Bundeswehreinsatz im Innern: Jetzt auch gegen Wildschweine gefordert
Eigentlich hat man die Forderung nach dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren bislang nur für die Terrorabwehr gehört. Der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd e. V., Ökonomierat Norbert Schindler, hat jetzt eine neue Variante ins Spiel gebracht (was komischerweise von der Forderung am vergangenen Freitag bis zu den Publikumsmedien glatte drei Tage gebraucht hat): Die Bundeswehr sollte sich der Wilschweinplage in der Nord- und Westfpfalz annehmen.
Super Idee, irgendwie. Und Norbert Schindler ist nicht nur CDU-Bundestagsabgeordneter, sondern zudem 1. Vizepräsident des Deutschen Bauernverbandes, hat also auch bundespolitisch Einfluss. Leider sagt er nichts dazu, wie er sich die Wildschweinjagd genauer vorstellt. Und ob die Truppe dafür auch militärische Mittel einsetzen sollte oder auf das beschränkt bleibt, was dem normalen Jäger zu Gebote steht. Technisch dürfte das nicht so ein Problem sein – eine 20-Millimeter-Maschinenkanone mit Nachtsicht- oder Wärmebildgerät ist bestimmt die passende und effektive Waffe. Unter Umständen käme auch Close Air Support infrage. Oder Mörser.
(Foto: Fabrizio Bensch/Reuters via picapp)
Na, warum denn so unsachlich, Herr Wiegold?
Das G22 ist eine hervorragende Waffe für die Wildschweinjagd. Für den Schützen ist es ein hervorragendes Training, wenn er eine ganze Rotte auf einmal erwischen soll. Die .300 Winchester Magnum ist geradezu prädestiniert, um eine ins Laufen geratene Rotte bis zum verlassen der Lichtung/Reichweite vollständig zu erwischen. Mit 2-5 geübten Schützen kann man sehr gut aus dem Hochsitz eine Rotte von 10-25 Tieren komplett erwischen.
Für die Bestandsregulierung ist es von hoher Bedeutung, die Rotte komplett zu erwischen. Nach der Trichinenuntersuchung könnte man das Fleisch ja der Truppenküche zuführen. Wildschwein ist lecker …
Ein Kernproblem der klassischen Jagd auf Schwarzwild ist das Verbot von Nachtsichtgeräten (möglicherweise will man auch nur die Aufhebung dieses Verbots mit diesem Vorschlag erwirken…). Da Schwarzwild nun mal gern nachtaktiv ist, führt das zu Problemen für die Landwirtschaft, bei expansiven Beständen.
Nun, der Nachtsichtvorsatz des G22 löst hier jedes Problem…
Zudem, und hier könnten Hegeringe und Kreisjägerschaften durchaus selbstkritisch sein, sind die Schießleistungen heutiger Jäger gerade auf bewegte Ziele oft erbärmlich.
Mit etwas waidmännischer Schulung sollte jeder G22 Schütze dieser Aufgabe bestens gewachsen sein. Es würde trainieren und die Perspektive auf einen abwechslungsreicheren Speiseplan führt in den meisten Kasernen zu Begeisterung…
;-)
Na dann, Waidmannheil. Ich freu mich schon auf die Bild-Strecke.
Ist es in Deutschland erlaubt Fallen aufzustellen? Ich bin kein Jäger und denke an sowas wie die Bärenfallen aus den Cartoons von früher. Oder ist das unwaidmännisch?
@dallisfaction
Nein, Fallen sind in Deutschland nicht erlaubt, mit ein paar sehr wenigen Ausnahmen.
Ich finde die Bundeswehr könnte mir ja auch bei meinem nächsten Umzug helfen. Ich wette das Gewicht meiner Wohnzimmermöbel rechtfertigt den Einsatz von ein oder zwei Zügen.
Ich hätte auf Wache beinahe mal einen Feldhasen erschossen. Der wollte des Nachts unbedingt durch ein Gebüsch + Zaun eines Munitionsdepots (im Wald gelegen) und machte einen ziemlichen Lärm. Auf Anruf kam erst lange nichts, dann: … hoppel … hoppel … hoppel ….
Ein paar Wochen später erlegten dann die Kameraden auf dem Weg zum Depot ein Reh mit dem VW-Bus. Im Wachbuch fand sich auch die Story einer erschossenen Kuh (das war allerdings ein paar Jahre her).
So gesehen wäre eine Wildschweinjagd nicht wirklich was Neues. Vielleicht könnte man ja den KEILER als Treiber verwenden – Lärm genug macht er sicher … ?
„Eigentlich hat man die Forderung nach dem Einsatz der Bundeswehr im Inneren bislang nur für die Terrorabwehr gehört.“
Klugscheißermodus „ein“: Vermutlich geht es um Aufstandsniederschlagung. „aus“
Training für Foward Air Controller? Da überlegt sich das Schwein zweimal, wo es sich suhlt. ^^ Aber nur wenn der Politbauer die Sauerei danach wegräumt…
Ich wiederhole meine Frage an die Militärs (oder die für diese Sprechenden) auch gerne hier nochmal: Was hat die BW eigentlich durch eigenständige Konpentenzen, Aufgaben und daraus folgende Verantwortungen im Inneren eigentlich zu gewinnen?