Kategorie: Freunde&Verbündete

Der Feind im Rücken? Eher Überforderung

Die Studie selbst habe ich noch nicht in die Hand bekommen, aber der Bericht der Zeitung USA Today nennt schon ein paar interessante Zahlen: Die tödlichen Angriffe afghanischer Sicherheitskräfte auf ISAF-Soldaten, die in den vergangenen Monaten Besorgnis erregend zugenommen haben, sind nicht allein auf die Infiltration von Aufständischen zurückzuführen – noch nicht mal zum größten Teil. 38 Prozent dieser Angriffe, meldet das Blatt unter Berufung auf eine NATO-Untersuchung, seien durch Kampf-bedingten Stress der überforderten Afghanen ausgelöst. (Die Bundeswehr machte ihre

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RC N Watch: Problematische Freunde

Von den Arbaki, den Milizen in Afghanistan, war hier schon bisweilen die Rede. Auch davon, dass sie zum Teil die Afghan Local Police (ALP) stellen, auch davon, dass ehemalige Aufständische einfach die Seite gewechselt haben. Das schafft Probleme – für die Einwohner. Im Norden Afghanistans, wie die New York Times berichtet: As Local Militias Expand in Northern Afghanistan, Tales of Abuse Follow Nachtrag – danke für den Leserhinweis: Die ausführlichere Version: Some Police Recruits Impose ‘Islamic Tax’ on Afghans. Imam

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Die USA rechnen mit den Verbündeten ab

Das ist jetzt Lesestoff fürs lange Wochenende. Beim Treffen der Verteidigungsminister der NATO in Brüssel hat der scheidende US-Verteidigungsminister Robert Gates mit den Verbündeten abgerechnet. Vor allem mit den Europäern, vor allem mit denen, die sich – so lässt sich Gates verstehen – vor harten Kampfeinsätzen drücken. Diese Rede sollte man im Original lesen, laut Pentagon-Webseite nicht das Redemanuskript, sondern so, wie sie gehalten wurde: Thank you, Mr. Secretary General, Jaap, for that kind introduction. And my thanks to Giles

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RC N Watch: Anschlag auf Daoud-Trauerfeier

Auch wenn – nach bisherigen Meldungen – keine Deutschen betroffen sind: Vier afghanische Polizisten sind bei einem Anschlag in Kundus ums Leben gekommen – bei einem Angriff auf die Trauerfeier für den afghanischen Polizeigeneral Daoud Daoud, der bei dem Anschlag am 28. Mai in Taloqan ums Leben kam. Ein weiterer Beleg dafür, dass es den Aufständischen nicht nur um die fremden Truppen geht – sondern vor allem um die afghanischen Sicherheitskräfte.

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Einig wie selten

Eigentlich schade, dass ich in diesen Tagen nicht in Brüssel bin. Beim Treffen der NATO-Verteidigungsminister scheint es ja interessant zuzugehen. Der scheidende US-Verteidigungsminister Robert Gates findet es nicht gut, dass sich Deutschland bei den Operationen der Allianz gegen Libyen zurückhält. Der deutsche Verteidigungsminister Thomas de Maizière warnt – so verstehen es jedenfalls die amerikanischen Kollegen – die USA vor einem zu raschen Truppenabzug aus Afghanistan. Und die deutschen Medien verstehen de Maizière so, dass nach einem Sturz des Machthabers Muammar

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Kritik zum Abschied

Natürlich entscheidet jedes NATO-Mitglied selbst, ob es sich an Einsätzen der Allianz beteiligt. Und natürlich gibt es auch für Deutschland gute Gründe, zumindest gute Begründungen, nicht bei den NATO-Operationen gegen Libyen mitzumachen. Und dennoch ist verständlich, dass der scheidende US-Verteidigungsminister Robert Gates beim NATO-Verteidigungsministertreffen in Brüssel die deutsche Enthaltsamkeit geißelt, wie die Financial Times berichtet. Vermutlich noch nicht mal aus politischen, sondern aus ganz praktischen Gründen, die ein hochrangiger britischer Regierungsbeamter schon vor ein paar Wochen auf den Satz brachte:

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Freundlicher Verbündeter

Nicht nur Angela Merkel bekommt in Washington, D.C., die höchste (zivile) Auszeichnung der USA verliehen. Alle Deutschen dürfen sich sozusagen geschmeichelt fühlen von dem, was das Weiße Haus als Fact Sheet: U.S.-Germany Security Cooperation herausgibt. Nach Lektüre bin ich sicher: es gibt auf dem Feld der Sicherheitspolitik gar keine Probleme zwischen den USA und Deutschland. Ganz besonders freundlich finde ich die Formulierung: Germany deployed AWACs air crews to Afghanistan in April 2011 to free up other allies to participate in

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Fliegen können die anderen

Dass eine sparsame Bundeswehr den Flugbetrieb im ISAF-Regionalkommando Nord zunehmend lieber den Verbündeten überlässt, ist nicht wirklich neu. Schon Ende Februar warnte der scheidende deutsche Regionalkommandeur Hans-Werner Fritz in seinem Erfahrungsbericht: Bei gleichbleibend hohem Lufttransportbedarf mit Hubschraubern auch für MEDEVAC und auffällig hohem VIP-Transportaufkommen (25% der Flugstunden in 2010) wird allerdings durch die Reduzierung der Flugstunden DEU CH-53 auf 1200h/Jahr (2011) die Auftragserfüllung weiter erschwert werden. Die Schere zwischen dem stetig ansteigenden operationellen Bedarf und dem weiter sinkenden DEU Anteil

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Die Brandbomben von Taloqan

Das Internet war heute in Berlin ein wenig gestört – deshalb kann ich erst jetzt dieses Youtube-Video der Bundeswehr hier einstellen (das vermutlich einige schon kennen). Interessant darin sind die Bilder einer Überwachungskamera des Provincial Advisory Teams (PAT) in Taloqan, gegen das es am 18. Mai eine gewalttätige Demonstration gab. Bei der mehrere Menschen erschossen wurden, vermutlich auch von deutschen Soldaten. Etwas mehr Details hatte am Wochenende der Spiegel.

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