Neues Leben für den „Gepard“: Schutz von Fußball und Papst in Brasilien

Gepard 1a2 overview

Bei der Bundeswehr ist der Flugabwehrkanonenpanzer Gepard mit dem Ende der bodengebundenen Luftverteidigung des Heeres außer Dienst gestellt worden. In anderen Ländern ist diese deutsche Technik offensichtlich weiterhin begehrt: Brasilien plant den Kauf von 34 gebrauchten Geparden, wie brasilianische Medien berichten (und mehrere Agenturen, unter anderem Reuters, ebenfalls). Die carros de combate sollen bereits in diesem Jahr den katholischen Weltjugendtag mit Stargast Papst Franziskus, im kommenden Jahr die Fußballweltmeisterschaft und 2016 die olympischen Sommerspiele in dem südamerikanischen Land schützen – vor Angriffen mit Flugzeugen, Hubschraubern und Drohnen.

Die Verkaufsbemühungen für das ausgesonderte Material laufen schon länger. Im vergangenen Jahr war ein militärisches Unterstützungskommando aus dem Ausbildungszentrum Munster dem Gepard-Hersteller Kraus-Maffei Wegmann bei der Präsentation des Waffensystems in Brasilien behilflich. Der Reisebericht findet sich hier.

Interessant daran ist ja, dass die Bundeswehr – aus Kostengründen – mit der Ausmusterung des Gepard eine Fähigkeitslücke bewusst in Kauf genommen hat – die in anderen Ländern offensichtlich so nicht akzeptiert wird. Für den Objektschutz gegen solche Angriffe aus der Luft steht, wenn ich nicht irre, derzeit nur Stinger zur Verfügung, ggf. im Leichten Flugabwehrsystem – oder? Es sei denn, man greift gleich zu einer Patriot-Staffel.

(Foto: Gepard 1A2 – Hans-Hermann Bühling via Wikimedia Commons unter CC-BY-SA-Lizenz)