Sonntags-Reaktion von Heckler&Koch: Es ist nicht der Kunststoff
Einen Tag nach Bekanntwerden der Einzelheiten aus dem Bericht des Verteidigungsministeriums zu Sturmgewehr G36 hat sich die Herstellerfirma Heckler&Koch am (heutigen) Sonntag erneut mit einer Stellungnahme zu Wort gemeldet.
Merkwürdigerweise – oder erwartbar? – geht das Unternehmen nicht auf die grundsätzliche Aussage aus Bundeswehr-Planungsamt und Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung (BAAINBw) ein, dass die Waffe für Einsätze nur eingeschränkt tauglich sei. Statt dessen konzentriert sich die aktuelle Pressemitteilung auf die Debatte über den verwendeten Kunststoff für das Gehäuse des G36 – diese Konstruktion der Waffe war bei der Auswahlentscheidung bekannt (und vielleicht aus Gewichtsgründen auch gewollt). Heckler&Koch erhebt zugleich, erneut, Vorwürfe gegen die Wehrtechnische Dienststelle 91 und fordert dienstrechtliche Konsequenzen für deren Mitarbeiter. Und ebenfalls erneut bekommt der Bundesrechnungshof was ab.
Das Unternehmen hebt, im Widerspruch zu dem aktuellen BMVg-Bericht, auf die im vergangenen Jahr veröffentlichten Ergebnisse ab, nach denen allein die Munition Ursache für Treffprobleme beim G36 gewesen sein sollte:
Denn schon Ende 2013 war durch die Fraunhofer-Gesellschaft/Ernst-Mach-Institut (EMI), bestätigt durch das Bundeskriminalamt (BKA), nachgewiesen worden, dass die alleinige Ursache für die festgestellten massiven Streukreisvergrößerungen nicht der Gehäusewerkstoff des G36, sondern die mangelhafte Zinnbeschichtung der Geschosse einiger Bundeswehr-Munitionslose eines Herstellers ist.
Das allerdings ist in dem neuen Bericht eben nicht mehr die Aussage. Und der Neufassung hat eben auch das Ernst-Mach-Institut zugestimmt.
Insgesamt eine etwas merkwürdige Kommunikationsstrategie. Damit sich jeder selbst ein Bild von der H&K-Erklärung am Sonntag machen kann, bitte sehr:
Hallo Leute,
Ich versteh den hype nicht der um das g36 gemacht wird? Ich bin selbst soldat in ner infantrie kompanie und hatte nie solche probleme mit dieser waffe! Das einzigste was jetzt mit meiner Waffe war ist das soe bei der tmp durchgefallen ist, da das rohr abgenutzt war. Das darf aber auch passieren da meine waffe baujahr 99 war! Ich hatte nie schwierigkeiten bei schießen was die treffergenauigkeit betrift. Das ist immer noch ein „Sturmgewehr“, was erwarten die menschen von der waffe wenn ich 2 volle magazine mit feuerstoß durchjage? Natürlich wird die waffe heiß! Zeigt mit eine Waffe die es nicht wird! Ich finde das ist nur eine Hetzkampanie gegen eine Waffenhersteller von menschen noch nie eine waffe in der hand hatten odet nie gedient haben und einfach auf den zug aufspringen! Es kann ja nicht sein das die lieben deutschen waffen verkaufen!
@Kai
Ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen: Es wäre vielleicht sinnvoll, wenn Sie hier vorangegangene Einträge zum Thema G36 und die Kommentare dazu durchlesen würden…
Was Sie als „Hetzkampagne“ bezeichnen, beruht auf Untersuchungsergebnissen Ihres Arbeitgebers (wenn Sie Soldat sind). Insofern: der Protest, den Sie hier äußern, müssten Sie eher gegenüber Ihrem Dienstherrn äußern.
Ich glaube ein Hauptproblem bei H&K ist echt die Kommunikation:
Man muß eben bedenken daß es sich trotz der hohen Bekanntheit immer noch de facto um ein mittelständisches Unternehmen handelt.
Und leider ist die Firmenkommunikation anscheinend auch auf dem Niveau eines mittelgroßen Automobilzulieferers.
Die Pressemitteilung von HK zeigt:
1. Emotionen und persönliche Befindlichkeiten prägen offenbar die Strategie
2. Man ist immernoch in der Rückschau verhaftet
Anstatt nun nach vorne zu Blicken und einen konstruktiven Dialog zu den NEUEN Anforderungen (das ist ja der Schwachpunkt der Bundeswehr-Argumentation!) anzubieten.
So langsam ist das ein Fall für Krisenkommmunikationslehrbücher.
Am Mittwoch soll es, nach Ansicht der Abg. Brugger, im Ausschuss zum „show-down“ mit der Ministerin kommen:
“Ich erwarte, dass Ursula von der Leyen am Mittwoch im Ausschuss persönlich Rede und Antwort steht und sich nicht wieder vor der Diskussion im Parlament drückt.”
Und dann ein Untersuchungsausschuss?
Um Ende festzzustellen, dass die Waffe die ursprünglichen Forderungen eingehalten hat und neue Forderungen bundeswehrintern „suboptimal“ bearbeitet wurden?
Man wird halt im Jahr 2020 noch großteils mit dem G36A1 herumlaufen…
Ernsthaft, m.E. hilft nur noch, dass sich alle Betroffenen an den „Runden Tisch“ setzen, einschl. WTD.
Ansonsten:
Klaus-Peter Kaikowsky | 19. April 2015 – 10:46
Kein neuer “Wettbewerb/Ausschreibung”.
Sofern tatsächlich neu beschafft werden soll, US-Army -Marines, CDN und NDL lamentieren nicht, zumindest nichts dergleichen zu hören. Kaliber passt, Mun-Sorten passen. Dann eben nicht H&K. Kernompetenz, wen in B. interessiert das?
Wenn solide DEU Waffenschmiede zerschlagen werden soll, weiter so.
@kai
Ich verstehe Ihre Einwände und bin selbst auf der Suche nach persönlichen Erfahrungen mit dem G36, welche die in den Medien gehypten Ergebnisse der letzten Untersuchungen bestätigen. Leider haben sich hier bisher wenige Teilnehmer mit ihrer eigenen Praxiswissen zu Wort gemeldet. Bei diversen Gruppengefechtsschiessen ist mir (!) kein Fall zu Ohren gekommen, der die geschilderten Abweichungen bis zur Unbrauchbarkeit bestätigen würde. Doch ich bin nur beord. Reservist und schiesse etwa zwei Gefechtsschiessen und ca. drei Wertungsschiessen im Jahr – also nicht so viel.
Hallo herr Wiegold,
Der kommentar sollt nicht an Sie gehen, um gottes willen ich finde ihren Blog ausgezeichnet! Und es ging auch nicht an den dienstherren! Es ging an die ploitiker und menschen die etwas dagegen baben das es H&k gibt!
Ich finde es interessant in wie weit sich hier H&K aus dem Fenster lehnt mit der Versteifung auf die Munition als alleinige Ursache. Und das vor allem ohne den belastbaren Bericht mit allen Informationen und Details abzuwarten. Immerhin muss diese ja irgendwann mal vollständig veröffentlicht werden.
Entweder ist man hier bereits in einem über alle Maßen emotionalen Stadium angekommen oder aber man weiß aus eigenen Versuchen genug um später die eigene Thesen belegen zu können.
Vom Prinzip ist so eine Untersuchung ja nur auch kein Hexenwerk. G 36 sollte der Hersteller weiß Gott genug haben. Ein eigener Schießstand ist ebenfalls vorhanden. Munition ist ebenfalls in Mengen sofort beschaffbar. Dazu noch ausreichend Referenz gewähren (Entwicklungsstand 1990 + / – 5 Jahre, Gewichte 3,5 kg + / -500 g). Dann wird erst mal mit den anderen Vergleichsmodellen Referenz geschossen, danach wird schrittweise versucht den Einfluss der Rohrbettung aus Kunststoff zu isolieren.
Falls man das nicht gemacht hat und so auf die Kacke haut: mutig fast wahnsinnig. Wenn man das gemacht hat und die Ergebnisse plausibel und reproduzierbar sind: viel Spaß im Ministerium!
@Klaus-Peter Kaikowsky:
Zumindest in den USA gab es große Diskussionen um das M4 – nach dem Gefecht von Wanat:
http://www.usni.org/magazines/proceedings/2010-07/what-really-happened-wanat
Dabei besonders interessant, die umfassende Auswertung von Einsatzerfahrungen (vs. Nachtweikommission) und die Überlegungen zum Dauerfeuer („Firing the M4 carbine at cyclic rates of fire of 90 to 150 rounds per minute, „which is the rate of suppressive fire associated with machine guns“ for prolonged periods leads to rapid heating of the barrel and possible failure.“).
Genau diese Kadenz hat die Bundeswehr untersucht und öffentlich entsteht der Eindruck HK habe „Schrott“ geliefert.
Das M4 ist zudem deutlich störungsanfälliger als das G36 (direkter Gasdrucklader).
Da sollte die Argumentation von HK ansetzen.
@KPKaykowsky
Ich erinnere an die Worte von Herrn Gabriel, wo er den Kampf gegen den Export von deutschen Kleinwaffen als (s)eine Hauptaufgabe darstellt und sich die Rüstungsindustrie auf zivile Produkte konzentrieren sollte, statt auf Aufträge aus Deutschland zu setzen
@mwk
Ich kann dies bisher ebenfalls nicht nachvollziehen, gemäß den Testergebnissen die veröffentlicht wurden hört sich das an als könnte ich nach dem zweiten Magazin es vergessen irgendwas zu treffen, dieses Problem hatte ich weder in jetzt 19 Jahren Dienstzeit noch in Fünf Afghanistan Einsätzen wovon einer ziemlich „heiß“ war.
Auch GrpgefSch im Sommer im Kosovo waren nicht von derartigen Problemen geplagt.
Das das Gewehr streut und Haltepunkt Verlagerungen im heißen zustand hat will ich nicht verneinen, aber das es quasi jetzt zur defekten Waffe erklärt wird wundert mich doch stark.
Was auf jeden Fall man doch sagen hätte können ist das das Gewehr machte das was bestellt worden ist und jetzt nach 20 Jahren gibt es neue Anforderungen und wir brauchen eine neue Waffe.
Das wäre doch für beide seiten in Ordnung und reicht aus um das Gesicht zu wahren.
Was meines wirklich unmaßgeblichen Erachtens hier nicht stimmt, ist vor allen Dingen und wiederum der Tonfall: „beleidigte Ingenieure“ (wie es neulich in diesem Blog in einem Kommentar hieß) und schwäbische Abteilungsleiter plustern sich auf. Das ist in dieser Hinsicht ganz klar auch ein Rückfall hinter die Zehn-Seiten-Erklärung von vor ein paar Tagen. Ohne nun einer weichgespülten Reklame-Fuzzi-„Schöne neue Welt“-Designer-Sprache das Wort reden zu wollen: in dieser Borniertheit und Rechthaberei, garniert auch noch mit Drohungen gegen den Hauptkunden, kann man heutzutage keine Presseerklärungen raushauen! Das ist desaströs und unprofessionell.
In diesem Sinne stimme ich den Kommentaren von JCR und Memoria weiter oben vollkommen zu.
Man ist fast versucht zu sagen: Vielleicht hätte man doch noch mal die Praktikantin in der PR-Abteilung drübergucken lassen sollen.
Ich glaube die Kommunikationsstrategie von Heckler&Koch ist auch deshalb so seltsam, weil das BMVg denen ebenso wenig die vollständigen Berichte gibt wie dem Rest der Welt. Je nachdem, wen die als Informanten haben, steht dem Unternehmen vielleicht ebenfalls nur ein Auszug zur Verfügung – und auf diesen Auszug reagieren die halt. Ich glaube den vollständigen Bericht hat außerhalb des BMVg schließlich noch niemand in den Händen gehalten, mußte selbst auch nur mit Teilen leben. Da hat der Freitag-Abend gnadenlos zugeschlagen. Vielleicht sogar mit Absicht…
Moin Moin !
Zum Thema PR Abteilung: Die von VdL scheint es ja gut hin zu bekommen ! Das G36 in aller Munde H&K wird öffentlich demontiert!
Niemand redet z.Zt. von Drehflüglern, Strahlenflugzeugen, Fahrzeugen, maroden Kasernen, oder der(un)zufriedenheit der Soldaten in den Streitkräften, bzw. dem Stationierungskonzept. AFG, bzw. Auslandseinsätze finden medial kaum statt. UND das offensichtliche Chaos im Hause BMVg mit seinen Unterabteilungen und deren Ansichtien und Irrglauben ist auch aus dem Medien verschwunden !
Gleiches gilt für die militärischen Führer. Positionierung des GI zur Sache? der Kdr der TSK–nichts !
Gratulation an die PR Agentur ! so wird man (Frau) DEU erste BPín!
Schönen Sonntag
Ich gebe Kai und Forodir Recht. Die Probleme, die hier diskutiert werden, sind doch praxisfern. Abnahme der Treffsicherheit nach 150 Schuss in schneller Folge? Das sind 5 volle Magazine. Kaum ein Soldat schleppt im Einsatz mehr als das mit sich herum und kann daher überhaupt in den „Genuss“ dieses „unglaublichen technischen Versagens“ kommen. Dieses Problem ist meines Wissens in der Praxis noch nie aufgetreten, weil man normalerweise niemals so viel Munition in „rascher Folge“ verschießt. Ich würde an dieser Stelle das Stichwort „Feuerzucht“ in den Raum werfen und noch mal Kai zustimmen: Das G36 ist ein Sturmgewehr und kein Maschinengewehr. Die Feuerstoßfunktion ist dafür da, um ein (!) Magazin im Angriff oder in der Sturmabwehr verschießen zu können. Hier wird Heckler & Koch dafür kritisiert, dass ihr Gewehr etwas nicht kann, was es nie können sollte.
Das Kaliber und die damit verbundene Durchschlagskraft ist ein anderes Thema, aber darum geht es ja hier nicht und das war ja damals vom Auftraggeber so gewollt/in Kauf genommen.
Festzuhalten bleibt zu der jüngsten H&K-PM-Nr.5:
1.) Die nicht hinnehmbare Streukreisaufweitung nach 60 Schuss bzw. 2 Magazinen von Trefferbild 1 (91%) auf Trefferbild 2 (53%) ist evident.
2.) Es wurde bei den maßgeblichen Beschußtests die „richtige Munition“ DM11 (Standardeinsatzmunition) verwendet.
3.) Die Waffen waren bei den Beschusstests in einen „Bock“ eingespannt, Abweichungen zwischen Seelenachse und Visierachse sind damit irrelevant.
4.) Mit einem Trefferbild 2 muß es aber bei der eingespannten Waffe zu Veränderungen der Seelenachse und/oder der Innenballistik der Waffe gekommen sein, aus welchen Gründen bzw. Ursachen auch immer.
5.) Laut H&K liegt dies angeblich jedoch nicht am „Kunststoff“, also dem fremdbezogenen und eingesetzten Halbzeug PA6.6 CF30 zur Gehäusefertigung und zur Bettung der Rohraufnahme.
6.) Solange H&K also nichts Definitives zur Ursache der Streukreisaufweitung benennt, ist die PM Nr. 5 wiederum nur eine argumentationslose Trotzreaktion sowie ein Herumstochern in der Vergangenheit und ansonsten Trivia, wie z.B. @Jan Wilhelms, @Memoria und @JCE sowie viele Andere bereits sagten.
7.) Die Kommunikationstrategie von H&K ist m.M.n. auf „Klitschen-Niveau“ und als schwacher Trost, die des BMVg ist auch nicht viel besser!
8.) Und mit den immer wieder und auch seit jüngst erneut auftauchenden „neuenTrivial-Kommentaren und/oder persönlichen Kriegserlebnissen zm G36“, egal ob positiv oder negativ , deren Substanz man bereits vor drei Jahren in den ersten G36-Threads von AG nachlesen konnte, kommen wir schon einmal gar nicht weiter.
9.) Produkthaftung ist beim G36 der Knackpunkt und die ist rechtlich unabdingbar und setzt nicht einmal ein Verschulden des Herstellers voraus. Frage ist damit, entsprach das G36 in 1993 wirklich einem aktuellen Stand der Technik? Mußte auch schon 1993 ein Durchsatz von 60 Schuss binnen 2 Minuten in einer Gefechtssituation als möglich bzw. für ein Sturmgewehr als erforderlich gelten?
10.) Daß ein Produkt aus 1993 heute nicht mehr dem aktuellen Stand der Technik entspricht und damit auch nicht mehr den aktuellen Anforderungen, ist ebenso selbsterklärend. Aber auch das haben die Führung von BMVg und Bw anscheinend bis heute noch nicht kapiert!?
laut Peschmerga-Minister Mustafa Sajid Kadir habe es keinerlei technische Probleme mit dem G36 gegeben…im Gegenteil…die Waffe sei super…. sie hätten gerne mehr davon ;)
[Ja, ist hier schon mehrfach erwähnt worden. Sogar mit Quelle: dpa, und getwittert wurde es auch, mit Foto, und Angaben zu Zeitungsmeldungen gab es auch schon. Mit anderen Worten: Mal auch andere Kommentare lesen. T.W.]
Ich halte aus meiner persönlichen Sicht noch einmal fest: Der Hersteller des G36 ist – wie alle anderen Hersteller auch, die die Bw beliefern dürfen – „nur Lieferant“!
Ob das wohl im Einklang mit der an den Tag gelegten „offensiven“ Kommunikationsstrategie steht!?- Da habe ich doch so meine Zweifel!
Denn die Öffentlichkeit interessiert der Hersteller des G36 „nicht die Bohne“!- Sehr wohl interessiert aber die Öffentlichkeit, ob „ihre SoldatenInnen die richtige Ausrüstung haben“!- Und wie mit aufkommenden Fragen zur „richtigen Ausrüstung ihrer SoldatenInnen“ seitens des BMVg umgegangen wird …
re: Vtg-Amtmann
Ich empfehle Unternehmen in einer Situation mit „großer öffentlicher Aufmerksamkeit“: 1. Zusehen das man „aus der Öffentlichkeit (sprich den Medien) heraus kommt“. 2. Einen guten Berater in Sachen Kommunikation!
Denn häufig verhindert die vermeintliche objektive Einschätzung der Situation (aus Unternehmenssicht;- oder die spezifische Sichtweise „des Chefs“!), die eigentlich objektiv richtige Kommunikationsstrategie!
Und ob „man recht hat oder nicht“, hat mit der objektiv richtigen Kommunikationsstrategie erst einmal überhaupt nichts zu tun …
re: ari127mm
So gesehen ist das sicher kein Problem, denn die Bw hätte möglicherweise „ein paar über“ …
Hallo,
Habe eine Frage und zwar wurden bei den Test’s durch WTD o.ä. Institutionen das Verhältnis von Projetil Gewicht/Länge zum Laufdrall berücksichttigt bzw. getestet? Habe dazu bisher wenig bis garnicht’s hier gefunden aber einen schönen Test dazu durch Henke Online.
Link hier:
https://www.yumpu.com/de/document/view/23658148/prazision-ist-planbar
Ab Seiten 28.
@audio001: Beziehen Sie das jetzt auf die „Unternehmen BMVg und Bw“ oder auf H&K? (Ironiemod aus)
Eigentlich sind die Vorwürfe gegen die fragliche Waffe doch gar keine. Im Gegenteil: treffen sie zu, so wäre dem Hersteller (und den durchwinkenden Ministeriumsleuten) geradezu das gesuchte perpetuum mobile gelungen. Eine Waffe, die den guten Soldaten (also den, der sie nicht benutzt) durch perfekte Einsatzbereitschaft belohnt, aber den bösen Soldaten (also den Schießetot) durch allerlei Defekte bestraft. Mehr technologische Innovation kann man sich für das bundesdeutsche Parlamentsheer ja eigentlich kaum wünschen?
H&K muss sicher der Sache schon sehr, sehr sicher sein das man sich auf solch persönlicher Ebene äußert.
Ich empfinde es zumindest äußerst erfrischend. Auch wenn es nicht so professionell aussieht.
Das Tischtuch scheint zumindest endgültig zerschnitten zu sein. Unter diesen Umständen kann man sich fast keine Zusammenarbeit zwischen Verteidigungsministerium und H&K in Zukunft vorstellen.
Wo wir gerade so lustig über geglückte oder nichtgeglückte Kommunikation sprechen:
Hat mal jemand in diesem Ganzen Desaster darüber nachgedacht welchen Schaden dieser ganze (technisch verständliche ) Diskussionshype auslöst?
Abgesehen davon, dass mir hier die konkreten Zahlen fehlen (und somit die Möglichkeit das Ganze in puncto Einsatzrelevanz vernünftig einordnen zu können)über wieviel Strrukreis (in mm oder cm) wir uns unterhalten und welche Trefferfläche im Gefecht auf 300m (wenn es denn die realistisch am häufigsten auftretende Kampfentfernung ist)
re: Vtg-Amtmann
Interessanter Hinweis!- Für das BMVg und die Bw ist das „Thema G36“ doch super (und je mehr H&K nachgelegt, um so besser!).
Lenkt doch das „Thema G36“ von allen anderen (zudem selbst verursachten) „Großbaustellen“ bei den lfd. Rüstungsprojekten ab,- und „bindet dazu auch noch journalistische Kräfte“!- Was will man/frau eigentlich noch mehr …
Ich denke, dass man der letzten Pressemitteilung auch entnehmen kann, wie verzweifelt es für H&K im Monent zu sein scheint. War Mitteilung Nr. 4 doch recht gut aufgesetzt und vor allem argumentativ offensiv ausgerichtet, so ist Nr. 5 schon wieder zu emotional und wenig zielgerichtet, wie schon die ersten drei Stellungnahmen.
Ich könnte mir vorstellen, dass der Firma am Horizont so langsam ihre Felle wegschwimmen sieht, weswegen die Kommunikation so ist, wie sie eben gerade ist. Aber: In der Form reagiert man nur auf das BMVg und agiert viel zu selten – wobei es doch genug Steilvorgaben gäbe, die man nur „einschieben“ bräuchte. Ministerin vdL hat offensichtlich keinen blassen Schimmer (wie der Pressesprecher schon vorab und offenbar schützend bemerkt hat), wie dilettantisch und vermeintlich obrigkeitshörig sich ihr eigener Haufen, vor allem der in steingrau/5-FT, in der Sache verhalten hat, sonst wäre sie wohl kaum so forsch und zügig an die Öffentlichkeit gegangen.
Es wäre daher das Vernünftigste, jetzt an den Tisch zurückzukehren, bevor man sich in Hollywood-Manier auf eine Schmierenkomödie einlässt, in der alle Seiten nur verlieren können.
Auf den Punkt:
Worin (kann) in der causa G36 ein Skandal bestehen. Zunächst eine Negativabgrenzung. Ein Skandal kann nicht(!) darin bestehen, dass das G36 – wie jeder andere Waffe dieser Welt auch – im (über-)hitztem Zustand an Präzision verliert. Diese Tatsache ist seit Beginn der Diskussion unstreitig. Physik ist kein Skandal…
Ein Skandal wird aus der Sache erst wenn
das G36 nicht für den Zweck geeignet ist, für den es beschafft wurde
Und/oder
Es andere Sturmgewehr gibt die bei vergleichbaren Produktmerkmalen significant bessere Ergebnisse erzielen.
Diese beiden Grundfragen lassen sich nicht beantworten bevor nicht a) der Versuchsaufbau der hier diskutierten Studie bekannt gegeben wird und b) welches Sturmgewehr besser gewesen sein soll als das G36.
Zum nachdenken:
Die Auftraggeber der jüngsten Studie sind nicht neutral. Sie haben vitaler Eigeninteressen. Sollte sich erweisen, dass das Sturmgewehr G 36 ungeeignet oder jedenfalls unter bestimmten Einsatz Bedingungen beziehungsweise klimatischen Bedingungen ungeeignet ist (Fähigkeitlücke) und sollte die Bundeswehrführung diese Tatsache 20 Jahre lang ignoriert haben, ist die Sache mindestens so sehr ein Problem der Bundeswehrführung wie von Heckler & Koch.
Jeder sollte sich fragen, warum die Verteidigungsministerin an die Öffentlichkeit tritt bevor der Abschlussbericht überhaupt vorliegt und wie es sein kann, dass einschlägige Medienvertreter den Abschlussbericht in Auszügen bekommen aus denen sich gerade die beiden entscheidenden Punkte (Versuchsaufbau und Vergleichswaffen) nicht ergeben. Ohne dies werden nur Ergebnisse behauptet auf die Heckler & Koch sinnvoll nicht bestreiten kann.
@ht_
Jaaa, es ist wohl ehrlich gemeint und man ist sich seiner selbst sehr sicher! Respekt in dieser Hinsicht, bon, aber es wird eben nicht in den hier schon mehrfach angemahnten diskreten Runden Tischen geäußert, sondern öffentlich! Also für jeden Dödel und Journalisten im Netz mitlesbar!
Erfrischend mag das sein, aber es nützt niemandem. Eine Pressestelle eines Unternehmens ist kein privates Blog, wo man eben mal so loshustet und einfach „seine Meinung“ sagt und sagt, was einem gerade nicht paßt. Das ist einfach keine Politik, sondern „Humba humba täterä!“.
Werter Herr Wiegold,
Tatsache ist aber auch, dass das G36 in den Versionen, in denen es bei der BW eingesetzt wird, den Anforderungen der Ausschreibung entspricht, die die BW Anfang der 1990er herausgegeben hat.
Das brit MoD hat nach Probleme mit dem L85A1 eine Überarbeitung hin zu einsatznahen Anforderungen ab 2000 durchführen lassen, durch H&K.
Damals Teil von BAe Systems.
Die Briten haben schon bei Dessert Storm erleben müssen, dass die Anforderungen nicht realitätsgerecht waren.
Die A2-Version des L85 ist wohl wesentlich brauchbarer. (Umrüstkosten damals 300 GBP/Waffe)
Während man es im dt. Verteidigungsministerium vorgezogen hat keine Anpassung, die durch den Einsatz erforderlich sind vorzunehmen.
Heute auf ZeitOnline wird berichtet, dass Litauer und Letten keine Probleme mit dem Gewehr haben. Deren Ausschreibungen sind wohl realitätsnäher gewesen.
Auch H&K behauptet, dass es keine neuen TLs gäbe.
Wer sagt den eigentlich das H&K keine Aufrüstung des G36 angeboten hat bzw. wo ist das nachzulesen? Würde mich doch interessieren!
@Vtg-Amtmann
Die Soldaten wollen mehr Kampfkraft und in den Medien dominiert eine Diskussion über den Backbone der Infantrie.
Es mag für jemanden, der diese Waffe nicht benutzt vllt keine Rolle spielen, wenn der Benutzer dieses Geräts, durch die Berichterstattung etwas verunsichert wird und bei Nachfrage bei Mitbenutzern wenig oder gar keine Übereinstimmung mit den publizierten Verhalten (Unbrauchbar) feststellen kann. Ich jedenfalls interessiere mich auch für diese „Realität“. Hmm – mM nach funktioniert die Nebelkerze „G36“ sehr gut.
@ Klaus-Peter Kaikowsky:
Steht in der vierten Pressemitteilung von H&K:
Die US-Streikräfte haben sich auch passende Präzisionsmunitions für die M16A4 in .223 Nato besorgt.
Die Bundeswehr hat seit 20 Jahren in Infanteriewaffen nicht mehr investiert, wenn man mal von den G22 und G82 absieht.
Jetzt wird ein DMR angeschafft, weil man die Fähigkeitslücke zwischen Sturmgewehr und LMG ernstnimmt.
Bis auf Spike ist doch nichts für die Infantiere eingekauft worden, an Handwaffen.
@Ryan
Da Sie Ihren Kommentar mit „Werter Herr Wiegold“ überschreiben: Ja? Was wollen Sie mir sagen? Oder ist es einfach nur ein Kommentar?
Jetzt haben wir den Salat bzw. den Karren vor der Wand…
(1) Es wird festgestellt, dass das G36 geliefert wie bestellt (forderungs-/TL-konform) wurde.
(2) Es wird festgestellt, dass das G36 die Forderungen des Bedarfsträgers/Nutzers im gesamten untersuchten Temperaturband nicht erfüllt.
Diese beiden Aussagen beißen sich, außer man geht in (2) von geänderten, aktuellen Forderungen aus (Hallo? Fähigkeitslücke? Dringend zu schließen?). Das wäre dann eine Steilvorlage für HK. Aber die igeln sich beleidigt ein.
In der Nicht-Fachpresse ist das G36 als Schrottwaffe abgestempelt. Eine Produktänderung ist somit politisch nicht mehr vertretbar („Dem Schrott wollen sie noch gutes Geld hinterherwerfen?“). Eine Neubeschaffung wird etliche Jahre in Anspruch nehmen (IPT einrichten, FFF erarbeiten, Lösungsvorschläge erstellen, AWE treffen, Vergabeverfahren, Fertigung, Abnahme, Einführung in die Truppe, ggf. mit zusätzlichem Aufwand für Logistik und Ausbildung). Zugleich erhöht sich die Verwerfung zwischen Bw und HK.
Was kommt hinten raus? Einige hohe Herren giften sich weiterhin fröhlich an, man wirft sich Kunststoffe und Mun an den Kopf. Die IBUK freut sich ob der gelungenen Ablenkung von der Gesamtmisere.
Die Truppe wird noch einige Jahre mit der „Schrottwaffe“ (die m.M.n. kein Schrott ist) leben müssen. Erhoffte Produktänderungen wird es aber nicht mehr geben. Bei der Einführung der Nachfolgewaffe wird es zu Mehraufwand und Verzögerung kommen. Auf dem Rücken der Truppe… wie’s halt immer so ist…
re: Voodoo
(Zitat): „Es wäre daher das Vernünftigste, jetzt an den Tisch zurückzukehren, bevor man sich in Hollywood-Manier auf eine Schmierenkomödie einlässt, in der alle Seiten nur verlieren können“
Mal im Ernst: Wer kann denn hier noch gewinnen?- Das Ding ist doch durch, und zieht jetzt schon eine nicht zu übersehende (alle Beteiligte einschließende) „Verliererspur“ hinter sich her!- Und wer sollte sich hier noch miteinander an den Tisch setzen wollen (und warum?) …
@Nur 2 Cent:
Volle Zustimmung. Genau so wird es kommen.
Komplett überdrehte Diskussion – mit erheblichen Folgen für die wirkliche Praxis.
Echte Probleme (Ergonomie, Sichtmittel) sind damit nach mehr als 10 Jahren nicht gelöst.
Ich habe selbst oft mit dem G36 auf Ringscheiben geschossen und kann bestätigen, dass die Präzision nach jedem Durchgang mehr oder weniger nachlässt, wie auch ein Verlagern erkennbar ist. Dass das aber so schlimm ist, wie in dem Bericht ist mir nicht klar gewesen. Aus der Truppe sind zwar Tests bekannt, die nach 60 Schuss zügigen Einzelfeuer bereits eine sehr deutliche Vergrößerung der Streukreise zeigten, Treffer auch 100 m sollten allerdings noch möglich gewesen sein. Es gab in den letzten Tagen zumindest in einem Standort eigene Tests, die nach Erwärmen kein Treffen einer Klappfallscheibe auf 100 m mehr zuließen.
Im zivilen Bereich hat man ähnliches mit dem SL8 häufig beobachtet. Die Antwort haben die meisten Sportschützen dahingehend gezogen, dass es mehr und mehr ersetzt wurde.
@ audio001
Eine Regierung, die es sich eigentlich nicht leisten kann, dieses Unternehmen vor die Wand zu fahren und eben selbiges Unternehmen, welches im Grunde auf die Regierung ihres Heimatlandes angewiesen ist.
Aber weil heute Sonntag und schönes Wetter ist:
Nicht für ungut, aber das war der Höhepunkt in einem Thema, in dem es ohnehin nichts mehr zu sagen gibt – danke für diesen ungewollten(?) Kalauer! *grins*
re: Voodoo
Ich suche nun verzweifelt nach dem Zusammenhang zwischen meinem Kommentar und „Die Briten haben schon bei Dessert Storm…“!?
Aber nun gut,- wir haben Sonntag, schönes Wetter in Bayern und ich mag „Voodoo-Zauber“ …
@audio001
Was @Voodoo meinte, ist einfach nur: guten Appetit!
(SCNR)
@ Th. Wiegold:
Ich bezog mich auf Ihren Kommetar von 11:09:
Mir geht es nur darum, dass man in diesen Diskussionen über das G36 festgahlten wird, dass die Gewehre den Anforderungen entsprechen, wie sie in der Ausschreibung der BW Anfang der 1990er Jahre gemacht worden sind.
Seit dem hat man diese Anforderung nicht geändert, auch wenn sie nicht mehr der „Einsatzrealität“ entsprechen.
Dies wurde in der BPK am 17.04.2015 durch den Sprecher des BMVg so bestätigt, er hat auch darauf hingewiesen, dass man ein Einsätze wie AFG gar nicht dachte.
Wenn sich die Anforderung an ein System ändern, dann muss man eine neue Spezikation herausgeben, was ein neues Gewehr jetzt können soll.
Dann erst kann man Gleiches mit Gleichem vergleichen.
Stattdessen macht die BW Test mit neuen Anforderungen und erjklärt, dass ein System, das für die Anforderungen gar nicht gebaut wurde diese nicht erfüllt.
Ist doch beim Auto auch so:
Man kommt durch den TÜV, wenn das Auto dem Stand der Erstzulassung entspricht und keine Mängel aufweißt.
Von einem Mercedes 1995 wird nicht erwartet, dass er gleich einem Mercedes 2015 ist.
@ Audio001
Ich habe ein s zuviel getippt und nicht mehr korrigerit.
Es muss „Desert Storm“ oder für die Briten „Granby“
@ audio001
Sorry, nur der erste Satz bezog sich auf Ihre Frage – hätte ich besser kennzeichnen sollen!
Aber nachfolgend hat T.W. mich gut verstanden: Guten Appetit und schönen, sonnigen Sonntach aus dem Ruhrgebiet! ;-)
Juristischer Hintergrund:
Was ist ein Mangel?
Ein Mangel liegt nicht nur dann vor, wenn eine Kaufsache eine vereinbarte Beschaffenheit nicht aufweist, sondern auch dann, wenn sie sich für eine übliche oder vorausgesetzte Verwendung nicht eignet.
§ 434 BGB
(1) Die Sache ist frei von Sachmängeln, wenn sie bei Gefahrübergang die vereinbarte Beschaffenheit hat. Soweit die Beschaffenheit nicht vereinbart ist, ist die Sache frei von Sachmängeln,
1.
wenn sie sich für die nach dem Vertrag vorausgesetzte Verwendung eignet, sonst
2.
wenn sie sich für die gewöhnliche Verwendung eignet und eine Beschaffenheit aufweist, die bei Sachen der gleichen Art üblich ist und die der Käufer nach der Art der Sache erwarten kann.
Dass das G36 die (ausdrücklichen) vereinbarten Eigenschaften (Beschaffenheit) aufweist, bedeutet noch nicht das es nicht trotzdem einen Mangel aufweisen kann.
Hmmmm….
Wird mittlerweile zu einer Anzugsordnung/Tattos Diskussion.
Es gibt keine neuen Infos. Endlosschleife.
Alle Fakten sind soweit ausgetauscht.
Alles ist schon mal gesagt worden – nur nicht von jedem.
M.E. ist der eigentliche casus, wie bereits von @Memoria & meiner Wenigkeit vor Wochen angesprochen, dass die involvierte Generalität (Fritz, Vollmer, Kneipp[¿]) vor Jahren jegliche Probleme mit dem Gewehr ausschlossen. Selbst als Bundesrechnungshof und Wehrbeauftragter bereits aufgeschaltet hatten.
Diesen Herren gilt es Fragen zu stellen.
Da gilt es nachzubohren!
Ich wundere mich über die Kommentare, die H&K schlechte PR vorwerfen. Ich bin peinlich berührt, ob der Art und Weise wie die Bundeswehr hier mit einem renomierten deutschen Unternehmen umgeht, dass gleichzeitig zuvor als zuverlässiger Auftragnehmer galt. Ich habe hier im Forum bisher keinen Anhalt dafür gefunden, dass die von H&K mehrfach angeprangerte Haltung der Bw nicht mit H&K offiziell über dieses Problem zu sprechen (oder dies sogar kategorisch ablehnt?), nicht den Tatsachen entsprechen würde. Aufgrund der potentiellen, weitreichenden Konsequenzen für das Unternehmen, finde ich es daher nur verständlich, dass H&K sich möglicherweise einer Rufmordkampagne ausgesetzt fühlt und ggf. dementsprechend reagiert.
Warum dies ein kluger PR-Schachzug von Frau von der Leyen gewesen sein soll ist mir völlig unklar. Sie ist angetreten, um die Bundeswehr attraktiver zu machen. Dies ist ihr bis heute gründlich misslungen. Nachdem die Großprojekte sich weiterhin monatlich in den Hiobsbotschaften übertrumpfen, was ggf. noch mit einem hohen Grad an Komplexität hätte begründet werden können und dem Sparen an der falschen Stelle, ist es nun die persönliche Ausrüstung des Soldaten, die dran ist. Und wir reden in diesem Fall nicht davon, dass Kampfstiefel nicht so leicht und chic sind wie die andererer Nationen oder irgendetwas anderes mehr oder weniger optionales in der Ausrüstung, bzw. einen ggf. auch mal privat abstellbaren Ausrüstungsmangel. Es geht darum, dass beim Soldaten hängen bleibt, dass er mit seinem Gewehr unter ihm nicht gewogenen Bedingungen in ganzen 7 von 100 Fällen die Chance hat das sein Leben aktiv bedrohende Ziel erfolgreich zu bekämpfen. Es braucht keinen PR-Mann/Frau sondern einen Magier um aus dieser Misere auch nur ansatzweise irgendetwas Positives für die Bundeswehr zu machen. Man kann diesen Fall drehen und wenden wie man will, es wird den offiziellen Stellen in der Bundeswehr nicht mehr vertraut werden. Entweder weil die Truppe (wie mehr oder weniger vom Pressesprecher bestätigt) mit einer nicht einsatztauglichen Waffe ausgestattet wurde und die bisher einzige Reaktion ist, diese zunächst weiter zu beschaffen. Oder das aus den akademisch bestätigten Problemen erwachsende Problem für den Einsatz ist um so viele Größenordnungen kleiner ist als durch die Bundeswehr dargestellt, dass H&K mit seinen Überlegungen nach rechtlichen Schritten uns möglicherweise allen eine großen Dienst erweist, auf dem Weg zu einer zukünftig besseren Presseberichterstattung durch die hauseigenen (Bw) Kräfte.
Vielleicht sollte man auch mal nachhaken warum das Gewehr für die Einsätze der BW nicht geeignet ist und sogar auf Grund der Mängel der Meinung ist das es für die Soldaten zur Lebensgefahr werden kann, man das gleiche Gewehr aber für die Peschmerga im scharfen Einsatz in der Wüste für eine anscheinend gute Waffe hält um gegen IS zu unterstützen.
@ Ex-Soldat:
Es braucht keinen Magier um aus dieser Sache rauszukommen, sondern die Bundeswehr muss einfach einsatznahe Anforderungen herausgeben, dann können sich Hersteller auf diese Anforderungen mit Produkten bewerben und dann wird ausgewählt.
Bisher gelten aber immer noch die „Friedensdividen-Anforderungen“ an ein Sturmgewehr von Anfang der 1990er.
Wer hindert das Heer neue Anforderungen für ein Sturmgewehr zu definieren?