Und wieder Sabotageverdacht bei der Marine: Altöl-Angriff aufs Trinkwassersystem?
Erneut gibt es den Verdacht, dass ein Kriegsschiff der Deutschen Marine mit einem Sabotageversuch für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen werden sollte: Auf der Fregatte Hessen, die derzeit in Wilhelmshaven im Dock liegt, wurde möglicherweise eine gezielte Verunreinigung des Trinkwassersystems versucht.
Über den mutmaßlichen Anschlag berichtete am (heutigen) Freitag zuerst das Recherche-Konsortium von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung. Den Angaben zufolge wurde auf der Fregatte im Marinearsenal in Wilhelmshaven festgestellt, dass offensichtlich mehrere Dutzend Liter Altöl in das Trinkwassersystem eingefüllt werden sollten, als dieses System im Zuge der Wartung gespült werden sollte.
Allerdings wurde der Versuch so rechtzeitig entdeckt, dass offensichtlich bislang keine Kontamination des Schiffes besteht. Bei einer solchen Verunreinigung hätte das gesamte System, das für das Leben der Besatzung an Bord notwendig ist, (zeit)aufwändig gereinigt werden müssen.
Das Verteidigungsministerium bestätigte lediglich, dass es am (gestrigen) Donnerstag einen möglichen sicherheitsrelevanten Vorfall im Marinearsenal Wilhelmshaven gegeben habe und dort derzeit auch die Hessen liege. Zum Stand der Ermittlungen wollte das Ministerium keine Angaben machen.
Es ist nicht der erste Versuch einer Sabotage gegen ein deutsches Kriegsschif in jüngster Zeit. Vor gut zehn Tagen hatte Marineinspekteur Jan-Christian Kaack von mehreren solcher entdeckten Anschlagsversuche gesprochen. Unter anderem, so hatten WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung berichtet, waren mehrere Kilogramm Metallspäne in den Antrieb der gerade erst fertig gestellten Korvette Emden gekippt worden – die rechtzeitig vor der ersten Ausfahrt des neuen Kriegsschiffs entdeckt wurden.
(Archivbild April 2018: The Sachsen-class German Frigate FGS Hessen (F 221) transits the Atlantic Ocean. Hessen is underway for a scheduled deployment as part of the Harry S. Truman Carrier Strike Group – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Tyrell K. Morris)
“Once is happenstance. Twice is coincidence. Three times is enemy action”
Ian Fleming, aus Goldfinger 😎
Ich gehe davon aus, dass die Berichte alle 1.) der Wahrheit entsprechen und 2.) es sich aufgrund der zeitlichen Häufung und Tatmuster um eine zentral koordinierte Aktion handelt. Eine naheliegende Schlussfolgerung ist, einen staatlichen Akteur dahinter zu vermuten. Wir befinden uns also in einem irregulären Krieg mit einem staatlichen Akteur. Das bedeutet, dass ein grundsätzliches Umdenken erforderlich ist, Bundeswehr Liegenschaften werden aktiv durch Sabotage angegriffen. Jede:r Soldat:in und Wachpersonal muss sich entsprechend verhalten und die Sicherheitsvorkehrungen gehören nach oben korrigiert. Wir – zumindest die Bundeswehr – werden derzeit aktiv angegriffen. So deutlich kann man das, denke ich, sagen. Wir müssen uns entsprechend verhalten, auch vor 8 und nach 16 Uhr.
Nichts unter Kontrolle? Nicht mal ein Marineatsenal? Geht es noch?
Wann ist die Grenze zum kriegerischen Akt überschritten? Unsere Reaktion auf diese Anschläge wirken sehr passiv.
Davon hört man Nix:
[Nachdem Sie neulich rumgepöbelt haben und in einem Kommentar ablassen wollten
„Unfassbar was hier für Zensur herrscht!
Warum liest man bei Ihnen nichts über den Sabotageversuch auf der Emden?“
versuchen Sie jetzt, hier einfach einen Link zu einer deutschen Verlagswebseite reinzuposten. Findet aber nicht statt.
Gehen Sie woanders trollen. T.W.]
@D.F.
Wer kennt es noch, das Akronym: SpiSaZer ? Spionage, Sabotage, Zersetzung … „Zersetzung“ heute über fake news und gegnerische InfoOps. und ggf. direkte und indirekte politische Einflußnahme.
@AB
Da sollte man mal die Kirche im Dorf lassen. Solche „Vorfälle“ gab es früher auch und das nicht zu knapp, hat aufgrund der politischen Lage nur keine interessier! Heute aber gerne eine Schlagzeile wert. Viel mehr sind es halt die billigen „Fachkräfte“ irgendwelcher Sub-Sub-Sub-Unternehmen die nicht wissen was sie machen. Glauben sie wirklich wenn jemand mit Sabotageabsicht so weit in sicherheitsempfindliche Bereiche kommt dass er sich dann so ungeschickt anstellt?
Ähnlich wie mit Sabotage an Seekabeln, kommt im Jahr ca 100-300 mal vor, passiert halt aber neuerdings ist es direkt Sabotage.
Ich warte jetzt wieder, dass der InspM vor die Presse tritt und erneut die Gelegenheit vergibt wirklich was zu ändern und Probleme anzugehen, sondern wie ein Pastor von der Kanzel sofort wieder seinen Kurs 2035+ propagiert (der keine einzige Lösung bietet) und irgendwass von unbemannten Systemen, OPEX und KI schwadroniert.
Wir kriegen das Problem der hybriden Kriegsführung und der Sabotage seit 4 Jahren NULL in den Griff. Da kann man noch 10mal was vom Blue Whale erzählen.
Von zuständiger Stelle gibts sehr sehr wenig dazu – nichtmal auf der verbalen Diskussionsebene. Die „Bordmittel“ – als kurzfristige Maßnahme – werden mMn nichtmal bedacht.
Wir sehen einfach neugierig zu, was dem Gegner wohl als nächstes einfällt.
DAS ist ein Führungs- und Haltungsproblem – so leid es mir tut.
Haben Sie den Bericht hinterm Link gelesen?
1. Die Befülllung sollte durch ein zivilies Unternehmen aus Niedersachsen erfolgen, nicht durch die Belegschaft des Arsenals.
2. Der mutmaßliche(!) Sabotageakt wurde rechtzeitig durch Kräfte der Marine bemerkt und unterbunden, bevor großer Schaden entstand.
Mehr ist nicht bekannt. Was genau ist jetzt also außer Kontrolle?
„Ähnlich wie mit Sabotage an Seekabeln, kommt im Jahr ca 100-300 mal vor, passiert halt aber neuerdings ist es direkt Sabotage.“
Kommen solche „Besonderen Vorkommnisse“ so oft vor? Gibt es dazu eine belastbare Statistik (die nicht VS ist)?
Man muss jawohl auch aufpassen wie laut man aufheult. Je lauter, desto größer die propagandistischen Wirkung der Sabotage
@Jas am 22.02.2025 um 10:49 Uhr:
„Wir sehen einfach neugierig zu, was dem Gegner wohl als nächstes einfällt.
DAS ist ein Führungs- und Haltungsproblem – so leid es mir tut.“
Meine volle Zustimmung!
Wir sind ja nicht mal im Grundbetrieb in der Lage (und Willens?), wirkungsvoll auf Gefährdungen unserer Liegenschaften (Drohnen, Löcher im Zaun, Manipulation an Wasserreservoirs etc.) und Kampfeinheiten zu reagieren – seit über 20 Jahren unverändert Gefährdungsstufe ALFA.
Vor lauter Admiralen und Generalen hat die überfrachtete militärische Spitze das Führen offensichtlich verlernt und das bei drastisch reduzierten Material- und Personalzahlen.
Ja, und HALTUNG leistet man sich auf der „Sternchen-Ebene“ lieber gar nicht erst, da das der weiteren Karriere schaden könnte.
Es ist zum Fremdschämen.
@Jas: Ja, es ist ein verbreitetes Führungsproblem einer A15+ Generation, die auf Auslandseinsatz vs. tiefer Frieden ausgerichtet denkt und zu wenig auf eine ganzheitliche Bedrohung 365 Tage im Jahr. Dass ein Sabotageakt verhindert wurde, zeigt für mich eine (langsame?) Entwicklung in die richtige Richtung! Lob also an das Marinearsenal, dass so dicht kontrolliert wurde. Aber es muss noch viel passieren, damit wieder dauerhaftes Situationsbewußtsein für die vielfältigen Bedrohungen in einem hybriden Krieg gewachsen ist. Bei Absicherung sehe ich Fortschritte, auch in der Gesetzgebung, in den Bereichen Nachwuchsgewinnung und/oder Informationsarbeit herrscht in der Praxis z.B. noch sehr viel „Altes Denken“ bzw. es sind nur einzelne Leuchtturmprojekte am strahlen.
Apropo Führungsfehler. Ich muss eine Lanze brechen für den Kommandeur in Wilhelmshaven. Er hat schon einiges auf den Weg gebracht und ist sich der Bedrohung bewusst. Es laufen bereits verschiedene Dinge im Hintergrund. Auf den lass ich nichts kommen.
Es sollte ein Maßnahmen Paket her…
1) §109e verschärfen, mindeststrafe 5 Jahre.. maximal 15 Jahre.
2) keine Fremdfirmen mehr in BW Liegenschaften die nicht Sicherheitsüberpfüft sind, inklusive Personal.
3) Bei allen arbeiten von Fremdfirmen muss immer ein Bewaffneter Sicherungsposten mit anwesend sein.
4) keine Personen ohne Sicherheitsfreigabe mehr auf Militärischen Liegenschaften.
5) Liegenschaften wieder durch Soldaten sichern und bestreifen lassen. Die überstunden für den Wachdienst kann man ja auszahlen.
6) unter Androhung von Strafrechtlichen Konsequenzen, den Schießbefehl durchsetzen. Wenn Zivilpersonen über Zäune klettern oder diese Aufschneiden. Das Schild mit der Warnung vor Schusswaffengebrauch darf keine leere Drohung sein.
Man kann ja hier trefflich und z.T. auch berechtigt auf „die Führungseliten“ schimpfen, aber halt auch nur z.T. Beim Thema Sicherheit, Sabotageschutz, Vertraulichkeit kann man auch prima auf Order von oben warten, die dann irgendwann in dem 20-Folien starken Belehrungsvortrag in Ppt erscheint. Man kann auch -wie früher- einfach etwas aufmerksamer durch die Welt gehen und auffällige Vorgänge kritisch hinterfragen. Das kann jeder, auch ohne Order von oben oder Erhöhung der Alarmierungsstufe.
Hierbei ist es auch unerheblich, ob es sich tatsächlich um einen Sabotageversuch handelt, oder die Gedankenlosigkeit von schlecht instruierten billigen Fachkräften irgendwelcher Sub-Sub-Sub-Unternehmen. Augen auf und Aufpassen sind ständige Aufgaben, heutzutage mehr denn je.
Lob an das Personal in Wilhelmshaven. Well done.
Ich habe wirklich keine Vorstellung davon, welcher Sicherheitsvorschriften bei der Marine gelten. Ich vermute aber mal, dass man zu Kriegsschiffen nicht einfach so Zugang erhält. Schon gar nicht wenn sie im Marinearsenal, also einem, vermutlich bewachten, militärischen Scherheitsbereich, liegen.
Die Art der versuchten Sabotageakte, wenn es denn wirklich welche sind und nicht nur Fehler von überarbeiteten oder schlicht schlampigen Technikern, dann deuten die Arten von Sabotage auf Insiderjobs hin.
MAD übernehmen Sie. Wenn nicht schon geschehen.
@ Schlammstampfer
Die Firma aus Niedersachsen hatte den Auftrag, besagte Arbeiten am Trinkwassersystem durchzuführen und deswegen Zugang zum Schiff- liest denn hier niemand mehr richtig?
Ansonsten sehe ich es, wie meine Vorredner auch, als durchaus möglich an, dass die Firma einfach unfassbar schlechtes (weil billiges) Personal für eine verantwortungsvolle Aufgabe geschickt hat. Seit ich einen Einblick ins Baugewerbe werfen durfte, wundert mich diesbezüglich nichts mehr; warum sollte es in anderen Branchen anders sein (wobei Altöl im Trinkwassersystem nicht nach Versehen klingt, gebe ich zu).
@Schlammstapfer
Zumindest für Soldaten ist für den Dienst an Bord eine SÜ2 SAB (also: Sabotageschutz) erforderlich, so wie i.d.R. bei der Lw für einen Dienst am / in der Nähe zum Flugzeug – auch wenn kein Zugang zu bzw. Zugriff auf VS besteht.
@Schlammstapfer sagt:
22.02.2025 um 15:41 Uhr
…Ich habe wirklich keine Vorstellung davon, welcher Sicherheitsvorschriften bei der Marine gelten. Ich vermute aber mal, dass man zu Kriegsschiffen nicht einfach so Zugang erhält….
Oh doch da kommt Firma XY und sagt… isch hab uffzrag hier. Im Arsenal ist meist eh reduzierte Besatzung… und dann legen die los. Wenn mehrere verschiedene Gewerke vor Ort schaffen die und melden sich zu Feierabend ab das sie jetzt verschwunden.
Als ich vor über 20 Jahren meine Ausbildung bei der WTD71 gemacht habe, da haben sich Kollegen einen scherzerlaub und haben einem Kollegen in der Zentralwerkstatt den Dienstausweis gemopst als er gepennt hat. Mit etwas Tesa haben sie dann ein Passbild eines Gorillaaffen drüber geklebt… das waren noch die alten Grünen Dienstausweise aus Papier…. mit genau dem Ausweis ist er durch ganz Norddeutschland getourt in Kiel im Arsenal ein und aus gegangen und von Wilhelmshaven bis Rostock auf jeden Stützpunkt drauf. Nach einem Halben Jahr wurde er von einer Wache darauf angesprochen. Man konnte das gut belegen weil er an dem Tag in der Werkstatt lautstark gepöbelt hat, welche Frechheit das sei… die Kollegen hatten Bauchschmerzen vor lachen… Fakt war aber das er in jeden millitärischen Sicherheitsbereich gekommen ist mit einem Foto eines Gorillas.
Ich persönlich bin in Eckernförde drei Jahre lang mit dem Fahrrad zur Arbeit geradelt… im vorbeifahren den Ausweis hochgehalten der Tacho zeigte meist was zwischen 15 – 20km/h an… keine Ahnung was die Wachen da erkennen konnten mehr als ein grünes stück Papier kann es nicht gewesen sein.
Küstengang01
Na hoffentlich müssen Sie keinen Wachdienst leisten. Bei der Einstellung 6) wäre es ja nur eine Frage der Zeit, bis Sie wegen Totschlags vor Gericht stünden. Empfehle erst einmal die Paragrafen 12 und 15 UZwGBw zur Lektüre.
Der Rest ist teilweise richtig, teilweise vollkommen impraktikabel .
@Küstengang01 ,
zur Ihrem Pkt. 2) Der erste Schritt wäre das der Zutritt nicht mit eingeleiteter SÜ erfolgen darf sondern erst mit positiv abgeschlossener SÜ.
Das wird aber dazu führen das min. mal alle laufenden Baumaßnahmen für die nächsten Jahre auf Eis gelegt werden weil die Überprüfungen dauern.
zu Ihren Pkt. 3) Und der soll was machen?
Und der kann dem Arbeiter genau erklären was Er gerade falsch oder richtig macht und Ihn daraufhin mit der Waffe bedrohen?
zu Ihrem Pkt. 5) Die Qualität der Wachausbildung der Bundeswehr ist jetzt nicht unbedingt etwas was abschreckend wirkt. Welche Menge an Wachsoldaten wollen Sie einsetzen um eine Liegenschaft wirklich abzusichern. Selbst das was jetzt im Rahmen der Heimatschutzregimenter herangezogen wird ist dafür ein Witz.
@Elma
Man müsste nur konsequent umsetzen, was der zivile Bereich bezgl. der Luftfrachtsicherheit durchführt.
Hier arbeiten unüberprüfte Kräfte mit überprüften Kräften zusammen. Jedoch darf sich Keiner in gewissen Bereichen aufhalten, schon gar nicht alleine, welche diese Überprüfung nicht haben.
Es geht um die konsequente Einhaltung, nicht darum das es das nicht bereits gibt.
In der Wirtschaft funktioniert das doch auch.
… dann wüsste man auch wie die Kanister dahin gekommen sind…
Danke für die vielen Antworten. Jetzt habe ich ein deutlicheres Bild von der Größe des Problems. Ich frage mich gerade ob wohl als nächstes Jack Sparrow dem Arsenal einen Besuch abstattet. Wenn man nicht weis, ob man lachen oder weinen soll, versucht man es erst mal mit lachen.
https://www.youtube.com/watch?v=a27YX-ToMM4
@Elma sagt:
22.02.2025 um 17:38 Uhr
….Welche Menge an Wachsoldaten wollen Sie einsetzen um eine Liegenschaft wirklich abzusichern. Selbst das was jetzt im Rahmen der Heimatschutzregimenter herangezogen wird ist dafür ein Witz….
Tja, weil in der BW noch niemand in der Gegenwart angekommen ist. An jeder Baustelle sieht man mittlerweile mobile 360° Kammersüberwachungssysteme, Drohnen kann man programmieren um einen Sicherheitsparameter vollautomatisch abzufliegen und Erdesensoren die Bewegung melden sind auch nicht mehr teuer. Dann braucht nachdem ein Alarm ausgelöst wurde und optisch per Kamera und oder Drohne verifiziert wurde nur die Alarmgruppe ausrücken und den Eindringling stellen. Rufen sie Mal in Amerika an wie die Basen da gesichert werden. Und Zack kommt man mit einer verdammt kleinen Wachgruppe aus… da macht der Durchschnittssoldat vielleicht alle zwei oder drei Monate Mal einen Wachdienst.
@Küstengang01
In Stade gab es einen Kasernenfeldwebel, der sich ein Spass daraus machte mit Ausweisen für den Hundesalon oder Ähnlichem, an der Wache vorbeizukommen.- Sowas kann auch schlimmer ausgehen. Ich behaupte, mal dass es nur sehr schwer möglich ist eine große Liegenschaft, sei es Wilhelmshafen, oder Kasernen in Köln, abzusichern. Es lohnt sich mal die Umstände zum Holzmindener Polizistenmord nachzulesen (Wikipedia und dort verlinkte Artikel). Damals wurde die Rommel Kaserne noch von militärischer Wache und Streife gesichert. Einbrüche, mit Drahtschere durch den Maschendraht, führten damals zu einer großen Verunsicherung und es wurden in der Kaserne Stellungen gebaut, aus Sand gefüllten Kisten. Der Sinn sei mal dahingestellt. Schiffe haben ja, zum Glück, noch einen Wassergraben drumherum. Und man kann den Zugang einigermassen beschränken.
@ Küstengang01 Wenn man regelmäßig Wache hat, dann hat man einen Blick für Leute, die jeden Tag durch die Wache fahren. Man weiß auch recht schnell, wo die arbeiten. Da guckt man teilweise nur noch auf das Kennzeichen oder man erkennt das Fahrzeug. Deshalb stand ich auch als Wachhabender oder Offizier vom Wachdienst oft bei Stoßzeiten mit draußen am Tor. Da genügte ein kurzer Blick. Bei Gefährungsstufe B sieht das vermutlich anders aus. Aber noch haben wir A. Wir sind noch im tiefsten Frieden.
Y-998201
„Wir sind noch im tiefsten Frieden.“
Äh, nein. Und es muß ja nicht immer „der Russe“ sein.
Das Problem liegt unter anderem darin dass der .MAD wenig Kapazität für Sicherheitspberprüfungen hat und somit ü-relevante Arbeiten in Arsenal großteils nur mit Überwachung durchgeführt werden können bei gleichzeitig Fachkräftemangel.
Wenn der MAD den Fokus mehr nach außen als nach innen legen dürfte, was politische Kreise nicht wollen, wäre wahrscheinlich weniger Sabotage zu erwarten.
Naja, wenn man sich in einer Konfliktsituation befindet, muss man auch mit Sabotage rechnen.
Bei aller Aufgeregtheit, ich sehe eher die Versäumnisse auf der eigenen Seite.
Man muss immer auf so was vorbereitet sein. Selbst zu Zeiten, wo alles noch entspannter war, hätte man entsprechende Schutzkonzepte weiter umsetzen müssen, einfach damit man nicht aus der Übung kommt und weil auch immer mit nichtstaatlichen Tätern zu rechnen ist.
Das meine ich jetzt allgemein und nicht nur auf den speziellen Fall bezogen.
Ich sehe es generell als Problem an, das es zu wenig technisches Fachpersonal in Uniform gibt, so das man auf die Dienstleistungen von Vertragspartnern zwingend angewiesen ist.
Es ist eigentlich ,aus einer ganzen Reihe von Gründen ein Unding, das die Verfügbarkeit ziviler Techniker bestimmt ob und wann gewartet wird. Auch kann es eigentlich nicht sein, das teilweise Baugruppen aus patentrechtlichen Gründen nur von Firmenpersonal gewartet werden.
Wir sind doch nicht erst seit 3. 5, 10 oder 15 Jahren Ziel von SSZ!
„Das war schon immer so!“
Nur haben speziell wir Deutsche seit 1990 derart blind und blöd „Friede, Freude, Eierkuchen“ (jetzt herrscht ewiger Friede, wir sind von Freunden umzingelt) gespielt, dann nicht nur die Streitkräfte quasi zerschlagen, sondern auch sonst tatsächlich so getan, als wäre „FFE“.
Ich erinnere mich noch an die Rede des „lupenreinen…“ anläßlich seiner ersten Präsidentschaft (leicht zu merken; Jahreswechsel 1999-2000). Und wir wissen ja, „woher“ er kommt und was sein Auftrag in der „DDR“ war, er spricht nicht deutsch, weil er hier Urlaub machen möchte…
In Erinnerung meiner Zeit als „kalten Krieger“ könnte ich von Wachausbildung und -diensten berichten, die selbstverständlich von Soldaten durchgeführt wurden, der Reserveoffizierlehrgang wurde um einen Teil „Sicherungszugführer“ erweitert. Da ging es um Heimatschutz im wahrsten Sinne, Sicherung von „KI“ (Kit. Infrastruktur). Die Idee, die „Heimat“ von den dort lebenden – dann „aktivierten“ – und entsprechend ortskundigen Reservisten „beaufsichtigen“ zu lassen, war richtig und notwendig.
Aber, s.o., wir haben alles nicht nur „schleifen lassen“, sondern wider besseren Wissens und mindestens nach „T1“ auch klarer entsprechender Ansagen weiter kaputtgemacht, den linksGrünen Wokismus weiter im Friede-Freude-Eierkuchenland perfektioniert.
Und dieser „Lifestyle“ ist leider derart realitätsfern, daß wir nun die Rechnung präsentiert bekommen.
[Bei aller Schilderung Ihrer Erfahrungen, zur Verbreitung dumpfbackiger Rechtsaußen-Parolen ist die Kommentarfunktion hier nicht gedacht. Halten Sie sich dran oder zelebrieren Sie Ihren „lifestyle“ woanders. T.W.]
@ Thomas Melber Ich habe das etwas anders gemeint. Wir haben immer noch A, obwohl sich die sicherheitsrelevanten Vorfälle häufen. Die Politik zeigt da keine klare Kante. Man möchte den Bürgern nichts zumuten. Also tut man nicht viel. Zumindest offiziell. Ich habe auch schon was von A+ gehört. Aber das ist Augenwischerei.
Küstengang01 sagt: 22.02.2025 um 17:12 Uhr
„Ich persönlich bin in Eckernförde drei Jahre lang mit dem Fahrrad zur Arbeit geradelt… im vorbeifahren den Ausweis hochgehalten der Tacho zeigte meist was zwischen 15 – 20km/h an… keine Ahnung was die Wachen da erkennen konnten“
Da haben SIE aber auch alles falsch gemacht, was falsch gemacht werden kann. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht IHR Auftrag ist, die Wache mit solchen „Spielchen“ zu testen, oder? Wer sich so an der Wache und gegenüber dem Wachpersonal verhält, braucht sich über unsere miesen „Standards“ nicht wundern.
Konsequenterweise hätte das Wachpersonal bei solchen Aktion (auch mit der Androhung von Gewalt) gegen Sie vorgehen müssen, weil Sie sich „zum Spaß“ der Überprüfung Ihrer Zutrittsberechtigung entziehen. Aber Sie gehören wahrscheinlich in dieser Liegenschaft einer von vielen „Scherzkeksen“, die fürs Überprüfen „keine Zeit“ haben, „genervt“ vom allmorgendlichen Prüfritual sind oder meinen, die Wache müsse Sie ja langsam mal „auswendig gelernt“ haben, wenn Sie da täglich rein und raus fahren oder einfach „denken“ im Besitz des „Ich-darf-das-Scheins“ zu sein, weil Sie fünfmal cool mit dem Wachpersonal abgecheckt haben.
Hätten Sie Verantwortungsbewusstsein und Anstand, hätten Sie das jahrelang dadurch beweisen können, dass Sie an der Wache auf die Bremse drücken, mit dem Fahrrad anhalten, ihren Ausweis hervorkramen und sich einfach korrekt kontrollieren lassen. Haben Sie aber nicht gemacht. Ein Armutszeugnis stellen Sie sich da aus!
Ihren Ausführungen entnehme ich, dass sie Zivilangestellter waren? Wissen Sie, wie meine Meinung als langjähriger OvWa-Gänger zu solchen „Leichtsinnigkeiten“ ist: für solche Aktionen Menschen wie Sie konsequent abmahnen und und bei Wiederholung entlassen – mit der Hoffnung, dass schlechte Vorbilder wie Sie wenigstens andere dazu bringen Verantwortung zu zeigen.
@snappy deluxe sagt:
24.02.2025 um 10:11 Uhr
Gut gepöbelt und gemotzt. Ich hab lediglich meine Lebenserfahrung hier wiedergegebenen. Das Verhalten hab ich mir nicht selbst ausgedacht sondern sehr schnell von den Kollegen abgeschaut, die in ihren KfZ auch lediglich auf schnelle Schrittgeschwindigkeit verzögert haben, Schranke war morgens eh dauerhaft geöffnet. Und ja eine WTD (Wehrtechnische Dienststelle) ist eine zivile Dienststelle damals noch dem BWB unterstellt und wir hatten dort keinen Kasernenkommandanten und auch keinen Offizier vom Wachdienst. Dafür jede Menge Wehrmaterial das zum Teil als Geheim eingestuft war, was sich in dem permanenten Film und Foto Verbot
auf der gesamten Liegenschaft zeigte. Trotzdem waren die Wachen ehr weniger motiviert.
In meiner Zeit als Zeitsoldat war es dann auch sehr verbreitet den Truppenausweis als Farbkopie in der Brieftasche zu haben und das Original im Privatfach des Spindes zu lagern. Gab deutlich weniger Stress wenn Mal einer seine Brieftasche im Suff am Wochenende verloren hatte in der Disco. Hat auch jahrelang keine Wache mitbekommen und das waren verdammt viele die das so gemacht haben.
Also nicht rum pöbeln. Das liegt zwei Jahrzehnte zurück und die Wache hat es echt nicht interessiert, sonst hätten die morgens auch draußen am Schlagbaum gestanden und den 800 mal auf und zu gemacht.
[Können wir diesen inzwischen bilateralen Schlagabtausch damit bitte als erledigt betrachten? T.W.]
Ich denke, da ist alles gesagt. Entlarvende Aussagen..
Die Marinearsenale gehören (wie die WTD’en) eben auch zum BAAINBw (ex BWB). Bei solchen Schilderungen (siehe @Küstengangs sog. „Lebenserfahrungen“) : wer wundert sich noch, dass es zwei schwimmende Einheiten trifft.. ?
Wie es geht mit dem „unkomplizierten“ Zugang (zu geheimen Wehrmaterial) braucht sich der „Saboteur“ ja nur beim altgedienten Personal abzuschauen.
Ich bin zwar kein Marinierter aber ich frage mich wie man (offensichtlich) so einfach auf ein Kriegsschiff kommen und dabei unentdeckt bleiben kann um überhaupt so etwas zu verursachen?
Ich werde sehr häufig in meiner Kaserne auch mal „durchgewunken“ obwohl ich das Personal nicht kenne und sie mich auch ganz sicher nicht. Wenn diese Praxis auch vor dem Zutritt auf ein Schiff betrieben wird wundert mich nicht, dass solche Sabotageakten passieren. Wenn es aber einen gesicherten Zugang (vielleicht mit Scan vom Truppenausweis, Zugangskarte etc.) geben sollte, was ich nicht weiß, dann wäre das eine Sabotage aus eigenen Reihen was ich nicht hoffe… Das wäre nämlich eine sehr bittere Pille zu schlucken.
Ich kann zum Thema nur einen Artikel in Marineforum Online empfehlen:
Sabotage an Marineschiffen – wieder ein Erklärstück
Besser kann man es nicht zusammenfassen.
@JohnyBravo sagt:
25.02.2025 um 8:46 Uhr
…Ich bin zwar kein Marinierter aber ich frage mich wie man (offensichtlich) so einfach auf ein Kriegsschiff kommen und dabei unentdeckt bleiben kann um überhaupt so etwas zu verursachen?…
Das waren Firmen die dort einen ganz Normalen Arbeitsauftrag hatten wo halt einzelne Mitarbeiter aus „Gründen“ wahrscheinlich diese Sabotage durchgeführt haben. Russische Geheimdienste bedienen sich zunehmend sogenannten Wegwerfagenten, Leute die angeworben wurden mit Geld z.b. die man genau einmal einsetzt und wo es egal ist was mit denen passiert… um einen Sack voll Metallspäne in ein Getriebe zu kippen oder einen Kanister Öl in ein Frischwasser System braucht man keine qualifizierte Agenten Ausbildung. Das sind einfach nützliche Idioten. Die haben sich auch nicht an der Wache vorbei geschlichen sondern ganz normal mit ihrem Arbeitsauftrag da angemeldet und wurden von der Besatzung zu ihrer Arbeitsstelle gebracht.
Die richtig lustigen Sachen haben wir doch noch gar nicht gesehen. Was passiert wenn im Land 300 drei Mann Trupps unterwegs sind mit nem VW Transporter voll mit FPV Drohnen an denen ne RPG Granate klebt und die Umspannwerke am Tag X abfahren und die in die Trafos jagen… dann ist Deutschland zwei bis drei Jahre dunkel. Und es wäre sogar egal ob am Zaun Heimatschutz Soldaten Streife laufen. Was macht die Luftwaffe wenn so ein Drohnenschwarm plötzlich aus dem nahen Waldgebiet über einen Fliegerhorst herfällt und die geparkten Jets abfackelt oder ein paar Brandsätze über einem festgemachten Marineschiff abwirft.
Das was wir bis jetzt gesehen haben ist lediglich eine Art und Weise der Russen uns zu sagen… Obacht, wir sind da macht keine Dummheiten. Dazu gehören auch die versuchten Brandanschläge auf Postflugzeuge.
Da ist viel Luft nach oben für Eskalation.
@Küstengang01: Gegen Grundüberzeugte, die sich Putin vermutlich sogar aktiv andienen und Kohle für ein bißchen Rambazamba wollen, mähste nix.
Aber wichtig wäre es durchaus, zu wissen, wer diese Figuren führt und anleitet. Und da kommen die Schlapphüte wieder ins Spiel. Wir waren darin schon mal besser. Aber das war auch die Zeit, in der Opas Ehrendolch daheim in der Vitrine weniger Augenbrauen hochgebracht hat, weil der klar erkannte Feind rot war und im Osten stand. Auf dem rechten Auge blind war die Devise. Und so geschärft hat das den Blick auf die Genossen „Kundschafter des Friedens“ dann auch offenbar nicht, wie u.a. G. Guillaume unter Beweis gestellt hat.
Inzwischen sind die politischen Lager bis zur Unkenntlichkeit verwischt. Veritable Nazis kokettieren ganz offen mit Moskau, Moskau plustert sich mit Rhetorik gegenüber angeblichen Nazis in der Ukraine auf… Amerikanische Politiker, die sich „Repubilkaner“ nennen, demontieren munter ihre eigene Republik…
„Mögest Du in interessanten Zeiten leben!“, lautet angeblich ein chinesischer Fluch. Ich fürchte, es wird noch deutlich „interessanter“.
@Küstengang01
„Was passiert wenn im Land 300 drei Mann Trupps unterwegs sind mit nem VW Transporter voll mit FPV Drohnen an denen ne RPG Granate klebt und die Umspannwerke am Tag X abfahren und die in die Trafos jagen… “
Sich mit solchen Szenarien zu beschäftigen vermeiden die meisten wohl lieber, um sich nicht zu verunsichern, aber ich denke doch, auch Russland weiß, dass das bei ihnen gemacht werden kann.
Außerdem hoffe ich, dass bei 300 Trupps zumindest manche von Polizei und Schlapphüten abgefangen werden würden.
Im Idealfall weiß man das alles vorher und hebt das ganze Netz aus, bevor es zur Aktion kommt. So viele professionelle Schläfer wird es nicht geben, potentiell Nützliche Idioten zwar schon, aber die sind eben nicht kompetent und sollten schnell auffallen.
Zu irgendwas müssen unsere Geheimdienste ja gut sein.
Aber grundlegend ist es genau dieses Szenario was gefährlich ist und worin Putin als KGB Mann gut ist (als Feldherr war er es ja eher weniger). Und wir brauchen Menschen in Entscheidungspositionen, die das verstehen.
(Und das nicht nur einfach als Vorwand nehmen, auch bei uns Totalüberwachung einzuführen)
Moin,
ganz banal gefragt: Wo sollen Soldaten und Zivilisten denn überhaupt verdächtige Beobachtungen melden?
Für erfahrene Soldaten und die Mitleser hier keine Frage, aber das ist doch nicht der Maßstab, wie etwa erwähnte Fremdfirmen, etc. klar machen.
Würde nicht eine zentrale Meldestelle, etwa bei den Feldjägern, mit Hotline, Inter- und Intranetauftritt Sinn machen, zumal sich die Kosten hierfür im Rahmen halten dürften?
Bei Instandsetzungsarbeiten passieren ständig Dinge, die nicht sein sollen. Einen Schlauch mal falsch anschließen- wäre nicht das erste Mal.
Bw ist dem Thema gegenüber jedoch deutlich sensibler als früher, Arsenal und Auftragnehmer selbst aufgrund eines Vorfalles in der jüngeren Vergangenheit besonders!
Daher prüft man bei Fehlern bei Instandsetzungsarbeiten nun intensiver und die Schwelle, Verdachtsfälle zu eskalieren ist niedriger geworden.
Also alle: Durchatmen!
Zur „laschen Zugangskontrolle“:
Man kann auf einschlägigen Bw-Seiten nachlesen: In das Arsenal, ebenso wie natürlich in andere Liegenschaften der Bw, kommt man entweder mit Dienstausweis oder mit Passwechselverfahren nach vorheriger Anmeldung.
„Schnell durchfahren“ oder mit Dienstsausweis winken funktioniert i.d.R. nur dann, wenn persönlich bekannt.
Ansonsten wird man mit hoher Wahrscheinlichkeit gestoppt.
Im Arsenal wird nach meiner Erfahrung dann auch durchaus sorgfältig Gesicht und Dienstausweis abgeglichen.
Der Kommandant ist letztlich für die militärische Sicherheit seiner Dienststelle verantwortlich. Eine Einheit bleibt sich während Instandsetzungsvorhaben in Dienst gestellt. Daher ist der Anspruch eines Kommandanten, zu jedem Zeitpunkt zu wissen, wer an Bord ist. Das wird im normalen Betrieb per handschriftlicher „Kladde“, mit Excel oder digitaler Erfassung gewährleistet. Auch während Instandsetzungsvorhaben.
Ohne abgeschlossene Ü2-Sab arbeitet keine Fremdfirma auf einem Schiff, ohne durch Bw-Angehörige begleitet zu werden. Auch das: Gängige Bw-Regularien.
Will sagen: Bereits die öffentlich bekannten Sicherheitsmaßnahmen bieten guten Grundschutz.
Jeder wird sich denken können: Darüber hinaus kann und wird zusätzlich gesichert, wo dies als notwendig erachtet wird. Vielleicht künftig mehr als jetzt schon.
Ich habe jetzt nicht nochmal alle Kommentare angeschaut aber ich glaube dieser Vorfall wurde noch nicht erwähnt, zumal er mir auch nicht bekannt war:
„Hinzu kommt das Eindringen von Personen in Marinestützpunkte. Das beste Beispiel sind zwei russische „Fischer“, die vor Kurzem in den Stützpunkt Eckernförde hineingefahren sind. Unsere Bewertung dazu ist: Man testet unsere Reaktionsfähigkeit.“
https://www.reservistenverband.de/magazin-loyal/interview-kaack/
Gesehen via Florian Flade:
https://bsky.app/profile/florianflade.bsky.social/post/3ljmnmeqbqc2n