DroneWatch: Helsing nimmt „Resilienzfabrik“ als dezentrale Drohnenproduktion in Betrieb

Das deutsche KI-Unternehmen Helsing, das im Dezember 2024 seine Kampfdrohne HX-2 vorgestellt hatte, will 6.000 dieser unbemannten Systeme an die Ukraine liefern. Bedeutsamer jedoch scheint die Produktionsstätte: eine so genannte Resilienzfabrik soll die Herstellung solcher unbemannter Systeme in kurzer Zeit hochfahren können.

Die Lieferung der weiteren Drohnen kündigte Helsing am (heutigen) Donnerstag an. Zugleich teilte das Unternehmen mit, die erste Resilienzfabrik (Resilience Factory) habe in Deutschland ihre Arbeit aufgenommen:

Helsing hat zudem die erste Resilience Factory (RF-1) in Süddeutschland in Betrieb genommen.
Resilience Factories sind Helsings hocheffiziente Produktionsanlagen, die Nationalstaaten eine lokale und souveräne Fertigung ermöglichen. Helsing wird an mehreren Standorten in Europa weitere Resilience Factories errichten, die im Konfliktfall Zehntausende Einheiten pro Monat produzieren können.
RF-1 hat zu Beginn eine monatliche Produktionskapazität von 1000 HX-2 Kampfdrohnen.

Dieser Produktionstyp, erläutert Helsing-Mitbegründer (und einst BMVg-Offizieller) Gundbert Scherf, erlaube eine dezentrale Massenproduktion in ganz Europa. Damit könnten einzelne Länder direkt vor Ort produzieren und die Kontrolle über Produktion und Lieferkette behalten. Nach den Worten seines Kollegen Niklas Köhler setzen die Resilienzfabriken auf ein softwarebasiertes Design und skalierbare Produktionstechniken. Damit könnten komplexe Probleme mit Software statt mit aufwendiger Elektronik gelöst werden.

Die Frage ist natürlich, ob es so funktioniert wie geplant –  und ob diese Art der Herstellung on demand auf andere Rüstungsgüter übertragbar ist. Das dürfte für die ganze Industrie spannend werden, denn sowohl dezentrale Fertigung als auch schnell skalierbare Produktion werden zunehmend bedeutsamer, um auf die Anforderungen eines modernen Kriegs reagieren zu können.

(Foto: Helsing-Drohnen vom Typ HX-2 – Werksfoto Helsing)