Noch mehr Bundeswehr auf Piratenjagd

An diesem Wochenende verstärkt die Deutsche Marine ihr Engagement gegen Piraterie am Horn von Afrika: Ein Seefernaufklärer Orion P-3C wird zusätzlich zu den Fregatten Bayern und Köln von Djibouti aus die Seegebiete nach verdächtigen Mutterschiffen der Seeräuber absuchen – den Golf von Aden, das riesige Somali-Becken und vermutlich auch das Rote Meer, wo in jüngster Zeit zunehmend Piratenangriffe gemeldet wurden. Das Vorkommando der Marineflieger ist schon seit einer Woche in Ostafrika.

Ein Grund für die starke deutsche Präsenz ist sicherlich, dass die Bundeswehr derzeit das Force Command der EU-Antipirateriemission Atalanta innehat. Und dennoch: nach meiner Erinnerung (die falsch sein kann) waren noch nie mehrere Fregatten und ein Maritime Patrol Aircraft gleichzeitig in der Antipirateriemission eingesetzt. (Es gab schon eine ähnlich starke Präsenz zu früheren Zeiten; allerdings bedingt dadurch, dass ein Schiff gegen Piraten und ein weiteres in der Operation Enduring Freedom zur Terrorismusbekämpfung eingesetzt war.)

(Nachtrag: I stand corrected. Ein Leser hat mich darauf hingewiesen, dass es schon mal sogar drei Fregatten und einen Seefernaufklärer der Deutschen Marine bei Atalanta gab. Nachzulesen bei Augen geradeaus! vom 21. April 2009.)

Vielleicht fällt dann nicht so auf, dass die Deutsche Marine derzeit keinen Tanker stellen kann.

Archivbild: Orion P-3C im März 2010 in Djibouti (Foto: Bundeswehr/PIZ Einsatzführungskommando via flickr unter CC-Lizenz)