‚Task Force Ebola‘ setzt auf Freiwillige – Offensichtlich kein Bundeswehreinsatz
Die Bundeswehr will ihren Kampf gegen die Ausbreitung des Ebola-Virus in Westafrika verstärken – und sucht dafür Freiwillige. Nachdem Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen am (heutigen) Monta im ARD-Morgenmagazin einen entsprechenden Aufruf angekündigt hatte, gab das Ministerium diesen Aufruf als Tagesbefehl heraus.
Darin ist, übrigens, nicht von einem Einsatz der Bundeswehr die Rede – sondern von einer Beteiligung der Streitkräfte an Aktivitäten der Bundesregierung; also sollen Soldaten wie Angehörige des Technischen Hilfswerks oder anderer Organisationen eingesetzt werden. Und die konkreten Rahmenbedingungen werden derzeit noch ausgearbeitet.
Nachtrag: Der rechtliche Rahmen dieses Einsatzes ist in der Tat noch offen (unklar: wird das so was ähnliches wie z.B. der Hilfseinsatz nach dem Tsunami in Südostasien?). Der Appell an die Freiwilligkeit hat auch damit zu tun, heißt es aus dem Ministerium, dass ein Großteil des medizinischen Personals vor allem an den Bundeswehrkrankenhäusern zivile Beschäftigte seien; die sollten auch angesprochen werden. Klarheit über die Rahmenbedingungen wird es aber wohl erst in den nächsten Tagen geben.
Der Tagesbefehl im Wortlaut:
Soldatinnen und Soldaten, zivile Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter!
Die Ebola-Epidemie in Westafrika stellt eine humanitäre Katastrophe größten Ausmaßes dar. Tausende Menschen sind erkrankt, viele gestorben. Ganze Gesellschaften und Staaten drohen zusammenzubrechen. Zusehends gefährdet die Epidemie nicht nur die Sicherheit und Stabilität Westafrikas, sondern nimmt eine globale Dimension an. Wir sind jetzt alle gefragt, schnell und wirkungsvoll zu helfen.
Die Bundeswehr beteiligt sich seit Wochen im Krisenstab des Auswärtigen Amtes an den Beratungen der Bundesregierung in dieser Krise. Seit Tagen bereiten wir mit engen Verbündeten intensiv den Aufbau einer Luftbrücke zum Transport von Hilfsgütern in die Krisenregion vor. Zusammen mit dem Deutschen Roten Kreuz und dem Technischen Hilfswerk wird von der Bundesregierung eine mobile Krankenstation mit rund 300 Betten aufgebaut. Darunter wird auch eine Bettenstation der Bundeswehr mit rund 50 Betten sein.
Dazu sucht die Bundesregierung medizinisches Fachpersonal, aber auch Personal zum Betrieb der Station (inklusive Logistiker und Techniker). Daran wird sich die Bundeswehr selbstverständlich beteiligen. Ich bitte Sie deshalb, sich für diese außergewöhnliche Aufgabe freiwillig zur Verfügung zu stellen. Derzeit werden die konkreten Rahmenbedingungen ausgearbeitet. Wenn Sie bereit sind, zu helfen – ob aus dem militärischen oder zivilen Bereich der Bundeswehr -, dann stellen wir sicher:
• Umfassende Information: Sie erhalten ein vollständiges Bild, was Sie vor Ort erwartet.
• Sie gehen unter klaren Rahmenbedingungen in die Mission: medizinische Vorsorge, finanzieller Ausgleich, zeitliche Befristung, Absicherung etc.
• Intensivvorbereitung: Sie erhalten eine umfassende Unterweisung im Umgang mit der Ebola-Seuche, bevor Sie vor Ort eingesetzt werden.
• Medizinische Versorgung: Im Notfall können Sie sich darauf verlassen, dass Sie nach Deutschland zurückgeholt und Sie in Deutschland medizinisch fachgerecht behandelt werden.
Die Bekämpfung der Ebola-Seuche betrifft uns alle. Diese Ausnahmesituation erfordert eine globale Antwort, an der sich auch Deutschland beteiligt. Ich bitte Sie darum, sich zu melden, wenn Sie einen Beitrag leisten können und wollen!
(Archivbild April 2014: Volunteers with the Red Cross Society of Guinea are trained and deployed to disinfect homes and health facilities infected by the Ebola virus disease. Here, they are disinfecting the hospital of Tahouay in Conakry, the capital. The European Commission’s humanitarian aid service ECHO supports this crucial work – afreecom/Idrissa Soumaré via EC/ECHO via Flickr unter CC-BY-ND-Lizenz)
Hallo, weiß einer wo man sich bewerben kann.
@elagabalu: Siehe oben im Artikel ist der Tagesbefehl verlinkt. Im Tagesbefehl steht die Kontaktadresse, wo man sich bewerben kann im Kommando Sanitätsdienst.
@elagabalu:
Im von T.Wiegold oben verlinkten Tagesbefehl sind unten Kontaktadressen und Telefonnummern angegeben.
http://www.bmvg.de/resource/resource/MzEzNTM4MmUzMzMyMmUzMTM1MzMyZTM2MzIzMDMwMzAzMDMwMzAzMDY5MzA2NDcxNjQ2NTY1NzUyMDIwMjAyMDIw/Tagesbefehl_Ebola.pdf
Steht im Tagesbefehl:
Bw.: 90-4400-27231
öffentl.: 0261-8962-7231
Es wird ein Einsatz unter der Regelung „Hilfeleistungen der Bundeswehr bei Naturkatastrophen oder besonders schweren Unglücksfällen und im Rahmen der dringenden Nothilfe“ sein. Das bedeutet ein Einsatz der Bundeswehr unter Führung des Auswärtigen Amtes.
15.
Der für den Einsatz der Truppenteile und militärischen Dienststellen vor Ort zuständige Offizier unterliegt den fachlichen Weisungen der für den Gesamteinsatz aller beteiligten Helfer verantwortlichen Katastropheneinsatzleitung der zuständigen
Landesbehörde.
16.
Die zur Hilfeleistung eingesetzten Bundeswehrangehörigen bleiben ihren Vorgesetzten in truppendienstlicher oder allgemeindienstlicher Hinsicht unterstellt.
23.
(3) Im Bundesgebiet stationierte Truppenteile und Dienststellen der Bundeswehr leisten Hilfe – auch humanitäre Hilfe im Ausland – auf Weisung des BMVg grundsätzlich auf Anforderung des Auswärtigen Amtes oder bei gegenseitigen Hilfeleistungsabkommen auf Anforderung des BMI.
http://www.add.rlp.de/icc/add/med/ccc/ccc40a4e-29a3-9a11-20a1-99b6a2b720f9,11111111-1111-1111-1111-111111111111.pdf
@axel_f
Da bin ich mir nicht sicher – für einen Einsatz dieser Art bräuchte man wohl keine Freiwilligen? Ich hoffe ja mal irgendwann auf klärende Worte aus dem Ministerium.
Ist doch eine Freiwilligenarmee *grübel* ;)
Der POTUS befiehlt den Einsatz von 3.000 Männern und Frauen, die IBUK fragt, wer Zeit und Lust hat.
Danke, hatte ihn nur gelesen-nicht runtergeladen, dann sieht man es.
@Sascha Stoltenow
Die Abneigung, Soldaten zu Diensten einzuteilen, greift immer mehr um sich, auch im Tagesbetrieb.
@thomas melber
klar kann man Soldaten alles mögliche befehlen, aber ist das bei dieser Art von Hilfeleistung wirklich zielführend? Ist doch eher sehr speziell und vermutlich sind alle Teilnehmer die am Kranken arbeiten danach „auf“, braucht m.M. nach Leute die das selbst wollen und sich bewußt einlassen. Alles andere wär kontraproduktiv und gaanz schnell zur Einführung eines Pflichtdienstes führen, denn wenn junge Leute schon Angst haben, erschossen zu werden, warum sollten die sich dann zukünftig für eine Seuchenbekämpfung verpflichten? Und befehlen kann ich immer noch. Ich glaube sogar, wer sich freiwillig meldet, zeigt seine charakterliche Eignung zum Dienen und nicht zum Beamten in Uniform.Vielleicht fehlt es aber der Bundesrepublik auch an richtigen Kapazitäten für den Schutz vor solchen Dingen, auch in der Heimat – die Bundeswehr mit SAN und ABC ist ja wohl eher auf Eigenbedarf ausgelegt.
Da immer mehr Angehörige ziviler Organisationen die Hotline zu wählen scheinen: der Tagesbefehl/Aufruf richtet sich an zivile und militärische Angehörige der Streitkräfte. Eine Koordination aller Freiwilligen aus dem Kdo SanDstBw heraus halte ich für nicht leistbar und vor allem nicht zielführend.
@Les Grossmann
Ich meinte das „allgemein“. In anderen Berufen ist das überhaupt keine Frage; zudem können solche Lagen grundsätzlich auch hierzulande auftreten (wird auch beübt).
Davon ab – wie soll das gehen, „sich freiwillig melden“? Muß das der Vorgesetzte genehmigen?
Ich wüßte nicht, daß Soldaten per se „beschäftigungslos“ wären.
Vor allem: welche Fähigkeiten werden überhaupt abgefragt? Braucht man nicht auch Spezialisten / Gerätebediener mit ATN?
Und weshalb kann man dort keine ortsfeste Einrichtung betreiben?
Es mag sich ungewöhnlich anlesen, dass der IBUK fragt. Aber unter dem Strich: Wenn sie Verpflichtungen (wo und bei wem auch immer) eingeht und erst fragt, dann die Teilnehmermeldungen auswertet und anschließend „lediglich“ noch Einzelpersonen in „die Lücken befiehlt“, dann kann ich daran nur dann etwas ungewöhnliches entdecken, wenn unmittelbare Vorgesetzte kein Vetorecht haben.
Denn eines gilt es mMn zu bedenken: ein Kommandeur, der seinen (San)Verband auf ein Einsatzjahr vorbereitet (hat), der darf nicht vor die Tatsache gestellt werden, dass dieser Status nun verloren geht, weil „Freiwillige“ sich einen anderen Einsatz „aussuchen“. Andererseits, und das betone ich ironiefrei, darf man von diesem Personenkreis erwarten, dass er weiß, dass er vor einem Einsatzjahr steht und sich eben nicht „freiwillig“ meldet-nicht aus Angst, sondern, weil man schon einen Auftrag hat.
Die Bw hat übrigens ein Dezernat (?) „Disaster Relief (Response) Operations“.
Oben mal als Nachtrag eingefügt: Ministerium sagt, Aufruf an Freiwilligkeit, weil auch Zivilpersonal erreicht werden soll. Aber über den rechtlichen Rahmen und den Umfang des gesuchten Personals scheint es noch keine Klarheit zu geben…
Mich würde ja interessieren, ob auch fachlich qualifizierte Reservisten gesucht werden. Wird nicht klar gesagt, aber ich würde annehmen eher nein. Wäre schade.
@Amoebe
Was spricht dagegen? Wir werden ja sehen, ob es über den VdRBw einen Aufruf gibt.
Wie gesagt, eine SBL wäre ‚mal nett.
@Thomas Melber
SBL=?
Der VdRBw hat schon sowas in der Art auf seiner Webseite veröffentlicht, aber über die Details scheinen die genau so im Unklaren zu sein wie alle anderen. Es wird im Prinzip nur der bereits bekannte Befehl wiederholt, ergänzt um den Allgemeinplatz dass auch die Reserve gefordert sei.
Mich wundert zudem, dass vor der angegebenen eMail-Adresse beim BMVg noch „LotusNotes“ steht. Bedeutet das, dass ich nur mit einem bestimmten Programm oder so Mails da hinschicken kann? Wenn nein, wen interessiert diese Info dann überhaupt?
@ Thomas Melber | 22. September 2014 – 18:00
Ja, und man „denkt“ das nicht erst seit jetzt:
https://domino.fov.uni-mb.si/proceedings.nsf/0/73f44e0184580b91c1257757003d0661/$FILE/28_Richter.pdf
und man spricht auch noch darüber, u. a. demnächst wieder im November bei der 2nd International Conference on Disaster and Military Medicine http://www.medica.de/cipp/md_medica/custom/pub/content,oid,41773/lang,1/ticket,g_u_e_s_t/~/International_Conference_on_Disaster_and_Military_Medicine.html
@Amoebe
SBL = Stellenbesetzungsliste
Danke für den Hinweis, der „Aufruf“ ist aber ganz frisch, vorher stand dort nur eine allgemeine Information zum Einsatz.
LotusNotes ist das Programm, das auf den BW-Dienst-PCs zum E-Mailen vorgesehen ist..
(Schick mir ne LoNo)
Leute von draussen interessiert das nicht; einfach mailen, von welchem System auch immer. Das kommt schon an
Die CSU scheint das nicht so gut zu finden, wie der Tweet ihres Verteidigungspolitikers Florian Hahn zeigt:
Führen durch Vorbild. Die Dame ist Ärztin.
Wenn die Regierung dieses Landes sich unter Nutzung von Soldaten an einem solchen Unterfangen beteiligen möchte: feel free. Die rechtlichen Rahmenbedingungen kann das Parlament mindestens vorbereitungsbegleitend eilbedürftig herstellen.
Aber ist es nun redlich einen Einsatz, der mit nicht von der Hand zu weisender Wahrscheinlichkeit auch zu Erkrankung und Tod von dort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten oder zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern führen könnte/dürfte, auf deren Freiwilligkeit zu delegieren, sie damit unmittelbar in Verantwortung zu nehmen?
Wenn die BuReg oder das Parlament die Teilnahme am internationalen Katastrophenschutz will, dann kann sie/es es doch befehlen (lassen)!
All die Gedanken, die mir zu „selbst ausgesucht“ oder „sie wussten ja was passieren kann“ kommen, verdränge ich jetzt gerade…
Wenn sich nicht genug Freiwillige finden, fällt dann das DEU Engagement aus?
Ist Freiwilligkeit die abschließende Grundlage deutschen Regierungshandelns?
Wenn der IBUK feststellt, dass ein durch Regierung und/oder das Parlament gewollter „Einsatz“ nur mit freiwilligen Zivilisten zu stemmen ist, ist dann nicht die Folgefrage, ob der Soldatenstatus nicht zwingend sein muss für die Dienstposten aller heutigen „Zivilisten“? Ist diese Struktur dann überhaupt noch die Richtige ?
Wollen wir ein „Bundesverteidigungsamt“ mit zivil/militärisch frei ausgeschriebenen Dienstposten (Bitte bewerben Sie sich!) oder brauchen wir nicht doch eine Armee?
Ist die Bundeswehr wirklich nur ein „gewöhnliches Großunternehmen+x“?
x=(Beamtenstatus (auf Zeit) + Gefahr für Leib und Leben unter Inkaufnahme der Verpflichtung zur Tapferkeit)
Fragen über Fragen…
Anm.: Nur um nicht missverstanden zu werden. Ich finde den Einsatz (!) von ausgebildetem und entsprechend ausgerüstetem Personal der Bw angebracht und angemessen, lediglich das aktuelle Vorgehen erscheint mir aus vorgenannten Gründen fraglich.
@ T.Wiegold | 22. September 2014 – 18:52
Ich musste schmunzeln. Offensichtlich hat Herr Hahn keine „wichtige“ Telefonnummer oder wurde kurz angebunden beantwortet. Muss er es eben auf dem Weg versuchen.
Ist inzwischen eigentlich schon entschieden, welches Ministerium die Feder führen wird? Sprich werden die Soldaten/-innen in Uniform im Status Soldat gehen oder als freigestelltes Personal im zivilen Status „überlassen“ werden?
Ich wollte eigentlich Herrn Hahn fragen, der schien aber mit twittern beschäftigt…:)
@Sachlicher @Querleser
Genau diese Fragen stellte ich auch, aber es gibt bislang keine Antwort…
@Querleser
Es hat schon einen Grund, warum Beamte und Zivilangestellte der Bw idR im Soldatenstand in einen Einsatz gehen (auch Ungediente, diese bekommen dann noch eine entsprechende (Grund-) Ausbildung).
In wie weit da eine Teilnahme freiwillig ist, weiß ich allerdings nicht.
Aber eine Ausschreibung von Einsätzen wäre schon innovativ – vielleicht mit „Karrierepunkten“ oder früherem Ruhestand, o.ä.
Für 2015 und 2016 bieten wir an …
Vermutung: Diese Mission müsste doch ein Beitrag zur „UN emergency response mission“, UNMEER, sein.
http://www.un.org/apps/news/story.asp?NewsID=48760
@ T.Wiegold | 22. September 2014 – 19:16
Okay, Danke.
@TW: ‚dranbleiben ;o) !
Ich bin gespannt, ob das nun eine neue dauerhaft-fallorientierte Regel wird…
Das Entsenden von Soldaten ohne Status – in quasi semi-ziviler oder halbdiplomatischer Mission – könnte eine Weiterentwicklung des Völkerrechts werden.
Näher am Geschehen sind nur die Soldaten im Einsatz…
So eben erreichte mich folgende Email zu diesem Thema.
#########
Von: Reservisten Verband
An: Reservisten
Thema: Unterstützungs-Aufruf
Liebe Kameradinnen und Kameraden,
sehr geehrte Damen und Herren,
Ihre Unterstützung ist gefragt! Im Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika sind unsere Soldatinnen und Soldaten und die zivilen Mitarbeiter der Bundeswehr aufgefordert, freiwillig in den Krisengebieten zu helfen. Auch Sie, liebe Reservistinnen und Reservisten, sind aufgerufen zu unterstützen. Alle unter Ihnen, die über qualifizierte sanitätsdienstliche Kenntnisse verfügen – sei es als Mediziner, Rettungssanitäter oder Pflegekraft – können ihren aktiven Kameraden zur Seite stehen. Ihre besonderen zivilen Qualifikationen und Kenntnisse der Bundeswehrstrukturen sind jetzt gefragt. Jeder von Ihnen, der im Kampf gegen die Seuche helfen kann, ist aufgerufen, der Bundeswehr in ihrem Vorhaben zu helfen. Die Reserve ist gefordert!
Denn Sie tragen ein ungeheuer großes Potential an Fachwissen, das jetzt angesichts des Ausmaßes dieser Katastrophe genutzt werden muss. Gesucht werden qualifizierte Unterstützer, die kurzfristig für den freiwilligen Einsatz im Krisengebiet bereit sind.“ Medizinisches Fachpersonal, aber auch Techniker und Logistiker zur Bereitstellung der notwendigen Infrastruktur, können sich an die bei der Bundeswehr eingerichtete „Task Force Ebola“ wenden:
Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr VII.2.3
-NO SPAM – @bundeswehr.org
Telefon: 1234 – ZENSIERT
Zum Hintergrund:
In einem Tagesbefehl hatte Verteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen heute Soldatinnen, Soldaten und zivile Mitarbeiter der Bundeswehr zur freiwilligen Unterstützung in den betroffenen Gebieten aufgerufen. Ein Krisenstab im Auswärtigen Amt bereitet mit engen Verbündeten die Einrichtung einer Luftbrücke zum Transport von Hilfsgütern vor, außerdem soll gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz eine mobile Krankenstation zur Versorgung von rund 300 Erkrankten aufgebaut werden. 50 davon wird die Bundeswehr stellen. Für jedes Bett werde ein Personalaufgebot von mindestens zwei Mitarbeitern benötigt, hatte die Ministerin im Interview mit dem Morgenmagazin erklärt. Sie kündigte für den Freiwilligeneinsatz klare und sichere Rahmenbedingungen an. So heißt es im Tagesbefehl etwa, dass neben detaillierter Information zur Lage vor Ort auch eine umfassende Kurzausbildung im Umgang mit der Seuche stattfinde und die medizinische Versorgung im Notfall genauso sicher gegeben wäre, wie der finanzielle Ausgleich für den freiwilligen Einsatz.
Die Bundeswehr zählt auf unsere Unterstützung!
Mit kameradschaftlichen Grüßen
Ihr
X X
#########
Hinweis: Die Infos sind nicht VS-NfD
Siehe: http://www.bmvg.de/portal/a/bmvg/!ut/p/c4/NYuxDsIwDET_yE6mKmxUEYgNsUDZ0jaKjJqkMk679ONJBu6kN9zT4Rtrk9soOKGc3IIvHCY6jTuMcQvwyYXrCpESfcUzlYjP9pk9TDl5aRSfhCoDO8kMa2ZZminM1QDNOChte6XVP_ow9-5ir6Yz9tY_cI3x_AMHthH6/
@ Querleser, 20:09
Das ist jetzt richtig in Mode.
Die Russen setzten ja auch vermehrt im Ausland, gerade bei humanitären Aktionen, Freiwillige ein. Da darf Deutschland nicht den Zug verpassen! ; )
Der Aufruf erscheint mir ziemlich unausgegoren. Ich bin zwar kein Fachmann; aber ein Feldlazarett in schwierigem Umfeld mit einem Haufen kurzausgebildeter Freiwilliger zu betreiben, halte ich für wenig zielführend, wenn nicht gar verantwortungslos. Nach generalstabsmäßiger Planung klingt das jedesfalls nicht. M.E. gehört dort ein gutausgebildetes und aufeinander eingespieltes Team hin.
Wer schlägt der Ministerin solch ein Verfahren vor – oder ist das „auf ihrem eigenen Mist gewachsen“?
Die Info des VdRBw ist jetzt auch öffentlich, inklusive der Kontaktdaten: https://www.reservistenverband.de/custom/download/pressemitteilungen/2014/140922_PM%20Reserve%20unterstuetzt%20im%20Kampf%20gegen%20Ebola.pdf
Mir gefällt ja dieser Satz:
„[…]außerdem soll gemeinsam mit dem Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz eine mobile Krankenstation zur Versorgung von rund 300 Erkrankten aufgebaut werden. 50 davon wird die Bundeswehr stellen.“
Deswegen suchen sie Freiwillige – wir müssen unsere eigenen Erkrankten mitbringen ;-)
Noch gelten die allgemeinen Regeln für Befehl und Gehorsam.
Wer einen Befehl gibt, muss sicherstellen, dass der Befehlsempfänger auch in der Lage ist den Befehl auszuführen.
Eine Fähigkeit, die in der Bundeswehr nur rudimentär und nicht systemimanent dargestellt ist, kann nicht befohlen werden!
Das barrier-nursing wird nicht standardmäßig ausgebildet, für hochinfektiöse Patienten haben wir gerade einmal zwei Behandlungszelte im Kdo SES in Leer usw.
Der Sanitätsdienst ist nur auf die notdürftige Versorgung einzelner Patienten bis zur Repatriierung ausgelegt und diese Fähigkeit halten wir ausschließlich für deutsche Soldaten vor. Zudem wird die ganze Aktion vom AA geführt. Wer die Interessenskonflikte zwischen den zwei Ressorts kennt, wäre auch zurückhaltend mit Beteiligung eines kompletten Verbandes.
Insofern hat die Befürchtung des Untergangs des Abendlandes wegen eines Freiwilligenaufrufs wirklich keine Grundlage.
@T.W.
Schon in den ersten 24 Stunden haben sich nach Angaben des Ministeriums bereits 500 Interessenten gemeldet.
Innerhalb der ersten 24 Stunden nach dem Aufruf von Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hätten sich rund 500 Freiwillige für einen Einsatz in Liberia gemeldet, wie von der Leyen gegenüber der “Bild” (Mittwoch) erklärte.
Haben sie zufällig für die Aussage eine belastbare Quelle? Einige Medien beziehen sich auf VdL andere auf Angaben des Ministeriums.
@axel_f
Die Zahl habe ich aus dem Ministerium auch (und ganz vorsichtig würde ich mal vermuten, dass mancher Kollege aus ’sagte eine Ministeriumssprecherin‘ mal schnell ’sagte vdL mir/uns‘ gemacht hat…)
Allerdings: vor einem neuen Eintrag dazu warte ich weiter auf Klarheit über rechtlichen Rahmen, was für eine Art Einsatz – wenn überhaupt – das ist, ob die Bw das macht oder das AA, usw. usw. – alle die Details, die hier auch schon in den Kommentaren als Frage aufgeworfen wurden.
Zur Ebola-Gefährdungsanalyse noch das aktuell von der New York Times
Ebola Cases Could Reach 1.4 Million in 4 Months, C.D.C. Estimates
Ich hab da nur mal ne frage was ist mit THW Mitgliedern die helfen würden? dürfen sie sich auch bewerben?
In meinen Augen ist dieser Tagesbefehl Spiegelbild der immer weiter um sich greifenden Praxis unserer Führung, sich aus der Verantwortung zu lavieren. Wer sich freiwillig meldet trägt ja auch selber die Schuld an allen Folgen. Und wenn dann auch die einem Soldaten ohnehin zustehende (im Einsatz binnen Stundenfrist…) unentgeltliche Sanitätsversorgung zugesagt wird, ist das letztendlich Verschwendung von Druckerschwärze.
Dazu kommt dann noch die Frage, wer die Arbeit der Kameraden im Inland machen soll? Die müssten ja quasi Urlaub/DZA nehmen. Denn wenn es etwas „Offizielles“ ist, gibt es ja Befehle, Dienstpläne, Unterstellungswechsel, etc. Alles also „Befehle“… Werden die jeweiligen Vorgesetzten hier in die Entscheidung eingebunden, oder muss dass dann kompensiert werden? Und wie schaut es aus, wenn der Soldat – Verzeihung: Mitarbeiter – dann im Anschluss krank ist oder in Quarantäne muss? Wer trägt dann die Schuld/Verantwortung für ausfallende Ausbildungen/Vorhaben/etc. im Dienstbetrieb? Es hat ja keiner befohlen – äh: angeordnet – dass der arme Schlumpf sich anstecken fahren sollte…
Zuletzt stellt sich dann ja noch die Frage nach der Legitimierung eines Einsatzes der Bundeswehr. Art 35 GG und 87a reden zwar von „Ländern“ meinen damit aber immer Bundesländer der Bundesrepublik Deutschland. Ich lasse mich gerne korrigieren, aber in meiner bescheidenen Meinung ist das der Versuch mittels Freiwilligenmeldung, am Besten dem Einsatz im Urlaub, um eine Einsatzlegitimierung herum zu kommen. Auf gut Deutsch: sich um die Verantwortung drücken…
Sorry…
@ M.Schulz | 23. September 2014 – 19:32-
Bei der Abfrage des BMVg wohl so nicht. Gemäß THW Präsident Albrecht Broemme kann das THW nicht medizinisch unterstützen,konzentriert sich auf die Logistik.(auf der Homepage des Senders N24 als Interview vom 22.09.2014 nachzusehen),ich denke für jeden der freiwillig helfen will und dies nicht über den Bereich Bundeswehr tun kann oder will,eine Möglichkeit.
Freiwillig… das ich nicht lache. Unser Oldtimer darf wieder mal sinnfrei durch Afrika eiern und die Besatzungen wurden nicht gefragt ob sie gehen moechten… Wenn das so ne Aktion wird wie MINUSMA, machen wir uns wieder schoen laecherlich.
Ah die Industrie, also wir wollen können aber nicht ;)
Freiwillige: Hohe Resonanz
Im Hintergrund laufen die Planungen für die Ausgestaltung der Unterstützungsleistung auf Hochtouren. Freiwillige benötigen den passenden Impfschutz und eine umfassende Ausbildung. Aber auch die Industrie braucht u.a. für die Produktion von Schutzanzügen einen zeitlichen Vorlauf.
http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de/portal/a/sanitaetsdienst/!ut/p/c4/NYvBCsJADAX_KNkexOrNUg8iBfGi9Ra3SxtosyWNFcSPd_fgG5jL8PCBCaGVezKOQiPesfW8f77hs5DAEnRlH0DID8p-MLzlRxfARwmWbUGMk3sliwpzVBtzeammAtxh64q6cqX7r_juLuWxObvNtj5VV5yn6fADNUt6xA!!/
Kampf gegen Ebola
70 Prozent der Freiwilligen sind Bundeswehrangehörige und Reservisten. 30 Prozent kommen aus dem zivilen Bereich. Die Anfragen der zivilen Bewerbergruppe wird an das DRK weitergeleitet.
Für mich klingt das nach Status Soldat / Abkommandierung
http://www.sanitaetsdienst-bundeswehr.de/portal/a/sanitaetsdienst/!ut/p/c4/NYvBCsJADAX_KNkWD9abpR5EEPGi9Ra3SxtosyWNFcSPd_fgG5jL8PCBCaGVezKOQiPesfW8e77hs5DAEnRlH0DID8p-MLzlRxfARwmWbUGMk3sliwpzVBtzeammAtxh64qmdlv3X_GtLtXpfNiUZXOsrzhP0_4HAg7yzQ!!/
Hi, also ich habe mich schon zweimal per eMail beworben….keine Antwort! Dann dachte ich, rufste doch einfach an….niemand geht ans Tel.
Gefällt mir gar nicht.
Hat sich schon mal jemand gefragt, welche Regelungen für die Männer gelten, die bereits unten sind? Touristenvisum?! Was passiert, wenn sie sich vor Ort verteidigen müssen? Solange der Aufenthalt kein „Einsatz“ ist, gelten wohl auch andere rechtliche Regeln…