Klappentext: der künftige US-Verteidigungsminister
Der künftige US-Präsident Donald Trump hat seinen Kandidaten für das Amt des Verteidigungsministers benannt: Den Moderator des TV-Kanals Fox News, Pete Hegseth, mit begrenzter militärischer und keiner politischen Erfahrung. Trump will damit offensichtlich ein Zeichen setzen – und Hegseth gegen das militärische Establishment vorgehen, das aus seiner Sicht das Land in den Abgrund führt.
Von dem Kandidaten werden wir sicherlich noch viel hören; wer sich schon mal einen Einblick in seine Gedankenwelt verschaffen will, braucht bei seinem Buch The War on Warriors: Behind the Betrayal of the Men Who Keep Us Free nur auf den Klappentext zu gucken:
The War on Warriors uncovers the deep roots of our dysfunction—a society that has forgotten the men who take risks, cut through red tape, and get their hands dirty. The only kind of men prepared to face the dangers that the Left pretends don’t exist. Unlike issues of education or taxes or crime, this problem doesn’t have a zip code solution. We can’t move away from it. We can’t avoid it. We have only one Pentagon. Either we take it back or surrender it altogether.
Der Horror vor einer, wie er an einer Stelle im Buch (in der Leseprobe auf Amazon zu finden) schreibt, Armee aus schwarzen lesbischen Transgender-Frauen durchzieht seine Ansicht zum Militär. Das scheint ernstgemeint.
(wird ggf. ergänzt)
(Archivbild Oktober 2023: U.S. Marine Corps Brig. Gen. David Walsh, Commander of Marine Corps System Command and native of Brooklyn, New York, and Pete Hegseth, a fox and friends co-host, conduct a cake cutting ceremony live during a Fox and Friends morning broadcast in New York City, New York, November 10, 2023 – U.S. Marine Corps image by Staff Sgt. Theodore Bergan)
Ich bin sehr gespannt, wie sich das insgesamt und in welche Richtung „zurecht schüttelt“. So ein Apparat bremst schon gewaltig.
Interessant in diesem Zusammenhang, es werden vielleicht auch reichlich Stellen in der Generalität eingespart bzw. freigemacht. Ginge so etwas in Deutschland? ;-)
https://www.wsj.com/politics/national-security/trump-draft-executive-order-would-create-board-to-purge-generals-7ebaa606
[So wie die Frage gestellt ist: Natürlich. Jeder General kann nach Art 50 Soldatengesetz jederzeit ohne Angabe von Gründen entlassen werden. Theoretisch könnte also ein/e Verteidigungsminister*in alle Generale und Admirale rauswerfen. T.W.]
Ein vermutlich gänzlich unerwarteter Tipp, der aber gerade zum angesprochenen Thema sehr passt, ist die Episode vom 13. Juni des Podcasts „Unclear and Present Danger“ mit dem Titel „Courage Under Fire“. Der Podcast bespricht zwar Filme (in diesem Fall den Film von 1996), ist aber durch und durch ein politikhistorisches Gespräch, und in diesem Fall geht es ausführlich über die Entwicklungen der konservativen Vorstellung, was das US-Militär sein soll bzw. wie es sich zusammensetzen soll. Kernthesen: Das US-Militär war seit spätestens dem Zweiten Weltkrieg erst ein konservatives Projekt zur Intergration, dann ab den 80ern ein Ort des Patriotismus, den beide Seiten – Konservative und Liberale – als gelungenes Intergrationsprjekt feiern konnten und im Übrigen ganz real wirksam in dieser Hinsicht und wird aktuell von den Trumpianern als „woke“ verschrien, obwohl es genau das macht, was es seit über 80 Jahren machen soll und gut darin ist. Nicht das US-Militär hat sich geändert, sondern die Konservativen haben sich vom alten Patriotismus abgewandt und halten jetzt das Militär für ein liberales Projekt, weil sie eigentlich die eigenen konservativen Werte über Bord geworfen haben.
Link zu meinem Beitrag, gerade vergessen
https://jamellebouie.net/unclear-and-present-danger/2024/6/13/courage-under-fire
In den USA ist jede Beförderung jenseits „Zwei-Sterner“ immer nur temporär. Jede Besetzung eines Drei- und Viersterne Dienstpostens benötigt Senatsbestätigung (läuft nicht über die Stellenfreigabe durch beide Kammern im Rahmen der Haushaltsgesetzgebung)
Wer keinen Dienstposten als Drei- oder Viersterner mehr hat aber noch nicht mit Drei-/Vier Sternen „ruhegehaltsfähig“ ist fällt automatisch auf zwei Sterne zurück. Im Übrigen ist es auch erst seit den 1960ern so dass nicht alle Flaggoffiziere, egal ob 1 oder 5 Sterne, dasselbe Gehalt bekommen sondern auch dort weitere Gehaltsgruppen etabliert wurden.
Dies bedeutet dass, wie auch bei allen anderen vom Präsidenten gegenüber dem Senat nominierten Appointees, die „Säuberung“ recht schnell und geräuschlos laufen wird, aber das ist in den USA auch nicht unüblich. Diese Posten sind nunmal Teil der Zehntausenden von Posten die der US Präsident selbst qua Amt mit „Beratung durch den Senat“ besetzt. Im „Sternebereich“ haben das auch die Demokraten durchgezogen.
Im übrigen ist Pete Hegseth zumindest hinsichtlich der formalen Bildung mit Bachelor in Princeton und Master of Public Policy in Harvard durchaus qualifiziert. Das kritischste an seiner Laufbahn ist dass er die letzten 8 Jahre bei FoxNews nicht gerade Fachjournalist war. Da fehlt jenseits der recht honorigen Reservistenlaufbahn Substanz im Lebenslauf nach der formalen Bildung. Trotz allem eine formal deutlich bessere Qualifikation als die so mancher aktuelle Bundesminister in der Nochregierung. Seine öffentlichen Äusserungen qualifizieren ihn aber nur im Auge Trumps und der MAGA Fraktion, für die Mehrheit wirken die ob ihrer Form eher disqualifizierend.
Handmaids Tale. Es naehrt sich in mir weiterhin der Unglaube, das dies alles wirklich passiert. 2024. Das einzig Gute: wenn es einen Inbegriff von ‚Red Tape/Deep State‘ gibt, dann das US DOD.
Interessant zu sehen, wie die Trump-Republikaner, die vom „Deep State“ reden, im Endeffekt genau diesen aufbauen wollen. Die Durchdringung staatlicher Stellen mit konservativen Denkern, um so zu verhindern dass jemals wieder „woke“ Gedanken eine Rolle spielen.
„Pete Hegseth, mit begrenzter militärischer und keiner politischen Erfahrung.“
Auch in den USA ist der Verteidigungsminister doch ein politischer Posten? Es schadet sicher nicht, wenn er gedient hat und die Dienstgrade kennt, aber zwingend notwendig ist es nicht, wie in Deutschland jahrelang demonstriert wurde. Und es sollte nicht wundern, dass Trump Personal auswählt, dass seine Agenda durchsetzt. Die relative Mehrheit der US- Bürger wollte es so.
Jetzt ist es dann doch Hegseth geworden. Ob er in Princeton gelernt hat dass es Dinge die man nicht sehen kann nicht gibt?
https://www.theguardian.com/media/2019/feb/11/germs-are-not-real-fox-news-host-pete-hegseth
Auch ganz interessant fuer die neue Rolle wird sein wie seine Einstellung zum American Crusade sich auf Entscheidungen auswirkt. Immerhin hat es Deus Vault bei ihm auf den Oberarm geschafft
https://bsky.app/profile/profgabriele.com/post/3latbx42wc22r
Mal sehen, wieviel von den gewünschten „Hitler Generälen“ sich der neue SecDef auf Wunsch seines Chefs heranzieht. Immerhin haben damals nicht alle Generäle in Deutschland so gehandelt wie das der gewählte Präsident in seiner Unkenntnis meint.
Da der sich voraussichtlich mit Ja-Sagern umgibt, wird der Militär, der widerspricht dafür schnell mit einer vorgezogenen Pensionierung rechnen dürfen.
Immerhin legen die Soldaten der USA einen Eid auf die Verfassung ab, nicht auf eine Person. Die Verfassung hat den gewählten Präsidenten in seiner ersten Amtszeit aber nicht sonderlich geschert.
Während bisher in der militärischen Spitze der USA die Multilateralisten wohl die Mehrheit bilden, kann sich das ändern. Wir werden sehen.
Hoffentlich besinnt sich unsere militärische und politische Führung und bereitet Deutschland für den Fall vor, dass sich die USA nicht mehr wie bisher zur NATO bekennt. Die bisherige Erfahrung lehrt, dass das nicht als sicher vorausgesetzt werden kann.
„Pete Hegseth, mit begrenzter militärischer und keiner politischen Erfahrung.“
In Deutschland andersrum…. Politische Erfahrung vorhanden, fachliche Praxis und vor allem Können oftmals eher nicht.
@Michael Böhm: Ihren Satz könnte man aber genauso umdrehen: Die Durchdringung staatlicher Stellen mit woken Denkern, um so zu verhindern dass jemals wieder konservative Gedanken eine Rolle spielen.
Die neue Regierung sollte man an ihren Taten ab Januar messen, und nicht an Videoclips oder Interpretationen diverser Medien.
Hegseth spielte auch eine sehr wichtige Rolle in Trumps Entscheidung, 2019 Clint Lorance zu begnadigen. Der hatte 2012 als Offizier in Afghanistan seine Soldaten auf drei unbewaffnete Afghanen schießen lassen, wobei zwei von ihnen getötet wurden. Nachdem Soldaten seines Zuges ihn dafür gemeldet hatten, wurde er 2013 zu 20 Jahren Haft verurteilt.
Seit 2015 hatten Republikaner und rechte Aktivisten versucht, gegen das Urteil vorzugehen (quasi der gesamte Zug hatte gegen Lorance ausgesagt, aber die wurden einfach als illoyal und zu weich für seinen harten Führungsstil dargestellt), und eine Kampagne von Hegseth und Sean Hannity trug entscheidend dazu bei, das Trump sich für die Begnadigung eines verurteilten Kriegsverbrechers entschied. Tolle Wahl.
@ TW BM Pistorius hat gerade einige Generäle in den Ruhestand versetzt. Nachdem vdL per Erlass die Altersgrenze auf 65 angehoben hatte, können die B6+ wieder mit 62 gehen.
[Aha. Sie wollen über die Altersgrenze reden. Nicht in diesem Thread. T.W.]
„Auch in den USA ist der Verteidigungsminister doch ein politischer Posten?“
Ja, eben. Daher ist es nicht gerade ideal da einen Quereinsteiger dran zu setzen der nicht durch politische Arbeit sondern nur Kommentare aufgefallen ist.
Man könnte freilich argumentieren das sowas egal ist wenn jemand die Fachkompetenz mit bringt, aber die hat er ja auch nicht…
Und ja, gewählt ist er. Mal sehen wie lange es diesmal dauert bis das Personalkarussell im Kabinett auf Touren kommt.
@RafiB
„Kernthesen: Das US-Militär war seit spätestens dem Zweiten Weltkrieg erst ein konservatives Projekt zur Intergration, dann ab den 80ern ein Ort des Patriotismus, den beide Seiten – Konservative und Liberale – als gelungenes Intergrationsprjekt feiern konnten und im Übrigen ganz real wirksam in dieser Hinsicht und wird aktuell von den Trumpianern als „woke“ verschrien, obwohl es genau das macht, was es seit über 80 Jahren machen soll und gut darin ist.“
https://www.youtube.com/watch?v=K3SdRTvQvLU
„Der Horror vor einer, wie er an einer Stelle im Buch (in der Leseprobe auf Amazon zu finden) schreibt, Armee aus schwarzen lesbischen Transgender-Frauen durchzieht seine Ansicht zum Militär. Das scheint ernstgemeint.“
https://www.youtube.com/watch?v=71sSzFBYfzU
Zersetzung von Oben? Eine Truppe ab Tag 1 ohne Moral? Was ist denn die gängige Definition von Konservativ?
Laut DLF „Informationen am Abend“ will Pete Hegseth Frauen Kampfeinsätze verbieten, bräuchte dafür aber Senatszustimmung, die GOP hat den Senat allerdings gewonnen.
Das Personalproblem in Teilen der Services würde größer werden.
Sofern das durchginge, wäre eine hiesige Diskussion zum Thema wahrscheinlich.
Nun gut. Werde mich nicht zu seinen pol. Ansichten äussern.
Ich sehe während seiner Militärzeit Zugführer Infanterie im Krieg in Afghanistan und Irak folgende erworbene Abzeichen:
1x Combat Infantryman Badge
2x Bronze Star
2x Army Commendation Medal
Das erscheint mir erstmal recht ordentlich.
Bei uns ist man stolz, wenn ehemalige Wehrdienstverweigerer aus politischer Opportunität plötzlich ihre liebe zur Bw entdecken und sich als Reserveoffiziere generieren oder gar detailverliebt in Waffendiskussionen bzgl. Ukraine zeigen. Denn: ES SIND JA POLITIKER.
@HJK
das solche Dinge rechtsextreme Rassisten triggert ist klar. Für alle anderen eigentlich gelungene PR.
Frage ist ob von solchen Clips getriggerte Leute dann in hohe Staatsämter kommen sollten.
Wenn man hier mal wieder liest: „…die Durchdringung staatlicher Stellen mit woken Denkern…2 dann Frage ich mich immer 2 Dinge:
1. Haben diejenigen die sowas schreiben überhaupt nur die ersten Artikel unseres Grundgesetzes gelesen?
2. Was ist für die eigentlich dieses „Woke“? ein Kampfbegriff der Rechtspopulisten bis Rechtsextremen. (jemand der diesen Begriff negativ konnotiert nutzt zeigt seine Ideologie deutlich)
Duden zu woke:
„in hohem Maß politisch wach und engagiert gegen (insbesondere rassistische, sexistische, soziale) Diskriminierung“.
wüsste nicht einen Grund warum man da dagegen sein sollte, vor allem wenn man voll hinter dem Grundgesetz steht.
Ich verstehe mal wieder die ganze Diskussion nicht. Die US-Bevölkerung hat gewählt, und mit deren Wahlsystem haben sie den Präsidenten bekommen, den wohl die Mehrheit wollte. Das dieser sich mit seinen Leuten umgibt, ist doch klar. Anders ist es in DEU oder den anderen EU-Staaten doch auch nicht. Und auch in Europa verfolgt jeder Staat zunächst seine eigenen Interessen.
Ich schlage hier eine gruppendynamische Übung vor. Jeder formt aus Zeige-, Mittelfinger und Daumen ein Dreieck, indem man die Spitzen zusammenführt. Sodann an die Nase führen und diese anfassen. In dieser Position denken wir dann darüber nach, worüber wir uns echauffieren wollen.
[So wie die Frage gestellt ist: Natürlich. Jeder General kann nach Art 50 Soldatengesetz jederzeit ohne Angabe von Gründen entlassen werden. Theoretisch könnte also ein/e Verteidigungsminister*in alle Generale und Admirale rauswerfen. T.W.]
Kleiner Hinweis an den Hausherren (muss nicht veröffentlicht werden):
Obige Aussage ist so nicht ganz richtig. Gem. § 50 SG (nicht Art 50) kann der Bundespräsident (und ja, die Initiative geht natürlich vom Minister aus) Generale ohne Angabe von Gründen in den einstweiligen Ruhestand versetzen. Mit Erreichen der allgemeinen Altersgrenze wirds dann auch der „richtige“ Ruhestand. Das ist aber keine Entlassung im Wortsinne. Auch eine Reaktivierung, ggf. auch Rehabilitierung (z.B. Affäre Kießling) ist möglich, bevor die allgemeine Altersgrenze überschritten wird.
[Formal natürlich korrekt. Könnte ich jetzt auch bei allen anmerken, die der irrigen Meinung sind, der Kanzler habe den Finanzminister entlassen. T.W.]
Er hat zumindest schon mal einen besseren Stilberater als Trump. Die Tarnkrawatte mit dem ebenfalls in Tarnmuster gehaltenen Einstecktuch ist schon ein echtes Statement(!) Und eine bessere Bräunungsroutine als sein Präsident hat er offensichtlich auch(!) /sarc
Ansonsten, Schlimm. Sein unironisches Idealbild eines US-Soldaten scheint mir Col. Nathan R. Jessup aus „Eine Frage der Ehre“ zu sein (was wiederum nicht der Ironie entbehren würde, da der Regisseur Rob Reiner erklärter Trump-Gegner ist). Die Bereitschaft, Beratung in fachlichen und strategischen Fragen anzunehmen, sehe ich auch nur eingeschränkt. Hier kommt einer ins Amt, der – wie sein Herr und Meister im Weißen Haus – alles kategorisch schon von vornherein besser weiß und sich an gegenläufigen Fakten nicht stört…
Bin in gleicher Weise gespannt und besorgt bezüglich der Trümmer, die dieser Mann gemeinsam mit Trump international hinterlassen wird. Ich lasse mich gern vom Gegenteil überzeugen, habe da aber geringe Erwartungen.
Es kommen schwere Zeiten auf Europa zu.
Vielleicht ist es aber auch gut, dass wir unsere territoriale Verteidigung und auch die Verteidigung unserer Werte selbst in die Hand nehmen.
Denn bei den Werten sehe ich große Differenzen zwischen des USA unter Trump und dem offenen, liberalen Europa.
Ich hoffe, dass wir sehr bald Klarheit haben, wie sehr und wie schnell die USA sich zurückzuziehen möchten, damit das Thema Europäische Verteidigung schnellstens angegangen werden kann.
Das beinhaltet auch eine Stärkung der europäischen Industrie. In den letzten Jahren wurde zuviel in den USA gekauft, was jetzt eine große Abhängigkeit schafft.
Vor Trump kein Problem, jetzt aber schon.
Die seit langem befürchtete Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus ab dem 20. Januar 2025 wird nun durch seinen unbestreitbaren und vollständigen Sieg bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen vom 6. November bestätigt.
Doch was für für ein Hochmut in der Bewertung von Trumps Personalentscheidungen. Schock im Pentagon: Donald Trump besetzt Top-Ämter mit Laien…„Alle sind schockiert“ Thomas Jäger
(@jaegerthomas2) schreibt auf X
„Trumps Regierungsbildung: Bisher kamen die mutmaßlich Loyalen aus den Milliardärskreisen, dann aus der politischen Klasse, später aus den Fernsehstudios, jetzt aus der Gosse.“ Gosse also?
Man kann ja andere Auffassungen haben als Trump! !Doch mit Blick auf Persoallentscheidungen und Qualifiaktionen deutscher Spitzenpolitiker bitte ich dann doch um Zurückhaltung. Laien haben wir selbst genug in der politischen Elite Deutschland.
Zudem, wir sollten mit Trump auskommen, auch wenn wir ihn nicht mögen. Wenn man so liest, was wir in Deutschland schon alles über ihn sagten, wird man schon skeptisch ob das mit der Zusammnarbeit klappen wird. Gleiches gilt für die Verteidigungsminister.
Tulsi „US Biolabs in Ukraine“ Gabbard ist noch so eine Horror-Personalie. RIP US Intelligence Community.
Die EU sollte sich geschlossen auf ein rein transaktionales Verhältnis zu den USA vorbereiten. Kleiner Reminder: Demokratie ist mehr als Wählen/Akklamation.
Wann wurde die Segregation in den USA abgeschafft? Inwiefern ist Trump die logische Konsequenz aus Reagans Politik? Wie definiert sich Demokratie? Wo liegen unsere Interessen? Wie lautet unsere Vision von „der Welt“
Ich bin da ganz bei Pio-Fritz.
Die Personalentscheidungen in anderen Ländern sollten wir den dort gewählten Politikern überlassen.
Bei einer Betrachtung von deutschen Politikern, deren Persönlichkeitsmerkmalen, politischem Realitätssinn und ggf. vorhandener Bildung möchte ich keinen Vergleich ziehen.
Können wir es ändern?
Nein.
Also… es gab genügend Vorbereitungszeit, sogar eine „Zeitenwende“ wurde verkündet, das Ergebnis kann man hier nachlesen, jetzt hört auf zu Jammern.
@ Dominik Dass es Leute gibt, die in ihrer Wokeness so richtig übers Ziel hinausschießen, ist Ihnen aber schon aufgefallen?
@t.kreischwurst
Zitat“Jetzt ist es dann doch Hegseth geworden. Ob er in Princeton gelernt hat dass es Dinge die man nicht sehen kann nicht gibt?“
So tief kann Princenton nicht gesunken sein. Aber vielleicht war es auch nicht Teil seiner Ausbildung dort. Er hat schließlich nicht Biologie oder Physik studiert. Ich wundere mich manchmal auch wie schlecht sich mancher Juristen in den Naturwissenschaften auskennen.
Ansonsten halte ich es bei diesem Thema eher mit Pio-Fritz. Ein Neuer US-Präsident ernennt neue Leute und ob und was die taugen wird die Zeit zeigen.
Wir haben da genug eigene Probleme und wir haben früh genug Wahlen, die zu neuen politischen Konstellationen mit einer neuen Regierung und neuen Ministern führen. Das macht mir ehrlich gesagt mehr Kopfschmerzen.
Volle Zustimmung zu bs09. Trump muss man wirklich nicht lieben, aber in zu beschimpfen ist absolut kontraproduktiv. Deutschland ist in vielfältiger Weise von den USA abhängig und wird es bleiben. Da empfiehlt sich ein sachlich nüchterner Umgang mit jeder Regierung in Washington.
Das Horrorszenarium des Truppenabzugs der USA aus Kontinentaleuropa wird es nicht geben. Nicht wegen der Verteidigung gegen Russland, Freiheit, Demokratie und (bitte einsetzen), sondern aus elementarem US- Interesse. Seit dem US- Engagement im WKI ist es die absolute Leitlinie, dass Kontinentaleuropa nicht ein einheitlicher Block sein darf, egal ob von Deutschland, der Sowjetunion oder den VSE dominiert. Dieser Block könnte den USA gefährlich werden. Die beste Vorsorge dagegen sind US- Truppen. Die kann man ggf. reduzieren; die Stationierungsländer gegeneinander ausspielen, wer zahlt am meisten oder mit dem bösen Buben Russland drohen. Ein genereller Abzug würde nur in höchster Not erfolgen. Da fallen mir nur ein großer Krieg in Asien oder ein Bürgerkrieg in den USA ein. Auch wenn Trump jetzt viel Macht in seinen Händen konzentriert, er kann nicht gegen elementare US- Interessen handeln und außerdem ist er glühender Nationalist.
Ich wundere mich nicht über das Hyperventilieren einiger Foristen hier … die hiesigen Medien malen ja ohnehin schon seit Monaten den Untergang des Westens / der Demokratie / des was-auch-immer an die Wand, sollte Trump gewählt werden. Ich rate aber zu ein wenig mehr Demut und Geduld.
Ja, einige der bis jetzt bekannten Personalentscheidungen sind … prägnant. Aber erstens werden auch die loyalen Trumpisten die Gesetze beachten, den Apparat und dessen Logik nutzen müssen. Zweitens haben auch die Trumpisten möglicherweise gute Ansätze und werden möglicherweise gute Entscheidungen treffen. Warten wir es ab.
Drittens, wenn ich die deutschen Verteidigungsminister der letzten 15 Jahre Revue passieren lasse, mir deren Entscheidungen vor Augen führe (deren verheerende Konsequenzen wir in diesem Forum stets wortreich beklagen), dann sehe ich wenig Veranlassung, nun Pete Hegseth als desaströse Besetzung einzuordnen. Warten wir es ab und: Machen wir unsere eigenen Hausaufgaben.
Pete Heseth sagte: „Jeder General, jeder Admiral, was auch immer, der an Diversitäts-, Gleichstellungs-, Inklusionsprogrammen oder irgendeiner woken Scheiße beteiligt war, muss weg.“
und wer meint, was geht’s uns in Deutschland an, der überlege bitte, wer im Fall der Bündnisverteidigung die Nato Truppen befehligt und
wer den SACEUR auswählt.
Auch wenn der NATO Rat am Ende noch bestätigen muss.
@Segestes:
Trump kauf ich den Nationalisten nichtmal ab, eher Narzisst und skrupelloser Geschäftsmann.
@Y-998201
Beispiele? Jedenfalls wohl nicht die Werbeclips/Aktionen des US Militärs oder?
Mag sein, dass irgendwelche Aktivisten es „übertreiben“. nur interessiert es mich nicht, es betrifft mich auch nicht. Etwas mehr Gelassenheit…
Auch bezüglich Trump. Leidtragende sind vor allem erst einmal Minderheiten in den USA, bzw. letzten Endes auch die normalen US Bürger abseits der neuen Oligarchenklasse um Musk und Thiel.
@ Segestes
Ihre Meinung kann ich nicht teilen.
Die USA werden sich aus Europa zurückziehen müssen, da sie alle Kräfte brauchen werden, um China im Zaum zu halten.
Was die Qualifikation angeht, da sind wir in Deutschland natürlich besser.
Ohne Namen zu nennen:
Studium abgebrochen, keine Ausbildung/Lehre.
Berufserfahrung:
„Neben dem Studium gejobbt“.
„Parteibüro xy“
…
Ich freue mich schon sehr auf Trump und Co.
Schließlich scheint es ohne Druck nicht zu gehen, denn die letzten 4 Jahre haben wir ja intensiv genutzt, um die Zeitenwende umzusetzen–sogar um 360 Grad !
Eben. Wenn man klar macht dass es Landstuhl und Ramstein nur weiter gibt wenn man auch zu Art 5 steht dann dürfte einiges sich doch wieder gerade rücken.
Es wird auch eine Zeit nach Trump geben und bei der Aussage dass wir selbst für unsere Sicherheit sorgen müssen hatte er 2016 Recht und hat es immer noch. Wenn man Trump zu verstehen gibt dass ein starkes Europa auch US Ressourcen für China erweitert dann dürfte sich so manches relativieren.
Ich hoffe nur dass die Demokraten daraus lernen und das nächste Mal einen Kandidaten finden der auch für Republikaner ansprechend ist. Ich sage das meiner Großstädter Akademikerbubble regelmäßig: Ihr müsst endlich mal begreifen dass ihr nicht die 20 Prozent Grünenwähler überzeugen müsst sondern die 80 Prozent die euch nicht wählen.
Das werden keine guten 4 Jahre, aber auch Populisten müssen Sachpolitik machen.
@alle
Interessante Beiträge hier. Ich hatte gehofft auch was über die sachliche Frage zu erfahren: Was sorgt bei einer heutigen westlichen Truppe inclusive einem zukünftigen Wehrpflichtigen Aufwuchs für mehr Cohesion/Zusammenhalt/Kameradschaft in der „Kampf und Schicksalsgemeinschaft“, Ethnokulturelle Homogenität oder Inklusivität und Anerkennung verschiedener Identitäten?
Dazu muss es doch eine eigene Fachliteratur geben.
@ OG1985
„Dazu muss es doch eine eigene Fachliteratur geben.“
Schwerlich.
das kann nur nach laengeren Kampfeinsaetzen herausgefiltert werden und die einzigen derzeitigen Erfahrungstraeger im „Westen“ sind RUS, UKR und USofA. Letztere haben (wohl aus innerbetrieblichen Gruenden/credo) dazu bisher nix veroeffentlicht, bei RUS und UKR gibt es keine Vergleiche weil ziemlich homogen..
Erstmal abwarten, was da passiert, wenn diejenigen in Amt und „Würden“ sind.
Ob sich ein ehem. Major der National Guard ohne politische Erfahrung (und wohl weitgehend ohne Netzwerk und Lobby) sich im Pentagon dauerhaft durchsetzen können wird, werden wir sehen.
Ich ahne zudem das Trump bei seiner Personalauswahl ob gewollt (bzw. ganz diktatoren-like) oder ungewollt Rivalitäten unter seinen Loyalisten erzeugt, die dann möglicherweise ein ganz eigenes System von „Checks and Balances“ darstellen könnten. Gutes Beispiel für mich z.B. Musk – Rubio. Rubio: Hardliner in Sachen Iran, Musk startet gerade unter der Hand eine Iraninitiative mit dem UN-Botschafter. Musk soll dann auch die Ministerien verschlanken, die Rubio, Hegseth und Co führen. Da ist Zündstoff drin. Auch die Mischung aus politischen Schwergewichten mit politischen Leichtgewichten in hohen Staatsämtern spricht nicht gerade für Ausgewogenheit. Ich tippe auf Chaos..
Wie zu lesen ist, steht wohl auch auf dem Plan hohe Militärs durch gewogene Gefolgsleute zu ersetzen. Gut, wie dann ein Superministerium mit einem 800 Milliarden-Etat (das Doppelte des deutschen Staatshaushalts) durch einen politischen Anfänger geführt werden soll, steht in den Sterne. Wenn es auch hier nur „Konzepte eines Plans“ (Reminder aus dem Fernsehduell) gibt, wird es ein Verantwortungs- und Entscheidungsvakuum geben, was dem erklärten Ziel des Wahlgewinners entgegen steht.
Wir werden sehen, wer zur Mitte seiner Amtszeit noch in seinem Amtssessel sitzt und wer bis dahin ins Oppositionslager gewechselt ist.
Never judge a book by its cover. Die (zweifellos sehr zugespitzten) Äußerungen Hegseths stehen im Kontext einer Debatte um sog. „Diversity, Equity and Inclusion“ (DEI)-Maßnahmen in den Streitkräften der USA. Einige dieser Maßnahmen haben weit über das Trump-Lager hinaus die Frage aufgeworfen, in wie weit der zugrundeliegende identitätspolitische Aktivismus mit der notwendigen Kohäsion in den Streitkräften und meritokratischen Prinzipien v.a. bei der Auswahl von Führungspersonal vereinbar ist. Sollte Hegseth diese Maßnahmen aufheben, wird er nach meinem Eindruck zumindest in den Streitkräften und beim Realo-Flügel der Demokraten nicht auf Ablehnung stoßen.
@OG1985
Ja, diese Fachliteratur gibt es. Die Betonung individueller, in Abgrenzung oder im Widerspruch zu einer gemeinsamen Identität gelebter Identität ist in Streitkräften immer schädlich für die Kohäsion und schadet der Fähigkeit dieser Streitkräfte, ihren Auftrag auszuführen. Allerdings ist „ethnokulturelle Homogenität“ für sich genommen kein Faktor, der diese Fähigkeit steigert. Es gibt viele Beispiele für ethnisch divers zusammengesetzte Streitkräfte oder Einheiten und Verbände, die zugleich militärisch sehr leistungsfähig sind, weil es ihnen gelingt, den Soldaten eine gemeinsame Identität zu vermitteln, die für sie eine höhere Bedeutung hat als andere Identitätsmerkmale. Beispiele sind die französische Fremdenlegion oder die US-Marines. Besonders große Integrationskraft haben Leitbilder, in denen der Soldat primär als Krieger verstanden wird, und die sich auf eine Tradition heroischen Handelns in Gefechten berufen können. Als Infanterieoffizier, der wegen seiner Tapferkeit im Gefecht ausgezeichnet wurde, dürfte Hegseth etwas von diesen Dingen verstehen.
@Nurso
Was hat sie davon abgehalten eine Parteipolitikerkarriere anzustreben? steht doch jedem offen, sogar ohne Schulabschluss.
Komischerweise fragt niemand Unternehmer welche Ausbildung Sie haben. Politiker ist eben ähnlicherweise kein Ausbildungsberuf. Ich kenne jede Menge super tolle Akademiker, die z.B. als Führungskräfte eigentlich nicht taugen.
Dieses „Diese Politiker können ja nix“ geht mir sowas von aufn ****, aber wir sind ja auch mindestens 40 Millionen bessere Nationalmannschaftstrainer^^
Eine grundsätzliche Qualifikation bestreitet doch niemand bei dem designierten Verteidigungsminister, allerdings seine radikalen Äußerungen. Seine zumindest in rechtsextremen Kreisen teilweise beliebten Tattoos machen es eben auch nicht besser.
OT: viel schlimmer und absurder wird der Impfgegner als Gesundheitsminister.
Zwischen Nationalgarde und Unionsarmee scheint es einige Reibungspunkte zu geben.
Letztes Jahr die Pentagonleaks von dem Teixeira, die große Zweifel an der Professionalität der Nationalgarde aufkommen lassen, obschon man natürlich einräumen muss, dass das JWICS-Netz mit seinen 850.000 Zugangsberechtigten eher einem Sieb gleicht, das schon vom Design her „leaken“ muss.
Und nun diese interessante Personalentscheidung. Vielleicht hätte Bush beim „War on Terror“ nicht ganz so intensiv auf die Nationalgarden zurückgreifen sollen. Nachrichtlich war der Anteil der Nationalgarden angeblich sogar höher als in den Weltkriegen. Im Gegensatz zur Herausnahme der Nationalgarden beim Dienst in Vietnam, wurde die erwartete Dienstzeit während des Irakkrieges sogar erhöht.
Das sind auch diejenigen, die Trump im Inland einsetzen könnte, wobei er sich wahrscheinlich dieser Unterscheidung nicht bewusst ist.
https://www.pbs.org/newshour/show/after-wars-in-iraq-and-afghanistan-rethinking-how-national-guard-members-are-deployed
Trump hat sich für einen Verteidigungsminister entschieden: Fox News-Moderator Pete Hegseth
Hier zu lesende Alarmrufe und andere mediale Mahnungen von deutschen Professoren und Politikern sind schon erstaunlich– diese für mich unsägliche Arroganz kennt gerade einfach keine Grenzen mehr.
Arroganz im Angesicht des deutschen Niederganges, der Rezession des miserablen Zustandes der Bundeswehr: Statt über Trump und seine Minister zu lästern, sollte Deutschland seine letzte Chance ergreifen, die Bundeswehr, das BMVg mal selbst Hausaufgaben machen.
Die laute, elitäre Arroganz Deutschland wird wohl Donald Trump nützen.
Etwas mehr Bescheidenheit im Angesicht des maroden Zustandes in Deutschland. Siehe Politiker – da haben wir in Deutschland genug Baustellen.
Politiker, die ihr Studium abgebrochen haben, empfinden das als Makel. Sie löschen die Angaben im Internet oder legen sich seltsame Berufe zu.
Deutsche haben sicher so langsam genug von Ahnungslos-Politikern. So z.B. ist die Liste von Politikern ohne Ausbildung in Deutschland recht lang. Häufige deutsche Politiker-Karrieren: Von der Schulbank ins Parlament.
Mit Pete Hegseth macht Trump einen unerfahrenen Hardliner zum Pentagon-Chef. Dazu ist genug gesagt. Jedoch das Trump-Team soll auch eine noch nie dagewesene Umstrukturierung der Armee planen. Sogar eine Art Säuberung der Generalität, also keine woken“, „schwachen“ und „ineffektiven Führer“ mehr.
Das gilt es zu beobachten.
@Dominik
„OT: viel schlimmer und absurder wird der Impfgegner als Gesundheitsminister.“
Ahhhhh. Ich dachte das war Satire gewesen, aber Robert F. Kennedy Jr. scheint wirklich der Kandidat für den Posten zu werden.
Relevanter für uns ist aber denke ich trotzdem der Posten des US Verteidigungsministers.
Denn die US Verteidigungspolitik betrifft uns mehr, als deren Gesundheitspolitik.
Jedenfalls, nach dem Prinzip das Gute im Schlechten zu sehen – vielleicht gibt es jetzt mehr Aufwachen und ernsthaftes Interesse Europäische Selbstständigkeit anzugehen.
Mal abgesehen von meinem vorherigen Post finde ich einige Äußerungen hier schon absurd.
Da wird sich darauf kapriziert, dass der neue US-Verteidigungsminister „nur “ Zugführer in AFG war (mit Gefechtserfahrung), jemand anderes behauptet, er sei ja nur Major der Nationalgarde (kann ja sein, als Reservist weiter gemacht). Wieder jemand behauptet, Trump sei zu blöd, um den Unterschied zwischen Nationalgrade und den stehenden Streitkräften zu erkennen.
Solche Äußerungen im Zusammenhang mit der Attitüde „die haben alle keine Ahnung“ lösen bei mir nur Kopfschütteln aus. Diese Leute sind nicht doof. Die können ihre Landsleute lesen und lenken.
Und mal ganz ehrlich, wer von unseren Verteidigungsministern hat denn ernsthaft gedient? Pistorius war Wehrpflichtiger, Lambrecht, Kramp-Karrenbauer und von der Leyen gar nicht. da waren die letzten vier seit 2013. BTW Hans Appel war zu Zeiten des NATO-Doppelbeschluss der erste ungediente Verteidigungsminister.
Bis zur ersten Amtszeit Trump wäre es sowohl bei einem demokratischen als auch bei einem republikanischen Präsidenten völlig undenkbar gewesen, daß Kandidaten vom Kaliber Matt Gaetz oder Pete Hegseth vom Senat bestätigt worden wären.
Mitglieder des Repräsentantenhauses entsprechen weitgehend deutschen Bundestagsabgeordneten, Senatoren dagegen, insbesondere solche, die schon einige Male wiedergewählt wurden, sind kleine Könige, die daran gewöhnt sind, auch Präsidenten vor sich herzutreiben.
Senatsanhörungen sind deshalb alles andere als eine Formalie. Oder waren das.
Bei allen Zweifeln an Donald Trump muß gesagt werden, daß kein Präsident vor ihm ein solches Talent besaß, Machtverhältnisse in Washington zu seinen Gunsten zu ändern, indem er ehemalige Schwergewichte der republikanischen Partei zu Arschkriechern umdressierte. Niemand vor ihm vermochte die Grand Old Party in dieser Weise auf eine einzelne Person hin auszurichten.
Nur deshalb ist die Nominierung von Hegseth kein dummer Witz, wie es bisher der Fall gewesen wäre, chancenlos, eine humorige Fußnote der Geschichte. Weil Senatoren wissen, daß Trump die Basis der Partei im Griff hat, und ihre nächste Wiederwahl in den Vorwahlen auch dann gefährdet sein könnte, wenn ein anderer republikanischer Kandidat nicht gegen seinen demokratischen Widersacher gewinnen kann, nur deshalb müssen wir uns ernsthaft mit dieser Personalie beschäftigen.
Die Motivation von Trump ist auch klar: In seiner ersten Amtszeit gab es sowohl im Militär als auch in der Justiz viel zu viele Beamte, die ihn durch Beharren auf Recht und Gesetz oder einfach nur die Regeln der Vernunft behinderten. Also sozusagen Bollwerke dessen, was er „Deep State“ zu nennen pflegt. Diese Bollwerke gilt es abzuräumen, und dafür ist die wichtigste Qualifikation: Loyalität.
Auf Eignung für das Amt hat er in seiner ersten Amtszeit Rücksicht genommen, zumindest bei solchen Schlüsselministerien. Aus seiner Sicht hat sich das nicht bewährt, diesmal ist es nicht einmal sekundär. Deshalb bringt es nichts, Qualifikation zu diskutieren, denn die ist beinahe völlig irrelevant.
„Beinahe“ deshalb, weil ich es selbst jetzt für undenkbar halte, daß Senatoren wie Lisa Murkowski ihren Segen geben.
@Bravo November 10:36: DEI ist genau der Punkt um den es geht, und gehörte halt zur woken Agenda. Und das polarisiert natürlich gerade in Streitkräften. Erinnert an die Schwangerschaftsuniformen von vdL von 2017 und ähnliche Vorgänge bei uns.
Es ist wohl nicht zu bestreiten, dass Trump sich mit dem Konzept der Gewaltenteilung schwertut, wenn nicht alles genauso geschieht, wie unser großer Leader es anordnet. Das Telefonat zwischen Trump und dem Wahlleiter von Georgia, in dem er ihn auffordert, ihm die Mehrheit bei den Wahlen 2020 zu verschaffen, ist belegt.
https://en.wikipedia.org/wiki/Trump%E2%80%93Raffensperger_phone_call
Dass er die Probleme des uneingeschränkten Führerprinzips nicht versteht, ist die freundliche Lesart. Es gibt noch eine andere.
Nebenbei wurden die Abgrenzungen zwischen Nationalgarde und stehender Armee in den letzten 20 Jahren tatsächlich sehr verwischt, da sie nun ein fester Bestandteil der Überseemissionen sind und nicht mehr nur der Territorialverteidigung dienen, siehe kleines PBS-Stück, das als Aufhänger eine Landesintitiave aus Idaho nimmt, das bis auf die Knochen republikanisch ist.