Dank U wel, Natalie
Natalie Righton bei der Recherche in Kundus (Foto © Ton Koene)
Zum Jahresende hat die niederländische Journalistenkollegin Natalie Righton nach drei Jahren ihre Arbeit als Korrespondentin in Afghanistan beendet. Ihre Zeit am Hindukusch, so resümiert sie in einem Rückblick auf ihre Tätigkeit im Volkskrant, sei doppelt so schnell verflogen wie in den Niederlanden (die Google-Übersetzung hier).
Eigentlich außer für ein paar Insider nicht weiter von Bedeutung – aber warum ich das dennoch aufgreife: Zum einen finde ich es schon bemerkenswert, dass es in Afghanistan mehrere niederländische Reporter/Fotografen gab und gibt, die teilweise seit Jahren vom Hindukusch berichten – während es die ungleich zahlreichereren, größeren und finanzkräftigeren deutschen Medien bislang (will sagen: seit etwa zehn Jahren) nicht für nötig halten, einen deutschen/deutschsprachigen Korrespondenten in Kabul oder einer anderen Stadt Afghanistans zu stationieren. Obwohl Deutschland der drittgrößte Truppensteller der ISAF-Mission ist. Und die Niederlande mittlerweile nur noch mit einer vergleichsweise kleinen Polizeiausbildungsmission und ein paar F-16-Kampfflugzeugen im Norden Afghanistans präsent sind.
Zum anderen aber: Natalie Rightons Berichte und vor allem ihr Twitter-Stream hat mir oft wertvolle Hinweise auf Ereignisse und Entwicklungen vor allem in Kundus gegeben. Auf dem Weg habe ich bisweilen von Ereignissen im Norden Afghanistans erfahren, lange bevor sie auf anderen Wegen in Deutschland ankamen.
Vor allem dafür: Dank U wel, Natalie.
(Für April hat sie ein Buch über ihre Zeit als Korrespondentin angekündigt. Da, fürchte ich, wird für mich allerdings eine Sprachbarriere bestehen…
buch kaufen -> lesen. wenn man durch ist, dürfte einem das niederländische keine großen rätsel mehr aufgeben. englischkenntnisse sind ja vorhanden
Wie wahr wie wahr… Als ich Presseoffizier in Afghanistan war, habe ich die deutschen Nachrichten schon „fast“ nicht mehr verfolgt (in Bezug auf Afghanistan), da sie inhaltlich nichts zu bieten hatten und geprägt waren von einer sehr deutschen Sicht, die mit dem Land wenig bis gar nichts zu tun hatte.
Umso erstaunter war ich zu Beginn meines Einsatzes, als ich auf Journalisten traf, die für diverse englischsprachige Medien bereits seit Monaten und teilweise Jahren dort unten „stationiert“ waren.