Schlagwort: Horn von Afrika

Warnschuss für die Lösegeld-Unterhändler

Es ist hier im Blog schon mal am Rande erwähnt worden: Sechs Ausländer wurden in Mogadischu festgenommen, als ihr Flugzeug notlanden musste – sie hatten ein paar Millionen US-Dollar als Lösegeld für von somalischen Piraten gekaperte Schiffe dabei. Absehbar war schon, dass diese Festnahme und ihre anschließende Verurteilung zu Gefängnisstrafen ein Warnschuss an das Piraten/Lösegeld-Gewerbe sein sollte. Das hat sich gestern abend bestätigt: alle sechs wurden begnadigt und frei gelassen… Unklar bleibt, was das für die künftigen Verhandlungen und Lösegeldübergaben

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Eine unglaubliche Piraterie-Geschichte

Die offiziellen Meldungen von gekaperten und – gegen Lösegeld – wieder frei gelassenen Handelsschiffen am Horn von Afrika sind manchmal ein bisschen dürr. Wie im Fall des von somalischen Piraten mehr als 300 Tage festgehaltenen Frachters MV Suez. Der hier im Blog als b auftretende Leser, für seine oft provozierenden Kommentare bekannt, hat sich die Hintergründe um das Piraterie-Schicksal der MV Suez mal näher angesehen: Eine unglaubliche Geschichte, in der von Piraten, von in Somalia festgenommenen Geldübergabe-Spezialisten bis zu einem

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Frachter einer deutschen Reederei frei – angeblich für 5,7 Mio $

Die Lösegeldsummen, die somalische Piraten für die Freilassung gekaperter Schiffe kassieren, kennen derzeit offensichtlich nur einen Trend: nach oben. Heute wurde der Frachter Susan K von den Piraten freigegeben – das von einer deutschen Reederei betriebene Schiff war am 8. April knapp vor der Küste Omans gekapert worden. Die Piraten erklärten der Nachrichtenagentur Reuters, sie hätten für den Frachter 5,7 Millionen US-Dollar Lösegeld erhalten. Bestätigt wird diese Zahl wie üblich nicht. Das ist zwar deutlich weniger als die zwölf Millionen

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Waffen an Bord, Schüsse auf Mutterschiffe? Alles nicht so einfach.

In diesen Tagen findet in Hamburg die Maritime Security &Defense -Messe und -Konferenz statt, und eines der Top-Themen dort ist natürlich die Piraterie – vor allem am Horn von Afrika. Dabei kam auch das Thema Bewaffnete Sicherheitsteams an Bord von Handelsschiffen zur Sprache, und zu meiner Verblüffung habe ich gelernt: Der Verband Deutscher Reeder, bislang recht strikt gegen solche bewaffneten privaten Dienste auf (deutsch beflaggten) Schiffen, ändert da gerade seine Haltung. Das wird man im Detail noch abwarten müssen. Capt.

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Zum Tag der Seeleute: Sie sind die Geiseln…

Die International Maritime Organisation (IMO) hat den 25. Juni zum Tag der Seeleute (Day of the Seafarer) ausgerufen und – neben vielen anderen – auch die Internet-Community zum Mitmachen ausgerufen. Nun hat dieses Blog mit Seefahrt selbst nicht so viel zu tun – aber es gibt eine wichtige Gemeinsamkeit: Die Piraterie am Horn von Afrika ist nicht nur eine Angelegenheit der Piraten, der Schiffseigner und der Seestreitkräfte, die versuchen, dieses Problem unter Kontrolle zu bekommen. Es betrifft einige hundert Menschen

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Frauen und Kinder als Geiseln in Piratenhand – kein Boarding

Die Fregatte Niedersachsen der Deutschen Marine, derzeit am Horn von Afrika unter dem Kommando der Eu-Antipirateriemission Atalanta unterwegs, hat zwar heute ein verdächtiges Piratenschiff gestellt und die kleinen Motorboote der Seeräuber versenkt – die Piraten jedoch ziehen lassen müssen. Vor der Küste Tansanias war die Niedersachsen auf die Dhau Jelbut 31 gestoßen, und als Gegenstände wie Panzerfäuste auf ein Piratenschiff hindeuteten, hätten die Deutschen vom zuständigen EU-Kommandeur den Befehl bekommen, die beiden Motorboote im Schlepp zu zerstören. So weit die

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Auch die Inder tun sich schwer mit bewaffneten Handelsschiffen

Eigentlich hätte man vermuten sollen, dass die Inder grundsätzlich keine Probleme mit einem, äh, robusten Vorgehen gegen somalische Piraten haben – in der jüngsten Vergangenheit sind ihre Kriegsschiffe recht hart gegen Piraten-Mutterschiffe vorgegangen, die sich bis vor die Küste des Subkontinents gewagt hatten. Erstaunlicherweise gibt es aber offensichtlich auch in Indien die Diskussion, ob bewaffnete private Sicherheitsteams auf Handelsschiffen zugelassen werden sollen: Govt may allow armed guards on merchant ships – eine Entscheidung des indischen Innenministeriums wird demnächst erwartet. Möglicherweise

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Piraten im Roten Meer, tödlicher Waffeneinsatz trotz Geiseln

Die Piratenlage am Horn von Afrika vernachlässige ich derzeit ein wenig – aber wenigstens ein paar Hinweise zur aktuellen Entwicklung: – am Bab el Mandeb und im Roten Meer meldet das International Maritime Bureau in den vergangenen Tagen wieder einige Angriffe – eigentlich ungewöhnlich. – das unterschiedliche Vorgehen von NATO (und de facto wohl auch EU)-Einheiten und den nicht in diese Systeme kollektiver Sicherheit eingebundenen US-Seestreitkräften lässt sich in der vorzüglichen Zusammenfassung von globaldefence.net nachlesen (die Schiesserei mit Piraten auf

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Atalanta wird robuster

Es war ja schon vom Chef des Einsatzführungsstabes angekündigt, jetzt ist es wohl passiert: Die EU-Antipirateriemission Atalanta, an der auch die Deutsche Marine beteiligt ist, kann robuster gegen die Piraten vorgehen. Der Bloggerkollege von Bruxelles2 weiß jedenfalls eine entsprechende Einigung der EU-Verteidigungsminister zu vermelden, unter Berufung auf den belgischen Ressortchef: Des méthodes plus « robustes » pour les navires d’Atalanta Was genau die neuen Befugnisse sind, und inwieweit auch die Bundeswehr davon Gebrauch macht, hätte ich gerne noch von deutscher

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