Feuer frei
Den coolsten Trick mit einem dieser legendären Zippo-Feuerzeuge habe ich von einem amerikanischen Freund gelernt: Den Deckel zurückspringen lassen und das Zündrad mit einer lässigen Handbewegung über den Oberschenkel führen – und schon brannte die Flamme. Das funktioniert gut mit dem groben Stoff einer Jeans. Und auf dem groben Uniformstoff des Vietnam-Krieges: Dort hatte auch mein Freund als 19-jähriger diesen Trick gelernt.
An ihn, die Zippos und den Krieg musste ich denken, als ich in der Historienabteilung von Spiegel Online die – auf ein Buch bezogene – Geschichte über diese metallenen Feuerzeuge im Vietnam-Krieg las. Damals gehörten die Zippos praktisch zur Grundausstattung der GIs. Nicht nur als Feuerzeug für die Zigarette wie für Zippo Missions. Sondern auch, weil ihre Oberfläche viel Platz für Gravuren bietet, als Spiegel der persönlichen Haltung.
Fast forward ein paar Jahrzehnte. Der Mythos, der diese Feuerzeuge bei Soldaten umgibt, hat sich offensichtlich weltweit erhalten. In fast jedem Einsatz, den ich als Journalist besuchte, gehörten Zippos zur Grundausstattung zumindest der rauchenden Soldaten – und des Marketenderladens. Allerdings habe ich zum Beispiel in Afghanistan kaum Zippos mit persönlichen Gravuren gesehen. Fast immer waren es die Wappen der Einheiten, das Signet der Mission (wie bei den beiden Feuerzeugen aus dem ISAF- und dem SFOR-Einsatz im Foto oben) oder, bei der Marine, dem Abbild des Schiffes.
Ich bin kein Sammler, ich stelle meine Zippos nicht in die Vitrine, und vermutlich deshalb war es auch nur logisch, dass ich mein KFOR-Feuerzeug auf einem Flughafen irgendwo verloren habe. In den alten Zeiten vor 2010, als man Benzinfeuerzeuge noch mit an Bord eines Flugzeuges bringen durfte. Der Verlust hat mich geärgert, fast noch mehr ärgert mich aber, dass ich nie ein Zippo mit einer – deutschen! – Gravur aus der Operation Enduring Freedom gefunden habe: Da waren zwar zum Beispiel die Fregatten der Combined Task Force 150 am Horn von Afrika im Einsatz. Aber immer, wenn ich an Bord nach einem OEF-Zippo fragte, gab es nur die Feuerzeuge mit dem Schiff (und seit fast drei Jahren gibt es ja auch keine deutschen Einheiten mehr unter OEF-Kommando).
Auch wenn das Zippo zum Alltag des Afghanistan-Einsatzes gehört: Den Kultstatus wie in Vietnam scheint es nie wieder erreicht zu haben. Das zeigt schon der kurze Vergleich der Suche beim Fotodienst Flickr: Ein paar hundert Bilder bei der Suche nach Zippo Vietnam, gerade mal acht Fotos bei der Suche nach Zippo Afghanistan. Und davon kein einziges mit einer persönlichen Gravur.
Aber vielleicht habe ich diese personalisierten Zippos im Einsatz nur nie gesehen oder wahrgenommen. Gibt es sie? Oder ist diese Zeit endgültig vorbei?
Wer von meinen Lesern solche Exemplare aus dem eigenen Einsatz besitzt: ich würde mich über ein Foto – per E-Mail, Adresse siehe Impressum – freuen. Vielleicht kommt ja hier doch eine kleine Sammlung zusammen.
Hauptgrund für die Verwendung von Zippos ist die freie Verfügbarkeit des Brennstoffes. So mitten in der Pläne mal eben eine neue Füllung für das Gasfeuerzeug zu finden dürfte schwierig sein. Sprit hat man beim Militär aber (fast) immer dabei.
Ich müßte irgendwo noch ein altes Zippo mit einem Leo A1A3 drauf haben. Muß ich mal suchen …
Hier merkt man die Distanz des Journalisten zur Truppe. Das Zippo gehört keinesfalls zum Einsatzalltag. Einzelne Leute verwenden es vielleicht als ironisches Vietnam-Zitat, mehr aber auch nicht. Verbreiteter sind individuell gestaltete „morale patches“ oder auch Helmbeschriftungen mit Edding, aber diese sind oft politisch so inkorrekt, dass sie diese bestimmt nicht zeigen möchten, z.B.: http://www.facebook.com/photo.php?fbid=418926381524685&set=a.132927250124601.35850.120632134687446&type=1&theater
Im Feld sind die Plastikfeuerzeuge allerdings beliebter, u.a. auch, weil der Verlust nicht schmerzt und man keine Benzinflasche, Dochte und Feuersteine mit herum schleppen muss.
Und man kann sich mit einem Zippo keine Zigarre anstecken! ;-)
Plastikfeuerzeuge sind beliebter, weil man daraus einen Flöffel basteln kann. Ist viel praktischer als ein Zippo und geht auch nicht verloren.
in vietnam wurden je nach schätzung 200-500.000 zippos an die soldaten verkauft. während der langen dauer des kriegs entwickelten sich die einheimischen handwerker in sachen zippogravur zu eigentlichen spezialisten. das mögen zwei gründe sein, dass es fast nur in vietnam gravierte zippos gibt.
ich habe vor 5 jahren mal ein zippo-dossier geschrieben, weil mich die geschichte dieses geräts und das ikonenhafte, die mythen, nicht zuletzt die technik, etc. so faszinierte. meines wissens ist das zippo übrigens nach wie vor das einzige industrieprodukt mit lebenslanger garantie.
zum zippo dossier (mit vielen bildern) bitte hierlang:
http://issuu.com/roetext/docs/zippo_dossier_101?mode=mobile
> meines wissens ist das zippo übrigens nach wie vor das einzige industrieprodukt mit lebenslanger garantie.
Das heisst: Wenn das Teil kaputt ist, dann ist die Garantie abgelaufen?
Zippos sind für BW-Soldaten aufgrund der diffusen Lufttransportregelungen für den Heimflug ungeeignet. ;-)
Hm. Könnte das mit den Zippos auch eine Altersfrage sein (ich bin ja nun eher die Seniorengeneration). Das mit den Flugregelungen gilt nach meiner Erinnerung (wie auch oben geschrieben) seit 2010, vorher hatte ich natürlich immer auch ein Benzinfeuerzeug dabei.
Übrigens, der Trick ist ja: nur die Hülle, ohne die Technik mit Docht, Reservoir etc. mit ins Flugzeug nehmen, das geht. Und reicht für den Heimflug.
@Roman. Flöffel ist Kult! Fast noc mehr als das Zippo aus Bosnien!
Nur bei uns hieß er Feuerlöffel…
@bugsierer
Sehr schön gemachtes Dossier. Die Firma mit den Zippos on demand scheint aber nicht mehr zu existieren?
Das Zippo aus Bosnien war/ist aber s*****e. Der Deckel hat sich recht schnell verbogen. Sah aber gut aus im Schrank und jede Vorgesetzte konnte ein Staunerchen drauf werfen. :-)
@ S.M.
Feuerlöffel ist auch nicht schlecht, aber viel zu lang. So viel Zeit hat man nicht zum sprechen.
@ T.W.:
„Übrigens, der Trick ist ja: nur die Hülle, ohne die Technik mit Docht, Reservoir etc. mit ins Flugzeug nehmen, das geht. Und reicht für den Heimflug.“
Dachte ich auch, nachdem mir dies auch so von den Feldjägern versichert wurde. Und dann kam für die gesamte Kompanie alles anders. Mit Lauge auswaschen, 8h trocknen lassen, beides voneinander getrennt, usw. Wir haben uns dann dahingehend abgesprochen, dass ich alle betroffenen Zippos einsammle, der Kamerad FJg sie zurück ins Lager zu einem KpAngehörigen nimmt, dieser die Zippos per Post heimschickt. Hat dieser nicht getan, er hat sie – in der Form wie von Ihnen beschrieben – am Tag drauf mit Genehmigung FJg im Flugzeug mit heim genommen.
Wenn EINMAL in dem Laden etwas wie abgesprochen funktionieren würde… .-)
Als ich noch minütlich wiederkehrenden Bedarf für ein Feuerzeug hatte, verwendete ich auch ein Zippo ;-)
Hatte sogar zum Dienstantritt eines mit Vietnam Motiv geschenkt bekommen, was mir leider später entwendet wurde *grrrrr* Den Nachfolger besitze ich immer noch, mit aufgraviertem Leo 2 und dem Kasernen-Namen… eines mit der Btl-Bezeichnung gab es leider nicht *g*
Nun liegt es im Schrank und wartet auf die passende Vitrine – in Einsätze begleitet hat es mich nie, weil ich nicht mehr geraucht habe. Und fürs Pi-Päckchen sind und waren Plastikdinger besser ;)
Wen die Motive interessieren kann sich ja mal bei Spiegel Online den Artikel über die Vietnam-motive ansehen, insgesamt um die 30 bilder.
@Thomas Wiegold:
Soll ich Ihnen Ersatz für Ihr verlorenes KFOR-Zippo schicken? Bin gerade vor Ort……
@Cosmo
Danke für das Angebot – überlege gerade, ob das gilt: Eigentlich zählen nur die, die ich selbst im Einsatzgebiet gekauft habe. Aber da ich ja eines hatte… yeah, gerne!
@all
Inzwischen sind paar Fotos mit Zippos aus dem Einsatz gekommen. Stelle die gerne oben ein, wenn ich davon ausgehen kann, dass die Besitzer damit einverstanden sind? (Und bitte auch kurz sagen, ob anonym oder mit Namen!)
Es ist hochinteressant. Beim Focus bricht gerade der 3. Weltkrieg aus und hier werden Feuerzeugfotos ausgetauscht. Man könnte auch sagen: Echt Krass …
@ Wolfgang
Nur weil bei manchen Online-Medien, die unreflektiert jeden Pups vom Dpa-Ticker wiedergeben, jetzt die Panik aus gebrochen ist, muss das nicht für uns gelten. Zumal mit ihrer Zuspitzung könnten sie vielleicht selbst bei der Springerpresse anheuern.
3. Weltkrieg, ts ts ts. Und das nur, weil eine Steinzeitdiktatur am anderen Ende der Welt seine kümmerlichen Muskeln spielen lässt.
Das ist nicht meine Zuspitzung. Es hat heute schon ungewöhnlich oft gepupst.
Ja, ist schon unglaublich, wie der Blogbetreiber hier Nebensächlichkeiten postet und sich bei wichtigen Dingen von den amerikanischen Mainstream-Medien einlullen lässt.
Vielleicht noch mal zur Klarstellung: Ich fand das positiv faszinierend. Ich habe nicht die Nachricht hier vermisst. Nur haben die heute einige Beiträge zu Nordkorea gebracht mit dem Brustton der Überzeugung, dass es „bald losgeht“.
Der Unterschied war ganz einfach faszinierend. Das ist alles.
Moin…
In meiner Jugend trug man solche Zippo’s gerne mit Lackierungen div. Metalbands.
In meiner Bundeswehr zeit hab ich kein einziges gesehen. Gut, das war vor AFG und auch nur 10 Monate.
Generell ist mir dennoch schleierhaft wie man immer wieder versucht Parallelen zwischen ‚Nam und AFG zu ziehen.
@ Pio: die Helmbeschriftung „Gott mit uns“ wurde auf den offiziellen Bundeswehr Bildern entfernt, mit recht wie ich finde.
Es ist doch anzunehmen das sich der Soldat seinem Opa’s Koppelschloss näher steht als Gott…
@Hauke803:
1. „Don’t feed the troll.“ ;-)
2. Empfinde ich Ihre Behauptung über die Gesinnung des Kameraden als sehr anmaßend und würde gerne wissen, auf welcher Grundlage Sie diese anstellen.
Ganz von der hier stattgefundenen Vorverurteilung auf persönlicher Ebene abgesehen, möchte ich gerne noch ganz allgemein auf die die Bedeutung von Gott und Religiösität und der damit verbundenen Ethik und großen Bedeutung des Gewissens auf den Widerstand im Nationalsozialismus hinweisen.
Auch kann ich mir gut vorstellen, dass der Soldat in Gott Unterstützung und Schutz sucht.
Unterstützung und Schutz welche er in diesem speziellen bewaffneten Konflikt, aber auch allgemein als deutscher Soldat auf diversen weltlichen Ebenen nicht findet oder bereits verloren hat?
3. Empfinde ich Ihre Befüwortung der Zensur als undemokratisch.
Natürlich sind die Grundrechte von Soldaten, vor allem was die freie Meinungsäußerung im Dienst angeht, aufgrund der geltenden Gesetze, eingeschränkt. Dass dies seine Berechtigung hat möchte ich nicht anzweifeln.
Ob aber der Umgang der Bundeswehr mit diesen Einschränkungen, etwa den Umfang der Beschränkungen im Einsatz oder auch die Ausübung (professioneller) Kommunikation betreffend, hierbei die nötige Verhältnismäßigkeit an den Tag legt, wage ich zu bezweifeln.
Ich frage mich auch wieso man es als notwendig empfindet, die Realität zu verzerren.
Und vom moralischen Standpunkt abgesehen: Wie blöd kann man in Zeiten des Internet überhaupt sein, ein bereits veröffentlichtes Bild nochmals zensiert zu veröffentlichen? Herr Stoltenow, übernehmen Sie! ;-)
4. Wundere ich mich, warum Sie keinen Verstoß gegen die Uniformvorschriften geltend machen. Diesen Spruch mit Edding auf einen Helm ohne Helmbezug zu schreiben schickt sich aus meiner Sicht wirklich nicht besonders.
Zippos mit Beschriftung gab es auch schon ca 1996 vom EG 1 in Piacenza.
> Auch kann ich mir gut vorstellen, dass der Soldat in Gott Unterstützung und Schutz sucht.
Das zentrale Problem, dass „andere“ also Nichtchristen mit einer solchen Aussage haben ist darin begründet, dass auch der Gegner sich auf Gott beruft. Im ersten Weltkrieg wurden sogar noch offiziell die Waffen beider Seiten durch die jeweiligen Pfarrer Gott geweiht. Und hieraus kann man zunächst einmal mit Recht die Frage ableiten wie Gott auf beiden Seiten kämpfen kann.
http://www.bibel-online.net/buch/elberfelder_1905/4_mose/31/#49
Ein Kampf in dem Gott wirklich auf einer Seite kämpft ist auch überliefert und die Beschreibung enthält die Aussage:
> Deine Knechte haben die Summe der Kriegsleute aufgenommen, die unter unserer Hand waren, und es fehlt von uns nicht ein Mann.
Naja aber das nicht immer so und das ist eine etwas größere Baustelle.
Ich denke es gibt mehr als genug andere christliche Sprüche die man sich auf den Helm kritzeln könnte, anstatt genau den Spruch den die Wehrmacht nutzte. Gut. „Gott mit uns“ benutzten auch schon andere Armeen außer der Wehrmacht.
Der gesunde Menschenverstand eines Hfw sollte aber den Horizont haben das sich das Publikum was den Spruch auf den Helm sieht genau an das Koppelschloss der Wehrmacht erinnern dürfte. Gleiches gilt für Soldaten die sich „Landser“ nennen. Das sind Begriffe die unwiderruflich mit der Wehrmacht verbunden sind. Fertig aus.
> Ich denke es gibt mehr als genug andere christliche Sprüche die man sich auf den Helm kritzeln könnte, anstatt genau den Spruch den die Wehrmacht nutzte.
Das ist für Christen irrelevant. Diesen Spruch gab es schon lange vor dem Urgroßvater des Gefreiten aus Österreich.
Sorry aber diese Beziehung herzustellen ist absolut dreist.
Das Publikum, das sich darüber echauffiert, sind vor allem Medien und Politik, die sich einen anderen nicht politisch opportunen Schriftzug, Patch, Flagge, Aussage usw. suchen würde, wenn es nicht diesen Fall gäbe. Die Bevölkerung an sich kümmert das nicht.
Boots on the Ground – dem der Wahlspruch des preußischen Königshauses gefällt und seine Soldaten weiterhin „Landser“ nenen wird ;)
Ich darf mal kurz an die „neue“ Präambel des Grundgesetzes erinnern… auch ganz ohne Preußen (hatte ich heute schon)
„Präambel
Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen,“
For the records:
Landser
http://de.wikipedia.org/wiki/Landser
> Das Wort Landser (ursprünglich Landsknecht) bezeichnet:
http://de.wikipedia.org/wiki/Landsknecht
> Als Landsknecht bezeichnet man den zu Fuß kämpfenden, zumeist deutschen Söldner des späten 15. und des 16. Jahrhunderts, dessen primäre Waffe nach Schweizer Vorbild die Pike war. Obwohl Landsknechte im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ursprünglich als kaiserlich-habsburgische Söldner angeworben wurden, kämpften sie unter den verschiedensten europäischen Fürsten. Sie galten aufgrund ihrer fortschrittlichen und disziplinierten Kampfweise als besonders schlagkräftig, hatten aber immer auch den Ruf von Plünderern und Marodeuren, die nach ausgebliebenen Soldzahlungen und bei Eintritt von „Arbeitslosigkeit“ ganze Landstriche verheeren konnten. Als Initiator der Landsknechtheere gilt Kaiser Maximilian I.. Als „Vater der Landsknechte“ wird der Landsknechtsführer Georg von Frundsberg bezeichnet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gott_mit_uns
> Gott mit uns war seit 1701 der Wahlspruch des preußischen Königshauses, der deutschen Kaiser und ein Teil der preußischen sowie später deutschen militärischen Hoheitszeichen. Auch nach dem Ende der Monarchie in Deutschland wurde er von Reichswehr und Wehrmacht benutzt. Während des Zweiten Weltkriegs trugen die Soldaten der Wehrmacht den Spruch auf ihren Koppelschlössern. Bei den Mitgliedern der Waffen-SS hingegen lautete er Meine Ehre heißt Treue.
@Wolfgang:
ich schrieb: “ “Gott mit uns” benutzten auch schon andere Armeen außer der Wehrmacht.“
Mir ist dessen und „Landser“ mehr als bewusst.
Aber nochmal. Es glaubt ja wohl keiner hier das sich der 22 Jährige HG in AFG an preußische Soldaten erinnert als an den deutschen Wehrmachts Soldaten.
Und genau das wird die Bundeswehr Führung auch erkannt haben und auch genau deswegen wird das Bild zu erst geändert und anscheinend letztlich entfernt worden sein.
…die preußischen Heeresreformen (1807-1814) sind immerhin eine der drei offiziellen Säulen der Tradition in der Bundeswehr. Politische Bildung genießen soweit ich weiß in der Bundeswehr derzeit alle Dienstgradgruppen. Wohl auch der Hauptfeldwebel (!) im Bild.
Und nochmal: Wer sagt, dass sich überhaupt irgendwer an irgendwas erinnert? Gott ist weder dazu da an die Wehrmacht, noch an die Befreiungskriege zu erinnern. Wer an Gott glaubt sucht und findet etwas anderes.
Und ja! Ich glaube, dass auch der „22-jährige HG“ genau daran glaubt. Hier ein Beispiel aus der „Bundeswehr-Populärkultur“: http://youtu.be/Nem31WGRoQg
[Rechtschreibfehler im Original]
„Vater unser, lege schützend deine hand
über unsere Kameraden in jedem Einsatzland
pass auf sie auf, entsende deine Schutzengel
lass nich zu das was passiert wir ham genug gekämpft — wende
dich nich ab hör zu wir beten zu dir
lass uns heil nach hause komm wir wolln unser leben nich verliern
Vater unser gib uns den glauben zurück, die Hoffnung das der friede wiederkehrt,
wir brauchen kein krieg“
@Zyniker:
das Video macht es nicht besser…
Ich klink mich aus. Stimmt wohl schon. Ist ne „Trollige“ Diskussion.
Ich denke trotzdem das die BW mit der Zensierung bzw. wegnahme des Bildes endlich mal vernünftig reagiert hat.
Das die BW nicht wenig von rechten Gedankengut unterlaufen ist dürfte schon länger bekannt sein. Viele, einschließlich ich, haben es erlebt.
Aber ist schon Ok. Alles im preußischen Gedanken….
@ Hugo803
.Ich denke es gibt mehr als genug andere christliche Sprüche die man sich auf den Helm kritzeln könnte, anstatt genau den Spruch den die Wehrmacht nutzte.
Jo, gibt es.
Trotzdem: Es ist kein verfassungsfeindliches Symbol, es ist kein Problem für die Misson (anders als etwa die depperten „Kreuzfahrer“-Patches), und es ist ambivalent genug um hier keine Vorverurteilung vorzunehmen.
Da gibt es einiges was mir an der BW deutlich mehr Kopfzerbrechen bereitet, als junge Soldaten, für die es im Einsatz zweitrangig ist ob sie politisch 100% korrekte Pressebilder abgeben. Da sollte man vielleicht generell nicht alles auf die Goldwaage legen.
> Aber nochmal. Es glaubt ja wohl keiner hier das sich der 22 Jährige HG in AFG an preußische Soldaten erinnert als an den deutschen Wehrmachts Soldaten.
Also wenn der 22 jährige eine rechte Position hätte darstellen wollen, dann hätte er eigentlich „Meine Ehre heißt Treue“ nehmen müssen und sorry wenn ich zurück denke an „unseren extremen Extremisten“ der hätte es getan, der machte aber nicht auf Nazi sondern auf Prediger.
> Das die BW nicht wenig von rechten Gedankengut unterlaufen ist dürfte schon länger bekannt sein. Viele, einschließlich ich, haben es erlebt.
Also ich habe eigentlich eher was anderes erlebt. Diejenigen, die wirklich ernsthaft einfach nur ihren Wehrdienst abgeleistet haben oder ihren Zeitsoldaten, die waren schlicht und einfach bürgerlich. Da waren alle möglichen Ansichten und Weltanschauungen drin. Und diejenigen, die gegen die Wehrpflicht demonstrierten, die waren in jeder Richtung extrem. Dabei hing die Zurückhaltung nur mit der Leidensbereitschaft des Einzelnen zusammen. Je mehr den Leuten auch die eigene Position gleichgültig war, desto extremer wurde es.
Wenn es bei der BW extrem rechtes Gedankengut gibt, dann sind das in meinen Augen vorwiegend Leute, die nichts aber auch gar nichts mit der BW zu tun haben wollen und sich deshalb eine Extremposition ausgesucht haben, die sie als Rolle spielen. Und erst dann kommt der natürliche Bevölkerungsanteil. Da quer durch die Reihe rekrutriert wird/wurde hat man natürlicherweise auch überzeugte Nazis dabei. Ich habe seinerzeit keinen kennen gelernt.
Herr Wiegold, falls ihnen der Film „Rubbel die Katz“ entgangen sein sollte, möchte ich ihnen diesen gerne zumindestens für eine Szene ans Herz legen. Das was ihnen am Zippo so gefällt wird dort in Zeitlupe gezeigt.
Frohe Ostern.
@Thomas Wiegold:
Das Zippo ist bereits in der Feldpost. Wegen Ostern ist nächster Postausgang aus dem Kosovo erst kommenden Samstag (Hat mir die „Christel von der Post“ gesagt). Dauert also gefühlte 14 Tage bis es ankommt. :)
Hoffentlich kommt es an……
„Ich denke trotzdem das die BW mit der Zensierung bzw. wegnahme des Bildes endlich mal vernünftig reagiert hat.
Das die BW nicht wenig von rechten Gedankengut unterlaufen ist dürfte schon länger bekannt sein. Viele, einschließlich ich, haben es erlebt.“
Nein, in keinem Fall war die Zensur richtig. Nicht mal wenn Sie Recht haben. Denn wenn man hier tatsächlich von einer rechtsextremen (!) Motivation ausgeht, sind andere Maßnahmen angebracht und eine Zensur keinesfalls eine vernünftige Reaktion. Die Zensur dient lediglich der Verzerrung der Realität, also der Vertuschung eines Problems – nicht der Bekämpfung seiner Ursache.
Sollten Sie tatsächlich rechtsextremes (!) Gedankengut in Ihrer Dienstzeit erlebt haben, haben Sie hoffentlich durch Meldungen, Eingaben, Beschwerden oder je nach Ihres Dienstgrades auch Ermittlungen, erzieherischen und disziplinaren Maßnahmen sowie politischer Bildung diesem entgegen gewirkt?
Pour le roi de prusse! ;-)
@all:
Ich dachte, wir sind bei den Zippos……
BTW: Ende der 80iger lautete das ofizielle Motto des Regimentsabzeichen des
HSchRgt 84: „Gott, Ehre, Vaterland“
Und was das “ Gott mit uns“ betrifft: Ich dachte heute morgen beim Feldlagergottesdienst: Hoffentlich ist er bei uns wenn es mal lknallt (Hat mein WK I-Urgroßvater schon gesagt)…
@ cosmo
Und beim Panzerbattailon 33 ist die Palme des Afrikakorps Teil des Wappens. Auch bei der Gründung des Freundeskreises 1989 wurde der Bezug zum Afrika-Korps betont.
Traditionsbezug zur Wehrmacht hatte (und hat?) innerhalb der Bundeswehr eben doch Tradition.
@J.R.:
… und das ist gut so…..
Soldaten ohne Tradtion….also, das geht gar nicht…..
Wir haben noch einenr 90jährigen in de Familie der mit Rommel in Afirka war, und er war nur Soldat und seine Ordensspange sagt mehrt als Worte….
—und wem diese Ausage von mir nicht passt darf jetzt gerne über mich herfallen, das stecke ich locker weg.