Vollzug: Bundestagsausschuss billigt Rekordzahl neuer Rüstungsprojekte (Ergänzung: Pistorius)
In der letzten Sitzung dieses Jahres hat der Haushaltsausschuss des Bundestages eine Rekordzahl von Rüstungsprojekten auf den Weg gebracht. Die Parlamentarier billigten am (heutigen) Mittwoch 38 Vorlagen aus dem Verteidigungsministerium mit einem Finanzvolumen von mehr als 17 Milliarden Euro für die Ausstattung der Bundeswehr, mehr als bisweilen in früheren Jahren insgesamt. Die Union, die vor zwei Wochen noch die Beratung praktisch verhindert hatte, stimmte den Vorhaben zu.
Das Wehrressort hatte die zunächst 37 Vorlagen zum Jahresende vorgelegt, um einen monatelangen Stillstand in der Rüstungsbeschaffung zu vermeiden: Da es keinen verabschiedeten Bundeshaushalt für 2025 gibt, gilt ab Anfang kommenden Jahres vorerst eine vorläufige Haushaltsführung, die Ausgaben für neue Vorhaben deutlich einschränkt. Zudem wird es nach der vorgezogenen Bundestagswahl voraussichtlich im Februar bis zur nachfolgenden Bildung einer neuen (Koalitions)Regierung ebenfalls keinen neuen Bundes- und damit auch keinen Verteidigungshaushalt geben.
Die Zahl von 38 Vorlagen erklärt sich dadurch, dass zusätzlich zu den zuvor genannten 37 eine weitere für die Beschaffung von Patriot-Lenkflugkörpern vorgelegt wurde – allerdings als Ersatz für an die Ukraine abgegebenes Material aus einem anderen Haushaltstitel, so dass es zwei getrennte Patriot-Vorlagen gab.
Entgegen den Absichten aus einzelnen Fraktionen gab es keine so genannten Maßgabebeschlüsse, also mögliche Vorgaben der Parlaments-Haushälter für das Verteidigungsministerium.
Ergänzung: Verteidigungsminister Boris Pistorius äußerte sich nach der Ausschusssitzung hörbar zufrieden:
(ggf. weitere Ergänzungen)
Unsere parlamentarische Demokratie funktioniert. Der Bundestag hat seine „Stunde des Parlaments“ hervorragen d genutzt.
IDAS kommt endlich.
Nach mehreren Anläufen und Versuchen endlich ein wesentlicher Schritt für den FK. Für die UBoote ein großer Zuwachs an Fähigkeiten, wenn sie sich u.a. auch gegen UJäger proaktiv verteidigen können und auch eine See-Land-Fähigkeit zum wirken hat. Dies dient auch zum Schutz der eigenen Plattform und Besatzung.
Allerdings ist diese Fähigkeit schon von 2000 an in der Entwicklung, da bedarf es schon einer Weiterentwicklung
verstehe ich es richtig, dass die geschäftsführende Bundesregierung bzw das Verteidigungsministerium jetzt Beschaffungsverträge für 38 Rüstungsprojekte abschließen darf, obwohl kein Bundeshaushalt 2025 besteht und ein neuer Bundeshaushalt 2025 vielleicht erst Ende 2025 vom neuen Bundestag beschlossen wird?
[Wie oben versucht zu erklären: noch ist 2024, und für dieses Jahr gibt es einen beschlossenen Haushalt. Das ist formal ebenso korrekt wie Ihr Einwand. T.W.]
So sehr dies zu begrüßen ist …
Hätte niemand der aktuell Verantwortlichen seriöse Antworten auf die 2 wesentlichen Folgefragen:
1. Wie will man die Gesamtkosten je Projekt am Ende bezahlen, also inkl. Unterhalt und Betrieb ?
2. Woher sollen die vielen benötigten Spezialisten für die > neuen < Waffensysteme kommen ?
Zu diesen Fragen gibt es viele Hoffnungen und Wünsche … aber ob diese Realität werden… viele ????
Klingt erstmal gut. Ich hoffe, es ist dann auch am Ende Geld da, wenn es ans Bezahlen geht. Aber beschlossene Beschaffung ist schonmal die halbe Miete.
klingt echt gut. Ich habe mir die Vorhaben alle einmal im Überblick angeschaut. Was mir fehlt, ist die Fähigkeit, das in der Gesamtschau einzuordnen und zu verstehen, wie viel des Weges zur Kriegstüchtigkeit nun schon zurückgelegt wurde.
@Alka: Genau! Jetzt wäre noch zu wünschen dass man sich mit Norwegen an eine Unterwasser-gestartete Version von Kongsbergs Naval Strike Missile ranwagt. Dann hätte man auch erstmals Fähigkeit zum Einsetzen taktischer Abstandswaffen von getauchten U-Booten aus.
@Closius
Eine Vorlage des BMVg zu einem geplanten Rüstungsvorhaben erreicht den Bundestag (erst Verteidigungsausschuss als „mitberatender Ausschuss“, dann Haushaltsausschuss als beschließender Ausschuss) über den Bundesminister der Finanzen. Dieser bestätigt in einer Deckvorlage, in manchen Kreisen auch als „Bauchbinde“ bezeichnet, die Finanzierbarkeit der Maßnahme.
Diese ist dann entweder aus Sondervermögen zu bezahlen, oder in die mittelfristige Finanzplanung des Bundes („MiFriFi“) aufgenommen und dort für zuküftige Haushaltsaufstellungsverfahren berücksichtigt. Insoweit eine Vorbindung zukünftig zu beschließender Bundeshaushalte eintritt, wird dabei gleichzeit ein Beschluss fällig, mit dem Verpflichtungsermächtigungen (VE) für die Zukunft festgelegt werden.
Das plottet die Haushaltsabteilung des BMVg natürlich mit, die hohe Schule der Haushaltsaufstellung (und dann im jeweiligen Jahr des Haushaltsvollzugs) ist dann, die mit VE abgedeckten Maßnahmen entsprechend den Meilensteinen der Industrie (soweit vereinbart) bzw. den Lieferungen auf die im jeweils aktuellen HH verfügbaren Mittel abzubilden.
Hope that helps.
@Felix2
„Wie will man die Gesamtkosten je Projekt am Ende bezahlen, also inkl. Unterhalt und Betrieb“….
…ohne mehr als das 2%-Ziel der NATO auszugeben? (meine Ergänzung)
Hier werden Sachzwänge in Form von Folgekosten geschaffen, die ein (noch nicht beschlossenes) 3%-Ziel begründen helfen.
Pistorius freut sich (zu Recht), auch kleine Schritte in die richtig Richtung sind Schritte in die richtige Richtung.
Aber das wird wohl nicht reichen, vor allem beim Heer:
Nach den neuen NATO-Mindestkapazitäten entfallen auf Deutschland, das 9% aller Gesamtfähigkeiten zur Verfügung zu stellen hat, 5 bis 6 weitere Kampfbrigaden. Es ist aber nur eine Heeresbrigade für Litauen im Aufbau (die sich das Material zusammen klauben muss) und eine weitere „geplante“. Das Material für 5 bis 6 neue Brigaden ist aber bislang nicht geplant oder bestellt, obwohl die Beschaffung lange dauert. Tatsächlich sind sogar die bestehenden mickrigen 8 Brigaden und die 1 im Aufbau befindliche Brigade nicht mal im Ansatz „durchhaltefähig“ vollausgestattet.
Das, was das Parlament nun beschlossen hat, sind das alles nur Tropfen auf den heißen Stein. D.h. die Beschaffungen kommen zu spät und sind viel Zuwenig.
Die USA sehen Deutschland als einen Sicherheits“klienten“ (`=Schmarozer), der sich von den USA in Form einer militärischen Einbahnstraße bewachen und sichern lässt. Ich kann nur hoffen, das der neue US Präsident Deutschland mit Drohungen betreffend eines Endes der Beistandspflicht (bei Säumigkeit) so dermaßen in den Arsch tritt, ansieht, das das Parlament aufwacht und dann endlich ernst beim Thema Beschaffung und Kriegsfähigkeit macht.
@Closius
Für mehrjährige Projekte, die nicht über das Sondervermögen beschafft werden (also aus dem Einzelplan 14 finanziert werden), sind damit sog. „Verpflichtungsermächtigungen (VE’s)“ genehmigt. (Steht auch so in der Drucksache).
Die sind dann quasi der haushalterische „Freifahrtschein“ für die Folgejahre.
Eine U-Boot Flotte von 12 Booten wäre mindestens die Hälfte der 24 Boote der Bundesmarine früher im Kalten Krieg. Nur, woher soll das Personal für so viele U-Boote kommen? Wir haben keine Wehrpflicht mehr. Eine Einladung zur Musterung an alle jungen Männer ist noch keine Wehrpflicht, zumal dadurch nur 5.000 zusätzliche Soldaten für die Reserve gewonnen werden sollen, nach bisheriger Verlautbarung. IDAS kommt jetzt wenigstens 10 Jahre zu spät und war für die Zeitenwende schon letztes Jahr vorgesehen worden, aber nicht beschlossen worden.
Die wichtigsten Waffensysteme aber fehlen, keine Rad-Artillerie, keine Radschützenpanzer für die Mittleren Kräfte, die neue Raketenartillerie kann die bisherige Munition nicht verschießen, keine Entscheidung über den Fuchs Nachfolger, das Heer ist also ein großer Verlierer in den Beschlüssen.
Sehr gut. Das ist ein guter Anfang. Jetzt brauchen wir nur noch die Vollausstattung, Munition für 30 Tage, gestaffelte Flugabwehr, was truppentaugliches gegen Drohnen in der Breite der Verbände, einen Tornado-Nachfolger für ECM, eine Fregattenklasse, die nicht um Afrika herumfahren muß, eine Brigade für oder in Litauen, echte Transportkapazität auf der Schiene und noch zwei oder drei Kleinigkeiten, dann wäre es das schon.
@Closius: U-Boote gehören sicher bei der Marine mit dem geringsten Anteil an Personal pro Investitionskosten. Wenn das nicht geht – geht gar nichts.
@Christian B.: Kleine Schritte? Wenn man sich die Summen anschaut, die da dieses Jahr bewilligt wurden, kann einem ja nur schwindelig werden. Bei vielen Bestellungen kann die Industrie ja gar nicht schneller produzieren. Was beispielsweise die Uboote und die F127 anbelangt, wird ja voraussichtlich die Werft in Wismar auf eine neue Produktionslinie umgestellt.
Wir mögen vielleicht erst die Hälfte der Produktionsraten des kalten Krieges erreichen. Im Vergleich zu vor einem Jahrzehnt sehe ich aber bereits eine Verdoppelung. 6 statt 3 Fregatten pro Jahrzehnt. 6 statt 3 Uboote pro Jahrzehnt.
Über die U-Boote freue ich mich, auch wenn wir aufgrund des Alters der jetzigen Boote vermutlich nie mehr als 8 Boote der neuen und alten Klasse kombiniert haben werden.
Falls wir wirklich mehr als 6 U-Boote betreiben wollen,brauchen wir eine weitere Bestellung und vor allem das Personal dafür.
@Nachhaltig
Ich bezog mich, mit Blick auf den Aggressor Russland, vor allem aufs Investitionen für ausreichend Material der Landstreitkräfte, und auch ein wenig auf die Ausstattung der Luftwaffe. Aber nicht auf Investitionen in die neuen Einheiten der Marine, die Sie als Gegenargument nennen.
Schauen wir uns mal realistische Szenarien an:
1. Pufferzone
Wenn Deutschland z.B. einen potentiellen Waffenstillstand samt Pufferzone in der Ukraine mit, sagen wir, mit 4 rotieren Brigaden bzw. 1 Division glaubwürdig und nachhaltig absichern / abschrecken muss oder will, dann geht das im Moment nicht, Im Moment könnten wir, bei Zusammenziehung allen Materials, wahrscheinlich nur mit ach und Krach 2 rotierende Brigaden für einen längeren Zeitraum stellen.
2. Bi oder multinationale Sicherheitsgarantien
Desgleichen, wenn wir unterhalb der NATO Mitgliedschaft Schwelle der Ukraine auf viele Jahre Sicherheitsgarantien für einen potentiellen Frieden geben wollen würden, damit der Krieg aufhört und kein neuer beginnt: Wir können das derzeit alles gar nicht nicht mit relevanten Kräften leisten.
Für solche Szenarien spielen die zukünftigen neuen Uboote und Fregatten unsere Miniatur-Marine gar keine Rolle.
Dann brauchen wir ein viel stärkeres Heer. D.h. dort werden Investitionen in Munition aller Art in großer Menge (!), Drohnen, EloKa, moderne gepanzerte Fahrzeuge, Heeresflieger, Luftabwehr, Artillerie, Logistik, etc. benötigt. Im Konfliktfall wäre das derzeit in homöopathischer Menge vorhandene schwere Material und Munition in null komma nix abgenutzt. Man muss nur mal sehen, was Russland so verheizt.
Drohnen, und teilweise EloKa, haben einen atemberaubenden kurzen Innovationszyklus, die müssen on demand produziert werden.
Aber alles andere könnten und müssten wir jetzt bestellen, damit wir wesentliche Teile davon in 3-6 Jahren haben. Und dann ggf. den alten Krempel (Wolf, Fuchs, MTW, Marder,…) an die Ukraine geben können.
Uns fehlen beim Heer im Prinzip die strukturell alten Fähigkeiten, die wir im (gewonnenen) Kalten Krieg 1.0 mal hatten, um unseren Kernauftrag, den Schutz des Vaterlandes und den Erhalt von Freiheit, Demokratie, Wohlstand, Sicherheit und Frieden in Europa, zu erfüllen. Das muss die Meßlatte bei allen Investitionen in die BW sein, bzw. von dort aus muss gedacht werden. Und von dort aus gedacht sind die geplanten Investitionen in das Material der Landstreitkräfte überhaupt nicht schwindelerregend, sondern absolut lächerlich unterfinanziert.
Sehr gute Entscheidungen.
Abgesehen davon hört man allerdings, das es eine Anzahl x überjährige Projekte unter 25Mi€ nicht mehr in den Haushalt geschafft haben, weil man keine Verpflichtungsermächtigungen mehr hat, sogar von einem Vertragsstopp ist die Rede.
Schade wenn dies so wäre. Die größer 25 Mio Projekte sind ja immer nur ein Teil des Material die man ohne die kleinen Projekte nicht betreiben kann.
@Pauvre pecheur sagt:
19.12.2024 um 12:15 Uhr
@Felix2
„Wie will man die Gesamtkosten je Projekt am Ende bezahlen, also inkl. Unterhalt und Betrieb“…. “
„…ohne mehr als das 2%-Ziel der NATO auszugeben? (meine Ergänzung)
Hier werden Sachzwänge in Form von Folgekosten geschaffen, die ein (noch nicht beschlossenes) 3%-Ziel begründen helfen.“
Und genau da sind wir beim Projekt „Hoffnung“…
Denn wir reden hier > langfristig < von einem 3-stelligen Milliardenbetrag…
Nur weil die entsprechenden Verpflichtungsermächtigungen in den jeweiligen Jahreshaushalten stehen…
… bedeutet dies noch lange nicht das klar ist das Geld kommen soll…
Herr Merz hat ja die letzten Monate viele vollmundige Versprechungen gemacht…
Aber auch er kann sich nicht den innenpolitischen Zwängen entziehen…
Und ich bezweifle das die Mehrheit der Deutschen bereit ist Einschnitte bei Sozialausgaben,
Renten, Reallöhnen, etc. hinzunehmen … für eine vage Möglichkeit das irgendwann der Russe ggf. auf die Idee kommen könnte in Litauen einzumarschieren… Das Hemd wird immer näher als die Jacke sein… ;-)
Man kann natürlich etwas Anderes glauben…
Aber auch da gilt schon immer: glauben ist oft der Anfang einer beschissenen Katastrophe…
Bevor also nicht die entsprechenden finanziellen Mittel > gesetzlich verankert < vollumfänglich (!!) bereitstehen… ist es ein Spiel der Versprechungen … nicht mehr …
Und es soll ja schon vorgekommen sein, dass Politiker vergessen haben, was sie z.B. im Wahlkampf gesagt haben… ;-) … um z.B. wiedergewählt zu werden …
Und da haben wir noch lange nicht das Problem gelöst … das der Bw jetzt schon gut 20.000 SaZ/BS fehlen…
Sollte die NATO noch mehr fordern — wird es ganz dunkel …
Selbst die alte Wehrpflicht würde dieses Problem nur marginal lösen helfen …
Wenn ich mir allein die Marine ansehe … die in vielen ihrer technischen Verwendungen jetzt schon nicht weiß
woher das qualifizierte Fachpersonal (!!) kommen soll… ?!
Man könnte auch sagen: Trump wirkt! Langsam aber sicher scheint die Bundesrepublik aufzuwachen.
Insbesondere die U-Boote und F127 scheinen der 3. größten VW und Exportnation angemessen.
Einziger Kritikpunkt: Die Kosten in Relation. Ein Beispiel: wieso für ein Forschungsschiff (Polarstern2) eine Ermächtigung von 800-1000 Mio. Euro benötigt wird, erschließt sich dem Steuerzahler in mir nicht.
VG
wie bereits erwähnt.
Sehr gut und sehr wichtig!
Aber trotzdem MUSS 2025 nachgelegt werden…
Gerade das Heer hat massiv Nachholbedarf von ca 20 Mrd €… für:
168 x Boxer RCH155 (Artillerie)
150 x Boxer RCT30 (Radschützenpanzer)
30- >100 x Boxer Skyranger30 (SHORAD)
120 x CAVS NEMO (Mörser)
150 x SpähFzNG (Spähfahrzeug)
~1.000 x CAVS 6×6 (Fuchs Nachfolger)
100 x Puma (3. Los zur Vollausstattung)
50 x EuroPuls
Aufklärungsdrohnen
Loitering Munition
-> weitere Munition in allen Kalibern
außerdem weitere 5-10 Mrd für die Luftwaffe:
20-40 x Eurofighter T4/5 (Vollablösung Tornado)
10-15 x F35 (Vollablösung Tornado)
20-40 x Airbus Wingman (Kampfdrohne, als Übergang und Anteil zu FCAS)
Eine grundsätzlich zu begrüßende Entwicklung, auch wenn in der Detailbetrachtung noch ganz viele Fragen zu beantworten sind (ganz vorn die Frage des Personals), die hier aber bereits mehrfach angerissen wurden.
Ich hoffe, dass bei all diesen Projekten die multinationale Interoperabiltität inkludiert ist.
Wir wissen, dass Deutschland einer „near peer“ Herausforderung niemals allein standhalten kann und immer Partner benötigt. Mit diesen muß man auch kommunizieren (Sprache, Daten, Bilder,…). Was nutzen mir die tollsten Waffen, wenn sie mit den Partnern nicht kommunikationsfähig sind, bzw. erst teure und nicht selten nutzlose „Schnittstellen“ erfunden werden müssen.
@ ORR Sie wissen schon, dass ein Gegner erst mal die uns umgebenen NATO- bzw. EU-Staaten durchqueren muß, um deutsches Gebiet zu erreichen? Wir sind derzeit die Verstärkung! Wir sind in der zweiten Reihe. Oder beherrschen die Russen schon die Teleportation? Und natürlich sollten die Systeme kompatibel sein. Aber wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht. Manche Sachen in der NATO und der EU sind einfach nur lächerlich. Kein Wunder, dass Putin Morgenluft wittert.
Was die U-Boote angeht: es geht jetzt ein bisschen in die Richtung, aber im Grunde muss man sich ein Beipspiel an Japan nehmen und sicherstellen, dass kontinuierlich Boote gebaut werden. Open end. irgendwann kommt eine neue Klasse und alte Boote werden raus rotiert, aber bauen muss man kontinuierlich. Das gilt eigentlich für alle Hauptwaffensysteme, hat Scholz selbst auch gesagt, nur sehe ich es noch nicht als offizielle Politik.
@ Y-998201 sagt 20.12.2024 um 13:55 Uhr „ Sie wissen schon, dass ein Gegner erst mal die uns umgebenen NATO- bzw. EU-Staaten durchqueren muß, um deutsches Gebiet zu erreichen?“
Sie wissen schon, dass Deutschland sich nicht nur der Landesverteidigung, sondern auch der Bündnisverteidigung verschrieben hat? Ihnen ist auch bekannt, dass Deutschland eine Kampfbrigade in Litauen aufstellt. Also die Aussage „2. Reihe“ ist -glaube ich- hinreichend entkräftet.
Mit dem netten Spruch „Aber wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht.“ können Sie bedauerlicherweise keine Konflikte lösen. Als die Welt um uns herum noch „rosig“ war (vor ca. 20 Jahren), da konnte man über diese Haltung noch lachen. Aber die Zeiten sind angesichts eines imperialistisch veranlagten Autokraten in Moskau vorbei.
Aber ich habe Ihre Ironie sehr wohl verstanden.
@Felix: Volle Zustimmung. Mein Reden seit langem. Im Detail muss man allerdings die sinnvollen Fertigungsraten der Industrie betrachten. Die haben ja pro Fertigungslinie einen optimalen Durchsatz. Da kann es schon mal sinnvoll sein, Pakete zu bestellen und dann eine Zeit lang gar nichts. Besser wäre natürlich die Fertigungskapazität durch weitere Abnehmer des identischen Systems auszulasten.
Manches läuft dennoch schräg. Seit 2013 sollen Infanterie und SpezKr 60 mm Mrs erhalten, bekanntlich nichtmal das teuerste Gerät. Erstmal abgesagt für 2025, obwohl Zulauf zugesagt war.
Siehe Anfrage Gädechens und Antwort. S. Möller.
https://www.hartpunkt.de/spezialkraefte-und-infanterie-muessen-laenger-auf-60-mm-moerser-warten/
Ich hätte eine allgemeine Frage zum aktuellen Flottenbauprogramm.
Wäre so ein „Blue Whale“ von IAI https://esut.de/2024/11/meldungen/55069/die-deutsche-marine-testet-den-blauwal/ denn schon eins von diesen „Large Unmanned Underwater Vehicles“ ?
Israel hat wohl in etwa die Größe von Hessen, ist aber kein deutsches Bundesland, nicht?
Ach so. In der Zwischenzeit habe ich über Umweg YouTube dann auch das hier gefunden:
https://www.youtube.com/watch?v=QEOJG0qPpKQ
@ ORR Mit der Brigade haben Sie recht. Aber die ist ein Grund für die Kannibalisierung bestehender Einheiten. Die deutsche Politik hat sich ja schon mit einer einheitlichen Bezahlweise und einheitlichen Steckern bei Elektrofahrzeugen schwer getan. Wenigstens für EPas gibt es ein Agreement. Wie kann man was entwickeln, was mit den Partnern nicht kompatibel ist? Das ist volkommen irre. Hauptsache, die Kohle bleibt im Land.
Die NATO-gemeinsame Beschaffung scheint auch Fahrt aufzunehmen: 44 Leo 2A8 via BAAINBw für Litauen.
Wenn man die Nachricht verständnishalber für Bevölkerungsgröße nachjustiert, ist das eine Maßnahme wie 1200 Leos für Deutschland.
Keine Munition für Artillerie und Infanterie?
Hab ich etwas übersehen?
Nach Presseberichten plant VM Pistorius noch in der laufenden Wahlperiode im Januar/Februar mindestens zwei 25 Mio € Vorlagen im Verteidigungs- und Haushaltsausschuss bzw. im Parlament behandeln zu lassen. Das kündigte Pistorius in der letzten vertraulichen Sitzung des Haushaltsausschusses vor den Parlamentariern an. Zum einen geht es um das 1. Los RCH-155 Haubitzen und die Beschaffung des PATRIA- Transportpanzers. Beides über das Sondervermögen gedeckt. Trotz des beginnenden Wahlkampfs ist mit der Zustimmung der Union zu rechnen.
Ich gehe davon aus, dass dies auch mit dem FM Kukies abgesprochen ist, zumal er ja im Rahmen einer vorläufigen Haushaltsführung zustimmen muss. Somit könnten in den nächsten Wochen nach der Weihnachtspause noch einige Beschaffungen angestossen werden.
[„Plant behandeln zu lassen“ ist schon mal eine Falschmeldung – denn nicht der Minister entscheidet, was der Haushaltsausschuss aufsetzt. Schauen wir mal was tatsächlich noch im Januar/Februar kommt. T.W.]
Danke Labacco für die Info!
Habe den Artikel dazu bei Spiegel gefunden…
das wäre wichtig dass diese beiden Projekte noch kommen!
Könnte der Rüstungs und der Verteidigungshaushalt, aus den Bundeshaushalt 2025 rausgenommen werden und schon „jetzt“ beschlossen werden?
Ausnahmswrise aufgrund der Kriegslage?
Wäre es Rechtlich möglich?
@Obibiber
„außerdem weitere 5-10 Mrd für die Luftwaffe:
20-40 x Eurofighter T4/5 (Vollablösung Tornado)
10-15 x F35 (Vollablösung Tornado)
20-40 x Airbus Wingman (Kampfdrohne, als Übergang und Anteil zu FCAS)“
Diese Preis-/Kostenermittlungen können eigentlich nur aus dem Baumarkt stammen. Ich bezweifle, das man all das für 10 Mrd € bekommen kann.