Kein Geld vom Staat- UPDATE: U.S. Army empfiehlt Zivilbeschäftigten Gang zur deutschen „Tafel“
Der finanzielle Stillstand des US-Regierungsapparates, der so genannte Shutdown, hat auch Auswirkungen auf die US-Streitkräfte in Deutschland. Vorsorglich empfahl die U.S. Army in Bayern ihren (örtlichen) Zivilbeschäftigten bei ausbleibenden Gehaltszahlungen den Weg zu Hilfsorganisationen wie der Tafel Deutschland . (UPDATE, s. unten: Die U.S.Army betont, diese Empfehlung gelte nicht für Soldaten)
Die Hinweise auf mildtätige Unterstützung fanden sich bis zum (heutigen) Mittwoch auf einer Webseite der U.S. Army Garrison Bavaria, die unter anderem in Bayern die größten Übungsplätze der US-Streitkräfte außerhalb der USA betreibt. Zusätzlich zu zahlreichen administrativen Tipps wurde dort unter EMPLOYEE RESOURCES eine ganze Reihe deutscher Hilfsorganisationen aufgelistet (s. unten).
In einer Stellungnahme zur ersten Fassung dieses Textes betont die U.S. Army Europe&Africa:
The list of local food support was created weeks ago, when the U.S. Army was concerned that its German employees might not be getting paid during the lapse in appropriations, which could have caused them to need temporary assistance. It was released in guidance provided by the U.S. Army’s Installation Management Command-Europe under the heading “Germany Specific Resources and Legal/Rental Information” and elsewhere it was listed on websites as “local national employee resources.” It was not intended for use by Soldiers or American civilian employees, who have access to several support programs on their bases.
Nun hat sich allerdings schon Wochen geklärt, dass die deutschen Zivilbeschäftigten zunächst vom deutschen Staat ihr Gehalt bekommen und die deutschen Behörden sich das von den US-Behörden wiederholen, wenn der Shutdown vorbei ist. Zudem wurden diese Angaben erst am (heutigen) 5. November und nach meiner Meldung von der Webseite entfernt. Zuvor waren die US-Streitkräfte allerdings, so lässt sich die Stellungnahme verstehen, der Meinung, dass bei ausbleibendem Gehalt die Zivilbeschäftigten doch zur Tafel gehen sollten.
Insofern war das Missverständnis nicht ganz so offenkundig, wie die Stellunganhme der U.S. Army suggeriert. Hinzu kommt, dass in den USA selbst seit einiger Zeit der Trend besteht, dass Soldaten und ihre Angehörigen bei Food Banks nach Nahrungsmittelhilfe nachsuchen:
Food banks are seeing a surge of demand across the country as the government shutdown weathers its fourth week – and military families are among those turning to public pantries to put food on the table.
The Armed Services YMCA (ASYMCA), a nonprofit that provides support and assistance to military families, told ABC News that they’ve seen a 30%-75% jump in demand at its food banks near military bases since the shutdown began, as military personnel go without pay while the funding impasse wears on.
berichtete der US-Sender ABC bereits im Oktober.
Erstaunlich ist aus deutscher Sicht auch, dass dieses Problem seit Jahren besteht, aber das Überleben von Soldatenfamilien in den USA immer wieder von Privatinitative abhängt. In Deutschland fällt es vermutlich diesmal nur deshalb auf, weil der Shutdown so lange andauert wie bisher noch nie.
Fürs Archiv, die Liste auf der US-Webseite:
Running list of German support organizations for your kit bags
- Tafel Deutschland: The umbrella organization distributes food to people in poverty through its more than 970 local food banks. You can find your nearest food bank on their website. https://www.tafel.de/
- Foodsharing e.V.: A nationwide volunteer movement that shares surplus food. The organization is also a contact point for donations and support. https://foodsharing.de/
- Essen für Alle (Food for everyone): A non-profit association that volunteers in food rescue and distribution and sees itself as a point of contact for food aid. https://www.essen-fuer-alle.org/
- Too Good To Go-App – Nationwide “Too Good To Go bags” refer to the surprise bags sold via the Too Good To Go-App to reduce food waste. These bags contain unsellable but perfectly good food from shops, cafés, and restaurants, which can be picked up at a reduced price. To obtain one of these bags, it must be reserved in the app and picked up at the store during a specified time window, presenting the reservation receipt in the app. The app is free of charge. Too Good To Go-App
- Verbraucherlotse (Consumer Guide): Offers a free telephone hotline (0228 – 24 25 26 27) and other contact options (email, contact form) for questions about food and nutrition. https://www.bmleh.de/DE/service/verbraucherlotse/verbraucherlotse.html
(Foto: U.S. Army 1st Sgt. William B. Baxter, 7th Army Training Command (7th ATC) Headquarters and Headquarters Company senior advisor, salutes during a Change of Command Ceremony at the Tower Barracks Water Tower in Grafenwoehr, Germany, Oct. 1st, 2025 – U.S. Army photo by Spc. Thomas Dixon)
Das wird lustig, wenn die Dependas da kohortenweise bei der Tafel aufschlagen :)
Zunächst hoffe ich natürlich für die Soldaten und deren Familien als Menschen, dass sich die Situation so schnell wie möglich zum Besseren wendet.
Man kann das ganze Thema aber super in die vorherigen threads einfügen. Was passiert denn im Fall des Falles, wenn hier der Bär tanzt und (unsere) Soldaten, Beamten, angestellten im öffentlichen Dienst aus welchem Grund auch immer (Ausfall der Zahlungs-IT) keinen Sold/Lohn mehr bekommen? Besonders die Verwaltungen in den Kommunen kommt ja eine besondere Aufgabe zu, wenn da die „normalen“ Angestellten einfach keine Lust mehr haben für Umme zu arbeiten, besonders im Krisenfall, na dann gute Nacht in der typisch deutschen Mentalität. Da muss die Pflicht zum treuen Dienen aber ganz schön stark ausgeprägt sein… ob das bei allen so der Fall sein wird?
Die Gehälter der fast 12.000 Zivilbeschäftigten der US-Streitkräfte in Deutschland hat die Bundesrepublik laut Presse vor einigen Tagen ja auch schon übernommen.
Hat jemand zufällig Zahlen wie viele Personen betroffen sind und wie das bei den Tafeln im Umfeld mit der Auslastung aussieht? So weit ich das kenne stecken die Tafeln bundesweit in der Klemme das es auf der einen Seite immer mehr Bedürftige gibt und auf der anderen Seite immer weniger Lebensmittel gespendet werden. Da dürfte es nämlich schnell heißen, sorry akut können wir nicht helfen.
Wir sollten uns langsam mal neue Freunde suchen. Die USA sind so im Eimer, es ist nicht zu fassen. Aber wir können uns ja mal bei unseren amerikanischen Freunden mit Fresspaketen revanchieren. Hat da jemand eine Idee für eine passende Bezeichnung? CARE passt ja nicht. Minister Pistorius kann ja Ein-Personen-Pakete in den Kasernen verteilen lassen.
Ich verstehe nicht wie es sein kann dass Menschen die für den Staat in Übersee sind so fallen gelassen werden. Man schafft es in 48 Stunden Soldaten ans andere Ende der Welt zu verlegen aber für die Grundversorgung dieser ist kein Notfallplan verfügbar.
Meiner Meinung nach könnte man ja Essen über die TrpKüchen rausgeben und hinterher abrechnen (scheitert aber vermutlich an der Bürokratie).
Ergänzend zu ihrer Randbemerkung: Die lawmakers im Kongress kriegen in der Zwischenzeit übrigens unverändert ihr Salär… Da wird ein „Thank you for your service.“ für die vielen Betroffenen glatt zur zynischischen Bemerkung. Eigentlich unfassbar…
[Angesichts des Updates habe ich die Randbemerkung rausgenommen. T.W.]
Ein absolutes Armutszeugnis, ich hoffe, die Republikaner bekommen bei den nächsten Wahlen die Quittung für ihre „Loyalität“ gegenüber den Soldaten und anderen Bundesbediensteten, die sie so gerne selber einfordern.
Bei der Gouverneurswahl in Virginia, wo viele (mittlerweile ehemalige) Bundesbedienstete wohnen, hat die Demokratin Spanberger gegen die republikanische Vizegouverneurin gewonnen. Ebenso demokratische Siege in New Jersey sowie bei der Bürgermeisterwahl in New York. Hoffentlich bleibt das keine Eintagsfliege.
Ist es bestätigt, dass Soldzahlungen ausbleiben? Zumindest im Oktober sollen diese noch gezahlt worden sein: https://www.militarytimes.com/pay-benefits/mil-money/2025/10/31/troops-have-been-paid-again-but-what-comes-next/
P.S. Laut offizieller Aussage sei der Sold bislang ausgezahlt worden, jedoch sei die nächste, für den 15.11. vorgesehene Auszahlung unsicher, falls der Shutdown bis dann anhalte. https://www.cbsnews.com/news/treasury-secretary-scott-bessent-military-paychecks-government-shutdown/
Na viel Glück wenn die Amis sich bei einer Tafel anstellen wollen. Die sind meist eh schon überlastet, lassen vielerorts keine neuen Kunden mehr zu mangels ausreichend Spenden und wenn überhaupt nur mit Bürgergeldbescheid oder Rentenbescheid. Da wird ein US Truppenausweis kaum ausreichen.
Mein Gott, ich hoffe ganz ernsthaft, dass die deutsche Regierung das auf den Schirm hat und ggf. Über Darlehen Erleichterung für die Familien erreichen kann.
Man sieht an diese ganzen Geschichte, wie Scheiss Egal der aktuellen Administration das Schicksal Ihrer Untergebenen ist.
„Persönliche Randbemerkung: Das auch als Hinweis für all die, die angesichts des ständigen Thank you for your service! und der zehn Prozent Rabatt beim Burger-Bräter immer wieder verlangen, Deutschland müsse sich am Umgang der USA mit ihren Soldaten ein Beispiel nehmen. Solche Entwicklungen, aber auch der Umgang mit erkrankten Veteranen, werden dabei gerne ausgeblendet.“
Ich danke Ihnen für diese mehr als nur Randbemerkung und möchte diese einfach mal nachklingen lassen – vllt fühlt sich der eine oder andere Aktive ja angesprochen und reflektiert einmal über die enormen Sicherungsnetze die es in der Bw gibt – perfekt ist dabei gar nichts, aber wir sind was „Fürsorge“ angeht manchmal schon sehr drüber.
Übrigens beim Bw Verband gibt es ja über die FöG mehr als nur 10%, wenngleich auch nicht beim gesunden Bräter um die Ecke und ja, eine Mitgliedschaft kostet tatsächlich Geld – übrigens Geld was der Verband dann in der Regel über monetäre Verbesserung steht mehr als rausholt – aber wer will da schon genauer hingucken.
[Ich bitte um Verständnis, dass ich angesichts des Updates die Randbemerkung oben rausgenommen habe. Zu dem, was ich da geschrieben habe, stehe ich natürlich weiterhin. T.W.]
@all
s. Update oben – die U.S. Army hat mir dazu eine Erklärung geschickt und die Liste von der Webseite genommen.
Wenn die GIs nicht einmal für einen (!) Monat finanzielle Reserven haben stellen sich Fragen. Nicht daß noch Ausrüstung über EBAY oder Geheimnisse vertickt werden müssen. Haben die einschlägig bekannten AND (*) schon eine Hotline oder ein Uploadportal geschaltet ?
(‚) AND Ausländischer Nachrichtendienst
Davon ab: was haben wir uns über sowjetische oder auch ukrainische Soldaten lustig gemacht als die sich in einer vergleichbaren wenn auch schlimmeren, da deutlich längeren Phase finanzieller Unsicherheit befanden und sich selbst helfen mußten.
Übrigens soll auch die amerikanische Flugsicherung nächste Woche heruntergefahren werden da sich der Betrieb nicht mehr vollumfänglich und gesichert aufrechterhalten läßt.
Hat eigentlich jemand eine Idee wie die Abwicklung erfolgen soll wenn die Bundesregierung tatsächlich einspringen muss?
Die werden ja kaum eine fertige Liste haben mit Namen, Kontonummer, Bruttogehalt und anderen relevanten Daten für die Abrechnung die man schnell in SAP lädt und verarbeiten lässt.
[So weit ich das verstanden habe, läuft die Abwicklung der Zahlungen ohnehin im Regelfall über eine deutsche (Landes)Behörde, so dass das nicht das Problem ist. T.W.]
Übrigens, das gehört auch dazu (auch wenn’s eine andere Geschichte ist): Wenn die Truppenküche schließt, weil kein Geld da ist.
https://taskandpurpose.com/news/army-dfac-government-shutdown/
@Flo
Trump wird sich sagen, wenn das einmal klappt, warum dann nicht auch in Zukunft ?
@Berufspessimist
Das Menschen ungern für lau arbeiten ist klar – es geht aber nicht darum, wie und ob der Sinn zum treuen Dienen ausgeprägt ist, sondern wie der Umgang des Staates mit seinen Dienern ist. Und wie schon angemerkt – damit Soldaten und Angestellte des öffentlichen Dienstes in Deutschland en masse keinen Sold mehr bekommen müsste es schon zu einem technischen Versagen von enormen Ausmaß kommen.
Insbesondere da aufgrund der doch eher mauen Digitalisierung vieles noch mit Papier erfolgt, wenn ich das mal so zynisch anmerken darf.
… ich würde als Bundeswehr die Truppenküche mit kostenlosem Essen direkt vor den US-Kasernen aufbauen und ganz „unauffällig“ ein Rekrutierungszelt dazu stellen.
Wo gibt es günstiger gut ausgebildetes Personal?
Wir sollten dem Dienstältesten des US Streitkräfte bei uns tatsächlich anbieten, dass KvD die Angestellten und angeörige drei Mal täglich zur nächstegelgenen Truppenküche und zurück transportieren ( ggf. Ausgabe von Freßpaketen entop).
Da sollten wir ganz schnell und unbürokratisch helfen. Die Soldaten mit ihren Familien und die Zivilbeschäftigten sind unschuldig daran das in ihrem Land ein Despot regiert. Nach 45 wurde uns mit dem Marschallplan geholfen, geben wir etwas zurück. Geldzahlungen dürften nicht so schnell gehen aber wir haben große Feldküchen und Verpflegungslager. Helfen wir unseren Kameraden. Das mit dem rekutierungszelt klingt erstmal makaber aber Soldaten brauchen wir und die sind gut ausgebildet.
Obermaaat63 sagt: 05.11.2025 um 23:26 Uhr
„Die Soldaten mit ihren Familien und die Zivilbeschäftigten sind unschuldig daran das in ihrem Land ein Despot regiert.“
Die Soldaten mit ihren Familien sind in der Regel amerikanische Staatsbürger und sind damit wahlberechtigt. Trump ist von amerikanischen Staatsbürgern gewählt worden.
„Das mit dem rekutierungszelt klingt erstmal makaber aber Soldaten brauchen wir und die sind gut ausgebildet.“
Wer in der Bundeswehr Soldat werden will, muss immer noch deutscher Staatsbürger sein,
Also so wie ich es verstehe kriegt ein GI im Normaldienst nur kostenlose Truppenverpflegung wenn er Dienstgrad E1 bis E6 hat und auf der Base kaserniert untergebracht ist, der Rest erhält BAS (Verpflegungsgeld).
Im Feld oder Einsatz erhalten alle Dienstgrade kostenlose Verpflegung.
Diese BAS wird im Moment nicht gezahlt. Könnten die nicht einfach die kostenlose Truppenverpflegung kurzfristig auf alle Dienstgrade ausweiten?
Ich verstehe nicht, warum Deutschland jetzt den US-Soldaten helfen soll. Um Trump und seinen hirnlosen Schergen das Leben zu erleichtern und deren Probleme zu lösen? Da fallen mir in Deutschland ganz andere Bevölkerungsgruppen ein, die durch unser Sozialstaatsrater fallen und keine staatliche Hilfe bekommen. Die werden nicht in die Truppenküche eingeladen. Warum nicht?
Die derzeitige Situation ist in den USA nichts neues, das kommt ja regelmäßig vor, weil die eben so schlechte Haushaltsgesetze haben. Und die jetzige Regierung hat einen großen Anteil daran.
@Thomas Melber sagt: 05.11.2025 um 16:52 Uhr
„Wenn die GIs nicht einmal für einen (!) Monat finanzielle Reserven haben stellen sich Fragen.“
Wieso sollte der Durchschnitts-Ami mehr Liquidität zur Verfügung haben als der Durchschnitts-Deutsche? Wer hat als junger Mensch so viel Geld in der Hinterhand, das er sechs bis acht Wochen sein Leben finanzieren kann ohne Einnahmen?
Gehen Sie doch einfach mal auf den Parkplatz einer x-beliebigen Kaserne und schauen sich den Fuhrpark der jungen Kameraden an. Dann wissen Sie auch, wo der Großteil des monatlichen Soldes verschwindet. Nämlich für Unterhaltungskosten des Fahzeugs und bei der Auto-Bank.
[Meinung ist Meinung, aber am Umgangston können wir noch arbeiten. T.W.]
Man ist etwas ratlos wenn man von Freunden und Verwandten gefragt wird wie so etwas sein kann.
Unabhängig davon welche Partei welche Ränkespiele durchzieht.
Das der laufende Haushalt von einem Shutdown betroffen ist, vor allem incl. der Bezahlung der Mitarbeiter, kann man eigentlich kaum fassen…
Auch so wichtige Aufgaben wie die Flugsicherung.
Ich hatte übr. auch diese „Empfehlungen“ auf einer lokalen US-Militär-Webseite hier im Rhein-Main-Gebiet gelesen.
Und das als Hinweis für US Soldaten verstanden.
Die Seite wurde allerdings gelöscht…
Eine Sache die ich überhaupt nicht verstehe ist der Sicherheitsaspekt. Bei höheren Sicherheitsüberprüfungen ( auch bei der BW ) gibt es ja durchaus Finanzchecks.
Welchen Sinn hat denn das wenn die Regierung den eigenen Geheimnisträgern den Geldhahn abdreht und sie somit „empfänglicher“ für was-auch-immer macht…
# kopfschüttel #
Das mit den Autos ist bei den Amis nichts anderes :)
Nicht umsonst gibts das meme mit dem frischgebackenen Marine Private, der ex Stripperin und dem Camaro auf Raten.
Wobei meines Wissens bisher die Novembergehälter gezahlt wurden, also das Problem nicht akkut ist.
Man kann von Trump halten, was man will, aber ein lockdown wird nicht vom Präsidenten angeordnet, insofern ist das bashing (bei allem Verständnis) hier etwas deplaziert.
Die Verantwortung für den Haushalt liegt zu 100% beim Kongress und insofern bei beiden Parteien, den Demokraten und Republikaner gleichermaßen. Die Akteure, denen es gerade also nicht an Geld mangelt, spielen auf dem Rücken der ach so Wertgeschätzten und ihrer Angehörigen ihre politischen Spielchen. Von allen anderen Angestellten in den unteren Behörden etc. mal abgesehen, die im Vergleich auch nicht gerade fürstlich entlohnt werden.
@JCR sagt: 06.11.2025 um 8:45 Uhr
„Diese BAS wird im Moment nicht gezahlt. Könnten die nicht einfach die kostenlose Truppenverpflegung kurzfristig auf alle Dienstgrade ausweiten?“
Wie soll das funktionieren, wenn die Küche kein Geld hat um einzukaufen? Das Küchenpersonal wird übrigens auch nicht bezahlt. Sie haben den Soldaten im Fokus, es betrifft aber alle Bediensteten, keiner bekommt Geld. Außer die deutschen Zivilangestellten, die der deutsche Staat jetzt bezahlt hat i der Hoffnung, das Geld wieder zu bekommen.
Bzgl Trump blaming:
Die Demokraten verweigern ihre Zustimmung zur Erhöhung, weil sie diese von Zuschüssen für die Krankenversicherung von Geringverdienern abhängig machen.
In diesem Fall kann man Trump wirklich nicht dafür verantwortlich machen, da auch „old school republicans“ die Forderungen der Demokraten ablehnen. Die Demokraten sehen halt einen Vorteil darin, weil sie Trump dafür verantwortlich machen können und Trump, wie er nunmal ist, denkt gar nicht daran nachzugeben.
Das Problem sind halt die schiefen, traditionsgebundenen Mehrheiten im Senat. Man braucht praktisch für jedes Gesetz unterschiedliche Mehrheiten und die einfache Mehrheit der Republikaner reicht nicht aus.
Am Ende wird es, wie immer, auf einen Kuhhandel hinauslaufen.
Amerikanische Demokratie läuft nun mal anders und oft wesentlich hemdsärmliger als bei uns.
@Voodoo
Das Bashing in der Tiefe ist deplaziert; erwähnenswert ist aber, dass es unter Trump zu den beiden längsten Lockdowns in der Geschichte der USA kam. Und die inneramerikanische Entwicklung dahin, weniger Kompromisse zu zeigen und weniger parteiübergreifend zu kooperieren, ist eindeutig ein relevanter Faktor.
Allerdings ist es vermutlich nicht im Sinne des Hausherren, die Diskussion von Sicherheitspolitik zu amerikanischer Innenpolitik zu verschieben. Wobei ich mir den Einwand nicht verkneifen kann, dass dieser Kulturwandel auch außen- und sicherheitspolitisch immer stärker zu sehen ist.
@Pio-Fritz
Warum wir den amerikanischen Soldaten helfen sollten? Weil trotz der Notwendigkeit, als EU sicherheitspolitisch endlich auf eigenen Beinen zu stehen, die Freundschaft und Zusammenarbeit mit den USA notwendig bleibt. Und weil auch, wenn Trump irgendwann weg ist und der Wahnsinn in den Staaten sich (hoffentlich) wieder normalisiert, wir gute Beziehungen halten wollen.
@ Pio-Fritz:
„Ich verstehe nicht, warum Deutschland jetzt den US-Soldaten helfen soll.“
Wahrscheinlich verstehen Sie das nicht, weil Sie nie Seite an Seite mit ausländischen Kräften im Gefecht oder auf deren Hilfe angewiesen waren.
Ich war immer sehr dankbar über die kameradschaftliche Hilfe und Unterstützung von anderen Nationen ohne die der deutsche Auftrag nicht möglich gewesen wäre auszuführen bzw. auch letztlich Sicherheit und Schutz gegeben hat.
Da sind Mahlzeiten welche man Freunden [!] die unverschuldet zum politischen Spielball geworden sind, das mindeste was man geben kann.
Mit Verlaub, ich finde Ihre „Meinung“ einfach nur schäbig.
@snappy:
Das stimmt zwar, ist aber „nur“ eine einfachgesetzliche Festlegung in § 1 WPflG und in § 37 Abs. 1 Nr. 1 SG. Das Grundgesetz trifft eine solche Einschränkung für die Wehrpflicht und Streitkräfte an sich interessanterweise nicht.
Abgesehen von dann wohl nötigen redaktionellen Änderungen ist demnach durchaus vorstellbar, dass nach einer Gesetzesänderung auch Freiwillige ohne deutschen Pass in ein Soldatenverhältnis gelangen könnten. Es dürfte rechtlich jedenfalls einfacher möglich sein, als eine geschlechterübergreifende Dienstpflicht mit Verfassungsänderung.
Ob das freilich sinnvoll und wünschenswert wäre oder nicht, lasse ich mal dahingestellt.
@Pio-Fritz
Unter Clinton und Obama kam es ebenso zu Shutdowns. Das Problem lässt sich nicht allein auf „Republikaner“ abwälzen.
@Voodoo: Natürlich ist ein Lockdown immer eine Folge einer mangelnden Einigungsfähigkeit im US-Kongress. Allerdings sollte man sich schon fragen, ob diese mangelnde Einigungsfähigkeit nun von wem auch immer im Rahmen der eigenen Regierungsverantwortung forciert wird. Bei einer Republikanischen Partei, die von ihrer Lichtgestalt Trump inzwischen reichlich ideologisch abhängig ist (echte Widersacher scheint es auf weiter Flur kaum noch zu geben, eher nur kurzes Aufmupfen hier und da in Einzelfragen) kann man durchaus überlegen, ob nicht doch der Insasse des Weißen Hauses hier ein Stück weit verantwortlich sein könnte…
Bezeichnender Weise ist ja der Lockdown in seinen Folgen für die Verwaltung aus amerikanischer Sicht absichtlich so drastisch, damit die verantwortlichen Legislatoren an ihre staatsbürgerlichen Pflichten und die Bedürfnisse ihrer Angestellten ermahnt werden. Wenn es freilich am Pflichtbewusstsein und dem Fürsorgewillen für die eigenen Staatsbediensteten an maßgeblicher Stelle mangelt…
Eins ist sicher. „Great“ wird Amerika davon sicher eher nicht.
Nachtrag:
Ich erlaube mir an dieser Stelle einen Chatbeitrag in einem ( nicht offiziellen ) US-Forum von in Deutschand stationiertem US-Airforce-Personal in groben Zügen wiederzugeben:
********************************************************
“ nicht zitierfähig ********** auch nicht zitierfähig *********** erneut nicht zitierfähig “
„…Global nuclear Superpower ? , MY ASS….“
********************************************************
Das trifft wohl die Stimmung ganz gut…
@all
Nur als Hinweis: ich gehe davon aus, dass mit dem von einigen genannten „Lockdown“ tatsächlich die Haushaltssperre, also der „shutdown“ gemeint ist.
@McPotter sagt: 06.11.2025 um 13:21 Uhr
„Mit Verlaub, ich finde Ihre „Meinung“ einfach nur schäbig.“
Das steht Ihnen natürlich frei. Allerdings kaprizieren Sie sich, wie einige andere Kommentatoren auch, ausschließlich auf die Soldaten. Was ist mit deren Familienangehörigen oder den US-Zivilangestellten mit Familien? Wir sprechen immerhin über 30 – 40.000 Soldaten, je nachdem, wie viele sich hier gerade in Rotation befinden. Und dann kommt da noch ein Multiplikator für Angehörige etc..
Wir sind auch nicht im Einsatz, wo es ganz klare regeln und Absprachen gibt. Wir sprechen hier auch nicht über HNS (Host Nation Support), sondern über eine politische Schieflage in den USA, die alle US-Bundesangestellten betrifft. Das ist selbstgemachtes Leid, von einer US-Regierung, die auch mit den Stimmen der US-Streitkräfte gewählt wurde.
Und dann frage ich nochmal, warum soll ich diesen Menschen helfen? Was prädestiniert US-Soldaten gegenüber z.B. nicht-krankenversicherten Menschen in Deutschland (ca. 70 – 80.000)? Warum bezahlen wir denen eigentlich nicht die Krankenversicherung? Weil die kein Camouflage tragen?
Geld wäre doch da, wenn ich Ihren Beitrag so interpretieren darf, um allen zu helfen. Nur dann bitte gleiches Recht für alle, auch unseren Mitbürgern, die in Not geraten sind. Gesundheit ist genauso ein Grundrecht wie der Zugang zu Nahrung oder Wasser.
@Metallkopf, richtig eine gewisse Mitverantwortung des Hausherren im Weißen Haus lässt sich nicht leugnen. Ja es sind am Ende Kongress und Senat die den Haushalt beschließen, aber in der Vergangenheit gab es in solchen Fällen immer gefühlt im Tagestakt treffen im 5er Kreis Präsident und Fraktionsführer beider Parteien in beiden Kammern um eine Lösung zu finden.
Alles was ich aktuell an Lösungsideen gelesen habe war ein „ändert doch einfach die Geschäftsordnung“ aus dem Weißen Haus. Was allerdings im Senat auf wenig Gegenliebe stößt weil man sich vor dem Tag fürchtet das die eigene Mehrheit weg ist und man dann selber als Opposition nix mehr ausrichten könnte. Und auch im Kongress gibt’s inzwischen wohl die ersten Abgeordneten die „big beautiful bill“ nicht mehr so beautiful finden, weil ihnen dämmert das es vor allem die big und beautiful finden die selber big, beautiful und vor allem rich sind. Was aber nicht auf die Wähler im eigenen Wahlkreis zutrifft.
@Pio Fritz
Sie wollen Gerechtigkeit für alle? Schöner Ansatz – die Welt und das Leben sind aber nun mal ungerecht.
Und eine Gruppe gegen eine andere auszuspielen, bringt in der Sache auch nicht weiter, schafft aber schöne Empörung.
„warum soll ich diesen Menschen helfen?‘ – ja, fragen Sie sich das mal! Warum sollte Sie anderen Menschen helfen? Meckern und gebratene Tauben… ich steig hier aus, ist eh zuviel sinnfreies OT. Thank you, for your Service…^^
Ich finde es ehrlich gesagt spannend, dass hier gerade eine riesige Debatte um Gerechtigkeit und Bedürftigkeit aufgemacht wird.
Die Tafeln unterstützen Menschen in Not, wenn diese bedürftig sind. Insb. auch unabhängig von ihrer Nationalität usw. (wobei wenn ich mich nicht täusche der Wohnsitz in Deutschland eine Rolle spielt). Das sind Menschen die teilweise unsere Nachbarn sind. Ich finde es offen gesagt erschreckend, wenn die Solidarität von manchen hier nicht mal für die Menschen ausreicht, die in unserer Umgebung wohnen. Finde ich es erschreckend, dass Menschen darauf angewiesen sind, zur Tafel zu gehen? Ja klar, aber nicht nur bei Amerikanern, sondern bei jedem der darauf angewiesen ist. Ändert aber nichts daran, dass ich es gerne sehen würde, dass wir so viele Menschen versorgen, wie nötig und daran arbeiten, dass diese Versorgung nicht nötig ist / wird. d.h. finde die Lösung mit der Lohnfortzahlung überraschend, aber gut, insb. wenn wir das später wieder erstattet bekommen.
Und im Übrigen sind die amerikanischen Soldatinnen und Soldaten zu unserem Schutz hier. Und sie geben ihr Geld / Gehalt, das ursprünglich amerikanische Steuerzahlungen waren, in Läden in Deutschland aus. Ich denke, wir können schon recht froh sein, dass die hier sind, aus unterschiedlichen Gründen, da können wir denen auch mal helfen, wenn die Probleme haben.
@Bongo sagt:
06.11.2025 um 22:13 Uhr
„Ich finde es ehrlich gesagt spannend, dass hier gerade eine riesige Debatte um Gerechtigkeit und Bedürftigkeit aufgemacht wird.[….]“
Da bin ich komplett bei Ihnen und geht es nach mir sollte niemand hungern und Solidarität weder bei der Nationalität noch an Landesgrenzen enden.
Worum es hier geht – und was auch einigen Mitforisten vermutlich extrem sauer aufstößt – sind zweierlei Dinge:
1. Wir reden von Angehörigen der Armee mit dem höchsten Budget weltweit. Die USA pulvern jährlich knapp eine Billion US-Dollar (europäische Billion) in ihren Wehretat. Das damit keinerlei Gehaltsreserve für einen eventuellen Shutdown geschaffen wird ist lächerlich
2. Das die Lösung – so kolportiert – ist den Angehörigen der Streitkräfte oder den Zivilbeschäftigten zu raten „geht mal zu den rein spendenbetriebenen, ehrenamtlichen Einrichtungen der Deutschen“ ist eine blanke Frechheit. Anstatt das man mit den deutschen Behörden spricht und zusichert die entstehenden Kosten zurück zu erstatten.
@Bongo: „Und im Übrigen sind die amerikanischen Soldatinnen und Soldaten zu unserem Schutz hier …“ Die amerikanischen Soldatinnen und Soldaten sind Menschen, denen Hilfe gebührt, wenn sie hungern sollten; keine Frage, auch für mich nicht. Aber als Soldatinnen und Soldaten vertreten diese Menschen die Interessen ihrer Nation. Sie tragen die Uniform, die auch in Guantanamo oder, ganz aktuell, in den B 52 getragen wird, die vor Venezuelas Küsten patrouillieren. Das sind die USA, und das sind sie in ihrem Kern.
@Bongo
Fast alles richtig, was Sie schreiben, allerdings verquicken Sie auch staatliche Hilfe mit privaten Hilfsorganisationen. Die Bundeswehr ist ein staatlicher Akteur, der mit unseren Steuergeldern finanziert ist. Wenn man einfach mal außerhalb dieser Blase hier denkt, nachdem wir gerade große Diskussionen im Sozialetat wegen Kürzung/Anpassung Bürgergeld usw. hatten, die auch beschlossen wurden. Was meinen Sie wie das bei der Bevölkerung ankommt, wenn wir jetzt Hilfe für ausländische Soldaten finanzieren, nur weil die mal einen Monat kein Geld bekommen? Ein vorprogrammiertes PR-Desaster, die Opposition reibt sich jetzt schon die Hände.
Was private Organisationen machen, wie z.B. die Tafel, ist doch davon völlig unberührt. Die können machen, was immer ihrem Zweck entspricht. Es ist doch bezeichnend, das es in den USA, wie vom Hausherrn auch verlinkt, private Hilfsorganisationen gibt, die sich um die Versorgung von Soldaten kümmern. Die sind das gewohnt, das ist nichts Neues und wird abgearbeitet. Nur in dieser Community-Blase schlägt die Welle der Empörung hoch. Die US-Army wird schon fragen, wenn sie etwas braucht. Nach meiner Erfahrung haben die sich noch nie durch Bescheidenheit hervorgetan.
Und was die Stationierung zu unserem Schutz angeht, das ist doch mittlerweile bei der verbliebenen Anzahl von Soldaten sekundär. Die USA haben in DEU ihre größten Auslandsbasen in Europa. Und Ramstein, Frankfurt/M. oder Landstuhl. brauchen die auch, weil sonst im MENA-Raum nichts läuft. Die USA sind nicht aus Uneigennützigkeit hier präsent.
Jeder normal denkende Mensch, der sich bei den US Streitkräften in Deutschland bewirbt und angenommen wird, der wird sich aufgrund des möglichen „fiscal shotdown“ einen Notgroschen auf die Seite legen. Es sind die amerikanischen Spielregeln. Ich sehe nicht den deutschen Staat in der Verantwortung, hier zu helfen. Ansonsten kann auch jeder einen Kredit bei seiner Hausbank beantragen.
@Florian Staudte
Wer in Deutschland angestellt ist der hat normalerweise den vollen Schutz durch deutsches Arbeitsrecht. Dass öffentliche Arbeitgeber zahlungsunfähig sind ist nicht vorgesehen. Bei privaten Arbeitgebern zahlt erstmal der Staat das Einkommen weiter (Insolvenzgeld).
Diese Kuriosität passt nicht in das Schema.
Aber es ist absolut angemessen, dass analog zum Insolvenzgeld die Rechte der Arbeitnehmer gewahrt bleiben.
Hier gilt nämlich nicht die US Verfassung, sondern das Grundgesetz und das Sozialstaatsprinzip verpflichtet alle staatliche Gewalt. Wir schicken niemanden nur zu den Tafeln und sagen ansonsten Pech gehabt oder nehme dir doch einen Kredit.
@eric
NATO-Truppenstatut sorgt dafür daß deutsches Arbeitsrecht, zumindest für GIs nicht gilt.
Was Zivilangestellte deutscher Staatsbürgerschaft angeht mag das stimmen aber für US Servicepersons gilt der UCMJ und nichts anderes
@ Thomas Melber
Was glauben Sie, wie viele deutsche Bürger überhaupt keine Reserven mehr haben?
Das sind mehrere Millionen. Trotz Arbeit.
Heute die Meldung auf Zeit Online, dass die US-Regierung, entgegen einem Gerichtsurteil, 4 Milliarden US-Dollar für das Lebensmittelhilfeprogramm SNAP zurückhält. Die bräuchte man als dringende Sofortfinanzierung. Mit dem Programm werden ca. 42 Millionen US-Bürger regelmässig mit Lebensmitteln versorgt.
Nur mal so zu US-Regierung und die können ja nix für den Shutdown. Die spielen ihr eigenes Spiel. Wir sollten uns da nicht reinziehen lassen.
Wenn die USA ihrem Personal bzw den Angehörigen empfehlen sich im Notfall auf die Tafeln zu verlassen, wie schaut das eigentlich mit den PX aus? Spenden die eig an die deutschen Tafeln? Hab dazu online nichts gefunden. Wäre doch mal ne nette Sache, wenn die das machen würden, wenn der Shutdown wieder vorbei ist. Insb weil sie ja empfohlen haben sich im Notfall auf die solidarischen, spenden-basierten Systeme zu verlassen. Dann fände ich es schön, wenn hier im Nicht-Notfall diese auch unterstützt werden.