Neues vom G36: Truppenlösung Schlämmkreide, 7.500 neue Schulterstützen
Im Umgang mit den Problemen des Sturmgewehrs G36 treibt die militärische Führung offensichtlich vor allem eines um – nein, nicht in erster Linie die Treffprobleme der Waffe nach vielen raschen Schüssen. Sondern viel schwerwiegender: Die Schwierigkeit, dass sich das Sturmgewehr verzieht, wenn es (zu lange?) in der Sonne gelegen hat. Das Team Infanterie unter Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, eine der zahlreichen G36-Arbeitsgruppen/Kommissionen, empfiehlt da erst einmal eine Truppenlösung: Schlämmkreide. Damit das Gewehr heller wird und sich bei Sonneneinstrahlung nicht so aufheizt.
Hagemann im Interview der (heute veröffentlichten) Ausgabe der Bundeswehr-Wochenzeitung Bundeswehr aktuell:
Zweitens kommt es darauf an, eine Erwärmung der Waffe zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung – vor allem eine einseitige Erwärmung! – zu vermeiden oder zu minimieren. Wir empfehlen, die Waffe optisch aufzuhellen, also in den heißen Ein- satzgebieten nicht mehr mattschwarze Waffen zu nutzen, sondern das G36 zum Beispiel in einem ockerfarbenen Ton zu halten. Es gibt eine Umtarnfarbe in der Bundeswehr, die bereits jetzt in bestimmten Bereichen der Streitkräfte genutzt wird. Das sollten wir für alle Waffen vorsehen, die im Einsatz sind. Um ein rasches optisches Aufhellen zu ermöglichen und dadurch die Wärmeabsorption der Waffe deutlich zu verringern, empfehle ich als erste Maßnahme, Schlämmkreide zu nutzen.
Das klingt zwar banal, deckt sich aber auch mit den Aussagen von Generalinspekteur Volker Wieker (zum Beispiel hier im Video), sinngemäß steht dahinter: Das mit der raschen Schussabgabe kann man vielleicht bewusst eingrenzen. Mit der Temperatur wird es schon schwieriger.
(Nachtrag aus den Infos von Truppenpraktikern, s. auch in den Kommentaren: Das Umtarnen des G36 mit Schlämmkreide war offensichtlich den Soldaten insbesondere im Afghanistan-Einsatz streng verboten, der Kunststoff hätte ja leiden können. Da wird es doch bestimmt eine neue Weisung des GI geben, mit der die entsprechenden Befehle z.B. in Afghanistan aufgehoben werden?)
Unterdessen gibt’s aber neues Zubehör fürs G36. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bestellte beim G36-Lieferanten Heckler&Koch 7.500 neue Schulterstützen für 768.656,85 Euro. Zwar wird in der Bekanntmachung des vergebenen Auftrags das G36 nicht genannt; allerdings gibt es in der Bundeswehr kein anderes Produkt dieser Firma, das eine derart umfangreiche Lieferung von Schulterstützen erklären würde.
(Dabei muss ich allerdings anmerken, dass die Bekanntmachung insgesamt ein bisschen merkwürdig ist: So werden die Teile dem Bereich Schutzausrüstung (nuklear, biologisch, chemisch, radiologisch) zugeordnet, der angegebene Link führt auf die Seite einer Firma, die solche Schutzausrüstungen herstellt… Vielleicht ist ja auch alles ganz anders.)
(Bereits aufgelaufene Kommentare zu dem Thema verschiebe ich hierher.)
Das soll ein Witz sein, oder? Man setzt eine Arbeitsgruppe ein und DAS Ergebnis kommt raus? Was haben die denn die ganze Zeit gemacht?
Tag 1: Vorhandene Lösungsansätze der Truppe aus Afghanistan diskutiert und bis zum Mittagessen beschlossen.
Tag 2 – Tag Unendlich: Morgens der Kaffee; bis zum Mittag ein paar Meetings mit Diskussion über den Vortag, anschließend gemeinsames Mittagessen und danach gemütlich zum Sport……
ahm… joa…. dafür braucht es natürlich eine Arbeitsgruppe um den Herrn GenInf.
Tut mir leid, aber wenn auf dem Weg von ‚unten‘ nach ‚oben‘ die Wortwahl nicht so verändert werden würde, dass aus einem ‚Brauchen wir unbedingt!‘ ein ‚Wäre schön, muss aber nicht unbedingt!‘ wird, so wären diese Lösungen gar nicht benötigt gewesen, weil die Probleme dazu gar nicht entstanden wären…
Das läuft mittlerweile so bunt, dass mich Kommilitonen fragen, ob die Presse recht hat. Sogar die totalen Ökos und Linken unter den Studenten finden es mittlerweile komisch, wie eine Führungspersönlichkeit ihren – ich nenns mal so – Mitarbeitern in den Rücken fällt.
Man hat mich mit dem Beispiel konfrontiert: „Stell dir mal vor, bei Mercedes würde sich der Zetsche hinstellen und die produzierten Autos als Scheißprodukt darstellen, das macht doch kein Mensch.“ Und das von einer überzeugten Kriegs- und Bundeswehrgegnerin. Da musste ich dann doch ein bisschen Schlucken.
Wenn wir als (naja, ich nur noch Resi) Soldaten von unseren bittersten Gegnern Mitleid bekommen, sollte sich die Führungsetage mal entscheiden, wie oft sie uns noch den Dolch in den Rücken rammt. Oder mal die Presse anpfeifen, was der Terz soll.
Und schon komm ich vom Thema ab. Mannomannn ey.
@Memoria: Bestellte Gewehre? Ja da war mal was. Wenn man allerdings betrachtet, dass die Regionen Kunduz und Taloquan sich lautstark nach Hilfe bei den Deutschen und in Kabul erkundigt haben, weil denen der Arsch auf Grundeis geht, da die Taliban an die Tür klopfen, der IS auch und man seit „Taliban ante Portas“ aus Kunduz nix mehr gehört hat, dann mache ich mir sehr wenig Hoffnung jemals wieder was von dieser Gewehrbestellung zu hören. Vermutlich weiß die Truppe, die die Gewehre bekommt auch nix neues.
Bin mal gespannt wann die Weißung des Herrn GenInf bei den entsprechenden Mailverteilern durchkommt.
Auch hat man unter de Maizère schon wegen der Treffergenauigkeit gemeckert, daran wollte sich aber unter Ministerin vdLeyen niemand mehr erinnern. Ich hatte es auch davon mit meinen Kommilitonen. Keiner wollte oder konnte sich dran erinnern. Ein zufällig vorbeigehender Professor, meinte sich dunkel dran erinnern zu können, mal was gehört zu haben. Allerdings nicht aus den Nachrichten, sondern von einem Freund und Kollegen der Familie, der bei H&K arbeitet. Oder so.
Mein Beitrag wird schon wieder viel zu lang und ich komme vom hundertsten ins tausendste.
Zusammenfassend: Man braucht also eine Arbeitsgruppe von hohen StOffzen und einem General, damit man schon bekannte Lösungen durchsetzt? Ernsthaft?
Naja, ich bin während meiner aktiven Zeit damals StOffzen und Offzen nur aus Neugierde gefolgt.
Außer dem G1, mit dem konnte man arbeiten und auch mal in seinen seltenen Pausen nen Kaffee trinken und über hohe Politik diskutieren.
Ich hoffe das die anderen Arbeitsgruppen auf bessere Lösungen als „Neues Gewehr kaufen“ kommen.
Vielleicht mal bei Hornbach vorbeischauen, die verarbeiten Panzerstahl zu Hammer, vielleicht können die auch Gewehre draus machen.
@Ex-HG jetzt Student
Sie beschreiben die normale Situation der BW.
Erst wenn es wieder Tote gibt, oder es politische Stimmen kostet, wird sich sofort Etwas ändern.
MkG…
Studieren Sie bitte erfolgreich zu Ende, dann haben sich solche Gedanken eh erledigt;)
@Ex-HG jetzt Student
1. Die Aufgabe des GenInf ist klar und eindeutig abgegrenzt: Es geht um die NUTZUNG des G36.
Er hat keine Befugnisse ein neues Gewehr zu kaufen.
Er sollte Vorschläge machen, wie man im „hier und jetzt“ mit dem G36 sein Aufträge bestreiten kann.
2.
„Man braucht also eine Arbeitsgruppe von hohen StOffzen und einem General, damit man schon bekannte Lösungen durchsetzt?“
Offensichtlich haben Sie keine Ahnung wie das AusbZInf gegliedert ist.
Die hohen StOffz von denen Sie sprechen gibt es da nicht. 1x BG, 1x Oberst. Das war es.
D.h. die Arbeitsgruppe wird vermutlich aus einsatzerfahrenen Offizieren im DGrad Hptm/Maj und ebenfalls einsatzerfahrenen HptFw/StFw bestehen.
Eben die Praktiker, die wissen was sie tun.
Noch Fragen?
Oh weia…da waren die abgezogenen RC-Nordler aus dem Affenkäfig mal wieder fündig geworden.Leider muss ich meinen Vorrednern zustimmen. An Stelle einer Verbesserung und eines Austausches des falsch konstruierten Rohres wird rumgedocktert. Vermutlich möchte man sich keine Blösse geben und keine Verantwortung überrnehmen. Einzige Vorgehensweise die richtigen Änderungen durchzusetzen sind fatalistischerr Natur.
re: Hans Schommer
Das Thema „Verwendung von Schlämmkreide zur Aufhellung des Gehäuses G36“ bewegt sich offensichtlich auf dem Level „Richten des MG3 Rohres bei der Depotinstandsetzung“! (Wobei,- ist ein mit Schlämmkreide aufgehelltes Gehäuse eigentlich unter dem Aspekt „Tarnung“ sinnvoll?)
Bleibt die bislang (scheinbar) unbeantwortete offene Frage, wie verträglich Schlämmkreide (also Calciumcarbonat in einer spezifischen Form) mit dem Polyamid-Gehäuse des G36 ist?
Aber vermutlich hat man das qualifiziert im Vorfeld der Empfehlung abgeklärt und ist sich bewußt wie Calciumcarbonat mit Polymer und Feuchtigkeit reagiert …
Nicht das Umtarnen des G36 mit Schlämmkreide war damals verboten sondern das Umtarnen mit „Revel“ Farbe.
@T. Wiegold
Bei Spiegel.de poppt gerade ein neues Waffenproblem auf. Stichwort: ehemaliger KSK Soldat
re: T.Wiegold
Bin jetzt schon gespannt darauf, wann das Thema „MG5“ – im Zusammenhang mit den beiden Auftragsbekanntmachungen – noch einmal hochpoppt …
re: Ex-HG jetzt Student | 20. Juni 2015 – 22:43
Die Ministerin hat auch nie von einem „scheiß Produkt“ gesprochen. Dann wären nämlich auch andere Folgerungen notwendig gewesen. Z.B. sofortiger Waffenaustausch in den Einsätzen
Sie sagte: „Das G36, in seiner heutigen Form, hat in der Bundeswehr keine Zukunft.“
…und das wird die Frau, mit dem Wissen aus dem Abschlussbericht, ja wohl noch sagen dürfen, oder?
Zumal der Begriff Zukunft ja durchaus dehnbar ist. Zukunft ist in zwei Minuten, aber eben auch in 5 Jahren.
Die Spiegel-Story wg. KSK habe ich gesehen; geht um die Frage, inwieweit da jemand eine Ausschreibung quasi selbst gefertigt hat, von der er dann auf Firmenseite wiederum profitiert… Aber hey, es ist Wochenenende, und ich kann nicht auf alles eingehen.
Es wäre zu schön um wahr zu sein, wenn sich das Bundeskartellamt an dem Fall festbeissen würde. Derer Doubleten gibt es nämlich viele und dann muß die Staatsanwaltschaft, ob diese will (soll, darf, kann) oder auch nicht. Ich denke da nur an das Luftkissenfahrzeug für Spezialkräfte bzw. den 3ten Anlauf samt seiner 2 russischen Vorgänger.
Ansonsten sehe ich das ganze „G36-Getöns“ langsam als bewußten Pausenfüller sowie als Ablenkungsmanöver des BMVg um von erheblich schwerwiegenderen Problemen abzulenken, für die man keine Lösungen hat bzw. die beweisen, daß es noch schlimmer ist bzw. geworden ist, als im KPMG-Gutachten samt vorheriger Ampelliste berichtet!
re: Vgt-Amtmann
Vor diesem Hintergrund wäre vielleicht doch einmal interessant zu wissen, wer wann aus welchem Dienstposten (und wie?) bei der Bw oder dem BMVg ausgeschieden ist und seine Karriere bei einem der Lieferanten der Bw/dem BMVg zeitnah fortgesetzt hat?
Wobei sicherlich nicht der Sachverhalt an sich interessant ist, sondern eher ein möglicher Zusammenhang zwischen der Aufgabe im übertragenen Dienstposten und der späteren Tätigkeit ….
Ansonsten: Gibt’s eigentlich einen Update auf die Ampelliste;- oder läßt man/frau das jetzt mal „so vor sich hinköcheln“ …
@audio001: Man sollte davon ausgehen, daß es ein Update gibt bzw. ein solches am entstehen ist und das Ergebnis dürfte gar fürchterlich sein sowie alles Vorangegangene der Lügen strafen, sofern es denn bei den bisherigen Systemimmanenzen bleibt. UvdL und KS können m.M.n. nur noch guten Willen zeigen und Schadensminimierung betreiben. Den Karren bekommen auch diese nicht mehr aus dem Dreck, den haben zig Vorgänger und dies in Masse mit opportunistischen Billigungen des Parlaments in diesen hineingefahren ( siehe German Deal)!
@Orbit | 21. Juni 2015 – 0:30
„An Stelle einer Verbesserung und eines Austausches des falsch konstruierten Rohres wird rumgedocktert.“
Es geht um Fragen der AKTUELLEN Nutzung.
Nicht mehr, nicht weniger.
Das spielt eine Änderung des Rohrs keine Rolle, weil das nicht im Rahmen einer Sofortmaßnahme geschehen kann.
@all
Einfach mal bei SPON „G36-Sondermission“ suchen, da ist der spezifische und genau abgegrenzte Auftrag, den der GenInf bekommen recht gut beschrieben.
Damit lösen sich die meisten Fragen und Kritikpunkte in diesem Faden in Luft auf…
re: Koffer
Wenn ich die bisherige im blog geführte Diskussion mal aus meiner persönlichen Sicht zusammenfasse, dann geht es doch hier dem Anschein nach nicht nur „um das Rohr“, sondern auch um das Zusammenwirken der unterschiedlichen Werkstoffe bei thermischer und mechanischer Belastung, unter Zugrundelegung bestimmter Schusszyklen und unter Einbezug bestimmter Umweltbedingungen!?- Oder habe ich das falsch verstanden?
Dass die Waffe den Technischen Lieferbedingungen nach deren Anforderungen erfüllt, sei hier noch einmal ausdrücklich erwähnt …
Wobei – wenn ich mir das recht überlege – 102,48 Euro für ein Stück Schulterstütze, bei einer Abnahmemenge von 7.500 Stück, nicht gerade wie ein Schnäppchenpreis für den Auftraggeber klingt? (So diese denn tatsächlich für das G36 verwandt werden sollen und nicht für eine andere Waffe mit aufwendigerem Schulterstützen-Konstrukt?)
Da wäre ich doch glatt mal gespannt darauf, was an Anforderungen in den „Technischen Lieferbedingungen“ für die besagte Schulterstütze steht!
Und wie sich der Tag der Zuschlagsentscheidung (sollte es sich um eine Schulterstütze für das G36 handeln) in das Gesamtszenario der Diskussion um die Zukunft des G36 im BMVg einpaßt.- Na ja, das wird sich sicher aufklären …
@audio001 | 21. Juni 2015 – 11:41
[Zusammenfassung Treffgenauigkeit]
Stimmt. Wieso?
re: audio001 | 21. Juni 2015 – 8:22
Was an einer beige-braunen Waffe jetzt bzgl. Tarnung ungünstig sein soll kann ich nicht ganz nachvollziehen. Schwarz ist in der Regel die schlechteste Tarnfarbe, weil in der Natur fast nicht natürlich vorkommend…. . Vermutlich verwirrt das Wort „Kreide“. Nein, die
genannte Schlämmkreide hat nicht den Farbton „Weiß“. Man sieht das auch ganz gut auf dem Bild in der Bw Aktuell.
Die Verträglichkeit der Umtarnfarben (umgangssprachlich Schlämmkreide) mit der Waffe wurde seinerzeit (ISAF bis 2013) für unbedenklich befunden.
Leute, es wird langsam albern, inklusive General. Wir können uns bald über die exakte Haarfarbe der Helmfrisur unterhalten.
re: Vtg-Amtmann | 21. Juni 2015 – 14:55
Der Fachbegriff für ihren und meinen jetzigen Kommentar: Füllfunk!
re: Ungedienter (Zitat: „Zum CPV-Code 35113200. Der Einkäufer hat den Code genommen der ihm in der Kategorie noch am nächsten passend schien.“)
Interessant ist schon, dass die Beschaffung dieser Schulterstütze nicht unter CPV Code 35340000 „Teile von Feuerwaffen und Munition“ geführt wurde!?- Klar, kann das natürlich ein banaler Zuordnungsfehler gewesen sein!- Sollte aber sicherlich mal hinterfragt werden.
Und wenn man mal über einen längeren Zeitraum die Ausschreibungen verfolgt, dann fallen einem ab und zu noch andere Beschaffungen irgendwie auf!
Zum Beispiel die vom 11.06.2015 („201277-2015 11.06.2015 DE-Koblenz – Teile von Feuerwaffen und Munition“) von Teilen für das MG3, Auszug:
II.2.1)Gesamtmenge bzw. -umfang:
12 000 EA V/N 1005 12 140 7552, Verschlusskopf;
11 000 EA V/N 1005 12 140 7556, Griffstück;
8 500 EA V/N 1005 12 147 9087, Vorholer.
Geschätzter Wert ohne MwSt: 2 689 352,90 EUR
und
II.3)Vertragslaufzeit bzw. Beginn und Ende der Auftragsausführung
Beginn 15.10.2015. Abschluss 16.11.2015
Die Quellenangabe hierzu: http://www.icc-hofmann.de/cgi-bin/SimpleSFgate?language=German&verbose=1&listenv=TABLE&application=icc_index&convert=&converthl=&refinequery=&formintern=&formextern=&transquery=baainbw*&_lines=&multiple=0&descriptor=thor:210%2fDB_TED_DE|425|9880|201277-2015%2011.06.2015%20%20DE-Koblenz%20-%20Teile%20von%20Feuerwaffen%20und%20Munition|TEXT|thor:210|%2fhome%2fwais%2fwais-sources%2fDB_TED_DE|0%209880%20%2fhome%2fwais%2fdb_ted_de%2f201277-2015.txt .
Für alle denen die zu beschaffenden Teile nicht mehr ganz so parat sind, ein Schnittbild MG3 unter https://de.wikipedia.org/wiki/MG3#/media/File:Schnittbild.MG3.jpg .
Sicher gibt es jemanden, der die Beschaffung „dieser Mengen“ – vor dem Hintergrund des sukzessiven Austausches MG3 gegen MG5 – kommentieren kann …
@Schlammzone :
Schlämmkreide war schon immer bedenkenlos.
Das erste selbständige nichtautorisierten Aufbringen von Abtarnfarben („Revel“ Farbe) wurde 2008 von den Fallschirmjägern durchgeführt. Die Waffen waren damals dann nicht mehr nutzbar.
@T.W.:
Das Umtarnen des G36 mit Schlämmkreide war NIE den Soldaten insbesondere im Afghanistan-Einsatz streng verboten. Sondern siehe oben!
@audio001 – merkwürdige CPV Codes finden sich immer wieder bei der Beschaffungsstelle (= rechtsdeutsch) der Bundeswehr. Aber: die CPV Codes werden von der EU grundsätzlich nur in einer Exceltabele übergeben, die merkwürdig formatiert ist. Man muss also scrollen, bis der Arzt kommt. Ich wage mal zu behaupten, dass deswegen falsche CPV Codes öfters vorkommen. Wenn dann in der OE nicht die Toleranz herrscht (entgegen der EU Verordnung) einen übergeordneten – aber sinnhaften – Code zu nehmen, kommt soetwas raus. Ich habe das vor allem angemerkt, damit niemand die transatlantische Verschwörung gegen die SU äh Russland daraus orakelt. Schönen Abend und frohen Wochenanfang!
re: audio001 | 21. Juni 2015 – 15:21
kann einer der Gründe womöglich sein, das die für das MG5 geforderte Lafetten-Schnittstelle a la MG3, nun doch nicht „einwandfrei funktionierend“ also nicht existent ist – obwohl gefordert?
re: Peter Pan
Bin mir nicht ganz sicher, aber war da nicht auch schon was mit „Schußbelastung“ und „erhöhten Verschleiß“ beim MG3 in Lafetten?- Sollte sich da möglicherweise ein (altes) Problem u.U. wiederholt haben!? (Hat aber sehr wahrscheinlich nichts mit der Beschaffung der Griffstücke für das MG3 zu tun!?)
Gibt’s eigentlich schon die Freigabe für das MG5 mit FLW 100 und für die Lafette 1530?
Inwiefern führt denn die Lackierung von Handwaffen mit Revell-Farben (die es sowohl als wasserverdünnbare Acrylfarben wie auch als lösungsmittelhaltige Enamel-Fraben gibt) zu deren nachfolgender „Unnutzbarkeit“? (Siehe Kommentar von Hirnschmalz | 21. Juni 2015 – 19:59 )
Und BwInfo ist sich nicht zu Schade die Allgemeinplätze zum Gebrauch G36 bei RSM zum Besten zu geben. Peinlich, AGA-AusbInhalte im Einsatz. Haltepunktverlagerung und, ist’s denn wahr? Kein schnelles Einzelfeuer bei heißgeschossenrm Rohr! Donnerwetter, hat was. Erst den Talib informieren, jetzt nicht?
https://bw2.link/mH8Xk
Hättest Du geschwiegen, wärest du ein Philosoph geblieben!
re audio 001
Ja, da war wohl was mit „erhöhtem“ Verschleiss in den MG3 Lafetten :-)
Meines Wissen gibt es noch keine Freigaben für das MG5 mit FLW 100 und für die Lafette 1530
FAZ vom 28.06.2015 („Probleme mit Sturmgewehr Ministerium schaltet wegen G36 Staatsanwaltschaft ein“), Zitat: „Aufgrund vermeintlicher Mängel beim Sturmgewähr G36 hat das Verteidigungsministerium die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Schadensansprüche angemeldet. Die Behörde hat einem Bericht zufolge bereits 2011 gegen Heckler&Koch wegen Betrugs ermittelt.“ und „In der Affäre um das Sturmgewehr G36 hat das Bundesverteidigungsministerium die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und Schadensersatzansprüche beim Waffenhersteller Heckler&Koch angemeldet. „Die gesicherte technische Faktenlage zum G36 liefert nun neue Ansatzpunkte sowohl für die Prüfung etwaiger zivilrechtlicher Rechtsansprüche gegen die Firma Heckler&Koch als auch für mögliche weitere Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft“, sagte ein Ministeriumssprecher der „Bild am Sonntag“. Das Ministerium habe sich „erneut an die Staatsanwaltschaft Rottweil gewandt“.“
Eigendynamisch setzt sich der Prozess der Aufklärung weiter fort…