Schlagwort: Horn von Afrika

Freigelassene Segler, kämpfende Piraten

Eine Aktion somalischer Piraten, die vor allem in Dänemark viel Betroffenheit ausgelöst hat, ist beendet: Die Besatzung der dänischen Segelyacht Ing – ein Elternpaar, drei Kinder und zwei Crewmitglieder – sind nach einer offiziellen Bestätigung des dänischen Außenministeriums frei gelassen worden. Für die Dänen sollen nach Angaben der BBC drei Millionen US-Dollar Lösegeld gezahlt worden sein, diese Zahl wird natürlich nicht offiziell bestätigt. Die Segelyacht war im Februar vor Somalia gekapert worden. Auch der Frachter MV Panama mit seiner aus

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Bußgeld bei falschen Sicherheitskräften, Pakistan-Training für Piraten?

Übers Wochenende gab’s zwei Piraten-Meldungen, die einen eigentlich nur verblüffen können. Sie scheinen aber beide ernst gemeint… Zum einen, meldete die Welt bereits am Freitag, plane die Bundesregierung ein Bußgeld für deutsche Reeder – wenn sie auf ihren Schiffen private Sicherheitsdienste ohne die künftig erforderliche Zertifizierung einsetzen. Nun verbreiten zwar die Kollegen auch weiterhin hartnäckig die Mär, dass derzeit solche privaten Bewaffneten auf deutschen Schiffen nicht erlaubt seien, deshalb: Sollte die Bundesregierung tatsächlich den Schutz für die Reeder gegenüber der

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Geheimsache Pirateriebekämpfung

Die Politik redet zwar gerne und viel über mögliche Maßnahmen zur Bekämpfung der Piraterie vor Somalia, die Bundesregierung selbst ist aber eher schmallippig, wenn Abgeordnete mal konkret nachfragen. Zum Beispiel bei einer recht detaillierten Kleinen Anfrage der Grünen. Da geht es um so Dinge wie die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz der so genannten Vessel Protection Detachments auf Schiffen ohne deutsche Flagge oder die Frage, welche Rolle die Polizei und welche das Militär bei einer möglichen Geiselbefreiung aus Piratenhand spielen.

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Private Sicherheitsdienste gegen Piraten: Kapitän mit einem Bein im Knast?

Die Studie des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, von der das Hamburger Abendblatt heute berichtet, muss ich mir wohl dringend mal besorgen: Für Kapitäne deutscher Handelsschiffe könnte der Einsatz privater Sicherheitskräfte gegen Piratenangriffe ernste juristische Folgen haben. Das geht aus einem Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages hervor, das von der Grünen-Bundestagsabgeordneten Valerie Wilms in Auftrag gegeben wurde und dem „Hamburger Abendblatt“ (Mittwoch-Ausgabe) vorliegt. In der Studie heißt es, eine Strafbarkeit könne sich dann ergeben, wenn der Kapitän die nötigen Abwehrmaßnahmen

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182 Tage sind genug

Am Wochenende haben somalische Piraten den Massengutfrachter MV Sinin freigelassen, der unter der Flagge von Malta fährt (und über dessen Eigner es widersprüchliche Angaben gibt – auf Malta oder im Iran?) Ob ein Lösegeld gezahlt wurde, ist unklar, allerdings droht durch einen Tippfehler das Schiff in die Rekord-Geschichte der somalischen Piraterie einzugehen: 18 Monate sei der Frachter in der Hand der Piraten gewesen, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Tatsächlich wurde das Schiff am 12. Februar dieses Jahres im Arabischen Meer gekapert

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Was lange währt….

Dieses Foto vom deutschen Einsatz bei der Anti-Pirateriemission Atalanta hat was. Und ist eine beeindruckende Illustration. Schade, dass es ziemlich genau acht Monate gedauert hat, bis die Bundeswehr es veröffentlicht hat. (Oder hab ich das vorher übersehen?) Vor der Somalischen Küste patrouilliert die Fregatte HAMBURG die Gewässer. Dabei wurden zwei Boote, ein Skiff und ein Walfänger, entdeckt, die mit Kiel nach oben im Wasser schwammen. Der Kommandant der Fregatte HAMBURG entschied beide Boote zu zerstören, damit sie nicht von Piraten

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Piraten und die Bundeswehr-Reform

Das nenne ich kreativ: Im Streit, ob gegen die Piraterie vor Somalia nach deutscher Rechtslage die Bundeswehr oder die Polizei vorgehen soll, hat der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, sich mit einem salomonischen Vorschlag zu Wort gemeldet, der gleichzeitig die Reform der Streitkräfte berührt und angesichts der Verkleinerung der Truppe ausscheidenden Soldaten eine neue Perspektive bietet: Durch die Bundeswehrreform wird viel Personal abgebaut. Die Bundespolizei könnte kurzfristig bis zu 500 Zeitsoldaten übernehmen, sie für den Kampf gegen

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Italien und Somalias Piraten: Kein Lösegeld, aber Entwicklungshilfe

Es ist schon gut zwei Jahre her, und nur ein paar Interessierte erinnern sich noch, dass der italienische Schlepper Buccaneer im Jahr 2009 vier Monate lang in der Hand somalischer Piraten war. Die Freilassung des im April 2009 gekaperten Schiffes im August jenes Jahres war von widersprüchlichen Meldungen umrankt – mal hieß es, die Piraten hätten lediglich 270.000 US-Dollar für Auslagen und Verpflegung erhalten, mal war von vier Millionen US-Dollar Lösegeld die Rede. Die italienische Regierung beharrte immer darauf, dass

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Atalanta erklärt

Der Staatssekretär im Verteidigungsministerium Rüdiger Wolf hat heute morgen im ARD-Morgenmagazin mal sehr grundsätzlich erklärt, was eigentlich diese EU-Antipirateriemission Atalanta ist und was die Deutsche Marine dort kann und darf. Anlass war die Ankündigung, dass Deutschland Anfang September auch eine zweite Fregatte in diesen Einsatz schickt und damit die Zahl seiner eingesetzten Kräfte verdoppelt. Viel bedeutsamer ist allerdings, dass die Bundeswehr erstmals bei Atalanta demnächst das Kommando vor Ort übernimmt und Flotillenadmiral Thomas Jugel als Force Commander den Einsatz der

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