Auch die Bundeswehr sagt Nein

Das Verteidigungsministerium hat heute die Zahl der Freiwillig Wehrdienstleistenden zum nächsten Einberufungstermin 4. Oktober bekannt gegeben: 4.400 junge Männer und 142 Frauen treten ihren Dienst an, mit einer durchschnittlichen Verpflichtungszeit von 15 Monaten.

Nun ist es, sagt das Ministerium, noch zu früh, nach den bislang erst zwei Einberufungsterminen nach Abschaffung der Wehrpflicht (3.459 kamen Anfang Juli) eine Bilanz über die Attraktivität dieses bis zu 23 Monate dauernden Freiwilligen Wehrdienstes zu ziehen. Zwei Dinge fallen allerdings auf den ersten Blick auf:

Zum einen: 142 Frauen unter den insgesamt 4.542 Neuanfängern – das sind, wenn ich richtig gerechnet habe, gerade mal knapp über drei Prozent. Nicht besonders viel.

Zum anderen: Von den 3.459, die im Juli den Dienst angetreten haben, haben 780 bereits den Dienst beendet. Die meisten (143) aus privaten Gründen (was immer das im Einzelfall bedeutet; die Systematik legt nahe, dass damit nicht andere Vorstellungen von der Bundeswehr gemeint sind, das ist eine separate Rubrik). Aber auch 135 Soldaten wurden von der Bundeswehr wieder nach Hause geschickt. Das heißt: auch die Streitkräfte werden wählerischer.