Jetzt neu: Augen geradeaus! unterstützen

In gewisser Weise bin ich auch nach Jahrzehnten journalistischer Tätigkeit ein Berufsanfänger. Fast 30 Jahre lang, seit April 1981, habe ich als fest angestellter Reporter oder Redakteur gearbeitet – der jetzige Neustart ist da in mehrfacher Hinsicht ein Experiment: Grundsätzlich die Frage, ob und wie ich mich als freier Journalist durchschlagen kann. Und im besonderen die Frage (die auch etliche andere Leute interessiert), ob sich so ein Fach- und Themenblog selbst tragen kann. Noch dazu mit einem so speziellen Thema. Schließlich muss ich jetzt von der Vermarktung meiner Themen, meiner Kenntnisse und meiner Schreibe leben…

Ich hab deshalb die Anregungen zahlreicher Leser aufgegriffen. Ab sofort gibt es rechts in der Seitenleiste (neudeutsch: Sidebar) einen Spenden-Button, mit dem man mir via PayPal Zahlungen zukommen lassen und damit dieses Blog unterstützen kann. (Ich versuche das mal als ersten Schritt – ob und wenn ja welche Werbung es auf Augen geradeaus! geben wird, bedarf noch vieler Gespräche und Überlegungen.)

Als mein altes Blog im Januar unterbrochen wurde und mich viele Leute aufforderten, das doch auf eigene Rechnung weiter zu führen, habe ich immer nur halb im Scherz entgegnet: Wenn ich eintausend Leser finde, die mir im Monat fünf Euro spenden (oder zwei- bis dreitausend Leute mit zwei bis drei Euro monatlich), mache ich das sofort. Ich bin nicht so vermessen, bald solche Zahlen zu erwarten (wem das in der Summe recht viel scheint: allein die Unfallversicherung für das Kriegsgebiet Afghanistan hat für meinen letzten einwöchigen Trip an den Hindukusch 450 Euro gekostet…).

Aber ich bin sehr gespannt, wie viel ein Blog, eine spezialisierte Webseite wie Augen geradeaus!, die keinen Verlag (mehr) im Rücken hat, den Lesern wert ist. Das ist Teil des Experiments.Dazu gehört auch, dass ich mit dem Atom-Feed einen Vollfeed anbiete, obwohl diese Leser dann meist nicht mehr auf das Blog klicken (und dann natürlich die Diskussion in den Kommentaren versäumen…). Das ist mein Service für die Blackberry- und Feedreader-Klientel – der mich allerdings auch Geld kostet: Die Zählpixel der VG Wort (wer sich dafür interessiert, kann es hier nachlesen, zum Erklären ist es ein wenig zu detailliert) erfassen die Feeds nicht.

Klicks haben Sie ja sicher genug, meinte ein Kommentator. Das stimmt wohl – allein für die drei Wochen im August registrierte mein Provider rund 400.000 Zugriffe (wobei offen bleibt, ob 400.000 Leser einmal oder 400 Leser eintausendmal geklickt haben – genauere Analysetools habe ich bis auf das nicht so präzise StatPress bislang aus grundsätzlichen Erwägungen nicht installiert, und die Wahrheit liegt irgendwo in der Mitte). Dennoch: Klicks kann man nie genug haben – und ob sich diese Klicks auch in die Bereitschaft umsetzen, dieses Blog zu unterstützen? Noch habe ich keine Ahnung.

Ich werde berichten, ob und wie viel dieser Spenden-Button bringt (geheim halten vor dem Finanzamt kann ich das ja doch nicht).

Einen anderen Versuch hatte ich gleich mit dem Neustart begonnen: Den Flattr-Button unter jedem Blogeintrag. Nun habe ich die erste Abrechnung: Genau 37,44 Euro hat mir das Flattrn im August eingebracht. Nicht viel, aber ein ermutigender Anfang. Obwohl dieses System sehr flatterhaft ist – und die Zahl der Flattr-Klicks wenig über die Summe aussagt, die dabei herauskommt (außerdem lese ich aus etlichen Kommentaren und Mails, dass vielen dieses System nicht so behagt).

Im Sinne der Transparenz die aktuelle Flattr-Abrechnung (die ersten drei Einträge sind ältere Gutschriften für mein Privatblog WiegoldZwo, wo ich zuerst testweise den Button eingebaut hatte):