Fürs Protokoll: Putin kündigt dreitägigen Waffenstillstand im Krieg gegen die Ukraine an
Der russische Präsident Wladimir Putin hat aus Anlass des 80. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkriegs für kommende Woche eine mehrtägige Waffenruhe im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angekündigt. Die Mitteilung des Kreml vom (heutigen) Montag im Wortlaut:
Auf Beschluss des russischen Präsidenten wird anlässlich des 80. Jahrestags des Sieges über Deutschland ein Waffenstillstand ausgerufen
Auf Beschluss des Präsidenten der Russischen Föderation, Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Russischen Föderation W. W. Putin, wird aus humanitären Gründen anlässlich des 80. Jahrestages des Sieges vom 7. Mai um 0 Uhr bis zum 10. Mai um 0 Uhr ein Waffenstillstand ausgerufen. Für diesen Zeitraum werden alle Kampfhandlungen eingestellt.
Russland ist der Ansicht, dass die ukrainische Seite diesem Beispiel folgen sollte.
Im Falle von Verstößen gegen die Waffenruhe durch die ukrainische Seite werden die Streitkräfte der Russischen Föderation eine angemessene und wirksame Antwort geben.
Die russische Seite bekräftigt erneut ihre Bereitschaft zu Friedensverhandlungen ohne Vorbedingungen, die auf die Beseitigung der Ursachen der Ukraine-Krise und eine konstruktive Zusammenarbeit mit den internationalen Partnern abzielen.
(übersetzt mit deepl.com)
Die Aussage im letzten Satz: Friedensverhandlungen, die auf die Beseitigung der Ursachen der Ukraine-Krise abzielen, bedeuten aus russischer Sicht erklärtermaßen eine eben nicht mehr eigenständige Ukraine.
Anders übersetzt, Russland verhandelt mit den internationalen Partnern die Beseitigung der Ukraine?
Die Waffenruhe dient zur Absicherung der Siegesparade am 09. Mai, samt Auf/Abbau vom Roten Platz., daher drei Tage.
Clever.
Klar,wäre auch peinlich wenn eine ukrainische Drohne in die tolle Parade rauscht. Eine Wende im Krieg wird das nicht.
Putin ist ein schlauer Fuchs , die Waffenruhe passt zur großen Parade am Roten Platz. Hat er etwa Angst das ukrainische Langstreckendrohnen die Parade gefährden. Die Luftabwehr soll ja nicht gerade die beste sein auch wenn er die sicherlich verstärkt hat.
An den Taten werdet ihr sie erkennen ( Matthäus 7.16).
Klaus-Peter Kaikowsky (KPK) sagt:
28.04.2025 um 20:33 Uhr
„Die Waffenruhe dient zur Absicherung der Siegesparade“
Was sagt uns das? Wenn das stimmt, ist das für mich ein weiterer Hinweis darauf, wie fragil Putins Sicherheitskartenhaus inzwischen ist. Zumal diese einseitige Waffenruhe auf mich wirkt, wie „Hose runterlassen“ und hoffen, dass die Ukraine auch mitmacht, dass in Moskau schön gefiert werden kann.
Völliger Realitätsverlust in Moskau?
*gefeiert“ – Tippfehler
Ui….der Aggressor sagt „drei Tage Pause – ich muss hier feiern – danach bombe ich euch wieder in die Steinzeit“.
Ehrlich gesagt: ich könnte es sehr verstehen wenn die ukrainischen Streitkräfte Wladi eine Drohne in die Parade jagen.
Oder der ukrainische Geheimdienst nutzt die Gelegenheit die russische Generalität mittels Autobomben zu dezimieren.
Auf der anderen Seite: bisher hat Russland seine selbst ausgerufenen Waffenstillstände immer selbst gebrochen, aber gut. So haben die Putin-Fans in Deutschland wieder was wo sie sagen können „Wladi ist doch der Liebe“.
Nach anfänglicher abfälliger Haltung gegenüber dieser Maßnahme bin ich mittlerweile zu einer anderen Bewertung des Verhaltens von P. gelangt.
Vornehmlich will er sich sicherlich eine ruhige Parade sichern (und snappy mag hier mit seiner Bewertung der Fragilität des russischen Kartenhauses durchaus richtig liegen), „bricht“ die Ukraine jedoch die Waffenruhe oder stört sogar die Parade (ggf. mit Waffengewalt), so könnte er das als Bestätigung des Narrativs einer „Nazi-Ukraine“ verbuchen. Denn, so eine mögliche Auslegung, nur Nazis würden eine Gedenkveranstaltung zum Sieg über Nazideutschland für Krieg und Gewalt missbrauchen. Jeder vernünftige Mensch aber würde dies als Grund zum Feiern oder für Ruhe nutzen. Kommt es dann auch noch zu „zivilen“ Opfern, könnte das weiter als Bestätigung des Terrorismusvorwurfs gegenüber der Ukraine herhalten.
Das der Gegner Ukraine (und wohl auch Russland) eine derartige Pause für mindestens Truppenbewegungen und logistische Maßnahmen nutzen wird, wird vermutlich als nicht signifikanter Faktor eingepreist.
Das die UKR so unklug ist, einen Abgriff auf die Siegesparade zu starten glaube ich zwar nicht, denn da sitzen neben der Generalität viele Politiker mit denen UKR es sich nicht verscherzen darf.
Aber vielleicht hat ja Xi Jinping bei VVP auf „Sicherheitsgarantien“ während seines Besuchs gepocht ;-)
Die Ukraine hat vor einer Woche ein Munitionsarsenal nord-östlich von Moskau angegriffen und es schwer getroffen. Der Brand wütete fast 2 Tage, Munition ist immer wieder explodiert und hat weitere Munition in die Landschaft geschleudert.
Selbst 60km von der Hauptstadt entfernt, funktioniert die Luftverteidigung nicht. Vereinzelte Drohnen haben es in der Vergangenheit ja auch schon geschafft nach Moskau zu fliegen.
Bei der Parade sollen auch die Drohnen vom Typ Shahed dabei sein, mit denen Russland zivile Ziele in der Ukraine angreift. Und dann sitzen da Staatsgäste und sehen sich das an.
Die sehen sich an, wie Russland einzig und allein sich selbst feiert, obwohl man den zweiten Weltkrieg nicht ohne die materielle Unterstützung der USA und die Invasion der Alliierten gewonnen hätte. Und nun braucht man den Iran und Nordkorea.
Die Logistik-Esel und den Lada-APC werden sie aber wohl nicht zu sehen bekommen.
Oder die Krücken-Brigade, die ins Gefecht humpelt.
Die Gästeliste für die Parade ist übrigens auch wieder das übliche „who is who“ der Schurkenstaaten und BRICS-Teilnehmer.
Na wenn der Aggressor eine Gefechtspause benötigt, um Kräfte für die Absicherung seiner Feierlichkeiten frei zu machen, eröffnet dies der Ukraine sicher Möglichkeiten die feindliche Logistik weit entfernt von Moskau empfindlich zu treffen.
Nach den drei Tagen wird WWP sowieso wieder anfangen die Zivilbevölkerung zu beschießen, egal, wie Kiew sich verhält.
Wirklich interessant diese Sicht des „Waffenruhe-Angebots“ seitens Russlands…
Hatte die Ankündigung zwar gelesen, mir aber keine grossen Gedanken darüber gemacht..
Die Geschichte mit der Siegesparade die „abgesichert“ werden soll ist in der Tat wirklich schlüssig.
Hab nochmal auf die Landkarte geschaut. Mit den immer mehr in der Ukraine gebauten und/oder modifizierten ballistischen Raketen ( gerade wenn diese eine Flugbahn über den Weltraum nehmen ) ist es extrem wahrscheinlich geworden das diese ( im Gegensatz zu Drohnen oder Marschflugkörpern ) im Anflug nicht abgeschossen werden. D.h. es gäbe zwangsläufig Luftalarm in Moskau während der Parade. Auch wenn diese ohne Sprengkopf unterwegs sind was völlig reichen würde.
Ein Luftalarm während der Parade wäre natürlich unglaublich peinlich, gerade auch aufgrund der ausländischen „Beobachter“.
Cleverer Move diese „Waffenruhe“ :-)
Drohnen bei der Parade? Dann wäre es doch sehr unglücklich, wenn eine davon ungeahnter Weise doch mit einer Nutzlast ausgestattet wäre und vom Kurs abkäme…
Aber vermutlich feiert die Paranoia im Rahmen der Vorbereitungen gerade fröhliche Urstände…
Ich lasse mir die Hoffnung nicht nehmen, dass statt dieser russisch-sowjetischen Selbstbeweihräucherung – die gegebene Berechtigung, den Sieg über Nazideutschland zu feiern, mal außen vor, irgendwann mal in Kyiv der „Sieg“ über den Aggressor Putin und seine Kamarilla gefeiert werden kann.
Na ja, so einige ukrainische Drohnen mit Flugblättern als Abwurfmunition? Bilder aus Butcha oder gefallener russischer Soldaten, die über Maiparaden regnen? Granaten, Bomben oder Flugkörper mit Flugblättern gab es ja immer wieder im 20. Jhdt… Oder mit Konfetti oder Feuerwerk als Demütigung der russischen Flugabwehr?
@Pauvre pecheur, einen direkten Angriff auf die VIP Tribüne halte ich auch für eher ausgeschlossen, aus den genannten Gründen.
Aber wie andere schon schrieben, allein ein Luftalarm während der Parade oder gar ein Treffer auf den Wartebereich der teilnehmenden Truppen dürfte mehr als peinlich werden und ist damit aus russischer Sicht unbedingt zu vermeiden.
Weil es gerade passt:
Es gibt jetzt ein neues Raumfahrtministerium.
Erstaunlich dergestalt da es bei den anderen Ländern die solch ein Ministerium ernsthaft betreiben immer zumindest eigene Starplätze gibt ( so weit zu gehen jetzt auch eigene orbitalfähige Rakten zu fordern will ich hier gar nicht gehen )
Wäre evtl. einen eigenen Beitrag hier wert. Zumal die militärische Komponente wohl ich Vordergrund steht vermute ich mal. Für die zivile Seite gibts ja schon die ESA. Auch wenn es selbst die nicht hinbekommen hat die erste deutsche Frau (Rabea Rogge) in den Orbit zu bekommen…
Ansonsten gilt:
„Nieman hat die,Absicht Peenemünde wieder zu eröffnen“.
;-)
[Hui. Vollmundige Äußerung, „Zumal die militärische Komponente wohl ich Vordergrund steht vermute ich mal.“ Am (zu?) langen Wochenende scheinen die Spekulationen ins Kraut zu schießen, incl. der ebenso schrägen Bezugnahme auf Peenemünde.. Lassen wir einfach hier. T.W.]
@Flo
„… oder gar ein Treffer auf den Wartebereich der teilnehmenden Truppen …“
Insbesondere da auch eine Abordnung der PLA (CHN) an der Parade teilnehmen wird.
@TW:
Seh ich natürlich auch mit einem eher zwinkerndem Auge.
Im allgemeinen gibt es bei allen deutschen Küstenabschnitten nicht die Möglichkeit einen freien „Schuss“ über die Ost- oder Nord-See zu haben.
Einfach zu sehr befahren für Raketentests… d.h. Absperren nicht praktikabel.
Bei Space X ist bspw. bekannt das mind. ein Start 30 Sekunden vor dem Abheben abgesagt werden musste.
Ein Kreuzfahrtschiff war in die Sperrzone geraten…
Und wer sich wundert wo denn nun die Iris-T Tests stattgefunden haben:
Südafrika und Norwegen…