DroneWatch: Erster Einsatz für Heron TP
Die Großdrohnen der Bundeswehr vom israelischen Typ Heron TP sind offensichtlich erstmals nicht nur für Übungen eingesetzt worden: Die Luftwaffe unterstützt die Marine bei der Überwachung der Ostsee in der NATO-Mission Baltic Sentry.
Den Einsatz machte die Bundeswehr am (heutigen) Mittwoch auf ihrer Webseite bekannt:
Um die kritische Unterwasser-Infrastruktur der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Staaten zu schützen, beteiligt sich die Luftwaffe mit der Aufklärungsdrohne German Heron TP an der NATO-Mission Baltic Sentry. Sie liefert in Echtzeit Aufklärungsergebnisse an die NATO. (…)
Die Bundeswehr trägt vor allem mit den Fähigkeiten der Marine zu Baltic Sentry bei. Neben den Korvetten und dem Seefernaufklärer P3C-Orion der deutschen Marine ist auch eine Drohne der Luftwaffe im Einsatz über der Ostsee. Die unbemannte Drohne German Heron TP ist mit ihren hochauflösenden Kameras und modernen Sensoren und Radars optimal dafür ausgerüstet, die Seewege auf der Ostsee zu überwachen. Die gewonnenen Informationen überträgt sie in Echtzeit an die Kameradinnen und Kameraden der NATO, die dadurch den Blick aus der Vogelperspektive erhalten. Durch ihre moderne Technik und eine Flughöhe von 12.500 Metern ist die Drohne für potenzielle Aggressoren auf dem Wasser kaum aufzuklären. Das verschafft den NATO-Kräften einen entscheidenden Vorsprung. Sie können mögliche Gefahren frühzeitig erkennen und Maßnahmen zur Verteidigung der NATO-Infrastruktur treffen.
Die deutschen Heron TP, die von Israel nur geleast sind, sind auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein beim
(Archivbild Mai 2024: German Heron TP 92+52 mit Tiger-Sonderfolierung startet im Rahmen vom NATO Tiger Meet 2024 beim Taktischen Luftwaffengeschwader 51 Immelmann vom Fliegerhorst Jagel – Ann-Kathrin Steinbring/Bundeswehr)
Wie viele Drohen hat die Luftwaffe denn überhaupt? Es wurden Mal 5 beschafft/geleast aber davon wurden doch zwei Israel zur Verfügung gestellt für Krieg gegen Hanas. Oder hat die Luftwaffe die beiden Drohnen mittlerweile zurück erhalten?
Das Auslaufmodell. Hoffentlich möglichst bald. Kosten : etwa 152 Millionen Euro für die Bundeswehr. 180 Millionen Euro sagen andere Quellen. 900 Millionen Euro insgesamt für die europäischen Nutzer.
Der Nutzen : nach der Formel „besser als nichts“, 3 bis 5 Einheit kann die BW bestenfalls nutzen.
Das Einsatzszenario: die See-Aufklärung und Überwachung soll es jetzt sein oder werden. Und die See ist groß. Wozu also der Spaß?
Begleitung von Konvois soll das werden. Warnung vor Piraten (ernsthaft, wird wirklich als Einsatz – Zweck angegeben, aber wo sind die Piraten in Ost-und Nordsee) sowie die Unterstützung von Soldaten.
Die Akte kann mit der Aufschrift Übergangslösung und Auslaufmodell schnell geschlossen werden.
Sagt mir bitte Bescheid, wann es losgehen soll mit der Aufklärung und Jagd nach Piraten. Teuer Spaß. Drohen müssen kleiner und deutlich bezahlbarer sein. Loitering Munition ist das Thema. Heron ist Geschichte
Die relevanten Seegebiete der Ostsee ( Ansteuerung St. Petersburg & Kronstadt, Oblast Kaliningrad ) koennen viel effektiver per Sattellit ueberwacht werden.
Baelte und Sunde sind Radar/optisch im Griff.
Drohnen sind aus maritmer Sicht als Einsatzmittel viel zu aufwaendig fuer Ueberwachung, aber als Munition (heute sagt man verschaemt „Wirkmittel“ ) sehr kostenguenstig.
Die Strategen moegen die „Machbarkeit“ gegen die Kosten aufrechnen….
Eine verbunkerte Einheit auf Moen, Bornholm oder Utklippan koennte die gesamte russische Baltische Flotte neutralisieren…..
Für Afghanistan zu astronomischen Kosten (das ist mehr als eine GoldRANDlösung, denn die Oldtimer kann man vermutlich zur Gänze in Gold aufwiegen) und – ganz ganz wichtig, wegen der Bedenkenträger: unbewaffnet!!! und aus Israel – wenn auch nur geleast, natürlich in homöopathischer Anzahl, nun 2025 erstmals genutzt. Was für ein Trauerspiel die deutsche Beschaffung ein ums andere Mal darbietet.
Eine Präzisierung zum Thema „gemeinsamer Luftraum“:
(Zitiert von der BW-Seite):
„…erstmalig auch am allgemeinen Luftverkehr teil. Das heißt, sie wird zusammen mit allen zivilen und militärischen Flugzeugen im kontrollierten Luftraum über Norddeutschland fliegen…“
Für alle Nichtpiloten:
Das bedeutet nicht das die Drohnen im gleichen Luftraum unterwegs sind wie bspw. Drachenflieger, Cessna-Hobbypiloten oder Segelflieger die sich nirgendwo angemeldet und auch keinen Transpondercode gesetzt haben.
Sondern im kontrollierten Luftraum in dem sich ALLE Luftfahrzeuge zwingend angemeldet und mit aktiviertem Transponder bewegen.
In der Praxis bedeutet das einfach gesagt Start vom Flugplatz in die Kontrollzone um den Flugplatz. Dann weiterer starker Steigflug evtl. durch weiteren Luftraum mit Anmeldepflicht für alle anderen Luftfahrzeuge auf über FL 100 ( ca. 3000 m ).
Darüber ist in Deutschland zivil nur Instrumentenflug zugelassen.
Was also nicht passieren kann ist eine nahe Begegung einer solchen Drohne mit Gleitschirm oder Cessna völlig zufällig, wie es bspw. in nicht anmeldepflichtigem Luftraum öfter passiert.
Im Grunde fliegt so eine Drohne ähnlich einem Verkehrsflieger nach Instrumentenflug-Regeln (IFR).
Interessant wäre natürlich eine Begegnung mit einem russischen Militärflugzeug über der Ostsee. Die fliegen ja meist ohne aktivierten Transponder da rum und halten nicht viel von Regeln…
@Apollo 11:
Wobei kontrollierter Luftraum ja auch Echo sein kann, gerade hier in NRW bei Paderborn, Dortmund und Münster/Osnabrück muss man ja auch mal durch den Luftraum, da gibt es keinen geschützten Delta. Was an Deiner Aussage natürlich nichts ändert.
@Mike Molto
„The system is equipped with means to conduct optical and imaging radar reconnaissance, while providing options for additional SIGINT (signals intelligence) as well as maritime surveillance capabilities.“
https://www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2024-05-the-heron-tp-rpas-produced-by-uav-peo-at-the-directorate-of-defense#:~:text=The%20German%20Heron%20TP%20(GHTP)%20RPAS%2C%20enables%20the%20German,in%20compliance%20with%20STANAG%204671.
Das kann kein Satellit.
pi
@Mike Molto
‚Die relevanten Seengebiete, Ansteuerung Sankt Petersburg…‘
Die Problematik bei derartigen Groß – Geräten besteht natürlich darin, dass diese ein leicht zu lokalisierendes Ziel präsentieren und schnell abgeschlossen werden können. Die Hemmschwelle, eine Drohne abzuschießen, ist relativ niedrig gehalten. Damit kann Heron schnell zum Gegenstand der Propaganda bzw. Gegenpropaganda werden, denn eine öffentliche Ausstellung der Trümmerteile, vielleicht auch noch mit Kennung der BW, ist auf dem Roten Platz ganz sicher. Dann kommt ganz sicher der Vorhalt „militärischer Aggression“ , gerichtet gegen Deutschland, zudem würde zugleich eine „eigene Überlegenheit“ konstruiert werden, mit der Aussage bzw. Legende des stets „aggressiven Westens“.
Ein solches Geschenk hat der Diktator im Kreml nicht verdient.
Nachvollziehbar und objektiv begründet plädiert der Generalinspekteur für die ‚maximale Beschleunigung‘ im Rahmen der Beschaffung sowie Einführung von teilautonomen Waffensystemen in hohen Stückzahlen
Wenn wir diese Aufklärungsdrohnen haben ist es auch gut, wenn wir sie einsetzen. Allein schon um die Einsätze mit diesem System ausgiebig zu beüben und Daten über das Einsatzgebiet Ostsee aus diesem Blickwinkel zu sammeln.
Im Vergleich zum Einsatz von Korvetten und Orions ist sicher das Preis-Leistungsverhältnis nicht das Schlechteste.
Hohe Geschwindigkeit, lange Aufenthaltsdauer, Moderne Sensoren unterschiedlicher Art, sehr gute Kommunikation von Daten zur Bodenstation und dafür eine relativ geringe Signatur: Was will man für die Aufklärung mehr?
In der Tat gehe ich davon aus, dass sich die russische Luftwaffe dies bald mal vom Nahen anschaut. Hoffnungsweise nicht ganz so agressiv wie bei den Drohnen über dem schwarzen Meer. Allerdings ist es ja bisher so, dass über der Ostsee die anerkannten Spielregeln noch besser eingehalten werden.
@Nachhaltig
‚… gehe ich davon aus, dass sich die russische Luftwaffe dies bald mal vom Nahen anschaut‘
Antwort: die schießen diese unbenannte Drohne einfach ab (einfache Luftabwehr); wer sollte die davon abhalten?
Das Ding muss mindestens 190 bis 200km/h Fluggeschwindigkeit halten; ansonsten kommt es zum Strömungsabriss. Und das Ding fällt einfach vom Himmel.
Bedeutet: das Ding ist viel zu schnell für den maritimen Konvoi und muss dauernd, ständig Schleifen und Kurven fliegen, ansonsten kann diese Drohne den Konvoi gar nicht sichern;
Aber: damit verrät diese Drohne auch noch ungewollt die Position des Konvois.
@Nachhaltig
‚Hohe Geschwindigkeit, lange Aufenthaltsdauer, Moderne Sensoren unterschiedlicher Art, sehr gute Kommunikation von Daten zur Bodenstation und dafür eine relativ geringe Signatur: Was will man für die Aufklärung mehr?!
Antwort: PTL – Turboprops haben keine „hohe Geschwindigkeit“ und werden mit Leichtigkeit von russischen Abwehrraketen einfach vom Himmel geholt; und wenn eine Drohne bis zu 24 oder 27 Stunden Kreise und Kurven fliegen kann, ist das zwar nice-to-have, aber eben auch Target zugleich (ungewollte, sehr sehr Ziel-Darstellungs-Drohne);
weshalb beschafft die Bundeswehr die P-3C Orion, wenn nicht zum Zweck der Aufklärung, der Seeraumüberwachung und der U-Boot-Jagd.
Es gibt in diesem Zusammenhang leider auch eine traurige Wahrheit ( Zitat von bundeswehr.de ):
„… führte einen Trupp Soldaten in ein Getreidefeld, um eine havarierte eigene Drohne zu bergen – und geriet in einen Hinterhalt. Daraus entwickelte sich das fast neunstündige Karfreitagsgefecht, das in die Geschichte der Bundeswehr eingehen sollte. Mehr als 30 deutsche Soldaten wurden in die Kämpfe verwickelt. Am Ende des Tages waren drei von ihnen tot, acht weitere wurden teils schwer verwundet….“
Der Auslöser des Befehls zum Ausrücken der Einheit war zwar wohl veröffentlicht, von mir bis bis vor kurzem aber nicht registriert.
Ich vermute einfach mal es handelte sich um eine Heron 1.
Sollte man mal drüber nachdenken das so etwas bei Drohneneinsatz auch passieren kann…
Bei den grossen Drohnen mit höheren Fähigkeiten gibt es grundsätzlich drei Typen wie ich jetzt mal nachgelesen habe:
– Mit Kolbenmotor ( Beispiel: Heron 1 – Israel – 1150 kg max. Abfluggewicht – 115 PS )
– Turboprop, also Turbine mit Propeller ( Heron TP – Israel – 5670 kg- 1200 PS )
– Jet-Antrieb ( Global Hawk – USA – 14628 kg – über 5000 PS )
Letztere Klasse hat eine angegebene Reichweite bis über 25.000 km, das ist dann der derzeitige Rekordhalter aller Flächenflugzeuge. Selbst die aufgebohrtesten Business-Jets schaffen das nicht, wenngleich der Rekordhalter ( umgebauter Airliner mit Zusatztanks ) mit um die 22.000 km gelistet ist.
Erwähnenswert noch die unrühmliche „Eurohawk“-Geschichte der Bundeswehr. Das war im Grunde eine modifizierte Global Hawk aus den USA. Beim Flug von Kalifornien nach Deutschland verweigerten die USA den Überflug ihrer eigenen Drohne zur Ostküste und das Teil musste über Wasser die Küste zu Kanada hoch, über Kanada und den Atlantik dann nach Manching in Bayern fliegen. Das wurde erst Jahre später öffentlich…
Was die BW mit solch einer Riesendrohne ab 2011 wollte bleibt nebulös. Die USA entwickelte diese vor allem als Ersatz des Spionageflugzeugs U2. Eine solche Fähigkeit braucht die BW nicht wirklich. Cool natürlich die Flughöhe von 20.000 m. Da lassen sich viele Staaten des globalen Südens ohne High-Tech-Luftabwehr schon risikolos „überwachen“.
Thema Steuerung. Auf eine kleine Anfrage der Linken Partei im Bundestag u.a. von 2019 kamen interessante Details zu Tage.
Israel steuert bspw. ihre Heron-Drohnen meist über Richtfunk, bei der BW-Ausbildung in Israel teils auch über Sateliten-Verbindung von kommerziellen Anbietern.
Grundsätzlich sind alle obigen Klassen auch Sat-fähig. Das sieht man an der sehr aufgedickten Nase der Drohnen, da ist eine Parabolantenne drunter.
Landung und Anflug unter 1000 ft ( ca. 300m ) i.d.R. vollautomatisch.
Vorteil der Sat-Steuerung: Signal von oben, Einfache Störung unmöglich.
Nachteil: Eigene Satelliten in grosser Anzahl hierfür haben vor allem die USA.
Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten…
[Bitte ein bisschen sorgfältiger nachlesen – selbst bei der Bundeswehr kommt niemand auf die Idee, eine Flugzeug-große Drohne von drei Mann bergen zu lassen. Tatsächlich handelte es sich um eine MiKaDo, etliche (!) Größenordnungen kleiner. Und was die Bundeswehr mit der EuroHawk wollte, ist keinesfalls „nebulös“, sondern lässt sich an vielen Stellen nachlesen, z.B. hier im Blog zum Thema PEGASUS. Auf dieser Klötzchen-Ebene argumentieren wir hier bitte nicht mehr. T.W.]
@ SANDRO VALECCHI:
Hohe Geschwindigkeit war in Bezug auf die Überwachung mit Schiffen gemeint. Und natürlich in Bezug auf die Schiffe, die es zu überwachen gilt.
Wenn Sie argumentieren, dass man die Drohne in 12 km Höhe erfassen und abschießen kann, dann gilt dies ja auch umso mehr für die Orion. Wer so etwas kann, kann sogar eine Korvette beschießen.
Wie gesagt – mir ist noch nicht zu Ohren gekommen, dass über der Ostsee eine Überwachungsdrohne dieser Größenordnung abgeschossen wurde.
@TW
Selbstverständlich ist das mit der „Klötzchen-Ebene“ völlig richtig. Meine Entschuldigung.
Das Pegasus-Projekt gibt es in der Tat seit 2010. In Zeiten der massivem Reduzierung der Verteidigungsausgaben damals gleich die grösste verfügbare Drohne ohne tiefere Erfahrung in dem Bereich incl. öffentl. Akzeptanz zu testen kann man natürlich machen.
Natürlich wäre diese Funktion sinnvoll, hätte es damals funktioniert, keine Frage.
Und selbstverständlich war es in der Tat eine Mikado-Drohne. Mein Fehler.
Lt. Angaben der Bundeswehr 1,3 kg.
Ich frage mich jetzt warum man die denn damals in gefährlichem Gebiet bergen wollte. An der geheimen Technik oder dem Wert kann es wohl nicht gelegen haben…
@Apollo 11: Der Auslöser für den Karfreitagseinsatz war doch nicht die abgestürzte Drohne, sondern die Fallschirmjäger sollten Minen räumen, und für die Vorbereitung des Minenräumens wurde die Drohne verwendet, welche leider abstürzte, für einen KSK Kommandoeinstz um einen Festnahme durchzuführen. Das Problem mit dem Minenräumeinsatz war nur, daß der KSK Einsatz zu diesem Zeitpunkt wegen zu hoher Gefährdung des KSK(der geplante Festnahmeort war zu gut gesichert) bereits abgesagt worden war.
Sandro sagt… Heron ist Geschichte
Ich glaube nicht dass diese Art von Drohnen Geschichte sind. Noch kann Munition keine Echtzeitaufklärung. Ich bin hier kein Fachmann, denke aber die hat in gewissen Szenarien ihre Daseinsberechtigung.
An die German Heron TP bzw. MALE Skeptiker: Die Fähigkeit ist mMn perfekt für den Ostseeraum geeignet!
Die angesprochenen Satellitenaufklärung, ob nun Elektro-Optisch, Infrarot oder Radar, ist flächendeckend für Deutschland und Europa nicht existent. Zudem bietet der Satellitenblickwinkel auch entscheidene Nachteile, einfaches Beispiel: sichere Identifizierung der Staatsflagge und des Namens eines Schiffes aus einer Schrägansicht.
Ein bemanntes Aufklärungsmittel bringt ebenfalls die klassischen Nachteile wie Ruhezeiten für die Crew und erhöhter Ressourcenaufwand mit sich.
Die derzeitige Auftragslage hat auch nichts mit „Piraterie“(so ein Blödsinn) oder Ausspionierung von Russlands Staatsgebiet (gefährlich spekulativ) zu tun. Eine Eskalation bei Zusammentreffen mit russischen Flugsystemen (wie zuletzt im Schwarzen Meer mit den USA) ist natürlich möglich, allerdings schützen wir hier ja unsere eigenen Objekte und Infrastruktur (anders als die USA im Schwarzen Meer), welche Russland offiziell(!) auch nicht angreift, sondern sich der sogenannten „Schattenflotte“ bedient. Ob sie diese mit ihrer Luftwaffe wirklich verteidigen, wage ich zu bezweifeln.
Mein Fazit: Für die Überwachung von kritischer Infrastruktur und Begleitung von verdächtigen Schiffen in der Ostsee bei zugleich keiner Bedrohung in der Luft ist eine HALE oder MALE-Drohne die perfekte Lösung und wir können froh sein, dass wir sie (endlich) in Deutschland haben.
Closius sagt: 10.04.2025 um 18:45 Uhr
„@Apollo 11: Der Auslöser für den Karfreitagseinsatz war doch nicht die abgestürzte Drohne…“
Danke für diesen deinen Beitrag — man liest immer wieder so viel Spekulation und Unsinn.
Danke, VG, NG.
Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Russen das Teil über der Ostsee harassen oder abknallen. Im schlimmsten Fall wissen wir nicht mal, warum das Teil aus dem Himmel gefallen ist.
@Ugo: das möchte ich sehen, wenn die Russen einfach ein deutsches Lfz mit einem offiziellen Flugplan unter IFR-Kontrolle operierend einfach so runter holen. Das wäre wohl ein hostile act und wäre eine erhebliche Eskalation kurz vor einer Kriegserklärung. Und natürlich wüsste man, was da passiert ist.
Allgemein liest man hier sehr viel halb- bis gar kein Wissen bzgl. Operationen von RPAS und viele Vorurteile ohne Grundlage.
Ich betrachte die Thematik mal von anderer Seite.
Die deutschen Heron TP sind von Israel für eine Zeit „X“ geleast. Die Verträge sind unterschrieben, die Fluggeräte sind da und bringen bestimmte Fähigkeiten im Bereich der Aufklärung mit.
Was macht die Luftwaffe denn mit den Heron, wenn sie nicht fliegen? Technikerausbildung? Bedienerweiterbildung? Warum also nicht einen Auftrag ausführen, der vielleicht „nur“ 80% von dem abdeckt, was grundsätzlich mit dem modernsten Aufklärungsflieger möglich wäre? Seeraumüberwachung über der Ostsee ist vielleicht nicht der perfekte Auftrag für die Heron, aber sie deshalb nicht einsetzen ist auch keine Lösung.
@Pumpe: Was ist das hier?: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Drohnenvorfall_%C3%BCber_dem_Schwarzen_Meer_2023
Ich wäre mir da nicht so sicher mit IFR und Flugplan. Es sitzt niemand drin, die Hemmschwelle ist eine andere:
@Ugo:
Die Reaper flog ohne Transponder im internationalen Luftraum über dem Schwarzen Meer, das derzeit in Teilen Kriegsgebiet ist. Damit entfällt ein ordentlicher Flugplan und die Führung über irgendeine ATC-Stelle unter IFR Flugbetrieb.
Der GHTP ist im Gegensatz ein voll zugelassenes Lfz mit unbeschränkter Teilnahme am allgemeinen Luftverkehr unter IFR. Damit fliegt er mit Transponder und ADS-B unter aktiver Kontrolle einer ATC-Stelle auch über der Baltic. Selbst wenn er dabei im internationalen Luftraum (außerhalb der 12 NM-Grenze) fliegen sollte, so ist er immer noch aktiv in einer FIR unter einer permanenten Luftraumkontrolle. Und auch die Schweden/Polen/Dänen würden das nicht so Knorke finden, wenn in einer ihrer FIRs einfach ein Lfz, bemannt oder unbemannt, runter geholt wird. Abgesehen davon, dass wenn russische Fighter einfach in eine andere FIR drängeln vermutlich die NATO QRAs anspringen würden.
Alles in allem eine Lage die dann wirklich einen hostile act bedingen würde. Spannungsfälle oder gar Kriege wurden schon für weniger begonnen.