Europa knapp an Terroranschlag vorbeigeschrammt?

Es geht zwar um die innere Sicherheit – aber das Thema zeigt, wie wenig innere und äußere Sicherheit zu trennen sind: Ein Anschlag islamistischer Terroristen, so berichten Medien in Großbritannien und Deutschland, sei von den Sicherheitsbehörden rechtzeitig aufgedeckt worden. Bekannt wurden die Informationen über Anschlagspläne in Deutschland, Großbritannien und Frankreich durch einen Bericht des britischen Senders Sky:

Die Rede ist von Mumbay style attacks – also nicht eine irgendwo versteckte Bombe, sondern Kommandoaktionen in einer Großstadt. Möglicherweise gesteuert vom Al-Qaida-Netzwerk.

Das Bundesinnenministerium gab sich heute dazu in seiner offiziellen Erklärung relativ zurückhaltend:

Die derzeit insbesondere von amerikanischen und britischen Medien publizierten Darstellungen, wonach Al-Qaida längerfristig plane, Anschläge in den USA, in Europa und auch in der Bundesrepublik zu begehen, sind den Bundessicherheitsbehörden bekannt. Diese, sich aus nachrichtendienstlichem Aufkommen ergebenden Informationen, wurden und werden von den Bundessicherheitsbehörden mit der gebotenen Sensibilität und Intensität – auch im Austausch mit den internationalen Partnern – analysiert und bewertet.

Gegenwärtig ergeben sich hieraus keine konkreten Hinweise auf unmittelbar bevorstehende Anschläge in Deutschland. Die aktuellen Hinweise führen zu keiner Veränderung der Gefährdungsbewertung.

Das ZDF hat ein paar mehr Einzelheiten – vor allem, dass die Anschlagspläne durch das Verhör von Ahmed Siddiqui aufgedeckt worden seien. Er gehöre zu einer Gruppe von Muslimen, die 2009 von Deutschland nach Afghanistan gegangen sei. In US-Gewahrsam in Bagram habe er ausgesagt, dass mehrere Kommando-Einheiten nach Westeuropa geschickt wurden, um dort Anschläge zu verüben.