DroneWatch: Der Fliegende Holländer kommt sieben Jahre später

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Vor ziemlich genau zwei Jahren hatten die Niederlande beschlossen, in den USA Drohnen vom Typ Reaper zu bestellen. Inzwischen ist klar: Das Projekt mit den – zunächst unbewaffneten – Aufklärungsdrohnen wird sich um rund sieben Jahre verzögern – aus finanziellen Gründen. Statt in den Jahren 2017 und 2018 sollen die unbemannten Systeme erst zwischen 2024 und 2025 zulaufen.

Erste Hinweise auf die Verzögerung hatte es schon Mitte September gegeben, als niederländische Medien berichteten, dass aus den vorgesehenen neuen Arbeitsplätzen auf der Luftwaffenbasis Leuwwarden vorerst nichts wird. Als Grund wurde genannt, dass die zunächst eingeplanten 250 Millionen Euro für die Beschaffung der Reaper nicht ausreichten. Inzwischen schrieben örtliche Politiker aus der Region einen Brandbrief ans Parlament, in dem sie auf den raschen Kauf der Drohnen drängten.

Dem Parlament hatte die niederländische Regierung die Probleme bereits Ende Oktober in den Antworten auf schriftliche Fragen mitgeteilt (hier ab Frage 86). In einer Erläuterung zur Debatte über den Verteidigungshaushalt am (morgigen) Mittwoch wird das noch mal deutlicher ausgeführt:

Medium Altitude Long Endurance Unmanned Aerial Vehicle (MaleUAV)
Als gevolg van prioriteitstelling in het investeringsplan is dit project met zeven jaar vertraagd. De ISR-capaciteit komt dus later ter beschikking. Defensie onderzoekt nog of op alternatieve wijze, bijvoorbeeld via een leaseconstructie, in deze behoefte kan worden voorzien.

(Übersetzung mit Hilfe von Google:
Als Ergebnis der Priorisierung der Investitionen verzögert sich dieses Projekt um sieben Jahre. Deshalb wird die ISR-Fähigkeit [Intelligence, Surveillance, Reconnaisance; T.W.]  später zur Verfügung stehen. Das Verteidigungsministerium untersucht derzeit, ob der Bedarf auf andere Weise schneller gedeckt werden kann, zum Beispiel durch Leasing.)

Die niederländischen Streitkräfte hatten sich schon fest auf die neue Fähigkeit eingestellt, wie dieser Beitrag im Magazin des Verteidigungsministeriums zeigt.

(Mit Dank an den Kollegen Hans de Vreij für die Hinweise!)

(Foto: General Atomics)