Erstmals Soldatin als Abteilungsleiterin im Verteidigungsministerium (KORREKTUR)
Erstmals in der Geschichte der Bundeswehr rückt eine Soldatin an die Spitze einer Abteilung des Verteidigungsministeriums. Generalstabsarzt Nicole Schilling, bislang stellvertretende Leiterin der Personalabteilung, übernahm zum 1. Oktober die Leitung der Abteilung Einsatzbereitschaft und Unterstützung (EBU) von Generalleutnant Kai Rohrschneider, der zum Joint Support and Enabling Command (JSEC) der NATO in Ulm wechselt.
Den Wechsel der Sanitätsoffizierin an die Spitze der Abteilung, der in den vergangenen Wochen bereits erwartet worden war, bestätigte das Ministerium am (heutigen) Dienstag. Zuvor hatte der Spiegel darüber berichtet.
Die 50-jährige (KORREKTUR, nicht 59, ein böser Typo, für den ich um Entschuldigung bitte) Schilling hatte nach Verwendungen als Truppenärztin verschiedene Posten im Bereich Personal inne, war aber auch Chefärztin des Bundeswehrkrankenhauses in Westerstede. Vor ihrem Wechsel in die Personalabteilung des Ministeriums erst im Frühjahr dieses Jahres war sie Vizepräsidentin des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr.
Bereits jetzt ist die promovierte Humanmedizinerin im Dienstgrad Generalstabsarzt, was einem Zwei-Sterne-General und der Besoldungsgruppe B7 entspricht, eine der derzeit ranghöchsten Soldatinnen der Bundeswehr. Mit der Berufung zur Abteilungsleiterin wird sie absehbar zum Generaloberstabsarzt, also Drei-Sterne-General in der Besoldungsgruppe B9, befördert. Das Verteidigungsministerium hat zwar bereits Abteilungsleiterinnen, bislang waren das aber ausschließlich Zivilistinnen.
Die aktualisierte Übersicht über die Abteilungsleitungen im Verteidigungsministerium:
Politik: Jasper Wieck
Rüstung: Vizeadmiral Carsten Stawitzki
Cyber/Informationstechnik (CIT): Generalleutnant Michael Vetter
Planung: Generalleutnant Gert Nultsch
Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU): Generalstabsarzt (noch) Nicole Schilling
Militärstrategie, Einsatz und Operationen (MEO): Generalleutnant Gunter Schneider
Haushalt: Karl Henning Bald
Recht und Organisation: Jan Stöß
Personal: Oda Döring
Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen (IUD): Alexander Götz
(Archivbild März 2024: Schilling als Vizepräsidentin des Bundesamts für das Personalmanagement der Bundeswehr – Andreas Metka/Bundeswehr)
„Don´t cry over spilled milk.“ – mit diesem alten Spruch können wir dann jetzt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückkommen und Frau Generalarzt viel Fortune in Ihrer neuen Verwendung wünschen. Kameradschaft und so…
@ a.D. sagt am 04.10.2024 um 18:54 Uhr
„gilt aus Spunkesicht wohl nur für Männer.“
Falsch gelesen, falsch verstanden I. Nicht eine einzige Aussage betonte einseitig Männer.
@ T.W. ist ja immer sehr genau, wenn es zu persönlich wird, doch er ließ zu: „Wer will mit solch ewig gestrigen Figuren zu tun haben?“ „Solange solcher Spunke-Geist das Bild der BW prägt kann man sich alle Rekrutierungs-Offensiven sparen.“ Beides ist sehr unhöflich und passt in keinerlei Art und Weise zu dem, was ich schrieb.
Falsch gelesen, falsch verstanden II. Was bitte GENAU ist „ewig gestrig“ Was kennzeichnet mich als gestrige FIGUR?
Gehen wir mal auszugsweise rein:
Sie schrieben: „Wenn ich richtig orientiert bin, zählt der San-Bereich zu den erfolgreicheren „Exportartikeln“ der BW im Rahmen der Auslandseinsätze. Die Ärzte verstehen von daher natürlich allerhand von „Einsatz“, weil sie ihn offenbar häufiger als andere praktizieren.“
Stimmt, ich habe nichts Gegenteiliges gesagt. Im Rahmen Konfliktverhütung/Krisenbewältigung hat Sanität sich beachtlich entwickelt. Für Operationen LV/BV eben genau (noch immer) nicht
Zu dem „häufiger als alle anderen praktizierten Einsätze“: Stimmt formal, war auch notwendig. Einsatzerfahrung kann allerdings auch der Zahnarzt u.a. sein, welche niemal das laher verließen und mit bestem Material Innendienst in Afghanistan und Mali. Notwendig – gut so. Doch was bitte ist daran Einsatzerfahrung im Sinne von Gefecht? Ja, es gibt sie die Einsatzärzte und Einsatzsanitäter, die haben einen sehr guten Job gemacht. Doch es waren bei weitem nicht die Mehrheit. Das waren die notwendigen, zum Schluss zu zahlreichen „Drinnies“, welche das vollausgerüstete Kreiskrankenhaus (mit allen Fachabteilungen wie in Göttingen) im Lager beräderten. Das führte zu Anerkennung aber auch vielen Fragen bei unseren Verbündeten.
Die Erfahrung von Schilling liegt weit zurück (ca 20 Jahre)
2004: Allgemeinmedizinerin im Rettungszentrum und Notfallmedizinerin im Deutschen Einsatzkontingent ISAF, Kundus
2004/2005: Kompaniechefin Medevac-Kompanie im Deutschen Einsatzkontingent EUFOR, Feldlager Rajlovac
Lassen wir das mal so stehen, ob die 20 Jahre zurückliegende Erfahrung u.a. aus dem damaligen „Bad Kunduz“ ein wichtige Baustein für Frühstförderung war. Auch die Frage, warum sie dann (im Unterschied zu den meisten BW Ärzten) nicht mehr gehen musste, sondern leitungsnah(!) (Büro des Staatssekretärs Stéphane Beemelmans im BMVg. In der Folge Leitung des neu aufgestellten Sekretariats des Steuerungsboards Attraktivität im BMVg – Umsetzung der Agenda Attraktivität der BM’n Ursula von der Leyen) und im Personalgeschäft offenbar unabkömmlich war, lässt sich nicht klären
Es gibt Tendenzen Konfliktverhütung/Krisenbewältigung zu überhöhen, vor allem wenn man sich nicht mit dem künftigen Kriegsbild auseinandersetzen will.
Da wird, wenn es hart klingt, weil es hart sein wird, schon mal zu Beginn Frauenfeinlichkeit unterstellt, auch wenn dies nicht im Ansatz geschrieben wurde.
Da wird von „gestrig“, gar von FIGUR gesprochen, wenn man Wahrheiten ausspricht und Vermutungen äußert, warum die Bundeswehr von Führungskräften selbst in einen so schlechten Zustand manövriert wurde. Da ist man, aus welchen Motiven auch immer, beleidigt, wenn man nach dem offensichtlichen großen und vermutlich sehr persönlichen Anteil von Schilling an der Personalmisere fragt.
Und bitte, lassen Sie im Zusammnhang mit meinem Namen ihre Unterstellung „Die wehrmachtstraditionstrunkenen Lobeshymnen“, wo bitte stehen die?
Nun können wir mal gemeinsam überlegen, was an unseren jeweiligen Beiträgen stimmt und ob es nicht nahe an unverschämt ist, ihre Überlegungen „Solange solcher Spunke-Geist das Bild der BW prägt kann man sich alle Rekrutierungs-Offensiven sparen.“ Ins Netz zu stellen.
Meine Erfahrung ist, wer sich konseqent den Forderungen der „Kriegstüchtigkeit“ stellt, Unbequemlichkeiten anspricht, Führungsversagen benennt und u.a. auch fordert, das bitte die richtigen Leute, zum richtigen Zeitpunkt gefördert und befördert werden – und dann auch bitte liefern sollen, werden gern mal pauschal abgeurteilt. Gern auch mal um die Ecke, so als frauenfeindlich, ewig gestrig, wehrmachtstrunken. Ich war mehrfach im Einsatz, dabei auch im Gefecht, ich diene meinem Land mit Stolz und Verantwortung, Herr „Zivi a.D.“ sie auch? Egal wie, bleiben sie fair!
@ Sailor1995:04.10.2024 um 21:01 Uhr
Ja, Ihre Frage wurde noch nicht präzise beantwortet.
Ein Aspekt könnte eine Rolle spielen.
Spitzenpersonal verdankt frühen Erfolg vor allem guten Beziehungen und günstigen Gelegenheiten. Die ergeben sich selten völlig zufällig.
Wir werden es bei Schilling wohl nie erfahren, was sie mit 50 Jahren zum 3* machte.
Was ich aber sagen kann, das wird vor dem Hintergrund Chancen/Beurtelungen/Netzwerk heiß diskutiert. Vor allem, wenn man weiß, warum, also aus welchen formalen Gründen Förderung und somit Beförderung so oft ausgeblieben ist.
Keiner wird sich trauen dss Thema Schilling im Dienst anzusprechen. Warum? Weil man gleich in die frauenfeundliche Ecke gestellt wird, das Neidthema hochgezogen wird uvm.
An diesem für Schilling bestens gelaufenem Ereignis werden sich manche noch in Jahren die Zähne ausbeißen. Warum? Es zeigt, dass wenn man weit oben etwas will, werden Regeln, die sonst für alle gelten, mit einem Federstrich außer Kraft gesetzt. Bei der restlichen „Masse“ ist man kleinlichst.
@ Voodoo:04.10.2024 um 23:12 Uhr
„Don´t cry over spilled milk.“
Ein gut gemeinter Vorschlag. Danke dafür.
Jedoch „Don´t cry over spilled milk.“also dieses Negieren im Nachgang ist exakt DER systemische Fehler des BMVg.
Fehlentscheidungen, Verschwendungen, ja auch intranparente Personalentscheidungen, Negieren von Verstößen (Geheimschutz – InspLW) und viele mehr bestimmen den Alltag des BMVg. Alles wird im Nachgang relativeirt, negiert und oft auffallend schlecht schön geredet. Es scheint, dass man Truppe und Nachfolgebereiche des BMVg für naiv hält und nicht wertschätzt. Offensichtliches Führungsversagen wird grundsätzlich aber auch im Detail, dabei personenbezogen nicht benannt, i.d.R. nicht mal anerkannt.
„Don´t cry over spilled milk.“ Ist genau die bequeme Haltung des BMVg und auch des Ministers. Man hofft auf die Lehmschicht des Vergessens. Extern und intern. Das führt dazu das Fehler nach Jahren fast 1:1 wiederholt werden oder manche schon zig mal verworfene Idee wieder zum neuen Leben erweckt wird (Agende Attraktivität und die Neuauflage „task Force…“)
Fehler müssen sofort benannt werden!
Jede militärische und zivile Führungskraft wird in ihrem Verantwortungsbereich mit eigenen Fehlern, Fehlern von Mitarbeitern, Fehlern der Spitze, Fehlern von Kameraden als auch eigenen Fehlern konfrontiert. Wie die Führungskraft mit diesen Fehlern umgeht, sagt viel über die Qualität der Führung aus. Schlimmer noch, als die möglichen negativen Auswirkungen eines Fehlers selbst ist es, wenn der Fehler gar nicht oder erst viel, viel später bekannt wird oder womöglich sogar komplett verschwiegen wird. So wird der positive Effekt eines Fehlers, nämlich das Potential einer Verbesserung und Entwicklung verschenkt.
Das Ergebnis eines Fehlers muss also sein, ihn nicht zu wiederholen. Das Ergebnis eines fatalen Irrtums ist die Weiterentwicklung, Verbesserung und Optimierung. Somit zeigt sich also im Jahr 2024 , dass der seit 2017 modern gewordene Begriff der Fehlerkultur nicht heute nicht mehr das beschreibt, was ursprünglich intendiert war. Für mich ist der Begriff einer Lernkultur deutlich passender als Fehlerkultur 2017. Doch egal wie, nur darüber reden reicht nicht, man muß es einfach mal machen. Da sind wir auch schnell beim Thema, welchen Anteil hatte Schilling selbst am Zustand der Bundeswehr, insbesondere Personal und Attraktivität. Beides Meilensteine ihrer rasanten Entwicklung,
„Don´t cry over spilled milk.“ Ist leider auch ein Instrument der Vertuschungs- und „weiter so“ Kultur des BMVg.
@ Michael Greifer
Ja, absolut richtig – aber genau das passiert hier bei AG! seit sehr langer Zeit unter der Ägide diverser MinisterInnen. Hat sich etwas geändert? Nein.
Daher empfinde ich diese ewigen Hasstiraden zu diversen Themen mittlerweile als sehr ermüdend, wie ich bereits an anderer Stelle schrieb. Es ist bei den gleichen Themen der ewig gleiche (Beiß-)Reflex, der sich bei Soldatinnen sogar nochmal steigert. Wir verfahren hier nach dem Motto „Es wurde bereits alles gesagt, nur noch nicht von jedem!“ und das wird, so meiner Auffassung, der Arbeit des Hausherren nicht mehr gerecht.
Evtl. bin auch auch mittlerweile einfach zu abgestumpft, um mich noch über ministerielles bullshit bingo aufzuregen. Was ich Ihnen aber mitteilen darf, ist die Tatsache, dass das o.a. Führungsverhalten Teil einer ressortübergreifenden Managementkultur geworden ist und zwar unabhängig der Bundes- oder Länderebene. Die derzeitige Generation von Führungskräften scheint dieses System also zu lieben und zu fördern… 1806 lässt grüßen.
@ Voodoo: 05.10.2024 um 13:06 Uhr
Dem ersten Teil kann ich durchetwas abgewinnen. Durch Wiederholung der zum Teil katastrophalen Lage der Bundeswehr wird es nicht besser. Es zeigt aber auch die schwache Lesitungsbilanz des BMVg und der dortigen Führungskräfte. Möglicherweise können wir uns an dem Punkt treffen, Handeln statt Reden.
„Evtl. bin auch auch mittlerweile einfach zu abgestumpft, um mich noch über ministerielles bullshit bingo aufzuregen.“ Ich kenne viele Soldaten und Beamte, aktiv oder im Ruhestand, die genau das sagen. Doch was zeigt uns das? Die Bundeswehr, das BMVg haben ihr Personal nicht mitgenommen, Signale ignoriert und siche sch in der jeweiligen Blase eingerichtet. Manche können es nicht, andere versuchen es. Doch „Mühe geben“ reicht nicht. Ergebnisse zählen. Das haben wir alle so gelernt, doch es ist wohl Teil der Geschichtsbücher.
Das führt dann genau zu Ihrer RICHTIGEN Feststellung:
„Was ich Ihnen aber mitteilen darf, ist die Tatsache, dass das o.a. Führungsverhalten Teil einer ressortübergreifenden Managementkultur geworden ist und zwar unabhängig der Bundes- oder Länderebene. Die derzeitige Generation von Führungskräften scheint dieses System also zu lieben und zu fördern… 1806 lässt grüßen.“
Können wir uns aber ein 1806 leisten, müssen erst blutige Niederlagen zum Umdenken führen? Ist es nicht Pflicht, Haltung und Verantwortung auch dort, an der Spitze, sich der jeweiligen Verantwortung zu stellen? Warum wird nicht durch das Parlament und die politische Leitung eine Art TACEVAL (Kontrolle) veranlasst, ob die Spitzenkräfte auch „liefern“?
Müssen wir alle erst abstumpfen oder gar unsere Hoffnung auf einen Richtungswechsel „!806“ richten?
Ist zum Schluß die Frage nicht auch berechtigt was zu dem außergewöhnlichen Aufstieg von Schilling führte. Außergewöhnliche Leistung? Nun sitzt sie dort und ja, man sollte Erfolg wünschen, was bleibt denn auch noch?
Für mich persönlich ist diese DP Besetzung Kungelei. Das wird sicher nicht gerne gehört. Doch ich kann mittteilen, eine große Anzahl der Gespräche zu diesem Theman gehen in diese Richtung. Zumal es ja andere Beispiele für Bevorzugungen gibt. Da war der Dienstantritt von Nultsch als AL Pl, dem eine plötzliche und auffallende SPD Nähe nachgesagt wird. Mit der Abhör-Affäre TAURUS erwischt es den deutschen Top-General: Luftwaffeninspekteur Ingo Gerhartz. Mit einer auffallend harmlosen Disziplinarbuße wurde der Skandal so behandelt, dass seine in Aussicht stehende Förderung zum 4**** General weiter möglich ist. Oda Döring hat mit Wirkung zum 11. April 2024 die Dienstgeschäfte als AL Personal im übernommen (von B3 zu B9!) . Warum kann man nur ahnen. Pistoris haben wohl einige ihrer Auftritte im Rahmen der Task Force gefallen.
Beliebigkeit offenbar auch in der Leistungsbewertung schlecht agierender AL.
Glaubt denn jemand, dass dazu geschwiegen wird?
Mein vorhergehender Versuch darzustellen dass und ob es eine Ablage zwischen Bestenauslese gem. gesetzlichen Vorgaben und politischen als auch persönliche Vorgaben und Kriterien eine Ablage besteht, ist entweder verlorengegangen, eher wahrscheinlich ist dieser von @ T.W. gesperrt.
Ich versuche es in dieser Form:
Trotz des im Grundgesetz verankerten Prinzips der Bestenauslese kann es in bestimmten Fällen zu Ausnahmen kommen. Zum Beispiel kann die Auswahl nicht immer ausschließlich nach Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung erfolgen, wenn auch andere Aspekte bei der Auswahlentscheidung zu berücksichtigen sind, wie zum Beispiel die Förderung von Frauen in Führungspositionen oder die Bevorzugung schwerbehinderter Menschen bei gleicher Eignung.
Zudem gibt es Fälle, in denen das Prinzip der Bestenauslese zwar im Grunde gilt, jedoch politische Entscheidungen bei der Besetzung von Spitzenpositionen eine Rolle spielen. Gleiches kann auf persönliche Präferenzen des abschließenden Entscheiders übertragen werden.
Bei der Auswahl von Schilling sehe ich überwiegend „andere Aspekte“ (s.o), politische Entscheidungen und persönliche Präferenzen.
Das Prinzip der Bestenauslese nach den Vorgaben des Art. 33 Abs. 2 GG sehe ich für mich nicht umfassend berücksichtigt. Ich halte persönlich diese Entscheidung für hinterfragenswert. Ich denke und hoffe, dass diese Meinung geäußert werden darf. Zumal ich vermute, dass dies bei weitem keine Einzelmeinung ist.
[Sie hatten die Behauptung aufgestellt, dass „offenbar sogar persönliche Bevorzugungen bei der Besetzung eine Rolle spielten“ – das ist keine Meinung, sondern eine unbelegte Faktenbehauptung. T.W.]
Die umstrittene Postenvergabe B9 für Schilling lastet aus unterschiedlichen Gründen auf dem Erscheinungsbild BMVg.
Ich möchte das Thema weiter fassen.
Der sonst noch populäre BM zeigt seit einigen Monaten eine bemerkenswerte Abgehobenheit. Worte, viele Worte. Sein gerühmter Pragmatismus führt auch zu eher wenig. Doch seine abgehobenen, oft nicht mal abgestimmten Entscheidungen nehmen zu. Das von Blogteilnehmern als Hofstaat gekennzeichnete BMVg lässt solche Hinterzimmerentscheidungen wohl zu. Wer sägt schon am eigenen Stuhl, manchen reichen vmtl 3 Sterne noch nicht,….
Hier im Faden kann man zu erstaunlichen Personalentscheidungen lesen. Es scheint, dass nicht primär die Leistungsbilanz zählt, sondern andere Aspekte. Dazu wurde auch geschrieben.
Erinnern wir uns, wie die einsame Entscheidung PzBrig 45 entstand, ein weiteres Beispiel.
Das BMVg scheint abgehoben, realitätsfern. Der Minister wird offenbar weniger beraten, sondern seine Wünsche werden ungeprüft umgesetzt. Man hat sich dann selbst nicht vorhandenen Erfolg besoffen geredet und dem BM eingeredet.
Man hat Projektorganisationen und Task forces geschaffen, ein bisschen nach dem Motto „Wenn
das Wasser im Rhein goldener Wein wäre“. Das kann in der Blase BMVg dann schon ganz erfolgsbesoffen machen. Ansonsten, in der BW wundert man sich, ärgert sich, oder schlimmer. Irgendwann sollte man natürlich ganz schnell wieder nüchtern werden. Doch das bleibt aus. Nicht mal Katerstimmung.
Abgehoben gleitet das Raumschiff „Blase BMVg“ durch den Weltraum, ohne Bezug zur Erde. Man merkt nur die fehlende Erde nicht. Man beschäftigt sich mit sich selbst.
Nach dem Lesen aller bisheriger Beiträge zum Thema, möchte ich ein paar Gedanken aufgreifen: erstens ist der Minister „angetreten“, um „aufzuräumen“ mit Schlendrian, lahmen Prozessen und nicht angemessener Geisteshaltung (Mindset) in Bundeswehr UND BMVg. [und das sage ich als ein der anderen Partei angehörender Bürger UND Stabsoffizier] Folgerichtig „führt“ er mit einem „Küchenkabinett“ an den systemischen Strukturen vorbei. Ob er dabei nur parteipolitisch denkt und handelt, wage ich zu bezweifeln. Dr.Freuding und Breuer haben bereits unter CDU Ministern reüssiert. Für andere gilt das wohl auch. Auch dass ein Spitzendienstposten mit einem „politischen“ General/ Admiral besetzt wird, ist nicht per se schlecht. Ob Nultsch nun zu Pistorius engerem Zirkel gehört, weiß ich nicht, berufen wurde er aber doch wohl nicht vom jetzigen BM. Auch die Marine wird derzeit von einem Parteianhänger (Mitglied ?) geführt. Nach dem Gau mit seinem Vorgänger vermutlich gut. Sts Zimmer wird übrigens kaum der SPD besonders nahestehen; er gilt ja als Ursulas Mann.. Geschenkt. Vielmehr glaube ich, dass der BM ganz bewusst versucht, LEISTUNGSWILLIGE Personen zu bevorzugen und Prozessabsicherung eher (im Vergleich zu einigen seiner Vorgänger) weniger schätzt. Diese Streitkräfte müssen KALTSTARTFÄHIG sein/ werden (und zwar die gesamten und auch schnellstens). Ob Frau Dr.Schilling nun zweitens zum engeren Zirkel des Ministers gehört, kann so sein, muss aber nicht so sein. Schließlich ist auch sie ein Zögling Ullas.. Frau Dr.von der Leyen hatte sich die unbedingte Förderung von Frauen und Familiengerechtigkeit (in den Streitkräften) zum Ziel gemacht. Karrieren werden (wie hier wohl jeder weiß) länger vorbereitet und geplant. mit 40 Jahren Oberst (Oberstarzt) und mit 45 Jahren Ein-Sterner (Generalarzt), mit 47 Jahren Zwei-Sterner (Dienstposten möglicherweise noch VOR der Bundestagswahl 2021 VORGSEHEN), dazu sehr zeitnah in die Generalstabslaufbahn eingeschoben; das klingt nach planmäßigem Aufbau einer zukünftigen Spitzenkraft. Möglicherweise hatte „Flinten-Uschi“ auch den 4.Stern als ERSTE FRAU GI „im Auge“. Passen würde es zu der CDU-BMin. (Wollen wir also hier nicht alles in einen Topf schmeißen.) Die Wahrscheinlichkeit liegt hier näher, dass es auf Dr.Freuding hinausläuft (GI). Will ich nun noch drittens eine Anmerkung zum Thema Leistungserbringung Personal loswerden; Der (derzeitigen) politischen UND militärischen Führung scheint ziemlich klar zu sein, dass es ohne eine Reaktivierung der Wehrpflicht nicht (mehr) geht. Die Resilienz des ganzen Staates steht auf dem Spiel; also auch die WEHRFÄHIGKEIT. Dafür braucht es mehr als 50.000 Heeressoldaten (wovon 40-45.000 in Ostpolen und im Baltikum „gebunden sind“). Deshalb ist ein „Scheitern“ der Attraktivitätsbemühungen auch sicherlich bereits eingepreist. Freiwilligkeit ist nicht mehr die Frage, sondern Notwendigkeit. Und leider hat der Minister nicht die Möglichkeit leistungsverweigernde „Unternehmens-Mitarbeiter“ (Soldaten ALLER Dienstgrade) einfach zu entlassen; was bei einem Unternehmen der freien Wirtschaft ab einer gewissen Größe ein fast ausssichtloses Unterfangen sein kann, ist bei dem „Moloch“ Bw Utopie. Warten wir die beiden nächsten Wahlen ab; die Wahrscheinlichkeit einer Abkehr von der Berufsarmee ist deutlich höher als bisher; und als Unionist (CDUler) wage ich die Prognose, dass Herr Pistorius uns noch erhalten bleibt; wenn auch unterstützt durch einen süddeutschen (Parl.) Staatssekretär.
@Stefan Hille
Danke für die Einordnung. Bewertungenn teile ich, hoffentlich kommt es so. M.E. ist das (um unsere ehemalige Bundeskanzlerin zu zitieren) altenativlos.
Kleiner Hinweis: Von den 20 Referaten der Abteilung EBU fallen 11 in die Bereiche Personal, Ausbildung, innere Führung, Sanität und Fürsorge. Könnte man vlt. berücksichtigen, bevor man hier einen deftigen Kommentar hinterlässt…
Die Bevorzugung von Frauen durch den Minister kann ich so nicht komplett nachvollziehen. Immerhin hat er die AL’in IUD und die Präsidentin BAIUDBw durch Männer ersetzt.