Kleine Blog-Bilanz

Während die dritte Kerze brennt… die schon lang versprochene kleine Zwischenbilanz von Augen geradeaus!: Das Interesse an diesem Blog ist, zurückhaltend ausgedrückt, erfreulich. Die Zahl der Pageviews hat sich inzwischen bei durchschnittlich 11.000 pro Tag stabilisiert; im November waren es insgesamt knapp 360.000. Seit dem (Neu)Start im August gibt es hier nicht nur 315 Einträge, sondern vor allem: mehr als 4.000 Kommentare.

Das alles wäre ohne meine interessierten und vor allem engagierten Leser nicht möglich – dafür ganz herzlichen Dank! Vor allem zeigt das, dass es Interesse an diesem Thema und auch an dieser Art der (journalistischen) Darstellung von Verteidigungs- und Sicherheitspolitik gibt. Und: oft genug haben einzelne Leser von einem Thema mehr Ahnung als ich – von den Kommentaren profitieren dann wiederum alle, die anderen Leser genau so wie ich. Ein Blog als journalistisches Medium, das ist meine Überzeugung, ist möglich.

Über dem Schreibtisch von Augen geradeaus!: Vier Uhren, vier Zeitzonen (GMT/Zulu, Berlin, Djibouti, Afghanistan). Und lautes Ticken…

Immer wieder bekomme ich die Frage zu hören: Und davon können Sie leben? Natürlich (bislang) nicht. Auch wenn mich die Resonanz auf den Einbau des PayPal-Buttons im September überrascht hat: im Verlauf weniger Tage kamen danach mehrere hundert Euro zusammen, durch einzelne Zuwendungen in sehr unterschiedlicher Größenordung. Insgesamt habe ich über PayPal bislang einen hohen dreistelligen Betrag eingenommen – und zudem noch ein wenig zusätzlich über Leute, die mich nach meiner Kontonummer gefragt und dann direkt überwiesen haben.

Für alle diese Zuwendungen, diese – zumindest für Deutschland – ungewöhnliche Form der Finanzierung von Journalismus sage ich ganz herzlichen Dank!

Nach wie vor verfolge ich die Vision das Ziel, dieses Blog auf eine eigenständige finanzielle Basis zu stellen. Daher auch mein Standardspruch: Wenn 1.000 Leser im Monat fünf Euro dafür übrig haben, ist das gesichert. Ein paar haben, dafür bin ich auch sehr dankbar, den Schritt dafür getan und einen Dauerauftrag über eben diese fünf Euro eingerichtet. Es sind bei weitem noch keine eintausend – aber es ist der erste Schritt!

Daneben laufen natürlich auch Überlegungen, ob eine Finanzierung über Sponsoring oder auch Werbung sinnvoll und möglich ist. Ich lasse mir mit diesen Überlegungen Zeit. Denn das ist nicht so einfach – wenn ich auch weiterhin unabhängig berichten (und kommentieren) will, kommen bestimmte Branchen von vornherein nicht infrage. In absehbarer Zeit wird es dazu vielleicht Detaillierteres geben; vorläufig bleibt Augen geradeaus! ein Zuschussgeschäft.

Und wovon lebe ich nun? Nun, von dem, was freie Journalisten schon immer getan haben: für andere Medien arbeiten. In den vergangenen Monaten habe ich für Rundfunkanstalten ebenso gearbeitet wie für Printmedien. Auch für die, die man zum Bereich Corporate Publishing rechnet – wie Y, das Magazin der Bundeswehr, für das ich einen Beitrag zur geplanten Bundeswehrreform geschrieben habe. Hinzu kommen Moderationen, aber auch Seminare – und ich erkläre z.B. angehenden Presseoffizieren gerne, wie Zusammenarbeit funktionieren kann (durchaus auch im eigenen Interesse, auch wenn manche Kollegen das anders sehen).

Das führt bisweilen dazu, dass hier ein bisschen low ops herrscht, weil meine Arbeitskraft anderweitig gebunden ist. So eine One-man-show hat halt nur eine begrenzte Kapazität. Aber ich habe schon den Eindruck, dass meine Leser hier eines am wenigsten vermissen: kontinuierliche und engagierte Berichterstattung.

Genug bilanziert. Ich wünsche allen Lesern eine schöne Weihnachtszeit. Und all‘ denen, die hier über KB Impuls mitlesen, eine gesunde Heimkehr!