Neue Besetzung auf Spitzen-Posten: Schilling wird Stellvertreterin GI, Freuding soll das Heer führen
Für die nächsten Monate waren schon länger Veränderungen an der Spitze des Verteidigungsministeriums erwartet worden; es kursierten (und kursieren) viele verschiedene Varianten für Besetzung und Zuschnitte von Abteilungen usw. Was das Ressort am (heutigen) Dienstag offiziell bekanntgab, war allerdings bislang nicht dabei: Die Abteilungsleiterin Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Verteidigungsministerium, Generaloberstabsarzt Nicole Schilling, wird neue Stellvertreterin des Generalinspekteurs. Der Leiter des Planungs- und Führungsstabes, Generalmajor Christian Freuding, soll im Herbst neuer Heeresinspekteur werden.
Die Mitteilung des Ministeriums im Wortlaut:
Veränderungen bei militärischen Spitzenverwendungen:
Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling wird Stellvertreterin des Generalinspekteurs
Generalmajor Dr. Freuding wird neuer Inspekteur des Heeres
Die Bundeswehr steht aufgrund der internationalen Bedrohungslage vor historischen Herausforderungen. Ziel von Verteidigungsminister Boris Pistorius ist, die Einsatzbereitschaft der Truppe in den kommenden Jahren massiv zu stärken. Neben den Großvorhaben Beschaffung, Personal und Infrastruktur wird Minister Pistorius personelle Veränderungen im militärischen Bereich vornehmen.
Generaloberstabsarzt Dr. Nicole Schilling wird Stellvertreterin des Generalinspekteurs, General Carsten Breuer. Sie löst Generalleutnant Andreas Leonhard Hoppe ab und wird damit die erste Soldatin in dieser Funktion. Zuletzt hat die Ärztin und Sanitätsoffizierin der Luftwaffe die Abteilung Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Verteidigungsministerium geleitet. Zuvor war Dr. Schilling Chefärztin des Bundeswehrkrankenhauses in Westerstede, Vizepräsidentin des Bundesamtes für das Personalmanagement und stellvertretende Leiterin der Abteilung Personal im BMVg.
Generalmajor Dr. Christian Freuding wird Inspekteur des Heeres. Er löst Generalleutnant Alfons Mais im September ab. Generalleutnant Mais hat sich in den vergangenen Jahren mit viel Engagement und Herzblut dieser Aufgabe gewidmet. Auch ihm ist die erfolgreiche Aufstellung des Leuchtturmprojekts Brigade Litauen zu verdanken. Generalmajor Dr. Freuding wird diesen Weg weiter verfolgen und mit seiner militärischen, administrativen sowie politischen Expertise zusätzlichen Schwung und Veränderung in die Projekte des Heeres bringen.
Generalmajor Dr. Freuding blickt auf eine lange Karriere an zentralen Stellen in der Bundeswehr sowie im Bundesverteidigungsministerium zurück. Er leitet derzeit den Planungs- und Führungsstab des Ministeriums und hat ihn in der vergangenen Legislaturperiode erfolgreich aufgebaut. Er ist zudem Leiter des Sonderstabs Ukraine und steht dabei wie wenige andere in der Ukraine und in Deutschland für die Unterstützung des Landes. Er hat sich bei Deutschlands Partnern und Alliierten höchste Anerkennung als Ukraine-Experte erworben.
Minister Pistorius dankt Generalleutnant Hoppe und Generalleutnant Mais für deren engagierten Einsatz für die Bundeswehr, die Verteidigungsfähigkeit und unser Land. Beide haben in den vergangenen Jahren an zentraler Stelle zu wichtigen Reformen und Veränderungen beigetragen.
Da stellt sich natürlich die Frage, ob das schon alle Veränderungen in diesem Bereich sind – in den vergangenen Wochen war unter anderem spekuliert worden, ob die Abteilungen im Verteidigungsministerium neu zugeschnitten werden (und Schilling dann eine herausgehobene Stellung bekommt).
Die Ärztin wird damit die erste Frau auf diesem Posten, nachdem sie zuvor bereits als erste Soldatin Abteilungsleiterin im Ressort geworden war. Mit der Entscheidung für die bisherige Abteilungsleiterin als neue Stellvertreterin des Generalinspekteurs (der nach dieser Mitteilung ja offensichtlich bleibt, auch das galt nicht unbedingt als sicher) vollzieht Pistorius einen Schritt, der eigentlich schon seit Wochen erwartet worden war: Der bisherige Amtshinhaber galt, das wurde auch öffentlich bekannt, durch parallele außereheliche Beziehungen mit mehreren Frauen als erpressbar. Offiziell wollte sich das Ministerium bisher allerdings dazu nicht äußern, im Unterschied zu anderen Generalen, die wegen angeblichen Fehlverhaltens auch sehr schnell öffentlich von ihrem Posten entfernt wurden.
Auch die geplante Berufung Freudings an die Spitze des Heeres kommt einigermaßen überraschend. Der bisherige Amtsinhaber hatte in den vergangenen Jahren mit Kritik nicht gespart, berühmt wurde seine öffentliche Aussage nach Beginn der russischen Invasion der Ukraine, das Deutsche Heer stehe in dieser Situation blank da. Er selbst hatte offensichtlich deshalb bereits in der Vergangenheit mit seiner Ablösung gerechnet. Warum sie jetzt kommt, ist nicht so recht klar – zumal Freuding bislang die für den Inspekteursposten übliche Verwendung als Divisionkommandeur erst demnächst absolvieren sollte.
(Archivbild: Schilling bei der Beförderung zum Generaloberstabsarzt durch Verteidigungsminister Pistorius im November vergangenen Jahres – Foto Bundeswehr)
Große Freude über den neuen Inspekteur Heer.
Enttäuschung über neue Frau stv GI.
Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Motive für die ungewöhnlich rasche Förderung von Nicole Schilling nicht öffentlich bekannt sind. Die offizielle Begründung des Ministers und der Personalchefin betonen ihre „starke Führungsleistung und hohe Kompetenz“. Die Interpretation als Symbolpolitik des BM ist nicht gern gehört, aber im Umlauf. Gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen ist ein Thema des BM.
Symbolpolitik wie z.B. bei Frau Schilling bezieht sich ür mich fauf Handlungen oder Maßnahmen des BM, des BMVg, die zwar oberflächlich auf Gleichstellung und Förderung von Frauen abzielen, aber oft nicht zu tatsächlichen Veränderungen führen. Statt substanzieller Verbesserungen werden hauptsächlich symbolische Gesten oder Maßnahmen ergriffen, die zwar Aufmerksamkeit erregen, aber wenig oder keine Auswirkungen auf die Lebensrealität auf Frauen in der Bundeswehr haben.
Eine solche Frauenbevorzugung entsteht doch durch die Bevorzugung bei Förderung oder Beförderungen im Vergleich zu Männern, wenn die Qualifikationen als gleichwertig angesehen werden. Diese Maßnahmen sind schon umstritten und werden unter dem Gesichtspunkt der Gleichstellung und möglicher Benachteiligung von Männern diskutiert.
Die Abteilung Einsatzbereitschaft und Unterstützung (EBU) hat unter ihrer Führung wohl eher an Substanz verloren. Von neuem Wind war de facto nichts zu spüren (außer auf pptx).
Nach der avisierten Umgestaltung der Hausleitung ein weiteres Beispiel für den schwindenden Einfluss des Militärs: Ohne Stallgeruch der TSK wäre früher niemand deren Inspekteur geworden.
Schon eine interessante Rochade, die man zwar irgendwie nachvollziehen kann, die aber auch mit Gepflogenheiten bricht und vor allem das Konzept der Pflichttore völlig ad absurdum führt (was nachvollziehbar ist, aber wieder einmal zeigt, dass es immer Ausnahmen gibt i.S.v. „Animal Farm“ und alles ab BG halt auch nur ein politischer Beamter ist).
Spannend wird in dem Kontext die Frage der Nachbesetzung EBU und natürlich Ukraine-Sonderstab, ebenso die Frage GI, Reorganisation BMVg und Dritter Stern bei CF. Und natürlich das altersbedingte „Glätten“ der Goldsternfraktion. Es bleibt spannend … (wobei eher die Art und Weise der (Non-)Kommunikation gemeint ist).
Die Förderung von Schilling scheint mir persönlich eher eine Bevorteilung, denn als notwendige Maßnahme.
Die Frage nach „Pflichttoren“ in einer solchen Karriere, speziell für diesen Dienstgrad ist nicht nicht ganz eindeutig formuliert. Jedoch, es gibt festgelegte „Pflichttore“ im Sinne von Pflichtstationen, ddie man auf diesem Weg durchlaufen sollte. Die Funktion als Abtltr EBU, mehr noch des stvGI erfordert eine Karriereleiter, die mit bestimmten Erfahrungen (Bewährungen/Funktionen) verbunden ist. Es gibt doch bestimmte Karrierestationen und Anforderungen, die typischerweise mit einem solchen Aufstieg verbunden sind. Doch das gilt wohl nicht für alle.
Manche werden im Schnelldurchlauf hochgeschossen. Für mich ist das nicht in Ordnung.
@all
Natürlich kann und soll es Kritik an den Besetzungen geben – aber was zu Schilling gesagt wird, sieht zum Teil sehr nach Beißreflex aus, „Frauen werden doch immer bevorzugt“.
Oder die Aussage „Eine solche Frauenbevorzugung entsteht doch durch die Bevorzugung bei Förderung oder Beförderungen im Vergleich zu Männern, wenn die Qualifikationen als gleichwertig angesehen werden.“ Also bei gleicher Qualifikation soll das was bedeuten?
Wer mit Behauptungen kommt, soll das bitte auch belegen, ich greife jetzt etwas rigoroser durch, wenn es schlicht nach enttäuschter Männlichkeit klingt.
@mountain1780
Wen meinen Sie ? GL (in spe) Freuding ist doch Heeres- / Panzeraufklärer, und war Kdr von L9, das sollte ihn doch als InspH ausreichend qualifizieren.
Zu Fr. GenA Schilling: in anderer Diskussion kam auf, daß sie ja kein Truppendiener ist sondern vom ZSanDstBw kommt. Soweit ich weiß hat sie noch nie „Truppe geführt“ wiewohl es auch SanStoffz z.B. als Kdr gibt, wobei ein Oberstarzt als Kdr SanRgt o.ä. angeht, als ChdS PzGrenBrig eher nicht.
Wäre dies hier also eine „lex Schilling“ ? Jedenfalls ein Novum.
@TW
Sie haben vollkommen recht, wer sehr gute und erst recht überdurchschnittliche Leistungen erbringt und Ziele erreicht und vielleicht auch übererfüllt soll gefördert werden. Als AL EBU konnte sich Fr. GenA Schilling leider aufgrund der kurzen Stehzeit dort nicht so auswirken wie man das von ihr sonst gewohnt ist.
Jedenfalls viel Erfolg auf dem neuen Posten bei dem sie ja auch für die Reserve der Bw zuständig ist.
Es wird natürlich nicht gern gehört. Bevorzugung ist nicht Gleichberechtigung. Ich bin der Meinung, kein Mann hatte es so rasch geschafft. Es soll eben eine Frau sein, das ist wohl politischer Wille. Schade, dass Kritik und Zweifel mit einer Neiddebatte verwechselt wird und rasch mit dem Makel „enttäuschter Männlichkeit“ versehen wird.
Jahrelang hat Frau General Schilling das BAPersBw geführt. Unter ihr wurde das Personalproblem nicht behoben. Was dafür zunahm war die Überfrachtung der Truppe mit teils unsinnigen und kräftefordenden Kampagnen zur Personalrekrutierung.
Die Welt berichtet über Neuzuschnitte im BMVg
Demnach wird EBU und MEO zusammengelegt und militärisch vom GenInsp geleitet. Damit stellt sich die
Frage nach einer Nachbesetzung AL EBU nicht mehr. Die dritte dem GI vormals zugeordnete Abt Planung geht in Teilen zum Rüstungs- und Innovations-Sts. Was mit dem Rest passiert bleibt nebulös.
[Links zu deutschen Verlagswebseiten finden hier, wie bekannt, nicht statt. Darüber hinaus: Diese Meldung gab es dort schon vor einiger Zeit, außerdem kursierte das – offensichtlich überholte – Gerücht, Schilling würde eine zusammengelegte EBU/MEO-Abteilung führen. Warten wir also mal ab, was sich aus dem Gerüchtekonglomerat als Tatsache herausschält. T.W.]
Ich finde die Reorganisation des BMVg, dabei Zurückstufung des GI schwer zu ertragen.
Warten wir mal die Begründungen ab, insbesondere die Notwendigkeit von 3 Staatssekretären.
Der Hr Pistorius wird mir zunehmend unheimlich, er wird das viele neue Geld (Schulden) mit dem Moloch BMVg schon an den Mann bringen. Ob das zur Kriegstüchtigkeit führt darf bezweifelt werden.
Ist der InspH kurzfristig informiert worden? In Bückeburg war er ja noch voller Zuversicht. Im Heer ist der totale Umbau, 2 neue DivKdr, 1 neuer Chef des Stabes, 1 neuer Kdr MGO, da führt zum Zug im Kamin ab B3+. Gleiches im BMVg neuer (zusätzlicher) StS mit Unterbau, die andere STS noch in der Einarbeitung, neuer Abtltr EBU, neue stv GI, eventuell noch andere Abtltr mit goldenem Handschlag? (außer üblichen treuen und eingeschworenen SPD Genossen)
@siro1964:
so ist es: kein Mann hätte das in dieser Zeit geschafft
Dieses BMVg ist doch völlig abgehoben. Eine Art aufgeblasene SPD Parteizentrale mit treuen Gefolgsleuten.
Ob die Damen und Herren wissen, wo in der Bundeswehr der Schuh drückt?
Der wortgewandte Pistorius liefert eigentlich nichts ab. Es scheint, er liebt sich selbst für seine Auftritte. Das Sondervermögen ist bei weitem nicht sein Verdienst.
Ich prognostiziere, dass in 2- 3 Jahren zwar viel Geld ausgegeben wurde, dabei sicher auch Skandale und Verschwendung. Doch Kampfkraft und Einsatzbereitschaft sind jedoch nicht signifikant gestiegen.
Schauen wir, was mit der verwöhnten Brigade 45 wird oder ob und wann wir Fregatten und Hubschrauber haben.
Man kann es fortsetzen.
Nichts ist klar, schlechtes Regieren, schlechte Führung.
Selbst mit diesen Personalentscheidungen gelingt es dem Minister nicht, der Truppe etwas wirklich gutes anzubieten.
Bedarf schafft Eignung.
General Hoppe: Es ist schon beachtlich, wie jemand mit dieser zeitlichen Belastung mehrere außereheliche Beziehungen führen kann. Chapeau.
General Schilling: Es sind nicht nur unerhebliche Zweifel angebracht, ob es wirklich nur um Eignung, Leistung und Befähigung ging.
General Mais: Rein äußerlich kann man ihn dem deutschen Heer nicht mehr zumuten. Wie ein militärischer Führer wirkt er nicht.
General Freuding: Groß, schlank und Doktortitel. Fertig. Er erinnert mich immer an Ikarus.
Und wieder werden Spitzenkräfte ohne substantielle Truppenerfahrung auf allen Ebenen in strategische Führungspositionen gehievt. Falls es hart auf hart kommt, werden Recht und Freiheit weniger mit schönen *.pptx’s als vielmehr mit „boots on the ground“ verteidigt werden müssen. Wie das System Bundeswehr dann damit klarkommt, wird man sehen.
@ Thomas Melber am 01.07.2025 um 20:27 Uhr „Sie haben vollkommen recht, wer sehr gute und erst recht überdurchschnittliche Leistungen erbringt und Ziele erreicht und vielleicht auch übererfüllt soll gefördert werden. Als AL EBU konnte sich Fr. GenA Schilling leider aufgrund der kurzen Stehzeit dort nicht so auswirken wie man das von ihr sonst gewohnt ist.“
Helfen Sie doch bitte und nennen Sie sehr gute und erst recht überdurchschnittliche Leistungen von Schilling.
Oder doch eine „lex Schilling“ ?
@IRISH
Gehörte das Beurteilungswesen ebenfalls dazu ?
IRISH sagt:
01.07.2025 um 20:30 Uhr
„Jahrelang hat Frau General Schilling das BAPersBw geführt. Unter ihr wurde das Personalproblem nicht behoben.“
Jetzt kommt das wieder…. Ich bin jetzt kein Freund vom Konstrukt BAPers, aber lassen wir mal bitte die Kirche im Dorf. Wie soll das BAPers bitte schön das Personalproblem lösen? Mit russischen Methoden?
Natürlich ist nicht alles Gold was glänzt und es gab und gibt dort genügend Probleme. Aber wo gibt es diese nicht? – Welcher OrgBer / TSK hat denn keine (großen) Probleme?
Gerade dieses riesige Problem – Personal – einer einzigen Person anzulasten, ist mehr als anrüchig.
Ob die Personalie jetzt eine richtige Entscheidung war, kann ich nicht beurteilen. Das wird die Zukunft zeigen. Jedenfalls wünsche ich ihr in der neuen Verwendung viel Soldatenglück. In der heutigen Zeit kann sie und können wir davon nicht genug bekommen.
@TW
Frau Schilling ist früher als jeder männliche General befördert worden. Sie wurde mit 46 Jahren 1-Sterne-General, 4 Jahre später mit 50 Jahren 3-Sterne-General. Sie besitzt keine nachgewiesene Truppenerfahrung, in ihrer Zeit im BAPersBw hat sie zu keinem nennenswerten Anstieg von Bewerbern oder aktiven Soldaten geführt, im Gegenteil, viele Personaldinge wurden deutlich komplizierter.
Wie also sollte man diese Beförderung rechtfertigen?
Ich darf/durfte Frau Dr. Schilling als Abteilungsleiterin EBU erleben. Auf ihrer Haben-Seite: Ein enormer Wille zur Veränderung. Dieser Führungswille hat in meiner Wahrnehmung der Abteilung EBU schon einen deutlichen Impuls gegeben, notwendige Veränderungen anzustoßen. Doch leider dominiert bei ihr ein „Ein-Folien-tiefes Wissen“.
Was nutzt der wohlgemeinte Impuls, wenn Zusammenhänge und Komplexität bei der Implementierung weder durch eigenen Werdegang noch durch Beratungsleistung angenommen werden. Mir fehlt bei dieser Förderung der Nachweis bisheriger, auf ihrer FÜHRUNGSleistung beruhender Ergebnisse, die Verbesserung erzielt haben.
An den Taten sollt ihr sie messen – hätte nicht gedacht, mir in diesen Zeiten Profis wie einen General Kneip zurückzuwünschen.
Ich sehe hier noch einen – bisher nicht erwähnten – weiteren wichtigen Punkt:
Beide sind (ausdrücklich von mir positiv gesehen) sehr ehrgeizig.
General Dr. Freuding ist sicherlich auch intellektuell ziemlich brilliant, so dass seine „Karriereoption“ ganz klar den 4.Stern und die Nachfolge von C.B. als GI beinhaltet. Ob der Weg über das Heer da ein wirklicher Vorteil ist, will ich nicht beurteilen.
Frau General Dr. Schilling ist vermutlich DIE herausragende weibliche Soldatin der Zeit (in der Bw). Allerdings ist ihre Karriere nicht nur außergewöhnlich, sondern extrem. Sie ist allen „Jahrgangskameraden“ schon vor einigen Jahren weit enteilt. Soweit so „gefördert“; denn selbst ein C.F. hat diese „fulminante Karriere“ nicht hingelegt, ob Frau General Dr. Schilling so viel besser ist? – Wäre Sie es, müsste Sie nächster GI werden..
Ist das die Personalperspekive? Ein Sanitätsoffizier (Arzt) [m/w/d] als nächster oberster Soldat der Bw?
Sie hat jetzt noch 10-14 Jahre (!) vor sich, welche Perspektive? 4.Stern bei der NATO? – Ich kann mir derzeit nicht vorstellen, dass unsere Allierten einen Sanitätsoffizier/ Arzt (auch mit GSA/N) als 4.Sterner akzeptieren.
Nun, lassen wir uns überraschen.
Auf jeden Fall wünsche ich beiden viel Erfolg und eine glückliche „Hand“. Horrido
mf/kG
Stefan Hille
Der Minister baut den Unterbau nach seinem Gusto um. Das ist sein gutes Recht, als Hausherr.
Bei der Besetzung von Spitzendienstposten kann man -glaube ich- ganz sicher davon ausgehen, dass es mehr Auswahlkriterien gibt als Eignung, Befähigung und Leistung.
Von daher ist es völlig normal, dass ein gewisses Geschmäckle bleibt.
Ich hoffe nur, dass das alles von Erfolg gekrönt ist und nicht wieder nur der Grundsatz „Stellen schaffen ohne Waffen“ verfolgt wird.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Was doch auffällt. Schon allein der Wille zur Veränderung von Schilling wird auf der HABEN Seite geführt.
Sonst wird völlig zu Recht auf mangelnde Erfahrung hingewiesen. Jede Menge NICHT HABEN. Ihr Führungsstil als AL ist insbesondere bei Belastung und Kritik schon zu hinterfragen. Wort und Tat! Sie hatte große Angst, dass Schwäche mit ihr in Verbindung gebracht wird. Oder eben Ahnungslosigkeit, z,T. verblüffend weltfremd.
Frühzeitigste Förderung gab es trotzdem.
In der gesamten Bundeswehr und selbst im BMVg wird gelästert, oft hinter geschlossenen Türen.
Warum ist das so? Weil jede Kritik an „lex Schilling“ rasch in die Kiste „frauenfeindlich“ eingeordnet wird. Oder man stempelt mit dem Stempel Neid und Missgunst ab.
In den Divisionen und Brigaden, in Geschwadern und auf Schiffen reibt man sich verwundert die Augen. DAS geht also? Warum eigentlich? Weil Sie eine Frau ist? Oder….?
Allein diese Personalie ist Thema und läßt Pistorius überhaupt nicht gut dastehen.
Dann noch sein Drang, SEIN BMVG bürokratisch aufzublasen und mit Parteisoldaten zu besetzen. Ergänzt um das Bemühen, gern Ja Sager und Ja Sagerinnen zu installieren.
Es wirkt wie am Königshof eines Sozialisten.
Der Umgang mit Mais, eine Katastrophe!
Was ist nur aus Pistorius geworden, ein selbstverliebter, kritikscheuer Minister. Klar, er selbst findet sich so richtig gut.
Oder war er schon immer so? Sind alle seiner Verblendungsmanövern erlegen?
Er wird in die Geschichte als Blender und Schwätzer eingehen
Über den aus für mich unerfindlichen Gründen beliebtesten Politiker Deutschlands, Pistorius, schreibt die Welt:
„Zunehmend drängt sich der Eindruck auf, dass sein öffentliches Ansehen ihm wichtiger ist als die Anliegen der Streitkräfte – und damit die Sicherheit des Landes.“
Dann noch der neue Weg zur Kompetenz von Schilling, durchreichen durch B 9+ Verwendungen. Man darf ja nicht mal mehr fragen, warum das so ist.
In der FüAKBw lernt man:“ Inkompetente Führungskräfte sind nicht nur eine Belastung für ihre Soldatinnen und Soldaten, sondern können auch gefährliche Auswirkungen auf das gesamte Gefüge von Verbänden und Einheiten haben“. Das gilt wohl nur für die Bundeswehr und nicht mehr im BMVg? Sympathisch, aber inkompetent oder kompetent, aber unsympathisch? Oder eben auch mal beides? Diesen beißenden Spot hört man zu oft, als dass man dies wegdrücken sollte.
Zur stv GI enthalte ich mich mangels entsprechender Einblicke und Kenntnis der Person, kann mir aber die „Spitze“, daß sie aus meiner ganz subjektiven Sicht einfach zuviel „Personalxxx“ an Stelle irgendwelcher, „richtiger“ (Truppen-) Führung vorzuweisen hat, nicht verkneifen.
Wir werden sehen, und besonders „die Reserve“ wirs auf ihre „Beauftragte“ an höchster Stelle schauen.
Da ist noch ganz viel zu tun, insbesondere auch bzgl der „Vermeidung der Papierflut“…
Btw: Ist es GleichBERECHTIGUNG, wenn jemand „geschlechtshalber“ gleichGESTELLT wird?
1*: 1996, 2″: 1999, 3″: 2000, 4*: 2002
Na, wer war’s?
Richtig, der ehem. GI Schneiderhan.
Auch „nur“ BrigKdr (von den 3 Jahren auch noch 2 als Oberst!), bevor dann die Goldrallye in beeindruckender Geschwindigkeit absolviert wurde…
Insofern ist der neue InspH (alles Gute für diese wahrliche „Herausforderung“!) als „nur“ gewesener BrigKdr da keine Ausnahme, und daß er auch intellektuell was drauf hat, steht wohl außer Frage.
Immerhin hat er ja auch den Wechsel von UvdL zum SPD-IBUK schadlos überstanden…
@siro1946
„Ich bin der Meinung, kein Mann hatte es so rasch geschafft.“
Freudig, der andere um den es hier geht hat doch genauso eine Blitzkarriere gemacht. Beide Beförderungen sind sehr gut, sie zeigen, dass man mit guter Leistung schneller aufsteigen kann.
Ich kenne den Generalmajor Dr Freuding nur aus dem Format „Nachgefragt“. Dort machte er eine gute Figur, wirkte stets gut geordnet und redegewand.
Allerdings wirkte er auch immer wie ein politischer Akteuer. Keinerlei Kritik oder Zweifel, nicht mal zwischen den Zeilen, an der Marschrichtung des Dienstherren. Die Frage, ob die Marschrichtung militärisch sinnvoll oder zielführend, ausreichend oder zukunftsfest ist, blieb stets unbeantwortet.
Ich mag mich täuschen, aber da kommen mir die Genäräle anderer Armeen doch deutlich kritischer vor in ihren Äußerungen. Treu ergeben aber auch kritisch.
Beispiel: Wir haven die Führung bei der Flugabwehr ib der Ukraine. Aber bis heute hat man den UKR Luftraum nicht sichern können. Nicht einmal Kiev ist sicher. Vielmehr hechelt man der berühmten Lage hinterher. Es ist soger schlimmer geworden. Hätte man da nicht offensiver denken müssen? Ukraine befähigen, Flugplätze, Depots und Abschussgeräte zu zerstören?
Nur ein Beispiel.
Schilling hat im Personalwesen keine für uns an der Basis messbaren Fortschritte verursacht. Im Gegenteil. Ich habe zwei gute Leute verloren, weil ohne Übergangsregelung oder Altfall-Klausel, die notwendige Anzahl RDL-Tage für Beförderung zum Lt d. R. massiv erhöht wurde. In einem Fall ein dekorierte ex- SAZ 8 OSG mit integrierter Verwendung und ziv. FH-Studium, dem als ROA adW mit bestandener OffzPrüfung statt 12 plötzlich knapp 30 Tage fehlten… Gleichzeitig immer mehr unbesetzte Res-Stellen, weil Vorgänge ewig dauern. Es melden sich fast nur noch Interessenten, die zivil „viel Zeit haben“…. Leistungsträger werden eher abgeschreckt… Dann kann Gen. Schilling ja jetzt beweisen, was sie kann… Geschlecht und Werdegang sind mir dabei egal. Eisenhower hat „einen Weltkrieg gewonnen“ , ohne nennenswerte Truppenkommandos im Werdegang … Ich will einfach nur Resultate sehen.
Der BM mag Lob. BMVg wandelt sich zum Jubelverein.
Stimmung und Meinung in den Verbänden und Einheiten scheinen noch schlechter als gedacht.
Das sollte zu denken geben!
Jedoch Lobegemeinschaften sind modern geworden.
Die viel verwendetet Redewendung „Hofstaat BMVg lügt sich in die Tasche“ bezieht sich genau auf die Situation, in der sich politische Leitung und militärische Führung gegenseitig lobt und die Wahrheit,.
Jeoch ehrliche und wissenschaftlichen Untersuchungen der Meinungen/stimmungen in den den Streitkräften zur Verteidigungspolitik ist kein Selbstzweck!
Zu wenig Personal, zu viele Aufgaben, zu schlechte Ausrüstung: Der Zustand der Bundeswehr ist alarmierend. Hohe Dienst- und Einsatzbelastung!
Die gedrückte Stimmung hat viel mit der Selbstgefälligkeit des BMVg aber auch des BM selbst zu tun.
Schlechte Noten gibt es für die politische Leitung wie militärische Führung. Doch man lebt dort in der Blase!
Da wären wie auch bei Schilling. Sie steht leider für viele für abgehobene Ahnungslosigkeit. Gefällt nicht? Doch es wird genau so gesprochen.
Das reale Leben offenbart die mangelnde Einsatzbereitschaft der Truppe. Es gibt überhaupt Grund zu Optimismus. Die Bundeswehr kämpft weiter mit erheblichen Einschränkungen der Einsatzbereitschaft, doch nach oben hin wird die Lage ja immer besser.
Gleichzeitig ist die personelle Einsatzbereitschaft der Truppe in den vergangenen Jahren nicht besser, sondern tendenziell noch schlechter geworden.
Die Bundeswhr bekommt mehr Geld, braucht jedoch ein professionelleres Management der Truppe.
Da schließt sich der Kreis zu Schilling. Fachwissen, was ihr offensichtlich an allen Ecken und Enden fehlt und dann doch Förderung? So etwas fällt auf.
Abschließend zum eigentlichen Knaller. Das BMVg besetzt die neu geschaffene Position eines DRITTEN beamteten Staatssekretärs mit Jan Stöß . Dazu das Thema Jens Plötner! Wie das BMVg in einer Mitteilung schrieb, sind durch die Veränderung der sicherheitspolitischen Lage die Zahl der Aufgaben und der damit verbundene Zeitdruck stark angestiegen. Ach ja, nun also die Wunderwaffe, der dritte beamtete Staatssekretär.
Die zukünftige Organisation und die genaue Aufgabenverteilung der jeweiligen Zuständigkeitsbereiche soll ja bald veröffentlich werden. Wir sind gespannt. Denn die aktuellen Strukturen der Bundeswehr und des BMVg sind zu kompliziert, zu kopflastig, zu bürokratisch, das ist bekannt. Was man nun schon so liest, über die Reorganisation macht so wenig Hoffnung!
Das Thema was mir hier völlig untergeht ist das (Dienst-)Alter…
Die beiden sind jeweils knapp 10 Jahre jünger als ihre Vorgänger. dürften die ersten Angehörigen der „Nach-Baby-Boomer“-Generation sein, die in die Militärische Spitze der BW aufrücken, nach allem was ich spontan gesehen habe, sind sie auch die einzigen Uniformträger in den Bereichen über B7, die nach 1970 geboren sind.
Das ist auch ein massiver Fingerzeig Richtung Zukunft, denn für beide stellt sich dann aber die Frage nach einer weiteren Verwendung, sie sind erst Mitte 50 und beim besten Willen sehe ich keine 10-jährige Amtszeit als sinnvoll an.
Und was Alfons Mais (der übrigens mW auch nie eine Division geführt hat) angeht, ist der mittlerweile auch schon seit 5 Jahren im Amt, damit deutlich länger als die meisten seiner Vorgänger, weswegen ich die Presseberichterstattung er würde bestraft werden nicht richtig verstehe.
Eine Veränderung an der Spitze des Heeres war nach dem Wechsel bei der Luftwaffe schlicht als nächstes dran, auch wenn die Personalie Freuding eine extreme Beförderung darstellt.
Mir scheint in erster Linie dem Minister die Ideen in Auswahl von Personal auszugehen und so wir munter eine Rochade nach der anderen durchgeführt, was nicht zwangsläufig neue Köpfe zuführt. Zu den einzelnen Personen mag ich nichts sagen, nur wäre es an der Zeit daß nachdem der SPD Parteitag überstanden ist der Bundeskanzler vielleicht doch einmal das Personaltableau im BMVG im direkten Gespräch klärt, Insbesondere die Personalie Beschaffung…
@M.G.: Sie verwechseln hier die Beförderungen der normalen Truppenoffiziere mit den Werdegängen der SanStOffz Ärzte. Vergleichen Sie mal bei den Ärzten und Ihnen wird auffallen, dass das keineswegs so ungewöhnlich ist, wie Sie es darstellen.
Wer hier in das Horn bläst, dass dem zukünftigen Inspekteur des Heeres die Truppenerfahrung fehle, weil er ja kein Divisionskommandeur gewesen sei, den möchte ich nur darauf hinweisen, dass er genauso wie der aktuelle Inspekteurr des Heeres eine Brigade geführt hat. Alfons Mais hat zwar auch das Kommando über das I. Deutsch-Niederländische Korps in Münster innegehabt, dieses allerdings nur von Mai 2019 bis Februar 2020 sehr kurz geführt. Und das mag dann ein Pflichttor sein, was er abgehakt hat, aber ob das sinnvoll für die Truppe ist und man wirklich daraus Schritte ziehen kann, ob jemand einen Großverband führen kann, das wage ich mal zu bezweifeln.
Freuding: Brigade
Mais: Brigade+Korps (Korps nur sehr kurz)
Vollmer: Brigade+Division
Kasdorf: Brigade+Division
Freers: Brigade
Budde: Brigade+Division
Gudera: Brigade+Divison
Eine Brigade und eine Division geführt zu haben scheint oft der Fall gewesen zu sein, aber absolut notwendig ist es nicht. Und auch nicht in irgendeiner Art und Weise von der Truppengattung abhängig. Einen Vergleich mit den Inspekteuren der Zeit des Kalten Krieges erspare ich uns hier mal.
Was haben Sie denn hier erwartet?
Das Pistorius einen Schwung revolutionärer Duracel-Hasen aus dem Zylinder zaubert, die mit ganz neuartigen Energiemodulen geladen, durch den Laden sauber fegen und auf links krempeln?
Wie ein anderer Kommentator auch schon sagte. Mir wird er langsam unheimlich. Ich fand schon im Zusammenhang mit den 10.000 neuen Planstellen, dass hier nur bewährte Probleme fortgeschrieben werden. Im BMVg wird doch keine Truppe geführt, sondern Truppe verwaltet. Und das nicht erst seit gestern. Dann brauche ich dort auch keine Truppenführer, sondern Truppenverwalter.
Etwas ketzerisch überspitzt könnte ich auch sagen: keine Problemlöser, sondern professionelle Problemverwalter.
Das liegt doch nicht an Einzelpersonen. Unser ganzes Karrieresystem ist doch darauf ausgelegt, solche Problemverwalter zu fördern. Wer diverse „hochkomplexe“ Probleme kunstvoll in der Luft jonglieren kann und dabei verspricht, hinter der nächsten Task Force beginnt das große Feuerwerk, der steigt in der Regel auf.
Wer der Herrscher über beeindruckende Probleme ist, gilt was. Was steht denn anderes auf diesen faszinierenden ppt`s??
Stellen Sie sich vor, jemand käme und löste diese Probleme auf. Was bliebe da noch zur Inszenierung. Der Laden würde in sich zusammenklappen. Die Fortschreibung bewährter Probleme sichert Karrieren und stabilisiert diesen Laden.
Oder kennen Sie das anders?
zum Personalwechsel Schilling:
Sehr einverstanden! Als stv GI kann sie deutlich weniger Schaden anrichten als in ihrer jetzigen Funktion.
zum Personalwechsel Freuding:
Schaun mer mal, ob er die Akzeptanz findet, die er braucht.
Ein Wechsel auf dem Sessel des Inspekteur Heer ist überfällig. Ich wünsche Freuding viel Fortune, damit es mit dem Heer nach Jahren der Lethargie endlich wieder vorwärts geht.
@M.G.
„Frau Schilling ist früher als jeder männliche General befördert worden. …“
Zugegeben, andere Zeiten, andere Sitten. Ich erinnere mich aber noch gut an meinen 1. Insp, Eberhard Eimler. Der Mann ist im Alter von 45 Jahren zum BrigGen, mit 46 zum GenMaj und mit 49 zum GenLt befördert worden. Im Alter von 56 erhielt er dann seinen 4. Stern. GenOSA Dr. Schilling muss demnach noch kräftig auf das Gaspedal der Karriere drücken.
2. Beispiel: Der Vater eines meiner Crew- und Studienkameraden wurde mit 44 oder 45 – das genaue Datum der Beförderung ist mir nicht bekannt – zum BrigGen, mit 46 oder 47 GenMaj und mit 48 zum GenLt. befördert.
Generale wegen kritischen Aussagen zu entlassen ist offensichtlich sehr problematisch.
Dem Vernehmen nach bevorzugt Pistorius jedoch Soldaten, die geschmeidig der Politik nach dem Munde reden. Mais war dem BM daher schon länger ein Dorn im Auge – im Oktober muß er gehen. Für ihn überraschend, kurz aus dem Hut gezaubert, so scheint es.
„Wahrhaftig sein zu dürfen, ohne Schaden befürchten zu müssen, ist ein Vorrecht der Macht, der Mächtigen – und auch dann immer noch beschränkt – oder der glücklichen Zufallssituation oder die mögliche Würde der völligen Ohnmacht.“ Karl Jaspers, deutscher Philosoph, Von der Wahrheit (1947)
Die Wahrheit ist jedoch nicht immer der Königsweg, schon gar nicht im System Pistorius.
Es ist gefährlich solch eine Entwicklung zuzulassen.
Was wäre, wenn Generale öfter die Wahrheit sagen würden? Ja, das ist so notwendig, gerade jetzt!
Doch „messenger of bad news“ müssen gehen. Pistorius schickt mit General Mais einen loyalen, aber unbequemen General in den Ruhestand.
Das setzt Zeichen!
Nun wird es besser fpr den BM, einer der Getreuen von Pistorius tritt an. Ob das auch ein Gewinn für das Heer ist, kann bezweifelt werden.
Schilling und Freuding, geformt und gehärtet im politischen Geschäft, jedoch Erfahrungen in der Truppe – eher dürftig. Wie wäre es in Zeiten der Kriegstüchtigkeit einen InspH zu haben, der Division und Korps geführt hat. Nicht mit Pistorius.
Der Geschäftsbereich BMVg wird auf der obersten Führungsebene der „Initiative Chef:innensache“ von Verteidigungsminister Boris Pistorius repräsentiert.
Da hat er mit Schilling ein, nein sein Zeichen gesetzt.
Gutes Inklusions- und Diversitätsklima im Zuge der „Agenda Vielfalt“ ist Schwerpunkt im Hause
Nun, die Bundeswehr und das BMVg haben im Angesicht der russischen Bedrohung schon sehr „breite„ Schwerpunktbildungen.
Bemerkenswert finde ich, dass etliche Medien, v.a. DER SPIEGEL, die Abberufung Mais‘ als Bestrafung eines Kritikers darstellen, obwohl der InspH mit fünf Jahren Dienstzeit ohnehin allmählich „reif“ wurde. Im Übrigen stand die Bereitschaft des Generals, die Politik zu kritisieren, in keiner Relation zu seinen Meriten. Dass das Heer das kleinste Stück vom Sondervermögen abbekam, ist ebenso auf Mais‘ Mist gewachsen wie der Zustand der Reserve im Heer.
Ob der InspH zwingend die Ebene Divison geführt hat sei mal dahingestellt, er wird die Divisionen des Heeres sowieso im Fall der Fälle nicht führen, da diese im Rahmen der NATO eingemeldet sind und dann durch die jeweiligen NATO Korps geführt werden. Die Landstreitkräfte die innerhalb Deutschlands eingesetzwerden – also die Heimatschutzdivision wird durch den Kommandeur Feldheer geführt und zumindest der derzeitige GL Gante war DivKdr.
Das der General Mais solange bleiben durfte, hat damit zu tun, dass seit UvdL und AKK in der Politik Beißhemmung ggüb Generalen und Admiralen herrschte. Die Bw war wie ein „failed State“, B6+ konnte machen, was sie wollten (KSK, „Blankes Heer“, etc.), nun ist Schluss, die aktuelle Regierung fühlt sich kompetent genug, wieder aufmüpfige, inkompetente oder gar unstatthafte Spitzenkräfte sozialverträglich zu entfernen, es sind ja jüngst einige wegen Fehlverhalten gegangen.
Was allerdings nicht geht: Sanitätsoffiziere als Höchste VertreterInnen der deutschen Streitkräfte. Damit machen wir uns nur lächerlich, Uniformierte zu Dep CHOD zu machen, die nie zur kämpfenden Truppe gehört haben. Beispiellos in den Industriestaaten. Was kommt als Nächstes? Ein/e GI aus der Wehrverwaltung? Von denen laufen auch Leute durch die Generalstabsausbildung in Hamburg, und Ämter leiten sowie in Ministerialabteilungen Dienst tun können die auch, also kein so riesiges Delta zu nem SanOffz in querschnittlicher Verwendung. Ich kann zur betreffenden Person nichts sagen, wünsche aber Fortune, nur: Das ist doch einfach nicht glaubwürdig, zumindest nicht für alle. Wo ich hohe „Returns on Investment“ vermute, oder wo Pistorius welche vermuten könnte: In seiner Partei und deren Bundestags-Fraktion. Die Botschaft ist womöglich „seht her, alles fein, die Bw bleibt an ihrer Spitze die gute alte, innerlich maximal abgerüstete WehrbeamtInnen-Armee mit freundlichen Papis und Mamis in lustigen Gewändern, die genauso unauffällig in allen anderen ihr Ämtlein besorgen könnten“, schließlich ist Soldat/in sein ja auch ein Job wie jeder andere im öffentlichen Dienst.
Zustand der BW ist nicht verfassungskonform!
Es ist schon längst fünf nach zwölf – insbesondere das Heer ist nicht mehr auftragsgemäß einsatzfähig.
Die Einsatzbereitschaft des Deutschen Heeres wird derzeit als äußerst problematisch eingeschätzt. Es gibt Berichte, dass die Truppe nur zu einem sehr geringen Teil einsatzfähig ist, und es bestehen riesige Herausforderungen bei der Ausstattung, Personal und der Integration der Reserve,
Der Zustand des Deutschen Heeres ist besonders durch Personalmangel und Alterung der Truppe gekennzeichnet. Es wird permanent von einer dramatisch eingeschränkten Fähigkeit zur LV/BV berichtet. Das ist besorgniserregend.
Mais hat u.a. erklärt, dass wir in den nächsten drei bis fünf Jahren „das nötige Personal und Material aus den Strukturen des Heeres quasi ausschwitzen müssen, um es nach Litauen zu schicken“. Die Nachbeschaffung wird Jahre dauern.
Für den Aufbau einer gefechtsbereiten deutschen Brigade an der Ostflanke der NATO in Litauen sind nach Planungen des BMVg Rüstungsinvestitionen in Höhe von acht bis zehn Milliarden Euro nötig.
Dann noch das Abenteuer LCC+ ist ein zusätzlicher Führungsstab des deutschen Heeres, der in Strausberg und Schwielowsee stationiert ist.
Das Heer kommt mit seiner Modernisierung kaum voran.
Also General Mais, einen schönen Ruhestand! Warum geht der Kommandeur Feldheer nicht mit? Seine Rolle ist so etwas von umstritten!
[…wird berichtet… wird eingeschätzt… man hört…. Nun ist diese ondit-Kommentierung mit negativem Touch ja schon immer Ihr Markenzeichen, aber langsam ist ne Grenze erreicht. Nur mal als Hinweis. T.W.]
@guter Rat: Die Bundeswehr will und braucht mehr Frauen in unserer Armee. Als es ums Wehrdienstmodell ging, wurde ziemlich ins Horn „Wehrpflicht für Frauen“ gestoßen, da dann ja „wirklich Gleichberechtigung“ einträte. Denkbar ist für mich, dass deshalb die zukünftige Auswahl für Spitzenverwendungen den vorherigen Einsatz in der Mutterrolle oder Erziehungszeit (Elternzeit für Männer) im Werdegangsmodell einbindet. Darüber hinaus: Ich verstehe diesen ganzen frauenfeindlichen Touch hier absolut nicht.
Ich finde es erschreckend, wie viele selbst hier denken, dass Mais bestraft wurde dafür, dass er kritisch war. Gucken sie sich bitte mal an wie lange der Mann im Amt war, und wie lange seine Vorgänger.
Mais wurde nicht bestraft für seine kritik, ehr hat ihm seine kritik ein paar extra jahre im amt eingebracht und jetzt geht er in den verdienten Ruhestand
So schlimm wie hier einige tun ist es ja auch nicht. Beim Heeresinspekteur muss man wie das ein Kommentator schon angeführt hat auch sehen dass da eine normale Rotation nach der üblichen 5 Jahresfrist stattfindet. Zudem wäre die Kritik vom Heeresinspekteur das alleinige Problem gewesen, hätte man ihn schon deutlich früher absetzen können was aber nicht getan wurde. Das der stellvertretenden Generalinspekteur seinen Posten räumen muss steht angesichts der Vermischung von privatem und beruflichem nicht zur Diskussion.
Hier sieht die Presselandschaft wieder mal einen Skandal wo keiner ist.
Der Schreiber dieses Beitrags ist seit über einem halben Jahrhundert „dabei“ und leistet sich deshalb einen etwas abgeklärten Blick auf die gegenwärtige Beförderungs-Debatte.
Zunächst erinnert er sich daran, dass Beförderungen ab der Ebene B3 bzw. Brigade-/Geschwader- / Flottillen-Kommandeur eigentlich seit Beginn der Bundeswehr schon immer politische Entscheidungen gewesen sind. Wer einen Blick in die Geschichte tut, wird feststellen, dass dies meist auch früheren Zeiten und anderen Staaten galt und gilt.
Es sind häufig nicht die militärisch Fähigsten gewesen, die Spitzenpositionen erhalten haben. Ausnahmen mögen für Kriegszeiten gelten, in denen unter dem Druck der Ereignisse entschlossene Führungspersönlichkeiten „das Rennen“ machten. Dort waren es nicht „gefällige Appeaser“ wie die Daladiers und Chamberlains sondern die „knorrigen Durchsetzungswilligen“ Churchills und De Gaulles, die erfolgreich waren.
Frieden und Krieg funktionieren nun einmal nach unterschiedlichen „Spielregeln“ Am vielleicht konsequentesten haben das amerikanische Ureinwohner umgesetzt, in deren Stämmen es teilweise getrennte Friedens- und Kriegs-Häuptlingen gab. Und bis heute werden in der Schweiz Generale nur im Kriegsfall ernannt.
Worauf es ankommt ist, dass die operativen Kräfte durch Profis ausgebildet und im Kampf geführt werden. Dieses Konzept war beispielhaft zeitweise in den römischen Streitkräften mit ihren fähigkeitszentrierte System der Centurionen realisiert. Mit dem „Primus Pilus“ und Institutionen wie den „Praefecti Castorum“ und den „Evocati“ verfügte jede Legion über stabilisierende „Profi-Strukturen“ als Gegengewicht zu den häufig politisch besetzten Legionsführungen mit ihren Legaten und Tribunen.
In späterer Zeit waren es dann die Oberstleutnante in den Regimentern des „Alten“ Kaiserreichs, die für die militärische Expertise sorgten, über die die Obristen als Inhaber der vom Kaiser gekauften Regimentspatente häufig nicht verfügten.
So wie in der Geschichte die Herrscher so trägt heute der Minister die Verantwortung für die Streitkräfte. Er hat damit das Recht sich sein Personal auszusuchen. Damit trägt er aber auch die Verantwortung für Fehlentscheidungen der Leute, die er auswählt.
Den ausgewählten „Goldbestickten“ sollten wir ihre hochbezahlten Friedensposten nicht neiden und sie nicht nach Geschlecht und Alter bewerten. Sie sind allerdings gut beraten bei fehlender eigener Kompetenz, die Profi-Strukturen zu fördern. die das Funktionieren unserer Verteidigung sicherstellen. Und dazu gehört der Mut diesen Leuten auch die „Beinfreiheit“ zu geben, die sie für ihre Arbeit brauchen. Auch für sie gilt Feststellung von Moltke dem Älteren „Allzu ängstliche Klugheit ist schädliche Schwäche“.
Wir dürfen die Neuernannten auch nachdrücklich an den Eid erinnern, den sie geschworen haben: Als Bürger und Bürgerinnen dieses Landes können wir von ihnen erwarten, dass sie nicht nur dem Minister sondern uns allen „treu dienen und unser Recht und unsere Freiheit tapfer verteidigen“, und das unter Hintanstellung persönlicher Interessen.
Heiko Kania sagt: 02.07.2025 um 12:23 Uhr
„Denkbar ist für mich, dass deshalb die zukünftige Auswahl für Spitzenverwendungen den vorherigen Einsatz in der Mutterrolle oder Erziehungszeit (Elternzeit für Männer) im Werdegangsmodell einbindet.“
What?? Wir reden hier über MILITÄRISCHE Spitzenverwendungen. Dafür muss ich als Mann das Pflichttor „Erziehungszeit“ genommen haben oder als Frau in der „Mutterrolle“ gewesen sein?
Ich dachte gerade bei Letzterem sei unsere Gesellschaft schon einen Schritt weiter, gerade was das Rollenverständnis der Geschlechter angeht.
Mit diesem verstaubtem Kram holen Sie keinen aus der Gen Y/X/Mill usw. mehr ab.
By the way: ich fühle mich bei solchen Pflichttoren abseits jeder Militärfachlichkeit oder militärischen Führungsverwendungen in meiner „Rolle“ als Uniformträger jetzt schon diskriminiert.
Erst vor Kurzem wurde die neue, rein männliche Besetzung der beamteten und parlamentarischen Staatssekretäre von allen militärischen und zivilen Gleichstellungsbeauftragten der Organisationsbereiche schriftlich gegenüber dem Minister massiv gerügt. Da musste er halt eine Frau an einer anderen Stelle ganz nach oben bringen, um die Gleichstellungsbeauftragten zu befriedigen. Mit denen haben er und seine Spitzenkräfte ohnehin Riesenprobleme, denn die Einhaltung der Beteiligungspflichten scheitert regelmäßig. Lustigerweise werden dann die Dienststellenleiter der nachgeordneten Bereiche auf die hohe Bedeutung der guten Zusammenarbeit mit den Gleichstellungsbeauftragten hingewiesen.
Der gleiche Minister hat auch die Personalentwicklung des zivilen Personals in der Bundeswehr so neugeordnet, dass gut bekannte Landesbeamte ohne ehemals notwendige Vorverwendungen in Spitzenpositionen kommen.
Und so ähnlich läuft das wohl auch mit der Bestellung von neuen Zentralabteilungsleitern, die in einer WG mit Staatssekretären leben.
Der Untertan sollte wohl besser nicht den Maßstab seiner begrenzten Einsicht an die Handlung der Obrigkeit legen.
Dem Vernehmen nach gibt es neu einen zweiten Stv für den GI, männlich. Vielleicht beruhigt das ja.
„Es ist wichtig zu beachten, dass die genauen Motive für die ungewöhnlich rasche Förderung von Nicole Schilling nicht öffentlich bekannt sind.“
Gegenfrage, ist denn öffentlich bekannt, dass sie nicht qualifiziert ist? Wenn nein, sollte man den Ball flach halten. Abgessene Dienstjahre sind ja auch nicht unbedingt ein Qualifikationsmerkmal. Aus der freien Wirtschaft weiß man, dass Frauen auch mal auf der Überholspur sein können.