Wann schießt die Bundeswehr Drohnen ab? Pistorius erklärt das mal. (Nachtrag: „Nachgefragt“-Video)
Angesichts der etwas, nun, aufgeregten Debate über die Abwehr von Drohnen über Deutschland hat Verteidigungsminister Boris Pistorius mal die Sachlage erklärt. Vor allem zu der Frage, ob und wann die Bundeswehr Drohnen abschießen kann und darf.
Einfach mal reinhören, was der SPD-Politiker am (heutigen) Donnerstag in Berlin dazu sagte – mit leichter Ablage zu seinen Kollegen aus der Union: Wir sollten uns davor hüten, ein Szenario aufzubauen, dass den Menschen mehr Angst macht als unbedingt nötig, sagte Pistorius. Das gelte für die Medien wie auch für seine Kollegen in der Politik.
Das Pressestatement des Verteidigungsministers samt der Fragen und Antworten dazu:
Nachtrag: Zu dem Thema hat die Bundeswehr auch aktuell eines ihrer Nachgefragt-Videos veröffentlicht, mit Alexander Schott, Direktor Forschung und Innovation im BMVg, und Flotillenadmiral Christian Bock (der im Bundeswehr-Text noch als Unterabteilungsleiter im Bereich Militärstrategie, Einsatz und Operationen bezeichnet wird, inzwischen aber natürlich in der Hauptabteilung Streitkräfte den Bereich SK I – Einsatzbereitschaft Streitkräfte, Innere Führung, Reservistenangelegenheiten leitet):
Wichtigster Punkt :
Es gab bisher keine Attacken von Drohnen auf was auch immer. Ausnahme ist die reine Anwesenheit bei und über Flughäfen, was in jedem Falle gefährlich ist.
Das die Bundeswehr in mittleren und grossen Höhen zuständig ist / sein will, durchaus logisch, kam bisher wohl noch nicht wirklich vor.
Bleibt der niedrige Höhenbereich.
Vor allem der wird, auch bei in Zukunft geklärten Zuständigkeiten, zumindest flächendeckend immer ein Problem bleiben. War durch die Blume auch in der Rede zu hören.
Selbst bei der günstigsten Stufe mit Baumarktdrohnen wäre eine Gefahrabwehr bei Tiefflug mit den kurzen Vorwarnzeiten schlicht unrealistisch. Zumindest bei kürzerem Auftauchen, bspw. wenige Minuten.
Bestes Beispiel vor 12 Jahren war diese Drohne unmittelbar vor der Bundeskanzlerin.
Man darf gespannt sein auf die Maßnahmen im nächsten grossen Wahlkampf bei
Auftritten von Top-Politikern. Panzerglas ? Drohnennetze ?
Von Großveranstaltungen wie Bundesligaspielen oder Konzerten ganz zu schweigen. Kontrolliert wird da viel, aber nicht der Luftraum.
Positiv immerhin:
Bisher wie schon erwähnt keine echten Attacken in Deutschland.
Und wirklich katastrophalen Schaden gibt es nur mit transportierten „Wirkmitteln“ ( ich mag diesen Ausdruck nicht.,, ).
Und die fallen in aller Regel unter das Sprengstoffgesetz, also noch schwerer beschaffbar als Schusswaffen.
Und wo der Verteidigungsminister schon recht hat:
Hybride Kriegsführung wohl ja. Unangenehme Stuation auch.
Aber der Hype der teils daraus gemacht wird ist doch stark übertrieben.
Wirklich übel sind Drohneneinflüge in Flughafenzonen. Selbst wenn nichts passiert ist gibt es starke Auswirkungen wie ausfallende Flüge, genervte Passagiere und finanzielle Einbußen.
Und das ganz ohne „Wirkmittel“.
Ich fürchte das wird ein dauerndes Problem bleiben, mit oder ohne Wegwerf-Drohnenpilot-Agenten.
Ich wäre enttäuscht, wenn jetzt nicht mindestens 16 Landesdrohnenabwehrbehörden gegründet werden, die alle ein eigenes System in Auftrag geben, das dann in mehrjährigen Testphasen und Pilotprojekten evaluiert werden muss.
@ Apollo 11 Böller aus Polen oder Tschechien als Grundlage für ein „Wirkmittel“ sind einfach zu beschaffen. So eine Kugelbombe hat schon so eine ordentliche Wirkung. Mit ein bisschen Bastelarbeit wird das Teil eine Splitterbombe. Oder man fragt mal bei den Geldautomatensprengern nach. Da ist der Gebäudeschaden sehr oft höher als die Beute.
laut diversen Medienberichten plant die Bundeswehr noch dieses Jahr 600! Skyranger für die Bundeswehr zu beschaffen…
Kosten 9 Mrd € und Lieferung bis 2030!!
Ich bin gespannt…
hoffen wir mal auf eine Differenzierung…
also 300 Skyranger30 auf Boxer Basis
und 300 Skyranger35 auf Kette (Lynx, Leo2)
Was? Bäume sind unterschiedlich hoch? Als nächstes heißt es noch die Erde sei eine Kugel…
Mal eine Frage an den Maschinenraum:
Wäre es möglich, für solche O-Töne auch einen direkten Download-Link anzubieten?
Dann könnte ich den in meinen Huffduffer-Feed (https://huffduffer.com/, es gibt aber andere Dienste wie Latr.fm) werden und er würde dann automatisch in einem Podcatcher landen.
Das wäre ziemlich cool. :-)
[Sorry, Leute, möglich wäre vermutlich vieles. Ich bitte aber um Verständnis, dass ich hier ein Blog betreibe und nicht eine kostenlose Service-Agentur für andere Online-Produkte. T.W.]
Pistorius muss sich hier vorwerfen lassen, vom eigenen Versagen ablenken zu wollen. 2024 wurde die Wieder-Aufstellung der Heeresflugabwehr beschlossen, aber versäumt dieses 1 neue Heeresflugabwehr Regiment sofort aufzustellen & statt die paar Ozelot Flugabwehrsysteme sofort ins Heer zu übernehmen und damit sofort mit der Ausbildung der Soldaten zu beginnen oder ein paar Gepard Systeme wieder einzuführen(es gibt noch ein paar Geparden bei der Industrie in der Instandsetzung & es gibt noch 55 ältere belgische Geparden bei einem belgischen Waffenhändler) sollte die Goldrandlösung Skyranger kommen, mit nur lächerlichen 19 Panzern! Geliefert wurde nur einer, auf einem veralteten Boxerfahrgestell bis jetzt, aber auch dieser einzige Skyranger steht nur rum und wird nicht zur Ausbildung genutzt, soweit bekannt. Die Lieferung der weiteren 18 Skyranger verzögert sich um 2 – 3 Jahre, weil Rheinmetall entweder nicht vertragsgemäß liefern kann oder die Skyranger, zur Lasten der BW, vorrangig erstmal an die Ukraine gehen sollen. Die Verteidigung obliegt der Bundeswehr & jede russische Drohne, egal ob in Russland gestattet oder von russischen Agenten in Deutschland gestartet, ist ein Angriff & damit ist die BW Kraft Verfassung zuständig. Aber unserer Politik fehlt der Mut für entschlossenes Handeln oder eine Verfassungsänderung oder es auf einen Prozess vor dem BVerfG ankommen zu lassen. In Zeiten der Hybriden Angriffe zerstört BRD sich selbst durch ängstliche Auslegung von Einsatz BW im Inneren. Die Drohen haben doch längst ihr Ziel erreicht oder zerstört, bis sich ein Drohnen-Abwehr Zentrum mit 16 Länder-Polizeien, Bundespolizei, BKA, Zoll & Bundeswehr bestehend aus Luftwaffe, Marine & Heer usw. sich über die Zuständigkeit geeinigt haben. Jetzt diskutieren wir hier über Baumhöhen, aber nicht darüber, dass die BW blank ist bei der Flugabwehr oder die Marine kaum Flugabwehrraketen für seine Kriegsschiffen besitzt. Dabei hatte allein das Heer einst 11 Flugabwehrregimenter nebst vielen weiteren Flugabwehrsystemen bei Luftwaffe(nur noch 1 Flugabwehrregiment) & Marine(0 Landsysteme heute). Wenn ich Russe wäre, ich würde meine Drohnen ständig zwischen Kasernen und Zivilgelände wechseln lassen, an Besten noch alle paar Minuten die Landesgrenzen wechseln lassen & BRD ist WG Zuständigkeitschaos gelähmt!
@IAndreas Moser sagt:
09.10.2025 um 23:52 Uhr
„Ich wäre enttäuscht, wenn jetzt nicht mindestens 16 Landesdrohnenabwehrbehörden gegründet werden, die alle ein eigenes System in Auftrag geben, das dann in mehrjährigen Testphasen und Pilotprojekten evaluiert werden muss.“
Made my day – ich bitte um die Einführung des Landesdrohnenabwehrbeauftragen der genannter Behörde vorsteht. Dort kann der Bürger dann zu den Bürozeiten oder per Post oder Fax Drohnensichtungen melden. Diese werden dann bearbeitet und ggf. die Drohnenabwehr im europäischen Verfahren ausgeschrieben.
Alternativ könnte man auch BDAB (Bundeseigene Drohnenabwehr und -beseitigungs) GmbH gründen. Geschäftsführer Andi Scheuer.
Spaß beiseite: mir ist bewusst, dass es ein komplexes Thema ist, dass die angemessene Behandlung erfordert. Meine Befürchtung ist nur, dass auch dieses wieder im Bürokratie- und Kompetenzdschungel verendet.
Auch wenn es mit den Skyrangern für den Nahbereich noch etwas dauert (wobei immer noch nicht die Frage des Personals und der Struktur geklärt ist), tut sich derzeit für den Nächstbereich und Selbstschutz viel. Auch die Ausbildung von Drohnenbedienern und APB (Personal mit Ausbildung- und Prüfbefähigung) nimmt Fahrt auf und somit auch die Sensibilisierung an den Standorten/in den Verbänden bezüglich des Themas.
Wobei hier etwas aufgrund des Drucks von untern nach oben etwas geschehen musste. Die „Schlammzone“ ist hier häufig schon viel weiter als der Bereich der „Entscheider“
Wenn ich mir das hier so anhöre, wollen hier einige sofort sämtliche Drohnen, die irgendwo in Deutschland kritischer Infrastruktur, militärischen Liegenschaften, Flughäfen zu nahe kommen sofort bekämpfen. Am Besten noch mit kinetischen Mitteln (also abschießen).
Konsequent weitergedacht müsste man das auch bei allen Großveranstaltungen machen (Oktoberfest(e), Fußball-Bundesligen…).
Da hier aber schon mehrfach gesagt wurde, dass alles, was man hochschießt, auch irgendwann mal wieder runterkommt, müsste man dann doch zur Vermeidung von Kolateralschäden vor jeder Drohnenbekämpfung Luftalarm auslösen. Wollen und können wir das zu Friedenszeiten? Die Ukraine kann das, aber die sind ja auch im Krieg.
Und zu den fehlenden Luftabwehreinheiten. Grundsätzlich finde ich es ganz gut, wenn die ersten Skyranger erst mal in der Ukraine „getestet“ werden. Dadurch vermeidet man dann hoffentlich vor der Beschaffung für die Bundeswehr aufwändige Nachrüstungen.
Ich verstehe ehrlich gesagt noch nicht so ganz den rechtlichen Unterschied zwischen unbemannten Luftfahrzeugen (also Drohnen) und bemannten Luftfahrzeugen. Meines Wissens nach gibt es da im Gesetz keinerlei Unterscheidung, oder?
Also anders gesagt: wie unterscheidet sich eine (womöglich russische) Drohne, die unbefugt in den deutschen Luftraum eindringt von einem (womöglich russischen) bemannten Flugzeug dass unbefugt in den deutschen Luftraum eindringt (z.B. über Helgoland)? Warum ist für die Drohne die Polizei zuständig, für das bemannte Luftfahrzeug hingegen die Bundeswehr mit ihren Alarmrotten? Ist das dann auch nur Amtshilfe für die wenn die Bundeswehr ihre Alarmrotte aufsteigen lässt? Dürfte sie dann so einen Eindringling im Extremfall überhaupt abschießen oder lässt das die Gesetzeslage gar nicht zu, so dass Russland theoretisch sogar mit bemannten Aufklärungsflugzeugen quer durch Deutschland fliegen könnte, ohne dass die Bundesregierung das wirksam unterbinden könnte weil außerhalb von Spannungs-/Verteidigungsfall keine Flugzeuge (egal ob bemannt oder unbemannt) abschießen dürfte?
In Hamburg wird versehentlich stadtweit Alarm ausgelöst, Absicht, Herkunft und Landeort der Drohnen in MUC und FRA kann nicht geklärt werden und auf eine koordinierte Reaktion hat man sich bis heute nicht geeinigt. Aber es soll keine Panik geschürt werden, so so.
Die Medien berichten lediglich über den Sachstand und für mich kommt der Verteidigungsminister ein wenig zu spät aus der Deckung. Statt der Bayrischen Lösung, die Drohnen von Schutzpolizisten aus dem Himmel „ballern“ zu lassen, hätte ich mir eine koordinierte Reaktion von Seiten des Bundes und der Länder gewünscht. Der Nationale Sicherheitsrat wird wohl schneller benötigt, als erwartet.
Sollten Drohnen eine gravierende Bedrohung darstellen vor allem über militärischen Einrichtungen und Flughäfen müssen sie natürlich abgeschossen werden. Nur wie man aber in der Ukraine immer wieder sehen kann besteht dann auch die Gefahr das zivile Einrichtungen oder Infrastruktur beschädigt wird, und spätestens ab dem Zeitpunkt ist das Geplärre in Medien und Bevölkerung dann wieder groß. Man muss sich da schon klar positionieren. Das es angesichts dieser Sachlage nicht besonders klug war die Heeresflugabwehr aufzulösen, dürfte mittlerweile auch jeder begriffen haben.
Ich war vor ein paar Tagen mit einer Cessna in Bremen. Beim Rückflug ist eine Ryanair durchgestartet und wir durften nicht starten weil Drohnen gesichtet worden sein sollen. Gesehen habe ich nichts, aber der Luftraum ist auch groß, das ist nicht ungewöhnlich dass man nichts sieht.
Was es für Drohnen waren und von wem (von Russischem Akteur mit Militärdrohne bis zur DJI Mini 3 zu nah am Flughafen betrieben ist ja eine sehr weite Bandbreite) blieb unklar. Nach 5min ging es normal weiter für mich.
Tatsache ist, als Mensch ist man da ohne elektronische Aufklärungsmittel ziemlich verloren.
@ Flusskiesel sagt:
10.10.2025 um 9:39 Uhr
Indem Sie direkt die Quell-URL der Audiodatei aufrufen, erlauben Ihnen moderne Browser den Datei-Download. Sie müssen nur aus den Netzwerkverbindungen die URL auswählen die erscheint, wenn Sie hier den Audio-Player starten, diese URL (https://augengeradeaus.net/wp-content/uploads/2025/10/Pistorius_Drohnenabwehr_09okt2025.mp3) dann öffnen und dann dort per Rechtsklick auf den Bereich des automatisch vom Browser erzeugten Players die Option zum Speichern der Audiodatei auswählen.
Ich habe eben noch mal den Tagesbefehl des neuen Inspekteures des Heeres gelesen: Es geht um gleichzeitiges weiterentwickeln und ausbauen der Drohnenabwehr- und einsatzfähigkeit.
Das bedeutet für mich, dass man den aktuellen „State of the Art“ in einer angemessenen Anzahl produziert und in die Truppe einbringt. Und gleichzeitig ständig testet und weiterentwickelt um den Standard zu verbesseren. Wenn dort eine weitere Entwicklungsstufe errreicht wird, so wird dann eben diese in die Truppe eingeführt.
Das kann also beispielsweise dazu führen, dass man gerade 10 Drohnen konkret weiterentwickelt, 100 Drohnen der vorherigen Version sich im Truppentest befinden und 1000 Drohnen des noch älteren Typs gerade beschafft und eingeführt werden. Das gilt natürlich für unterschiedliche Typen von Drohnen, Jammern und intelligenten Gewehraufsätzen, etc. gleichermaßen.
Es ist ja erklärtermaßen so, dass die Brigade Litauen jeweils als erste den Goldstandard bekommen wird, Das gilt dann mit Sicherheit auch für den Kasernenschutz. Wahrscheinlich werden dann ja auch bei der Einführung der neueren Versionen, die „nicht ganz so neuen“ zurück nach Deutschland gehen und dort an einer anderen Kaserne zum Einsatz kommen.
@SanHg93:
Wie wollen Sie denn die Drohnen runterholen? Finster angucken, bis sie vor Scham vom Himmel fallen?
@QuiGon:
Der kardinale Unterschied zwischen russischen Flugzeugen im Anflug und den derzeitigen Drohnen ist, dass letztere halt nicht von außen über die Grenze auf uns zufliegen, sondern im Inland irgendwo durch irgendwen gestartet werden. Damit ist es erstmal Sache der Polizei.
@FeBo: Ist das denn bei all diesen Drohnenzwischenfällen der letzten Wochen/Monate so? Ich meine bei einigen der Drohnensichtungen über sensiblen Anlagen in Schleswig-Holstein steht auch der Verdacht im Raum, dass sie womöglich auch von Schiffen der russischen Schattenflotte, wenn nicht sogar direkt von russischen Kriegsschiffen aus gestartet sind.
Außerdem ist mir keine Rechtsnorm bekannt, die in dieser Hinsicht unterscheidet, wo ein sich unbefugt im deutschen Luftraum befindliches Luftfahrzeug gestartet ist.
Kommentar zur Beschaffung von 600 Skyrangern:
Ersatz der Gepard-Systeme für die Luftabwehr.
Völlig in Ordnung. Trotzdem muss man bei 15 Mio. pro Stück schon schlucken…
Aber heute kommt eben noch das Drohnenproblem im „Frieden“ dazu.
Dafür ist der Skyranger nicht nur nicht geeignet, der Abschuss verbietet sich geradezu denn die Munition muss ja irgendwo wieder runterkommen.
Die wenigsten wissen was ganz früher in Berlin passiert war als solche Probleme negiert wurden:
https://antilobby.wordpress.com/2015/04/17/amerikanische-schiesubungen-am-wannsee/
Wäre es nicht besser, das die rechtliche Seite Juristen und die technische Seite Polizei, Luftwaffe sowie die Betreiber von Flughäfen/kritische Infrastruktur und die Hersteller entsprechender Systeme erklären?
Politik kommt immer mit markigen Worten und wünsch dir was, anstelle von klaren Fakten.
In Frankfurt wurde ja nun ein Hobbydrohnenpilot als Urheber einer solchen Beeinträchtigung des Flugverkehrs ausgemacht.
@QuiGon
Im Einzelfall der Drohne von der Schattenflotte mag es stimmen, da wird vermutlich die genaue Detektion das (technische) Problem sein. Ansonsten, als Analogie, ist eine schwer bewaffnete Gruppe Terroristen auch Sache der Polizei, die ab einem bestimmten Maß der Bewaffnung vermutlich die BW als Amtshilfe benötigte. Das würde vermutlich sogar für ‚grüne Männchen‘ gelten, die über irgendeine Grenze eingesickert sind.
Disclaimer: ich bin kein Jurist.
@Apollo 11 sagt 10.10.2025, 17:58 Uhr:
„Kommentar zur Beschaffung von 600 Skyrangern:
Ersatz der Gepard-Systeme für die Luftabwehr.
Völlig in Ordnung. Trotzdem muss man bei 15 Mio. pro Stück schon schlucken…“
Volle Zustimmung. Hauptsache die Skyranger bringen auch einen echten Mehrwert mit und sind leistungsfähiger als die Geparden der letzten Steigerung des Einsatzwertes. Insbesondere die Vernetzung der Geparden untereinander machte diese zu einem sehr mächtige Flugabwehrsystem. Kann der Skyranger das auch?
Wenn nicht, dann läßt sich die Bw hoffentlich nicht etwas verkaufen, was andere Rheinmetall-Kunden nicht wollten. Wäre ja nicht das erste Mal.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Mal ehrlich. Ich wohne ganz nahe an einem Fliegerhorst und einem großen Truppenübungsplatz und beobachte täglich private Sportflugzeuge die über uns hinweg fliegen. Warum sollten denn russische Spione mit Drohnen diese Objekte ausspähen wollen, wo sie es doch viel einfacher haben können. Einfach einen Flugplan einreichen und über das gewünschte Objekt fliegen und mit einem starken Teleobjektiv tolle Fotos machen. Für mich bleiben die meisten Drohenflüge über unsere kritische Infrastruktur, Trittbrettabenteuer von spinnerten Hobbypiloten, wenn denn da wirklich Drohnen (UAV) geflogen sind. Putin sitz derweil im Kremel und haut sich vor lachen auf die Oberschenkel.
@T.N.
„Einfach einen Flugplan einreichen und über das gewünschte Objekt fliegen und mit einem starken Teleobjektiv tolle Fotos machen.“
Weil man ggf. den Flugplan hinterfragen und ablehnen könnte. Oder bei einem Verdacht die Fotos beschlagnahmen könnte ( siehe Film- und Fotografieverbot), nach der Landung….
Mit einer Drohne hätte man die „Umstände“ erst mal nicht….
Zur Erklärung aus Pilotensicht:
Hat man eine der Luftfahrtkarten für Sichtflug vor sich liegen gibt es um und über allen militärischen Ojekten bzw. Lufträumen eine TRA ( tempory restricted airspace ) bzw. eine Kontrollzone um die Flughäfen.
In die TRA kommt man nicht rein wenn unten auf dem Übungsplatz was los ist oder Luftkampf geübt wird. Teils ist es sehr schwierig überhaupt in Erfahrung zu bringen wann eine TRA geschlossen oder offen ist, bspw. über Frankreich.
In die Kontrollzone eines kritischen Militärflughafens, z.B. Ramstein ( USA ) oder Büchel ( Waffenlager das nicht genannt werden darf;-) gilt Einflugverbot. Ohne Ausnahme.
Bei unkritischen Fliegerhorsten wie Fürstenfeldbruck bin ich früher sogar mal mit nem Motorsegler gelandet. Einfach 3 Tage vorher anfragen. Abstellen neben den Alphajets. Landegebühr waren glaub ich um die 15 DM.
Seit der “ neuen Lage “ ist eine Landung auf reinen Militärplätzen ein no go.
Einen echtem Mehrwert sehe ich durch Drohnenaufklärung aber nicht wirklich im Vergleich zu täglich teils mehrfach überfliegenden Satelliten mit 4m-Optik.
Zumindest abseits von filmreifen, zeitnahen Kommando-Unternehmen…
@Hallo Ex Soldat im BaainBw
Sicherlich kann man Flugpläne von Privatpersonen ablehnen oder nach der Landung unerlaubte Fotos beschlagnahmen. Trotzdem, ich bleibe dabei! Die täglichen Sichtungen, die wir als Anlieger Nahe eines Heeresfliegerflugplatz,sowie eines großen Truppenübungsplatz und einer großen Rüstungsfirma (soll ich noch deutlicher werden ?) machen, lässt mich ein wenig nachdenklich werden. An guten Tagen bis zu 20 Maschinen im unteren Luftraum? Auch mal kreisend.Sie haben recht! Alles genehmigte Flüge (siehe Flight-Radar und ABS-B). Dieser Sachverhalt macht mir unbehagen. Wie sollen wir unseren Luftraum gegen Spionage hinreichend schützen. Im übrigen, seltsamerweise gab es hier im Bereich keine Drohenüberflüge. Ist damit unsere militärische und Rüstungsinfrastruktur uninteressant oder haben Putis Drohenspäher hier Angst, ihre MAVIC-Drohen werden rigoros abgeschossen, weil hier soviel Militär ist und es Firmen gibt, die es können?
@Teetrinker
Vielen Dank!
Ich habe mir für zukünftige Fälle mal ein Addon installiert, welches die URL abfischt.
Der O-Ton (übrigens ganz klassisch im Browser gehört, ohne Abfischen …) bestätigt mal wieder, dass Pistorius der beste Verteidigungsminister ist, den wir seit Langem hatten. Auch wenn ich sonst mit seiner Partei nicht viel anfangen kann.
Gerade die Presse auch in die Verantwortung für die aktuell moderne Panikmache zu nehmen, erfordert Mut und Selbstbewusstsein. Diskontinuität beim Regierungswechsel anzuprangern ebenfalls. Chapeau.
Leider fehlt mir bei der ganzen öffentlichen Diskussion – und gerade wenn, wie hier, mehrmals das Wort „kinetisch“ fällt – die Auseinandersetzung mit Kollateralschäden, vom Golden Bullet auf dem Rückweg zur Erde bis hin zum (nicht kinetisch) per Mikrowellenimpuls gebrickten Multikopter, die ihre kinetische und potentielle Energie plötzlich ganz dringend wieder loswerden will. Mag sein daß das Luftsicherheitsgesetz das regelt, aber dann regelt es eben auch, daß man diese augenscheinlich optisch aufklärenden (oder nur nervigen) Fluggeräte NICHT abwehren kann. Ich als Laie der Luftfahrt stelle mir großzügig verstreute Drohnenbrösel über und auf einem Flughafen, wo viel Luft durch Triebwerke gesaugt wird, recht unpraktisch vor. Das heißt aber auch, daß eine laufende Abwehr von kleinen UAVs den Flugverkehr mindestens genauso lange lahmlegt, als wenn man wartet bis denen der Akku leer wird… oder?
Mal eine „dumme“ Frage. Wir haben doch sehr viele amerikanische Soldaten die in Deutschland stationiert sind. Ich bin mir ziemlich sicher, dass die USA es nicht tolerieren würden wenn da Spy-Drohnen über ihren Anlagen fliegen. Wie genau wehren die sich den dagegen? Schießen die die ab?
Können wir die nicht um „Amtshilfe“ fragen, oder fragen ob die uns „mal eben ihre Drohnenabwehrwaffen ausleihen“? Also ich meine ich bin mir absolut sicher dass da überhaupt nicht einfach ist. Aber ich denke man könnte da im Notfall schon noch Lösungen finden, oder?
Es gibt ja mittlerweile auch relativ überschaubare Anlagen wie das Anduril Anvil System. Kann mir kaum vorstellen, dass die da mehrere Jahre Lieferzeiten haben.. wäre doch mal ein Anfang da einfach mal ein Par Systeme zu bestellen und dann die Drohnenflüge als gratis Übungen anzusehen.