Kategorie: Einsatz in aller Welt

AWACS, ein deutsches Schicksal

Was ist wohl das umstrittenste Waffensystem der jüngeren deutschen Militärgeschichte? Welches System, an dem Bundeswehrsoldaten Dienst tun, führte in den vergangenen 20 Jahren zum heftigsten Streit bis hin zu mehrfachen Urteilen des Bundesverfassungsgerichts? Vielleicht Kanonen oder Raketen, weitreichende Artillerie oder sicherlich die Tornado-Jagdbomber der Luftwaffe mit der Ausrüstung zum Abwurf von (amerikanischen) Atombomben? Weit gefehlt. Den meisten Streit gab es um eine unbewaffnete Flugzeugflotte mit Luxemburger Zulassung, die nicht von der Luftwaffe betrieben wird und für das Soldaten (und Soldatinnen)

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RC N Watch: Arbaki – die falschen Freunde?

Die internationalen Truppen im Norden Afghanistans arbeiten zunehmend mit den Arbaki zusammen, Stammesmilizen – die Sicherheitsaufgaben übernehmen, gemeinsam mit U.S-Truppen und auch der Bundeswehr gegen Aufständische kämpfen und zum Teil wohl in die neue Afghan Local Police übernommen werden. Diese Kämpfer können allerdings ein Problem werden – oder sind es schon, wie ein Bericht über deren Vorgehen in den Nordprovinzen Baghlan und Kundus bei  Al-Jazeera zeigt: Rogue militias abuse rural Afghans Dieses Bild habe ich schon öfter hier gezeigt: Before

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Das neue ISAF-Mandat: Die Begründung

Das Bundeskabinett hat heute, wie erwartet, den Entwurf des Mandats für den weiteren Bundeswehreinsatz in Afghanistan gebilligt. Der Beschlussvorschlag geht jetzt in den Bundestag, die erste Lesung ist für den 21. Januar, die abschließende Entscheidung für den 28. Januar vorgesehen. Das eigentliche Mandat enthält wenig neues – wie bisher steht die Obergrenze der deutschen Truppen bei 5.350 Soldatinnen und Soldaten, von denen 350 als flexible Reserve vorgesehen sind. Die zusätzlichen Kosten – nicht etwa die Gesamtkosten, denn die Soldaten sind,

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Vor Mandatsbeschluss im Kabinett: alles wird gut

So, bevor heute das Kabinett den Entwurf für die Verlängerung des deutschen ISAF-Mandats beschließt, hier schnell noch der Beweis: Natürlich kann der Außenminister gut mit der Truppe. Von widerstreitenden Interessen des Außen- und des Verteidigungsministers kann da doch kaum die Rede sein? (Die ganze Bildergalerie hier.) KUNDUZ PROVINCE, Afghanistan (Jan. 10, 2010) – German Minister of Foreign Affairs Guido Westerwelle meets with German Soldiers during his visit to Provincial Reconstruction Team Kunduz. (ISAF Photo by US Navy Mass Communications Specialist

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„Weit über 50 Feuerkämpfe“: Erfahrungen der deutschen Quick Reaction Force in Afghanistan

Erfahrungen aus dem Einsatz, die „Lessons Learned“, sind bedeutsame Informationen für die Soldaten, die neu in eine Mission gehen. Auch wenn diese Erfahrungen schon gut ein Jahr alt sind: Was Oberst Michael Matz, der Kommandeur der deutschen Schnellen Eingreiftruppe (Quick Reaction Force, QRF) im Norden Afghanistans aufgeschrieben hat, ist als Information auch heute noch von Interesse – zum Beispiel die Taktik der Aufständischen und die Reaktion der deutschen Truppen darauf. Einiges hat sich seitdem geändert, zum Beispiel – dank U.S.-Unterstützung

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RC N Watch: 15 Aufständische bei Angriff auf Taliban-Distriktchef nahe Kundus getötet

Bei einer gemeinsamen Aktion von afghanischen und internationalen Truppen sind in der Nacht zum Montag im Distrikt Dasht-e-Archi bei Kundus 15 Aufständische getötet worden, darunter vermutlich auch ein Taliban-Distriktchef.  Nach Angaben der afghanischen Polizei wurde bei der Operation auch Air Power, also Kampfjets oder Kampfhubschrauber, eingesetzt. Dabei sei der Taliban-Kommandeur Zabit Murcha ums Leben gekommen. Nach Darstellung von ISAF galt der Angriff dem Taliban-Anführer des Distrikts Khanabad. Einen Namen nannte die NATO-Truppe nicht; auch gibt es von ISAF-Seite bislang keine

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Kopf hinhalten, nix sagen

Ich kriege richtig schlechte Laune, wenn ich solche Zitate lese: „Hier halten Männer und Frauen ihren Kopf hin“, sagte er, „das wird in Deutschland zu oft vergessen.“ Stattdessen wäre es das richtige Signal, wenn die Bevölkerung die Leistungen der deutschen Soldaten anerkennen würde. Sagt Außenminister Guido Westerwelle bei seinem heutigen Besuch in Kundus. Die Bundesregierung (und ein Außenminister ist ja ein Teil derselben) klagt gerne, dass die Leistungen der deutschen Soldaten am Hindukusch nicht gewürdigt würden. Dann sollte diese Bundesregierung,

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RC N Watch: Operation Gor Tepa – Zwischenstand

Die Operation in Gor Tepa nordwestlich von Kundus ist hier schon ein paar Mal Thema gewesen, die U.S.-Sicht ebenso wie die deutsche Sicht. Von den Deutschen ist ja offiziell nichts dazu zu hören. Von den U.S.-Soldaten gibt’s dafür einen (natürlich positiven) Zwischenstand: Partnership Key for Mission Success (Die vorangegangene Meldung aus dieser Quelle hier.)

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RC N Watch: „Night Raid“ in Kundus – drei Versionen

In der vergangenen Nacht hat es in Kundus erneut einen der Night Raids, der nächtlichen Kommandooperationen gegen Aufständische, gegeben. Das scheint relativ klar. Was passiert ist, dazu gibt es drei etwas unterschiedliche Varianten: Laut ISAF haben afghanische und internationale Truppen einen der Drahtzieher des Anschlags vom 19. Dezember 2010 auf ein Armee-Rekrutierungszentrum in Kundus festgenommen. Insgesamt seien fünf Aufständische arretiert worden. Der Anführer sei auch involviert in den tödlichen Anschlag auf den Gouverneur der Provinz Kundus im Oktober vergangenen Jahres.

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