Umbau der BMVg-Spitze: Neue Strukturen, ein paar neue Namen
Zum (heutigen) 1. Oktober hat das Bundesministerium der Verteidigung seine geplante neue Struktur eingenommen. Am auffälligsten dabei ist die Erhöhung der Zahl der beamteten Staatssekretäre von bislang zwei auf drei sowie eine neue Abteilungs-Struktur, die insbesondere mit zwei neuen Hauptabteilungen – Streitkräfte und Aufwuchs – den Umbau zur Armee für die Landes- und Bündnisverteidigung weiter vorantreiben soll. Die Hauptabteilung Streitkräfte wird dem Generalinspekteur direkt unterstellt.
Die wesentlichen Züge der Änderungen waren bereits seit Juli bekannt. Zum 1. Oktober veröffentlichte das Verteidigungsministerium das neue Organigramm, das die Namen bis auf die Ebene der Abteilungsleiter*innen enthält.
(Hier als Sicherungskopie: 20251001_BMVg_organigramm-kompl)
Zur Übersicht die wesentlichen Strukturen und Namen:
• Nils Hilmer, bereits Staatssekretär und Vertrauter von Verteidigungsminister Boris Pistorius, wird Stellvertreter des Ministers auch in dessen Funktion als Inhaber der Befehls- und Kommandogewalt (IBUK) über die Streitkräfte. Ihm wird die neue Hauptabteilung Aufwuchs unterstellt, die vom bisherigen Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD), Alexander Götz, geführt wird. Die Hauptabteilung wird sich um Personalgewinnung und Wehrersatz kümmern, ebenso aber auch um die Infrastruktur der Bundeswehr. Hilmer unterstehen zudem die Abteilungen Politik, wie bisher geführt von Jasper Wieck, und Haushalt, unverändert mit Karl Henning Bald an der Spitze.
• Der Generalinspekteur der Bundeswehr, weiterhin General Carsten Breuer, ist formal ebenfalls Staatssekretär Hilmer unterstellt. Dem GI wiederum untersteht die neue Hauptabteilung Streitkräfte, die von der Einsatzbereitschaft der Streitkräfte über den Sanitätsdienst bis zu den Dauereinsatzaufgaben der Bundeswehr ein recht breites Spektrum abdeckt. Geführt wird die Hauptabteilung von Generalleutnant Gunter Schneider, bisher Chef der Abteilung Militärstrategie, Einsatz und Operationen (MEO), die in der neuen Hauptabteilung aufging.
• Neu als Staatssekretär soll sich Jens Plötner, der außenpolitische Berater des früheren Bundeskanzlers Olaf Scholz, um Rüstung und Innovation kümmern. Ihm untersteht die Abteilung Rüstung, unverändert geführt von Vizeadmiral Carsten Stawitzki, und die neu geschnittene Abteilung Innovation und Cyber unter dem Leiter der bisherigen Abteilung Cyber/Informationstechnik (CIT), Generalleutnant Michael Vetter.
• Als dritter Staatssekretär soll sich Jan Stöß, bisher Abteilungsleiter Recht, im wesentlichen um die Verwaltung des Ministeriums kümmern. Dafür untersteht ihm die neu geschnittene Abteilung Zentrales, die von der Leiterin der früheren Personalabteilung, Oda Döring, geführt wird und die künftig auch für das Personalmanagement der Bundeswehr zuständig ist. Zudem gehört zu seinem Aufgabenbereich die Rechtsabteilung, an deren Spitze die bisherige Unterabteilungsleiterin Anke Domurath steht.
• Unverändert wird der Minister im parlamentarischen Bereich von zwei Parlamentatischen Staatssekretären unterstützt. Nils Schmid soll sich dabei vor allem um die Abteilungen Rüstung, Innovation und Cyber, Recht und Zentralabteilung kümmern. Sebastian Hartmann ist zuständig für die Bereiche der Abteilungen Streitkräfte, Politik und Aufwuchs.
(Foto: Verteidigungsminister Boris Pistorius bei der Ankunft zur Kabinettsklausur der Bundesregierung in der Villa Borsig in Berlin am 30.09.2025 – Florian Gärtner/photothek.de)
Ich bin eher skeptisch, ob da jetzt mehr PS auf die Straße kommen.
Bedenklich finde ich immer noch, dass Herr Plötner ins BMVG gestolpert ist. Unvergessen und fragwürdig sind meiner Meinung nach seine Aktionen in Bezug auf den russischen Überfall auf die Ukraine, sowie die Evakuierungsmission in Afghanistan…. So richtig geklärt wurde das alles damals nicht….
Unverändert: Wenn in einer Zeit der angekündigten Effizienzsteigerung durch Digitalisierung ein neuer Posten für einen StS „Verwaltung“ geschaffen wird und dieser an einen „braven Parteisoldaten“ geht, dann stinkt das ganz gewaltig nach Pöstchenschieberei.
Da kann man eigentlich nur hoffen, dass ich mich irre und der neue StS echte PS bringt.
Richtiger wäre es aus meiner Sicht mehr PS aus dem BMVg auf den Boden zu bringen. „Manpower“ egal ob durch StOffz, Offz oder UmP werden überall gebraucht. Und wenn es eine „Sondertaskforce“ f. Drohnen (Beschaffung, Konzepte, Counter-drone, etc.) ist.
Oh, Mann…
Selbst wenn man für die Verstärkung der Streitkräfte vollumfänglich eintritt…. Das Beschaffungs-Chaos ist nicht wirklich besser geworden.
Bestes Beispiel ist der Digitalfunk:
https://www.golem.de/news/milliarden-investition-neue-bundeswehr-digitalfunkgeraete-wieder-nicht-nutzbar-2509-200572.html
Ich kenne mich funkmässig anwenderseitig aus, auch mit alter Technik, wie dem SEM 25 im Manöver schon als W15 früher bei den Reforger-Manövern in den 1980ern bis 1990ern ( drei ungewollte Wehrübungen im Anschluss ;-).
Sowie privat auch mit Flugfunk (Privatpilotenlizenz) und Funklizenz Sportbootführerschein.
Die Technik ist nun wirklich ein ganz alter Hut. Die Auswahl an Herstellern ist umfangreich. Zugegeben, der Digitalfunk ist etwas neuer..
ABER DAS IST KEINE RAKETENWISSENSCHAFT !
Aber wenn man schon solche Probleme mit lange erprobter Technik hat, wie sieht das erst dem Umgang hochkomplexer Technik und neuesten Entwicklungen aus.,,?
Der Kampf von Boris scheint mir einer gegen die oft zitierten Windmühlen zu sein…
Wie vom Hausherrn prominent herausgestellt: Es war die Einführung eines dritten beamteten Staatssekretärs, die nach dem Umbau in der Spitze des BMVg auch den Umbau des gesamten Unterbaus bis in die Referatsebene nach sich ziehen musste.
In Vorbereitung des Umbaus gab es keine Aufgabenkritik bzw. Aufgabenanalyse. Weder die Träger der Facharbeit, also die Referatsebene, noch Abteilungs-/Unterabteilungsebene wurde einbezogen. Die Frösche wurden dieses Mal überhaupt nicht gefragt. Stattdessen im kleinen Zirkel um den Minister und Staatssekretäre, unterstützt und maßgeblich entwickelt in der Abteilung Recht und Organisation.
Nun seit 1. Oktober in der Umsetzung. Vielfach nur neue Türschilder, aber auch eben Zusammenlegung von Abteilungen, Unterabteilungen und Fachreferaten. In diesen Fällen häufig auch ein deutliches Mehr an Aufgabe für die betroffenen Führungskräfte, So führt nun bspw. Generalleutnant Vetter nicht nur seine bisherige Abteilung Cyber IT, sondern auch wesentliche Teile der bisherigen Abteilung Planung, für die bisher Generalleutnant Nultsch verantwortlich war. Es mag sich jeder selbst ein Urteil bilden, ob solch große Umfangserweiterung der Fachaufgaben für mehr Performance sorgen wird.
Nachdenklich können einige Personalentscheidungen stimmen, in denen Erfahrung und sorgfätig entwicklelter Werdegang nicht berücksichtigt wurde. Besp. ist nun dank des Umbaus ein versierter Unterabteilungsleiter Cyber IT mit einer Sonderaufgabe „Feinausplanung“ ohne etatisierten Dienstposten auf’s Abstellgleis geschoben worden, während zur Überraschung vieler nun der bisherige Direktor Forschung und Innovation nun auch für Cyber IT Verantwortung trägt. Letzter mit großer persönlicher Dynamik, kurzer Stehzeit als Forschungsdirektor und keinerlei Werdegang im Fachgebiet Cyber IT.
eine Wagenburg aus loyalen Parteigängern um ja dem Fachpersonal keine Zügel in die Hand zu geben. Nur Rochade bekannter Gesichter die in der Vergangenheit , vor allem in punkto Personalgewinnung nicht abgeliefert haben.
Kleinmut allenthalben.
Hauptsache der Minister steht grimmig am Pult und seine Yes-men/women halten den Laden in schläfrigen Dämmerzustand. Und die größte Fehlbesetzung sowohl im Kanzleram nun ausgerechnet für Beschaffung. Es ist zum Heulen.
@Apollo 11
Heise hatte das auch gemeldet wobei wohl der IBuK über die Lage bewußt im Unklaren gelassen wurde:
„Pistorius erfuhr nach eigenen Angaben erst Mitte September – angeblich auf Umwegen – von den konkreten Problemen, obwohl die Hausleitung bereits Anfang Juni unterrichtet wurde. Dies deutet darauf hin, dass die vom Minister nach den ersten Problemen eingerichtete Koordinierungsstelle im Beschaffungsamt, die ihn direkt informieren sollte, ihre Aufgabe nicht erfüllt hat. Obwohl aus der Truppe und von Abgeordneten der Opposition wie der Koalition Warnzeichen kamen, versicherte Pistorius noch am 10. September im Bundestag, alles liege „im Zeitplan“. Dies führt nun zu scharfer Kritik seitens der Parlamentarier, die sich hinters Licht geführt fühlen.“
https://www.heise.de/news/Neue-Ruestungspanne-Bundeswehr-Digitalfunk-faellt-in-Praxistest-durch-10673110.html
Bei der Sicherungskopie des OrgCharts fehlt der rechte Bereich.
Auch die Positionierung von StS Plötner ist irgendwie seltsam gewählt, also rein von der Darstellung. Ich hätte ihn zwischen Dr. Stöß und und Dr. Schmid gepackt, einfach von der Zuordnung zu Dr. Schmid.
Bei den schönen gräulichen Schattierungen, die da immer noch sind, freut sich bestimmt der RegBM Wegner.
[Danke für den Hinweis; jetzt steht die richtige Datei in der Sicherungskopie. T.W.]
@Apollo aT. Melber:
Frösche vermelden, daß die Probleme kurzfristig lösbar sind. Es wird von typischen Startschwierigkeiten gesprochen. Der Spiegelbericht wird als tendenziös i.S. von bewußt Anti-Pistorius bezeichnet.
Ich komme nicht umhin dieses Theater mit dem „Toxic Masculinity Theater“ rund um den US Verteidigungsminister Hegseth in Kontrast zu stellen und zu befinden, daß unsere Variante vielleicht die bürokratische Version sein mag, aber im letzten Ende nicht einen Deut weniger schmierig bleibt. Für die Lösung der mehr als ausreichend vorhandenen Probleme soll das genau was bringen?
Was soll denn die x-te Aufführung von „Reise nach Jerusalem Bendler-Block-Edition“ denn anders machen? Soll denn etwas anders gemacht werden oder wird hier wieder nur Aktivität vorgetäuscht? Die Diagnose komplette Dysfunktionalität scheint sich selbst peu-a-peu selbst zu verifizieren. Nur ob der Patient das am Ende auch überlebt?
Mit der Einführung eines dritten beamteten Staatssekretärs hat das Bundesministerium der Verteidigung einen tiefgreifenden organisatorischen Umbau angestoßen. Offiziell geht es um Straffung, bessere Steuerung und erhöhte Leistungsfähigkeit. Faktisch jedoch sind gravierende Defizite bei methodischer Vorbereitung und inhaltlicher Einbindung sichtbar: Eine Aufgabenanalyse oder -kritik wurde nicht umfänglich genug vorgenommen, die Referatsebene und damit die Träger der Facharbeit blieben außen vor. Die Entscheidungen fielen in engem Umfeld des Ministers, maßgeblich geprägt von der Abteilung Recht/Organisation.
Strukturelle Folgen
In der Umsetzung seit 1. Oktober zeigt sich ein gemischtes Bild: Neben vielfach rein kosmetischen Änderungen – neue Zuschnitte, neue Türschilder – gibt es umfangreiche Zusammenlegungen von Abteilungen und Unterabteilungen. Damit hat sich die Aufgabenlast für Führungskräfte spürbar erhöht. So verantwortet Generalleutnant Vetter nicht länger nur den Bereich Cyber/IT, sondern zusätzlich wesentliche Teile der bisherigen Abteilung Planung. Ob ein solch massiver Kompetenzzuwachs in einer Person die Leistungsfähigkeit stärkt, darf zumindest kritisch angezweifelt werden. Risiko: Überlastung auf Leitungsebene und Verwässerung fachlicher Tiefe.
Personalentscheidungen als Schwachpunkt
Besonders problematisch sind die mit dem Umbau verbundenen Personalentscheidungen. Fachliche Erfahrung und gewachsene Karriereverläufe spielen eine nachgeordnete Rolle. Beispielhaft lässt sich dies im Bereich Cyber IT beobachten: Ein ausgewiesener Fachmann und Unterabteilungsleiter fällt durch die Neuordnung ins Abseits, während der bisherige Direktor Forschung und Innovation die Verantwortung übernehmen soll – ohne einschlägige Expertise und mit lediglich kurzer Stehzeit im bisherigen Amt. Fachliche Kontinuität wird so unterbrochen, Vertrauen in die interne Personalauswahl beschädigt.
Politische Logik statt Fachlogik
Die Auffälligkeit setzt sich auf höheren Ebenen fort: Im Bereich Beschaffung wurde eine Personalentscheidung getroffen, die weniger wie ein Signal für Reformbereitschaft wirkt, sondern mehr wie politische Platzierung. Parallel dazu schafft der Ministeriumsum- und -ausbau einen neuen Staatssekretärsposten für „Verwaltung“. In Zeiten, in denen Digitalisierung und Effizienzsteigerung die offiziellen Kernziele sind, wirkt diese Entscheidung widersprüchlich – und nährt die Wahrnehmung, es gehe primär um parteipolitische Versorgungsposten statt um strukturelle Leistungssteigerung.
Der Kern des Problems
Statt das Ministerium nachhaltiger zu ertüchtigen, wird Energie in Rochaden und interne Machtsicherung investiert. Aus der Sicht der Truppe, der Praxis und der aktuellen militärischen Herausforderungen ergeben sich gravierende Defizite: echte Manpower wird weiterhin dringend gebraucht – sei es für Projekte im Bereich Drohnen, für Beschaffungsvorhaben oder für operative Entlastung. Entscheidend wären konkrete Investitionen in Personalgewinnung und Einsatzfähigkeit, nicht die Schaffung neuer Schaltstellen im Verwaltungsapparat.
Fazit
Der Umbau im BMVg vermittelt den Eindruck einer Reform, wirkt bei näherer Betrachtung jedoch überwiegend wie ein Verschieben von Zuständigkeiten und Posten. Substanzielle Verbesserungspotenziale – etwa durch fachspezifische Kompetenzaufbau, konsequente Digitalisierung oder Stärkung der Beschaffungsprozesse – werden bislang nicht erkennbar. Das Risiko liegt darin, dass sich bestehende strukturelle Probleme nicht nur fortsetzen, sondern durch Überlastung und fachliche Entkopplung weiter verschärfen.
Unsere kopflastige Bundeswehr – Reform auf dem Papier, Stillstand in der Realität:
Der große Umbau im Verteidigungsministerium wird als Reform gefeiert. In Wahrheit ist er das Gegenteil: ein Bürokratisierungsprojekt, entstanden im engen Zirkel des Ministers, fernab jeder Realität der Truppe. Ein dritter Staatssekretär, neue Zuständigkeitszuschnitte, Zusammenlegung von Abteilungen – nach außen klingt es nach Dynamik, in der Praxis bedeutet es vor allem mehr Machtkonzentration, mehr Papier, mehr Belastung für sowieso schon überforderte Führungsebenen.
Die eigentliche Schieflage aber reicht tiefer. Von den rund 181.000 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr arbeitet weniger als die Hälfte in dem Bereich, der den Kernauftrag ausmacht: dem Kampf. Der Rest steckt in Stäben, Verwaltungen und Leitungsebenen fest. Diese Armee ist grotesk kopflastig – ein Heer von „Managersoldaten“, das sich selbst organisiert, statt militärische Leistung zu erzeugen. Wer so strukturiert ist, kann im Ernstfall kaum durchhaltefähig sein.
Der jüngste Umbau verschärft dieses Missverhältnis noch. Erfahrungswissen wird beiseitegeschoben, fachfremde Funktionäre übernehmen Schlüsselpositionen. In zentralen Zukunftsfeldern wie Cyber/IT wird Expertise geopfert, um Loyalität zu belohnen. Es sind Entscheidungen, die nicht aus militärischer Logik erwachsen, sondern aus politischer Zweckmäßigkeit. Das Ergebnis: Fachkräfte verlieren Vertrauen, und die Truppe erlebt, dass in Berlin Machtspiele gespielt werden, während draußen Munition und Ausrüstung fehlen.
Das Unverständliche ist längst doppelt: Im Ministerium stapeln sich neue Leitungsebenen, während in den Kasernen selbst für den täglichen Auftrag Personen, Ersatzteile und einsatzbereite Fahrzeuge knapp sind. An der Spitze wächst der Kopf, an der Basis schrumpfen die Muskeln. Eine Organisation, in der es mehr Chefs als Arbeiter gibt, wird auf Dauer unrettbar schwerfällig.
Will man die Bundeswehr wirklich reformieren, reicht kein Verschieben von Zuständigkeiten – es braucht eine Tabula rasa im System. Das heißt: Management massiv reduzieren, Führungsebenen eindeutiger zuschneiden, Personal von der Schreibtischverwaltung zurück in den Kernauftrag bringen. Rund ein Drittel der Offiziers- und Unteroffiziersstellen im Stabsbereich müssten weg, wenn die Armee wieder handlungsfähig sein soll. Parallel dazu wäre eine Aufstockung der kämpfenden Truppe nötig – mit Fokus auf moderne Einsatzfelder: Drohnen, Cyberabwehr, mobile Eingreifkräfte.
Die Wahrheit ist unbequem, aber unvermeidlich: Mit einer kopflastigen und verwaltungsfixierten Struktur bleibt die Bundeswehr ein sicherheitspolitisches Risiko. Jeder zusätzliche Staatssekretär, jede neue Ressortrochade verlängert diesen Zustand. Geliefert werden müssen Schlagkraft, Tempo und Durchhaltefähigkeit – nicht Organigramme und Parteikarrieren. Alles andere ist Reformkulisse.
Deutschland braucht kein Verteidigungsministerium der Türschilder, sondern eine Armee, die funktioniert. Ohne einen radikalen Schnitt bleibt es beim Stillstand – teuer, gefährlich und für die Truppe fatal.
@ aussenstehender, 02.10.2025 um 10:55 Uhr
Wenn es aber Bereiche gibt, wo zum Zeitpunkt der Umstellung (also gestern) und seitdem keine Ahnung oder Idee besteht, was denn jetzt konkret ihre Aufgabe ist….? Das würde ich nicht als „Startschwierigkeiten“ bezeichnen.
Klar, das kann man bestimmt (kurzfristig?) lösen. Aber es ist ein Armutszeugnis für eine Organisation, die Planung und Stabsarbeit eigentlich von der Pike auf kennt, sie täglich lebt und es jetzt nicht gebacken bekommt, sich entsprechend aufzustellen.
Eine Organisation „nur ganz oben“ mit Auswirkungen auf den gesamten Bereich umzustrukturieren führt eben zu entsprechenden Verwerfungen auf der Arbeitsebene. Da müssen dann entsprechend schon vor der Umsetzung Dinge neu geplant und festgelegt werden. Doch davon ist anscheinend ja nix passiert.
Na gut, dann man das halt im laufenden Betrieb, es gibt ja auch sonst nichts spannendes, worum man sich als deutsches Militär kümmern müsste. Wie lang ist es noch mal bis 2029…?
@T.W.
Der Kommentar von @NATOVersteher ist GPT-Output und reproduziert die Ausführungen von @Der Stratege. Es handlet sich vermutlich um einen Bot-Account aber ich bin jedenfalls sehr sicher, dass der Kommentartext KI-generiert ist. Erkennbar ist dies an der zusammenfassenden Umformulierung der Inhalte von @Der Stratege ohne jedes Hinzufügen eigener Gedanken in GPT-üblicher Art- und Weise (Wechsel vom Deuten ins Darstellen und umgekehrt in Nebensätzen, um 2 Sätze zusammenzufassen ist typisch für KI), an den ChatGPT-typischen Zwischenüberschriften und dem zusammenfassenden Fazit am Ende.
[Interessanter Hinweis. Ich habe mir mal frühere Kommentare dieses Accounts angesehen und finde die genannten Hinweise so nicht; im jüngsten Text allerdings schon. Schauen wir mal, ob er darauf reagiert – und er wäre nicht der einzige, der versucht, hier KI-generierte Inhalte unterzubringen. Manche auch ganz offen, incl. Prompt, aber das werfe ich dann raus. T.W.]
@Fussgänger:
meine Anmerkung bezieht sich auf das Kommunikationsprojekt, welches @Apollo 02.10. 1:02 Uhr @T. Melber: 02.10. 9:06 Uhr aufgebracht haben.
Zum Thema Ministeriumsstruktur habe ich mich nicht geäussert.
Nun gilt die neue Struktur im BMVg, intern reiben sich manche die Augen, andere zucken die Schultern, wiederum andere zählen die Tage bis zum Ruhestand. – Türschilderwechsel, Kompetenzbrei durch Verschlimmbesserung in den Ressorts, treue Vasallen mit und ohne Fachexpertise werden erwartungsvoll in Positionen gesetzt um faktisch mehr als nur personell Änderungen zu erzielen. Unbenommen mögen einige Synergieeffekte erkennbar werden, dennoch zieht jede Veränderung eine andere nach sich. Ob diese zum effektiven Erkenntnisgewinn und vor allem zielgerichtete Arbeitsergebnisse hervorbringen wird? Naja, dazu gehört innerhalb kurzer Zeit eine wahrheitsgetreue Reflexion in jeder Hinsicht; ich denke, dahingehend ist nichts vorgesehen. Im Endeffekt werden es wie immer die untergeordneten Instanzen richten müssen.
@teetrinker
Man sollte sehr vorsichtig sein mit solch schnellen Unterstellungen. Mein Beitrag ist garantiert kein KI generierter Text, sondern mein eigenständig formulierter Beitrag. Wer behauptet mit KI-Output vertraut zu sein, wie Sie, erkennt schnell aber auch qualifiziert die typischen Merkmale von KI. Lassen wir das hier, es passt nicht zum eigentlichen Thema. Doch ich betone, solche Merkmale einer KI fehlen hier. Warum? Weil der Beitrag durch mich erstellt wurde. Sie finden meine persönlichen Eigenheiten im Ausdruck, Wiederholungen und Schwerpunktsetzungen, die eine Maschine sicher vermeiden würde.
Es ist daher unzutreffend und anmaßend, meinen Text als „Bot-Produkt“ abzuwerten. Sie dürfen gern inhaltlich anderer Meinung sein – aber so geht es nicht. Der Geist ist jedoch aus der Flasche, wenn es jemanden wie Ihnen zu glatt oder auch inhaltlich unpassend zu sein scheint, wird man als „Bot“ disqualifiziert? Der Hausher hat besonnen reagiert. Danke dafür, zumal ich auch nicht neu hier bin. So etwas gab es bisher nicht. Nicht gut!
@NATOVersteher-Operator
Gerne! Ich bleibe aus den dargestellten Gründen dennoch anderer Meinung. Sie werden nicht verstehen, dass es nicht überzeugend ist, angesichts konkret formulierter Anhaltspunkte mit „Doch ich betone, solche Merkmale einer KI fehlen hier. Warum? Weil der Beitrag durch mich erstellt wurde.“ zu reagieren. Tatsächlich entspricht diese Art, auf Kritik gar nicht einzugehen, sie als unzutreffend zurückzuweisen und es als Provokation zu rahmen genau der Gruppe von Kommunikatoren, die wahrscheinlich auch Gefallen an dem Namen „NATOVersteher“ finden würde. Keine weiteren Punkte.
[Wir beenden das jetzt bitte mal an dieser Stelle. T.W.]
Es irritiert mich nachhaltig, welcher konstruktive Gedanke dahinter gestanden haben mag, allen (!) Soldatinnen und Soldaten zwei neue Disziplinarvorgesetzte vorzusetzen. Einen davon sogar zivil.
Es sieht nicht aus wie eine goldene Brücke zur Kriegs-, pardon, die ist ja wieder kassiert, zur Verteidigungsfähigkeit, sondern eher wie ein knarzender Holzweg.
Schade!
Auf den Punkt, Herr Letter! Vielen Dank!
Während ich den ersten Umbau des Herrn Ministers noch gut nachvollziehen konnte – völlig losgelöst davon, welche Teile ich selbst als gelungen gehalten habe -, gelingt mir das bei dem neuen Umbau nicht.
Durch die Begriffe „Aufwuchs“ und „Innovation“ wird kein Bisschen mehr Aufwuchs oder Innovation generiert, sondern – Prognose: – erst einmal eine Selbstbeschäftigung um Dienstpostenorganisation und ein tolles Leitmotiv/Motto angestoßen werden.
Innovation kommt aus kleinen, niederschwelligen, iterativen Schritten, mit einem Mindestmaß an Hierarchie – nicht einer entsprechend benannten Abteilung. Und der Aufwuchs kommt nicht davon, dass neue Türschilder aufgehängt werden, sondern neue KONZEPTE tatsächlich auch einmal verfolgt werden. Stattdessen ist auch Jahre nach der TF Personal weitestgehend Stillstand hinsichtlich der Ergebnisse – außer vmtl auf den Schreibtischen der damit betrauten. Die roten Aufkleber auf den Fahrzeugen der BwFuhrpark sind leider immernoch der einzige sichtbare Punkt, den ich sehe – und die waren gewiss nicht in der Form gemeint…
Das Organigramm steht so weit weg von dem was man für “Zeitenwende“ bräuchte, dass ich den Glauben an den Reform- und den Durchsetzungswillen von Pistorius verloren habe. Eine Gliederung der Ministeriumsaufgaben in sage und schreibe 175 Unterabteilungen – was soll sowas. Eine HA A gliedert sich in 29 Unterabteilungen und kümmert sich um sowas Liegenschafts- und Travelmanagement – wie soll man sowas führen können. Eine Vielzahl von Unterabteilungen ist immer noch auf beide Standorte Berlin und Bonn verteilt, sowas wie die Konzeption neuer Wehrdienst sogar zu gleichen Teilen. Reserve ist in A II 2 und Reservistenangelegenheiren in SK I 2. Usw. usf. Welche Ergebnisse soll sowas liefern.
Zunächst einmal wird es Wochen oder eher Monate dauern, bis die neuen Aufgabenbereiche „sich gefunden“ haben, d.h. Tätigkeitsbeschreibungen erstellt wurden, Aufgabenpakete geschnürt sind, eine Geschäftsordnung erstellt wurde oder die Schnittstellen zwischen den Abt, Ref, etc. definiert sind.
Diese neue Organisation ist nur die Fortführung der bisherigen Organisationspolitik, denn sie eröffnet der gewollten Verantwortungsdiffusion Tür und Tor. Bei Nicht-Abliefern bzw. sogar totalem Versagen sind die Ausreden stets schneller gefunden, als das es dem/der eigentlich verantwortlichen Person nachgewiesen werden kann.
Ernüchternd und Desillusionierend.
Die Abteilung Z von Frau Döring ist nicht für das Personalmanagement der Bw zuständig. Das läuft bei Aufwuchs I und II 5 ff. insofern ist die Analyse nicht richtig.
Z I verantwortet ab I 5 ff. nur Personalführungsangelegenheiten innerhalb des BMVg bis A-15/A-16. Z II Soziale Angelegenheiten.
Insofern kann man von einem dramatischen Bedeutungs/Vertrauensverlust von/in Frau Döring ausgehen.
[Sorry, in der Tat, hatte die Angabe „Personalmanagement BMVg“ falsch verstanden. T.W.]
@ Observer
Genau, damit wird die vor längerer Zeit getroffene Fehlentscheidung korrigiert Personal des BMVg unterhalb B Besoldung und A 16 durch BAPersBw führen zu lassen. Das führte im Alltag immer wieder zu Friktionen, wie ich als Referatsleiter selbst erlebt habe. Ich könnte da aus dem Nähkästchen plaudern…..
Diese Korrektur (die Betroffenen werden personaltechnisch im BMVg geführt und dort liegt auch die Federführung für Nachbesetzungen) war überfällig.
Wenn die BW funktionieren soll, muss als erstes Artikel 87 b Grundgesetz abgeschafft werden, damit nicht länger die zivile Bundeswehrverwaltung gegen die militärische Bundeswehr kämpft. Diese Trennung verhindert eine einheitliche Führung der BW. Die neue Bundeswehrstruktur macht dagegen das Gegenteil. Der Generalinspekteur wird geschwächt und einem beamteten Staatssekretär unterstellt. Ein 3 Staatssekretär, ein GI mit zwei Stellvertretern, neue Hauptabteilungen mit jeweils zwei Stellvertretern machen das bürokratische Chaos noch größer. Die Abteilungen sind weiter wild über Bonn & Berlin verteilt, wie hier andere Kommentare zu Recht kritisiert haben. Wir hatten schon Mal einen Führungsstab der BW bzw der Streitkräfte, dann ersetzt durch 10 Abteilungen und jetzt unterstehen dem GI nur noch 5 Abteilungen, statt 10. So kann man nicht führen.
Und seit gestern wackelt die neue, freiwillige Wehrpflicht wieder! Die Einführung zum 1. Januar ist in Gefahr, weil die Unionsfraktion will dem neuen Gesetz nicht zustimmen. Die Union will mehr Pflicht iS Wehrpflicht, bekanntlich die SPD nicht, so dass alles vor dem Scheitern steht und wir die nächste Regierungskrise haben. Denn die Positionen von CDU & SPD(keine Wehrpflicht in dieser Legislatur) zur Wehrpflichtig sind nicht miteinander vereinbar! Wer Streitigkeiten nicht im Koa litionsvertrag löst, fährt die ganze Regierung an die Wand! Die Regierung Merz ist schon unbeliebter als die Ampel!
@Closius, 04.10.2025, 15:34 Uhr
„Wenn die BW funktionieren soll, muss als erstes Artikel 87 b Grundgesetz abgeschafft werden, damit nicht länger die zivile Bundeswehrverwaltung gegen die militärische Bundeswehr kämpft. Diese Trennung verhindert eine einheitliche Führung der BW.“
Die Abschaffung 87b GG ist nicht zwingend erforderlich. Es müssten nur alle den gleichen Mindset haben, nämlich einsatzfähige Streitkräfte aufzustellen / bereitzuhalten. Wenn aber die primären Interessen, gerade hochrangiger Mitarbeiter darin besteht, weiter Karriere zu machen, werden Sie konsequent darauf achten, dass Sie bei Ihren Vorgesetzten „gut“ dastehen, bzw. sich gut in Szene setzen, vor allem besser als ein „Konkurrent“. Das große Ganze wird da gerne vergessen.
Das gilt für die militärischen, wie auch zivilen Angehörigen des Bereiches gleichermaßen.
Der größte „Feind“ bei der Aufstellung einsatzbereiter SK ist der Egoismus der Mitarbeitenden.
Aber ich befürchte, dass man diesem „Feind“ nicht gewachsen ist. Leider.
Der Zivilist und Generalleutnant a.D., Jürgen-Joachim von Sandrart, im Meinungsbeitrag:
„Parteibuch schlägt Inhalt, Loyalität die Sinnhaftigkeit. Bundeswehr im Irrgarten der Scheinreformen“
Die „Primaten des Politischen“ setzen die SPD Parteilinie durch. Solch Verhalten, sinnentleert, ist leider immer so. Staatssekretär Plötner ist in der Bedeutung aufgestiegen, und der GI …?
https://www.reservistenverband.de/magazin-loyal/gastkommentar-von-sandrart/
@KPK:
Leider finden viele den nötigen Mut, solche Dinge auszusprechen, immer erst nach dem EdeKa. Und häufig ist leider die Bereitschaft, sich mit potenziell unbequemen Meinungen mitzuteilen, auch abhängig vom (eigenen) Parteibuch, bzw. der eigenen politischen Einstellung.
Wo ich allerdings den Ausführungen Herrn v. Sandrarts uneingeschränkt zustimmen kann, ist dort, wo er eine mangelnde (politische) Fehlerkultur bemängelt. Die betrifft aber gerade auch die Erwartungshaltung der Öffentlichkeit gegenüber Irrtümern und Fehlentscheidungen.
Wer immerzu Angst haben muss, nach einem Fehltritt öffentlich geräuschvoll abgemeiert zu werden, scheut letztlich jede Entscheidung, die nicht unumwunden unvermeidlich ist. Wer nix macht, macht auch nix falsch. Und bis das Nichtstun sich als noch schädlicher herausstellt, als jedes Handeln, ist man längst in Pension.
Die jüngsten Umbauten im BMVG sind kein mutiger Aufbruch, sondern ein ganz schlechtes und sichtar parteipolitisches Manöver, das die Bundeswehr schwächt und leider in für mich gefährlicher Weise von ihrer Kernaufgabe ablenkt. Statt echte Probleme zu lösen, wird lautstark an Strukturen gedreht, damit politische Machtverhältnisse und persönliche Egoismen im BMVg neu verteilt und Spitzenposten abgesichert werden. Das ist keine Reform, das ist für mich Selbstbedienung unter dem Etikett „Modernisierung“.
Unklare Ziele dieser Modernisierung führen zu kaum zu verbergenden Verwirrung: Wenn nicht klar definiert wird, was eigentlich genau erreicht werden soll, entstehen zahlreiche unterschiedliche Interpretationen im BMVg. Das führt zu Ineffizienz, Unsicherheit und Passivität bei den Angehörigen BMVg.
Strukturänderungen ohne echten Nutzen: Neue Abteilungen oder Bezeichnungen werden (erneut) eingeführt, ohne dass sich an den tatsächlichen Problemen oder Abläufen wirklich etwas ändert. Dadurch wird die Umstrukturierung zum Selbstzweck und verschlimmert die Situation eher, als dass sie sie verbessert.
Mangelnde Einbeziehung und Akzeptanz der Mitarbeiter: Wird das Personal nicht aktiv in den Veränderungsprozess eingebunden, führt das zu Frustration, Widerstand und einem Verlust an Motivation. Die menschlichen Faktoren werden wieder einmal unterschätzt, obwohl sie entscheidend für den Erfolg der Umstrukturierung sein sollten.
Doch das allerschlimmste ist doch:
Wer das Ministerium in erster Linie als politische Bühne und parteipolitische Dienstpostenbeschaffung nutzt, handelt fahrlässig gegenüber den Soldatinnen und Soldaten und gefährdet die Sicherheit der Bevölkerung. Reformen müssen messbare Verbesserungen für die Einsatzfähigkeit bringen — alles andere ist politisches Theater mit potenziell tödlichen Folgen!
Der BM schafft sich einen Zirkel von getreuen Ja – Sagern. Es gibt allerdings genug Generale, die für den Aufstieg nahezu alles mitmachen. Nicht nur BMVg wird so gestaltet, man sieht aktuell im Heer, das es sich lohnt, zum Dunstkreis des BM zu gehören. Lautes Meckern ist kaum zu hören, es scheint gefährlich. Der Mut zur substantiellen Kritik wächst erst nach der Pensionierung. Siehe: Generalleutnant a.D., Jürgen-Joachim von Sandrart, Doch wem nutzt das? Ihm selbst? Möglicherweise seinem Ruf als kritischer und allwissender Ratgeber, was vermutlich, wo auch immer, prima vergütet wird? Also Vorsicht bei all den markigen Kritikern in vornehmen Zivil. Alles in allem, schwierig: Generale von BM’s Gnaden agieren nun und tönen mit markigen Worten „alles wird besser“ die ausgeboteten Generale sind beleidigt, so kann es wohl nichts werden. Doch wer fragt schon, diejenigen, die das alles auslöffeln müssen. Formal ist das wichtig, doch im echten Leben eben nicht.
Leider hat sich Boris Pistorius jetzt selbst entzaubert.
Statt die Streitkräfte zu verschlanken und hier beim Wasserkopf Verwaltung anzufangen, wird alles neu gewürfet und es gibt einen weiteren, dritten (!) Staatssekretär, die entweder keinerlei militärisches Hintergrundwissen oder fragwürdige Verstrickungen in Altentscheidungen vorweisen können.
Also keine zupackenden Aktionen, sondern medienwirksamer Aktionismus und die Einbeziehung einer „Zusatzprüfschleife“ GI unter (!) Staatssekretär. Inwieweit das die Schlagkräftigkeit erhöht und die Entscheidungsprozesse verschlankt erschließt sich wahrscheinlich nur mir nicht.
Das war’s dann endgültig mit der Hoffnung auf eine effiziente, schlanke und vor allem schlagkräftige Bw….
Aus meiner – zugegebenermaßen sehr begrenzten – Einsicht ein schwieriges Thema. Einerseits sehe ich es natürlich auch so, dass die militärische Expertise gestärkt werden sollte und auch mehr Entscheidungskompetenz direkt zu den „kämpfenden“ Einheiten verlagert werden sollte. Dann natürlich auch mit dem adminstrativem Unterbau, der dafür notwendig ist.
Andererseits sehe ich bei einem Wachstumskurs, den die Bundeswehr eingeschlagen hat, zunächst einmal kein Problem einen weiteren Staatssekretär einzurichten. Aufgaben und Arbeit gibt es schließlich genug. Verschlankung ist da vielleicht nicht das Allheilmittel.
Was die „politische“ Korrektheit der Führungsriege anbelangt, so halte ich dies für ein Vorgehen, was mit Sicherheit in allen Ministerien so umgesetzt wird. Erinnern wir uns daran, dass am Anfang immer die Frage steht, ob sich ein neuer Verteidigungsminister bei dem Tanker Bundeswehr durchsetzen kann, Insofern halte ich die von Boris Pistorius gewählte Vorgehensweise seine Durchsetzungsfähigkeit in der Führung des Ministeriums und in seinem politischen Umfeld weiter zu stärken für nachvollziehbar, Natürlich hat das seinen Preis.
Ich gebe aber zu bedenken, dass Boris Pistorius es als einziger Minister geschafft hat, den Regierungswechsel politisch zu überleben. Er hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die finanziellen Spielräume der Bundeswehr erweitert wurden und die Investionen in die Bundeswehr massiv steigen. Es trägt auch maßgeblich dazu bei, dass ein Aufwuchs der Bundeswehr in der Gesellschaft und der politischen Landschaft diskutiert und erste – wenn auch zaghafte – Schritte in diese Richtung gegangen werden. Diese politischen Erfolge sollte man ihm auch zugute halten. Es ist keine leichte Übung in unser Gesellschaft dabei auch noch beliebt zu bleiben – was wiederum seine politische Durchsetzbarkeit stärkt.
Ich bin persönlich allerdings auch der Auffassung, dass die Stärkung des Heeres als maßgeblicher Teil der Bundeswehr zur Abschreckung Russland gegenüber zu langsam geht. Insbesondere bei dem Aufbau der Heeresflugabwehr und der Artillerie fehlen mir hier die Verträge zur Serienbeschaffung. Da sollte man einfach machen und dann später Integrationsaspekte nachrüsten bzw. Mängel beseitigen.
Tja.
Man hätte ja mal die Fachleute fragen können – hat man aber nicht!
Bereits auf Ebene der Unterabteilung wurden versprengte Teile des Planungsprozesses auf nicht-Fachleute delegiert die in Ihrem „Dienstleben“ keinerlei Erfahrung mit der Aufgabe gesammelt haben. Wie soll dort eine sachgerechte Entscheidung bei der Eskalation auf Unterabteilungsebene getroffen werden?
Die „alten“ Prozesse wurden zudem zerschlagen ohne eine Anpassung hin zu mehr Flexibilität in neue Prozesse vorzubereiten.
Alter Wein in neuen Schläuchen – und zudem eine BMVg Leitung die bis auf den GI keine Vorstellung von der zu stemmenden Aufgabe hat.
Schade!
@ Nachhaltig sagt 07.10.2025, 12:04 Uhr
„…Ich gebe aber zu bedenken, dass Boris Pistorius es als einziger Minister geschafft hat, den Regierungswechsel politisch zu überleben. Er hat auch maßgeblich dazu beigetragen, dass die finanziellen Spielräume der Bundeswehr erweitert wurden und die Investitionen in die Bundeswehr massiv steigen….“
Uiui, das sollte man aber einordnen. In den letzten 30 Jahren hat kein Verteidigungsminister „bessere äußere Bedingungen“ (= massive Bedrohung aus dem Osten) für ein Verbleib im Amt und massive Investitionen vorgefunden, als Boris Pistorius. Selbst an Frau Lambrecht wurde festgehalten, obwohl sie -außer Stöckelschuhe tragen- nichts zustande gebracht hat. (SARC)
Und auch die Diskussion um einen Aufwuchs sind der Aggression von WWP geschuldet. Dies dem Minister zu Gute zu halten, hmmm.
Jeder, der nicht so reagiert hätte, hätte sofort wegen Nichteignung entlassen werden müssen (unter Entfall jeglicher finanzieller Ansprüche).