Umbau der BMVg-Spitze: Neue Strukturen, ein paar neue Namen

Zum (heutigen) 1. Oktober hat das Bundesministerium der Verteidigung seine geplante neue Struktur eingenommen. Am auffälligsten dabei ist die Erhöhung der Zahl der beamteten Staatssekretäre von bislang zwei auf drei sowie eine neue Abteilungs-Struktur, die insbesondere mit zwei neuen Hauptabteilungen – Streitkräfte und Aufwuchs – den Umbau zur Armee für die Landes- und Bündnisverteidigung weiter vorantreiben soll. Die Hauptabteilung Streitkräfte wird dem Generalinspekteur direkt unterstellt.

Die wesentlichen Züge der Änderungen waren bereits seit Juli bekannt. Zum 1. Oktober veröffentlichte das Verteidigungsministerium das neue Organigramm, das die Namen bis auf die Ebene der Abteilungsleiter*innen enthält.
(Hier als Sicherungskopie: 20251001_BMVg_organigramm-kompl)

Zur Übersicht die wesentlichen Strukturen und Namen:

Nils Hilmer, bereits Staatssekretär und Vertrauter von Verteidigungsminister Boris Pistorius, wird Stellvertreter des Ministers auch in dessen Funktion als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBUK) über die Streitkräfte. Ihm wird die neue Hauptabteilung Aufwuchs unterstellt, die vom bisherigen Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD), Alexander Götz, geführt wird. Die Hauptabteilung wird sich um Personalgewinnung und Wehrersatz kümmern, ebenso aber auch um die Infrastruktur der Bundeswehr. Hilmer unterstehen zudem die Abteilungen Politik, wie bisher geführt von Jasper Wieck, und Haushalt, unverändert mit Karl Henning Bald an der Spitze.

• Der Generalinspekteur der Bundeswehr, weiterhin General Carsten Breuer, ist formal ebenfalls Staatssekretär Hilmer unterstellt. Dem GI wiederum untersteht die neue Hauptabteilung Streitkräfte, die von der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte über den Sanitätsdienst bis zu den Dauereinsatzaufgaben der Bundeswehr ein recht breites Spektrum abdeckt. Geführt wird die Hauptabteilung von Generalleutnant Gunter Schneider, bisher Chef der Abteilung Militärstrategie, Einsatz und Operationen (MEO), die in der neuen Hauptabteilung aufging.

• Neu als Staatssekretär soll sich Jens Plötner, der außenpolitische Berater des früheren Bundeskanzlers Olaf Scholz, um Rüstung und Innovation kümmern. Ihm untersteht die Abteilung Rüstung, unverändert geführt von Vizeadmiral Carsten Stawitzki, und die neu geschnittene Abteilung Innovation und Cyber unter dem Leiter der bisherigen Abteilung Cyber/Informationstechnik (CIT), Generalleutnant Michael Vetter. 

• Als dritter Staatssekretär soll sich Jan Stöß, bisher Abteilungsleiter Recht, im wesentlichen um die Verwaltung des Ministeriums kümmern. Dafür untersteht ihm die neu geschnittene Abteilung Zentrales, die von der Leiterin der früheren Personalabteilung, Oda Döring, geführt wird und die künftig auch für das Personalmanagement der Bundeswehr zuständig ist. Zudem gehört zu seinem Aufgabenbereich die Rechtsabteilung, an deren Spitze die bisherige Unterabteilungsleiterin Anke Domurath steht.

• Unverändert wird der Minister im parlamentarischen Bereich von zwei Parlamentatischen Staatssekretären unterstützt. Nils Schmid soll sich dabei vor allem um die Abteilungen Rüstung, Innovation und Cyber, Recht und Zentralabteilung kümmern. Sebastian Hartmann ist zuständig für die Bereiche der Abteilungen Streitkräfte, Politik und Aufwuchs.

(Foto: Verteidigungsminister Boris Pistorius bei der Ankunft zur Kabinettsklausur der Bundesregierung in der Villa Borsig in Berlin am 30.09.2025 – Florian Gärtner/photothek.de)