Ex-General McChrystal jetzt in deutschen Diensten
An Stanley McChrystal, den ehemaligen US-General und früheren ISAF-Kommandeur in Afghanistan, erinnern sich bestimmt noch einige. Nach gewisser Aufregung über seine Zitate im Magazin Rolling Stone musste McChrystal seinen Job in Kabul aufgeben und schied anschließend aus dem Militär aus.
Jetzt hat er wieder einen Job – bei einer deutschen Firma. Siemens hat den Ex-General angeheuert. Für eine amerikanische Tochter, die Regierungsaufträge reinholen soll.
(Auf der Siemens-Webseite steht die Pressemitteilung mit dieser Personalie bislang noch nicht. Siemens Deutschland in München möchte darüber hinaus nichts dazu sagen und verweist an die Mitarbeiter in den USA…)
Und nur als Hinweis: In Deutschland wäre eine solche schnelle Zivil-Karriere undenkbar. Die geltenden Regeln verhindern, dass Top-Militärs so kurz nach dem Ausscheiden bei der Industrie anheuern. Das musste auch mancher General a.D. erfahren.
@T. Wiegold:
Das trifft nicht nur auf die „Top-Militärs“ zu, sondern auch auf jeden anderen Offizier der ausscheidet und in der Industrie unterkommen möchte.
Ohne „ES-Unbedenklichkeitsbescheinigung“ gibt es keinen Job. Das kann mitunter zum Problem werden. Und genau diese Regelung verhindert auch den Austausch zwischen Militär und Industrie.
….. und wenn man mitbekommt was ehemalige so alles anrichten (EF, NH90 uvm) wäre es gut, wenn keiner mehr unterkommen würde. Oft wird die Karriere im Dienst schon vorbereitet, je mehr Mist man im aktiven Dienst baut, desto mehr hat man dann nachher zu tun.
@Elahan
Und genau auf diesen Einwurf habe ich gewartet. Jetzt lasse ich mal etwas Dampf ab! Wenn Sie sich den Schuh anziehen wollen, bitte!
Vielen Dank für das immer wieder fröhliche „über einen Kamm scheeren“.
Würden Sie sich mal dazu herab lassen, etwas mehr zu differenzieren WER in WELCHER Position die Fehler verursacht? Oder wollen Sie das vielleicht gar nicht? Immer drauf einprügeln ist ja so einfach.
Um wen geht es hier denn? Bspw. um den A11 der, oh Wunder, kein BS werden möchte und versucht angemessen eine Beschäftigung zu finden? Und ich finde das absolut nicht verwerflich wenn er sich dazu einen Bereich sucht, in dem ihm sein Fachwissen mitunter etwas bringt. Nicht jeder wird Schneeballvertreter bei Tekis, TauRes oder wie sie auch immer alle heissen. Oder er wird Sicherheitsdienstleister. Es besteht immer Freizügikeit, oder????
Hat denn dieser A11 wirklich Einfluss? Tätigt dieser A11 die Unterschriften die für den Bereich der Beschaffung von Belang sind? Ich glaube nicht!!!!!
Ich wüsste von keinem der direkt als Projektleiter oder Geschäftsführer eingestellt worden ist. Denn dort wird auch dieser A11 (der A11 ist jetzt nur ein Beispiel, bevor sich wieder einer diskriminiert fühlt….)ganz bestimmt zunächst kleine Brötchen backen.
Oder geht es um die Ebenen aus den Ämtern, der RÜ, dem BWB die es anscheinend immer wieder schaffen genau zu diesem Mist beizutragen über den Sie sich hier aufregen? Und wer war es dann?
Immer dieses aufeinander rumhacken.
Wer baut den den Kram den die Truppe braucht? Die Industrie.
Wer beschafft diesen Kram und macht die VERTRÄGE? Das BWB.
Wer schreibt die ersten Forderungen? Die Truppe.
Alle hacken nur noch aufeinander rum, aber keiner sieht, das alle gleichwohl sehr stark zu den Problemen beitragen. Alle haben die Weisheit mit Löffeln gefressen. Typisch Deutsch!
Der eine braucht den anderen, aber jeder spielt mittlerweile nur noch sein Spiel. Das regt mich nur noch auf. Es geht nicht mehr um die Sache sondern nur noch um die eigenen beschissenen Befindlichkeiten.
Aber Hauptsache der dumme kleine Soldat soll zusehen, dass er sich bloos was komplett neues sucht. aber bitte nicht in der Industrie. Die ist Böse. Oder er wird gleich Beamter. Ach nee, das ist ja auch Böse…Warum wird er nicht BS? Weil er keinen Bock mehr hat. Verständlich…..Also was nun???
Würde sich der „Club der ewig motzenden“ bitte mal entscheiden was sie denn eigentlich wollen?
@MWN:
In vielen Ämtern sind es genau die A11, die als Sachbearbeiter die Vorlagen schreiben und mit ihrem Fachwissen die Industrie später beraten, wie sie an den Nachfolgenden Sachearbeitern widerstandsarm vorbeikommen.
Sie mögen also nicht die Unterschriftsleister sein, aber definitiv oft diejenigen, die genau die Unterschrift so auf den Weg gebracht haben.
Die ES-Bescheinigungen hat in dem Bereich den ich kenne noch jeder bekommen, insofern kann ich das Problem damit nicht ganz nachvollziehen.
Ich Glaube darüber hinaus, dass die Menge der Ausrufezeichen nicht den Wert einer Aussage steigert.
@Kerveros
Es geht mir um zwei Dinge:
1. um den Hinweis an T.Wiegold, dass ES diese Überprüfung für alle übernimmt und Einfluss hat. Trotzdem hat ES das letzte Wort. Dass es meistens eine pro Forma Sache ist sei dahingestellt.
2. Ich glaube Sie überschätzen die Bedeutung der A11 in dem Prozess und in ihrer Einflussnahme in der Industrie. Glauben Sie wirklich, dass die Vorlage des A11 ohne irgendwelche Einflussnahme durch den übergeordneten Bereich so durchwandert? Die Vorlage schreibt der A11 zunächst einmal auf Anweisung seines Referatsleiters und mit klaren Vorgaben. Und dass soll dann, ohne das der jeweilige Führungsstab, die RÜ und letztendlich das BWB dort eingreift, durchwandern?
Und darüber hinaus geht es mir um das ewige, auch hier praktizierte, aufeinander einschlagen. Sehr häufig mit dem Schwerpunkt die Truppe ist heilig und gut, die Industrie der Feind. Aber vielmals ohne Lösungen, bzw die Fixierung auf die Sache.
Ich bitte vielmals um Entschuldigung für die Belästigung Ihrer Warnehmung durch meine Verärgerung und unnützen Unterstreichungen. Aber manchmal hilft dieses Stilmittel in einem Forum, wo die Sender-Empfänger Problematik einfach gegeben ist, weiter. Denn auch Sie haben nur das interpretiert, was Sie lesen wollten/bestätigt sehen wollten und haben den Rest ignoriert.
Ich habe mir hier angewöhnt die Beiträge mitunter dreimal zu lesen und dann trotzdem noch Einschränkungen anzufügen. Daher auch der Hinweis an @Elahan bezüglich des Schuhs und der Hinweis auf das „Dampf ablassen“.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
das es sowas hier nicht gibt ist auch gut so. solche leute werden ja nicht wegen ihres militärischen fachwissens herangezogen, sondern ob ihres bürokratischen.
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oder in extremfällen als belohnung für entscheidungen die sie während ihrer aktiven dienstzeit getroffen haben bzw beeinflusst (zb beschaffung)
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solcherlei interessenverquickungen (die es selbstredend auch in anderen bürokratien gibt) läuft daher nicht ohne grund i Teilen bereits unter dem label „korruption“.
(siehe auch ostseepipeline und gasgerd, nabucco und fischer)
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durch entsprechende grundsätzliche verhaltensregeln kann man sich das „kammscheeren“ dann auch sparen, weil im idealfall keine schwarzen schafe mehr ihr unwesen treiben können.
@markus
Ich würde nicht so weit gehen, und jeden „Seitenwechsel“ als Korruption bezeichnen. Eigentlich brauchen wir viel mehr Austausch zwischen den Sektoren und Disziplinen. Insofern ist bürokratisches Fachwissen für Zulieferer auch sehr produktiv, ohne gleich korrupkt zu sein. Es ist ebern ein feiner Grat zwischen Informationsaustausch und Korruption.
@NMWC
Dampfablassen ist Klasse :-) und das hab auch ich getan, deshalb gibt es diesen Blog :-))
Ich hatte meinen Text als Ergänzung zum Text von @T. Wiegold geschrieben. Gerne nehme ich die SaZ aus, an die hatte ich in diesem Zusammenhang nicht gedacht (BS A14+)! Es war auch nicht meine Absicht, alle Probleme der Beschaffung auf diese Ursache zurückzuführen, denn das Hauptproblem liegt im BwB und der Verstrickung von Industrie und Politik.
„Vielen Dank für das immer wieder fröhliche “über einen Kamm scheeren”.“
….und was machen Sie?
„Würde sich der “Club der ewig motzenden” bitte mal entscheiden was sie denn eigentlich wollen?“
Oft genug habe ich zu meinen Kritiken auch Vorschläge gemacht und Kritik ist und bleibt wichtig.
„Hat denn dieser A11 wirklich Einfluss? Tätigt dieser A11 die Unterschriften die für den Bereich der Beschaffung von Belang sind? Ich glaube nicht!!!!!“
Das zeugt von elementarer Unkenntnis ihrerseits! Gerade die A11+12 retten das eine oder andere Projekt und schreiben die meisten Vorlagen. Ja, die Unterschrift am Ende wird nicht durch sie geleiset, das wars aber auch.
Ja, ich halte es für ein Problem, dass pensionierte Staatsdiener (auch Politiker) nach ihrem Dienst in eine weiter abhängige Beschäftigung gehen. Das ist meine Meinung und damit müssen sie leben :-). Der Schrei nach „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht“, halte ich da eher für typisch deutsch!
@Elahan
Ich kann mit all dem wunderbar leben. Vor allem mit meiner elementaren Unkenntnis. Der war gut….
Ja ich habe mich heute morgen aufgeregt. Heute Abend tue ich das nicht mehr. Kennen Sie den Song von JBO?
Sie haben Ihre Meinung, ich habe meine. Und irgendwo dazwischen liegt wohl die Wahrheit. Ab und an haben wir ja schon die gleiche Meinung gehabt. Dieses Mal wird das wohl nichts. Vor allem nicht durch dat hin und her schreiben. Im direkten Gespräch wär wohl schon längst alles gegessen.
Egal, Konsens ist was für Langweiler und bin nicht auf der Welt, um mit jedermann „Gut Freund“ zu sein. Wäre viel zu uninteressant.
Bis zum nächsten Mal.
@Elahan
Wenn ich mich richtig entsinne, gelten die Regelungen für die Weiterbeschäftigung in der Industrie nur für Soldaten. Die zivilen Beamten können direkt wechseln. Ich denke es ist bekannt, dass der Bedarfsdecker (BWB) die Verträge schließt, daher sollte man in der Tat die Rolle der Soldaten in diesem Prozess nicht überschätzen und man greife sich nur den NH/MH90 raus, der ein Prima Beispiel für die unterschiedliche Wahrnehmung Bedarfsdecker und Bedarfsträger bis in die höchsten Ebenen der Bw ist und auch die Unfähigkeit der Soldaten, an einem politisch gewollten und durch Rüstungsinteressen getriebenen Projekt irgendetwas zu ändern.
@NMWC
Ich hoffe sie nehmen es nicht persönlich! Ich streite gerne um die Sache und erst wenn das Streiten endet und dann noch persönlich wird, wird es gefährlich!
Auch streite ich mich gerne mit Freunden, Feinde werden bekämpft :-)
Ich behaupte auch nicht, dass sie ohne Kenntnis sind, nur in der Sache (z.B. NH 90, Tiger, Puma, EF, A400M uvm) sitzen im WaSysKdo/ Materialamt des Heeres überall A 11 (FD und SaZ ) und gerade diese Offiziere besitzen die Fachkompetenz. Man wird überrascht sein wie viele ehem. Offze in Firmen wie KMW, ESG, Litef, CAE, EADS, Eurocopter, Rheinmetall, Ruag uvm tätig sind. Dies ist erstmal nicht schlecht, solange sie im System tätig sind, erst die vielen Berater (meist OTL a.D.) machen die Sache schwierig. Wo das Zuständigkeits Chaos dann sichtbar wird, sieht man dann an Firmen wie NAHEMA, NETTMA, OCCAR (auch viele A11/12 am Ball). Beim Abschluss der Verträge ist das Kind oft schon in den Brunnen gefallen und gerade da ist das BwB und die Politik im Boot. Die Soldaten müssen es dann oft ausbaden. Was nützt es wenn die Verantwortlichkeiten auf dem Papier klar getrennt sind und sie nachher nicht wahrgenommen werden. Selbst bei wichtigen Besprechungen meldet sich das BwB ab und schickt dann Soldaten.
„Verflechtung und Verfilzung“ O-Ton C.Wulff, nur in einem anderen Zusammenhang!
@Elahan
Wenn ich es persönlich nehmen würde, dann hätte ich mich heute abend doch noch aufgeregt. Wie Sie ja gesehen haben ist der zweite Absatz meines letzten Kommentars ist der entscheidende.
Ich kann nur für den Bereich der Marine und der dazu gehörigen Industrie sprechen. Für die Nutzerseite und die Industrieseite. Der Feind ist der Gleiche. Das BWB….;-))) Ob ich mich jemals an die neue Abkürzung gewöhnen werde…
Mit der Vielzahl von Beratern (A14 aufwärts) und den Chaos bringenden Firmen (heissen bei uns nur mitunter anders) sehe ich das genauso.
Schönen Gruß
@NMWC
:-))
…und an der P 3 Orion und MH 90 kann man dann auch bei der Marine erkennen was Lobbyarbeit und Politik so alles anrichten kann! Über die Fregatten sag ich mal nichts, da keine Ahnung ;-)
@Elahan
Ha, das würde deutlich länger dauern das Thema. Au weia. Da reicht die Zeit bis Weihnachten nicht mehr aus. Und ich habe ab morgen 2 Wochen Urlaub…..und heute Abend keine Lust mehr mir ’ne Flasche Wein in den Kopp zu donnern, um das Thema angemessen aufzuarbeiten.
Ich sage nur, wir sollten den Amerikanern dankbar für ihre Versuche mit dem LCS sein.
Aber an MKS180 (bspw. die wunderbaren immer wieder kehrenden Artikel des Herrn Peters, PA See, BWB…) sieht man ja jetzt schon, dass wir genau die gleichen Fehler unbedingt machen wollen.
Kann ja nicht sein das man sich zum Beispiel die Berichte von Ronald O’Rourke einfach mal in Ruhe durchliest und die entsprechenden Lehren daraus zieht…
Ahhh…ich fange schon wieder an. Aus…..
Auflösen und unter europäischer Flagge neu gründen! Jeder macht was er am besten kann und das wäre bei uns nicht das Beschaffungswesen! Das richtige Gerät in der erforderlichen Menge, funktionsfähig, zum richtigen Zeitpunkt am entsprechenden Ort ist effektive Beschaffung. Beschaffung für das Militär im Krieg und Planwirtschaft hat noch nie funktioniert! Planwirtschaft geht von Planbarkeit aus, das funktioniert dort wo die Dinge planbar sind! Das ist aber das Gegenteil von Krieg!Wer weiß wann er einen Krieg beginnt kann planen, wer ihn beenden will muss überraschen.
Kann eigentlich irgendwer richtig beschaffen in Europa? Vielleicht welche von den Skandinaviern?
Naja die Skandinavier können solche kleinen Dinge wesentlich effektiver beschaffen. Die wollen auch selber nichts entwicklen und kaufen das was sich bewährt hat von der Stange. Damit kann man nicht viel falsch machen.
Die BW hatte Zwischenzeitlich mal eine sehr gute Beschaffung (wenn auch schon immer Bürokratisch ohne Ende). Zumindest hat sie es geschafft in einer wirklich außergewöhnlichen Entwicklungsgeschichte den Leopard 1 zu entwickeln, welcher damals ein Quatensprung war (auch im Vergleich zu anderen Nationen) diese Geschichte konnte sie mit dem Leopard 2 fortsetzen. Das war eine Zeit in der Beschaffungen zwar auch unglaublich langsam waren, aber was hinten raus kam hatte Hand und Fuß. Außerdem war das die Zeit wo die BW jedes noch so kleine Detail ihrer Systeme kannte und der Industrie genau sagen konnte was sie den eigentlich will.
Möglich wurde das durch viele Ingenieure die etwas zu melden hatten bzw. man hat zumindest auf sie gehört. Diese Leute hat sich die BW in den 90ern eingespaart und hat eine Katastrophe nach der anderen serviert bekommen.
Inzwischen scheint zumindest auf dem Papier hier wieder ein Umdenken einzusetzen.
für die Leute, die in den 90ern noch zu jung für die Truppe waren … wo genau saßen dort die Ings ?