Die Ukraine wieder im Blick – Säbelrasseln oder Eskalation?
Die Entwicklung in der Ukraine stand hierzulande in den vergangenen Monaten nicht wirklich im Mittelpunkt des Interesses… zurückhaltend ausgedrückt. Und das, obwohl der Konflikt zwischen der Ukraine und den von Russland unterstützten Separatisten, wenn nicht faktisch mit Russland selbst, keineswegs gelöst ist, es weiterhin gewaltsame Auseinandersetzungen und Tote gibt. Seit einigen Tagen scheint zudem das Konfliktpotenzial wieder zuzunehmen – mit russischen Vorwürfen gegen angeblich aus der Ukraine gesteuerte Sabotageakte auf der Krim, höheren militärischen Bereitschaftsstufen in der Ukraine… und dem Eindruck, dass gewaltiges Säbelrasseln im Gange ist.
Denn die Behauptungen beider Seiten sind bislang offensichtlich nicht mit Fakten unterlegt – darauf deutet der stellvertretende Leiter der OSZE-Beobachtermission in der Ukraine, Alexander Hug, am (heutigen) Freitagmorgen im Deutschlandfunk-Interview hin. Weder das Einsickern ukrainischer Sabotagetrupps auf die Krim noch ein russischer Truppenaufmarsch in der Region sei den internationalen Beobachtern bislang bekannt geworden:
Die Spezialbeobachtermission der OSZE hat ein Team in Cherson, im Süden der Ukraine. Und eine der Hauptaufgaben dieses Beobachtungsteams dort ist das Patrouillieren der Administrative Boundary Line zwischen Cherson und der Krim. Und das betrifft drei Übergänge dort, die sie patrouillieren, das begann auf Kalantschak, Tschaplynka und Konya.
Und dort haben wir in den vergangenen Tagen versteckt unsere Beobachtungsaufgaben wahrgenommen, haben uns dort auch mit Reisenden auseinandergesetzt, die von der Krim nach Cherson fahren und in die andere Richtung, und auch mit ukrainischen Grenzschützern ausgetauscht.
Wir können zurzeit die Berichte in den Medien nicht bestätigen, basierend auf den Observationen unseres Teams dort vor Ort. Wir haben auch jetzt in den letzten 24 Stunden die Anzahl unserer Beobachter in dieser Region verstärkt und werden weiterhin von dort berichten.
(Allerdings, das gehört auch dazu: Beide Seiten bemühen sich offensichtlich nach Kräften, den Beobachtern das Beobachten möglichst schwer zu machen. Dazu als Hintergrund ein Bericht über die Drohnen, die die OSZE in der Ost-Ukraine einsetzt – und die offensichtlich sowohl von russischen Separatisten als auch von der Ukraine vom Himmel geholt werden: Blinding the Eye in the Sky – How combatants target the Minsk II Monitoring Mission)
Die aktuellen Entwicklungen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:
Freitag, 12. August
TASS: Russian MP says Internet turned off in north Crimea for security reasons
Interfax Ukraine: Ukrainian Foreign Ministry demands broader OSCE mission presence on border with Russia
Donnerstag 11. August
President of Ukraine: President instructed to enhance combat readiness of military, border guards, officials of Security Service and National Guard
Kreml: Meeting with permanent members of the Security Council
Weiter nach Entwicklung – und Ergänzungen gerne in den Kommentaren.
(Archivbild Juli 2015: OSZE-Beobachter in Shyrokyne – OSCE/Evgeniy Maloletka unter CC-BY-ND-Lizenz)
OSCE SMM meldet:
http://www.osce.org/ukraine-smm/258976
Sieht nach einem russischen Sender Gleiwitz-Ansatz aus…
@T.Wiegold
Die Krim ist für die OSZE verbotenes Territorium, nur die ukrainisch kontrollierte Seite wird beobachtet.
Was im Inneren der Krim passiert, ist somit für die OSZE nicht kontrollierbar.
Ergänzung,:
Dies bezieht sich insbesondere auf Russische Truppenverlagerungen.
Die Krim ist voll mit Touristen. Wer glaubt, dass Russland hier eine Terrorgefahr im Touristengebiet konstruiert, um sich selbst zu schädigen, dem fehlen ein paar graue Zellen.
@csThor im Bällebad:
Mitnichten halte ich meine Argumentation für billig. Ich halte es eher wie Albert Einstein „Wenn Du es nicht einfach erklären kannst, hast Du es nicht verstanden…“.
Mitnichten will ich einem (schnellen) Beitritt der Ukraine das Wort reden. Ich bin da ganz bei Ihnen, dass es dafür keinen Konsens in der NATO geben wird und das Preisschild (Russische Sicherheitsinteressen) gewaltig wäre.
Ich habe lediglich auf Ihre Aussage reagiert es gebe „Gesamtgesellschaftlich“ kein Interesse an einer Eskalation oder einem Konflikt mit Russland.
Irgendwann wird man gegenüber Russland eine Linie ziehen müssen. Ich zweifel allerdings auch daran, dass daran ein gesamtgesellschaftliches Interesse besteht. Jetzt klarer?
@ FlaOffz
Gesamtgesellschaftlich haben wir nun einmal isolationistisch-neutralistische Tendenzen. Das haben auch die USA, diese findet man auch in Großbritannien und ebenso in Frankreich. Solche Strömungen sind zunächst einmal nichts Verwerfliches, sondern lediglich Teil des Meinungsspektrums. Will man diesen Leuten außenpolitische Handlungen und Ansichten nahebringen, die deren Ansichten zuzwiderlaufen dann kann man das nur argumentativ tun – also durch Dialog und Erklärungen. Was haben wir stattdessen hierzulande? Rhetorisches Nebelkerzenwerfen en masse, weil die Politik schon an der eigenen Standortbestimmung und der Definition von eigenen Zielen und Wegen scheitert. Warum also sollte sich Otto Normalverbraucher für eine konfrontative Politik begeistern, die die eigene Regierung nicht mal einordnen, erklären, vertreten und gestalten kann?
Da die Technik im Blog momentan mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten in verschiedenen Berichen läuft und iirc die Verschiebefunktion auch nicht so richtig hinhaut noch einmal gepostet:
Es beginnt demnächst (5.-10.09.) die Übung “Kavkaz-2016”, russischerseits angemeldet bei der OSZE am 22.07.2016, in den Gebieten Südwestrußland, Krim, Schwarzes Meer. Übungsteilnehmer 12.600 Mann, bis zu 90 Panzer, 310 APCs/IFVs, 20 Kampfflugzeuge, 15 Schiffe.
Die Ukraine hat bereits am 27.Juli bei der OSZE ihr Mißfallen über die ihrer Meinung nach anti-ukrainische Übung zum Ausdruck gebracht.
Vor jedweden Spekulationen, daß russischerseits ein Vorstoß von der Krim gen Mariupol vorbereitet wird, bitte erst einen Blick auf die Landkarte und die Distanzen werfen und mit den z. B. bei der BW vermittelten Kenntnissen in Bezug auf Aufwand und Mittel für Operationen in die Tiefe des gegnerischen Raumes abgleichen…
Interessant ist doch die Frage, warum gerade derzeit ein Interesse daran besteht, den ständig schwelenden Konflikt wieder auf eine höhere Schwelle zu heben.
Das sieht doch mal sehr wieder nach einem Putin-Fakte aus, um die Ukraine heim ins Reich zu holen (oder wie man heute sagt: Russische Erde einsammeln, da gehört bestimmt die Ex-DDR auch zu …).
Ich stelle mir gerade vor, was die Welt sagen würde, wenn nun Junker, Schulz, Merkel und Hollande die Besetzung Englands vorbereiten würden, weil die Insel ja zur Einflusssphäre der EU gehöre und trotzdem einfach so aus der EU raus will. So ein böser Separatismus gehe ja gar nicht…
Es mehren sich seit Tagen bebilderte und georeferenzierte Twitter-Meldungen über die Verlegung diverser Waffensysteme mittels Landmarsch, Eisenbahn- und Lufttransporten in Richtung und auf die Krim. Ein russischer Truppenaufmarsch in der Region ist offensichtlich.
@Mitleser
Zum Krim-Mariupol Korridor:
Es wäre aus russischer Sicht unklug mit einer Offensive von der Krim zu beginnen, viel logischer wäre ein Angriff vom Donbass aus.
Das wären dann ja die „Separatisten“, die natürlich keine russischen Soldaten sind…
Sehr wahrscheinlich will man nur im Ausland wie im Inland Spannungen verursachen, um politische Ziele zu erreichen (Dumawahlen, Sanktionen, usw…)
Es gibt jetzt ein Video von einem Beteiligten der Sabotage-Aktion, das die Ukraine zumindest in Erklärungsbedarf bringen müsste.
Es handelt sich um Jewgeni Panow,einen Mitarbeiter des ukrainischen Aufklärungsdienstes sowie Beteiligten an der geplanten Anschlagsdurchführung auf der Krim.
https://www.youtube.com/watch?v=TWP63RUaVeo
[Sagen wir mal so: Der russische Staatsmedienkonzern RT veröffentlicht ein Video, das er dem russischen Geheimdienst zuschreibt, und es soll sich nach RT-Behauptungen um „einen Mitarbeiter des ukrainischen Aufklärungsdienstes sowie Beteiligten an der geplanten Anschlagsdurchführung auf der Krim“ handeln – wenn Sie schon den Text im Wortlaut übernehmen, kennzeichnen Sie den bitte als Zitat. Da Sie das nicht getan haben, handeln Sie lt. eigenem Eingeständnis für die Veröffentlicher, oder wie soll ich das verstehen? T.W.]
Na dann passen die derzeitigen Aktivitäten gut mit der anstehenden Übung zusammen.
Meine Befürchtung ist das Russland versuchen wird weiteres land an Russland zu binden
und irgend was muss sein weil wie gestern ganz klein gesagt wurde “ Letzter zeit wird wieder Kräftiger gekämpft “
Das Bedeutet das die Rebellen irgend wo Hoffnung haben
Mehr Truppen Verlagert werden scheint doch mehr zu sein
Laut tagesschau.de will Rußland das Flufabwehrsystem S-400 auf der Krim stationieren.
Da die ukrainische Luftwaffe nicht in der Lage sein dürfte, und auch nicht so verrückt sein dürfte Rußland anzugreifen, kann das Luftabwehrsystem sich eigentlich nur gegen die Nato richten.
http://www.tagesschau.de/ausland/russland-259.html
Und nach RT-Deutsch(nicht die seriöseste Quelle) will Rußland angeblich die diplomatischen Beziehungen zur Ukraine komplett abbrechen.
Die Meldung mit dem Flugabwehrsystem S-400 Triumf auf der Krim kommt im Original von der russischen Nachrichtenagentur TASS:
Russian troops in Crimea receive S-400 antiaircraft missile system
Tagesschau.de gibt jetzt auch nur das wieder was in schöner Regelmäßigkeit bzw. wenn es gerade notwendig erscheint, in den letzten Wochen und Monaten von russischen Quellen – als Planung – mitgeteilt wurde.
Meiner Auffassung nach sind die ehemaligen Sowjetrepubliken (und da zähl ich die okkupierten baltischen Staaten ausdrücklich nicht dazu) seitens der NATO keinen Schuss Pulver wert. Deren Truppen wären im Verbund der sowjetischen Soldateska vor noch gar nicht all zu langer Zeit ohne mit der Wimper zu zucken über uns hergefallen.
Bevor die es nicht aus eigener Kraft geschafft haben, mit Staatsterror, Korruption und Dirkreminierung (in der Ukraine auch des russischen Bevölkerungsanteiles) aufzuräumen, kann es m.E. keinerlei wie auch immer geartete „Annäherung“ unseres Bündnisses oder an unser Bündnis geben.
Hans Schommer
Zur Ergänzung dieser Überblick:
den strichelkringel um die krim finde ich recht interessant, schließt er doch auch mariupol mit ein …
für die kenner moderner FlaRakSys … könnte die Ukraine unter diesen bedingungen überhaupt CAS in mariupol (oder zaporischja) leisten ohne freiweild für die s400 zu sein?
@ markus d.Ä.
Der Einsatz von ukrainischen Flugzeugen ist schon im Sommer 2014 zum Erliegen gekommen, da plötzlich ganz viele Luftabwehrsysteme auftauchten (Buk)…
In einem offenen Krieg würden wohl beide Seiten schwere Verluste in der Luftwaffe erleiden, wobei natürlich Russland den Vorteil der größeren Anzahl und Modernität (zielgenaue Marschflugkörper/Raketen) hat.
Der Ukraine bliebe nur der Heimvorteil.
Alarmbereitschaft im westlichen Militärdistrikt http://www.lsm.lv/en/article/societ/society/russian-army-on-high-alert-across-the-border.a196060/?utm_source=twitter&utm_campaign=news&utm_medium=like_button
… seit gut einer Woche, wie diese auch in der erwähnten lettischen Meldung zitierte russische Militär-Pressemitteilung zeigt:
http://eng.mil.ru/en/structure/okruga/west/news/more.htm?id=12091695@egNews
Zitat:
„Der Einsatz von ukrainischen Flugzeugen ist schon im Sommer 2014 zum Erliegen gekommen, da plötzlich ganz viele Luftabwehrsysteme auftauchten (Buk)…“
Dieser Aussage kann man so nicht zustimmen. Die haben in den letzten zwei Jahren nicht Däumchen gedreht sondern ihre Einsatzverfahren angepasst, wozu auch ein intensives Tiefflugtraining zählt. Selbst ein S-400 unterliegt hinsichtlich der Erfassung von Tieffliegern naturgemässen Einschränkungen. Wenn deren Stationierung tatsächlich auf der Krim erfolgt ist werden wir es erfahren. Und dann kann gerne spekuliert werden.
@ Stefan Büttner
Ich habe mich logischerweise auf den Fronteinsatz bezogen.
Natürlich haben sie den Einsatz von Kampfflugzeugen und Kampfhelikoptern seitdem geübt.
Gerade im Moment läuft eine große Luftwaffenübung, welche einen Krieg mit Russland simulieren soll.
Bei der Übung, die wenn ich richtig liege „Himmelsschild“ heißt, wurde beispielsweise das Landen von Kampfjets auf Straßen geprobt. (Da werden bei manchen wohl Erinnerungen geweckt.)
Generell gibt es diesen Sommer viele ukrainische Manöver, die einen solchen Krieg simulieren sollen. Was man da zusehen bekam, ist mit dem, was man Anfang des Krieges sah, nicht in Ansätzen vergleichbar.
Gerne mehr Informationen zu dieser Übung, Danke.
@Stefan Büttner
Landen von Jets auf der Straße:
http://www.mil.gov.ua/news/2016/08/11/pid-chas-praktichnoi-fazi-navchan-nebesnij-shhit-2016-bojovi-litaki-mig-29-ta-su-24-uspishno-zdijsnili-posadku-na-avtomobilnu-dorogu–/
Zerstören von feindlichen Luftwaffenstützpunkt:
http://www.mil.gov.ua/news/2016/08/12/udarna-grupa-povitryanih-sil-zs-ukraini-uspishno-znishhila-na-mikolaivshhini-umovnij-vijskovij-aerodrom-protivnika–/
(ukrainisch)
@ büttner, Ukrop
sollte es zu einer neuerlichen russischen offensive kommen rechne ich wieder mit dem einsatz von flugzeugen durch die ukr, dann idT mit tiefflugangriffsprofilen um Pantsir und BUK zu entgehen.
den kompletten anmarsch in etwaige abwurfzonen bei mariupol im tiefflug zu absolvierne dürfte jedoch recht anstrengend sein. daher die frage, ob ein anmarsch durch den 400km radius in großer bis mittlerer höhe hohes abschusspotential hat.
Wem soll schon an einer Eskalation gelegen sein?
Die Ukrainer wissen ganz genau dass sie militärisch weit unterlegen sind und militärisch derzeit nichts gewinnen können. Im Gegenteil, je unruhiger die Gegend wird um so ferner rückt eine Westintegration (was meiner Meinung nach eine zynische Absurdität ist).
Bei Putin kann ich mir gut vorstellen dass er noch weiter Schnäppchen sieht. Er muss eigentlich nur regelmässig zündeln damit die Ukraine instabil und international isoliert bleibt und in einem günstigem Augenblick zuschlagen. Neue nennenswerte Gegenreaktionen der Weltgemeinschaft sind auszuschliessen.
Dass die Krimtataren und die Nordkrimbewohner gegen die Russen sind ist kein Geheimnis: Die ethnischen Russen machen zwar an der Südküste 80-90% der Einwohner aus aber je weiter man nach Norden kommt um so weniger Russen findet man – die nördliche Hälfte der Krim dürfte zu zweidrittel „unrussisch“ sein. Dass diese Kreise sich seit Jahren passiv und aktiv gegen die Annektion wehren ist auch kein Geheimnis.. Deswegen ein Fass aufzumachen ist reine Taktik.
Danke für die Links! Aber man muss das etwas relativieren. Die Bilder zeigen reale Landungen von MiG-29 aber nicht von Su-24M. Vermutlich hat die Ukrainische Luftwaffe so etwas zum ersten Mal überhaupt gemacht. In den ersten Sekunden des folgenden Videos mindestens genauso spektakulär der NATO-Anflug einer IL-76 mit anschließender Rasenlandung (!):
https://youtu.be/1z0U8Vb2lqM
Weitere Sequenzen zu Himmelsschild-2016 zeigen die Verlegung von SA-10 und Tin Shield.
@Stefan Büttner
Es sind natürlich Werbevideos, die die Streitkräfte gut aussehen lassen sollen…
Das Video habe ich auch schon gesehen, leider erst nachdem ich hier die Links eingefügt hatte.
Ein weiterer offizieller Youtube-Kanal der ukrainischen Streitkräfte ist dieser:
https://www.youtube.com/user/Breeze347/videos
Dieser konzentriert sich auf die Marine.
Wer bricht den Waffenstillstand in der Ukraine ? Die FAZ hat die Berichte der OSZE der letzten hundert Tage ausgewertet: Waffenstillstandsverletzungen und Behinderung der OSZE – Mission gehen weit überwiegend von den russischen Kräften/Separatisten aus. Diese haben seit den “ Waffenstillstandsabkommen“ ca.5000 qkm ukrainisches Staatsgebiet erobert.
FAZ 14.8.16: Wer bricht den Waffenstillstand in der Ost- Ukraine ?
@Hohenstaufen
und schon geht wieder die Diskussion über Waffenlieferungen los…
Ich halte das für nicht zielführend, wenn die Ukraine Dual-Use Waren kaufen will, sollte man dies nicht blockieren, aber sonst sollte man sich zurückhalten.
Die Ukrainische Rüstungsindustrie ist durchaus in der Lage, bei Zukauf von Spezialkomponenten, die eigenen Streitkräfte zu versorgen.
Ukrop | 14. August 2016 – 15:31
Halte ich für ein Gerücht den
Bis jetzt kam es das Ausland an da die Ukrainische nicht die Menge in der Lage war
Aber in unserm Land ist Pro Russland Lobby zu Stark das man keine Angst haben muss
das wir was Verkaufen werden
Heute in SPON:
„Putins neue Panzer bedrohen die Ukraine“
Da geht’s insbesondere um die immer wieder angekündigten drei neuen Divisionen an Russlands Westgrenze. Auch im Kontext mit dem jüngsten Krim-Ereignis.
Danke für den lesenswerten FAZ-Tip!
@ Stefan Büttner | 15. August 2016 – 16:42
Ich empfehle folgende Studie:
https://rusi.org/sites/default/files/20160706_igor_russia_confronts_nato_7.pdf
[1xposten reicht, 4x ist nicht erforderlich. T.W.]
@markus d.Ä. | 13. August 2016 – 20:35
Auch die S-400 ist von der Erdkrümmung betroffen. Um 400 km weit zu sehen (mit UHF-Strahlung), muss man in etwa 9500 m Höhe sein. Die Ukrainer können also über Mariupol bequem in mittlerer Höhe fliegen, ohne dass die S-400 auf der Krim stört.
https://de.wikipedia.org/wiki/Sichtweite#Geometrische_Sichtweite
@S-400 und Erdkrümmung
Im Prinzip ja, aber…
Verwendungszweck der extrem weitreichenden Flugkörperversionen für die S-400 ist nicht die Bekämpfung von jägergroßen Zielen, sondern der Einsatz gegen Hochwertziele in der Tiefe des gegnerischen Raumes. AWACS, ELINT, ECM, SIGINT usw., dazu Tanker und Transporter. Wenn es sich ergibt auch B-52er, die Cruise Missles einsetzen.
Alles Einheiten, die üblicherweise in und über dieser Höhe operieren und damit vom Radar erfaßbar sind. Im Kalten Krieg sollten derartige Hochwertziele, sofern sie außerhalb der Reichweite der S-200 operierten, mit der Mig-25 bekämpft werden, die dazu in den Wirkbereich der NATO-Luftverteidigung/NATO-Luftwaffen einfliegen mußten. Mit der S-400 ist die Technik einen großen Schritt weiter.
Außerdem besitzen auch die Russen AWACS in Form der A-50, womit der unter dem Horizont bodengebundener Radarstationen liegende Luftraum auf 400 km erfaßbar ist. Nicht zu vergessen die obligatorische Vernetzung aller russischen Luftverteidigungsmittel, die dem S-400 System auf der Krim routinemäßig auch die Lagebilder und Zieldaten aller anderen Radarstationen im Operationsgebiet und von Flugzeugen wie der Mig-31 einspeisen, samt der Daten aus der Luftverteidigungskooperation mit Weißrußland.
Im Falle eines direkten Konflikts zwischen Rußland und der Ukraine wären also ukrainische Luftbewegungen im Konfliktgebiet erheblich gefährdet und eingeschränkt.
Die genannten Flugzeugtypen scheinen mir im Operationsgebiet weder stationiert zu sein noch waren diese in der Vergangenheit dort im Einsatz. Man sollte in der Betrachtung zunächst nur das berücksichtigen was auch nachweislich dort verfügbar ist.
Update (leider nur eine Quelle):
http://freebeacon.com/national-security/russian-military-forces-staging-near-ukraine/