Trump will Verbündeten abgespeckte Version von neuem Kampfjet verkaufen
Das ist wieder was fürs Archiv: US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, dass die USA bei Boeing ein neues Kampfflugzeug der sechsten Generation in Auftrag geben werden. Und bei der Gelegenheit gleich darauf verwiesen, dass die Verbündeten zwar auch diese Maschine würden kaufen können – aber nur in einer abgespeckten (toned down) Version mit voraussichtlich zehn Prozent weniger Leistung.
Die Ankündigung der F-47 mit den Aussagen zum Verkauf an Verbündete machte der US-Präsident am (heutigen) Freitag:
Das sei durchaus sinnvoll, denn eines Tages könnten sie nicht mehr unsere Verbündeten sein, begründete Trump die Absicht, leistungsgeminderte Jets zu verkaufen.
Ob diese Politik auch für andere Rüstungslieferungen der USA gilt, da kommen einem natürlich sofort die F-35 in den Sinn, sagte Trump nicht.
Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius hatte ebenfalls am Freitag erklärt, Deutschland halte am Kauf der F-35 fest. Sein – wenig überraschendes – Kernargument: Die so genannte nukleare Teilhabe, also der Einsatz von US-Atomwaffen durch deutsche Piloten, sei nur mit diesem Kampfjet gesichert: Sie ist nur mit Kampfflugzeugen möglich, die die US-Regierung dafür zertifiziert hat. Nur die F-35 können zeitgerecht die Lücke schließen, die Ende des Jahrzehnts entsteht, wenn die Tornados an ihre Altersgrenze kommen.
War ja heute wieder ein richtiges Hochamt im Oval Office mit jeder Menge Weihrauch für den den 47. Präsidenten der USA. Deshalb wohl F-47. Na ja, Boeing war ja in letzter Zeit eher eine Pech und Pannenshow.
Die atomre Teilhabe, ein 30 Mrd. Euro Illusion, die jetzt nicht wirklich das Geld wert ist, nachdem man Kriege wieder auch unterhalb der Atomschwelle führen kann.
Und das ist „gesichert“, dass die nukleare Teilhabe weiterhin steht? Ist dieser Eindruck auch unter Trump II haltbar? Oder ist das jetzt nicht viel mehr eine sehr teure Wundertüte und im Ernstfall gilt das Prinzip Hoffnung, dass dort das richtige drin ist? Ich nehme an der Kaufvertrag erhält diesbezüglich keine Garantien?
Die französische Rafale kann doch auch mit nuklearen Abstandswaffen bestückt werden. Mit französischen, ok, aber wäre doch auch Abschreckung und dazu europäisch und ohne Entwicklungszeit.
„Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius … erklärt…“
Wie ich ja immer sage… heiße Luft in DE und der EU wenn es „zum Schwur“ kommt… Weder militärisch, noch wirtschaftlich wird sich das zerstrittene Europa gegen die USA stellen… und auch nicht DE, allen Reden und Papieren zum Trotz…
Wir Deutsche machen uns bei wesentlichen Systemen von den USA auf Jahrzehnte abhängig… F-35, CH-47, Patriot, …
Pistorius: „Die USA sind und bleiben für uns ein wichtiger Verbündeter – auch für die Ausrüstung der Bundeswehr“ :
„Deutschland hat in den USA inzwischen Waffen und Ausrüstung für die Bundeswehr im Wert von 23 Milliarden Euro bestellt. Dafür liefen insgesamt etwa 380 Verträge mit amerikanischen Rüstungsunternehmen, sagte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Mittwoch in der US-Stadt Philadelphia bei der Besichtigung eines Hubschrauberwerkes des US-Rüstungsunternehmens Boeing.“
Zitat, Tagesspiegel, 08.05.2024
So lange Typen wie Trump in den USA was zu sagen haben würde ich die Finger von jeglichen Waffenkäufen von dort lassen. Wer weiß schon, welche „Hintertüren“ dort eingebaut sind.
Kann zum Thema nukleare Teilhabe den Podcast Franko-viel der Friedrich Ebert Stiftung empfehlen, dort wird die Rafale Lösung explizit aufgedröselt.
Fazit-
Machbar. Und auch ohne große Umstände. Lediglich eine Ergänzung des Vertrages von Aachen nötig.
Selbst bei US militär ist der F 35 angesichts bang for the buck umstritten.
F-47 als Bezeichnung, weil Trump der 47. US Präsident ist, ist armselig und narzisstisch.
Aber das kennen wir ja schon…
Was mich mehr verwundert, ist die Auswahl von Boeing für die Luftwaffe, nachdem LM bei der Marine in der Ausschreibung der F-18 Nachfolge rausgeflogen ist.
Sollten Marine und Luftwaffe etwa das gleiche Flugzeug in verschiedenen Versionen bekommen? DAS hat ja schon bei der F-35 nicht funktioniert, wo die C-Variante für ihre geplante Rolle als Nachfolger von Super Hornet und Growler nicht ausreicht.
Man darf gespannt sein…
das ist bei allen Kampfjets aus den USA bisher auch so.
Nur Israel bekommt mehr Freiheiten und die gleiche Leistung!
alle anderen bekommen eine abgespeckte Variante!
Wir sollten in Europa schauen dass wir unsere beiden 6th Gen Fighter Programme auf die Reihe bekommen!
am besten aus 2 Programmen eins machen… und dafür richtig!
FCAS und Tempest sind sich zu ähnlich um beide voranzutreiben…
lieber nur ein 6th Gen MultiRole Fighter und 2-3 unterschiedliche Wingman Drohnen entwickeln!
bei anderen Produkten aus den USA ist es auch so… mal mehr mal weniger kritisch.
bei der CH47 sehe ich keine Probleme… da einfacher Transport Heli…
P8 ist schon etwas kritischer… aber OK
F127 mit AEGIS wird auch kritisch… aber ist alternativlos… hier muss man halt schauen dass man weitere Systeme wie Iris-t SLM/X und NSM usw so integriert dass diese im worst case auch losgelöst funktionieren…
kritisch sehe ich den MARS Nachfolger …
das sieht man ja in der Ukraine… wenn die USA nicht will dann sind die HIMARS gleich untauglich…. USA stellt sich auch quer bzgl Integration von US Munition (GMLRS usw) in andere Systeme wie EuroPuls…
deswegen hier… voll auf EuroPuls setzen und größtenteils mit eigener Munition!
Bei aller Diskussion um einzelne Waffensysteme aus den USA bitte nicht vergessen: Es steckt nicht nur in praktisch jedem, auch europäischen Waffensystemen US-Technologie und Komponenten mit drinnen, die besonders geschützt und zu beachten sind. Ein einfaches Beispiel hierzu ist das GPS.
Es ist letztendlich alles viel kompliziertes als es scheint. Hinzu kommen die vielen multinationalen Übungen mit den Amerikanern zusammen. Ohne würde das unsere Übungsmöglichleiten weit zurück werfen. Man denke auch an die Jetausbildung in den USA.
Die Franzosen können nicht den Umfang der nuklearen Teilhabe ersetzen. Dazu fehlt der Wille, die Anzahl der Bomben und sämtliche Infrastruktur dazu. Die Zusammenarbeit mit den Franzosen ist dazu kompliziert und sehr egoistisch. Was in der Frankreich nach der nächsten Wahl passiert, ist völlig offen.
Daß Exportversionen leistungsmäßig „abgespeckt“ werden ist ja nicht ungewöhnlich.
@ Obibiber Alles was Bibi braucht, ist ein Segelflugzeug mit Motoren und Steuerung. ( 10% According to Trump „it was a divine choice“.) smiley
@Groundabort
Amen!!!
Ohne Elemente aus den USA fliegt in Europa auch kein Eurofighter oder Rafal.
Französischer „Nuklearschirm“ für Deutschland, ist die naivste Diskussion seit Beginn des Krieges. Wobei Schirm eh schon der völlig falsche Begriff ist.
Könnte man das mal vom Ende her denken?
Was soll erreicht werden? Abhängigkeit zu den USA verringern. Okay. Dafür dann abhängig von Frankreich? Macron ist politisch in vielerlei Hinsicht handlungsunfähig. Mit einem französischen Präsidenten, aus der linken oder rechten Ecke? Sobald einer der Deutschland kritischen Kandidaten gewählt ist, ist die Glaubwürdigkeit dahin. Macron versucht die Force de Frappe mit deutschem Steuergeld mit zu finanzieren. Im Gegenzug kein rechtlicher Einfluss.
Apropos glaubwürdig.
Nicht umsonst, spricht man doch von Gleichgewicht. Weder das Britische, noch das französische Arsenal, haben ein Gleichgewicht zum Russischen.
Wenn man politisch zu dem Entschluss kommt, die amerikanische Abschreckung ist nicht mehr glaubwürdig und stabil, dann gibt es nur eine echte Alternative.
Diese wiederum hätte natürlich Konsequenzen, aber alles andere ist quatsch.
Ob ein Trump die F-35 per Software zu teuren Ausstellungsstücken macht oder uns einfach keine Bombencodes für die Eier twittert (truthert?)… im Endeffekt unwichtiges Detail.
Der Krieg wird sowieso in den Fabriken und Kasernen entschieden. Gewinnen tut, wer noch mal fünf Millionen Granaten oder 100k Grunts an die Front kriegt. Sorry, Jetties, bei near-peer Konflikten nehmt ihr den Fußbus. 😜
@ Stefan sagt: 22.03.2025 um 15:17 Uhr
> Französischer „Nuklearschirm“ für Deutschland, ist die naivste Diskussion seit Beginn des Krieges. Wobei Schirm eh schon der völlig falsche Begriff ist.
Stimmt. Der Begriff „nuklearer Schutzschirm“ und seine „Schirm“-Variationen ist Verblödung von leichtgläubigen Menschen. Damit sollte man mal gründlich aufräumen, denn solche Schutzschirme gibt es physisch nicht, auch nicht im Bereich konventioneller Luftabwehr. Die Vorstellung von Schutzschirmen gibt es nur in den Köpfen von einfachen Menschen, die sich das gerne so vorstellen, damit sie sich besser fühlen können.
Wenn die Luftabwehr in einen gesättigten Zustand gekommen ist, dann platzt die Vorstellung von einem schützenden Schirm wie eine Luftblase. Und eine 100%-Trefferquote ist ohnehin nicht realisierbar.
@TW die Schutzschirm-Phantasien wären doch mal ein Thema zur Erwachsenenbildung im Podcast, oder?
[Heute neue Folge, empfehle reinzuhören. T.W.]
Mag auf dem ersten Blick erstmal sensationell klingen, aber ist es das auch? Abgespeckte Varianten für den Export ist doch eigentlich Usus, oder etwa nicht? Ist es nicht z.B. auch bei der U-Booten der Klasse 212A so, dass es bei diesen Technik gibt, die nur den Deutschen Einheiten vorbehalten ist? Mal ganz vom Leistungsumfang zur Klasse 214 abgesehen?
Mal von der Abhängigkeit bei einzelnen Waffensystem abgesehen, ist Donald Trump seit Wochen dabei, die härteste Währung von Bündnissen zu zerstören: das Vertrauen. Kurzfristig mag es keinen adäquaten Ersatz für US-Waffensysteme geben, aber mittel- und langfristig werden die Verbündeten der USA bestimmt umsteuern. Jedenfalls wäre das klug. Bei der F-35 haben die Verbündeten gut 1.000 Maschinen geliefert bekommen bzw. bestellt, deren Anteil ist also nicht zu vernachlässigen. Lockheed Martin wird sich gewiss bei Donald Trump bedanken, sollten sich die Verkaufszahlen nach unten entwickeln. Und ob die F-47 vor diesem Hintergrund ein Verkaufsschlager wird, ist ebenfalls fraglich. Was wiederum, Stichwort Stückkosten, auf die Amerikaner selbst zurückfällt.
@ Stefan: du analysierst es genau richtig! Kein französischer Präsident würde jemals das Ok über das Letztentscheidungsrecht des Einsatzes französischer Atomwaffen aus der Hand geben! Wir sollen zahlen für die erweiterte „Force de frappe“, aber ob Frankreich die zur Verteidigung Deutschlands wirklich einsetzen würde, bezweifle ich. Macron hat auch den Polen kürzlich vorgeschlagen, dort sogar Rafale zu stationieren mit Atomwaffen. Frage der Polen: Können wir im Bedarfsfall darüber entscheiden? Klare Antwort der Franzosen: nein. Auf längere Sicht befürchte ich, dass Deutschland nicht an eigenen Atomwaffen vorbei kommt. Aber das wird sich keine Bundesregierung wohl trauen: Kündigung Atomwaffensperrvertrag und die entsprechende Klausel im 2 plus 4 Vertrag aus 1990.
@saarnebel
„Frage der Polen: Können wir im Bedarfsfall darüber entscheiden? Klare Antwort der Franzosen: nein. Auf längere Sicht befürchte ich, dass Deutschland nicht an eigenen Atomwaffen vorbei kommt. “
Aber vielleicht nicht alleine. Polen hat ja offenbar auch Interesse. Und dann gibt es ja noch mehr Staaten in Europa. Das muss nicht jedes Land für sich alleine Stemmen. Man könnte gemeinsam entwickeln, warten und den Besitz verteilen. Logisch wäre natürlich, trotzdem auch mit Frankreich oder UK zu kooperieren – wenn die denn ein Interesse daran haben, ihre Vormachtstellung aufzugeben.
Generell, ich habe manchmal den Eindruck, dass viele wollen, dass Deutschland sich alleine gegen Russland behaupten kann. Aber warum? Wir sind nicht alleine, diesen Vorteil könnte man aber auch besser nutzen. Auch bei gemeinsamen Waffenbestellungen und Entwicklungen.
Nur die EU als Basis dafür klingt kompliziert.
Äh ja – der letzte Air Superiority aus US-Herstellung, die F-22, wurde an überhaupt gar niemanden exportiert. Trotzdem war wenig überraschend nicht das Ende des Abendlands.
Das sich niemand in der USA eine zweite F-35 Logistik antut, bei der Partnerstaaten Lieferungen drohen einzustellen wegen Palästina, war auch klar.
Immerhin gibt es keine zusätzlichen F-35 über die vertraglich bereits gebundenen 35 hinaus. Von CCA (Collaborative Combat Aircraft) und MQ-9B Seaguardian ist auch keine Rede.
Im übrigen kann USA individuell jeden GPS Empfänger abschalten, da müssen die keine Flugzeuge abschalten können.
Q sagt: 23.03.2025 um 9:08 Uhr
> kann USA individuell jeden GPS Empfänger abschalten
Wo haben Sie denn das aufgeschnappt? Ohne zitierfähige seriöse Quellenangabe ist das wohl Bullshit.
Es ist aus Trumps Sicht doch nur logisch, dass er den neuen Jet mit abgespeckten Fähigkeiten anbietet. Das entspricht doch uneingeschränkt seiner „MAGA-Dealmaker-Politik“.
Bezüglich der Fähigkeiten der F-35 im Einsatz als Träger nuklearer Waffen mache ich mir weniger Sorgen. Wenn die USA wollen, dass deutsche Jets amerikanische Bomben irgendwo abwerfen, dann werden sie auch dafür Sorge tragen, dass dies geschehen kann.
Viel wichtiger ist -wiedermal- die Erkenntnis, dass kein NATO Mitglied (mit Ausnahme USA) in der Lage ist, das volle Potenzial seiner Streitkräfte uneingeschränkt zu nutzen. Das letzte Mal, das ein NATO (und EU-Mitglied) dies machte war vor über 40 Jahren während der Falkland Krise.
Eine Sicherheits- und Verteidigungspolitik im Bündnis (wie die deutsche) heißt nun einmal auch eine gewisse Abhängigkeit von anderen Partnern. Das ist aber auch bei rein europäischen Vorhaben genauso.
Die Abhängigkeit von der Nuklearen Teilhabe mit den USA ist in den nächsten 10-20 Jahren sicherlich unumkehrbar ist ! Insofern ist die Bestätigung von VM Pistorius für die F35 Beschaffung richtig und konsequent um den Glauben an die Nukleare Teilhabe mit den USA aufrecht zu erhalten. Eine weitergehende Beschaffung von amerikanischen Waffensystemen wie die F-47 für die zukünftige Ausrüstung der Bw ist aber komplett abzulehnen. Nachdem in den USA eine Zeitenwende zu einer imperalistischen, nationalen Großmachtpolitik ausgerufen wurde, verbunden mit der Abkehr von einer liberalen, regelbasierten Weltordnung, muss nun jeder Kontinent, bzw. Machtblock seine eigene Rüstungsindustrie stärken.
Fun Fact am Rande. Vor ca. 5 Jahren haben wir hier die Nachfolgebeschaffung für die Tornados diskutiert.
F18 als Growler und Jagdbomber versus F35 als nuklear bestückbarer Jagdbomber. Der Insp Lw hat sich damals stark für die F35 engagiert, aus seiner Nato-Perspektive sicherlich verständlich.
5 Jahre später kommt in den Hauptmedien die „Kill Switch“-Diskussion auf. Natürlich kann man die F35 nicht im Flug ferngesteuert „ausschalten“, aber man kann am Boden durch Unterbrechung der Datenverbindung von der Ground Engineering Station zum Hersteller verhindern, dass der Vogel überhaupt starten kann. Das bedeutet viele Mrd Euro in die F35 sind nur investiert gewurden im Glaube an die transatlantische Kooperation und im Vertrauen die nukleare Teilhabe mit den Amerikanern. Das ist die eigentliche Zeitenwende innerhalb der NATO !
Die USA können sicherlich nicht jeden GPS-Empfänger individuell abschalten, aber sie können definitiv bei Bedarf die Verschlüsselung des P-Codes ändern, selective availability für den C/A-Code wieder aktivieren, neuere Services wie L2C sperren bzw. verschlechtern etc. Damit wäre GPS nur noch eingeschränkt militärisch nutzbar, für bestimmte Waffentypen praktisch gar nicht mehr. Da rächt sich nun das Nutzungskonzept von Galileo und sollte überdacht werden.
Es muss ja nicht zwingend dumm sein einzelne US Systeme wie die F35 weiter zu beschaffen wenn man gleichzeitig auch andere Systeme entwickelt.
Bei Kettenfahrzeugen und Rohrartillerie macht uns definitiv keiner was vor und die braucht man eben auch.
Übrigens erhält die Ukraine auch nicht die Bundeswehrversion der PZH2000.
@ Groundabort
Danke, der Hinweis bzgl der US Komponenten in allen derzeitigen und zukünftigen europäischen Kampflugzeugen wird von gefühlt jedem, der seine Meinung dazu beitragen will, ignoriert. Auch hier in der Diskussion … bspw. der Hinweis, die Rafale könne Atombomben (welche genau? Nicht die B61…) tragen (Quelle Podcast Franco-viel der Friedrich-Ebert-Stiftung). Da fällt mir nicht viel ein! Ich sage dazu nur: Integrationskosten und v.a. der Wille das zuzulassen!
@Obibiber: Das ist nicht immer so gewesen, bzw. lag nicht immer an einer bewussten Entscheidung der USA, die Verbündeten „klein zu halten“. Die F-86 Sabre in der K-Version war beispielsweise eine vereinfachte Version der von der US-Luftwaffe geflogenen H-Variante. Auch die F-4F war eine abgespeckte F-4E, jedoch wurde hier vor allem aus Kostengründen ursprünglich auf die AIM-7 Sparrow und AGM-65 Maverick verzichtet, die AIM-9 Sidewinder nur in der B-Version beschafft und ein weniger leistungsfähiges (und leichteres) Radar verbaut. Der Rumpftank 7 fiel dann der Schwerpunktausrichtung zum Opfer und eigentlich sollte auch die Fähigkeit zur Luftbetankung gestrichen werden. Überlegung war, dass die F-4F aus deutscher Sicht (kein Witz!) eine Übergangslösung darstellen sollte. Pruha!
Mit den – letztlich auf deutschen Anforderungen basierenden – Änderungen war die Phantom aber schon bei Auslieferung zwingend für eine Kampfwertsteigerung fällig, die dann auch kam. Also kam manches, was man damals eingespart hatte, dann in der einen oder anderen Form mittels „Peace Rhine“ erst durch die Hintertür, bis dann mit „Improved Combat Efficiency“ in den 90ern im Wesentlichen die AIM-120 und das ursprünglich verschmähte AN-APG-65 nebst einigen digitalen Avioniksystemen und Feuerleitrechnern eingerüstet wurden.
Es ist nicht schlimm, wenn man eine Exportversion anbietet oder kauft. Aber es macht natürlich auch den Stellenwert deutlich, den man als Verbündeter hat. Bei Trump ist der kaum existent. Der sieht die Welt nur als Melkkuh für den eigenen kurzfristigen Vorteil. „Nimm, was du kriegen kannst!“ Langfristige Investitionen in künftige Beziehungen oder das Konzept des „Belohnungsaufschubs“ kennt er quasi nicht. Er ist wie das Kind, welches das vor ihm liegende Überraschungsei sofort auspacken muss, selbst wenn man ihm für Geduld und Verzicht für ein paar Minuten ein zweites in Aussicht gestellt hat.
@ MFG
Zur Zeit löst der M-Code den p(y)-Code ab. Die neuen Karten sind over the Air keyed . Sie können jede einzelne Karte selektiv ansprechen. Es sind die deutschen Rüstungshersteller, die das kritisch bewerten.
Ich weiss nicht, ob die F35 „abgeschaltet“ werden kann.
Sie ist aber auf regelmässige Software- Aktualisierung angewiesen, wenn sie operativ voll scharf geschaltet bleiben soll. Jede Form der Wartung und die Ersatzteillogistik ist von den USA abhängig.
Wenn wir befürchten, dass Trump und seine Nachfolger Art,5 nicht honorieren, dann sollten wir auch befürchten, dass die nukleare Teilhabe, sprich die Freigabe dieser Waffen, sehr begrenzt stattfinden wird.
Für Platzrunden ist die F35 zu teuer.
Stornieren und fürs gleiche Geld 60 Eurofighter kaufen.
Auf Telepolis war kürzlich ein Artikel zum Thema Quantencomputer zu lesen. Die Überschrift:
„Ihre Passwörter sind bald wertlos: Quantencomputer knacken alles!“
Die F-35 ist, wie T.W. das so schön gesagt hat, „ein fliegender Computer“.
Jeder Computer kann gehackt werden. Warum sollte die F-35
also nicht, eher früher als später, gehackt werden können?
Anstatt weiter Militärtechnik von den USA zu kaufen, sollten wir uns lieber auf eigene Entwicklungen bzw. Entwicklungen unserer Partner in Europa verlassen.
Wenigstens müssen wir da nicht befürchten, dass man uns von heute auf morgen von Ersatzteillieferungen und Software-Updates abschneidet.
Was die nukleare Teilhabe anbetrifft, so ist es offensichtlich, dass diese nur einseitig von deutschen Regierungen gewünscht ist. Wären die USA ebenfalls daran interessiert, dann wäre die Typhoon längst zertifiziert.
Auch was die F-47 anbetrifft erwarte ich, dass auch dieses Flugzeug nicht das leisten wird, was die Industrie verspricht.
Kaufen wir lieber Fluzeuge mit bewährter Technologie als Wundertüten. Damit haben wir doch eigentlich genug schlechte Erfahrungen gemacht.
@Q
Dann sollte man sich noch dringender über das Nutzungskonzept von Galileo neu verständigen, ähnliche Möglichkeiten wie die USA bei GPS zur Zugangssteuerung schaffen und z.B. alle nicht westlichen Staaten als Teilhaber ausschließen sowie als Nutzer auf OS beschränken.
Metallkopf sagt: 24.03.2025 um 9:52 Uhr
Hmmm, m.W.n. gab es das AN/APG-65 noch garnicht, als man die F-4F gebaut hat. Sie sollte doch auch hauptsächlich als „Ausputzer“ dienen, was die F-15 der USAF übrig gelassen hatten. Man erinnere sich auch daran, dass die Alarmrotten (QRA, Quick Reaction Alert) damals nicht durch die Luftwaffe sondern durch die Siegermächte gestellt wurden — die Bundesrepublik war bis 1990 noch nicht völlig souverän… Tja, so war das damals…
VG, NG.
kvogeler sagt: 24.03.2025 um 16:08 Uhr
… Für Platzrunden ist die F35 zu teuer.
>>> volle Zustimmung!
Stornieren und fürs gleiche Geld 60 Eurofighter kaufen.
>>> Ja. Ein Geschwader Rafale kaufen und nukleare Teilhabe mit Frankreich umsetzen — das wäre mal ein starkes Signal!
VG, NG.
Die Frage, welchen Gen 6 wir in 15 bis 25 Jahren vielleicht kaufen, ist deutlich weniger relevant als die Frage, welchen Gen 4 wir der Ukraine JETZT geben sollten, der die Meteor traegt. Um so die russischen Traeger fuer Gleitbomben zu verteiben. F-16 und Mirage 2000 koennen das nicht.
Zur F47:
Wunderkampfjet von BOEING? sind denn die zivile Sparte und die militärische Sparte von Boeing so getrennt voneinander? Bei dem Mist den Boeing im zivilen baut, praktisch kurz vor der Pleite, glaub ich da noch nicht dran. Vermutlich ist der Auftrag jetzt schlicht versteckte Rettungssubvention.
Oder hat sich Boeing auf einen Festpreis eingelassen? Komisch, da z.B. bei der F22 Entwicklung die Projektrisiken auch ein Grund für die Auswahl des Projektlieferanten war und Boeing eigentlich als Lieferant aktuell eigentlich ein No-Go sein müsste was Zuverlässigkeit angeht.
@hirnputzer
Sich über nuklearen Schutzschirm aufregen, aber von Luftabwehr sprechen – genau mein Humor^^
Bezüglich F35:
Kann man die F35 überhaupt „stornieren“. Nur weil manche Verbündete glauben, man könne Verträge nach belieben brechen sollten wir das nicht auch tun. Mindestens eine saftige Stornierungsgebühr würde ja fällig, wenn überhaupt eine Stornierungsoption existiert. Ansonsten gilt jetzt eben, dass die F35 gekauft wurde- fertig. Eventuell ja wenigstens ein Zugewinn an industrieller Erfahrung. (auch wenn total überteuert)
@Gepard65
Wir sollten tatsächlich ein Geschwader Rafale mit Atomwaffen beschaffen und sie gemeinsam mit Frankreich betreiben.
Das wäre ein erster Schritt, von der NT mit den USA loszukommen und ein europäisches Zeichen zu setzen.
F-35: TR3/Block 4 Debakel?
Die britische Airforces monthly schreibt in ihrer April-Ausgabe, die TR3/Block 4 Maschinen wären „were specifically excluded from any combat missions“ bzw. „“not for use during live combat missions“. Ursache wären anhaltende Probleme mit der neuen Software. Deren Erprobung könne nicht vor „mid to late 2026“ abgeschlossen werden. Die Abnehmer der TR3/Block 4 Maschinen (Belgien, Kanada, Tschechien, Finnland, Griechenland, Polen, Schweiz und Deutschland) würden zunächst Flugzeuge erhalten, die nur für Pilotentraining und „non-operational tasks“ eingesetzt werden könnten. Die Integration neuer Waffen und Sensoren könne vier bis fünf Jahre dauern. Die TR2 Version soll aber „combat capable“ sein.
Sollte das zutreffen, dann wäre für die TR3/Block4 Maschinen der „kill-switch“ wohl das kleinere Probem. Bliebe die Frage, wie die Luftwaffe den Fall sieht.
O mein Gott! Warum wissen wir nichts über dieses Problem? F-35i Adir (3 Eins) sind gerade erst aus US eingetroffen: neueste aktuellen Software und Möglichkeit, einschließlich einer modifizierten Flugzeugzelle. Und alle sind bereit für die Schlacht… Regards.
[Ok, hämisches Trollen lassen wir hier, auch Sie. T.W.]
Wenn wir denn als Europäer so weit sind, bieten wir den USA ein Flugzeug der 7. Generation zu einem 25 % höheren Preis als den europäischen Partnern an. Es ist ja nicht so, dass Innovationen nur in den USA realisiert werden. Mehr strategische Zielbildung und abgestimmtes Vorgehen führt sicher auch hier zum Erfolg.
@Christian Bühring
„Wenn wir denn als Europäer so weit sind, bieten wir den USA ein Flugzeug der 7. Generation zu einem 25 % höheren Preis als den europäischen Partnern an.“
Nette Idee. Dürfte aber schon daran scheitern, dass ganz Europa wohl kaum die Quantitäten produzieren könnte, die US-Streitkräfte anmelden würden. Das sind Zahlen, die für uns nur schwer vorstellbar wären.
Dazu (fast) passend: was sich gewisse Herren auf der anderen Seite des großen Teiches wohl denken, wenn wir Europäer über kleinste zweistellige Zahlen von F16 für die Ukraine diskutieren während in der Wüste von Arizona hunderte F16 und tausende weitere Kampf- und Transportflugzeuge langzeitgelagert werden.
Einfach mal nach der Davis-Monthan Air Force Base Boneyard bei G**gle Maps suchen oder auf deren website gehen: https://www.airplaneboneyards.com/davis-monthan-afb-amarg-airplane-boneyard.htm
Der Kauf der F-35 A erfolgt über das FMS- Verfahren, das ist ein Vertrag zwischen zwei Staaten. Bei einer. Leistungsstörung gibt es keine rechtlichen Möglichkeiten, auf den Vertragspartner einzuwirken. Werden beispielsweise keine Ersatzteile geliefert, stehen die Maschinen am Boden. Es braucht gar keinen Killswitch, das geht auch anders.
@Gepard65 und @Der Realist
Um eine gemeinsame Verteidigungspolitik mit Frankreich zu realisieren, müssen diese erst mal die Zeichen der Zeit erkennen. Bis dato beschränkt sich deren europäische Zusammenarbeit auf – alles ist gut, solange ihr macht was wir wollen – und wehe wenn nicht.
Wer mal mit französischen Firmen im Rüstungsbereich zusammengearbeitet hat weiss, das wir vom Regen in die Traufe kommen.
So traurig es ist und so wichtig gerade jetzt ein gemeinsames Vorgehen wäre, ist sich in Europa – wenn es zum Schwur kommen soll und damit zur Abgabe von eigenen Verantwortlichkeiten – jeder der Nächste.
Ich sehe da leider sehr schwarz!