Das Kosovo-Ultimatum
Die nächsten Tage muss man wohl (wieder mal) genauer auf den Kosovo schauen: Der Kommandeur der NATO-Truppe KFOR, der deutsche Generalmajor Erhard Drews, hat die Serben im Norden des Kosovo zur Räumung der Barrikaden vor den Grenübergängen zwischen dem Kosovo und Serbien aufgefordert. In den vergangenen Tagen hatten (vor allem deutsche) KFOR-Soldaten die Schmugglerpfade nach Serbien, so genannte Alternativrouten, wieder dicht gemacht und die kosovarischen Serben aufgefordert, die offiziellen Grenzübergänge zu benutzen.
Dazu gab’s auch eine Erklärung der internationalen Truppe:
KFOR tells population to remove roadblocks
Yesterday, on behalf of COMKFOR, JRD North Commander, Colonel Hansjöarg Conrad, conducted a meeting with four municipality representatives to discuss the voluntary removal of roadblocks in the north of Kosovo. Colonel Conrad told representatives that the impact of roadblocks on KFOR operations was a challenge to meeting logistical requirements of the soldiers. He clarified that soldiers at the Gates needed to be supplied in order to conduct their mission.
Commenting on the outcome of the meeting, COMKFOR Major General Erhard Drews stated that “we are allowing through this weekend an opportunity for the local population to remove the roadblocks and to permit freedom of movement. We are pleased with the intent of the representative to remove the roadblocks in a non-confrontational manner that benefits everyone.”
Die Frage wird natürlich sein: Was bedeutet die Ankündigung, die Barrikaden notfalls selbst friedlich zu räumen? Und werden die Serben einfach zuschauen?
Aus Serbien sind derweil Vorschläge für einen Neu-Zuschnitt des serbisch besiedelten Nordteils des Kosovos zu hören. Und dass es Gespräche zwischen Pristina und Belgrad gibt mit dem Ziel, im Austausch für eine serbische Anerkennung des Kosovo diesen Nordteil an Serbien abzutreten, wird recht halbherzig dementiert.
Nachtrag: Ich höre am Montagmorgen, dass das Ultimatum nicht heute, sondern im Laufe des (morgigen) Dienstags ausläuft.
Nachtrag 2: Der serbische Innenminister meint, lieber reden als Barrikaden räumen.
Und jetzt bleibt ja nur zu hoffen, dass die Politiker dort sich mal einig werden. Ein bisschen Land (in dem die Bevölkerung gar nicht zum Kosovo gehören will) gegen Frieden (innen und außen) klingt jetzt nicht so schlecht.
Nur machen, dass müssen beide Seiten.
Man darf gespannt sein, wie friedlich die Räumung von statten geht. Es gibt genügend Hooligans rund um die Roadblocks, die nur darauf warten, endlich einen Kampf mit der KFOR anzutreten. Und wer diese dann kontrolliert, bleibt spannend bis zum ersten Removal.
@ CMS …
es geht afaik um einen landtausch zu beiderseitigem vorteil. serbien tritt auch etwas ab.
ist in meinen augen für die Kosovofrage die sinnvollste lösung und würde allen beteiligten an der Front weitgehende Ruhe bescheeren.
problematisch ist daran aber die mögliche Ausweitung des Modells auf Kroatien. Damit würde man ein deutlich größeres (Pulver-)fass aufmachen. Die hässliche Fratze der 90er steht dann wieder vor der Tür. dort ist die grenzziehung leider nicht so einfach wie im Süden.
@Zwergnase: Sie haben recht, das sehe ich auch so.
@CMS:
Was für ein Landtausch? Es gibt dort nur eine ABL (Administrative Border Line) und keine internationale Grenze, da das Kosovo nach Meinung der serbischen Regierung in Belgrad nach wie vor zu Serbien gehört. Die von Belgrad gesteuerten und bezahlten Parallelstrukturen im Nord-Kosovo (in der Verwaltung, bei der Polizei etc) haben bis Ende Juli dafür gesorgt, dass die „Geschäfte“ der OK (Organisierten Kriminalität) ungestört abliefen. Das ist jetzt anders, die Schmuggelrouten sind trocken gelegt und die OK verdient keine Kohle mehr. Also sollen jetzt die „Hooligans von Partisan Belgrad“ Krawall suchen um diese Geschäfte wieder anzukurbeln. Man nehme ein paar Hundert body-building- gestylte, in schwarzen Kampfhosen und Springerstiefel gekleidete und mit AK-47, RPG’s, Handgranaten und Molotow-Cocktails bewaffnete „Nationalisten/Radikale/Freiheitskämpfer“, stecke sie zwischen einige tausend friedliche Demonstranten (die zuvor mit Nachdruck überredet wurden an den Barrikaden zu stehen – denn wenn man einen Job hat kann man den auch schnell verlieren, notfalls tut es auch ein “Morgengruß in den Vorgarten“ d.h. eine Handgranate um fünf Uhr morgens als letzte Warnung um Unwillige zu motivieren).
Kosovo Police, Eulex und KFOR kämpfen hier gegen die organisierte Kriminalität – und keiner weiß so genau wo die OK aufhört und der Politiker anfängt – oder auch umgekehrt).
Die im Nord-Kosovo lebenden Menschen sorgen sich in erster Linie um ihr eigenes wirtschaftliches Überleben, eventuelle Gebietsreformen nützen nur einigen wenigen Kriminellen.
Wenn der internationale politische Wille vorhanden ist, kann KFOR das Problem mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen lösen.
„Meanwhile in Belgrade, the Liberal-Democratic Party (LDP) issued a statements requesting „a check of information that schoolchildren will be taken to the barricades in northern Kosovo without the knowledge of their parents“, adding that they learned this „from terrified parents“, who chose to contact them.“
http://www.b92.net/eng/news/politics-article.php?yyyy=2011&mm=10&dd=17&nav_id=76893
„Friedlich räumen“ – deutlicher kann die Kfor Unentschlossenheit nicht signalisieren. @Teilung: Klar wäre das die sauberste Lösung. Aber sie ist riskant.
@cosmo
Ja, der Kosovo ist ein Hort der Demokratie und Vorkämpfer gegen die Organisierte Kriminalität.
Solange die Kriminellen Serben sind, mag das sogar stimmen.
War da noch mal was mit Thaci und Organhandel?
Der böse Feind ist immer bei der Mafia.
Für mich sieht das eher aus wie Mafia A und Mafia B
„@Teilung: Klar wäre das die sauberste Lösung. Aber sie ist riskant.“
Der Domino-Effekt würde dann jedoch in der unmittelbaren Nachbarschaft voraussichtlich Bosnien, Mazedonien und letztendlich Serbien selbst treffen.
Gut, aber es scheint Tatsache zu sein, daß keines der beteiligten Völker, ob Bosnier, Albaner, Kroaten oder Serben scheint wirklich das Zusammenleben in einem Multiethnischen Staat anzustreben.
Das einzige, was in Bosnien und Kosovo diesen Zustand aufrechterhält, ist internationales Engagement.
Das bedeutet es gibt drei Wege: Aufrechtherhaltung des Zustandes, mit praktisch ewigen Engagement von EU/UN, Bevölkerungsaustausch gewaltsam oder friedlich, oder Veränderung von Grenzen.
„Das bedeutet es gibt drei Wege: Aufrechtherhaltung des Zustandes, mit praktisch ewigen Engagement von EU/UN, Bevölkerungsaustausch gewaltsam oder friedlich, oder Veränderung von Grenzen.“
Gewaltsamer Bevölkerungsaustausch dürfte ja nun hoffentlich keine Option sein.
Friedlicher an sich auch nicht, da dies dennoch Umsiedelung und Verlust der Heimat bedeutet. Da müßten die monitären Anreize schon recht groß sein.
Veränderung von Grenzen mag evtl. im Norden des Kosovo funktionieren, obgleich trotz der mehrheitlich k-serbischen Bevölkerung dennoch K-Albaner im Norden leben, die keinen großen Wert auf ein Leben innerhalb Serbiens legen dürften. Zumal die Masse der K-Serben im Süden lebt, wo ein Grenzveränderung schon rein praktisch unmöglich ist.
Bleibt also nur der Status quo und die Hoffnung, daß sich das Problem über die Generationen herauswächst.
@Prediger: Die Veränderung der Grenzen müsste kein monoethnisches Nordkosovo zur Folge haben. Wie Sie bereits erwähnt haben, existieren zwischen den Albanern im Norden und den dort lebenden Kosovo-Serben keine nennenswerten Spannungen, genauso wenig wie zwischen den Serben in den südlichen Enklaven des Kosovo und der mehrheitlich kosovo-albanischstämmigen Bevölkerung, südlich des Ibar. im Gegenteil, die Koexístenz funktioniert da sogar inzwischen recht gut.
Eine Teilung böte eine Reihe von Vorteilen:
*Gesichtswahrende Lösung für Serbien (Territorium) und Kosovo (Status)
*Abzugsperspektive für Kfor
*Schwächung nationalistischer Politiker in beiden Ländern
*Aussicht auf eine einheitliche EU-Position
*endgültige Anerkennung des Kosovo durch die noch ausstehenden, entscheidenden Mitglieder des Sicherheitsrates
Durch veraltete und schlechte Grenzziehungen wird sehr viel unnötiger karthographischer Stress verursacht. Ob auf dem Balkan, in Afrika oder in Afghanistan/Pakistan. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr komme ich zu der Einsicht, dass neue Staatsgrenzen gezogen werden müssen, wenn sich die Menschen in ihren alten Grenzen nicht mehr wohl fühlen. Das galt vor 20 Jahren für Deutschland. Das gilt für Belgien, den Balkan und es gilt mit Sicherheit für Afrika und Mittelasien, wo die Kolonialmächte mit ihren willkürlichen Grenzziehungen viel Unheil angerichtet haben. Durch neue Grenzen können Spannungen abgebaut werden.
Dass neue Grenzenauch Risiken mit sich bringen, ist mir bewusst. Aber vielleicht würde es sich lohnen, zugunsten einer längerfristigen Stabilisierung das Risiko einzugehen? Zumal ich mir nicht sicher bin, ob das immer wieder angeführte Argument eines Domino-Effekts auf dem Balkan wirklich greift. In B-H und im Kosovo könnten internationale Eingreifkräfte jederzeit wieder für Ruhe sorgen – wenn das denn der politische Wille ist.
„Zumal ich mir nicht sicher bin, ob das immer wieder angeführte Argument eines Domino-Effekts auf dem Balkan wirklich greift. In B-H und im Kosovo könnten internationale Eingreifkräfte jederzeit wieder für Ruhe sorgen – wenn das denn der politische Wille ist.“
Der Domino-Effekt wäre m.E. sehr weitgehend: In Mazedonien würden die ethnischen Albaner eine Abspaltung fordern, in Serbien die ethnischen Albaner im Preševo, evtl. ebenfalls Bosniaken im Sandžak und Ungarn in der Vojvodina. In Bosnien dürfte die RS den Anschluß an Serbien fordern, worauf die Kroaten es ihnen gleich täten und sich Kroatien anschließen würden. Bliebe somit nur Rumpfbosnien übrig. Da noch weitere Balkanstaaten über Minderheitenprobleme verfügen ginge das dann entsprechend weiter.
Und nun stellt sich die Frage, ob diese Auswirkungen angesichts von 50.000 K-Serben, die sich in ihrem rechtsfreien Raum so behaglich eingerichtet haben, wirklich den Aufwand und die damit verbundenen Konsequenzen wert wären. Anschließend ist es eh offen, ob die K-Serben im Norden wirklich den Anschluß an Serbien wollen oder nur die Aufrechthaltung ihres Geschäftsmodells, da ihnen in Serbien wohl kaum Steuerfreiheit und Schwarzmarktgewinne den Lebensunterhalt sichern würden.
@Prediger: Sie illustrieren sehr schön, was mit Domino-Effekt gemeint ist.
„Und nun stellt sich die Frage, ob diese Auswirkungen angesichts von 50.000 K-Serben, die sich in ihrem rechtsfreien Raum so behaglich eingerichtet haben, wirklich den Aufwand und die damit verbundenen Konsequenzen wert wäre.“
Klar, das ist eine Frage der Interessenabwägung. Aber ich warne davor, eine der Gruppen zu stigmatisieren oder hochzujubeln. Fakt ist, dass die Serben, völkerrechtlich gesehen, genauso einen Anspruch auf das Kosovo haben wie die Kosovo-Albaner. Solange, bis es zu einer einvernehmlichen Lösung oder einer völkerrechtlichen Klärung gekommen ist.
Davon ab: Die „ewige“ Fortführung des Status Quo dürfte – wenn auch für den Moment bequemer – nicht minder risikoreich sein. Schauen Sie auf die Bevölkerungsentwicklung, die Arbeitslosenquote, die Kriminalität. Wenn die Kosovaren das Vertrauen in die Zukunft verlieren, garantiere ich Ihnen, erhalten Sie ähnliche Probleme.
„Wenn die Kosovaren das Vertrauen in die Zukunft verlieren, garantiere ich Ihnen, erhalten Sie ähnliche Probleme.“
Eine Abtretung des Nordens ohne Gegenleistung, d.h. Tausch gegen das Preševo, dürfte auf k-albanischer Seite keine Merheit finden. Sollte sie entgegen des Willens der „Mehrheitsbevölkerung“ dennoch stattfinden, wird dies eine Stärkung radikaler Kräfte herbeiführen, was deutlich größere Probleme mit sich bringen dürfte. Einen politischen Willen Belgrads zu dieser Lösung sehe ich nebenbei auch nicht. Zu deutlich steht den Politikern dort das Schicksal Đinđićs vor Augen.
Problem ist, jede Volksgruppe auf dem Balkan strebt im Prinzip eine Maximallösung ihres Territoriums an, auf Kosten der jeweils anderen.
Ich sehe auch kein allmähliches Zusammenwachsen.
Die Verehrung der Albaner für Clinton oder Blair oder eine „George W. Bush Straße“ in Tirana ist kein Bekenntnis zum Westen und seinen Werten sondern ein Dank an Politiker, die den Albanern Vorteile gebracht haben.
Nur weil jemand behauptet, er gehöre zum Westen (weil er nunmal auf der Seite stand die nicht bombardiert wurde;)) ist dies noch lange nicht der Fall.
Und in Serbien ist der Flirt der serbischen Jugend mit Europa schon längst vorbei nachdem auf den Sturz Milosevics nicht das europäische Zeitalter sondern eine Reaktion im Stile von „Danke daß ihr unsere Arbeit erledigt habt aber ihr seit trotzdem Bösewichte“ erfolgte, weil nunmal die anderen Balkanvölker viel besser mit der NATO und EU vernetzt sind und deshalb ihre Interessen dort durchsetzen können.
Ich habe auch oft so das Gefühl daß Balkanexperten der EU/NATO/UN oft „balkanisiert“ werden und eher zu Vertretern „ihres“ jeweiligen Völkchens bei der Organisation werden als Vertreter der Interessen der Organisation bei den jeweiligen Völkchen.
Letztlich sind Nationalismus, Religion und Stammeskultur dort tiefer verwurzelt als alles andere.
@Prediger: „Eine Abtretung des Nordens ohne Gegenleistung, d.h. Tausch gegen das Preševo, dürfte auf k-albanischer Seite keine Merheit finden.“ Bin mir nicht sicher, ob diese territoriale Kompensation notwendig wäre, wenn im Gegenzug die lang ersehnte Souveränität folgt, mit der Reisefreiheit, Fördermittel und letztlich der Weg in die EU (inkl. Fördermaßnahmen) frei würde.
@JCR: „Das Problem ist, jede Volksgruppe auf dem Balkan strebt im Prinzip eine Maximallösung ihres Territoriums an, auf Kosten der jeweils anderen.“ Genau so ist es. Und keiner verspürt einen Anreiz, von seiner Strategie abzuweichen. Im Endeffekt würden sich aber die beteiligten Seiten alle besser stellen, wenn sie von ihrer Strategie abweichen und zu Kompromissen bereit wären. Dieses Optimum ist aber ohne internationalen Druck nicht erzeugbar.
OT: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundeswehr-auf-der-suche-nach-freiwilligen-11495651.html „Mit Blick auf die digitale Welt fragt auch Thomas Wiegold, der in „Augen Geradeaus“ über Militärthemen bloggt: „Will die Bundeswehr über Internet und soziale Netzwerke nur kommunizieren, um Nachwuchs zu werben“
@OT: Glaub, Sie haben sich in der Debatte vertan ;-).
Besser noch ist der Satz:
„Das Web 2.0 passe dennoch gut zur Bundeswehr. Schließlich sei das Internet zunächst als militärische Anwendung entwickelt worden.“
Das Web wurde von CERN entwickelt…ich wuerde ja das Arpanet (und die Idee desselben) eher den Fuehrungsinformationssytemen zu ordnen.
Wenn dem wirklich so waere, haetten wir NetOpFue nicht anfangen mussen, dann wuerden wir (und alle entsprechenden Vorschriften) dies jetzt atmen (einschliesslich der notwendigen Folgerungen fuer die Auftragstaktik)!
Die Diskussion hier finde ich nicht nur hochinteressant, sondern auch kenntnisreicher, tiefschürfender und weit mehr auf Problemlösung orientiert als das, was von den politisch Verantwortlichen aller Couluer in unserer Republik vorgebracht wird – zumindest soweit das Letztere öffentlich geschieht. Trotzdem ist es offensichtlich ähnlich der Aufgabe, eine Quadratur des Kreises zu finden.
Wenn man sich seitens der inter- und multinationalen Organisationen der Aufgabe widmen könnte (weil es politisch konsequent unterstützt wird), Mafia A und B (@JCR) trockenzulegen, würde man vielen Ängsten den Boden entziehen – und ehrlichen und vorgeschobenen auf Ängsten basierenden Argumenten auch. Beim Trockenlegen der Mafia-Strukturen im Nordkosovo könnte man m.E. sogar noch auf eine gewisse Unterstützung wenigsten der derzeitigen Regierung in Belgrad setzen.
Zur Bekämpfung der Mafia in Pristina müsste man allerdings mehr Mut beweisen, alle Schubläden öffnen in denen z.B. Nachrichtendienste Nachweise der Verwicklung kosovo-albanischer Spitzenpolitiker in organisierte Kriminalität und Kriegsverbrechen verwahren – und endlich ein effektives und effizientes Zeugenschutzprogramm erstellen.
Nun setzt das natürlich voraus zuzugeben, dass man eine Weile dieejnigen hofiert hat, die nun mit einseitigem und provokantem Vorpreschen mehr und mehr zum Problem werden. Aber auch andere zeitweise hofierte Politiker in der Republika Srpska hat man ja dann doch endlich mal fallengelassen (und mit Den Haag dorthin geschickt, wo sie ebenso hingehörten wie die verbliebenen KLA-Führer in Pristina).
Sobald die letzten Verantwortlichen für Terror und Vertreibung von der Macht vertrieben sind (und andernorts keine neuen Brandstifter nachrücken), wird man auch wieder über ein Zusammenleben innerhalb bestehender Grenzen diskutieren können (z.B. mit Autonomieregelungen verbunden).
Nun denn, wenn schon Web 2.0 – Kfor Kosovo hat vor zwei Stunden eine 1:32-Videobotschaft des ComKfor hochgestellt. @TW: Können Sie die hier einfügen?
@Kollege
Gerne, wenn ich sie finde. Auf der KFOR-Webseite anscheinend nicht?
@TW: Auf Facebook unter Kfor Kosovo
@Kollege
Gefunden. Das ist ja richtiges Mäusekino ohne Möglichkeit, das außerhalb Facebooks einzubinden…
Vielleicht soll der Schaden dadurch in Grenzen gehalten werden.
Sie meinen wegen der hübschen Hintergrundmusik?
Ja. Und nehmen Sie noch die überflüssigen Bilder und das schwammige Gerede in perfektem Englisch hinzu.
Falls noch nicht gesehen: habe das Video bei Youtube eingestellt und einen neuen Thread dazu aufgemacht.
@Herbert Mayer-Bade: Um die Quadratur es Kreises noch etwas weiterzutreiben: Ein weiteres Problem im Kosovo besteht darin, dass es schlicht viel zu wenig ehrliche Jobs gibt. Und im Ausland arbeiten geht kaum (Visaproblematik, mit Ausnahme Albaniens, der Türkei). Viele Familien leben von den Überweisungen der Exilkosovaren. Und von illegalen Geschäften. Ein Grund mehr, warum es schleunigst Zeit wird, dass das Land normale Wirtschaftsbeziehungen entfalten kann.