Marine soll verbunkerte Kommandozentrale in Glücksburg behalten
Die Deutsche Marine soll ihre verbunkerte Kommandozentrale in Glücksburg behalten. Der Erhalt des unterirdischen Schutzbaus, in dem derzeit das Maritime Operations Center (MOC) der Teilstreitkraft untergebracht ist, sei zunächst bis 2030 gesichert, berichtet der Security.Table* unter Berufung auf das Marinekommando. Über eine Modernisierung und dann dauerhafte weitere Nutzung solle in den kommenden Monaten entschieden werden.
Auf dem Gelände der Meierwik-Kaserne in Glücksburg war bis 2012 das Flottenkommando der Marine stationiert, das im neuen Marinekommando mit Sitz in Rostock aufging. Der Umzug der Operationszentrale nach Rostock war ebenfalls geplant, verzögerte sich jedoch aufgrund technischer Probleme, so dass die Einheiten der Marine in Übungen und Einsatz vorerst weiter aus dem Bunker in Glücksburg geführt werden. Der sollte nach bisheriger Planung allerdings nach der Neustationierung in Mecklenburg-Vorpommern aufgegeben werden.
Ein Erhalt des Schutzbaus, des einzigen Bunkers der Marine, wurde dem Bericht zufolge als Konsequenz aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer möglichen russischen Bedrohung für das NATO-Gebiet beschlossen. Das geplante neue Maritime Operations Center in Rostock soll nicht nur in einem normalen, ungehärteten Gebäude untergebracht werden, sondern liegt geografisch auch deutlich näher an der russischen Exklave Kaliningrad und damit in Reichweite russischer Raketen.
Aus diesem Grund plane die Marine, den Bunker in Glücksburg als Ausweichquartier und Redundanz zu Rostock weiter zu nutzen, heißt es in dem Bericht. Die Kosten für eine Modernisierung vor allem der aus den 1980-er Jahren stammenden Technik seien aber noch offen.
*Offenlegung: Ich bin u.a. auch für Table.Briefings tätig (deshalb auch der Link zum Security.Table rechts in der Sidebar); an diesem Bericht war ich aber nicht beteiligt.
Wahrscheinlich wird’s billiger wenn in Rostock einfach neu gebaut wird. Dazu kommt das dann damit es Sinn macht einen gehärteten ausweich Gefechtsstand zu betreiben dieser auch personell gespiegelt werden muss. Sonst gibt’s einen präzisionsschlag auf Rostock mit einer Konventionellen Iskander, Kinchal oder Kalibr Missile und es ist keiner mehr da der in den Bunker gehen kann.
Alternativ sollte man für den V-Fall dem neuen Führungskommando der Bundeswehr in Potsdam einen Bunker bauen da die Flotte dann eh von dort oder NATO Stäben geführt wird.
Immerhin ! Der Bunker war schon immer umstritten.
P.s.: Gibt es Informationen zum Auslaufen der Fregatte HAMBURG am Montag ins Mittelmeer/Rote Meer?
Schönes Wochenende !
[Die Frage ist zwar OT – und wird deshalb hier bitte nicht weiter ausgewalzt – aber: Die Hamburg soll am Montag ohne öffentliche Verabschiedung auslaufen, zunächst zum Fk-Schießen ins Mittelmeer und dann zu Aspides ins Rote Meer. T.W.]
@Küstengang01 sagt: 05.07.2024 um 7:19 Uhr
Es macht schon Sinn, die Ausweichstellung im rückwärtigen Raum zu haben. Und ein Neubauvorhaben in Rostock? Gelächter, wann soll das denn fertig sein? Im derzeitigen Bw-Infrastrukturtempo wahrscheinlich 2060.
Und da ist sie wieder, die Bunker-Diskussion.
Im kalten Krieg war das recht einfach: Entweder tief im Berg oder in den Katakomben unter einer Kaserne.
Das erstere „sicher“ gegen Atomschläge, das zweite sicher gegen, ja was eigentlich… ?
Heute scheint man Bunker eher so zu verstehen das sie die üblichen konventionellen Sprengköpfe aushalten müssen… und eher selten sind, selbst im militärischen Zusammenhang.
Die Schweizer sehen das anders, und das schon seit den 50er Jahren…
Im Grunde unfassbar das ein Land „umgeben von Freunden“ über Bunkerkapazitäten von kolportiert 120% der Bevölkerung verfügt…