Neues vom G36: Truppenlösung Schlämmkreide, 7.500 neue Schulterstützen
Im Umgang mit den Problemen des Sturmgewehrs G36 treibt die militärische Führung offensichtlich vor allem eines um – nein, nicht in erster Linie die Treffprobleme der Waffe nach vielen raschen Schüssen. Sondern viel schwerwiegender: Die Schwierigkeit, dass sich das Sturmgewehr verzieht, wenn es (zu lange?) in der Sonne gelegen hat. Das Team Infanterie unter Brigadegeneral Gert-Johannes Hagemann, eine der zahlreichen G36-Arbeitsgruppen/Kommissionen, empfiehlt da erst einmal eine Truppenlösung: Schlämmkreide. Damit das Gewehr heller wird und sich bei Sonneneinstrahlung nicht so aufheizt.
Hagemann im Interview der (heute veröffentlichten) Ausgabe der Bundeswehr-Wochenzeitung Bundeswehr aktuell:
Zweitens kommt es darauf an, eine Erwärmung der Waffe zum Beispiel durch Sonneneinstrahlung – vor allem eine einseitige Erwärmung! – zu vermeiden oder zu minimieren. Wir empfehlen, die Waffe optisch aufzuhellen, also in den heißen Ein- satzgebieten nicht mehr mattschwarze Waffen zu nutzen, sondern das G36 zum Beispiel in einem ockerfarbenen Ton zu halten. Es gibt eine Umtarnfarbe in der Bundeswehr, die bereits jetzt in bestimmten Bereichen der Streitkräfte genutzt wird. Das sollten wir für alle Waffen vorsehen, die im Einsatz sind. Um ein rasches optisches Aufhellen zu ermöglichen und dadurch die Wärmeabsorption der Waffe deutlich zu verringern, empfehle ich als erste Maßnahme, Schlämmkreide zu nutzen.
Das klingt zwar banal, deckt sich aber auch mit den Aussagen von Generalinspekteur Volker Wieker (zum Beispiel hier im Video), sinngemäß steht dahinter: Das mit der raschen Schussabgabe kann man vielleicht bewusst eingrenzen. Mit der Temperatur wird es schon schwieriger.
(Nachtrag aus den Infos von Truppenpraktikern, s. auch in den Kommentaren: Das Umtarnen des G36 mit Schlämmkreide war offensichtlich den Soldaten insbesondere im Afghanistan-Einsatz streng verboten, der Kunststoff hätte ja leiden können. Da wird es doch bestimmt eine neue Weisung des GI geben, mit der die entsprechenden Befehle z.B. in Afghanistan aufgehoben werden?)
Unterdessen gibt’s aber neues Zubehör fürs G36. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) bestellte beim G36-Lieferanten Heckler&Koch 7.500 neue Schulterstützen für 768.656,85 Euro. Zwar wird in der Bekanntmachung des vergebenen Auftrags das G36 nicht genannt; allerdings gibt es in der Bundeswehr kein anderes Produkt dieser Firma, das eine derart umfangreiche Lieferung von Schulterstützen erklären würde.
(Dabei muss ich allerdings anmerken, dass die Bekanntmachung insgesamt ein bisschen merkwürdig ist: So werden die Teile dem Bereich Schutzausrüstung (nuklear, biologisch, chemisch, radiologisch) zugeordnet, der angegebene Link führt auf die Seite einer Firma, die solche Schutzausrüstungen herstellt… Vielleicht ist ja auch alles ganz anders.)
(Bereits aufgelaufene Kommentare zu dem Thema verschiebe ich hierher.)
@Schlammzone
vielen Dank für den Link!
Der Bericht insbesondere die Empfehlungen des Leiters Team Infanterie, könnten auch durchaus einem Satiremagazin entnommen worden sein.
Das ganze ist doch nur noch als Peinlich zu bezeichnen .
re: Schlammzone
Insbesondere der Hinweis auf die „Nutzung von Schlämmkreide“ (zum Aufhellen des Gehäuses des G36) erscheint mir sehr praxisnah und stärkt sicherlich auch nachhaltig das Vertrauen in die Waffe!
Ich denke das die SoldatenInnen im Einsatz dem Dienstherrn dankbar dafür sind, dass er seiner Fürsorgepflicht nunmehr mit „praktischen und unkonventionellen Tips“ nachkommt …
re: Peter Pan
Wobei ich das Ganze sogar als „Real-Satire“ bezeichnen würde!- Und man/frau ist schon richtig gespannt darauf, was als nächstes geschieht ….
Bislang lese ich den Dauerbrenner G-36 zwar mit, mehr aber auch nicht. Jedoch lies mich das Stichwort Schlämmkreide am Verstand Einiger zweifeln.
Schlämmkreide, mittlerer Treffpunkt nach Tageszeit und Haltepunktverfahren. Donnerwetter „Leiter Team Infanterie“, so richtig NEUE Hinweise zur Schießlehre mit Handwaffen.
Im Westen nichts Neues, bei der Schießlehre, Gott sei Dank.
Welche Weisheiten, slapstick, mir fällt nichts mehr ein.
Hab ich es richtig gelesen, da kam der Vorschlag die Schiessbahnen im Lager zu nutzen?
Diese Forderung aus der Truppe in MeS hatte ich schon 2011 gehört. Was ist passiert nichts, dass sind Alles nur Profis:)
Sehr schön auch:
– Amtliche Belehrung durch Stab RC N über den TOffz, dass das G36 nicht mit Schlämmkreide o.ä. zur Tarnung des Gehäuses „beschmiert“ werden darf, da u.U. der Kunststoff beschädigt werden könnte. (ISAF, 1. Halbjahr 2010)
– Hinweis, dass das G36 „mit Schlämmkreide oder noch folgenden Mitteln“ gegen einseitige Erwärmung geschützt werden soll. (nicht-mehr-ISAF, fünf Jahre später)
Realsatire 2015…
Satire? Real Satire? Slapstick? Das ist also sachliche und fundierte Meinung zu einem durchaus ernsten Thema? Wir haben nämlich gerade Menschen mit einem Gewehr im Einsatz, welches von den Medien völlig überzogen in den Dreck gezogen wurde!
Die militär-politische Ebene entsendet einen General in die weite Welt, um die Truppe zu informieren. Was ist daran so unlogisch? Das Ausmaß der G36 „Affäre“ (und mögliche Folgen in der Zukunft) lies die Entsendung eines Oberfähnrichs (und zwei ihn begleitenden Fahnenjunkern) vermutlich nicht zu.
Warum der General der Infanterie? Ja – wer denn sonst?! Schießausbildung, Gefechtsausbildung (Trp, Grp, Zg, Kp), bis vor kurzem Weiterentwicklung und Beschaffung von Handwaffen. Alles aus einer Hand!
Jetzt komme ich mal zum Artikel in der Bw Aktuell…
Die Truppe im Einsatz erhält also Informationen aus erster Hand, z.B. Treffleistung in bestimmten Situationen. Vermutlich (hoffentlich) abgeleitet aus dem Abschlussbericht G36. Was ist daran jetzt so schlimm? Was ist daran mit Satire gleichzusetzen?
Sollte wirklich noch leistungsschwache Munition (Stichwort: heißes Rohr; Streuung) in den Einsatzländern verwendet werden, kann ich dem General nur zustimmen. Weg damit! Satire? Fehlanzeige!
Das Umtarnen von Handwaffen hat die Infanterie in Afghanistan schon immer gefordert. Nämlich zunächst einmal aus Gründen der Tanung. Sollte sich hieraus ein Vorteil bezüglich Treffleistung (Stichwort: Temperatur der Waffe durch Sonnenstrahlung) ergeben muss ich dem General erneut zustimmen. Früher wurden uns für dieses unerhörte Verhalten nämlich Disziplinarstrafen angedroht. („Täterermittlung und Bestrafung wegen Beschädigung von Wehrmaterial!“)
Das Ermöglichen von Schießen zum Erhalt der Schießfertigkeit (oder Überprüfung der Treffpunktlage bei bestimmten Temperaturen) innerhalb -oder im Umfeld- von Einsatzliegenschaften wurde schon immer gefordert. Sollte sich jetzt aus der Causa G36 auch in diesem Themenfeld eine Verbesserung einstellen ist das doch im Sinne aller Soldaten. Die Ablehnung dieser Schießanlagen war ja immer nur der ach so schlimmen Lärmbelästigung geschuldet. Schnelles Einzelfeuer bring mich ja aus dem Dreivierteltakt beim Tanzkurs in Bad MeS! (Und das war jetzt wirklich mal Satire!)
Wenn das „Problemchen“ G36 dazu führt dass auf höchster Ebene über Handwaffen, Waffenmix, Schießausbildung und Gefechtsausbildung geredet wird ist das doch im Sinn aller bodenständigen Soldaten. Basisfähigkeiten des Berufsbildes „Soldat“ werden neu entdeckt und für wichtig erachtet. Toll!
Vermutlich haben wir dann nach der sechsten Affäre eine ganz passable Armee auf dem Hof stehen…
Schlimm, dass dieser Blick auf unser Kerngeschäft immer nur dann möglich ist wenn Kameraden fallen, Kameraden verwundet werden oder die politische Ebene direkt (z:B. mit Rücktrittsforderungen) betroffen ist!
Die Zieloptik und der Verschluss werden sich freuen……Bei Schlämmkreide erhält man je nach Korngröße und härteren Beimengungen (zB Sand) im Schleifmittel unterschiedliche Effekte.
re: Zimdarsen
Vermutlich wird das Umtarnen nicht im Tauchverfahren durchgeführt!
Sondern gemäß der für ISAF (bis 2013) festgelegten Bestimmungen.
Also, wenn ich das mit der Schlämmkreide da lese – da fällt mir nix mehr ein. Das Zeug ist wirklich „der letzte Dreck“ – gerade noch gut genug (da billig und abwaschbar) für die Schneetarnung von Fahrzeugen, Großgerät und Teilen von Infrastruktur. Und damit soll der Landser jetzt sein Gewehr einschmieren. Wie wirklichkeitsfremd, wenn man weiß, wie dieses Zeug beim Zusammentreffen mit Wasser, Fett, Schweiß oder Sand und Staub, im übelsten Fall noch kombiniert miteinander, bei Berührung reagiert.
Wow, für wen ist denn die beeindruckende Summe an 7500 Schulterstützen gedacht (ich unterstellte mal, es handelt sich um die längenverstellbare Version)? Die Infanterie soll sie ja garantiert im Rahmen der G36-Version von IdZ-ES erhalten. Vielleicht für alle Soldaten <1,60m, also den Personenkreis, der seine Waffe dank der nSAK-Anschläge kaum noch vernünftig bedienen kann? Waren wir nicht mal dabei, dass diese Schulterstütze querschnittlich eingeführt wird?
Oder sind wir immer noch dabei, dass nur die Kampftruppen brauchbare Waffen brauchen?
@ Schlammzone
Das Wort, welches Sie suchen lautet „Sarkasmus“ – evtl. verstehen Sie jetzt einige Beiträge besser.
Und Ihren Enthusiasmus in allen Ehren, aber ich erkenne keine wesentliche Verbesserung der Gesamtlage, nur weil jetzt der General Infanterie durch die Einsatzgebiete tingelt und Ratschläge bringt, die die Truppe wahrscheinlich besser (und schon länger) kennt, als ein Schreibtischtäter mit seinen Adlaten.
Ferner sollte auch Ihnen aufgefallen sein, dass das Gewehr nicht durch DIE Medien (kommt jetzt wieder der Mist mit Lügenpresse?!) mit Dreck überschüttet worden ist, sondern durch die Ministerin höchstpersönlich.
Wenn Sie jetzt tatsächlich den Schluß ziehen, dass aufgrund der Tingeltour und des Hypes um das G336 grundlegende Dinge innerhalb des Heeres geändert werden, möchte ich Sie tatsächlich ob Ihres grenzenlosen Enthusiasmus beglückwünschen – auf „höchster Ebene“ über HaWa und Ausblidung zu sprechen, war noch nie sonderlich produktiv und wird es jetzt auch nicht mehr werden, im Gegenteil. Freuen Sie sich auf kommenden Aktionismus in Reinkultur, z.B. das Verbot eines Gummibandes um das Griffstück der Pistole aus versicherungstechnischen Gründen (konstruiertes, aber nicht abwegiges Beispiel).
Edit: Ich weiß nicht, welches Verfahren bezüglich Schlämmkreide bei Ihnen für ISAF bis 2013 genehmigt gewesen sein soll, 2010 war es (wie oben beschrieben) grundsätzlich verboten. Ggf. könnten Sie das näher eingrenzen?
Ohne mir ein Urteil zur Sinnhaftigkeit der Verwendung von Schlämmkreide anmaßen zu können muss ich doch sagen, dass ich nicht nachvollziehen kann wieso es eine Realsatire sein soll, wenn man in Anbetracht neuer Erkenntnisse und Umstände eine einmal gegebene Anweisung revidiert. Zu der so oft angemahnten Fehlerkultur gehört es eben auch, das man Fehler korrigieren kann ohne sich gleich wieder persönlicher Kritik aussetzen zu müssen.
Was wohl eher eine Realsatire ist: Da hat jemand bei dem Gewehr in der Mitte das EoTech HoloSight falsch herum montiert.
Voodoo | 20. Juni 2015 – 13:12:
“ … Was wohl eher eine Realsatire ist: Da hat jemand bei dem Gewehr in der Mitte das EoTech HoloSight falsch herum montiert.“
Ist es nicht peinlich. Mich würde mal interessieren, wo das Foto herkommt. Ich tippe mal auf Seebataillon oder KSK.
@Stephan L.:
Wenigstens geht es nun bei den variablen Schulterstützen mal voran. Die hier genannten Schulterstützen werden wohl nicht für IdZ-2 benutzt, da hierfür komolette Waffen neu beschafft werden.
Nachdem jahrelang die entsprechende Einsatzauswertung ignoriert wurde, wird nun endlich beschafft. Mit der Präzisionsdiskussion hat das n.m.V. nichts zu tun.
Nichts großes, aber immerhin.
re: Voodoo
Ja, das haben sie gut beobachtet. Ich bin ein sehr positiver Mensch. Danke!
Zeigen sie mir bitte das folgende Zitat der Ministerin: „Mit dem Gewehr G36 trifft man keinen Gegner.“
Viel Erfolg bei der Suche!
In Print- und anderen Medien findet man diese Aussage schon. Insbesondere in entsprechend reißerischen Überschriften.
Durch bewusstes Weglassen von Worten wird das Thema nämlich dramatisiert. Das wiederum geschieht vermutlich nicht ohne Grund. Die Presse braucht ja keine kleinen Probleme. Die geneigte Opposition macht den Rest usw. usw..Verkaufen kann man Affären einfach besser.
Was sind jetzt die weggelassenen Wörter? Ich gebe mal einen kleinen Katalog:
-…Zielentfernung von xxx Metern…
-…bei extremen Temperaturunterschieden…
-…bei extrem heißgeschossenem Rohr…
-…bei Verwendung der falschen Munition…
(oder einer Kombination der negativen Parameter)
Das ist auch der Grund für Desinteresse und falsche Wahrnehmung in der Truppe.
Siehe letzte Loyal, Kommentar (pro & contra) „Das G36 ist eine super Waffe…“
Im normalen Dienst- und Schießbetrieb stimmt das nämlich meistens auch.
Die Schwächen beginnen in Extrembereichen, die ein Großteil der Soldaten nie erlebt – zum Glück! Wenn es dann aber zu Extremsituationen kommt (Waffe heißgeschossen) fehlt meistens die wissenschaftliche Trefferauswertung. Ist ja auch schwierig in einer Hinterhalt-Situation irgendwo südwestlich von Kunduz!
Zur Frage bzgl. Schlemmkreide: Stichwort BesAnVH und „Aus dem Einsatz lernen“
(grober Zeitraum 2011-2013). Sie finden das schon im IntranetBw. In einem Blog haben diese Details nichts verloren (manchmal schade, is aber so. Danke für die Nachsicht)
Ich glaub mein Schwein pfeift? Schlämmkreide? Hätte der „Schlämmkreide-General“ Mitte der 90er in die P6- und P66-Werkstoff-Datenblätter geschaut, dann wäre diesem ungeachtet der damaligen und heutigen Schußbelastung gedämmert, daß man in ein Klosettbürstenmaterial kein heißes Rohr einbetten kann! Und genau das erwartete ich auch damals und erwarte es noch heute von jedem Ingenieur der BWB bw. des BAAINBw.
Mir kommt es so vor – BMVgPrInfoStab und PIZ sind ja auch nicht blöde -, werf der Öffentlichkeit und den Medien das G36 hin und wir haben mit dem Rest unserer Probleme (nämlich den Großwaffensystemem bei denen schon der KMPG-Bericht erstunken und erlogen war) unsere Ruhe, weil jeder auf die „Braut des Soldaten“ schaut.
Doch der Herbst kommt bestimmt! UvdL kann nur noch Schadensminimierung betreiben um bis zum Ende der Legislaturperiode aus der Kiste herauszukommen, Fortschritte sind absolut ausgeschlossen und der nächste Rüstungsboard wird dies beweisen sowue un bekannter Manier schönreden.
@EineAußemansicht
„EOTech falsch herum montiert“
uhhhh Fettnäpfchen…
Das ist ein Falke II auf dem G36 und damit richtig montiert. Der geneigte Experte sieht das aber gleich ;)
Anyway…
Leute bleibt mal auf dem Teppich. Die Truppe kann im Gegensatz zum Ministerium nun erstmal kurzfristig mit eben „Trupprnlösungen“ arbeiten. Und eine von vielen ist da jetzt eben die Schlemmkreide. Da interessiert mich das Gewäsch irgendeines TOffz im Einsatz im Übrigen herzlich wenig, wenn dieser erstmal munter Verbote alà „le etat c’est moi“ erlässt ohne mal bei WTD, Hersteller und BWB nachzufragen ob es vielleicht ok ist oder es Alternativen zum färben gibt. (spoiler: gibt es – Schlämmkreide is aber auch ok bei richtigem Verfahren)
Abwarten was sonst noch alles kommt.
re: Hans Schommer
An alle Experten die der Meinung sind das Eotech Holosight auf dem G36 in der Mitte des Fotos wäre falsch herum montiert .
Nur gut das es gar kein Eotech Holosight ist sondern ein FALKE LE Red Dot welches sich im Seebataillon im Truppenversuch befunden hat und so montiert wurde wie es sich gehört!!
Wer keine Ahnung hat schaut einfach mal hier:
http://www.optical-systems.co.uk/en/Brand/Falke/Falke-LE-Red-dot-sight.html
Und es ist Real-Satire wenn das Schlämmen der Waffen im Einsatz seit Jahren verboten wurde weil der Kunstoff davon angeblich Schaden nehmen könnte und plötzlich ist dies die Übergangslösung unseren Oberen Führung. Jahrelang wurden im Einsatz Waffen aufgrund der Schlämmkreide gesperrt und jetzt ist es plötzlich OK?
Aber mich wundert bei der Planwirtschaft in diesen Verein eh nichts mehr. Die Antwort warum man als Offizier Studieren muss kann jeder hier finden:
„Die Unis produzieren Theorietrottel und Langweiler, die beim Abfassen von Bewerbungsschreiben oft in eine schwere Legasthenie verfallen.
Ein Studium hilft zwar, macht aber aus einem Taugenichts kein Talent.“
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier, s. FAQ, i.d.R. nicht statt. T.W.]
Und Talentfreie Offiziere die sich hinter ihrem Vorgesetztenverhälniss verstecken aber nicht mehr in der Lage sind zu Führen und nur bedacht sind mit aller Gewalt die Karriereleiter hinauf zu steigen davon haben wir mehr als genug. Hauptsache Studiert :-)
Jas | 20. Juni 2015 – 14:39:
“ … Das ist ein Falke II auf dem G36 und damit richtig montiert. Der geneigte Experte sieht das aber gleich ;)“
Danke – da fällt mir wirklich ein Stein vom Herzen!
Zur Schlämmkreide: Die ist doch nun wirklich die allerletzte Wahl. Davor kommt noch die Wasserfarbe aus dem Malkasten.
Typisch BW. Die Soldaten im Einsatz wollten mit Schlämmkreide ein Notlösung schaffen und durften nicht, aber jetzt fällt der BW-Führung nichts ein außer diese Notlösung übernehmen zu wollen, anstatt einfach 10.000 neue G36 in Sandfarben zu kaufen oder das HK 416 oder das HK 417 zu bestellen, welche in Sandfarben angeboten werden.
Um den OT mit EOTech vs. Falke II nicht weiter aufzublähen: Ein Klick aufs Bild macht es nicht nur groß, sondern führt auch zu der Fotostrecke bei Flickr, aus der hervorgeht, dass das Foto bei Noble Jump in Zagan entstanden ist. Also diese Waffe irgendwo im Umkreis von PnzGrenBtl371 zu verorten ist, ggf. aber auch bei einem der Unterstützungsverbände.
re: Hans Schlommer
Der aufmerksame Leser kann ja auch lesen, dass Schlämmkreide lediglich die Sofortmaßnahme darstellt. Mittelfristig ist dann die Bereitstellung von professioneller Waffenfarbe angedacht.
Wasserfarben befinden sich vermutlich auch nicht im Bestand der Bundeswehr. Farbe (Schlämmkreide) in den entsprechenden Farbtönen (beige, braun, weiß, grau) ist jedoch bereits eingeführt und somit sofort verfügbar.
Es geht also um einfache, sofort umsetzbare, Truppenlösungen.
Nach dem alten Grundsatz: Es ist einfach – es geht schnell – es funktioniert? Dann ist es optimal für den Krieg geeignet!
Meine Meinung zu Menschen, die dem Seebataillon bzw. dem KSK die falsche Montage von Visiereinrichtungen unterstellen, behalte ich jetzt mal für mich.
@Schlammzone | 20. Juni 2015 – 12:41
+1
@Voodoo | 20. Juni 2015 – 13:12
„nur weil jetzt der General Infanterie durch die Einsatzgebiete tingelt und Ratschläge bringt, die die Truppe wahrscheinlich besser (und schon länger) kennt, als ein Schreibtischtäter mit seinen Adlaten.“
Ich habe keine Ahnung, was Sie mit diesem Post geritten hat, aber man kann über den GenInf vielleicht vieles sagen, aber sicherlich nicht, dass er ein „Schreibtischtäter“ ist.
Sowohl bezüglich Ihrer konkreten Wortwahl, als auch von Ihrer generellen Zielrichtung in diesem Fall sollten Sie vielleicht ETWAS zurück rudern :(
@all
Ich habe keine Ahnung, was derzeit hier im Forum los ist, aber die negative, defätistische und alles in Frage stellende Grundhaltung ist schon erschreckend.
Da gibt jemand, der exakt dafür verantwortlich ist konkrete Hinweise um ein medial-psychologisch-taktisches Desaster zu bewältigen, welches erhebliche Unruhe in der Truppe verursacht.
Er macht es sachlich und mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln.
Er wählt ein Mittel (Schlämmkreide), welches vielleicht nicht perfekt, aber zumindest hinreichend ist und vor allem schnell umsetzbar und bereits in Jahren im Einsatz erprobt.
Denn im Gegensatz zu dem, was hier mehrere „Fachleute“ schreiben, ist der Einsatz von Schlämmkreide im ISAF Einsatz schon lange nicht mehr generell verteufelt!
Also sollte man eigentlich meinen, dass sich hier positive Rückmeldungen ergeben.
Aber das Gegenteil passiert gerade.
Da stelle ich mir die Frage: was hätte der GenInf anders machen sollen? Schweigen und damit etwas unterlassen, was in seiner Aufgabe und Fähigkeit steht?
Ooh, ich hab’s: Eine Zeitmaschine erfinden, in die Vergangenheit reisen und der Ministerin den Mund verbieten.
Uups, habe ich das jetzt laut gesagt?!
@Schlammzone | 20. Juni 2015 – 15:31
+2
re: Closius
Na endlich! Darauf hab ich ja schon lange gewartet: HK 416 und HK 417.
Am Höhepunkt (hoffentlich) einer Affäre braucht die Leitungsebene jetzt noch einen beschaffungstechnischen Schnellschuss!
Einfach mal ein paar Millionen in ein neues Produkt stecken. Ausbildung an den neuen Waffen, ich spreche hier von Drillausbildung an Waffen und Zubehör, braucht ja kein Mensch. Allein die Umschulung von bewegungstechnischen Automatismen (z.B. Ladetätigkeiten, Störungsbeseitigung) wird leider Monate dauern.
Austauschen der Waffen und gut ist es. Wie kurzsichtig!
Freue mich jetzt schon auf die Schlagzeile in der Bild Zeitung:
„Sicherheitsüberprüfung: Soldat erschießt Kameraden mit der neuen Wunderwaffe! War er ausreichend Ausgebildet? Bild spricht mit dem Unglücksraben!“
@Schlammzone | 20. Juni 2015 – 15:50
+1
re: Koffer | 20. Juni 2015 – 15:44
Der Part mit der Zeitmaschine gefällt mir gut!
Dann aber bitte etwas weiter in die Vergangenheit reisen:
Wir befinden uns also bei der Grundsteinlegung des G36.
Bw Vertreter: „Man sollte auch bei extremer Hitze und Kälte möglichst wenig Trefferablagen haben. Der Soldat muss auch mal 90 oder 120 Schuss in schneller Folge schießen können.“
HK Mitarbeiter: „OK, dann nehmen wir das etwas stärkere Rohr und den anderen Kunststoff. Kostet dann 35 Mark pro Waffe mehr.“ Bw Vertreter: „Top! So machen wir das. Hat mich gefreut mit ihnen Geschäfte zu machen.“
Schlammzone | 20. Juni 2015 – 15:31:
“ … Farbe (Schlämmkreide) in den entsprechenden Farbtönen (beige, braun, weiß, grau) ist jedoch bereits eingeführt und somit sofort verfügbar.
Es geht also um einfache, sofort umsetzbare, Truppenlösungen.“
Erstens ist Schlämmkreide keine Farbe, und zwotens ist dieser Stoff für das Schaffen einer wärmereflektierenden Oberfläche auf einem Waffengehäuse aus den hier im Faden schon mehrfach genannten Gründen die allerletzte Wahl. M.E. sogar ein „Unding“.
Nicht mehr und nicht weniger schrieb ich zuvor.
re: Hans Schlommer
Bitte um Aufklärung durch einen Fachmann. Warum ist Schlämmkreide die aller letzte Wahl bzgl. Wärmestrahlungsreflexion von Sonnenstrahlung?
Es geht hier ja um den Reflexionsunterschied von „Schwarz, matt“ und „Beige, matt“.
Danke!
@Schlammzone | 20. Juni 2015 – 16:16
„Der Part mit der Zeitmaschine gefällt mir gut!“
Danke ;) Mir aber eigentlich nicht ganz so, weil er meinem Frust über den Defätismus in diesem Faden Ausdruck verleihen sollte…
„Wir befinden uns also bei der Grundsteinlegung des G36.
Bw Vertreter: „Man sollte auch bei extremer Hitze und Kälte möglichst wenig Trefferablagen haben. Der Soldat muss auch mal 90 oder 120 Schuss in schneller Folge schießen können.“
HK Mitarbeiter: „OK, dann nehmen wir das etwas stärkere Rohr und den anderen Kunststoff. Kostet dann 35 Mark pro Waffe mehr.“ Bw Vertreter: „Top! So machen wir das. Hat mich gefreut mit ihnen Geschäfte zu machen.““
Ja, das wäre natürlich ein Traum.
Und dann vielleicht in die „Mittelzeit“, als wiederholt und mehrfach aus der Truppe andere Schulterstützen, Optiken und picatinny-Schienen gefordert wurde (also die wirklich wichtigen Dinge, die in diesem medial-politischen Zinnober derzeit vollkommen untergehen).
Sagt die Truppe zum HA: brauchen wir. Sagt das HA zum BWB: brauchen wir. Sagt der Haushaltsausschuss zum BMVg: bekommt ihr.
So schön können Träume sein…
@Hans Schommer | 20. Juni 2015 – 16:26
Und welche bessere, truppentaugliche und sofort umsetzbare Lösung bieten statt dessen an?
@ Koffer
Bzgl. GenInf: „Schreibtischtäter“ war ggf. in der Wortwahl zu drastisch, aber hier wird eine „Lösung von oben“ propagiert, die so mit Sicherheit eher von unten kam – die Truppe brauch also niemanden (und schon gar kein Team Infanterie), der ihnen ihre eigenen Vorschläge erklärt bzw. zum Besten gibt.
@Schlammzone / @ Koffer
Verteufelt war die Lösung nie, dafür aber per schriftlichem Befehl verboten (inkl. der Nutzung von Krylon Spray etc.), z.B. im 22. Ktgt ISAF – fragen Sie zur Not mal bei G4/J4 oder dem MatErhalt ihrer Wahl. Allenfalls wurde die Färbung nach dem Verbot noch durch die unmittelbaren Vorgesetzten toleriert, was aber nichts an der Sachlage ändert.
re: Voodoo
Tja, so ist das Leben. Die gleiche Idee von zwei verschieden Menschen wird unterschiedlich bewertet.
Truppe will Waffen tarnen. Nein!
General will Waffen schlämmen: Sehr gut! Machen!
In der Betrachtung ist das natürlich nicht sehr schön. Wir sind doch alle Kinder Gottes.
Am Ende haben wir aber den Wunsch der Truppe umgesetzt und die Wärmeproblematik des G36 minimiert. Und nur um das geht es!
Und im nächsten Leben werden sie dann General! Dann sind sie der „Bestimmer“!
@Voodoo | 20. Juni 2015 – 16:44
„Bzgl. GenInf: „Schreibtischtäter“ war ggf. in der Wortwahl zu drastisch, aber hier wird eine „Lösung von oben“ propagiert, die so mit Sicherheit eher von unten kam“
1. ja und 2. ja
Ja und?
„die Truppe brauch also niemanden (und schon gar kein Team Infanterie), der ihnen ihre eigenen Vorschläge erklärt bzw. zum Besten gibt.“
Es ist die Aufgabe des GenInf genau das zu tun, denn aus der Truppe kommen zahllose Vorschläge, einige sinnvoll, einige hirnrissig. Dafür gibt es Sachverstand an den Schulen (und irgendwann, wenn der Aufbauprozess abgeschlossen ist auch wieder im AHEntwg) um die guten von den schlechten zu unterscheiden.
Die guten weiterzugeben und die schlechten zu verbieten.
„dafür aber per schriftlichem Befehl verboten (inkl. der Nutzung von Krylon Spray etc.), z.B. im 22. Ktgt ISAF – fragen Sie zur Not mal bei G4/J4 oder dem MatErhalt ihrer Wahl. Allenfalls wurde die Färbung nach dem Verbot noch durch die unmittelbaren Vorgesetzten toleriert, was aber nichts an der Sachlage ändert.“
Das ist doch alles bekannt, aber es ist Schnee von gestern (oder in Bezug auf ISAF/RSM Staub von gestern), die Befehle sind schon jahrelange aufgehoben und durch zielführende Vorgaben nach dem Motto: wann, was, wie ersetzt.
Nicht im gestern, sondern im heute leben! ;)
(Keine Angst, ich bin sowas von im heute ;-) )
Und was mich am meisten freut: Alles ist ja jetzt toll und bunt in der Inf, dann kann ja nichts mehr schiefgehen! Alles Schnee von gestern, was stört mich da meine TrGttg, die mich für dumm verkaufen möchte – hauptsache es geht vorwärts in der Sache ;-)
Wenn dass also der Weisheit letzter Schluss ist, bin ich froh, dass meine „Heimat“ in Munster liegt – da ist auch nicht alles toll, aber wenigstens pflegt(e) man da noch Tacheles.
Hi@all!
Ich möchte dem „Menü“ etwas Senf hinzufügen.
Ich bin kein G36-Nutzer, mich hat noch das G3 verprügelt.
Ich finde es vernünftig und richtig das Wärmeaufnahmeverhalten des G36, welches Aufgrund seiner Oberflächenstruktur und Farbe einem idealen „schwarzen Körper“ nahe kommen dürfte, zu verbessern.
Das kann mit einer glatteren und/oder hellen Oberfläche ereicht werden. Schlämmkreide erfüllt davon zumindest einen Punkt.
Ich halte ihn nicht für optimal, da die Adhäsion ohne weitere Bindemittel nur gering sein dürfte. Zusätzlich kann das Material einen abrasiven Effekt an ungewünschter Stelle hervorrufen. Zum Beispiel in einen Handschuh eingearbeitet hinterläßt es auf optischen teilen „Mattierungen“. Im Prinzip ist ja in Scheuermitteln auch kein anderer Wirkstoff drin.
Alternative Oberflächenbeschichtungen enthalten dafür oft Stoffe die mit Kunststoffen reagieren/Veränderung hervorrufen.
Von Seiten der Industrie scheint man sich des Wärmeproblems (+Tarnung) dahingehend bewußt zu sein, dass der Kunststoff der Gewehre auch in anderen Farben als Schwarz erhältlich ist.
Womit man(n) zum Kern des Problems kommt:
Es ist eine Frage des „Wollens“ (Will Auftraggeber neueTeile/Geld ausgeben/ernsthaft nachbessern/planen). Können tut die Industrie das was benötigt wird anscheinend.
Daher ist das verwenden von Schlemmkreide ein günstiger workaround mit dem etwas „Willlen“ gezeigt wurde.
Billig ists zudem und auch reversibel wenn unsere Jungs zuhause wieder im schwarzen Nadelwald üben ist die Tarnung auch perfekt.
MfG WL
Wer Rechtschreibfehler,Sarkasmus etc. findet darf sie behalten und sammeln.
@Voodoo | 20. Juni 2015 – 17:10
„Wenn dass also der Weisheit letzter Schluss ist,“
Nein, es sind truppentaugliche Sofortmaßnahmen.
Dafür gibt es den GenInf. Für Grundsatzlösungen ist da AHEntwg und das BAAINBw da.
Was hätten Sie denn gemacht? Geschwiegen, keine Vorschläge gemacht und damit wissentlich Ihre Pflicht verletzt?
„bin ich froh, dass meine „Heimat“ in Munster liegt – da ist auch nicht alles toll, aber wenigstens pflegt(e) man da noch Tacheles.“
Wenn wir in die Truppengattungsknatterei einsteigen wollen, hätte ich da einige Pfeile im Köcher ;)
re: Voodoo
Der letzte Eintrag ist jetzt aber arg kryptisch. Ich kann da leider keinen Inhalt erkennen.
Truppengattungs-Bashing ist jetzt auch nicht wirklich lösungsorientiert.
Zumal der Gen. d. Infanterie und sein Team nicht nur für die Infanterie zuständig sind.
Siehe Bw Aktuell: Vom Generalinspekteur der Bundeswehr Beauftragter für die Nutzung des G36. Also erstreckt sich der Wirkungsbereich vermutlich auf die Streitkräfte.
Am Ende kommt dann raus, dass es beim G36 nie ein Problem gab…..
re: xyz
Der mediale Rückwärtssalto der Ministerin ist dann aber eine parteipolitisch schwierige Figur.
Gut, sportlich sieht die Dame ja aus.
Schönen Abend!
@xyz | 20. Juni 2015 – 17:52
„Am Ende kommt dann raus, dass es beim G36 nie ein Problem gab…..“
Na, das lässt sich ja nicht behaupten. Auch wenn die Truppe niemals die Probleme behauptet hat, die derzeit den polit-medialen Hype bestreiten, so sind die Fragen
1. Kaliber
2. Optik
3. Schulterstütze
4. picatinny
ja trotzdem zu lösen…. (vor allem die Punkte 2 u. 3!)
Koffer | 20. Juni 2015 – 16:37
“ …@Hans Schommer | 20. Juni 2015 – 16:26
Und welche bessere, truppentaugliche und sofort umsetzbare Lösung bieten statt dessen an?“
Werter Koffer, das fragen Sie mich jetzt nicht im ernst? Schauen Sie einfach mal, wie das KSK seine Waffen verw(sch)andelt. Sprühfarbe – von den Amis tausendfach erprobt – gibts eventuell sogar schon im PX zu kaufen.
Puh, da bin ich ja erleichtert, das ich mich beim Red Dot geirrt habe. Die Dinger sehen sich aber auch ähnlich (zumindest für einen Laien wie mich ;o) ).
Zurück zum Hauptthema: Wieso ist es ein Problem, wenn eine „von unten“ erdachte Lösung jetzt „von oben“ sanktioniert wird? Zumal ja bisher evtl. nicht jeder mit dieser Lösung vertraut ist oder noch davon ausgeht, dass diese untersagt ist. Geht es jetzt darum, wem die Lorbeeren für die Lösung zustehen?
Und davon, dass jetzt alles toll und bunt ist hat ja keiner was gesagt, sondern es wurde von einer ersten Maßnahme gesprochen. Wenn mein Haus brennt nehme ich doch auch zur Not den Gartenschlauch in die Hand anstatt darüber zu philosophieren, wie toll es gewesen wäre, wenn ich beizeiten eine Sprinkleranlage installiert hätte. Es wäre sicherlich hilfreich, nicht immer nur alles in die Kategorien „total toll“ und „kompletter Bockmist“ einzuordnen, sondern auch die Zwischentöne zu erkennen.
Schlammzone | 20. Juni 2015 – 16:33:
re: Hans Schlommer
“ … Bitte um Aufklärung durch einen Fachmann. Warum ist Schlämmkreide die aller letzte Wahl bzgl. Wärmestrahlungsreflexion von Sonnenstrahlung?“
Werte Schlammzone, ich zitier mich zur Beantwortung Ihrer Frage mal selbst – wissend, dass das hier (aus verständlichem Grunde) nicht gerne gesehen wird – ich kann das aber mit dem Link nicht.
„Hans Schommer | 20. Juni 2015 – 13:05
Also, wenn ich das mit der Schlämmkreide da lese – da fällt mir nix mehr ein. Das Zeug ist wirklich „der letzte Dreck“ – gerade noch gut genug (da billig und abwaschbar) für die Schneetarnung von Fahrzeugen, Großgerät und Teilen von Infrastruktur. Und damit soll der Landser jetzt sein Gewehr einschmieren. Wie wirklichkeitsfremd, wenn man weiß, wie dieses Zeug beim Zusammentreffen mit Wasser, Fett, Schweiß oder Sand und Staub, im übelsten Fall noch kombiniert miteinander, bei Berührung reagiert.“
Alles gesagt!
@Hans Schommer | 20. Juni 2015 – 18:23
„Werter Koffer, das fragen Sie mich jetzt nicht im ernst? Schauen Sie einfach mal, wie das KSK seine Waffen verw(sch)andelt. Sprühfarbe – von den Amis tausendfach erprobt – gibts eventuell sogar schon im PX zu kaufen.“
Bekannt.
Aber nach meiner Kenntnis führt dies zu einer dauerhaften und mehr als erheblich zu nennenden Farbanpassung.
Dies wiederum führt dazu, dass die Waffen automatisch durch die nächste TMP gesperrt werden.
Bitte denken Sie im System Bundeswehr! Der GenInf kann keinen Vorschlag zur kurzfristigen Lösung eines Problems anraten/anweisen, der in zwei Jahren den Btl die Waffenkammern sperrt.
Nun wäre es ja einfach, die Prüfgruppen anzuweisen die Sperrung nicht anzuweisen, aber dieses Verfahren dauert leider etwas länger :(
Wenn die Ministerin wirklich Interesse an einer Lösung hätte (und nicht nur an einem guten Presseauftritt) könnten wir vielleicht über eine Beschleunigung des Verfahrens reden (obwohl wenn es um Recht und Gesetz im Innland geht auch der Ministerin grenzen gesetzt sind), aber da ja noch nicht einmal dieses Interesse im BMVg da ist, was glauben Sie das, was der GenInf anweisen kann?
Also kommen wir wieder zurück zu meiner Frage:
Welche sofort umsetzbare, truppentaugliche Lösung schlagen Sie nun vor?
@ Koffer | 20. Juni 2015 – 18:34
“ … Aber nach meiner Kenntnis führt dies zu einer dauerhaften und mehr als erheblich zu nennenden Farbanpassung.“
Das ist möglich.
„Dies wiederum führt dazu, dass die Waffen automatisch durch die nächste TMP gesperrt werden.“
Nein bzw. selbst wenn, dann völlig ohne Belang.
„Bitte denken Sie im System Bundeswehr!“
Mach ich seit 39 Jahren.
„Der GenInf kann keinen Vorschlag zur kurzfristigen Lösung eines Problems anraten/anweisen, der in zwei Jahren den Btl die Waffenkammern sperrt.“
Doch – das kann er sehr wohl. Denn es geht darum, jetzt und heute die Oberhand (bei unseren Soldaten sind das Leben und Gesundheit) zu behalten und den Willen der Politik umzusetzen. Was in zwei Jahren auf einer Waffenkammer geschehen könnte, interessiert da sicher nicht.
Ich behaupte einmal, dass meine vorstehenden Einschätzungen durch DEU Militär und Politik vollumfänglich untersetzt sind. Alles andere wäre widersinnig – nicht auszuschließen, im konkreten Fall aber sehr unwahrscheinlich.
@Hans Schommer
NACHTRAG
Habe mir gerade mal das Interview mit dem GenInf auch komplett durchgelesen (Lesen bildet ja bekanntermaßen ;) ).
Tatsächlich schlägt der GenInf dem Schlämmkreide auch nicht als allein-selig-machende Lösung vor, sondern ausdrücklich nur als „Schnellmaßnahme“.
Ein komplettes (und in diesem Fall dann ja auch dauerhaftes) Umfärben spricht er auch als Möglichkeit an. Er sagt das zwar nicht wörtlich, aber aus der Satzkonstruktion schlussfolgere ich, dass es hier tatsächlich um einen zeitlich gestuften Vorschlag geht im Sinne: Erstmaßnahme –> Folgemaßnahme.
Also: alles gut.
„Dies wiederum führt dazu, dass die Waffen automatisch durch die nächste TMP gesperrt werden.“
„Nein bzw. selbst wenn, dann völlig ohne Belang.“
?!?!? Wie bitte? Es soll eine Maßnahme vorgeschlagen werden, die dazu führt, dass die Waffen bei der nächsten TMP gesperrt werden?
„Doch – das kann er sehr wohl. Denn es geht darum, jetzt und heute die Oberhand (bei unseren Soldaten sind das Leben und Gesundheit) zu behalten“
Moment! Es gibt keinen einzigen Beleg darüber (und vor allem nicht aus der Truppe, dann im Gegenteil), dass die angeblichen Mängel am G36 in Bezug auf die Treffegenauigkeit jemals die Antragserfüllung gefähdert hätten. Von Leib und Leben der Sdt ganz zu schweigen…
„und den Willen der Politik umzusetzen.“
Hmm, ich dachte es ginge zunächst einmal darum Deutschland zu dienen?!
;)
„Was in zwei Jahren auf einer Waffenkammer geschehen könnte, interessiert da sicher nicht.“
Das sehe ich vollkommen anders! Wenn eine Maßnahe zwingend notwendig ist um die Auftragserfüllung zu gewährleisten, dann darf die nächste TMP in der Tat keine Rolle spielen, aber wenn es eine Lösung gibt, die eine schnelle Abhilfe bringt ohne die Einsatzfähigkeit der Waffen in Frage zu stellen, dann wäre es ein Dienstvergehen und eine Versündigung am Steuerzahler, wenn der GenInf die vermeintlich „bessere“ aber im Ergebnis unsinnige Lösung vorschlagen würde.
@ Koffer | 20. Juni 2015 – 19:00:
Mal ganz ehrlich – wollen wir beide da jetzt wirlich weiter diskutieren? Ich meine, lassen Sie uns lieber mal abwarten, ob da noch weitere Meinungen „in den Ring geworfen werden“.
Schlämmkreide hin oder her.
Ursprünglich (nach der Ansage der Ministerin) sollte im Sommer 2015 eine Übergangslösung für den Einsatz und die Spezialkräfte (ca. 7000 Waffen) beschafft werden.
Davon hört man irgendwie gar nichts mehr oder gibt es da eine Sofortinitiative?
Nach wochenlanger Aufregung gibt es nun unzählige Kommissionen, Arbeitsgruppen und Teams. Der Fortschritt ist jedoch sehr überschaubar.
Alles ganz schön peinlich – für alle Beteiligten.
@Memoria
Peinlichkeit entsteht doch erst durch Öffentlichkeit.
Die Ministerin kümmert sich (inkl. der Auseinandersetzung mit HK), setzt Arbeitsgruppen ein… alles gut. Und die Medien verlieren das Interesse da dran zu bleiben. Interessiert auch außerhalb der Bw und AG niemanden.
Das Image steigt so wie sie dargestellt wird (sich darstellt). Anders wird man in dieser Republik nicht Kanzlerin.
Zum CPV-Code 35113200. Der Einkäufer hat den Code genommen der ihm in der Kategorie noch am nächsten passend schien. Da öfters es keinen genau passenden CPV- Code gibt nimmt man (bei allen die nach EU-Vergaberecht operieren müssen) den Code der am nächsten kommt. Das da etwas skurille Bezeichnungen raus kommen ist normal.
Da in der Kategorie 35300000-7 Waffen… kein passender Subcode vorhanden ist und immer einer aus der untersten Kategorie zu nehmen ist, macht das Dilemma deutlich.