Piraten? Einfach aussitzen.

Am vergangenen Samstag hatten somalische Piraten den Frachter Lugela gekapert, in den Weiten des Indischen Ozeans, 900 Seemeilen vor der Küste Somalias. Am Sonntagabend meldete sich die ukrainische Besatzung des Handelsschiffes unter Panama-Flagge bei ihrer griechischen Reederei und teilte mit, die Seeräuber hätten das Schiff verlassen.

Zunächst schien rätselhaft, warum die Piraten ihre Beute so einfach aufgaben. Bis heute die ukrainische Regierung in Kiew das Rätsel löste: Die Besatzung hatte sich, mit genügend Wasser und Proviant, im Maschinenraum verbarrikadiert. Nicht ohne zuvor die Steuereinrichtungen auf der Brücke zu blockieren – und das Schiff unter Kontrolle zu behalten. Irgendwann gaben die Piraten auf und gingen von Bord…

Das Konzept des sicheren Raumes, in den sich die Besatzung zurückzieht, hat sich damit ein weiteres Mal bewährt. Und es scheint noch nicht einmal zwingend erforderlich, dass das Schiff von Soldaten gestürmt wird, wie zuletzt bei der Befreiung des deutschen Frachters Magellan Star durch ein Kommando der U.S. Marines geschehen. Obwohl niemand weiß, ob es immer so funktioniert – vielleicht haben Piraten ja auch Geduld.

Nachtrag: Es kann auch ganz anders kommen.