Kategorie: Einsatz in aller Welt

Nächster Einsatz (nun doch) Libyen

Bislang gibt es nur die – nicht bestätigte – Meldung des Berliner Tagesspiegels: Die Bundesregierung erwäge nun doch einen Bundeswehreinsatz in Libyen – nicht als Kampfeinsatz, sondern als militärische Absicherung eines humanitären Einsatzes für die Bevölkerung. Voraussetzung dafür sei ein – weiteres – UNO-Mandat. In dem Bericht ist vor allem von Sicherungseinheiten, die Schiffe der Marine begleiten sollen, die Rede – das ist noch ziemlich vage. Bewaffneter Schutz bis zur Hafenkante Bengasi? Wie auch immer: angeblich soll sich die Regierung

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Der Angriff auf die UN: Hilfe fremder Truppen unerwünscht

Wenn ich mir den zeitlichen Ablauf des tödlichen Angriffs auf den UN-Compound in Masar-i-Scharif ansehe, wie ihn das deutsche Verteidigungsministerium heute veröffentlicht hat, drängt sich eine Vermutung auf: Das Eingreifen der internationalen Truppen war den örtlichen Machthabern – Polizei und Gouverneur? – vollkommen unerwünscht. Noch um 16.45 Ortszeit wurde das Regeionalkommando Nord durch den strellvertretenden Polizeichef der Provinz Balkh darüber informiert, dass afghanische Polizei vor Ort wäre (sic! Konjunktiv-Form im Original. T.W.) und die Lage unter Kontrolle sei, heisst es

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PTBS nach dem Einsatz: Niedrigere Dunkelziffer als gedacht

Etwa zwei Prozent der Bundeswehrsoldaten im Auslandseinsatz entwickeln eine post-traumatische Belastungsstörung (PTBS)  – und die Dunkelziffer der nicht erkannten PTBS-Fälle liegt etwa um die Hälfte höher als die Zahl der erkannten Fälle. Zu diesem Ergebnis, bei dem vor allem die angenommene Dunkelziffer deutlich niedriger liegt als in der öffentlichen Diskussion bislang vermutet, kam eine Untersuchung der TU Dresden. Nach der heute in Berlin vorgestellten Studie ist zwar die Gefahr für einen deutschen Soldaten, nach belastenden Erlebnissen im Einsatz an PTBS

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Der Angriff auf die UN: Die Bundeswehr-Timeline

Nach dem tödlichen Angriff auf das UN-Gebäude in Masar-i-Scharif am 1. April hatte es zunächst – zumindest öffentlich – Unklarheiten über den Ablauf und die Informationen gegeben, was ISAF angeht. Das Bundesverteidigungsministerium hat dazu heute den zeitlichen Ablauf veröffentlicht, den ich hier zur Kenntnis und zur Dokumentation einstelle. (Zunächst mal unkommentiert; ich war wegen der Vorstellung der PTBS-Studie – dazu in einem gesonderten Thread mehr – nicht auf der Bundespressekonferenz, auf der diese Timeline vorgestellt wurde.) ISAF wurde zu keinem

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Libyen: Zivilisten an die Front

An Kriegen und kriegsähnlichen Zuständen herrscht ja derzeit kein Mangel (heute abend kam die Meldung über einen Bombenangriff eines nicht identifizierten Flugzeuges am Flughafen von Port Sudan…), und ab und zu muss man einen Blick drauf werfen. Wie dieses Video von AFP: Zivilisten, die im Crash-Kurs reif gemacht werden für die Front, für den Kampf gegen die Truppen von Muammar Gaddafi. (Einbetten lässt es sich leider nicht.) (Als wäre alles nicht verrrückt genug: Den U.S.-Soldaten in Afghanistan und an anderen

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Der Angriff auf die UN: Zu später Hilferuf an ISAF? (mit Update Bw)

Nachdem gestern von deutscher Seite nur sehr sparsame Antworten auf die Frage zu bekommen waren, ob, wie und wann ISAF und damit sowohl die schwedischen als auch die deutschen Truppen vom tödlichen Angriff auf das UN-Gebäude in Masar-i-Scharif informiert wurden, gibt es zunehmend Ungereimtheiten. Das Wall Street Journal hat sich (erneut) des Vorfalls angenommen und die verschiedenen Aussagen von UN-Offiziellen und ISAF gegeneinander gestellt: U.N. to Probe Delay in Afghan Response Die wesentlichen Widersprüche, wie sie die Kollegen vom WSJ

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Der Angriff auf die UN: Was machten die Deutschen?

Nach dem tödlichen Angriff eines afghanischen Mobs auf das Gebäude der Vereinten Nationen in Masar-i-Scharif am vergangenen Freitag wüsste man gerne, ob die Bundeswehr – mit ihrem Hauptsitz in Afghanistan in der Nähe der Stadt präsent – von den UN-Mitarbeitern zu Hilfe gerufen wurde und ob und wie sie reagiert hat. Entsprechend dem Leserauftrag, aber natürlich auch aus journalistischem Interesse, habe ich deshalb heute in der Bundespressekonferenz mal nachgefragt – leider ohne wirklich schlauer zu werden. Stefan Paris, der Sprecher

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PTBS – die Dunkelziffer

Wie viele deutsche Soldaten wirklich von Post-Traumatischen Belastungsstörungen nach einem Auslandseinsatz betroffen sind, ist nicht wirklich klar – und teilweise umstritten. Am kommenden Mittwoch gibt es vielleicht ein wenig mehr Klarheit, wenn Hans-Ulrich Wittchen von der TU Dresden im Bundeswehrkrankenhaus Berlin die Studie mit dem sperrigen Namen Prävalenz und Inzidenz von traumatischen Ereignissen, posttraumatischen Belastungsstörungen und anderen psychischen Störungen bei Soldaten mit und ohne Auslandseinsatz vorstellt. Ich gehe da hin und empfehle vorerst dringend zum Lesen eine Geschichte des Kollegen

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RC N Watch: Erneut ISAF-Soldaten von afghanischem Polizisten erschossen (Update)

Noch sind die Angaben vage: Im Norden Afghanistans, in der Provinz Faryab, sind offensichtlich zwei ISAF-Soldaten von einem afghanischen Polizisten erschossen worden. Die NATO bestätigte zwar grundsätzlich den Zwischenfall, allerdings mit aller Vorsicht: According to initial reporting, an individual in an Afghan Border Police uniform fired on the ISAF members inside a compound. The individual who fired the shots fled the scene. Nach unbestätigten Angaben sollen dabei zwei US-Soldaten in der Nähe des (schwedisch norwegisch geführten) PRT Meymaneh ums Leben

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