Kein Krieg der Delfine: InfoWar Ukraine
Die PR-Departments etlicher Staaten machen derzeit offensichtlich Überstunden – fast schon entkoppelt von den realen Geschehnissen in der Ukraine tobt ein Info-War, eine Propagandaschlacht. Zwischen Russland auf der einen und dem – gar nicht so einheitlichen – Westen auf der anderen Seite. (Es mag meiner westlichen Sozialisation geschuldet sein, dass mir die PR-Bemühungen des Westens immer noch überprüfbarer vorkommen als die der russischen Seite…)
Ein sehr hübsches Beispiel dafür ist der Krieg der Delfine im Schwarzen Meer – der findet nämlich nicht statt. Zwar hatte die russische Zeitung Iswestija davon berichtet, was unter anderem von der Agentur RIA Nowosti aufgegriffen wurde:
US military-trained dolphins and sea lions will participate in upcoming NATO military exercises in the Black Sea, the Russian Izvestiya newspaper reported Monday. The paper, citing a spokesman for the US Navy’s marine mammals program, said some 20 dolphins and 10 sea lions will participate in exercises. (…)
„In addition, we plan to test new armor for dolphins developed by a specialized research center based in the University of Hawaii,“ the newspaper said, citing spokesman Tom LaPuzza.
NBC hat dann mal den echten Sprecher des Programms gefragt:
Such items caught the attention of Ed Budzyna, who really is a spokesman for the U.S. Navy Marine Mammal Program in San Diego. For decades, the Navy has been training dolphins and seals to identify explosives, mines and other foreign objects underwater — as have the Russians and Ukrainians.
„There’s no basis to the story,“ Budzyna told NBC News. He said that as far as he knew, the dolphins were staying put this summer.
Budzyna noted that LaPuzza had been a spokesman for the Marine Mammal Program years back, but no longer.
Dabei klang es doch so schön – zumal die Russen ebenfalls mit Delfinen zur Ortung von Minen experimentieren, wie eben auch die USA. Aber diese Geschichte scheint vergleichsweise einfach. Viele andere Behauptungen, die auftauchen, sind schwerer zu beweisen – oder zu wiederlegen.
Das gilt zum Beispiel für die Fotos, die belegen sollen, dass Soldaten russischer Spezialeinheiten in der Ukraine unterwegs sind – und genau diese Soldaten zuvor schon mal in anderen Einsätzen fotografiert wurden. Solche Bilder veröffentlichten sowohl die New York Times als auch CNN, und die Bilder wurden offensichtlich hilfreich von staatlichen Stellen der Ukraine zur Verfügung gestellt. Aber, das ist der Unterschied, das machen die US-Medien auch klar:
CNN cannot independently confirm the photographs, some of which were first published in The New York Times.
Was ja nicht heißt, dass es nicht stimmt. Aber es wird zumindest klar, dass es dafür keine unabhängige Bestätigung gibt. Die BBC schaut sich diese Fotos sogar noch deutlich skeptischer an.
Ein bisschen Vorsicht ist halt immer angebracht, und auch die eigene Seite verfolgt eine Agenda. Wie die in diesen Tagen recht häufigen Videos, die die demonstrative Unterstützung für die osteuropäischen NATO-Verbündeten zeigen.
Nur ein Land ist in diesem PR-Konzert recht zurückhaltend: Deutschland. Da hat die russische Seite schon längst verkündet (und den Spin gesetzt, den sie setzen möchte), dass Außenminister Sergej Lawrow mit seinem deutschen Kollegen Frank-Walter Steinmeier telefoniert hat. Beim Auswärtigen Amt gab’s bis auf Weiteres nichts dazu. Sollte der etwas merkwürdige Versuch, jedes Gespräch mit einem russischen Botschaftsmitarbeiter in die Nähe eines strafrechtlich relevanten konspirativen Agententreffens zu rücken, die einzige deutsche PR-Anstrengung gewesen sein? (Wobei ich zugeben muss: Ich weiß nicht, ob dieser Spin vom Verfassungsschutz gesetzt wurde oder durch die Kollegen der Welt da rein kam.)
Ach so, einen realen Hintergrund gibt es natürlich für alle diese Anstrengungen schon. Wenn sich US-Vizepräsident Joe Biden bei seinem Besuch in der Ukraine demonstrativ an die Seite Kiews stellt – dann ist das schon mehr als PR.
Nachtrag: Das wird nicht schön. Nicht direkt genannte US-Quellen erzählen jetzt in Washington, dass russische Spezialkräfte in der Ukraine so erfolgreich agieren hätten können, verdankten sie doch – der Ausbildungshilfe durch die deutsche Rheinmetall AG:
U.S. officials, now looking back, are privately expressing anger and frustration about the German work with the Russian military. While definitive proof is hard to come by, these officials look at the radical upgrade of Moscow’s forces–especially its special operations forces–experienced since they last saw major action in 2008’s invasion of Georgia. The U.S. officials believe that some of the German training over the last few years was given to the GRU Spetznaz, the special operations forces that moved unmarked into Crimea and who can now be found stirring up trouble in eastern Ukraine.
(Nach den unschönen Erfahrungen mit den Kommentaren zur Verfassungsschutz-Warnung erneuere ich die dringende Bitte, in der Debatte hier sachlich zu bleiben. Danke.)
(Foto: SAN DIEGO (March 12, 2012) Chairman of Joint Chiefs of Staff Gen. Martin E. Dempsey visits the U.S. Navy Marine Mammal Program and is given a tour by Sailors assigned to Explosive Ordnance Disposal Mobile Unit (EODMU) 1. The Marine Mammal Program uses bottlenose dolphins operated by EODMU-1 as a means of locating and marking mines. (U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Joshua Scott via Flickr unter CC-BY-Lizenz)
Was rauchen die bei der Welt eigentlich?
Heute schon wieder so ein Editorial, dass es irgendwie deutsche Komplexe seien, warum wir nicht stramm mitmarschieren an der Seite von Freiheit und Demokratie.
Es ist auffällig, dass die eher konservativ einzuordnende Welt sich in ihrer Verdammnis des mangelnden Transatlantismus sich oft Argumentationsmuster bedient, die man früher eher bei den Linken fand.
Die deutschen als „krankes“ Volk, dass aufgrund irgendwelcher Fehlentwicklungen der Geschichte charakterliche Mängel aufweist, die „den Deutschen“ dazu bringen, Dinge anders zu sehen als er es sehen müßte, wenn er genauso transatlantisch wäre, wie er es sein müßte, könne er doch die Perfektion der angloamerikanischen Zivilisation erkennen.
„Der Ewige Deutsche“ sozusagen.
@ JCR: Ich rate zur Vorsicht im Umgang mit dem Begriff „konservativ“. Die WELT hat so viele Volten geschlagen in den vergangenen Jahren, dass man ihr m.E. nicht mehr bescheinigen kann, sie hätte einen publizistisch klar erkennbaren Standpunkt. Sie ist eine sowohl-als-auch-Zeitung geworden, nach deren Lektüre oft nur die Erkenntnis bleibt, dass nicht alles konservative doof ist und nicht alles progressive klug, aber manches konservative inzwischen als progressiv gelten darf.
Und so ähnlich ist es dann auch mit dem pro-russischen info-war. Man versucht, die Öffentlichkeit mit einem Cocktail aus scheinbaren Fakten einerseits und beweisbaren Tatsachen andererseits soweit zu irritieren, dass sie niemandem mehr vertrauen mag. Russland muss diese Propagandaschlacht ja auch nicht gewinnen. Aus der Sucht des Kreml ist es völlig ausreichend, wenn es gelingt die westlichen Regierungen im Ansehen ihrer Wähler möglichst weitgehend zu diskreditieren.
Wenn ich einen Strich drunter ziehe, bleibt mir nur eine Gewissheit: Es sind Russen, die im Jahr 2014 mitten in Europa mit militärischer Gewalt versuchen, Grenzen zu verschieben. Niemand sonst.
Ich hoffe, lieber Herr Wiegold, mit diesem Kommentar noch im Rahmen der erbetenen Sachlichkeit geblieben zu sein und danke zugleich ein weiteres Mal für ihre Beispiel gebende journalistische Distanz.
Mir fehlt, ehrlich gesagt, die Phantasie mir vorzustellen, was genau ein deutsches Unternehmen den »GRU Spetznaz« an Wissen bzw. Fertigkeiten vermittelt haben könnte, über welche man bis dato dort nicht verfügte.
Dass die Auslieferung dieses Übungszentrums von Rheinmetall an Russland geknickt wurde, versteht sich von selbst.
Meine Einschätzung: Die großen Pressehäuser haben massive Schwierigkeiten, die Internetrealitäten mit den realen Meinungsbildern in der Bevölkerung in Dekung zu bringen. Daher wird derzeit viel herumlaviert. Ein reißerischer Artikel „Der Osten marschiert wieder“ hier, ein reißerischer Artikel „Der Westen hat es so gewollt“ dort. Spiegel, Zeit, Welt, Süddeutsche, FAZ… alle machen derzeit dieses Spiel mit. Und da ich weder an gesteuerte Presse noch an kollektives Versagen in Punkto Propagandaentlarvung glauben kann, ist es meiner Überzeugung nach ein bewußt eingesetztes Mittel um keinen Leser zu verprellen. Feedback gibt es am direktesten aus den Internetkommentierungen, daher ist deren Meinungsbild sicher recht prominent in den Redaktionen.
Nachtrag @Unterstützung durch deutsche Industrie
Die C2 Fähigkeiten der russischen Armee in Georgien waren doch teilweise recht unterirdisch. Da gibt es sicher einiges, was sie technisch und organisatorisch seit dem gelernt haben dürften. Und auch wenn man über die Qualitäten von Rheinmetal auf dem Gebiet geteilter Meinung sein kann… besser als Handy können die dennoch. Ob es wirklich ausschlaggebend war, ist sehr fragwürdig. Aber darum wird es im Kern auch nicht gehen. Was aus meiner Sicht in der Äußerung zu lesen ist: Liebe Deutsche, eure Haltung ist uns erheblich zu ambivalent!
@ JCR | 22. April 2014 – 14:05
Meinen Sie „Der verhängnisvolle deutsche Russland-Komplex“ von Jörg Himmelreich?
Zu diesem Artikel würde mich mal eine Einschätzung des Autors interessieren. Der Herr Himmelreich erscheint mir etwas – sagen wir – schillernd. War das nicht in den 1990gern einer der WestLB-Russland Koordinatoren, ohne die einige russische Oligarchen heute nicht dort wären, wo sie sind? War der Herr nicht zudem bis vor kurzem Landesvorstand der durch „Russland-Versteherei“ aufgefallenen AfD?
Hat zu dem jemand nähere Infos?
Paßt eher zum Infowar: Russland gibt anscheinend Ehrenmedaillen für den Einsatz zur Annektion der Krim heraus. Gemäß Medaille begann dieser Einsatz am 20.2.2014.
Hat jemand mal ’ne Timeline, was am 20.2. in der Ukraine los war?
„While definite proof is hard to come by…“
Nun haben die Amerikaner erwiesener Weise schon alles gesammelt was es zu sammeln gab, nur das böse Training(szentrum) haben sie übersehen. Oder die Deutschen haben das jahrelang(!) gegen den väterlichen Rat von Uncle Sam gemacht. Das ist Pech!
Und nur wegen dieser super Ausbildung hat keiner was gemerkt bevor der Russe schon Tatsachen geschaffen hatte. Verflixt!
Ich stimme drd zu – da scheint jemand Berlin auf Linie bringen zu wollen. Oder vom eigenen Versagen abzulenken. Auf alle Fälle spannend wie eine ganze Staffel House of Cards :-)
@ califax:
An diesem Tag ist das Abkommen zwischen Janukowitsch und der Opposition zusammengebrochen, Janukowitsch ist kurz darauf geflohen. Die Krim und russische Truppen waren noch gar kein Thema.
@Sun Tzu
Himmelreich wurde also vom Saulus/Paulus zum Paulus/Saulus? ;)
Generell benutzt die Welt oft dieses „Erbsünde“ Argumentationsmuster. Die alten rechts/links Schemata funktionieren eben heute nur noch begrenzt.
Was unsere offensichtlich bestehende Meinungsdifferenz öffentliche/veröffentlichte Meinung angeht, so denke ich hat das eher etwas mit ähnlicher Sozialisation und Vernetzung von Entscheidungsträgern in den Medien zu tun als mit gelenkter Berichterstattung. Man siehe UK/Murdoch als Beispiel, wobei Rupert eine (auch räumliche) Politiknähe hatte, von der Kai Diekmann nur träumen kann…
Wobei natürlich die Meinungen, auch hier im Forum, auseinanderklaffen. Aber ich denke die Transatlantiker tun sich einen Bärendienst, indem sie altlinke Argumentationsmuster von den vermeindlich bösen Deutschen plagiieren.
Gerade vor dem Hintergrund, dass deren „Zielgruppe“ aus eher konservativ/patriotischen Zeitgenossen besteht (Ostermarschierer werden wohl kaum durch ein Editorial in der Welt/Süddeutsche zu einer proamerikanischen Haltung gebracht werden), wäre eine weniger antideutsche Linie vielleicht angebrachter.
Aber die Macher der Welt kommen mir oft vor wie deutsche Neocons, die rechte Politik mit linken Schemata betreiben.
Noch dazu sind auch die USA auch in der Ukraine-Frage keineswegs der monolitihische Block, als die sie in unseren Medien dargestellt werden.
Eine Diskussion über die Welt als solche, zu der das hier wird, gehört in die OT-Halde. Und wenn sie weitergeht, landet sie auch dort.
Ich gehe fest davon aus, dass dass die Pläne zur Übernahme der Krim und auch jetzt diejenigen für die Operationen in der Ukraine schon vor langer Zeit detailliert ausgearbeitet wurden (und die Skimasken sowie die Uniformen mit den sorgfältig entfernten Hoheitsabzeichen ordentlich im Spind verstaut waren).
@chickenhawk:
„Ich gehe fest davon aus, dass dass die Pläne zur Übernahme der Krim und auch jetzt diejenigen für die Operationen in der Ukraine schon vor langer Zeit detailliert ausgearbeitet wurden (und die Skimasken sowie die Uniformen mit den sorgfältig entfernten Hoheitsabzeichen ordentlich im Spind verstaut waren).“
Durchaus möglich. Aber dann gebe ich trotzdem keine Medallie mit dem Datum „20.02.“ heraus, das wäre wie eine „Gedenkmedallie Sender Gleiwitz“. Insofern ist die Meldung von califax allerhöchstwahrscheinlich ein roter Hering.
mal kurz ein Faktencheck:
die US-Quellen stellen fest, dass sich die Fähigkeiten der russischen Spezialkräfte seit 2008 verbessert haben und dies an der Ausbildung durch die Deutschen liegt.
Der Vertrag mit Rheinmetall zur Lieferung des Combat Training Center in Mulino wurde 2011 geschlossen und von Rheinmetall im 3. Quartalsbericht 2011 kommuniziert.
Das CTC in Mulino ist bis dato noch gar nicht fertig, was einerseits an Schwierigkeiten des Auftraggebers mit Teilen der Infrastruktur liegt und zum anderen an technischen Problemen auf Seiten des Lieferanten. Nach Aussagen der russischen Armee sollte das CTC am 01.12.2014 eröffnet werden.
Ich frage mich also wann und wo die russischen Spezialkräfte durch Deutsche ausgebildet worden sind?
Wieso wird eigentlich immer davon ausgegangen, dass alles, was „Moskau“ tut, irgendwo lange Zeit vorher in einem finsteren Hinterzimmer des Kremls ausgebrütet wurde?
Russland fährt in solchen Krisen, wie auch die USA, wahrscheinlich auf Sicht und agiert spontan. Staaten mit funktionierendem Krisenmanagement können das, im Gegensatz zu uns.
Das übermächtig machen eines Gegners ist gute PR, sollte aber nicht wirklich ernst genommen werden.
Es gab bestimmt Planspiele für eine Übernahme der Krim, aber die genauen Parameter (gegen bewaffneten Widerstand oder nicht, Reaktion aus Kiev ja/nein, internationale Reaktion) sind einfach zu vielfältig um so etwas wirklich planen zu können.
Wieso sollte Russland mit seinen „handgemachten“ Spionen so unendlich viel fähiger sein als die USA, die es mit ihrem gewaltigen Spionageapparat?
Was ich oft denke ist dass die Geographie den Russen einen nicht unerheblichen Vorteil gewährt: Gehandelt wird in der Ukraine meist in den frühen Morgenstunden. Da ist in Washington die Nachschicht dran und die meisten Entscheidungsträger schlafen den Schlaf der Gerechten. Bis in Washington alle wach sind, ist der Kuchen vor Ort bereits gegessen. Wenn die USA entscheidungsfähig sind, ist in der Ukraine tieste Nacht.
„InfoWar“ ist natürlich ein weites Feld. Zuletzt ist vielleicht in dieser Medienwelt buchstäblich Alles „InfoWar“. Und so sieht dann auch die „öffentliche Meinung“ aus, egal ob in den gedruckten Artikeln oder den geposteten Kommentaren: Die Linken onanieren der verblichenen Sowjetunion hinterher, die Liberalen machen feine Geschäfte mit den hohen Herrn in Rußland und die Rechten haben einen so großen Haß auf die Amerikaner, daß sie sogar für ein Krokodil stimmen würden, wenn dieses nur genug Amerikaner frißt. Unterm Strich führt die Politik einer solchermaßen sortierten Gesellschaft natürlich nur zu sinnfreien Zuckungen. Also alles wie gehabt.
@ JCR | 22. April 2014 – 15:52
Ich denke, so einfach ist es nicht. Rechts/links Schemata funktionierten schon in den 1980ger Jahren nicht, als der Altjuso Neuber zusammen mit seinem Kumpel Johannes Rau die WestLB zu einer der größten Banken Deutschlands hochkatapultierte und sich in bankinternen Kaderschmieden Leute wie Herrn Dr. Himmelreich heranzüchtete. Bei Herrn Dr. Himmelreich gehe ich davon aus, dass er sehr genau weiß, was er tut. Der Herr ist weder dumm, noch wankelmütig. Ich würde ihn eher zum Lager der Möchtegern-Oligarchen zählen, die nun z.B. über solche Öffentlichkeitsarbeit ihr Stück von der zukünftigen Beute verdienen müssen. Hierzu würde auch sein „Gastspiel“ bei der AfD passen – nur wurde ihm dieser Boden dann doch wohl zu heiß.
Es stellt sich die Frage: Welche Rolle im stattfindenden InfoWar spielt z.B. eine Person wie Herr Dr. Himmelreich? Ist er halt einfach nur schlecht prowestlich oder führt er uns für Putin sehr professionell hinter die Fichte? Familie Smirnova müsste man sich hier vielleicht auch auf die „Watchlist“ setzen.
InfoWars leben von der Täuschung und geschickter Manipulation. Werden sie enttarnt, werden sei meist wirkungslos.
Die laufende Schachpartie verspricht, spannend zu werden. Wobei Putin eindeutig die bessere Eröffnungsstrategie hingelegt hat. Es sei denn, jemand spielt Gambit.
@JCR so ein Plan ist denkbar simpel:
Geheimdienstliche Unterwanderung mit alten Loyalitäten und Geld.
Aufbau geeigneter politischer Gruppierungen und Verhandlungen mit der Mafia
Propagandabeginn
Es werden mit Attentaten und Skandalen innenpolitische Spannungen geschürt.
Beginn militärischer Großmanöver zur Vorbereitung einer Invasion
Massiver Tourismus geeigneter Radaumacher
Demonstrationen, die möglichst schnell gewalttätig werden sollen und den Sicherheitsapparat überlasten
Einsatz der Spezialkräfte zum Sturm strategisch wichtiger Gebäude, Sicherung dieser Gebäude wird möglichst schnell an Paramilitärs, Banden und Zivilisten übergeben, während die Spezialkräfte das nächste Ziel angreifen.
Angeworbene Staatsbedienstete verhindern effektive Reaktion des angegriffenen Staates.
Reagiert der Staat mit SWAT-Teams, kommen Spezialkräfte im Hinterhalt zum Einsatz. Für den Fall von Militäreinsatz wird Invasion angedroht
Aus den geschaffenen Stützpunkten wird Unabhängigkeit ausgerufen.
Nach Mediengleichschaltung und Ausschaltung jeder Opposition wird ein „Referendum“ abgehalten.
Geht an irgendeinem dieser Punkte etwas schief, wird je nach Stufe des Plans mit verstärktem Einsatz von Speznaz, Militärinvasion oder „Friedenstruppen“ nachgeregelt.
Der Rest ist normales logistisches Handwerk.
Quot Erat Demonstrandum:
Beim „Feind“ gibt es immer nur angeworbene Söldner, die eigene Seite ist dagegen von hehren Idealen erfüllt.
;)
Zum thema Rheinmetall – insbesondere an @wildcat:
Ein Auszug aus dem verlinkten US-Bericht:
Das ist dann noch etwas härter. Faktisch der Vorwurf: Ihr habt die Russen schon ausgebildet, es aber offiziell verschwiegen.
Oh… das ist in der Tat eine ziemlich deutliche Anklage. Da bin ich mal gespannt, ob dazu detaillierte Aussagen von Rheinmetal kommen.
@ califax:
Genialer Plan von Putin dem Magier. Nur eine Frage bleibt offen: Warum hat er das nicht schon nach der orangenen Revolution 2004 so gemacht, als die Lage in der Ukraine ähnlich war?
Zur Krimmedaille:
https://twitter.com/pravolivo/status/458542471551930369
Welche Story genau damit verknüpft werden soll, ist mir noch nicht klar. Ich hab auch keine Ahnung, wo die Dinger eigentlich herkommen.
@wildcat:
laut http://www.zeit.de/2014/13/rheinmetall-trainingszentrum-russische-armee
>Im September 2013 überwachten sechs Mann der Bundeswehr
>einen ersten Probelauf in Mulino. Zwischen Mai und September
>des gleichen Jahres bildete man in Deutschland neun russische
>Soldaten aus.
Wenn diese Aussagen stimmen scheint man das Zentrum schon nutzen zu können, und parallel fand eine Ausbildung in Deutschland statt.
Wieso die russische Armee für eine solche Ausbildung allerdings deutsche Unterstützung benötigt ist mir nicht ganz klar.
Zum Nachtrag:
Nach meinem begrenzten Kenntnisstand behindert die Haltung des Wiortschaftsministeriums, für das russische GÜZ vorläufig keine Genehmigungen mehr auszustellen, das Vorhaben wenig bis gar nicht, weil nur noch Restarbeiten anstehen. Dies bedeutet aber im Umkehrschluss auch, dass man dort nicht seit längerem Spezialkräfte ausbilden kann. Auch solche Meldungen sind also eher mit einer gewissen Vorsicht zu genießen.
Und ein doppelter Nachtrag zur Propaganda: Erstens ist nicht jede falsche oder irreführende Meldung die Folge effektiver Propaganda, sondern manche sind schlicht die Folge mangelden Wissens, mangelnder Recherche oder unzureichender Ressourcen (Zeit/Geld). Zweitens stimmt es, dass propagandistische Aktivitäten unter den unter erstens genannten Bedingungen oft wirksamer sind. Und drittens zeigt sich an beidem, wie weit der Weg von einer aufklärungsorientierten Informations- und Wissensgesellschaft zu einer wieder glaubensorientierten Gesellschaft bereits gegeangen worden ist.
Bei einer kursorischen Google-News-Recherche finde ich aktuell nur bei Daily Beast den Hinweis auf diese deutsche Speznaz connection und die angebliche Empörung in amerikanischen Sicherheitskreisen. Erscheint mir derzeit noch recht vage.
Und noch eines: Insgesamt vermittelte die deutsche Sicherheitspolitik in den vergangen Jahren und Jahrzehnten den Eindruck, dass man die Deutschen in militärischen/kriegerischen Angelegenheiten im Zweifel zum Jagen tragen muss.
Dass sich die Russen nun ausgerechnet deutscher Hilfe bedienen mussten, um solche raffinierten Einsätze auszutüfteln, erscheint mir wenig glaubhaft. Zudem sind die Russen ja auch sonst in ständiger Übung (Stichwort: Kaukasus).
TZG90: Das Muster ist doch nun seit Jahren bekannt.
2004 war man beschäftigt: Südossetien/Georgien, nachdem man bereits Abchasien de facto annektiert und ethnisch gesäubert hatte. Siehe obiges Muster.
Ansonsten war noch so einiges los:
Präsidentschaftswahlen in Russland und Ukraine, Tschetschenien, Beslan, Metroanschlag in Moskau, …
In der Ukraine:
Zunächst kam es zu massiven Wahlfälschungen zugunsten des Moskauer Kandidaten Yanukowitsch. Darauf folgte die orangene Revolution.
Auf Juschtschenkos Erfolg wurde mit dem berühmten Dioxinattentat reagiert.
Kleine Zusammenfassung der Vorgänge in der Ukraine dieser Zeit:
http://www.cwipperfuerth.de/2013/01/die-ukraine-zwischen-russland-und-dem-westen-zweiter-teil-die-%E2%80%9Eorange-revolution-im-oktobernovember-2004/
Zur „ausgewogenen“ Berichterstattung der Medien in Sachen Ukraine/Krim drei meiner Beiträge in der Online-F.A.Z.:
27.03.2014
Perfekt, die Gleichschaltung der Medien in dieser BRD, die fast schlagartig einsetzte, nachdem Putin sich dagegen aufzulehnen begann, der Marschzahl des „Westens“ zu folgen – und das schon etliche Jahre vor dem Putsch in der West-Ukraine.
Ob gedruckte, ob elektronische Zeitungen (übrigens auch hier zu beobachten), ob Fernsehen oder Rundfunk (insbesondere die Staatssender) – überall das Gleiche, überall das Trommelfeuer identischer Beeinflussungsversuche!
Der Doktor G. hätte es nicht besser machen können.
Das einzige befreiende Gegengewicht: Die Kommentarbereiche, in denen die Leser gegenhalten können.
Noch.
16.04.2014
Quo vadis, F.A.Z.?
Verehrte Leser-Kommentatoren, auch wenn es sinnlos erscheint, gegen die Profi-Kommentatoren der gleichgeschalteten System-Medien anzuschreiben (bedauerlicherweise folgen auch die F.A.Z. und ihre Herausgeber offensichtlich den Sprachregelungen aus dem Ministerium für V. und P.), auch wenn inzwischen Tausende von guten Argumenten der „klugen Köpfe“ an manchen vernagelten Betonköpfen einfach abtropfen, halten Sie nicht inne, machen Sie weiter.
Und wenn es nur darum geht, unbeirrt aufrecht und mit Würde in den Spiegel sehen zu können.
18.04.2014
Faszinierend zu beobachten, wie unverdrossen die Redakteure der Medien in dieser BRD, ob elektronische Zeitungen (übrigens auch die F.A.Z.), ob Fernsehen oder Rundfunk (insbesondere die Staatssender), nachdem offensichtlich entsprechende Sprachregelungen gegen Putin und Rußland in Kraft gesetzt wurden, einhellig gegen die Auffassung und Meinung der weit überwiegenden Mehrheit ihrer Leser/Seher/Hörer gegenanschreiben.
So weit voneinander haben sich die professionellen Journalisten von ihren Kunden noch nie zuvor entfernt.
Wohin das führt, liegt auf der Hand.
***
Immerhin, was in anderen Medien rigoros wegzensiert/gelöscht würde – die F.A.Z. war souverän genug, die drei Kommentare zu veröffentlichen.
***
@ califax (22. April 2014 – 17:08) erwähnte die Krimmedaille.
Darf ich daran erinnern, daß es so etwas ähnliches schon vor über 70 Jahren gab, den Krimschild nämlich…
@Zeitzeuge
Wenn das ihre ernst gemeinte Meinung ist, die Sie mit diesen Kommentaren dort ausdrücken, dann erkenne ich leider keine argumentative Ebene, auf die ich Sie sachlich erreichen könnte. Ich wage die Vermutung, dass dies den allermeisten Kommentatoren bei AG ebenso geht.
Wer als „Zeitzeuge“ nicht weiß, was Gleichschaltung bedeutet, dem ist ohnehin nicht zu helfen.
Ich finde es höchst ironisch, dass ein sog. „Zeitzeuge“ den deutschen Medien eine Gleichschaltung und unausgewogene Reportage vorwirft, während in Russland die Gleichschaltung per Präsidentendekret angeordnet wurde und eine ausgewogene Reportage damit gar nicht mehr möglich ist. Darauf wird aber überhaupt nicht eingegangen. Stattdessen wird ein subtiler Vergleich mit Göbbels angestellt, um den „BRD“-Medien ggü. die Nazi-Keule zu schwingen (siehe u.a. auch den „Krimschild“-Seitenhieb).
Ein Paradebeispiel für die völlig einseitige Betrachtung dieser Propagandaschlacht. Man kann sich dem Gedanken nicht verwehren, das einige Menschen unsere Medien lieber mundtot sehen möchten, wenn sie schon nicht die eigene (= einzig richtige) Meinung vertreten. Hier wird eine beispiellose Hypokrisie an den Tag gelegt.
Währenddessen wurde bestätigt, daß Simon Ostrovsky von VICE News von „pro-russischen Kräften“ entführt wurde. Einschüchterung und Entführung von Journalisten wird bereits zum Alltag in den betroffenen Städten.
Im Fluß von Sloviansk wurden Leichen mit Folterspuren gefunden. Eine soll angeblich ein von den Besetzern entführter Lokalpolitiker sein.
Russische Verhältnisse halt…
Zur Diskrepanz der Berichterstattung deutscher Medien zu den vorherrschenden Kommentaren gibt es (mal wieder und wie eigentlich immer) einen schönen Beitrag von ZAPP:
http://www.ardmediathek.de/ndr-fernsehen/zapp/immer-auf-putin-breite-kritik-an-medien?documentId=20845808
Passend zum InfoWar und Simon Ostrovsky:
1.) http://www.businessinsider.com/simon-ostrovsky-taken-in-ukraine-2014-4
Man zitiert dort übrigens eine russische Zeitung zur Entführung Ostrovskys, die von den pro-russischen Milizen/Revolutionären/Para-Militärs als solche natürlich vehement geleugnet wird. Man beachte auch das Statement seines Arbeitgebers, also scheint an der Story sehr wohl etwas dran zu sein, bevor man wieder auf califax zwecks Verschwörung und Propaganda losgeht.
2.) https://news.vice.com/articles/press-conferences-in-eastern-ukraine-have-been-getting-weirder-and-weirder?trk_source=homepage-in-the-news
Auch das Schicksal von Irma Krat sollte allen Journalisten an die Nieren gehen, und vor allen Dingen jenen Deutschen hierzulande, die Zeter und Mordio fluchen und die Reinkarnation des Dritten Reichs herbeischreien wenn der Verfassungsschutz eine Warnung ausgibt – sich aber einen kritischen Kommentar der oben verlinkten Methoden enthalten und es guten Gewissens ignorieren, bzw. schönreden.
@ califax
Entführung und Folter wurde von der UN ja schon zur Besetzung der Krim dokumentiert.
Ob der Ratlosigkeit und Ohnmacht unserer nationalen und auch westlichen Politik samt USA, ist das nun schon der dritte Thread in AG (davon einer von @T.W. geschlossen, ob seiner Extreme), bei dem die substantiellen Argumente selbst dem bemühtesten und auf objektive Kritik ausgerichteten User fast ausgegangen sind.
Es geht eigentlich m.M.n. nur noch um einen ansich von allen Stamm-Usern verfolgten Hygienefaktor, das Blogg von AUGEN GERADEAUS von reinen „pro Putin“ (bis extrem Links) und „contra Putin“ (hin bis extrem Rechts) zu bewahren!
Nur die Substanz zum Thema hat sich dabei leider in insgesamt aller Threads zum Thema Ukraine fast völlig erschöpft. Keineswegs ist dies langweilig, wenn man so die Fronten, Zeitgeister und –Zeugen analysier und zunächst darüber süffisant lächelt.
Aber letztendlich ist auch das ehr frustrierend, weil viele Statements im Spektrum von „wenig förderlich bis hin zu kontraproduktiv“ und bislang sowie weit unterhalb „eines stets gegenüber der (durchschnittlichen) Politik in Intellekt und Expertise überlegenen Levels“ liegen.
@T.W. sollte vielleicht doch seines Bloggs und uns aller Willens, eine weiteren Ukaraine-Thread schließen, einer langt völlig aus!
@Vtg-Amtmann
Ich denke die Ratlosigkeit ist aber auch Indikator dafür, wie kompliziert der Umgang mit dem Thema im Rechtsstaat ist. Vielleicht sollte man die Kommentarkriege allenthalben einfach als Anlass nehmen und sachlich überlegen, was eine Demokratie überhaupt tun kann, um in solchen Konflikten wie dem in der Ukraine bei der eigenen Bevölkerung die Deutungshoheit zu behalten. Stumpfe Gegenpropaganda scheint mir nicht so recht zum Bild einer im guten Sinne wehrhaften Demokratie zu sein. Welche Mittel hat ein Staat wie hier Deutschland überhaupt? Eine freie Presse ist ja offensichtlich kein alleiniger Garant dafür, dass Beeinflussungen der öffentlichen Meinung über Grenzen hinweg vermieden werden kann.
Über längere Zeiträume in verschiedenen Konflikten und mit Geduld scheint es so durchaus denkbar, die politische Ebene von einem Teil der Bevölkerung aktiv zu trennen (dass nicht wenige Politiker das auch alleine hinbekommen, mal außen vor gelassen). Das ist sicherheitspolitisch durchaus ein Problem.
Was mich stört ist der Tenor des Beitrags von ZAPP zur Berichterstattung….es kommt die Forderung auf nicht immer so „hart“ mit Putin/Russland umzugehen. In dem Bericht wird z.B. Bezug auf die Begrifflichkeit Annexion genommen und das diese nicht richtig sei, da sich die Bevölkerung ja in einem Referendum für Russland entschieden habe.
Was mir bei dieser Betrachtung aber völlig fehlt, ist die Tatsache dass die Krim schlicht Teil der Ukraine ist. Und wenn es schon ein Referendum gibt, dann doch bitte im Rahmen eines demokratischen Prozesses im ganzen Land und ohne „Beihilfe“ unbekannter Bewaffneter.
Folgt man der Argumentation der netten Dame in dem Bericht, könnte ja jede beliebige Region weltweit so etwas durchziehen solange nur ordentlich abgestimmt wird…….
Die Falschheit der russischen Bekundungen sollte ja spätestens seit der „Übernahme“ Krim bewiesen sein…..auch dort hat man vehement jegliche Einflussnahme und Beteiligung eigener Truppen bestritten. Erst als alles in trockenen Tüchern war, kam man mit den Eingeständnissen raus.
Wer jetzt in der Ostukraine (und den russischen Aussagen dazu) keine Parallelen erkennen will, muss schon einen sehr exklusiven Blickwinkel haben.
Der Westen hat im Umgang mit Russland sicherlich Fehler gemacht….und auch das darf gern angesprochen und diskutiert werden.
Und dass auch für Russland eine Westorientierung der Ukraine aus vielen nachvollziehbaren Gründen nicht tragbar ist, kaufe ich auch…..ABER: All dies rechtfertig nicht die Methoden und Mittel die Russland anwendet um die Lage zu beeinflussen. Wenn man sowas „durchgehen“ lässt ermutigt man Russland (und auch andere) ja gradewegs zu weiterführenden (noch dreisteren?) Schritten.
K.B. | 22. April 2014 – 20:12
Zur Diskrepanz der Berichterstattung deutscher Medien zu den vorherrschenden Kommentaren gibt es (mal wieder und wie eigentlich immer) einen schönen Beitrag von ZAPP:http://www.ardmediathek.de/ndr-fernsehen/zapp/immer-auf-putin-breite-kritik-an-medien?documentId=20845808
Gabriele Krone-Schmalz hat es wie Alexander Rath geschafft, sich als unabhängige Russland- und Medien-„Expertin“, wobei ihre letzte journalistische Tätigkeit in Moskau 20 Jahre zurückliegt und sie selbst für staatliche russische Unternehmen tätig war (und ist?).
http://euromaidanpr.com/2014/04/18/boris-reitschuster-offener-brief-an-zappard/
@Boots on the Ground: Wenn ich mich für eine Sache identifiziere, dann eiere ich nicht wie Rath in seinem jüngsten TV-Interview herum (wie in enem meiner vorherigen Beiträge eingestellt), sonder bekenne mich klar zur Sache. Nochmals, der Lobbyist scheut die Wahrheit, wie der Teufel das Weihwasser und der Profi sagt völlig überrachend für alle Lobbyisten, die Wahrheit. Deshalb ist Rath m.M.n. eine sehr armseelige Gestalt.
@Vtg-Amtmann.
Letztenendes ist genau diese Diskussion an sich doch das schlagkräftigste Argument gegen eine Staatsmacht wie die Russlands.
Wir können hier teilweise absoluten Blödsinn pro oder contra Putin schreiben und niemand hindert uns daran. Noch sind wir dadurch irgendwelchen Repressionen ausgesetzt. Womöglich wird, nach neuesten Erkenntnissen, bei manchen Stellen sehr genau protokolliert, wer was wo schreibt aber schreiben können wir alle, was wir wollen.
Ist das in Russland genauso?
@Dominik: Sagen Sie das denen, die es sich zur Mission gemacht haben, die Unterschiede zwischen demokratischem Rechtsstaat und Diktatur wegzureden.
Da nimmt man sich mal den Abend frei… ;-)
@Zeitzeuge
Da Sie mich direkt angehen mit der Aussage
Mit anderen Worten: Auch bei Augen geradeaus! das Trommelfeuer identischer Beeinflussungsversuche! – da hätte ich doch gerne einen Beleg. Sie werfen mir ja Manipulation von Information vor, und so was lasse ich nicht gerne auf mir sitzen.
@ Dominik
Eine Aussage wie
finde ich zu ernst, als dass sie so einfach nebenbei stehen bleiben könnte – ohne Erläuterung und/oder ggf. Beleg…
@Domink: Merken Sie, wo Sie überhaupt, wo Sie sich mit Ihren [H]hypo(chontrischen)thesen bewegen?
@Dominik
Auf Ihre Frage: Ja. Das russische Internet ist wohl eines der chaotischsten und buntesten Teile des Netzes. Was glauben Sie, woher Nawalni und ähnliche ihre Bekanntheit haben?
Das ist kein Nordkorea und auch keine VR China. Im Moment scheint es eher sogar so zu sein, dass durch die westliche Berichterstattung der englischsprachige Teil der Russen ziemlich verstimmt ist und sich, ähnlich wie in Israel, eine Art Wagenburgmentalität breit macht.
Außerdem habe ich nie die Logik verstanden, warum Menschenrechtsverletzungen in anderen Ländern das Fehlverhalten unserer Medien in Deutschland entschuldigen oder rechtfertigen.
Das Argument „wir sind vielleicht blöd aber die da drüben sind so blöd dagegen sind wir wieder richtig toll“ ist nicht wirklich eins.
@ Vtg-Amtmann
Wer ist denn nun schon wieder Rath?
@ T.W.
Glauben Sie nicht, die NSA und andere lesen hier (heimlich) mit? Wäre schade …
der zapp beitrag ist mal wieder prototypisch für die deutsche „linksintelligentsia“.
es wird keine aber auch wirklich keine intellektuelle Akrobatik gescheut um aus einer lehrbuch annexion aus nationalistisch expansiven motiven mit Gleiwitz Anlass und völkischer Legitimation (russland den russen, russland ist wo russen leben!) irgendwie einen latenten und verwerflichen deutschen Chauvinismus zu konstruieren.
Man muss sich mal den Schwachsinn auf der Zunge zergehen lassen den diese Doppelnamentante zum Terminus Annexion von sich gibt.
„aber die haben ja abgestimmt; das kann ja keine annexion sein“ gehts noch?
der abstimmung ging eine bewaffnete kryptoinvasion voraus inklusive Propagandakampagne die die zentralunkrainische regierung kollektiv als nazis verunglimpfte. alle loyalen ukrainer/krimtartaren usw. wurden kujoniert und eingeschüchtert, das referendum unter besatzung abehalten.
mit frau meier-wipperführts argumentation müsste man schnellstens die Ostmark zurückfordern, da wurde ja abgestimmt also kein annexion, aber ach ne das waren ja „rechte“ die dürfen das nicht… es sei denn es sind die richtigen rechten wie putin (wie würde man dessen innenpolitik wohl in D qualifizieren?) die gegen unsere rechten sind und deswegen schon wieder irgendwie links…
so ungefähr muss die kausalkette bei zapp und konsorten funktionieren.
noch ein schuss narzissmus dazu sonst hat man ja kein media exposure…, et voila.
dieses wirre weltanschauungskonglomerat ist ein typisches Produkt der chronischen Xenophilie eines bestimmten Milieus das sich für keine Despoten Apologie zu schade ist so lange der betreffende irgendwie als resonanzboden für den eigenen diffusen selbsthass herhalten kann.
das hat schon dadaistische züge
@ T.Wiegold:
Damit nehme ich Bezug auf die bisherigen Veröffentlichungen zur „NSA-Affäre“ im Zusammenhand zur Meinungsfreiheit hierzulande, verglichen mit der in Russland.
Einerseits scheint es, nach meinem persönlichen, insbesondere durch Artikel des Guardian, gereiften bisherigem Kenntnisstand so zu sein, dass wir, trotz unserer Rechte, immer damit rechnen müssen, dass staatliche Stellen öffentlich und digital getätigte Kommunikation mitzeichnen.
Andererseits wird hier niemand daran gehindert, seine eigene Meinung frei zu äußern und läuft nicht Gefahr, sich damit Repressionen staatlicher Instanzen auszusetzen.
Dies steht im Kontrast zu Russland, wo kritische Äußerungen von vornherein unterbunden werden oder die jeweiligen Autoren mit Konsequenzen seitens der Staatsmacht rechnen müssen.
@Vtg-Amtmann:
Ich bezog mich mich mit meinem Beitrag auf Ihren von 21:46, in dem Sie die vermeintliche Sinnlosigkeit mancher Diskussionen hier anprangern. Diese Plattform und Diskussion wollte ich als Beispiel einer gelebten FDGO hervorheben.
@JCR:
„Ja. Das russische Internet ist wohl eines der chaotischsten und buntesten Teile des Netzes. Was glauben Sie, woher Nawalni und ähnliche ihre Bekanntheit haben?
Das ist kein Nordkorea und auch keine VR China“
Jein. Was ich bisher gehört habe ist es schon so, das organisierte kritische Stimmen in Russland an ihrer Meinungsäußerung gehindert werden. Das reicht von zusammengeknüppelten Demonstrationen in Moskau bis hin zu abgeschalteten Sendern auf der Krim. Das ist jedoch nur mein subjektiver Eindruck, ich wäre froh, wenn ich mich da täuschen würde.