Drei-Milliarden-Hilfspaket für die Ukraine kommt – Jetzt sieht auch SPD zeitlichen Druck
Vor der Bundestagswahl hatte die umstrittene Nicht-Freigabe von drei Milliarden Euro zur Unterstützung der Ukraine zwischen den verbliebenen Koalitionspartnern SPD und Grüne heftigen Streit ausgelöst. Jetzt kommt diese Summe nun doch, und ausgerechnet der SPD-Finanzminister Jörg Kukies, dessen Kanzler Olaf Scholz das Paket blockiert hatte, organisiert die Freigabe.
Die Gründe erläuterte Sarah Ryglewski, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium (BMF), am (gestrigen) Dienstag in einem Schreiben an den Haushaltsausschuss des Bundestages. Das Gremium soll am kommenden Freitag über die Freigabe beraten.
Überraschend ist in dem Brief eigentlich nur der zeitliche Druck, der da genannt wird (Die Verkündung des Haushaltgesetzes 2025 kann daher nicht abgewartet werden) – vor der Wahl wurde das von der SPD offensichtlich nicht so gesehen. Die wesentlichen Punkte des BMF-Schreibens:
Vorläufige Haushaltsführung 2025;
Vorherige Zustimmung gemäß § 37 Absatz 4 Satz 2 BHO zur beabsichtigten Einwilligung des Bundesministeriums der Finanzen in eine überplanmäßige Ausgabe bis zur Höhe von 2.546.954 T Euro und Unterrichtung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 5 HG 2024 i. V. m. § 21 HG 2 über die beabsichtigte Erteilung einer außerplanmäßigen Verpflichtungsermächtigung bis zur Höhe von insgesamt 8.252.260 T Euro bei Kapitel 6002 Titel 687 03 – Ertüchtigung von Partnerstaaten im Bereich Sicherheit, Verteidigung und Stabilisierung –
Der überplanmäßige und der außerplanmäßige Bedarf dient vorwiegend der Unterstützung der Ukraine durch die Beschaffung militärischer Ausrüstung bei der Rüstungsindustrie und Lieferung an das ukrainische Militär auf Grundlage der mit der Ukraine geschlossenen Zuwendungsvereinbarung im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der Bundesregierung (EIBReg). Daneben dient der Mehrbedarf der Wiederbeschaffung von an die Ukraine abgegebenem Material der Bundeswehr, die aus dem Ertüchtigungstitel geleistet wird. Außerdem werden mit einem geringen Anteil der üpl. Ausgaben Mittel für die ergänzende Ertüchtigung der zivilen und militärischen Sicherheitskräfte Moldaus zur Verfügung gestellt, das im Zuge der moldauischen Präsidentschaftswahlen und des Referendums über die Verfassungsänderung für einen Beitritt zur Europäischen Union am 20. Oktober und 3. November 2024 unmittelbar vom russischen Vorgehen in seiner Sicherheit und Stabilität bedroht wurde sowie im Hinblick auf die vermutlich im Herbst 2025 stattfindenden Parlamentswahlen voraussichtlich bedroht sein wird.
Es ist erklärtes Ziel der Bundesregierung, die Ukraine in ihrer Verteidigung so lange wie nötig und mit den notwendigen militärischen Maßnahmen zu unterstützen. Am 16. Februar 2024 unterzeichneten die Bundesrepublik Deutschland und die Ukraine die Vereinbarung über Sicherheitszusammenarbeit und langfristige Unterstützung der Ukraine. Sie fußt auf einer gemeinsamen Erklärung der G7, EU und Ukraine beim NATO-Gipfel in Vilnius am 12. Juli 2023. In der bilateralen Vereinbarung erklärt die Bundesregierung ihre Absicht, langfristige militärische Unterstützung für die ukrainischen Sicherheits- und Verteidigungskräfte bereitzustellen, um die territoriale Unversehrtheit der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen in vollem Umfang wiederherzustellen. Die Erfüllung dieser Vereinbarung, die seitens der Bundesregierung erklärte sicherheitspolitische und militärische Unterstützung der Ukraine, liegt mithin im sicherheitspolitischen Interesse Deutschlands.
Für die bedarfsgerechte Ausstattung der ukrainischen Streitkräfte mit Material und Waffen, hauptsächlich in den Bereichen Luftverteidigung, Schutz- und Spezialausstattung, Durchhaltefähigkeit, Drohnen, geschützte Fahrzeuge, Panzerhaubitzen, Kampfpanzer und Schützenpanzer, müssen im ersten Halbjahr 2025 zahlreiche weitere Beschaffungsverträge unverzüglich abgeschlossen werden.
Die deutliche Beschleunigung der russischen Geländegewinne seit Sommer 2024, der unerwartete Fall der strategisch wichtigen ukrainischen Verteidigungsstellungen in Wuhledar, die partielle Umschließung des logistisch bedeutenden Knotenpunktes Pokrowsk und der massive russische Beschuss auch ziviler Ziele wie kritischer Energieinfrastruktur haben die militärische Situation und die Lage der Zivilbevölkerung in der Ukraine in den vergangenen Monaten erheblich verschlechtert. Die kontinuierliche Steigerung der Anzahl der von Russland eingesetzten Drohnen überlastet zunehmend die verfügbaren Kapazitäten der ukrainischen Luftverteidigung. Zudem sind Unwägbarkeiten und Unsicherheiten hinsichtlich einer Fortführung der US-Unterstützungsleistungen im bisherigen Maße entstanden, die die militärische Planung und Logistik im
erheblichen Umfang erschweren und sich in einem erhöhten Unterstützungsbedarf niederschlagen. Durch das bisherige Ausbleiben einer Bereitstellung spezifischer neuer US-Haushaltsmittel durch den US-Kongress für die militärische Unterstützung der Ukraine drohen spätestens ab dem 2. Quartal 2025 Versorgungslücken.
(…)
Das Bedürfnis ist unvorhergesehen. Zum Zeitpunkt der Verabschiedung des Regierungsentwurfs des Bundeshaushalts 2025 waren die aufgrund der Kriegsentwicklung sehr volatilen Bedarfe der ukrainischen Streitkräfte sowie die für einen Vertragsschluss notwendigen konkreten Mehrbedarfe nicht zu antizipieren. Auch die außen- und sicherheitspolitischen Entwicklungen in Moldau, die entstandenen Unwägbarkeiten und Unsicherheiten hinsichtlich eines Rückzugs der USA aus der Unterstützung der Ukraine und deren Implikationen für Europa, konnten nicht vorhergesehen werden. Zudem gab es relevante Veränderungen in Bezug auf die Nutzbarkeit der Mittel
aus dem G7 ERA-Kredit für die Finanzierung militärischer Unterstützungsbedarfe: Anders als ursprünglich geplant, wickeln die USA ihren Beitrag vollumfänglich und nicht lediglich zur Hälfte über den Financial Intermediary Fund (FIF) bei der Weltbank ab. Hiermit ist der US-Beitrag nicht mehr direkt für militärische Zwecke nutzbar. Japan wird ebenfalls 100 % seines Beitrags über die Weltbank leisten. Kanada wird seinen Beitrag zwischen Weltbank und IWF-Trustfonds aufteilen. Dies führt dazu, dass erheblich weniger Mittel unmittelbar für die militärische Verwendung für die Ukraine zur Verfügung stehen.
Die Mehrausgaben und die Verpflichtungsermächtigung sind sachlich unabweisbar, da wegen der sich kontinuierlich verschlechternden militärischen Lage in der Ukraine die schwerwiegende Gefahr besteht, dass die Ukraine ohne eine deutlich gesteigerte materielle Unterstützung in ihrem Verteidigungskampf unterliegt. Vor dem Hintergrund der starken und stetigen Abnutzung sind die von der Ukraine identifizierten Rüstungsgüter für eine fortgesetzte Verteidigung signifikant. Die Einhaltung der auf höchster politischer Ebene gemachten Unterstützungszusagen der Bundesregierung an die Ukraine, die in internationale Erklärungen und Vereinbarungen eingebettet sind, liegt im staatlichen Interesse. Bei einem Ausbleiben der umfänglichen Unterstützung droht ansonsten schwerwiegender Schaden für das Ansehen Deutschlands als verlässlicher internationaler Partner.
Ein militärischer Erfolg Russlands würde in seiner Konsequenz zu einer unmittelbaren Bedrohung der europäischen Sicherheit führen. Die Unterstützung der Ukraine liegt somit auch im
sicherheitspolitischen Interesse Deutschlands.
Die Mehrausgaben sowie die Verpflichtungsermächtigung sind zeitlich unabweisbar, da eine starke und stetige Abnutzung des Materials der ukrainischen Streitkräfte und die militärische Situation eine schnellstmögliche materielle Unterstützung der Ukraine dringend erfordern. Zugleich sind die industriellen Herstellungskapazitäten sehr beschränkt. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund der seit Jahresbeginn intensivierten Abstimmungsprozesse innerhalb der EU und NATO hinsichtlich einer deutlichen Steigerung der europäischen Verteidigungsfähigkeit.
Zur Sicherstellung der zugesagten materiellen Unterstützung der Ukraine ist deshalb der schnellstmögliche Zugriff auf noch vorhandene industrielle Kapazitäten notwendig. Zeitliche
Verzögerungen bei den Vertragsabschlüssen würden zu erheblichen Kostensteigerungen führen.
Mit Blick auf die aktuelle Marktverfügbarkeit von militärischen Gütern könnte der Bedarf der Ukraine nicht rechtzeitig, womöglich erst in Folgejahren, und nur unter Inkaufnahme auch politischer Schäden gedeckt werden. Die hierfür notwendigen Verträge zur Beschaffung sind zwingend in den kommenden Wochen und Monaten zu schließen, denn nur so können die erforderlichen Unterstützungsleistungen zeitnah die erwünschte militärische Wirkung entfalten. Die Verkündung des Haushaltgesetzes 2025 kann daher nicht abgewartet werden.
Das mit diesen Mitteln zu bestellende Wehrmaterial wird sich wohl in diesem Krieg nicht mehr auswirken.
Davon ab würden ich das nur auf Darlehensbasis bereitstellen, Rückzahlung nach Vereinbarung.
Danke Herr Wiegold,
das ist ein sehr aufschlussreicher Text. Ich hebe hervor
„Zudem gab es relevante Veränderungen in Bezug auf die Nutzbarkeit der Mittel aus dem G7 ERA-Kredit für die Finanzierung militärischer Unterstützungsbedarfe: Anders als ursprünglich geplant, wickeln die USA ihren Beitrag vollumfänglich und nicht lediglich zur Hälfte über den Financial Intermediary Fund (FIF) bei der Weltbank ab. Hiermit ist der US-Beitrag nicht mehr direkt für militärische Zwecke nutzbar. Japan wird ebenfalls 100 % seines Beitrags über die Weltbank leisten. Kanada wird seinen Beitrag zwischen Weltbank und IWF-Trustfonds aufteilen. Dies führt dazu, dass erheblich weniger Mittel unmittelbar für die militärische Verwendung für die Ukraine zur Verfügung stehen.“
Diese wichtigen Informationen zur Änderung in der Finanzierung sollte man eigentlich bei guter Berichterstattung den Medien entnehmen können, konnte man aber bislang nicht.
Das erklärt auch die Betonung, die von EU-Seite (Kallas) auf Mittel für MILITÄRISCHE Unterstützung der UKR gelegt wird. Aber da seiht es anscheinend mau aus.
Übersetzt: Beim Fahren auf Sicht ist uns doch tatsächlich die Salami aus der Hand gefallen …
Ich bin gespannt ob und was ein Kanzler Merz jetzt besser machen wird, da der vorherige Bremsklotz weiterhin Teil der Regierung ist. Es wäre z.B. mal wieder Zeit die Taurus-/Kriegsbeteiligungs-Debatte aufzuwärmen.
@ Thomas Melber: „Das mit diesen Mitteln zu bestellende Wehrmaterial wird sich wohl in diesem Krieg nicht mehr auswirken.“ Das wird sich zeigen. Die Lieferzeiten für die PzH200, RCH155 und IRIS-T SLM/SLS über das bereits bestellte Volumen hinaus sind natürlich lang. Bei der Artilleriemunition bin allerdings zuversichtlicher. Zur Produktionsrate der IRIS-T LFK fände ich selber ein paar aktuellen Informationen hilfreich.
@Ökonom sagt:
20.03.2025 um 6:48 Uhr
„Das erklärt auch die Betonung, die von EU-Seite (Kallas) auf Mittel für MILITÄRISCHE
Unterstützung der UKR gelegt wird. Aber da sieht es anscheinend mau aus.“
Es ist doch wie seit 3 Jahren … auf Grund der realen Uneinigkeit bei den beschlossenen
Maßnahmen ist die EU ein zahnloser Tiger… und wird genau so von den USA und RU behandelt.
Und die eigenen „Werte“ interessieren in der Realität auch nur temporär…
Wir verzichten aus moralischen Gründen auf direktes Öl und Gas aus RU…
Aber Spanien z.B. importiert mehr RU Gas als vor dem Krieg… und auch noch das teurere LNG-Gas…
„schöne“ heile EU-Welt…
@Thomas Melber
Die Ukrainer halten ihren Hintern hin, damit wir hier weiter schön rumpimmeln können. Und das sollen die dann noch auf Darlehensbasis machen?
Wie hoch würden Sie denn die Zinsen ansetzen bei einem anzunehmend wahrscheinlichen Zahlungsausfall? Müsste dann ja um die 100% liegen.
Kleiner Reminder:
Während der Corona-Pandemie hat ein deutsches Unternehmen einen Impfstoff hergestellt und (natürlich sofort) patentieren lassen. Afrikanische Staaten haben in Berlin angefragt, ob man hier eine Ausnahme vom Patentrecht machen könne, damit der Impfstoff in Afrika hergestellt werden kann. Berlin sagt nein. Hat aber angeboten, den Impfstoff gegen einen „zinsgünstigen Kredit“ zu liefern.
Wundern Sie sich noch, dass die afrikanischen Staaten die Europäer raus geschmissen haben? Die schlagen sich jetzt vollkommen auf Seiten Russlands und Chinas
@Felix2
> „schöne“ heile EU-Welt…
Was mich doch etwas wundert ist, dass darüber wenig gesprochen wird:
Joint White Paper for European Defence Readiness 2030
https://defence-industry-space.ec.europa.eu/document/download/30b50d2c-49aa-4250-9ca6-27a0347cf009_en?filename=White%20Paper.pdf
Lesenswert, ist aber eine für die Öffentlichkeit ein wenig entschärfte Fassung. Insofern ist man sich an maßgeblicher Stelle sehr wohl bewusst, dass es überhaupt keine „schöne“ heile EU-Welt gibt.
[Können/mögen Sie das mit der „entschärften Fassung“ vielleicht erläutern? T.W.]
Brüssel [die europäischen Institutionen eigentlich querschnittlich, zumindest die außenpolitisch relevanten,] war sich schon immer bewusst, dass das Problem auf Ebene der Mitgliedsstaaten besteht und weniger auf europäischer (Arbeits-)Ebene. Das lässt sich ganz gut auch in den einzelnen Kommuniques/Briefs/Joint Statements zur Ukraine nachlesen und aus den EDF/EDA Umsetzungspapieren herausfiltern (und zwar was in den gemeinsamen Papieren steht und was in den nationalen Unterrichtungen). Das Thema v.a. bezogen auf das „Commitment“ wird durchaus deutlich im SEDE bzw. generell im europäischen Parlament besprochen, aber wenn die nationale Politik davon abweicht … ist das halt schwierig. Und grad Deutschland war in den letzten Jahren ein schwieriger Europäer.
@Nachhaltig
„Zur Produktionsrate der IRIS-T LFK fände ich selber ein paar aktuellen Informationen hilfreich.“
Verdreifachung 2023, Verdopplung 2024 und nochmal 2025.
Mit der Ukraine wurde diesen Monat ein Vertrag abgeschlossen, zukünftig die Liefermenge zu verdreifachen.
Stand 2026 will man 12 komplette Systeme pro Jahr bauen und die vorhandenen mit Munition versorgen können.
Die SLS Version ist ja die normale IRIS-T mit einem Softwareupdate. Davon haben wir ja so einige im Lager, die auch schon 20 Jahre alt sind.
IRIS-T SLX hat noch etwas über 3 Jahre Entwicklungszeit vor sich.
@Anna Lyse sagt:
20.03.2025 um 15:27 Uhr
@Felix2
> „schöne“ heile EU-Welt…
Was mich doch etwas wundert ist, dass darüber wenig gesprochen wird:
Joint White Paper for European Defence Readiness 2030″
Solange dieses EU-Papier nicht umfassend in die Realität umgesetzt und zumindest von 90 % der EU-Staaten
vollumfänglich (!) mitgetragen wird – finanziell und durch konkretes (!) Handeln – ist es nur „heiße Luft“…
Wie das Versprechen der EU aus 2022 das man die UKR bis zu ihrem SIEG (!) unterstützen wird…
Aus dem Papier:
„Europa muss mutige Entscheidungen treffen und eine Verteidigungsunion aufbauen, die durch Einheit und Stärke den Frieden auf unserem Kontinent sichert. Europa ist es seinen NATO-Verbündeten, der Ukraine und vor allem sich selbst, den europäischen Bürgern und den Werten, für die es steht, schuldig.
Die EU und ihre Mitgliedstaaten müssen sich dieser historischen Herausforderung stellen.“
„Europa muss mutige Entscheidungen treffen … “ welcher Hohn für den UKR Soldaten an der Front…
@Neugierig:
Ich bezweifle, dass es den afrikanischen Staaten unter dem Einfluss Russland oder Chinas deutlich besser ergeht. Im Gegenteil. Da wird die herrschende Clique nur beim Ausrauben des eigenen Landes beteiligt. Sobald da einer gegen die eigentlichen Herren im Haus aufmuckt, kommt Wagner und: pitsch-patsch-putsch – ist er weg. Denkt am Anfang natürlich keiner dran, man ist ja gut Freund mit den ehrenwerten Herrschaften.
Ändert natürlich nichts daran, dass das mit dem Impfpatent zweifellos auch kein feiner Zug gewesen ist.
@ Felix2 sagt: 21.03.2025 um 6:07 Uhr
Was bitte ist daran falsch?
Nach meinem Verständnis ist damit gemeint, dass Institutionen und Mitglieder der EU Entscheidungen zu treffen haben werden, vor denen man in der Vergangenheit wohlfeil Abstand nahm.
Ich teile Ihre Sorge um „den UKR Soldaten an der Front“. Aber es sind nicht diese Soldaten, die diese Textpassage als Hohn empfinden, sondern dieses Hohn-Gefühl ist Ihr ganz persönliches. Sie empfinden es, Sie formulieren es, aber Sie schreiben nicht „ich empfinde Hohn„.
Wenn ich mich empathisch in „UKR Soldaten an der Front“ einfühle, dann würde ich mir europäische Kameraden wünschen, die zusammen mit mir die Freiheit Europas an diesem Ort verteidigen. Das ist mein Gefühl, mein ganz persönliches. Und ich hoffe, dass „mutige Entscheidungen“ dies noch rechtzeitig ermöglichen werden, denn es ist zu erwarten, dass RUS an anderen Orten militärisch angreifen wird, wenn es nicht in der UKR gebunden bleibt. Und das dürfte dann in jeder Hinsicht „mehr kosten“, als jetzt damit zu beginnen, in der UKR mit eigenem Personal und mit eigenem Material zu kämpfen. Und ja, wir haben hier das, was man „Parlamentsarmee“ nennt. Und deswegen braucht es für die Entsendung von Truppen in die UKR zum Kampfeinsatz ein Mandat des Bundestags. Darüber braucht es eine Debatte, meinetwegen eine mutige.
@TW „entschärfte Fassung“
Entschärft wurden dem Vernehmen nach Textstellen das Verhältnis zu den USA betreffend. (journalistische Quelle)
@Anna Lyse
„… dann würde ich mir europäische Kameraden wünschen, die zusammen mit mir die Freiheit Europas an diesem Ort verteidigen.“
Auch für Sie mein Rat: melden Sie sich freiwillig ! Das ist dann zwar noch keine nationale Beteiligung von DEU aber immerhin ein kleiner Beitrag. Und zumindest nimmt er nicht die DEU Bevölkerung in Haftung.
„Ich bezweifle, dass es den afrikanischen Staaten unter dem Einfluss Russland oder Chinas deutlich besser ergeht. “
Die werden ausgelutscht nach bester Kolonialmanier. Die Russen sorgen dafür, dass sie sich gegenseitig an die Gurgel gehen und die Chinesen legen ihnen die Zinsketten an.
@ Thomas Melber
„Auch für Sie mein Rat: melden Sie sich freiwillig !“ [für einen privaten Kampfeinsatz in der Ukraine]
Sind Sie denn hinreichend befähigt, anderen Ratschläge zu erteilen, noch zudem nicht erbetene? Ratschläge sind auch Schläge.
Aber nein, darum geht es Ihnen doch gar nicht. Ihnen passt die Debatte über reguläre Einsätze der Formation der Willigen in der UKR nicht, daher wollen Sie das vom Tisch wischen nach alter Manier: Geh doch nach drüben, wenn es dir hier nicht passt!
„Die DEU Bevölkerung in Haftung nehmen“.
Wurde die „DEU Bevölkerung“ beim Einsatz in AFG in Haftung genommen? Womit?
Die Freiheit Deutschlands wurde, wie wir alle wissen, am Hindukusch kaum verteidigt.
In der Ukraine hingegen, und das wissen alle, die es wissen wollen, wird unsere Freiheit verteidigt, nur nicht von uns. Dafür wäre jetzt Haftung zu übernehmen, sonst haften wir für das Scheitern dort.
@Delta Charly
Wie Sie sicher erkannt haben geht es den angesprochenen Foristen um eine direkte offizielle Beteiligung an den (kinetischen) Kampfhandlungen gg. RUS bevor es einen wie auch immer gearteten Waffenstillstand gibt. Wollen Sie das ebenfalls ?
TomCat sagt:
Die chinesischen Verträge sind für diese Länder übrigens wirtschftlich besser als unsere westlichen. Wir sond dort auch nicht die Engel, auch wenn wir immer gerne behaupten wir wären das Beste für den Rest der Welt (und nicht nur Vertreter unserer eigenen Interessen).
@AnnaLyse, es besteht keine Bündnisverpflichtung die besagt, man müsse mit deutschen Truppen IN der Ukraine gegen Russland kämpfen. Hören sie also bitte auf solche pseudomoralisch herbeigemogelten Narrative zu bemühen sobald ihnen die Argumente ausgehen. Denn Deutschland wird genauso wenig in der Ukraine wie seinerzeit am Hindukusch verteidigt.
Wenn SIE also der Ukraine helfen wollen schließen sie sich der Ukrainischen Legion an, meinetwegen dürfen sie dafür in D auch gerne öffentlichkeitswirksam die Werbetrommel rühren (vielleicht kommen Agnes und Roderich ja mit), aber deutsche Soldaten haben einen Eid auf die Verteidigung Deutschlands geschworen, und nicht auf die Verteidigung der Ukraine.
DAS sind die Fakten und alles andere sind Verschwörungserzählungen.
[Ich erinnere gern daran, dass der Umgangston hier auch bei unterschiedlichen Meinungen sachlich bleibt und nicht ausartet. Ist schon ein bisschen an der Grenze jetzt. T.W.]