Die Entwicklung der USA: Mal einen Sammler starten
Was am (heutigen) Freitag in der US-Hauptstadt passiert ist, wird massive Auswirkungen weltweit und vor allem auf Europa haben: US-Präsident Donald Trump und sein Vizepräsident J.D.Vance stritten sich öffentlich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskij. Die entsprechenden Berichte (und Bilder) dürften inzwischen die meisten gelesen/gesehen haben; deshalb starte ich einen Sammler mal nur mit den sonstigen Meldungen zum US-Umfeld:
• Hegseth orders Cyber Command to stand down on Russia planning
Diese Webseite kann ich nicht einschätzen, aber die – bislang unbestätigte – Meldung hat es in sich:
Defense Secretary Pete Hegseth last week ordered U.S. Cyber Command to stand down from all planning against Russia, including offensive digital actions, according to three people familiar with the matter.
Hegseth gave the instruction to Cyber Command chief Gen. Timothy Haugh, who then informed the organization’s outgoing director of operations, Marine Corps Maj. Gen. Ryan Heritage, of the new guidance, according to these people, who spoke on the condition of anonymity because of the matter’s sensitivity.
Nachtrag: Es gibt offensichtlich ein Interesse am Transkript der, äh, Diskussion zwischen Trump/Vance und Selenskij. Hier sind die wesentlichen Auszüge von der New York Times:
Excerpts From the Fiery Exchange Between Trump and Zelensky at the White House
Nachtrag 2: Am Samstagabend kursierte die Meldung, eines der größten norwegischen Schiffsbetankungsunternehmen (KORREKKTUR: nicht Ölunternehmen) weigere sich aus Protest gegen den Kurs der US-Regierung, Kriegsschiffe der U.S. Navy zu betanken:
Norwegian fuel company Haltbakk Bunkers has announced it will cease supplying fuel to U.S. military forces in Norway and American ships docking in Norwegian ports, citing dissatisfaction with recent U.S. policy towards Ukraine.
In a strongly worded statement, the company criticised a televised event involving U.S. President Donald Trump and Vice President J.D. Vance, referring to it as the “biggest shitshow ever presented live on TV.” Haltbakk Bunkers praised Ukrainian President Volodymyr Zelensky for his restraint, accusing the U.S. of “putting on a backstabbing TV show” and declaring that the spectacle “made us sick.”
Das Problem? Das angebliche Statement des Unternehmens wird zwar überall zitiert, auch in russischen Medien, aber ist nirgendwo im Original zu finden. Auch und gerade nicht auf Facebook, wo es verbreitet worden sein soll. Ich wäre dann vorerst mal skeptisch.
Update zu diesem Thema: Die norwegische Regierung veröffentlichte dazu am Sonntag eine Mitteilung – die allerdings auch offen lässt, ob es dieses Statement der Firma tatsächlich gegeben hat:
Statement from Minister of Defence Tore O. Sandvik on reports concerning naval support
– We have seen reports raising concerns about support for US Navy vessels in Norway. This is not in line with the Norwegian government’s policy. I can confirm that all requested support has been provided. The U.S. and Norway maintain a close and strong defense cooperation. American forces will continue to receive the supply and support they require from Norway.
(wird fortgesetzt)
Versuch einer Einordnung:
1. USA verprellen UKR, EU, CAN vlt. auch MEX wo ggf. demnächst CT- Ops gg Kartelle stattfinden.
2. Alternativen zu den Verprellten? – keine. Es sei denn, RUS entwickelt sich f d USA zum strategischen Partner.
3. Den USA werden europ. pol. und wirtschaftl. Unterstützung in der „strategic competiton“ ggü. CHN mglw. fehlen. Das wird die geopol. Position der USA ggü. CHN deutlich schwächen.
4. Zahlreiche Massnahmen (v.a. Zölle) Trumps schwächen im Ergebnis die US- Wirtschaft. Wahrscheinlich wird man versuchen woanders als in den USA einzukaufen. Mglw. werden die Rohstoffe der UKR nun v.a. in die EU verkauft. Auch das wäre ein strategischer Gewinn, den Trump verspielt hat.
5. Ich höre heute abend, dass Elon Musk fordere, die USA solle die NATO und die UN verlassen. Das wird die USA weiter isolieren.
6. DEU und Europa (mit CAN) werden sich mil. deutlich bewegen und verstärken. Das ist legitim, notwendig und konsequent. Aber: Daneben muss DEU v.a. durch verbesserte Informationsbeschaffung und – verarbeitung sich von der US- Dominanz befreien. Souveräne Entscheidungen benötigen ein unabhängiges und umfassendes Lagebild.
7. Es wird für DEU unbequemer; in vielerlei Hinsicht. Insofern ist das momentan ein epochaler Umbruch.
Ich sehe also nicht nur mit Bedenken auf diese tektonische Veränderung, sondern sehe auch die Möglichkeiten, dass Europa im globalen Wettbewerb gestärkt wird. Die USA werden jedoch dafür pol. bezahlen.
Gleichwohl- ich hätte nie gedacht, dass wir uns aus der transatlantischen Beziehung so schnell, so brutal und umfänglich hinaustreiben lassen.
Trump soll das US Verteidigungsministerium angewiesen haben, den Stopp der Lieferung von Material an die Ukraine zu prüfen.
Das bedeutet doch, das die USA aktuell noch liefern.
DIe Ankündigung von Keir Starmer über einen weiteren Kredit über 3,5 Milliarden an die Ukraine ist mit Sicherheit eine gute Nachricht für die Ukraine. Ob Starmer erwartet, dass die Ukraine den Kredit auch irgendwann zurückzahlen kann?
Ich glaube, dass unsere politische Führung nicht völlig unglücklich darüber ist, dass zur Zeit keiner in die USA reisen muss, um Trump zu treffen.
Thomas Melber sagt: 02.03.2025 um 20:05 Uhr
Es ist völkerrechtlich auch sehr problematisch einen Angriffskrieg anzufangen. Schon vergessen?
@ Silent User: „Ich bin ebenfalls der Meinung, dass eine deutlich Verringerung der Abhängigkeit zu den USA absolut erstrebenswert ist. Doch hierbei befürworte ich keinen Kahlschlag der Rüstungsimporte aus den USA, denn manches können wir aufgrund fehlender Alternativen schlicht und ergreifend nicht die nächsten Jahre ersetzen.“ Ich bin absolut Ihrer Meinung.
Wir haben in Europa deutlich mehr Geld als Waffen und deren Produktionskapazitäten zur Verfügung. Unser Fokus sollte nicht „primär gegen die USA“ sondern „primär unsere Verteidigungsfähigkeit “ sein. Wo diesem Zweck für einen bestimmten Zeitraum Waffensystems aus USA-Produktion dienen, sollten sie auch einbezogen werden.
Aus laufenden Verträgen auszusteigen, führt in aller Regel zu Mehrkosten und Verzug bei der Bereitstellung von entsprechendem Ersatz. Also lieber keine Verträge mit den USA kündigen.
Bei allen neuen Beschaffungen sollten dann aber einerseits nur europäische (Mit Ausnahme Süd-Korea, Japan, etc.) Produkte zum Einsatz kommen. Und es sollte massiv in die Entwicklung von Systemen zum Ersatz der Güter aus den USA investiert werden. Wenn die entsprechende Produktion aufgebaut ist und läuft kann man dann immer noch überlegen, ob man Systeme aus den USA weiterverkauft.
Konkretes Beispiel MPA: Ruhig die 8 P-8 ausliefern lassen. Und sich parallel dazu an der Studie der Franzosen zum A321 MPA beteiligen. Dann auch mindestens 8 A321 MPA bestellen. Und nach dem Beginn von deren Auslieferung überlegen, ob man die P-8 weiterverkaufen will. Das wird dann nicht mehr in diesem Jahrzehnt der Fall sein und wer weiß heute schon wie dann die politische Landkarte aussehen wird…
@snappy
Zitat:“Es ist völkerrechtlich auch sehr problematisch einen Angriffskrieg anzufangen.“
Aber nur wenn man keine Supermacht ist, sich nicht für eine Supermacht hält oder wenn man keinen richtig guten Freund hat, der Suppermacht ist.
Für Super- bzw. Nuklearmächte gelten Sonderregeln. Die hat zwar niemand aufgeschrieben und das war auch bestimmt nicht so gewollt, aber es irgendwie so gekommen.
Mal ernsthaft – wer hier in einen Kommentar reinschreibt
Allein die jetzt abgeschaltete USAID hat Jahr für Jahr hunderte Milliarden für Psyops, Propaganda und die Finanzierung antidemokratischer Kräfte ausgeschüttet. Die Sozialversicherung zahlt an 300jährige US-Bürger Stütze, Jahr für Jahr. Man wundert sich, wie viele 120+ Jährige es in den USA überhaupt so gibt. Das Beschaffungswesen der US-Streitkräfte bewegt sich auf dem Niveau des deutschen.
erwartet sicherlich nicht, dass ich Musk-Propaganda hier ungefiltert ausschütte. Dieses intellektuelle Trump-Niveau ist langsam beleidigend.
Schlammstapfer sagt: 03.03.2025 um 10:50 Uhr
Putin kann doch vor einem internationalen Gericht gegen die Zweckentfremdung russischen Vermögens klagen. Das steht ihm ja frei. Nun ist es aber so, dass er und auch Trump diesen Institutionen, ob nun national oder international, ihre Legitimität abspricht bzw. sich nicht an deren Urteile gebunden fühlt. In diesem Sinne: wo kein Kläger klagen will (da ihm dies das eigene Narrativ zerschießt), da kann auch kein Richter ein Urteil fällen. Win win – die Kohle ist erstmal sinnvoll investiert. Und im übrigen: niemand zwingt Putin, dieses Investment sofort wieder wegzubomben.
Es gelten auch keine „ungeschriebenen Sonderregeln“ – es gelten Regeln, sie werden nur ignoriert.
@ Nachhaltig, 03.03.2025 um 10:08 Uhr
Mir gefällt ihre Idee, US-Systeme erstmal weiter zu beschaffen (die, die schon bestellt sind) und ggf. später weiter zu verkaufen. Das könnte nämlich auch zu einem Preisverfall führen, den die US-Industrie bei ihren Angeboten auf dem Markt hinnehmen müsste…. Da könnte man nämlich dann noch einmal Druck von europäischer Seite ausüben bzw. bei Verhandlungen in die Waagschale werfen.
@snappy
Drei Herausforderungen:
1. Reparationen werden in einem Friedensvertrag bzw. ähnlichem Vertragswerk zwischen den Konfliktparteien geregelt
2. wenn ein Gericht dann letztinstanzlich zu dem Schluß kommt, daß das Einziehen des RUS Vermögens rechtswidrig war muß es ersetzt werden (ich halte selbst die Verwendung der aufgelaufenen Zinsen für zumindest fragwürdig da diese ja das Kapital erhöhen)
3. es gab bereits Präzedenzfälle, z.B. italienische und griechische Gerichte gg. DEU für Verbrechen, die im 2. WK begangen wurden und deren Urteile mit dem Verweis auf Staatenimmunität abgebügelt wurden (Pfändung von DEU Vermögen in ITA und GRE)
https://de.wikipedia.org/wiki/Staatenimmunit%C3%A4t
https://www.eda.admin.ch/eda/de/home/aussenpolitik/voelkerrecht/privelegien-und-immunitaeten/immunitaet-von-staaten.html#:~:text=Die%20Staatenimmunit%C3%A4t%20ist%20ein%20Begriff,sich%20aus%20Prinzip%20der%20Staatensouver%C3%A4nit%C3%A4t.
Zudem ist dies für ausländische Investoren nicht sehr vertrauenserweckend und kann zum Abzug ausländischen Vermögens führen.
@ Fussgaenger 03.03.2025 um 15:06 Uhr
> Mir gefällt ihre Idee, US-Systeme .. ggf. später weiter zu verkaufen.
Das ist in aller Regel vertraglich ausgeschlossen, und bedarf im Einzelfall einer Genehmigung der Bezugsquelle. Rüstungsgüter sind generell nicht mal so frei verkäuflich.
Was ich erstaunlich finde ist, dass sich die Einsicht (in der Politik) nicht durchsetzt, das wir so viel Zeit haben wie wir wollen. Der Beste Schutzschild den wir zur Zeit haben ist die Ukraine. Es ist absolut naheliegend und für alle am günstigsten die Ukraine mit allem zu unterstützen was wir haben und währenddessen unsere Rüstungskapazitäten wieder aufzubauen. Solange Russland dort gebunden ist, wird Putin keine weitere Front aufmachen. Jeder zerstörte Panzer, jede abgefeuerte Rakete, jede Granate muss Russland erst mühselig und teuer ersetzen und Russland hat nicht näherungsweise die Industrielle Kapazität wie die EU. Es ist also in Europas ureigenstem Interesse die Ukraine mit allem was auch nur irgendwie geht zu unterstützen. Im Idealfall besiegt die Ukraine Russland und dann besteht auch das Problem Putin wahrscheinlich nicht mehr. Bis dahin haben wir auch Zeit unser Verhältnis zu den USA und in der EU zu klären.
Thomas Melber sagt: 03.03.2025 um 15:25 Uhr
„Zudem ist dies für ausländische Investoren nicht sehr vertrauenserweckend und kann zum Abzug ausländischen Vermögens führen.“
Das gilt nur für „ausländische Investoren“, die Angriffskriege beginnen und ist für mich eine erwünschte Nebenwirkung. Wer will solche „Investoren“ im Land haben? Sie etwa?
Wer dagegen beabsichtigt dauerhaft mit seinen Nachbarn in Frieden zu leben, wird sein Geld auch weiterhin hier investieren. Für denjenigen gibt es auch keinen Grund unruhig zu werden, es sei denn er hat insgeheim andere Pläne.
Wir sollten als europäische Wertegemeinschaft auch tunlichst vermeiden, finanzieller Ankerplatz für Regime wie Russland zu werden. Ich möchte nicht, dass die aus unseren Wirtschaftserfolgen Profite ziehen.
@ Herz aus Stahl
Das seh ich ähnlich so. Ich glaube, mit dem Einsatz von Eseln und Lada`s ist für die Russische Armee logistisch und materiell auch ein Kippunkt (nahezu) erreicht. Zudem sollten wir die Ukraine befähigen ihre eigenen Verluste und Schäden weiter maximal zu minimieren und den Preis für Russland gleichzeitig in maximale Höhen zu treiben.
Allerdings täte der EU der nun hoffentlich eingeschlagene Weg einer effizienten und effektiven Rüstung und glaubwürdigen und abschreckenden Gesamtverteidigung auch in Friedenszeiten gut.
Trump hebelt neben dem Militär und Verwaltung auch die Justiz aus. Da die Demokraten in beiden Häusern keine mehrheit haben, können diese leider nichts bewirken und kein Republikaner wird sich gegen König Pumpkin Donald stellen. Neulich wurden auch hochrangige Generalstaatsanwälte „degradiert“ um mögliche Ermittlungen gegen Regierung Trump zu stoppen. Was sagt man dazu? Nun ja ich denke sein nächster Schritt wird es sein destabilisierung der Finanzmärkte (Pump&Dump seiner KryptoBros) um davon abzulenken die seine Machtübernahme verschleiern soll. Da Trump seine Ansprüche gegen Grönnland bereits mehrfach deutlich gemacht hat, wird ein möglicher Überfall durch Russland auf das Gebiet ihn dabei legitimieren ein Kriegsrecht zu verhängen, damit er als König Donald Gottes Gnaden weiter regieren kann, wahlweise JD Vance als sein Nachfolger.
Wenn man denkt, dass die US mid terrms elections 2026 etwas ändern könnten bezweifle ich, da bereits einige Regierungsmitarbeiter am betreten des Arbeitsplatzes erfolgreich gehindert wurden damit ist es naheliegend, dass auch Wahlmaniulation zu Gunsten der Republikaner durchaus einfach umzusetzen wäre wenn man Leute am Wählen behindert. Die Medienlandschaft ist so polarisiert, dass kein Republikaner CNN schauen wird gena so wie kein Demokrat die FOX-News. So werden „unpassende“ Informationen gefiltert.
Da die Demokraten (leider) auch keinen Rückgrad zeigen (wie z.B. bei den BLM Demonstrationen) wird sich nicht viel ändern. Man wird sich empören, man wird online posten aber auf die Straßen geht keiner. Nur die republikanischen Hillbillys sind dumm genug mit Waffen für „ihr Recht“ und Trump zu Kämpfen. Sollten dennoch die Demokraten gewinnen werden die „ProudBoys“ schon für Ordnung sorgen. Die Amerikaner sind sich selbst ausgelifert und wir Europärer sollten uns dringlichst um uns kümmern, vor allem uns gegen den aufkommenden Neofaschismus positioniern.
Herz aus Stahl sagt:
03.03.2025 um 15:51 Uhr
„Jeder zerstörte Panzer, jede abgefeuerte Rakete, jede Granate muss Russland erst mühselig und teuer ersetzen und Russland hat nicht näherungsweise die Industrielle Kapazität wie die EU. Es ist also in Europas ureigenstem Interesse die Ukraine mit allem was auch nur irgendwie geht zu unterstützen.“
Korrekt.
Allerdings:
Ein vorübergehender Waffenstillstand ohne nachhaltigen Frieden ist sehr wohl im russischen Interesse. Ein solcher lässt sich besser mit einer schwachen Ukraine erreichen.
Im europäischen Interesse ist es dagegen, wie Sie richtig schreiben, einen solchen temporären Waffenstillstand NICHT zu erlauben, und zwar durch Stärkung der Ukraine.
Da die neue amerikanische Regierung einen wesentlich russland-freundlicheren Kurs als die vorherige eingeschlagen hat, und demzufolge auch an einem vorübergehender Waffenstillstand interessiert ist, damit Russland nicht destabilisiert wird, hat sie im Augenblick eher kein Interesse an einer gestärkten Ukraine.
Und so gibt es nun betreffend der Kampfkraft der Ukraine einen gewissen Interessenkonflikt zwischen den USA und Eur0pa, und das ist nicht gut.
Das ist eine Erkenntnis, die sich u.a. in diesem Blog bereits in den ersten hundert Tagen des Krieges gebildet hatte. Auch andere Experten sind damit jahrelang durch die Medien getingelt. Vergeblich. Was im Dickicht der Politik dann irgendwann noch durchtröpfelt, ist bisweilen mehr als frustrierend. Logisch geleitet über Sachthemen debattieren? Ach was, hoch die Emotionen und Öl ins Feuer: Offensivwaffen! Eskalationsdominanz! Kriegspartei! Atomares Inferno!! Dritter Weltkrieg!!! … Oder auch einfach mal lässig mit Nebelkerzen werfen: Migration!
So, jetzt hat Trump die US-Militärhilfe für die Ukraine eingestellt(!), nachden Russland die britische Initiative zu einem Waffelstillstand ablehnte (!!!) – weil ja die Ukraine keinen Frieden wolle … Die verschiedenen europäischen Initiativen über den Atlantik waren offenbar mehr als wertlos. Auf große öffentlichkeitswirksame Zeichen aus Europa warte ich bis heute, trotz der ganzen Gipfelchen (nein, mit „thoughts & prayers“ bei X und einer Hand voll Soli-Bekundungen wird noch kein Frontabschnitt gehalten).
Nachdem der amerikanische Präsident heute Nacht die Ukrainehilfe beerdigt hat können wir aktuell nur eins machen:
Wir müssen die Ukraine schützen – vollkommen egal wie wir das machen und vollkommen egal was das kostet.
Auf uns kommt eine massive Bedrohung zu, die ich gerne kurz skizziere:
Fällt die amerikanische Unterstützung der Ukraine dauerhaft weg (wovon auszugehen ist), dann ist der Schutz der ukrainischen Zivilisten nicht mehr gegeben. Das wird zu deutlich größeren Flucht- und Absatzbewegungen gen Westen führen. Parallel wird der Wegfall von USAID auch den Migrationsdruck aus Afrika erhöhen. Die ersten US-Experten und – zum Teil schon ehemalige – Mitarbeiter von USAID warnen davor.
Der dadurch entstehende Migrationsdruck wird für unsere Gesellschaft – befeuert durch aus Russland finanzierte Akteure – ein enormes Problem. Sozial wie finanziell.
Der Eindruck, dass Putin hier 4D-Schach gespielt hat zwingt sich mir langsam aber sicher auf. Trump ist nur eine Marionette, aber eine wichtige.
Egal wie: wir müssen die Ukraine schützen, massiv aufrüsten und gegen ausländisch finanzierte Akteure bei uns vorgehen, die unsere Grundordnung untergraben wollen.
Die Einschläge tun den europäischen Regierungen anscheinend noch nicht weh genug, um den Amerikanern die Stirn zu zeigen.
Die Ukraine kann einem leid tun, nach der heutigen Einstellung der US-Hilfen.
Das hat die Position der Ukraine gegenüber Russland maximal geschwächt.
Europa muss diese Lücke noch heute schließen und die Hilfe für die Ukraine erhöhen.
@Eric Hagen „Die USA werden jedoch dafür pol. bezahlen.“
Ja, das ist die spannende Komponente des Trump-Regimes. Wie beim Brexit werden viele Maßnahmen die eigene – oft materiell nicht so gut ausgestattete – Clientel treffen.
Das geht los mit anziehender Inflation (die zuletzt Biden die Wahl gekostet hat) aufgrund der Zölle, geht weiter mit Staatsversagen, wenn weiter die besten Staatsbediensteten aus der Verwaltung gedrängt werden. Das sind die, die die Renten auszahlen, Steuerbescheide machen, bei Katastrophen retten sollen…
Leider werden die harten Folgen erst in ein paar Jahren spürbar werden. Dann aber richtig. Allerdings wurden einem Bekannten von mir, einem 09/11-Veteran (bekennender Trump-Fan) schon erste Mittel gekürzt.
Letztlich hat auch schon Trumps Politik der ersten Amtszeit den USA nicht zum Vorteil gereicht.
Ich hoffe, dass wir diese Phase, die es braucht, bis die systematische Staatszerstörung des Trump-Regimes spürbar wird gut nutzen und wir es schaffen, die Ukraine vor Schlimmerem zu bewahren.
Oh, wie wunderbar! Nach über 70 Jahren stabiler Sicherheitsarchitektur haben wir endlich die Gelegenheit, alles über Bord zu werfen. Ein wahrer historischer Moment! Jetzt kann Trump seine große Show abziehen, die US-Soldaten aus Europa abziehen und den atomaren Schutzschirm entsorgen – weil, warum nicht? Sicherheit ist doch völlig überbewertet!
Selensky? Der hat sich auch so richtig schön austricksen lassen – aber immerhin, er geht aufrecht. Trump hingegen? Der hat einen ganz anderen Plan: Eine neue Weltordnung, in der Europa bestenfalls als Zuschauer auf der Ersatzbank sitzt. Und das gefällt ihm! Ein zersplitterter Kontinent, so wie vor tausend Jahren – da fühlt sich doch jeder Autokrat gleich viel wohler. Der Euro? Viel zu stabil! Weg damit, schließlich könnte er ja irgendwann den Dollar in Gefahr bringen.
Aber das Beste kommt ja noch: Nach der Ukraine ist Europa dran. Trump als großer Strippenzieher, Putin als dankbarer Empfänger – und die Europäer? Die stehen da, mit heruntergelassenen Hosen und fragen sich, wie es so weit kommen konnte. Ach ja, und Russland? Das träumt jetzt wieder von den glorreichen Zeiten, in denen die Landesgrenzen bis Kap Verde reichten – kurz bevor es mal wieder bankrottgeht, aber das ist ja nur ein Detail.
Und was machen wir? Natürlich, wir schlagen mit voller Wucht zurück! Schluss mit Tesla-Bestellungen! US-Produkte boykottieren! Facebook und X? Ab in die Tonne! Statt WhatsApp nutzen wir Signal, und wenn wir schon neue Weltmächte wählen müssen, dann doch lieber Made in China. Weil, wenn schon Autokratie, dann wenigstens ordentlich!
Fazit: Wir haben alles unter Kontrolle. Total. Ganz sicher. Vielleicht.
StMarc sagt: 04.03.2025 um 11:22 Uhr
Ich glaube, die destruktiven Wirkungen der Trumpschen Staatszerstörungspolitik zeitigen schon jetzt ihre Wirkungen und diese werden sich schnell ins Negative steigern.
Von den Streichungen bei USAID (Food for Peace) sind schon jetzt Farmer in Kansas betroffen, die auf ihrem Getreide sitzen bleiben werden bzw. nicht mehr wissen, ob sie dieses Jahr für den Export überhaupt anbauen sollen. Und die haben schon vor Trump sehr wenig verdient.
In Washington kündigt sich nur wenige Wochen nach Amtsantritt ein Überangebot an Häusern an. Die entlassenen Regierungsangestellten ihren Lebensstandard neu ausrichten müssen und aus dem teuren Washington wegziehen.
Durch den Wegfall der Ukrainehilfen und der angekündigten Einsparungen beim Militär wird die Rüstungsbranche darben..
Die Naivität der Trump-Wähler zu seiner Zollpolitik ist atemberaubend. Sie „denken“ die Trumpschen Tariffs werden von den Nationen bezahlt, denen er sie auferlegt. Natürlich zahlt am Ende der us-amerikanische Verbraucher unmittelbar die volle Zeche. Inflation natürlich inklusive.
Spannend wird es, wenn es in zwei Jahren um die Mid-Terms geht und ob Trump diese ggf. zu verhindern sucht. Ich glaube, spätestens dann wird sich entscheiden, ob die Amerikaner sich das gefallen lassen und ihre Demokratie durch weiteres Unterlassen „abwählen“ oder nicht.
Ich entwerfe mal ein bis vor kurzem noch völlig illusorisches Horrorszenario:
Musk setzt sich mit seiner Forderung eines Austritts der USA aus der NATO und den VN bei Trump und den übrigen Vertretern der republikanischen Regierung durch. Die jeweiligen Strukturen sind aufgrund der kurzfristigen Ausweisung allen nichtamerikanischen UN-Personals aus New York und dem Abzug amerikanischer Soldaten aus den integrierten Stäben und Bündnisstrukturen auf unbestimmte Zeit bestenfalls bedingt arbeitsfähig.
Wenige Wochen/Monate später steht Putin im Baltikum. Ob er überhaupt noch kleine grüne Männchen braucht, kann dann dahingestellt bleiben. Im Wesentlichen hängt dann alles an den verbliebenen NATO- und EU-Partnern, die meisten davon in Osteuropa. Wie Herr Orban und Erdoğan in diesem Fall agieren, ist völlig unklar. Ebenso dürften fünfte Kolonnen des Kreml in Deutschland, Frankreich und Italien dann ihre politischen (und parallel auch realen) Sabotageaktivitäten verstärkt hochfahren.
Ohne eine glaubwürdige nukleare Abschreckung (und die ist im Wesentlichen nur durch eine NATO mit den USA gegeben) wird Putin seine Ziele rücksichtslos weiter verfolgen, egal wie viele russische junge Männer auf dem Feld bleiben.
Da Trump mittlerweile gegenüber Nachbarn und Verbündeten (Kanada, Dänemark/Grönland) offen feindselig „friss oder stirb“-Deals aufs Tableau legt, könnte sich die Rest-NATO (ohne USA) theoretisch sogar in einem Zweifrontenkrieg wiederfinden. Während Putin in Osteuropa die für Russland wichtigen strategischen Grenzen des Warschauer Pakts wiedererlangen will, räumt Trump weitgehend ohne nennenswerte militärische Opposition die Rohstoffreserven in Kanada und Grönland für die USA ab und holt sich mit Waffengewalt en passant die Kontrolle über den Panamakanal zurück. Und auch ein bewaffneter Angriff auf Dänemark und Kanada durch die USA wäre ja ein Fall für Artikel 5 NATO-Vertrag!
Chinas Angriff auf Taiwan ist dann auch nur noch eine Frage der Zeit.Vielleicht schießt man auch erst einmal nur mit weitreichenden Raketen aus dem Raum zwischen Xiamen und Fuzhou die Verteidigung zu Klump, bevor man eine amphibische Landung mit Unterstützung durch Luftlandetruppe wagt. Auch hier dürfte Trump sich tendenziell eher nicht für seinen Verbündeten Taiwan verkämpfen, sondern „Deals“ zulasten Dritter mit China suchen.
Was vor einigen Wochen noch wie eine absolut bizarre Verschwörungstheorie geklungen hätte, scheint heute nicht mehr vollkommen fernliegend…
„Interesting times“, indeed.
@Pham Nuwen:
Ja und nein. Selbst einige Kommentatoren hier halten ja immer noch daran fest, dass es ohnehin höchst vermessen war, sich dem Unausweichlichen noch entgegenzustellen…
Demnächst müssen wir über die Lieferung von Taurus nicht mehr nachdenken, sondern vermutlich darüber, ob wir überhaupt noch in der Lage sind, selbst welche abzufeuern, um Polen oder das Baltikum zu verteidigen.
Aber sicherlich gibt’s auch da wieder genügend Leute, die sich hier öffentlich fragen: „Pourquoi mourir pour Varsovie/Tallinn?“ und dann heißt der Finnische auch bald wieder „Russischer Meerbusen“, so wie auch der Golf von Mexiko ja bei Google jetzt schon „Golf von Amerika“ heißt… es sei denn man ist Mexikaner.
Es gibt ein Thema dass mich umtreibt. Die von Deutschland bestellten F35 aus den USA:
Ein Freund, der beim customizing für einen Drittmarkt an diesem Projekt mitgearbeitet hat weiß zu berichten, dass die Flieger einen sogenannten Killswitch haben. Das bedeutet das die USA jeden der Flieger einzeln abschalten oder auch per geofencing abstürzen lassen kann.
Sind wir uns sicher, dass wir das Risiko eingehen wollen, das Herr Trump oder sein Nachfolger entscheiden dürfen was wir mit den F35 machen dürfen? Könnte es nicht eine Situation geben wo deutsche Interessen sich von den Interessen unseres (ex) NATO Partners unterscheiden. Sollten wir nicht andere Flugzeuge kaufen und die F35 abbestellen? Oder weiterverkaufen (wie ich gerade gelernt habe)? Waren die F35 nicht eh hauptsächlich für die nukleate Teilhabe gedacht? Gibt es die denn noch?
Viele Fragen mit der Bitte um Antworten…
@ Metallkopf 04.03.2025 um 15:02 Uhr
> Demnächst müssen wir über die Lieferung von Taurus nicht mehr nachdenken, sondern vermutlich darüber, ob wir überhaupt noch in der Lage sind, selbst welche abzufeuern, um Polen oder das Baltikum zu verteidigen.
Wohl wahr!
@ Phil 04.03.2025 um 15:32 Uhr
> Waren die F35 nicht eh hauptsächlich für die nukleare Teilhabe gedacht? Gibt es die denn noch?
Im Kriegsfall können die Teilhabestaaten Nuklearwaffen unter US-amerikanischer Kontrolle einsetzen. Im Frieden und auch im Kriegsfall sollen die in den Partnerstaaten gelagerten Nuklearwaffen bis zu ihrem Verschuss stets unter US-Hoheit bleiben. Die Teilhabestaaten haben jedoch ein Vetorecht.
Wenn ich mich recht erinnere waren die damaligen Tornados dafür vorgesehen, etwa auf Höhe Warschau/Minsk zu operieren. Dass neue F35 über Moskau abwerfen, wie wahrscheinlich ist das denn, sofern die neue Männerfreundschaft anhält, und ein Trump sich gegenüber Teilhabestaaten so feindlich verhält, wie gegenüber der UKR?
Mal eine Frage in die Runde der Experten und an den Hausherren Herrn Wiegold (den ich hiermit für seinen Blog und die souveräne Art und Wiese loben möchte, wie er mit Trollen umgeht):
– Wie sicher ist es, dass herr Trump nicht demnächst Länder unter Druck setzt, die die Ukraine weiterhin unterstützen wollen und werden?
– Wie reagiert man als kleines Land auf solch einen Druck?
So wie Trump und Konsorten gerade agieren und regieren, nämlich ganz klar Partei für das Regime von Wladimir Putin zu ergreifen, liegt dass doch auch im Bereich des Möglichen, oder? Ich denke, der Mann und sein Kabinett agieren doch (zumindest aus meiner Sicht) völlig durchgeknallt. Da kann man sich schon fragen, was hat er davon, was treibt ihn dazu? (Oder hat Herr Putin irgendein Druckmittel gegen ihn in der Hand?)
Momentan sieht es so aus, dass sich eigentlich alle Weltorganisationen komplett neu aufstellen müssen, da wohl jegliche Zusammenarbeit der US-amerikanischen Behörden mit Weltorganisationen (z.B. im Bereich Gesundheit, siehe Artikel in dem Online-Magazin Spektrum der Wissenschaft: US-Fachleute beteiligen sich an Grippeimpfstoff-Empfehlung) von Herrn Trump eigentlich wurde.
@herz aus Stahl
„Jeder zerstörte Panzer, jede abgefeuerte Rakete, jede Granate muss Russland erst mühselig und teuer ersetzen und Russland hat nicht näherungsweise die Industrielle Kapazität wie die EU.“
Das entspricht jenem Narrativ, den wir von „Experten“ im Verlauf der ersten zwei Jahre des Krieges erzählt bekommen haben. Dieser Narrativ ist falsch, inzwischen sollte eigentlich bekannt sein, dass die russische Armee „zerstörte Panzer, jede abgefeuerte Rakete, jede Granate“ schneller ersetzt bekommt als unsere Industrie das könnte.
Das ist möglich, weil die russische Industrie eine höhere Produtivität hat und die russische Regierung mit China, Nordkorea und dem Iran sehr produktive Partner hat.
Obwohl die westliche Rüstungsindustrie damit begonnen hat, die Produktion von Rüstungsgütern zu steigern, hinkt sie noch ein ganzes Stück hinterher.
@Snappy
Ich werde mit Ihnen nicht streiten. Ich denlke, wir meinen im Grunde dasselbe.
Zitat:“Das seh ich ähnlich so. Ich glaube, mit dem Einsatz von Eseln und Lada`s ist für die Russische Armee logistisch und materiell auch ein Kippunkt (nahezu) erreicht.“
Das sehe ich nicht so. Die russische Armee hat seit Kriegsbeginn auf sehr schmerzhafte Art und Weise erfahren, dass ihre aus Sowjet-Zeiten stammende Doktrin überholt ist. Seither, wird dort nach neuen Iden gesucht und man hat zu diesem Zweck auch die alten Handbücher aus dem zweiten Weltkrieg herausgeholt. Tragtiere für den Transport von Lasten einzusetzen, dass ist überall dort sinnvoll, wo der Boden für jedes andere Transportmittel zu weich ist. Mit Tragtieren kann man auch dichte Wälder durchqueren, wo Baumkronen einen Schutz vor Beoachtung aus der Luft bieten. Solche Transportwege müssen aber auch genutzt werden können, da die Strassen und Schinenwege unter Überwachung durch gegnerische Drohnen stehen.
Natürlich könnte es sein, das die russische Armee Lada Pkw einsetzt, weil nicht genug Militärfahzeuge verfügbar sind. Es könnte sich aber auch einfach nur um eine Maßnahme zur Kostenreduktion handeln. Lada’s sind billiger als gängige geländetaugliche Fahrzeuge. Warum also ein teures Allradfahrzeug gefährden wenn es so eine Familienkutsche auch tut. Wie das Beispiel der „Sons of Anarchy“, der russischen Soldaten auf Motorrädern“, gezeigt hat, können solche Experimente sehr erfolgreich sein. Bevor wir also in dieses so typische Muster westlicher Überheblichkeit verfallen, sollten wir uns einfach gut anschauen, was die Russen mit ihren Experimenten erreichen. Und wir sollten uns nicht zu schade sein, daraus zu lernen.
@ AlfaTango 03.03.2025 um 17:10 Uhr
> Man wird sich empören, man wird online posten aber auf die Straßen geht keiner.
Die Straße ist (noch) nicht der relevante Ort für diese Art von (zivilisierter) Auseinandersetzung. Dort wird höchstens therapeutische Emotionsregulation betrieben, was manche davon abhält auf Dächer von Lagerhallen zu steigen.
Solange der Rechtsstaat (noch) funktioniert ist juristischer Widerstand eine schnell wirkende Gegenwehr. Ein postjuristischer Zustand des Landes wäre freilich dann das Ende der freiheitlichen Ordnung.
@DerSchrei
Wenn ich mir den verlinkten Dronen Artikel von T. Wiegold durchlese gibt es für mich eigentlich nur eine neue Waffenart die Deutschland braucht:
Eine „Billiard-Kugel-Raketen“ die Sateliten Karambolage spielt.
Triffst Du einen, triffst Du alle. Und dann ist erst mal lange Zeit Ruhe….
Keine „ Beep-Beep-Beep “-Töne von keinem Sputnik mehr….
@Eric Hagen
Ihrer Analyse würde ich noch den Ausstieg aus dem internationalen Kampf gegen den Klimawandel und die Einstellung von US-AID hinzufügen.
Wenn die Menschheit den weltweiten Klimawandel nicht zumindest stoppen kann ist das für uns alle (auch die Bürger der USA) potentiell so selbstzerstörerisch wie ein weltweiter thermonuklearer Krieg. US-AID wiederum war ein wesentlicher Faktor zur Unterstützung von Flüchtlingen weltweit. Wenn die Menschen vor Ort nicht mehr versorgt werden, dann ist zu erwarten, dass der Migrationsdruck auch auf die USA zunehmen wird.
Nun setzt Donald Trump eigentlich nur die Politik seiner ersten Amtszeit fort. Schon in seiner ersten Amtszeit hat er Verbündete verprellt und internationale Organisationen geschwächt.
Als unmittelbare Konsequenz hat vor allem die chinesische Regierung viele Positionen in der internationalen Politik besetzt, die die USA geräumt hatten. Das hatte schon damals zu einem signifikanten Verlust an Einfluss auf der internationalen Bühne geführt. Seine aktueller, rüder Umgang mit verbündeten Staaten, in Verbindung mit Isolationismus wird die Position der USA weiter schwächen.
Ich frage mich langsam, ob man so eine Handeln überhaupt rational erklären kann.
@Christian B
Zitat:“Im europäischen Interesse ist es dagegen, wie Sie richtig schreiben, einen solchen temporären Waffenstillstand NICHT zu erlauben, und zwar durch Stärkung der Ukraine. “
Natürlich wäre ein Sieg der Ukraine mehr im EUropäischen Interesse als eine Niederlage. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten hätten dann wenigstens eine gewisse Chance auf die Rückzahlung der gewährten Kredite, unsere Investmentunternehmen könnten die Resourcen der Ukraine ausbeuten und, irgendwann, könnte die Ukraine eine Bereicherung für die EU darstellen und eine Aufnahme wert sein.
Für alle jene europäischen Poltiker sein, die die Ukraine in diesen Krieg gedrängt und jedwede Verhandlungen abgelehnt haben, würde es auch der Gesichtswahrung dienen.
Soweit alles unbestritten.
Aber ehrlicherweise ist das ein Akt der Realitätsverweigerung.
Die Ukraine hat in diesem Krieg keine Chance eine „Position der Stärke“ zu erlangen. Von dem russischen Territorium, das die ukrainische Armee mit ihrem Kursk-Abenteuers erobert hatte, ist inzwischen nur noch weniger als 1/3 übrig. Von der völligen Besetzung der Region Luhansk trennt die russische Armee nur noch die Eroberung von vier Dörfern. Und auch wenn die ukrainische Armee es gelegentlich schafft die Russen ein Stück zurückzuwerfen, wie aktuell in Torretsk, westlich von Pokrovsk oder in Tschassiv Jar. Dann ändert das an den täglichen Nettoverlusten an Territorium kaum was.
Das war in den letzten Monaten auch mit Unterstützung durch die USA so. Und das wird sich, ohne Unterstützung durch die USA, beschleunigen.
Trump nutzt die Schwäche der Ukraine für einen Akt eiskalter Erpressung. Für den ist klar, dass es für die USA in der Ukraine nichts mehr zu holen geben wird, wenn der Krieg nicht jetzt endet.
Auch wir sollten langsam aufwachen. Auch für uns gibt es in der Ukraine immer weniger zu gewinnen, je länger dieser Krieg dauert.
Nicht nur die Ukraine wird von Tag zu Tag schwächer. Wir werden es auch.
#Ex-Zivi#: „Da kann man sich schon fragen, was hat er davon, was treibt ihn dazu? (Oder hat Herr Putin irgendein Druckmittel gegen ihn in der Hand?)“
Das fragen sich viele schon länger…
Nach den neuesten Entwicklungen würde ich zu der Meinung tendieren „JA“.
Der FSB/KGB hat vermutlich kompromittierendes (Video-)Material seit seinem Russlandaufenthalt 1987 in der Hinterhand. Der Inhalt ist potentiell nicht jugendfrei.
Manche Stimmen sprechen auch von einer „Anwerbung“.
Zudem gab es wohl hohe zweistellige Millionensummen aus Russland für sein früher öfter klammes Firmengeflecht.
Ich fürchte weiterhin das dies auch bei anderen Ländern Schule machen wird.
Warum Milliardensummen staatliche „Unterstützung“ für ein potentiell ärmeres Land ausgeben um eine militärische Unterstützung zu erreichen ?
Das geht doch viel effizienter mit Ausübung von Druck / Erpressung / Bestechung auf den Staatschef… Ganz persönlich.
Auch aufgrund der Hintergrundwirkung von Atomwaffen in einem „Konflikt“ am Beispiel Ukraine ist das sehr edle Vorhaben eines Präsidenten Obama ( atomwaffenfreie Welt ) heute Geschichte.
Insgesamt ist das mehr als eine Zeitenwende. Mehr eine Epochenwende, vergleichbar zum Niedergang der adligen Feudalgesellschaft nach dem ersten Weltkrieg.
Tempora mutantur – Die Zeiten ( und die Werte ) ändern sich…
https://www.tagesanzeiger.ch/trumps-politik-parlamentarier-wollen-us-kampfjet-kauf-ueberpruefen-618406247434
Ich hoffe, wir schließen uns der Schweiz an.
#Phil#: „Waren die F35 nicht eh hauptsächlich für die nukleare Teilhabe gedacht? Gibt es die denn noch?“
Das ist völlig korrekt dargestellt. Ich wage zu behaupten das die damalige Diskussion über das neu zu beschaffende Jet-Modell genau an diesem Punkt zugunsten der USA endete.
Völlig alternativlos aufgrund der ca. 20 in Büschel stationierten B61 Atombomben der USA.
Die nukleare Teilhabe gibt es noch. Aufgrund der aktuellen Entwicklung ist aber die Wahrscheinlichkeit auf ein atomwaffenfreies Europa ( ohne F und GB, hört sich rein verbal gar nicht so schlecht an… ) extrem gestiegen.
Herr Trump wird mit Sicherheit darüber nachdenken.
Auch aufgrund der neuesten Entwicklungen werden sich wohl einige europäische Staaten fragen ob echte Abschreckung nicht einen eigenen „Atomknopf“ voraussetzt. Wenn das mit Staat A ( die USA ) nicht mehr funktioniert, warum sollte die Alternative mit bspw. Frankreich so viel bessere Abschreckungswirkung haben wenn nicht der eigene Daumen über dem Knopf schwebt… ?
In den 1950er Jahren hatten übr. erschreckend viele europ. Staaten die Absicht die Bombe zu bauen, auch die immer neutrale Schweiz hatte tatsächlich ein Atombombenprogramm…
Man kann nur hoffen das sich die derzeitige Situation nicht weiter verschärft…
PS: In der Regel gibt es eine erste Billanz eines neuen US Präsidenten nach 100 Tagen. Bei Herrn Trump reichte ein guter Monat…
Nachtrag zum gerade vorhin live bei youtube gesendeten Podcast von Jung & Naiv mit dem Stargast THOMAS WIEGOLD ( „Neue Weltordnug?“ )
Interessant war die Diskussion über die nukleare Abschreckung:
Bis vor Trump hatte keine europ. Regierung auch nur darüber nachgedacht erstmals die Bombe zu bauen. Der NATO-Schutzschirm schien festbetoniert.
Aber alleine das der Gedanke das sich das geändert haben könnte realistischer erscheint, ist erschreckend.
Und, ja. Man muss in diesem Zusammenhang auch erwähnen das mit der Urananreicherungsanlage der Urenco in Gronau (NRW) die Voraussetzung für eine deutsche Bombe gegeben wäre. Und das könnte schnell gehen.
Steht so im Wahlprogramm der Linken wie auch vom Hausherren im obigen Podcast erwähnt.
Und ja, auch ich denke äusserst ungern darüber nach welches europäische Land denn noch einen eigenen Atomknopf haben will…
Neu war mir auch das der aktuelle Bundeskanzler wohl in einem Interview die Existenz von Atomwaffen in Deutschland bestätigt hat ( kolportiert um die 20 Stück in Büschel ).
https://www.spiegel.de/politik/deutschland/verteidigungsausgaben-experten-warnen-vor-kauf-von-us-kampfjets-a-f5d7c75e-7159-4bb2-b39b-8e373ac25c67
Noch ist es nicht zu spät, die F-35 zu stornieren, oder sie 4 Jahre zu verspäten. Auch wenn symbolische erste Teile gefertigt wurden.
Dann sollten man lieber versuchen, die Loyal Wingmen für den EF zu beschleunigen.
@Schlammstapfer:
„Das ist möglich, weil die russische Industrie eine höhere Produtivität hat und die russische Regierung mit China, Nordkorea und dem Iran sehr produktive Partner hat.“
Bitte nochmal über den Begriff Produktivität nachdenken.
Und nein bis auf bei Raketen/Marschflugkörpern hat Russland keine beachtliche industrielle Kapazitäten (von Produktivität kann man da auch nicht sprechen). Man lebte von den Lagern hinterm Ural und selbst bei Raketen/Marschflugkörpern sind diverse westlichen Teile verbaut. Da sollte der Westen sich schämen, dass nicht drakonischer zu unterbinden.
absurd wird es mit ihrem,
„Für alle jene europäischen Poltiker sein, die die Ukraine in diesen Krieg gedrängt und jedwede Verhandlungen abgelehnt haben,…“
Wissen Sie noch was ein/zwei Bedingungen der Russen vor bzw. am Anfang des Krieges war?
1. („Nazi“)Regimewechsel -> na wen hätte sich Putin gern installiert?
2. Entmilitarisierung der Ukraine -> sprich bedingungslose Kapitulation.
Was für geile ernsthafte Verhandlungen, der böse Westen hat die Ukraine damals nicht in die Kapitulation gedrängt. Ob Trump das schafft?
(Rechtschreibfehler in den Zitaten mit kopiert)
@ Apollo 11 04.03.2025 um 23:04 Uhr
> Neu war mir auch das der aktuelle Bundeskanzler wohl in einem Interview die Existenz von Atomwaffen in Deutschland bestätigt hat
Ohne Quellenangabe bleibt das (vorläufig) ein gut platzierter Bullshit.
War es das Interview, welches Scholz „Jung&Naiv“ gegeben hat?
Eine Suche nach Scholz Interviews jedenfalls bringt kein Ergebnis.
Es hätte ja auch deutlich wahrnehmbare Wellen geschlagen, wenn er das in aller Klarheit gesagt hätte, nicht wahr?
Dominik 05.03.2025 um 8:26 Uhr
> Da sollte der Westen sich schämen, dass nicht drakonischer zu unterbinden.
Welcher Westen? Und wer kann das, was vom sog. „Westen“ noch übrig ist?
Es dürfte gute Erkenntnisse über „alternative Handelsrouten“ vorliegen, auch im Bereich mil-electronics.
Die Türkei als NATO-Mitglied hat sich über zusätzliche ökonomische Belebung eher gefreut, als dass sie dies unterbunden hätte. Auch die UAE machen immer wieder gerne gute Geschäfte auch mit dem sonst verachteten Glaubensfeind. China und RUS pflegen eine strategische Partnerschaft, wie soll das „drakonisch“ unterbunden werden?
Der Feind meines Feindes ist mein Freund.
… breaking bad …
Der Freund meines Feindes ist mein Feind.
* White House has asked State, Treasury to draft options for easing Russia sanctions – sources
* Unclear what Washington could seek in return for sanction relief
* US sanctions may not be eased immediately
Quelle: https://www.reuters.com/world/white-house-seeks-plan-possible-russia-sanctions-relief-sources-say-2025-03-03/
Und das auch noch: The Pentagon is rapidly advancing its drone and counter-drone technologies, driven by the increasing threats shown by drone swarms in Ukraine and the Red Sea.
Fazit: Wir brauchen mehr Flugabwehr!
@creative sagt: 05.03.2025 um 12:01 Uhr
„Ohne Quellenangabe bleibt das (vorläufig) ein gut platzierter Bullshit.“
Hier mal der erste Treffer bei Suche nach „Scholz nukleare Teilhabe“:
https://www.nd-aktuell.de/artikel/1180346.atomwaffenplaene-nukleare-teilhabe-wie-immer.html
Und wo ist das Problem, wenn der Bundeskanzler oder der Verteidigungsminister über allgemein bekannte Fakten sprechen? Hier ein Zitat aus Wikipedia samt Quellenangabe:
Zitat Anfang:
„Der Veröffentlichung des Federation of American Scientists’ Nuclear Information Project aus 2022 nach waren in Belgien, Deutschland und den Niederlanden jeweils 15 Atomwaffen gelagert, in der Türkei 20 und in Italien 35, insgesamt also 100 Stück.[35][36]
Einzelnachweise:
35. Which countries have nuclear weapons? The International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN), abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).
36.Nuclear weapons sharing, 2023. Federation of American Scientists’ Nuclear Information Project, 7. November 2023, abgerufen am 19. Mai 2024 (englisch).“
Zitat Ende
Da hat das tippen hier länger gedauert als die Suche.
@Schlammstapfer @herz aus Stahl
Produktivität der Russen höher? Nordkorea und (dem) Iran sehr produktive Partner?
Die Formel zur Berechnung der Arbeitsproduktivität lautet: Das Arbeitsergebnis, gemessen in Zahlen (Output) ,geteilt durch den Arbeitseinsatz von Mitarbeitern, gemessen in Zeit (Input).
Ob unter diesem Gesichtspunkt sowie unter Berücksichtigung von Qualität, auch im Verständnis von Nachhaltigkeit, Genannte eine höhere Produktivität aufweisen, ist stark zu bezweifeln.
Der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft (Arbeitseinsatz auch in der Zeiteinheit), ist wegen mangelnder Automatisierung enorm, insbesondere in Nordkorea (Annahme).
@ Pio-Fritz 05.03.2025 um 13:35 Uhr
Vielen Dank für ihre Bemühungen, aber eine zitierfähige Quellenangabe für das Scholz-Interview ist das nicht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Quellenangabe
[Ich befürchte einen bilateralen Schlagabtausch. Bitte nicht. T.W.]
@Pio-Fritz:
Es hat sich nicht der Bundeskanzler geäussert, sondern die StM Keul im Aussenministerium:
Frage 69
Frage der Abgeordneten Kathrin Vogler (Die Linke):
Liegen der Bundesregierung konkrete Kooperationsangebote der britischen und/oder französischen Regierung bezüglich einer bi- oder trilateralen oder europäischen gemeinsamen
Verfügung über Nuklearwaffen vor, und, wenn ja, welche?
Antwort der Staatsministerin Katja Keul:
Solange es Nuklearwaffen gibt, ist der Erhalt einer glaubwürdigen nuklearen Abschreckung für die NATO
und für die Sicherheit Europas und Deutschlands unerlässlich. Deutschland leistet hierzu im Rahmen der nuklearen Teilhabe auch weiterhin seinen Beitrag.
Entscheidungen bezüglich der nuklearen Teilhabe werden in enger Abstimmung mit den Bündnispartnern in
den dafür verantwortlichen Gremien getroffen. Die Nukleare Planungsgruppe steht allen Mitgliedstaaten der
NATO offen. Details der relevanten Prozesse unterliegen
aus Sicherheitsgründen den verpflichtenden Geheimhaltungsregeln des Bündnisses, weswegen hierzu keine Angaben gemacht werden können.
Darüber hinaus befindet sich die Bundesregierung im regelmäßigen und vertrauensvollen Austausch mit Alliierten zu Fragen der Abschreckung und Verteidigung, so auch mit der britischen und französischen Regierung. Zu Inhalten vertraulicher Gespräche mit anderen Staaten äußert sich die Bundesregierung grundsätzlich nicht.
Quelle: https://dserver.bundestag.de/btp/20/20153.pdf#page=114
Ich sehe keinen Hinweis, daß die bisherige Linie „nichts zugeben, nichts dementieren“ gebrochen wird. Alles andere sind altbekannte Infos aus halböffentlichen Quellen,
@TW: Ich hoffe das Vollzitat ist zulässig, a der Bundestag die Quelle ist.
FRA hat sich deutlich geäußert, daß deren Nuklearwaffen ausschließlich der Verteidigung FRAs dienen:
„„Unsere nukleare Abschreckung ist französisch und wird französisch bleiben““ Sébastien Lecornu, FRA VM
s. WELT Online: Warum deutsche Hoffnungen auf einen Atomschirm gerade zerplatzen (Zahlschranke)
Nachtrag zum Thema “ Wir wollen jetzt aber auch den eigenen Bombenknopf haben „:
Gehen wir mal davon aus das eine mind. zweistellige Anzahl von B61-12 Bomben in Büschel lagern.
Zur Info: Das sind „Dial a yield“-Bomben mit lt. Wikipedia einstellbarer Sprengkraft von 0,3/1,5/10/50 kt.
Es gibt demnächst die neue Version B61-13 ab 2025 mit 10/170/340 kt.
Zum Vergleich: Die Hiroshima-Bombe hatte etwa 15 kt Sprengkraft.
Interessant das neuere Entwicklungen wieder zum “ bigger bang “ tendieren…
# Schauder #
Aber unabhängig davon sind die B61 Bomben in Büschel von einem 3-fachen Zaunsystem umgeben. Im inneren Bereich gilt dann “ shoot first, ask questions later “ und von einer recht humorlosen US-Spezialeinheit bewacht.
Zudem braucht es bei Einführung neuer Systeme immer auch zumindest einen echten “ proof-of-concept “ – Test. Heutzutage immer unterirdisch.
Im Falle von Deutschland wäre die Frage wo das sein sollte… Zudem müsste man zwei bedeutende Verträge „kündigen“.
Das System „nuklearer Schutzschirm“, „nukleare Teilhabe“ und das „shame on you dirty bomb-builder“ von den USA übernehmen zu lassen war bisher wirklich sehr bequem und auch völlig alternativlos.
Derzeit herrscht die Meinung vor das man die gleiche Geschichte auf Frankreich übertragen könnte.
In letzter Konsequenz würde das bedeuten das wohl die Fremdenlegion in Büschel das Lager bewacht, die Bundeswehr Rafale-Jets kauft und man sich im Vorfeld mit den politischen Mehrheiten in Frankreich beschäftigen muss.
In keinem Fall sehe ich die gleiche Abschreckungswirkung wie im kalten Krieg.
Die deutsche Bombe aber noch viel weniger…
@Apollo11
Frankreich: „In keinem Fall sehe ich die gleiche Abschreckungswirkung wie im kalten Krieg“
Zweifellos zutreffend unter Bezug auf jenes der Vereinigten Staaten.
Die Unzulänglichkeit des FRA (auch GBR) Potenzials aus substrategischen und strategischen Fähigkeiten mit abschreckender Wirkung gegen ein Putinsches RUS im Vergleich zu jenem der USA wurde hier zumindest schon andiskutiert.
Die britischen Subs, die mit ihren SLBM eine strategische Abschreckung sicherstellen, sonst nichts, nutzen die US Trident, die als „Prompt Global Strike“ Waffe gilt. Trump kann die Nutzung „seiner“ SLBM jederzeit untersagen. Obendrein sind die Boote und die SLBM von regelmäßiger U.S. Wartung – in den Staaten -abhängig. Die Briten können Deutschland und Europa nichts bieten.
Und Frankreich?
Es gibt in der Diskussion Strategischer Sicherheit den selten verwendeten Begriff der ‚extended deterrence‘: „Erweiterte Abschreckung ist die Verpflichtung, zur Verteidigung von Verbündeten und Partnern das gesamte Spektrum potenzieller nuklearer und (!) nichtnuklearer Szenarien abzuschrecken und, falls erforderlich, darauf zu reagieren“. Sie zielt also darauf ab, „Gegner zu beeinflussen, Angriffe auf Verbündete auszuschließen, während die Zusicherung beabsichtigt, Verbündete von der Verpflichtung der USA zu ihrer Verteidigung zu überzeugen“.
Letzteres ist der Schlüsselfaktor in einer Bewertung des französischen Potenzials, somit auch der Offerte des Präsidenten, zum Schutz der Europäer mit oder ohne NT.
Losgelöst von der Zahl der Sprengköpfe (290) gilt die Feststellung, sub/strategischen Mitteln fehlt die Qualität im gesamten Spektrum „potenzieller nuklearer Bedrohung“ glaubwürdig abzuschrecken. Denn, es bestehen keine Trägersysteme, Sprengköpfe, Aufklärungs- und Targeting-Qualitäten im nuklear-taktischen Bereich kleiner (z.B. 0,1/0,3/0,5) KT-Werte.
Kurz: Mit einer FRA Megatonne kann nie auf einen RUS 0,1 KT ASprk gegen einen deutschen Divisionsgefechtsstand geantwortet werden.
Was die F-35 betrifft, unabhängig davon, wie sich die Lage in den USA entwickelt bzw. wer dort die nächste Administration stellt, sollte ein „killswitch“ oder etwas Vergleichbares vorhanden sein, fällt die Lightning II für Europa schlicht und ergreifend weg.
Aktuell bzw. in naher Zukunft verfügbar und interessant ist hier lediglich die KF-21 aus Südkorea. Polen soll wohl Interesse bekundet haben. Von den Leistungsdaten etwas schwächer als die F-35 aber in Sachen Unterhalt deutlich attraktiver. Lizenzfertigung in Deutschland und beispielsweise Polen sollte realisierbar sein.
Prototypen fliegen bereits, eine Variante mit internen Waffenschächten ist in Mache, auch eine EloKa-Variante ist geplant. Würde uns die lächerlich teure Entwicklung eines EloKa-Eurofighters sparen, von dem man dann sowieso nur das Äquivalent einer Staffel abnimmt.
Ich halte Trump, Vance und Konsorten für Blender und Stümper. Nur auf die Gewalt der Macht zu setzen ist nur kurzfristig erfolgreich, insofern werden sie laufend Fehler produzieren, die ihnen später auf die Füße fallen werden.
Für die eigene Psycho-Hygiene empfehle ich, sich weniger zu erregen, ärgern, sondern sich über jeden Fehler zu freuen, wenn die sich selbst ins Knie schießen. Ansonsten wird zurück geschossen. Appeasement funktioniert nicht.
Die neue Administration bedient weiter RUS Narrative:
„In einem Interview mit dem US-Sender Fox News hatte Rubio gesagt, der Konflikt in der Ukraine sei ein »Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – den USA, welche die Ukraine unterstützten, und Russland«, und dass dieser beendet werden müsse.“ SPIEGEL Online
Darf man das nun also tatsächlich so sagen wenn es selbst der amerikanische AM öffentlich so sieht ?
@Patrick S.
Da die Amerikaner jetzt die 40 HIMARS Systeme in der Ukraine abgeschaltet haben, stellt sich nun keine Frage mehr ob wir noch auf die F-35 warten sollen, sondern die Verträge sofort auflösen und mit dem Geld lieber die Tornados die noch Fliegen dafür Fit zu machen und eine eigene alternative dafür besorgen. Zahlungen wurden noch nicht geleistet so who-cares. Bis FACS kommt dauert es viel zu lange, daher wäre eine alternative mit KF-21 durchaus denkbar aber das würde noch länger dauern als die F-35 da Polen zwar die Teile aus Südkorea bestellt hat aber immer noch keinen Joint-Venture Vertrag geschlossen haben und die sind mit der Bestellung der F-35 und der Apache AH-64D jetzt mindestens genau so am Arsch wie wir mit den Patriotsystemen. Außerdem wenn ich mich recht erinnere bedeutet „Teilhabe“, dass die Luftwaffe die Sprengköpfe zwar in Ziel transportiert aber den Finger auf dem Knopf haben immer noch die Amerikaner. Daher sehe ich die Teile gerade eher als „unbrauchbar“ zum Zwecke der Abschreckung.
Andere überlegung Frankreich? Was ist wenn eine LePen an die Macht kommt? Dann sind wie wieder „am Arsch“ und ausgeliefert… Ich denke es fürht kein Weg vorbei an eigener Lösung in dem Bereich.