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Auch Camp Lemonier besucht?
@E.J.
Da war leider keine Zeit für – und ich fürchte, die stehen nicht so auf Journalisten ;-)
Zu schade. Wäre interessant zu erfahren, welche Möglichkeiten dort derzeit vorgehalten werden.
@E.J.
Zu den US-Fähigkeiten in Dschibuti gab es in den letzten Tagen diese wie ich finde interessante Meldung:
http://www.wired.com/dangerroom/2012/05/indian-ocean-shadow-war/
Manche Probleme löst man eben besser ohne Medienbegleitung oder die damit verbundene (weil von der Öffentlichkeit verlangte) Heuchelei. Vielleicht wäre das Piratenproblem ja auch leichter lösbar, wenn man seine Bekämpfung aus den Fesseln der Empörungsgesellschaft befreien würde.
((Eigentlich Off-Topic, trotzdem…)) @Orontes: Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn auch die eher kinetisch orientierten Vertreter der Streitkräfte die „Empörungsgesellschaft“ zunächst als gegeben hinnehmen würden. „Aus den Fesseln befreien“ ist einfach nicht zu haben. Das einzige, was mittelfristig machbar ist, könnte eine Wandlung der Gesellschaft hin zu verstärktem Realismus sein (oder wie immer man das auch nennen will – vielleicht haben die SoWis dafür schon einen Begriff?) Das ist in erster Linie eine Frage von Bildung – und selbst dann sollten die Kinetiker immer noch darauf gefasst sein, dass eine wohlabgewogene Meinungsbildung in Richtung der „Empörung“ stattfindet. Wobei das dann sicher einen anderen Namen tragen wird…
@Helge Wilker
„Das einzige, was mittelfristig machbar ist, könnte eine Wandlung der Gesellschaft hin zu verstärktem Realismus sein… Das ist in erster Linie eine Frage von Bildung…“
Ein aktuelles Beispiel zum Zusammenhang von Bildung und Realismus in Deutschland: Die sich als Elite des sicherheitspolitischen Denkens in Deutschland verstehenden Institute haben vor einigen Tagen ihr jährliches „Friedensgutachten“ veröffentlicht, das u.a. die Ächtung von Drohnen fordert, weil deren Einsatz die eigenen Verluste reduziere und somit kriegsfördernd wirke. Gegen diese m.E. absurde Forderung, die die Maximierung des Risikos für die eigenen Soldaten zum sicherheitspolitischen Ideal erklärt, gab es nicht ein einziges öffentliches Wort des Widerspruchs oder der Kritik. Wenn staatliche Sicherheitspolitik unter diesen Bedingungen relevant bleiben will, müsste sie außerhalb dieses Theaters stattfinden, wie es die Amerikaner am Horn von Afrika praktizieren ohne deshalb ihren Charakter als demokratischer Rechtsstaat zu verlieren.
Transparente Sicherheitspolitik hat ihr Versprechen nicht erfüllen können, durch eine sachliche und informierte Diskussion zu besseren sicherheitspolitischen Entscheidungen beizutragen. Bei den wenigen Gelegenheiten bei denen ich Diskussionen mit politischer oder militärischer Führung beiwohnen durfte, ging es vorwiegend um die öffentliche Wahrnehmung möglichen Vorgehens in Deutschland und nicht mehr um dessen Wirkung. In der deutschen Pirateriediskussion spielt die Wirkung auf Pirate auch auf Seiten der staatlichen Sicherheitspolitik beinahe keine Rolle mehr, und Schwerpunkt ist die präventive Beruhigung Berufsempörter wie der oben erwähnten, die die Piraten als Opfer wahrnehmen und jedes Risiko für sie ausschließen wollen. Folgt man diesem Weg weiter, macht man sich nicht nur selbst irrelevant und verstößt als politisch Verantwortlicher gegen seine beeidete Pflicht („Schaden vom deutschen Volke wenden“ etc.) sondern fördert auch die gerade beim Thema Piraterie bereits intensiv laufende Privatisierung von Sicherheit, die in das Vakuum hineinstößt, das der sich selbst handlungsunfähig machende Staat hinterlässt. Das ist auch bei anderen Themen zu beobachten, etwa Evakuierungen in Nordafrika, wo private Dienstleister geräuschlos wesentlich mehr Deutsche evakuiert haben als die Bundeswehr mit ihrer einzelnen Transall es zu einem späteren Zeitpunkt und unter allgemeinem Wehgeschrei tat. Eine irrelevante Bundeswehr könnte man sich direkt sparen, da hat niemand etwas von.
@Orontes | 23. Mai 2012 – 8:21
„… “Friedensgutachten” veröffentlicht, das u.a. die Ächtung von Drohnen fordert, weil deren Einsatz die eigenen Verluste reduziere und somit kriegsfördernd wirke. Gegen diese m.E. absurde Forderung, die die Maximierung des Risikos für die eigenen Soldaten zum sicherheitspolitischen Ideal erklärt, gab es nicht ein einziges öffentliches Wort des Widerspruchs oder der Kritik.“
Diese „absurde Forderung“ war einer der Gründe, warum der Kalte Krieg weitestgehend kalt blieb. Und man sieht diese „absurde Forderung“ auch in der aktuellen Abwehrhaltung Russlands zum NATO-Raketenschirm. tbc
@Tom
„Diese “absurde Forderung” war einer der Gründe, warum der Kalte Krieg weitestgehend kalt blieb. “
Wenn man die Maximierung des Risikos für eigene Kräfte für sinnvolle Sicherheitspolitik hält, sollte man konsequenterweise auch darüber nachdenken, z.B. ballistische Westen zu verbieten oder dem Gegner modernere Waffensysteme zu liefern.
Der kalte Krieg blieb übrigens nicht durch eigene Schwäche kalt, sondern durch erfolgreiche Abschreckung, die leistungsfähige Waffensysteme erforderte. Die Friedensforscher forderten mit der gleichen Logik wie heute jedoch schon damals das Gegenteil, nämlich Abrüstung.
Wie die geforderte Ächtung von Drohnen z.B. militante Islamisten zu friedfertigem Verhalten motivieren soll, ist darüber hinaus vollkommen schleierhaft. Da ist offenbar jemand Opfer des dogmatischen Glaubens an nicht ausreichend überprüfte Theorien geworden.
@Helge Wilker
„Das einzige, was mittelfristig machbar ist, könnte eine Wandlung der Gesellschaft hin zu verstärktem Realismus sein (oder wie immer man das auch nennen will – vielleicht haben die SoWis dafür schon einen Begriff?) Das ist in erster Linie eine Frage von Bildung – und selbst dann sollten die Kinetiker immer noch darauf gefasst sein, dass eine wohlabgewogene Meinungsbildung in Richtung der “Empörung” stattfindet“
Ganz im Gegenteil. Bildung scheint mir eher einen Idealismus und weniger einen Realismus zu fördern (wobei man natürlich trefflich streiten kann, was den hier Realismus ist – sicher ziemlich subjektiv und deutlich vom eigenen Standpunkt geprägt). Teilweise drängt sich der Eindruck auf, dass die hochgebildete Schicht eher weltfremd und an das Gute im Menschen glaubend vorgeht (quasi die Übertragung der antiautoritären Erziehung auf die weltpolitische Ebene). Ebenso könnte man sich die Frage stellen, woher denn die jeweilige Empörung der Empörungsgesellschaft entspringt.
Hannes Mustermann oder eher die Journalistenkaste und die Politiker? Ich wage zu behaupten, dass es große Teile der Bevölkerung gibt (die berühmten „Stammtische“), welche gegen robustere ROE gegen Piraten wahrscheinlich gar nichts einzuwenden hätten…
Ich treibe mich fuer meinen/unseren Dienstherren seit Ende der achziger Jahre im blauen Anzug bei allen moeglichen und unmoeglichen Operationen / Detachements auf diesem Globus rum. Auf der „Arbeitsebene“ wie es einige nennen moechten. In den ersten Jahren habe ich die Art der deutschen Beteiligung „…warten bis richtige Soldaten kommen…“ verteidigt.
Seit Ende der neunziger Jahre ist Afrika dienstlich wie privat mein „Spielplatz“(Namibia, Senegal, Somalia, Niger,Kenia,Suedafrika, Algerien, Djibouti…). Das Entsetzen in den Gesichtern vieler „Erstweltangehoeriger“, wenn diese die boese Seite dieses Kontinents kennen lernen, werde ich nicht vergessen – ich war auch entsetzt.
Wenn „Gutmenschen“ aller moeglichen NGO’s ihre Illusionen verlieren ist das schon ein Erlebnis.
Ich empfehle allen Angehoerigen einer selbsternannten „Bildungselite“ einen Blick in das wirkliche Afrika – abseits von Kruegerpark und Masai Mara.
Oder um ein Filmzitat zu bemuehen „TIA – this is Africa“…
Dann wird die ganze Diskussion um „Kinetic“, „Empoerungsgesellschaft“, „Friedensgutachten“ etc. ziemlich ueberfluessig.
Ich weiss aus eigener Erfahrung wie Afrikaner jeglicher Hautfarbe, Glaubensrichtung, Nationalitaet oder „Stammeszugehoerigkeit“ mit „unserer“ Weltanschauung zu spielen verstehen. Und ich weiss heute, wie ich damit umzugehen habe – das wuerde in der „zivilisierten“ Welt nicht jeder moegen.
Nicht falsch verstehen, ich liebe diesen Kontinent und seine Menschen – ich kann nur jeden auffordern sich selbst ein Bild zu machen und dann die Beurteilung der besten Wege und Moeglichkeiten zu ueberdenken.