Und wieder Sabotageverdacht bei der Marine: Altöl-Angriff aufs Trinkwassersystem?

Erneut gibt es den Verdacht, dass ein Kriegsschiff der Deutschen Marine mit einem Sabotageversuch für längere Zeit aus dem Verkehr gezogen werden sollte: Auf der Fregatte Hessen, die derzeit in Wilhelmshaven im Dock liegt, wurde möglicherweise eine gezielte Verunreinigung des Trinkwassersystems versucht.

Über den mutmaßlichen Anschlag berichtete am (heutigen) Freitag zuerst das Recherche-Konsortium von WDR, NDR und Süddeutscher Zeitung. Den Angaben zufolge wurde auf der Fregatte im Marinearsenal in Wilhelmshaven festgestellt, dass offensichtlich mehrere Dutzend Liter Altöl in das Trinkwassersystem eingefüllt werden sollten, als dieses System im Zuge der Wartung gespült werden sollte.

Allerdings wurde der Versuch so rechtzeitig entdeckt, dass offensichtlich bislang keine Kontamination des Schiffes besteht. Bei einer solchen Verunreinigung hätte das gesamte System, das für das Leben der Besatzung an Bord notwendig ist, (zeit)aufwändig gereinigt werden müssen.

Das Verteidigungsministerium bestätigte lediglich, dass es am (gestrigen) Donnerstag einen möglichen sicherheitsrelevanten Vorfall im Marinearsenal Wilhelmshaven gegeben habe und dort derzeit auch die Hessen liege. Zum Stand der Ermittlungen wollte das Ministerium keine Angaben machen.

Es ist nicht der erste Versuch einer Sabotage gegen ein deutsches Kriegsschif in jüngster Zeit. Vor gut zehn Tagen hatte Marineinspekteur Jan-Christian Kaack von mehreren solcher entdeckten Anschlagsversuche gesprochen. Unter anderem, so hatten WDR, NDR und Süddeutsche Zeitung berichtet, waren mehrere Kilogramm Metallspäne in den Antrieb der gerade erst fertig gestellten Korvette Emden gekippt worden – die rechtzeitig vor der ersten Ausfahrt des neuen Kriegsschiffs entdeckt wurden.

(Archivbild April 2018: The Sachsen-class German Frigate FGS Hessen (F 221) transits the Atlantic Ocean. Hessen is underway for a scheduled deployment as part of the Harry S. Truman Carrier Strike Group – U.S. Navy photo by Mass Communication Specialist 2nd Class Tyrell K. Morris)