlich so nicht akzeptiert wird. Für den Objektschutz gegen solche Angriffe aus der Luft steht, wenn ich nicht irre, derzeit nur Stinger zur Verfügung, ggf. im Leichten Flugabwehrsystem – oder? Es sei denn, man greift gleich zu einer Patriot-Staffel.
(Foto: Gepard 1A2 – Hans-Hermann Bühling via Wikimedia Commons unter CC-BY-SA-Lizenz)
http://www.youtube.com/watch?v=BukkrjTc370
Es war möglicherweise auch dieses Werbevideo, welches die Brasilianer zum Kauf deutscher Technologie bewogen hat. Jedenfalls vermittelt es einen Eindruck, was man mit dem Gepard erreichen kann, wenn man will.
MANTIS gibt es auch noch – oder ist das so völlig anders?
Mantis steht ziemlich stationär da…
Mantis ist aber nicht wirklich mobil – was die Stärke der Heeresflugabwehrtruppe war. Schade eigentlich.
@JSG:
Mantis ist ja primär gegen Mörser und Raketen gedacht um die im Endanflug zu zerlegen und vor allem nicht übermäßig mobil ;)
@T.W.: Mantis ist aber verlegbar ;)
Patriot ist eher kein Mittel für den Objektschutz, selbst wenn man darauf ausweichen würde, weil es mit den neuen Raketen und Zielsetzungen primär auf eine TBM-Bedrohung ausgerichtet ist und selbst mit den alten gewisse systemspezifische Limitierungen hat, die es im Nahbereichsobjektschutz nicht unbedingt zum bestgeeigneten Mittel machen… die Fähigkeitseinbußen hat man aber schon mit der Abschaffung von Hawk und Roland in Kauf genommen.
Ausserdem ist die Herstellung der Einsatzbereitschaft aus der Bewegung bei Patriot ein wenig zeitlich aufwendiger als bei Gepard oder Roland ;)
Abgesehen davon… wenn man durchhaltefähig mit Patriot Objekte schützen wollte… (kleine Rechenaufgabe ;) ) für wieviele könnte man das allein schon personell darstellen? (Wenn man mal nur 2 Staffeln pro Objekt rechnet und personell mal die 1/5 Regelung auf die12 verbleibenden Staffeln anwendet [unter der Prämisse, diese seien jeweils personenell voll einsatzfähig aufgestellt *lol*] )
Nochmal als Laie:
Wenn es um den Schutz eines Fußballspieles geht oder eines Papstbesuches, dann wäre mir als Steuerzahler Mantis lieber. Das Ding wird im Tieflader irgendwo hingekarrt und ist dann „da“. Es erzeugt mit seinen Ketten keine Straßenschäden und ist wohl auch preislich günstiger, weil das ganze Fahrsystem auch nicht gewartet werden muss.
Und wenn ich als Steuerzahler die Wahl hätte „Patriot und Gepard-Einheiten unterhalten“ und dann im Einsatz die Patriot im Stall lassen und den Gepard zeigen, dann würde ich auch aus Kostengründen eher „nur die Patriot“ nehmen, auch wenn die für ein Fußballspiel overkill sein mag. Auch hier habe ich das gleiche Problem. Patriots erzeugen weniger Straßenschäden.
@Wolfgang-2:
also per se war meine ich ein Betonsockel für Mantis vorgesehen, den man erstmal bauen müsste… von einer Tiefladerversion habe ich noch nichts gesehen…
Dann ist das noch die Sache mit den Wolframprojektilen und deren Überreste, die über einem Feldlager nur mäßig Probleme bereiten, wenn ich die Soldaten eh in die Bunker jage, bzw die Gebäude verbunkert habe und die Leute auch Schutzbekleidung tragen vs einem Stadium voller Weichziele, über dem das Zeug potenziell herabregnet… Um mit Patriot ein Stadion zu schützen bräuchte ich locker 4-5 Staffeln… oder im Nahbereich ein paar wenige Gepard… mehr als 100 Fahrzeuge (Patriot) gegenüber einem Dutzend (Gepard)…
Ausserdem… für das Fussballspiel würde man den Gepard wohl eh auf einem Transportfahrzeug ankarren… welche Straßenschäden also?
@Wolfgang-2
In der Planung sollte man aber eher die erforderliche Fähigkeit berücksichtigen, als eventuelle Folgeschäden, die man mittels Kettenpolstern oder Transport per Tieflader (auch ein Gepard kann das) minimieren bis vermeiden kann.
@Wolfgang-2:
Nachtrag: ich habe mir auch gerade sagen lassen, dass die Stellfläche für ein Patriotsystem auch nicht ganz unerheblich ist… die ich ja auch wieder absperren und sichern müsste… dann wären wir schnell bei einigen hundert Soldaten rein für den Luftraumschutz und noch ordentlich Personal für die Absicherung der Stellungen…
Gepard: Soll primär Schutz gegen (Kampf)hubschrauber und Tiefflieger bieten. Dabei soll das System den mechanisierten Truppen folgen können.
Mantis: Ist ein für C-RAM optimiertes System, welches stationäre Objekte am Boden 24/7 schützen soll. Um die nötige Präzision gegen C-RAM Bedrohungen zu erreichen, sind massive Betonfundamente und andere technische Maßnahmen nötig.
SysFla: Soll die Fähigkeiten von Gepard und Mantis in einem System vereinen. Ob dieses Ziel technische realisierbar ist, steht zur Zeit noch offen.
Gepard ist verfügbar und hat seine Abwehrfähikeit gegen UAS in Brasielien bewiesen. Mantis ist kurzfristig nicht verfügbar und nicht wirklich Einsatztauglich.
Ein System Gepard für 1Mio ist relativ günstig und es ist rund um die Welt versorgbar.
Was kosten uns die 2 nicht einsatzfähigen Mantis Systeme?
Mantis ist kein Ersatz für Gepard und ein UAV/UL kann mit Patriot nicht bekämpft werden.
Nunja, das system Ozelot sollte doch auch inzwischen verfügbar sein. Und erzeugt auf der leichten Wiesel Plattform sicher keine Straßenschäden.
@Elahan:
warum soll Patriot ein UAV nicht bekämpfen können? Was Patriot sieht kann es innerhalb der Reichweite sicherlich auch bekämpfen und dann stellt sich nur die Frage ab welcher Größe UAVs gesehen werden…
An der Stelle mal der dezente Hinweis: das System soll frontal TBMs auffassen, also Raketen die von der Spitze gesehen eine relativ winzige Rückstrahlfläche bieten und arg schnell sind… dagegen dürfen die meisten UAVs relativ große Ziele bieten ;)… die ganz kleinen sicherlich nicht, aber da stellt sich dann wieder die Frage nach dem Shcadenspotenzial und ob der Kollateralschaden einer Bekämpfung nicht eh höher als der Nutzen…
Ein feindliches ABT (Flugzeug/ Heli) kann auch in BRA nicht unerkannt tief ins Hinterland eindringen, um Städte zu bedrohen.
Gegen welchen Feind soll Gepard denn schützen? Wer verfügt in S-Amerika über UCAV?
Einziges denkbares Bedrohunsszenario: ein entführtes Passagierflugzeug (Renegade), das ins Stadion gelenkt werden soll.
Gepard hat aber eine Reichweite im 1stelligen km-Bereich. Was soll denn das bringen? Dann stürzt es irgendwo anders über der Stadt ab, anstatt im Stadion.
Mit Patriot/ Abfangjägern müsste man einen Renegade irgendwo über unbewohntem Terrain abschießen, um die Zivilisten zu schützen. Ist aber rechtlich sowieso umstritten.
Müsste ein Gepard mit entsprechender Munition und Software nicht eigentlich auch CRAM fähigkeiten abdecken können?
Ist aber rechtlich sowieso umstritten.
In Brasilien?
@Kerveros
…Dann ist das noch die Sache mit den Wolframprojektilen und deren Überreste, die über einem Feldlager nur mäßig Probleme bereiten, …
Mir ist die Problematik mit Wolframprojektilen nicht ganz klar, welche Probleme entstehenden denn für die „Weichziele“ im Stadion?
Radioaktivität ist zu vernachlässigen, zum Thema Krebsrisiko gibt es einen SPIEGEL-Artikel über eine Studie von 2005; in der Studie wurden Ratten Wolframsplitter (1-2 mm) in die Muskulatur verpflanzt, was zu Krebs führte. Hierbei wurde jedoch davon ausgegangen, dass Splitter in den Körper eindringen. Die Wahrscheinlichkeit das man im Stadion von einem Splitter getroffen wird, dürfte der eines Lotto-Gewinnes gleich kommen. Die Entstehung von Stäuben ist ebenso unwahrscheinlich, da es sich bei Flugzeugen oder ähnlichem um „weiche“ Ziele handelt. Sollte es doch dazu kommen, ist die Konzentration wohl sehr, sehr gering.
„Nunja, das system Ozelot sollte doch auch inzwischen verfügbar sein. “
Das System Ozelot wird von der Luftwaffe nur in einem sehr kleinen Rahmen weiter betrieben. (wenn überhaupt)
@kerveros
Ich meinte natürlich jene UAV, welche evtl von Terroristen eingesetzt werden und das sind eher tieffliegende kleine (max 500kg) Modellflugzeuge, Sportflugzeuge oder Ultraleicht.
Das hätte ich dann gerne mal beschrieben, wie man solche Geräte mit einer Patriot vom Himmel holt!
Jetzt mal abseits von Wirkung:
Der Gepard bietet doch für einen überschaubaren Preis ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Der steht einfach nur da, dreht den Turm ein paarmal und alle fühlen sich wohl und geschützt. Garniere ich das im Vorfeld der Veranstaltungen mit ein paar Videos im scharfen Schuss fühlt sich jeder sicher von jedweder Art der Bedrohung aus der Luft, egal ob das System das leisten kann oder nicht.
Quasi eine Art psychologische Kriegsführung.
@kerveros: Mal zum „Schadenspotential“ eines Drohn’chens vom Typ AAI RQ-7 Shadow (Gewicht: 154 kg, also bessere Modellflieger-Klasse sowie ganz ohne Sprengstoff). Und zu den Bildern kommen noch ca. 9.000 ltr abgelassener Sprit hinzu (vgl. http://defensetech.org/2012/03/21/pics-of-the-day-the-c-130-that-collided-with-a-uav/
und http://www.suasnews.com/2011/08/6504/images-of-damaged-c130-surface-from-afghanistan/)
Das Thema hatten wir schon :-)
http://augengeradeaus.net/2012/10/noch-mal-lesen-bedingt-abwehrbereit/
Im Oktober 2011 veranstalteten die brasilianische Streitkräfte ein Flugabwehrvergleichschießen. Krauss-Maffei Wegmann kaufte zu diesem Zweck einen Gepard 1A2 von der Bw. Soldaten des Ausbildungszentrums Heeresflugabwehrtruppe unterstützten dabei den Hersteller bei der Präsentation des Waffensystems in Brasilien. Als Zieldarstellung diente ein Modell eines Deltaflügler mit rund einem Meter Flügelspannweite; die Radarrückstrahlfläche wurde von den Beteiligten als hinreichend beschrieben. Am Vergleichschießen beteiligt waren ebenfalls das 40-mm-Bofors-Geschütz und Flugabwehrraketen des Typs Igla die bereits in den Streitkräften verwendet werden. Da am Tag des Schießen 11 Knoten Windgeschwindigkeit am Boden gemessen wurde verfehlen beide Waffensysteme den Modellflieger. Das Schießergebnis des Gepard lag insgesamt bei drei abgeschossenen Drohnen. Ebenfalls bekämpft wurden Hartziele auf 3000 m Entfernung.
http://www.gemhflatr.de/contrexx/media/archive1/dokumente/ReiseberichtBrasilien.pdf
Auch die Verbrecher lernen und werden in der Zukunft noch einige Überraschungen haben.
http://security.blogs.cnn.com/2012/08/07/terror-and-toy-planes-not-so-remote/
@Elahan
Ihr Link am Schluss ist ziemlich genau der auch im Eintrag verlinkte Reisebericht. Liest hier eigentlich irgendjemand, was ich schreibe und verlinke? ;-)
Ich sehe ja wirklich „einige“ Fähigkeitslücken in der Ausstattung der Bundeswehr. Aber braucht man unter den gegebenen Bedingungen wirklich bodengebundene mobile Luftabwehr? Ich denke nicht, ich kann mir kein Szenario vorstellen, unter dem ein solches System momentan realistisch von Nutzen sein könnte. Und ich frage mich auch, was die Brasilianer für Bedrohungsszenarien aufmachen um diese Beschaffung zu rechtfertigen. Sicherlich keine rational begründbaren Bedrohungen.
@T.W.
Sorry, aber der Link war aus einem Eintrag bei AG vom letzten Jahr (07.10.2012) :-))
Deshalb schrieb ich ….. atten wir schon ;-)
Ja und ich hatte ihren Link übersehen :-(
@Auchmal
Diskutieren wir nicht ständig über die Vorteile von Drohnen?
Wenn sie dann so fähig sind, dann ist es doch nur logisch, dass man sich gegen sie wappnet….oder?
Mit welchem System möchten sie dieser Gefahr begegnen?
Ein Fluggerät zu basteln welches in einer Menschenansammlung großen Schaden anrichtet ist einfach und muss noch nicht einmal ferngesteuert sein.
Und weil sich in Brasilien alle mit dem Hammer kämmen, kauft man Technik, die man eigentlich gar nicht braucht. Ach, wie sehr wünsche ich mir hier manchmal einen Facepalm-Smilie…
@ Wolfgang-2
Fast alle Panzer der westlichen (Verteidigungs-)Hemisphäre rollen auf Hartgummipolstern (den sog. Kettenpolstern) und verursachen deshalb beim Straßenmarsch 0% Straßenschäden. Nur bei wirklich engen Straßen in hessischen Dörfchen kann es zu Friktionen kommen, nämlich dann, wenn sie bei Kurven die Randsteine berühren. Die ziehen sie nämlich schön „nach oben“ und legen sie danach hinter sich ab ;-)
Das dürfte aber in Brasilien nicht so das Problem sein. Mal abgesehen davon, dass eine Rakete für das System Patriot gefühlt so teuer ist, wie ein ganzer Gepard…
Die Munition zerlegt sich in der Luft, da die Effektivität auf einem „Schrot-Effekt“ beruht. Heißt aber auch, dass da ne ganze Menge (und zwar deutlich über 100 pro abgeschossener Patrone) Wolfram-Schrotteilchen vom Himmel regnen.
@ Auchmal | 12. April 2013 – 17:28
Wer mal das Schaufenster Fla in Putlos gesehen hat, weiß was der Gepard kann – und das ist eben nicht nur Luftzielbekämpfung, sondern auch Erdzielbekämpfung. Und mit 35mm Einschlägen mit AP-Munition ist so ein TPz (oder eine afghanische Lehmmauer) gelinde gesagt im Allerwertesten.
@ Voodoo | 13. April 2013 – 0:17:
Braucht man kein hessisches Dort für, reicht auch eine Vorführung der Bw:
http://www.youtube.com/watch?v=TPvUAYxtsT0
;-)
@Elahan: (Zitat) Mit welchem System möchten sie dieser Gefahr begegnen? Ein Fluggerät zu basteln welches in einer Menschenansammlung großen Schaden anrichtet ist einfach und muss noch nicht einmal ferngesteuert sein. (Zitatende)
@all: Und wenn man es ganz „komfortabel“ haben will, baut man sich seine eigene, voll funktionsfähige „Cruise Missile“ für weniger als 3.500 € in der eigenen Garage zusammen, ohne daß der Nachbar oder sonst irgendwer Verdacht schöpft:
Das Ding hat dann:
– GPS-gesteuerte Flug- und Zielführung,
– eine inertiale oder andersartige redundante Flugüberwachung,
– einen Jet-Antrieb und kürzeste Flugzeiten bis zum Ziel,
– geringste Radarsignatur und derart reduzierte Aufklärbarkeit,
– voll autonome Flugführung,
– On-Board Echtzeit-Video,
Natürlich müssen bei einem Budget von max. 3.500 € und „Off-the-Shelf-Componenten“ – wie über das Internet erhältlich – erhebliche Abstriche erfolgen. Z.B.:
– eingeschränkte Reichweite, aber zumindest 160 km,
– eingeschränkte Nutzlast, aber zumindest 10 kg, was für ein ordentliche Tandem-Hohlladung oder viele Flechettes völlig ausreicht,
– eingeschränkte Zielgenauigkeit (ohne D-GPS), aber immerhin dann +- 100m (ansonsten +- 5m),
– Unauffälliger Transport samt Starteinrichtung auf Pick-up,
– Einkauf aller Baumaterialien und Komponenten ohne jeglichen Verdacht zu erregen,
– Bau- und Montagetechniken, welche in jeder Garage möglich sind, ohne den Verdacht der Nachbarn oder der Behörden zu erregen.
Und wem jetzt immer noch nicht die Haar zu Berge stehen, der sehe einfach mal in:
http://www.interestingprojects.com/cruisemissile/objectives.shtml und in http://www.aardvark.co.nz/pjet/
Sorry, ich kann über TdM und dessen „High-Tech-Drohnenfimmel“ bald nur noch lachen, auf die Gelassenheit der asiatischen Mentalität bauen und in deren finaler Gründlichkeit hoffen, daß diese zu spät kommt und wir einen Flugabwehrkanonenpanzer Gepard in AFG oder sonst wo auf der Welt nie mehr brauchen!
Denn dort wo man AK47 oder G3 max. 100 m hinter dem Bazar „lizenzfrei“ nachbaut, könnte man auch „Low-Cost-Cruise-Missiles“ und „Bastel-Drohnen“ bauen! Insofern sehe ich die Brasilianer als gar nicht so realitätsfern und eher in der „Tiefe als in der Breite“ orientiert an.
Nachtrag: Ein 12-Kanal-GPS-Empfänger plus Glonas, samt FM- und LW-D-GPS-Scanner kostet in Deutschland max. 1.000 € und bringt es in Mitteleuropa dank der Anzahl der Stationen auf bis zu + – 5cm in der X- und Y-Achse und ca. + – 70 cm in dr Z-Achse in der Vrmessungsfliegerei. Laß man das Ganze in z.B. AFG um den Faktor 100 schlechter sein, langt es auch noch für eine respektable Wirkung.
@Vtg-Amtmann:
Interessanter Ansatz mit der Drohne (auch wenn offenbar nicht fertig gestellt).
Derlei wird uns wohl früher oder später begegnen (hybride Kriege).
Aber in der Bundeswehr denkt man – in Ermangelung einer fundierten kriegstheoretischen Ausbildung – ja vorallem in den Kategorien (AFG-)Einsatz vs. konventioneller Krieg.
Naja …
> – Unauffälliger Transport samt Starteinrichtung auf Pick-up,
> – Einkauf aller Baumaterialien und Komponenten ohne jeglichen Verdacht zu erregen,
> – Bau- und Montagetechniken, welche in jeder Garage möglich sind, ohne den Verdacht der Nachbarn oder der Behörden zu erregen.
Ich bin Physiker und Elektroniker und habe mich früher mal kurzzeitig mit Modellbau und Amateurfunk beschäftigt. Diese Punkte sind m.E. gar kein Problem. Sie sind vor allem deshalb keines weil ich
a) Als Hobby … dieses Zeug natürlich „unter anderem kaufe“ und zeitlich versetzt
b) ggf. sogar einbrechen kann und die Dinge klaue, die ich brauche
c) defekte Teile kaufen diese reparieren oder ggf. auch ausschlachten kann
d) Keinen Pick-Up zum Beispiel brauche, der dabei intakt bleibt. Ich kann auch einen Wohnwagen nehmen, das Dach absprengen und dann den Flieger daraus starten.
Aus jedem Sportflugzeug, einschließlich UL können Lasten mit GPS gesteuertem oder GPS unabhängigem kombinierten Navigationssystem (Tri-Tec Navigation System , Radar-altimeter, imaging infrared seeker mit einem inertial Navigationssystem) und Gleitfallschirm abgeworfen werden. Auch kann jedes beliebige Flugzeug der allgemeinen Luftfahrt von einem sachkundigen Bastler (gibt es zu Millionen in den Flugsportclubs dieser Welt) so prepariert werden, dass es ein einprogrammiertes Ziel ansteuert, wenn der Start und Überführungsflug bemannt erfolgt.
Und wer einen A380 in der gezeigten Größe ferngesteuert bauen kann, bekommt jedes UL zum Fliegen.
http://m.youtube.com/watch?feature=related&v=KxLuShpaKrQ
Oder A400M
http://m.youtube.com/watch?feature=related&v=HH0q4OYYHl8
Lfz mit Jamming/ECM/ECR Fähikeiten schaffen wir auch gleich mit ab.
„Breite vor Tiefe“ geht anders.
http://www.boeing.com/boeing/defense-space/military/ea18g/
http://air-attack.com/page/93/B-52-Stand-Off-Jammer.html
Was sind unsere Möglichkeiten zur UAS Abwehr? G36?
Naja, da wird ja einiges beschrieben, was so vom Himmel oder aus der Garage kommen kann.
U.a. deswegen bleibe ich bei meiner Meinung: die Abschaffung von Gepard und Rad-Roland war einer der größten Klöpse der Bw-Spar-Onkels. Damit hätte die Truppe überall wo sie auch immer noch hingeschickt werden wird „ein Dach über’m Kopf“ gehabt – unterhalb von Patriot. U.a. bei ROVING SANDS hat man seinerzeit kilometelange Konvois unter mobilem Fla-Schutz verlegt. Aber die bösen Buben, die kommen heute ja nicht mehr aus der Luft – bestenfalls eine 120er Mörsergranate für’s Feldlager oder im Straßengulli, vielleicht gerade noch eine einsame SCUD.
Was mit Truppen oder Konvois „ohne“ SHORAD passiert – davon gab’s in den letzten 70 Jahren Beispiele, mehr als genug.
Das ist’s auch kein Trost, dass die Amis sowas in den letzten Jahren nie mehr richtig hinbekommen haben. Und warum gibt’s auch noch Sachen wie Tunguska ?
@Shorsch52: @all: Fast OT, aber spaßeshalber sollte man sich schon mal fragen, welche Eigenschaften müßte eine „Anti-Drohnen-HALE/MALE-Drohne“ haben?
Flächenerfassendes Suchraster über dem Einsatzgebiet (Loitering & Fuzzy Logic)? Völlig autonomer Langzeit-Betrieb? Gute „Motorseglereigenschaften“ bei möglichst kleiner Primär-Engine? Für Start, Climb und Target-Approach zuschaltbare, effektive und extrem leichte „Valveless Pulse Engine“? Autonomes halbaktives on-board Sense & Avoid (LIDAR + opto-elektronische Bildverarbeitung)? Passive Sensorik (IR, UV, Mikrowellen)? Möglichst kompakte Bauweise des UAS? Max. 2 x Luft-Luft-Abwehrraketen je max. 75 kg? Relativ simple Raketen-Sensorik aufgrund der Umgebungskälte, der Wolkenfreiheit und der Helligkeit bei Tag und Nacht in großen Höhen? Erst bei aufgeklärtem Objekt oder kurz vor dem Landeanflug oder bei Emergencies des Systems erfolgt permanente aktive Kommunikation mit Bodenstation, Eingriff in die Flugführung und IFF?
Kurzum, Gedanken, die Manches verändern könnten, wenn diese denn realisierbar sind?
Zumindest erscheint mir die derzeitige Technologie bewaffneter Drohnen nicht konsequent zu Ende gedacht, denn nicht immer wird man bei zukünftigen Konflikten mit Gegnern konfrontiert sein, welche wie aktuell AFG, Jemen, Palästina, Somalia, Mali, etc. technologisch der freien Welt hoffnungslos unterlegen sind. Der Iran oder auch Nordkorea wären da klassische Gegenbeispiele Und da kann noch so Manches „aus der Garage kommen“!
In dem Video, das BausC im ersten Post verlinkt hat, wird dem GEPARD auch eine CRAM Fähigkeit bescheinigt. Gibt es dazu mehr Erkenntnisse?