Studie sieht Kriegsangst in Deutschland weit hinten
Bisweilen lohnt der Blick über den sprichwörtlichen Tellerrand, um die eigene Einschätzung zu überprüfen: Die Notwendigkeit, in absehbarer Zeit auf eine militärische Auseinandersetzung mit deutscher Beteiligung zumindest eingestellt und vorbereitet zu sein, mag in der sicherheitspolitischen Blase (zu der auch dieses Blog natürlich gehört) unbestritten sein. In der Bevölkerung insgesamt sieht das ganz anders aus.
Das legt jedenfalls die Studie Die Ängste der Deutschen nahe, deren Daten die R+V-Versicherung regelmäßig in einer repräsentativen Umfrage erhebt. Nach der am (heutigen) Mittwoch veröffentlichten jüngsten Statistik landet dort die Angst vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung auf Platz 16 – weit abgehängt hinter den großen Ängsten Lebenshaltungskosten oder Migration und noch nicht einmal unter den ersten zehn (s. Grafik oben).
Nun ist diese Umfrage unter 2.400 repräsentativ ausgewählten Personen in Deutschland natürlich eine Frage nach den subjektiven Ängsten und Befindlichkeiten und nicht nach einer Sachabwägung. Das zeigt schon die Nennung der Angst eines Krieges über die Jahre: 1999 gaben vor dem Hintergrund des Bundeswehreinsatzes im Kosovo 60 Prozent der Befragten einen Krieg mit deutscher Beteiligung als große Befürchtung an; 2016 – im damals noch laufenden Afghanistan-Einsatz – waren es 54 Prozent. Mit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 stieg der Anteil von zuvor 16 auf dann 42 Prozent und steht nun weitgehend unverändert bei 41 Prozent.
Die Erklärungen dafür sollen Berufenere abgeben; wichtig ist aber aus sicherheitspolitischer Sicht: Während in der Politik die Warnungen vor einer möglichen militärischen Auseinandersetzung mit Russland zunehmen, die die NATO und damit auch Deutschland betreffen würde, wird die Lage in der Bevölkerung deutlich weniger kritisch wahrgenommen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr hat diese Angst sogar um zwei Prozentpunkte abgenommen und liegt, um einen willkürlichen Vergleich zu nehmen, hinter der Angst vor den Folgen einer EU-Schuldenkrise.
Diese subjektive Sicht hat natürlich praktische Auswirkungen. Wenn die Angst vor einem möglichen Krieg auf dem 16. Platz liegt, dürfte die Bereitschaft zu Ausgaben für Abschreckung bzw. für Militärisches insgesamt ebenfalls weit hinten liegen. Um den politischen Begriff zu verwenden: die 2022 ausgerufene Zeitenwende, die ja auch für die Abschreckung gelten müsste, hat in der Bevölkerung niedrigere Priorität als andere, ebenfalls teure Aufgaben des Staates. Mit möglichen Folgen für Verteidigungshaushalt oder auch eine Wehrpflicht.
Interessant ist allerdings an dieser Stelle eine deutliche West-Ost-Schere: Unter den ostdeutschen Befragten landet die Angst vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung unter den ersten zehn großen Ängsten – die Befürchtung liegt dort mit 46 Prozent auch erkennbar über dem Bundesdurchschnitt von 41 Prozent.
(Randbemerkung, die nichts mit der Umfrage selbst zu tun hat: wenn man sich die politischen Aussagen im Zusammenhang mit den Landtags-Wahlkämpfen in den ostdeutschen Bundesländern in den vergangenen Monaten anschaut, dürften Gründe dafür aber anders gelagert sein als im Westen?)
Ähnlich, nur geringfügig besser, sieht es bei den Vorsorge-Themen Klimawandel und Naturkatastrophen aus. Naturkatastrophen landen, ungeachtet der Extremwettereignisse in jüngster Zeit, auf Platz 13 der großen Ängste, der Klimawandel auf Platz 15 – noch vor der Befürchtung eines Krieges. Auch bei diesen Problemen der Daseinsvorsorge dürfte die Bereitschaft, Geld für nötige Vorsorgemaßnahmen in die Hand zu nehmen, weniger ausgeprägt sein als bei anderen, subjektiv dringender empfundenen Problemen.
Mehr zu der Studie gibt es als Pressemitteilung hier; die detaillierten Umfrageergebnisse hier.
(Vorsorglich die Bitte: Nein, das machen wir nicht zu einer Diskussion über Migration.)
(Grafiken: R+V Versicherung)
In Deutschland fehlt halt ein gemeinsames Verständnis der geopolitischen Realitäten. Dass beim Kosovo Einsatz über 50% besorgt waren, es bei der jetzigen Situation aber bedeutend weniger sind, zeigt doch einen Trend, der entgegengesetzt sein sollte. Aber bei der Unzahl an Krisen scheint die Bevölkerung sich mehr auf den eigenen Zustand zu konzentrieren, als nach außen zu schauen. Eine besorgniserregende Entwicklung.
Sie sagen es: Wenn denn diese Umfrage repräsentativ ist und die Fragestellungen nicht manipulativ sind, trifft Ihre Schlußfolgerung ins Zentrum. Weder die Einführung einer wie auch immer gearteten Dienst-/Wehrpflicht noch eine signifikante Steigerung der Verteidigungsausgaben zu Lasten anderer, als wichtiger empfundener Ausgaben sind politisch vermittelbar und würden bei einer Umsetzung einem parteipolitischen Selbstmord gleich kommen. Darüber zu reden, auch offensiv, ist zulässig. Dafür zu bezahlen (mit Euronen oder persönlicher Freiheit) wird nicht akzeptiert.
Die „sicherheitspolitische Blase“ ist eben nicht die Mehrheit der Bevölkerung, zumal sie mit einigen Aussagen bei kritischer Hinterfragung auch sehr wohl Zweifel an ihrem fachlichen objektiven Sachverstand nähren könnte.
Ich denke, die Studie gibt ein realistisches Stimmungsbild der Bevölkerung wieder. Und damit wird die „Kriegstüchtigkeit“ weiter dort bleiben, wo sie de facto bereits jetzt dümpelt: auf der langen Bank (bis es zu spät ist?).
Das scheint sich aber je nach Bundesland sehr zu unterscheiden. Auffällig sind hier vor allem Sachsen und Thüringen, also zwei ostdeutsche Länder in denen kürzlich Wahlen stattgefunden haben.
So steht bei den Sachsen die Angst vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung auf Platz #3, in Thüringen sogar auf Platz #2!
Da fragt man sich schon wo diese, im Vergleich zu anderen Bundesländern doch recht krasse Differenz herkommt.
Ich weiß nicht, ob ich da zustimmen kann.
Wenn man sich die Fragen und Antworten ansieht und ins Verhältnis rückt, dann kann man die Ergebnisse auch etwas anders interpretieren.
Die Tatsache, dass die Angst vor einem „Krieg mit Deutscher Beteiligung“ zwar auf Platz 16 ist, die Angst vor „Weltweit mächtiger werdenden autoritären Herrschern“ aber schon auf Platz 9 liegt und die „Angst vor Terrorismus“ auf Platz 14 auch recht weit vorne liegt, lässt auch einen anderen Schluss zu:
Der „Krieg unter Deutscher Beteiligung“ wird konkret mit der Ukraine in Bezug gesetzt und die Beteiligung als Intervention vor Ort gewertet. Vor dem Hintergrund halte ich Platz 16 schon sehr weit vorne.
Die seperat gemessene Angst vor Autokraten ist mit Platz 9 dann als: „Angst, dass Putin einmarschiert“, schon weiter vorne. Und auch die Terrorismus-Angst ist ja auch deutlich gestiegen.
Sicherheit ist immer auch eine gefühlte Sicherheit und hier finde ich es schon erstaunlich, dass externe Bedrohungen überhaupt wieder so wahrgenommen werden.
Jetzt sieht der HÜ-Befragte das ganze auch nicht in einem sicherheitspolitischen Gesamtzusammenhang und die R+V als Beauftrager, sucht so auch nur Anknüpfungspunkte, um neue Produkte auf den Markt zu werfen.
Daher sollten wir von der gesamtgesellschaftlichen Aussagefähigkeit dieser Befragung auch nicht zuviel erwarten.
Alles in allem zeigt es aber, dass „Klassiker“ wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot, Kostensteigerung etc. nicht weg sind, aber nicht mehr so präsent, wie noch in den 2010ern oder früher. Vielleicht ist man auch nur abgestumpft und nimmt es achselzuckend zur Kenntnis.
Ich finde die Wahrnehmung daher weniger aufregend, als meine Vorredner.
Gleichzeitig
Es ist eben, wie es Albrecht Broemme in Sicherheitshalber #85 zu Naturkatastrophen ausgeführt hat. Wenn es dann vorbei ist, dann setzt innerhalb relativ kurzer Zeit die sog. Katastrophendemenz ein. So ist es auch bei allen anderen Bedrohungen, die nicht akut sind.
Der Mensch neigt dazu, Unangenehmes, wenn möglich, zu verdrängen. Gehandelt wird dann erst, wenn es unausweichlich ist.
Die Pläne des Kreml, oder anderer Staaten der Achse des Bösen werden sich über das Ergebnis freuen, das bestätigt, dass die Teilnehmer der Umfrage den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen haben.
Dass Deutschland längst Ziel kriegerischer Angriffe ist auf der Ebene Cyber z.B. ist diesen Menschen nicht klar. Es ist Aufgabe der Regierung aufzuklären, statt mit Geld das Problem lösen zu wollen. Die Bundeswehr ist im Übrigen nicht mal mittelfristig ausreichend finanziert.
Die Politik trägt für diesen Befund Mitverantwortung, da deren Bemühungen um die äußere Sicherheit Deutschlands unzureichend sind, insbesondere, was die dazu erforderliche Kommunikation an die Bevölkerung betrifft. Der Bundeskanzler verkörpert „business as usual“ abgesehen von Sonntagsreden wie zur „Zeitenwende“. Als ob man nur mit mehr Geld das Ziel der Kriegstüchtigkeit erreicht.
Dazu bedarf es wirklicher gemeinsamer Anstrengungen und dazu einer entsprechenden Geisteshaltung. Israel oder Finnland könnten da ein Vorbild sein.
Auch die Bundeswehr selber macht nicht den Eindruck sich ausreichend gezielt und mit der notwendigen Geschwindigkeit auf die notwendige Kriegstüchtigkeit vorzubereiten. Die sinkende Personalstärke scheint nicht zu einem Umsteuern zu führen. Von fehlenden Reservisten zur Sicherung der Durchhaltefähigkeit ganz zu schweigen.
Das „Deutschlandtempo“ verrät, mit welch Realitätsverweigerung Deutschland regiert wird, anstatt die Bevölkerung mitzunehmen und auf den Ernstfall vorzubereiten. Klarer Fall von Pflichtenverstoß seitens der Regierung.
Das Problem ist, daß seitens der Politik Aussagen überhaupt nicht zu entsprechenden Handlungen führen. Wenn – plakativ gesprochen – der Iwan 2030 ante portas steht kann es nicht Absicht sein, die Bw erst 2032 / 2035 FOC zu haben.
Es sollen ja sogar fünf bis sechs Kampftruppenbrigaden, die ab 2031 zumindest IOC sein müssen, fehlen: „So geht das Verteidigungsministerium auf Grundlage der „Minimum Capability Requirements“ (MCR) der Nato davon aus, dass über die bislang zugesagten zehn Kampftruppenbrigaden der Landstreitkräfte hinaus ab 2031 fünf bis sechs weitere hinzukommen müssen.“ (WELT Online)
Die zehn bestehenden müssen dann natürlich auch Vollausstattung (Pers/ Mat) haben inkl. Umlaufreserve.
Falls RUS die Absicht haben sollte die NATO anzugreifen wäre früher ja besser, so wie dies das Deutsche Reich 1914 im umgekehrten Fall auch gesehen hat.
Entgegen den Konklusionen meiner Vorschreiber, sehe ich das ganze nicht sooo dramatisch. Volkes „Stimmung“ und persönliche Bedürfnisse (in einer gottseidank individualisierten Gesellschaft) zeigen immer was anderes an, als das staatspolitisch notwendige.
Wir hatten ähnliche Situationen bei der Wiederbewaffnung und beim NATO-Doppelbeschluss. Hier kommt es schlicht auf die politischen Mehrheiten im Bundestag (und evtl. noch des Bundesrates) an und die werden hoffentlich von entschlossenen und nicht windigen Politikern „geführt“. Gerade die Wehrpflichtdebatte ist eine „Kosten-Nutzen-Relation“ und zwar eben nicht nur im militärischen Gesichtspunkt. Ein verpflichtendes (!) Jahr für Deutschland (für zunächst natürlich nur Männer, da sonst eine Grundgesetzänderung notwendig wäre mit 2/3 Mehrheit) rettet uns alle aus der Kostenspirale, da bei 2/3 Ersatzdienstleistern endlich die Personalkosten im Care-Segment unserer Gesellschaft „in den Griff zu bekommen sind“; mittelständische Unternehmer, mit denen ich beruflich sehr viel und engen Kontakt habe, sagen ganz klar: lieber wir haben ein Jahr später Zugriff auf junge Menschen, aber dafür haben sie bereits grundlegende Sozialkompetenzen, Arbeiten, Verantwortung, Pflichten und volkswirtschaftliche Zusammenhänge und Abläufe gelernt. – Die Zustimmung für einen Pflichtdienst (eben auch bei der Bundeswehr) ist durchaus nicht zu verachten. Und ein Jahr für kaum Geld/ Lohn Gesellschaft und Staat „dienen“ schafft uns ein enormes finanzierbares Personalreservoir.
Dass es „im Osten“ (den neuen Bundesländern) eine zunehmende Hinwendung zu Demokratiefeindlichen Sytemen gibt, sollte eher die gesellschaftliche Spaltung erkennen lassen, aber eine Mehrheit für Putinfreunde und andere ähnlich gelagerte Totalitäre, sehe ich nicht. Westdeutschland ist fest verankert im Westen. Und wird es auch bleiben. Da die große Anzahl an neuen Bundesländern und die Berlin-Blase (v.a. der Medien und Meinungsmacher) oft den Eindruck erweckt, hier wäre „Volkes Stimme“, sollte wir uns nur vergegenwärtigen, dass die DDR etwa so viele Einwohner hatte wie (nur) NRW. Die Mehrheiten werden im Westen gewonnen, oder verloren.
Die Mehrheit im Westen hat aber keine „Kriegsangst“, da sie weiß, dass Putin kaum bis an den Rhein kommt. Außerdem (und das ist der gravierende Nachteil der Berufsarmee) hat gerade im Westen kaum noch jemand engeren Kontakt zu Soldaten, so dass die Angst bei einem Konflikt ist Ostpolen oder dem Baltikum Freunde, Angehörige, Nachbarn zu verlieren sehr gering ist. Hybride Kriegsführung wird zudem als „Terrror“ wahrgenommen, nicht als Krieg.
Alles in Allem, nice to know.
[Die Grundsatzdebatte über Wehr/Dienstpflicht wird hier immer wieder geführt; aber bitte nicht in dieser Ausführlichkeit in diesem Thread. T.W.]
Nun als stuudierter Statistiker muss ich hinzufügen: Die allermeisten der Ängste 1-16 sind zudem mit gezielten und intendierten Wirkmechanismen hybrider Kriegsführung korreliert.
Etwas mehr Selbstbewusstsein bitte.
Trotz russischen Angriffskrieges nebenan und regelmäßig angedrohter thermonuklearer Vernichtung lassen sich die meisten der befragten Menschen keine Angst einjagen.
Das Vertrauen ist da. Ich sage: der Wille für die richtige Sache zu kämpfen ebenso, es wird nur nicht darüber geredet.
Die Mützenichs haben versagt.
https://m.youtube.com/watch?v=8b5rIFci5vs
Kann man die Fragen dazu irgendwo nachlesen? Das würde die Interpretation der Antworten erleichtern.
Konkret: Drückt eine verhältnismäßig geringe „Kriegsangst“ aus, dass man einen Krieg für unwahrscheinlich hält, oder vllt nur, dass man dem möglichen Fall emotional relativ gelassen gegenübersteht?
Ohne die genauen Fragen aus der Befragung zu kennen, ist dies schwer einzuordnen.
Ich komme eben von einer Diskussionsveranstaltung und diese Meldung passt genau zu meinem Abend… Ein katholischer Bischof, ein evangelischer Kirchenpräsident und eine Vertreterin einer Landesregierung diskutieren über die Rolle der Kirchen heute und die gegenwärtigen Herausforderungen an Staat und Kirche in der Zukunft. Die sicherheitspolitische Lage spielte in 100 Minuten keine Rolle. Ein Diskussionsbeitrag aus dem Publikum zum Thema mangelhafte Freistellungen und fehlende rechtliche Absicherung von ehrenamtlichen Notfallseelsorgern bzw. Helfern in der psychosozialen Notfallversorgung, auch durch die Kirchen, bezog sich auf Größtschadenslagen (etwa Ahrtal) und aber auch ausdrücklich auf Zivilschutz. Auf dem Podium war niemand auch nur ansatzweise sprechfähig. Der Bischof schwieg, der ev. Kirchenpräsident redete sich mit Hinweisen auf gut gelungene improvisierte Lösungen bei Naturkatastrophen in der Vergangenheit raus… Es war massiv zu spüren, dass Zeitenwende nicht in die Zuständigkeit von Kirchen fällt… Krieg ist weit weg und die Sache von Menschen, die man in der Kirche eigentlich nicht sehen will.
Wie es scheint, ist das Vaterland von General Clausewitz irgendwann in seiner jüngeren Geschichte in seiner Haltung zu sicherheitspolitischen Fragen falsch abgebogen. Das zeigt sich unter anderem auch in der Marginalisierung der wenigen sicherheitspolitisch ausgerichteten Lehrstühle an Deutschlands Universitäten (s. z.B. „Deutschlands strategische Blindheit“, Joachim Krause, FAZ, 14.09.2023). So wird das nichts mit der Zeitenwende.
Tja…. Um Angst zu haben musst du erstmal wissen das du Angst haben musst/solltest. Wenn Kriegsängste Teil von Länderwahlkämpfen werdenkommt sowas raus.
Das aus Kaliningrad ne theoretische Gefahr ausgeht war in Kreisen klar. Die ist aber eben theoretisch, und somit nur was für Planer.
Dann hat aber jemand militärisch Grenzen verschoben, beim Nachbar unseres Nachbarns….
Was macht man da wohl? Mit ner militärischen Polizeitruppe?
Fahrenheit 9/11: „Wer Angst hat verzichtet eher auf Rechte/lässt sich leichter „regieren“. Und auf die anderer..
Ich sehe den Platz 16 mit 41% nicht so kritisch, wenn ich mir den Fazit aus der Pressemitteilung durchlese. Stand 2021 war die Kriegsangst bei 16%. Eine Steigerung um 150% ist da schon signifikant.
Der Ukrainekrieg hatte also durchaus merkbare Auswirkungen
Aufgrund solcher Studien wird es auch weiterhin zu wenig Geld für Sicherheit geben. Die Kriegsangst geht erst dann hoch wenn es aktut wird. Dann wird das Gejammer groß sein, warum wir nicht gut genug vorbereitet sind. Hoffentlich gibt es noch Entscheidungsträger die nicht nur nach Umfragen handeln.
Tja, wie man’s macht… Spricht man Klartext und zeigt deutlich die Schwächen und Handlungsoptionen auf, wird man schnell als Panikmacher und Kriegstreiber beschimpft. Spielt man die Dinge runter und legt die Hände in den Schoß wird einen meist die Geschichte einholen und man geht in die Bücher als „Schlafwandler“ ein.
Tut man von beidem etwas, also versucht man, die Bevölkerung nicht zu verunsichern, aber zugleich Schritte zu unternehmen, die Wehrfähigkeit wieder zu verbessern, gilt man umgehend als unehrlich…
Dass gerade in Sachsen und Thüringen die Angst vor deutscher Kriegsbeteiligung steigt, halte ich nicht für verwunderlich. Dort werden ja auch die „Friedenstäubchen“ Sahra und
BerndBjörn massiv gewählt, wohl in einer vermessenen Erwartung, dass bei Einschwenken auf den Kurs von Putin einfach alles wieder gut wird. 40 Jahre дружба, und es wirkt immer noch nach. Inzwischen wohl in der 3. Generation.Ich sehe das Ergebnis der ganzen Befragung sehr kritisch, weil hier faelschlich zwischen „Sorgen/Besorgnis“ und „Angst“ eine verbale Bruecke geschlossen wird, die dem Verhalten der Buerger nicht entspricht.
„Sorge/Besorgnis“ kann man zB wegen der steigenden Lebenshaltungskosten haben, aber „Angst“ ?
Ausserdem beinhalten einige Fragen das gleiche Thema und die Wertigkeit wird dadurch verfaelscht. (Traue keiner Statistik oder Befragung…….)
Cheers
Kein Wunder, dass die Bevölkerung der Kriegsrethorik, die derzeit durch die meisten politischen Parteien verbreitet wird, nicht wirklich beunruhigen.
Selbst ich als ehemaliger Offizier, der den kalten Krieg in den 70er/80er-Jahren in der Ostsee noch selbst erlebt hat, kann mir nicht vorstellen, dass Russland bei allen Schwierigkeiten, die Ukraine niederzuringen sich in den nächsten 10 Jahren zu einem konventionellen Angriff auf die NATO traut. Selbst dann nicht, wenn es die Geländegewinne im Donbass und auf der Krim für lange Zeit halten kann. Dafür sind seine täglichen Verluste an Mensch und Material einfach zu groß. Die sind auch insbesondere qualitativ auf mittlere Sicht nicht ersetzbar.
Besonders auf See stellt Russland absehbar keine wirkliche Bedrohung für die zahlenmäßig und waffentechnisch weit überlegenen Marinestreitkräfte der NATO dar. Der einzige Flugzeugträger KUZNETZOV hat doch nur noch Schrottwert! Und die Produktion von kampfkräftigen Nachbauten dauert zig Jahre.
Das erklärt vielleicht auch, warum die Bundesregierung zwar öffentlich die Erfordernis der „Kriegstüchtigkeit“ propagiert, aber deren Finanzierung nicht sicherstellen will. Das bemerkt doch selbst „der blöde Michel“.
Ich will hiermit die Gefahren, die durch Putins aggressiven Imperialismus bestehen, nicht kleinreden, bin aber davon überzeugt, dass dieser Kurs mittelfristig eher zum Zerfall seines Reiches führt, als zu einem Angriff auf die NATO.
Dennoch sollten wir JETZT die Zeit nutzen, unsere Verteidigungsfähigkeit (insb. im Bereich Luftabwehr!) deutlich zu steigern und dies durch finanzpolitische Entscheidungen auch klar zu zeigen. Allein, mir fehlt der Glaube, dass es diese Regierung (und auch die folgende?) noch ernsthaft anpackt.
Angs habe ich jetzt auch nicht, aber das wir langsam mal ganz schnell die Fähigkeit wiederherstellen müssen Kriegs und nicht nur kampffähig zu sein ,
Also wäre meine Antwort da jetzt „falsch“ gewesen.
Andererseits haben 2014 bei mir auch nicht die Sirenen geheult und ging auch kein Warnlicht an
Die Präsentation ist ja mit 102 Slides nicht gerade klein. Aber ich hätte schon erwartet, dass am Anfang irgendwo die Leitfrage, die den Probanden gestellt wurde, auch mal dargestellt wird.
Die Frage nach der individuellen Angst lässt sich ja unterschiedlich stellen.
Davon abgesehen ob Platz 7 oder Platz 16 oder Platz 55. Ich finde es schon bemerkenswert dass 41 % der deutschen anscheinend Angst vor einem Krieg mit deutscher Beteiligung haben. Das wären allein in meiner Familie und meinem beruflichen Umfeld verdammt viele Leute.
Als ich klein war, im Kalten Krieg noch, hat Mutter meine kindliche Kriegsangst immer damit weggewischt: „Der Russe greift uns nicht an, der schlachtet doch nicht die Kuh die er melken will“.
Ist aus meiner Sicht aktueller denn je. Heißt aber auch, denen die glauben, Putin würde uns je wieder Gas und Öl billig verkaufen, sollte man mal erklären das diese Zeiten nie wieder kommen. Da wären wir dann bei den Sorgen der Menschen über die steigenden Lebenshaltungskosten. Mich zum Beispiel sorgt eine Durchdringung der deutschen Gesellschaft mit russisch gesteuerter Korruption viel mehr als Hyperschallraketen die angeblich dies oder das können.
Man kann den Leuten dann im zweiten Schritt erklären, dass die Ukraine uns hätte mit Gas (und seltenen Erden, Getreide und Pflanzenöl, etc.) beliefern können statt Russland. Und wo liegen die Gebiete mit diesen Ressourcen? Krim, Donbass. Zufall? Oder will RUS da ein Monopol aufbauen? Glaubt der globale Süden etwa das Weizen billiger wird wenn der größte Produzent den zweitgrößten feindlich übernimmt?
Was bedeutet das für den inflationsgeplagten Deutschen? Die UKR muss in der Lage sein, ihre Ressourcen zu vermarkten, das ist teuer, braucht Investitionssicherheit und natürlich Zugriff auf die derzeit besetzten Gebiete. Und solange RUS jede Nacht randomly Raketen regnen lassen kann, wird es schwer mit Investitionssicherheit in der UKR. Also muss man den RUS Streitkräften diese Möglichkeit nehmen. Folgerichtig ist demnach eine Freigabe von Langstreckenwaffen für legitime militärische Ziele in RUS im Interesse jedes Deutschen der über hohe Lebenshaltungskosten klagt. Denke ich da zu einfach?
Obwohl ich keine Angst vorm Autounfall habe, hätte ich trotzdem gern einen Airbag.
Nur weil ich keine Angst davor verspüre, dass mein Haus abbrennt, heißt das nicht, dass ich keine Feuerwehr oder vorbeugenden Brandschutz möchte.
So sehe ich das auch in Bezug auf die äußere Sicherheit und bin damit zweifelsohne nicht allein.
Kommt aber natürlich auf die Formulierung der konkreten Items an…
In Deutschland hat man so lange im Frieden gelebt, daß die Vorstellung, daß es hierzulande Krieg geben könnte, als vollkommen surreal gesehen wird.
@ Pauvre pecheur:
Sie denken nicht zu einfach, sondern zu kompliziert, zu strategisch und zu rational. Viele Menschen suchen aber einfache Erklärungen sowie Lösungen, die sofort eine Wirkung zeigen, unabhängig, wie sich das langfristig auswirkt.
Zur Studie allgemein: mit „Angst“ lässt sich politisch natürlich Stimmung machen, aber solche Stimmungmache ist völlig ungeeignet, um langfristige Weichenstellungen vorzunehmen. Ich bin nicht davon überzeugt, dass das Maß an den starken Gefühl Angst den überragenden Einfluss darauf hat, was politisch umgesetzt wird. Jedenfalls, wenn die Menschen in der Regierung ihre Führungsrolle ernst nehmen. Oh, wait….
„LuckySailor sagt:
10.10.2024 um 11:17 Uhr
Selbst ich als ehemaliger Offizier, der den kalten Krieg in den 70er/80er-Jahren in der Ostsee noch selbst erlebt hat, kann mir nicht vorstellen, dass Russland bei allen Schwierigkeiten, die Ukraine niederzuringen sich in den nächsten 10 Jahren zu einem konventionellen Angriff auf die NATO traut. Selbst dann nicht, wenn es die Geländegewinne im Donbass und auf der Krim für lange Zeit halten kann. Dafür sind seine täglichen Verluste an Mensch und Material einfach zu groß. Die sind auch insbesondere qualitativ auf mittlere Sicht nicht ersetzbar.
Besonders auf See stellt Russland absehbar keine wirkliche Bedrohung für die zahlenmäßig und waffentechnisch weit überlegenen Marinestreitkräfte der NATO dar. Der einzige Flugzeugträger KUZNETZOV hat doch nur noch Schrottwert! Und die Produktion von kampfkräftigen Nachbauten dauert zig Jahre.“
+1
Denn genau diese Sachverhalte werden immer unter den Tisch gekehrt und weiter Hysterie verbreitet.
Lehren aus dem Krieg RU gegen die UKR für einen Krieg RU gegen die gesamte NATO zu ziehen,
ist kein sachgerechter Ansatzpunkt.
Die UKR hat z.B. keine Luftwaffe die den Namen verdient.
Die NATO hatte aber schon zu Zeiten des Kalten Krieges hier eine deutliche Überlegenheit – bis heute!
Der Warschauer Pakt war dafür am Boden überlegen — aber da sind keine 10-tausende Panzer mehr…
Die UKR muss – dank politischer Entscheidungen in den NATO-Staaten – mit einer Hand auf dem Rücken kämpfen…
In einem Krieg RU > NATO würde die NATO mit allem zurückschlagen was sie hat… siehe Luftwaffe…
Sollte RU also irgendwann einmal so verrückt sein z.B. in Estland einzumarschieren… ja, dass ist dann erst mal so…
Wenn aber dann zumindest 95 % der NATO-Staaten sofort und uneingeschränkt dem Artikel 5 folgen…
…wird kein Russischer Soldat jemals deutschen Boden betreten… da der Russe spätestens in Polen feststecken wird…
Es ist doch einfach unlogisch, dass der Russe es in über 2 Jahren nicht schafft, gegen einen weit aus
schwächeren und eingeschränkten Gegner, wie die UKR es nun einmal gezwungener Maßen ist, signifikant
voran zu kommen … aber wenn es dann gegen die ganze uneingeschränkte NATO geht — plötzlich alles überrennen sollte…
Also weniger Hysterie und sachgerechte Verbesserung der Fähigkeiten zur Abschreckung… auf angemessenen Zeitlinien.
Die Menschen sind nicht dumm und haben ganz andere Probleme.
Siehe z.B. Lebenshaltungskosten, kollabierter Wohnungsmarkt, Wirtschaft in der Rezession…
Das Hemd war schon immer näher als die Jacke… in allen Ländern der Welt… siehe USA im Wahlkampf…
Da funktioniert das nicht mehr mit dem Angst machen mit dem Russen der „Morgen vor der Haustür steht“.
Das hat bei meiner Generation im Kalten Krieg noch funktioniert… verfängt aber nicht mehr bei der Generation bis 40… die zum Kalten Krieg keinen Bezug mehr hat…
@Felix 2
„Die UKR muss – dank politischer Entscheidungen in den NATO-Staaten – mit einer Hand auf dem Rücken kämpfen…“
Auch Russland kaempft mit einer Hand hinter dem Ruecken, ebenfalls aus politischen (strategischen) Gruenden. Es darf seine Sued-Ostgrenzen nicht schwaechen. Insofern ist China der Verbuendete der Ukraine……. -))
Einerseits keine Angst zu haben ist grundsätzlich hilfreich , problematisch ist nur die Politik die Angst vor dem Wähler hat.
Wenn ein Minister mit klaren Ansagen im Polit-Ranking führt aber vom Kanzler, der nunmal Zauderer ist gebremst wird, führt dies nicht wirklich weiter.
Die Rammstein Konferenz ohne Biden abzuhalten wäre der Moment gewesen wo Deutschland Führung hätte liefern können, die auch angebracht ist, bestellt wurde aber nicht geliefert wird…
Das Problem ist nicht, dass Russland einen Eroberungskrieg gegen die NATO startet, der irgendeine Aussicht auf Erfolg haben könnte. Dazu ist Russland offenkundig nicht in der Lage. Allerdings ist Russland in der Lage, die NATO im Besonderen, sowie die EU und den erweiterten „Westen“ im Allgemeinen zu spalten und zu dividieren, indem durch hybride Kriegsführung, Sabotage und ja, auch durch gezielte Unterstützung politischer Parteien, die Demokratien destabilisiert und desavouiert werden und auf dieser aufgehenden Saat dann die fehlende politische auch zur fehlenden militärischen Einigkeit wird.
„Pourqoi mourir pour Danzig?“ wird dann schnell zu „Pourquoi mourir pour Vilnius?“
Noch dazu, weil Putin über PMC Wagner in Subsahara und im Nahen Osten unmittelbar fleißig mitzündelt und die Flüchtlingsströme in den Westen für ihn nützlicherweise so auch nicht abreißen. Das soll jetzt beileibe nicht heißen, dass allein Putin oder Wagner an der Situation mit Fluchtbewegungen gen (West-)Europa die Verantwortung trügen, aber dass diese für Putin unbestritten ein willkommenes Mittel sind, und er diese Entwicklung durchaus auch nach Kräften fördert, dürfte eigentlich außer Frage stehen.
Krieg wird ja heute nicht mehr nur mit Panzern, Granaten und Soldaten mit Gewehren geführt… Das ist zwar immer noch das, wovor jeder wohl am meisten Bammel hat, und wenn man auf manchen Telegram-Kanälen unzensierte Videos aus der Ukraine sieht, weiß man auch, warum. Aber dass der eigentliche Krieg gegen uns längst geführt wird, scheint manchem, der sich noch im tiefsten Frieden wähnt, nicht klar zu sein. Die Fähigkeit zur „heißen“ Verteidigung wiederzugewinnen, dient dazu, die Bilder aus der Ukraine nicht auch künftig weiter westlich sehen zu müssen.
Die aktuelle Angst vor Krieg mit DEU Beteiligung ist etwas anderes als „in absehbarer Zeit auf eine militärische Auseinandersetzung mit deutscher Beteiligung zumindest eingestellt und vorbereitet zu sein“ . Da kommt es auf die genaue Fragestellung an. Mit Blick auf die Unterstützung der UKR ist das für diejenigen sogar positiv, die darin keine Gefahr sehen, daß DEU damit zur Kriegspartei wird.
Die „subjektiv dringender empfundenen Probleme“ des Autors bei Extremwetterereignissen und Klimawandel gehören dabei wohl eher auf die Netzseiten anderer ‚Blasen‘. Ähnlich wie der mühsam bemäntelte Kommentar zu ost-und westdeutschen Befindlichkeiten.
[Lesen, so wichtig. die „subjektiv dringender empfundenen Probleme“ beziehen sich auf das Vorgehen der Umfrage. Nicht, wie Sie offensichtlich suggerieren wollen, auf mein subjektives Empfinden. Nicht immer alles projizieren. T.W.]
Es mag sein, dass es einmal einen Krieg mit deutscher Beteiligung geben wird. Aber was geht mich das an?
„@Mike Molto sagt:
11.10.2024 um 9:07 Uhr
Auch Russland kaempft mit einer Hand hinter dem Ruecken, ebenfalls aus politischen (strategischen) Gruenden.“
Das ist Unsinn.
Bezogen auf die UKR… fragen Sie einmal die Frontsoldaten … auf die die RU Luftwaffe täglich und ungehindert Gleitbomben bis zu 3000 kg fallen lässt… Dafür benötigt die RU Luftwaffe nur einen kleinen Teil ihrer Kräfte… und dies nicht weil sie Angst vor China hat…
Sondern weil die NATO es in 2 1/2 Jahren nicht geschafft hat, der UKR ausreichend Luftverteidigung und Flugzeuge für den Frontkampf zu liefern. Mit eben der Folge das RU mit einem Minimum seiner Luftwaffe auskommt…
Und wenn es um den von unserem VM propagierten möglichen Angriff RU gegen die NATO ab 2029 geht…
Müsste RU mit seiner gesamten Luftwaffe antreten. Täte RU dies nicht, hätte es in der Luft gar keine Chance zu bestehen und würde noch schneller die Lufthoheit verlieren…. also es so schon passieren würde…
gem. Statista 2024:
RU Luftwaffe ca. 4200
NATO Luftwaffe ca. 22.000
Also Handeln mit Augenmaß… nicht mit plumper Hysterie.
Denn wie schon genannt… damit kann man ggf. meiner und den Generationen vor mir Angst machen. Aber nicht mehr Denen, die den Kalten Krieg nicht mehr bewusst erlebt haben.
@Kai Mauer sagt: 11.10.2024 um 21:42 Uhr
„Es mag sein, dass es einmal einen Krieg mit deutscher Beteiligung geben wird. Aber was geht mich das an?“
Sind Sie kein Deutscher und wollen in einem Deutschland leben, so wie es gerade ist? Oder sitzen Sie schon auf gepackten Koffern?
[Ich fürchte, an der Stelle ist der Hinweis angebracht: don’t feed the troll. T.W.]
@Pio_Fritz: Doch, ich bin Deutscher, noch aus der älteren Generation, war W15 in einer Heeresfliegerstaffel und stehe zu einem wehrhaften Staat!
Mein kurzer Beitrag war satierisch gemeint! Die meisten Deutschen fürchten sich nur deshalb nicht, weil sie denken ein Konflikt mit deutscher Beteiligung würde auch diesesmal nicht auf deutschen Boden ausgetragen und ginge sie deshalb nichts an.
@ Felix2 sagt: 12.10.2024 um 11:24 Uhr
Wenn Sie meine Beitraege verfolgt haetten, wuerden Sie gelesen haben dass ich weder zu Hysterie neige noch den Begriff Angst fuer angemessen halte.
Das Problem im Angriff auf die Ukraine liegt fuer Russland aber nicht in der Luftwaffe sondern in den ‚boots on the ground‘ und da verlieren sie nach glaubhaften Berichten woechentlich ein Battalion ohne wesentliche Gewinne zu machen. Den Ersatz dafuer und eine notwendige Verstaerkung zieht RUS nicht von der Amur-Grenze ab. Aus gutem Grund.
Spannend, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind (unter dem Vorbehalt, dass die Methodiken vergleichbar sind):
Die aktuelle Shell-Jugendstudie hat ermittelt, dass Kriegsangst die größte Sorge der Jugendlichen in Deutschland ist (81%, gefolgt von Armut mit 67%).
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/shell-jugendstudie-102.html
Evtl. passend hierzu:
Shell-Jugendstudie
Angst vor Krieg nimmt unter Jugendlichen zu
Stand: 15.10.2024 12:01 Uhr
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/shell-jugendstudie-102.html
Evtl. möge man vermitteln, dass ein FWD 12-24 der beste Weg ist, einen zukünftigen Krieg zu verhindern.
@Mike Molto sagt:
14.10.2024 um 12:30 Uhr“
Sie sind doch überhaupt nicht beim
Thema dieses Kapitels:
„Studie sieht Kriegsangst in Deutschland weit hinten“
Was haben Ihre letzten Anmerkungen zur RU Kriegsführung in der UKR damit zu tun? Nichts.
Hier geht es um die Frage ob die Bevölkerung Angst vor einem Krieg NATO (DE) RU hat, bzw. ob sie diese haben muss.
Und hier spielt nur eine Rolle, wer in
dieser Auseinandersetzung überlegen wäre. Bei der Luftwaffe wie genannt die NATO… mit deutlichem (!) Abstand.
Jeder RU Militärplaner wäre hier schlicht verrückt einen Krieg zu beginnen, da auch keine RU Überlegenheit am Boden gegeben ist… sein wird… wie ehemals im Kalten Krieg… da sind keine 20.000 Panzer mehr…(Warschauer Pakt gesamt)
Deshalb folgen viele Menschen in DE nicht den Auguren/Politikern die behaupten das es für solch einen Krieg eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit gibt.
Und deshalb ist die Angst davor nur auf Platz 16…
Ich bezweifle das sich an diesem Mindset etwas ändern wird. Jetzt nicht und auch nicht unter der nächsten Regierung…
Deshalb sollte es heißen…
vorbereitet sein… Aber mit Augenmaß und mit sachgerechten Zeitlinien zur Umsetzung.
Jede Form von brachialen Maßnahmen und Einschnitten in die soziale Marktwirtschaft… wird die Masse der Bevölkerung nicht mittragen.
Und was „Frustwähler“ tun können… haben wir ja gerade im Osten erlebt.
Anmerkung ( zum Thema Kriegsangst ):
Im Zuge einer Medien-Recherche ( Ich hatte früher mal eine in einschlägigen Kreisen recht bekannte Webseite zum amerikanischen Soldatensender AfN, Fernsehempfang in Deutschland, unverschlüsselt analog, terrestrisch in der US-Norm NTSC, heute abgeschaltet ) war ich diese Woche zu einem Treffen erst in dem „berüchtigten“ Militärgelände Mainz-Kastel, siehe:
https://augengeradeaus.net/2021/12/sammler-russland-ukraine-nato-das-boese-in-mainz-kastel/
( seeehr interessante Kommentare sind da zu lesen, war kurz vor dem Ukraine-Einmarsch )
Und anschließend tatsächlich noch im Wiesbaden Army Airfield Wiesbaden um die Ecke ( von hier starteten im kalten Krieg U2 Spionageflugzeuge )… Da ist heute auch das Hauptquartier der US Army Europe (USAREUR).
Das letzte Mal war ich kurz in den 1980ern als Wehrdienstleistender hier drin. Diesmal in Begleitung eines US Offiziers mit der Berechtigung Gäste mitzunehmen. Vielen Dank noch mal…
In Erinnerung geblieben ist mir die geschäftige Atmosphäre, die hohe Anzahl an höheren Offiziersdienstgraden, die unglaubliche ( überwiegend abgeschlossene ) Bautätigkeit und vor allem der Hinweis auf DEFCON 3.
Einige werden das noch von Kinofilmen wie Wargames kennen. Stufe 5 Frieden, Stufe 1 Weltkrieg III ,
Mir war nicht klar das es zwei Mal DEFCON 2 gab ( zumindest in Teilen der Streitkräfte wie dem Strategic Air Command ). und zwar Kubakrise und Golfkrieg 1991. DEFCON 3 gab es bei Krisen wie 9/11 2001. Kam aber eher selten vor…
Und wie gesagt die USA sind gerade auf DEFCON 3… Begründung ist der Ukraine-Krieg und die Situation mit China…
Die aktuellen Ereignisse schlagen sich also in der Tat auf den DEFCON Status nieder… Es wundert dann schon wie wenig sich das in der Öffentlichkeit wiederfindet…
Ich muss zugeben das ich 2014 auch den weitverbreiteten Fehler begangen hatte die Krim-Annexion beiseitezuschieben.
Seit 2022 bin ich geistig aber auch bei DEFCON 3.
Zu DEFCON 2 fehlt gottseidank noch recht viel.
DEFCON 1 ist übr. die Vorraussetzung zum Einsatz von US-Kernwaffen. Wurde noch nie erreicht…
( 1945 bei Hiroshima & Nagasaki, sowie beim vom Militär geforderten Einsatz im Koreakrieg gab es das DEFCON System noch nicht… )
Wenn ich derartige Meinungsbeeinflussungsmitteilungen, die sich als Meinungsumfrageergebnisse tarnen, sehe, dann wird mir Angst und Bange!
Weder der Blogbeitrag, noch die Pressemitteilung oder die detailierten Umfrageergebnisse liefern auch nur im Ansatz so etwas wie eine Erklärung wer wovor genau Angst hat, geschweige denn welche Konsequenzen daraus die Angsthabenden ziehen.
Nur in einem Punkt wird es hinreichend konkret: wer Angst hat das Mieten unbezahlbar werden, der hat, ohne das es explizit erwähnt hat, Angst davor obdachlos zu werden.
Schon wenn es um die Lebenshaltungskosten geht bleibt es einfach nur diffus und schwammig. Angst das kein Geld mehr für den Urlaub auf Sylt vorhanden ist oder eher Angst davor sich bei der Tafel in die Schlange einreihen zu müssen?
Wer sich nicht die Mühe macht die Ergebnisse wirklich zu erläutern, der hätte wenigstens die Fragen veröffentlichen müssen.
Das ganze dann noch eine Studie zu nennen und damit einen Zusammenhang mit Wissenschaft herzustellen, ist in meinen Augen unredlich!
@AoR sagt: 15.10.2024 um 16:46 Uhr
„Evtl. möge man vermitteln, dass ein FWD 12-24 der beste Weg ist, einen zukünftigen Krieg zu verhindern.“
Das ist ja genau das, was der Politik nicht gelingt. Gepaart mit der doch rechten politischen Verortung der (vor allem männlichen) Jugend ergibt sich eine Melange von „ich habe zwar Angst vor einem Krieg, aber den sollen andere führen“. Es wird ja nicht ausgesagt, vor welchem Krieg die Jugend Angst hat und wer in deren Augen der Aggressor ist.
@Felix2 hat es da schon auf den Punkt gebracht. Bündnis Sozialistischer Wahnsinn und die blauen Nazis sehen in RUS den ewigen Freund DEU und gesicherte, günstige Energieversorgung mit fossilen Brennstoffen. Man muss denen nur zuhören, die machen sich gar keine Mühe, eine Maske aufzusetzen.
Da ist es doch einfacher, die zahlenmäßige Überlegenheit in den Vordergrund zu stellen. Einsatzfähigkeit, Durchhaltefähigkeit und Verfügbarkeit? Wer wird denn so kleinlich sein?/sarc
Pio-Fritz sagt:
„Einsatzfähigkeit, Durchhaltefähigkeit und Verfügbarkeit? Wer wird denn so kleinlich sein?/sarc“
Richtig, aber da fehlt noch etwas: Der politische Wille (oder Fuehrungsverantwortung ?) in DE.
Cheers
@Force B sagt: 16.10.2024 um 9:33 Uhr
„Weder der Blogbeitrag, noch die Pressemitteilung oder die detailierten Umfrageergebnisse liefern auch nur im Ansatz so etwas wie eine Erklärung wer wovor genau Angst hat, geschweige denn welche Konsequenzen daraus die Angsthabenden ziehen.“
Nach Konsequenzen hat auch keiner gefragt, das ist auch bei der Shell Jugendstudie so. Es gibt auch Ergebnisse nach Bundesland etc. getrennt, und auch die Untersuchungsmethode wird beschrieben:
https://www.ruv.de/newsroom/themenspezial-die-aengste-der-deutschen/untersuchungsmethode
Insgesamt sprechen wir hier über eine langjährige, renommierte und ausgezeichnete Studie, die Sie als „Meinungsbeeinflussung“ titulieren.
Kann es sein, das Sie einfach die grundsätzliche Methodik von Studien nicht verstehen?
„Da fragt man sich schon wo diese, im Vergleich zu anderen Bundesländern doch recht krasse Differenz herkommt“
Ganz einfach. Das wird jeden Tag drüber geredet. Angefangen vom Minsterpräsidenten bis runter an die Theke.
So wird die Kriegsangst regelrecht herbei geredet, und die Übernahme durch den Islam gleich im Anschluss.
Vielerorts ist die AfD bei über 40 Prozent. Die sind alle so geimpft, dass eine sachliche Debatte gar nicht mehr möglich ist.