DroneWatch: Litauische Kampfdrohnen, drohnenarme Bundeswehr, ukrainische Thermit-Drohnen (m. Korrektur)
Es gibt praktische keine andere militärische Entwicklung, bei der sich die Meldungen so häufen, wie Drohnen in allen Varianten für Streitkräfte. Die Entwicklung braucht auch hier bisschen mehr Beobachtung; deshalb also (endlich wieder mal) ein Sammler mit Nachrichten aus den vergangenen Tagen – von neuen Kampfdrohnen Litauens bis zum Überblick über den Stand in der Bundeswehr:
• Die litauische Regierung hat am vergangenen Freitag – kleinere – unbemannte fliegende Systeme mit möglicher Bewaffnung vorgestellt. Von den Kampfdrohnen-Typen, die von fünf Unternehmen in Litauen entwickelt und produziert wurden, kaufte die Agentur für Verteidigungsressourcen 7.500 Stück für acht Millionen Euro – 2.500 Exemplare sind für die eigenen Streitkräfte bestimmt, knapp 5.000 sollen an die Ukraine (KORREKTUR, nicht Litauen) geliefert werden.
Die Drohnen, erklärte das Verteidigungsministerium, seien vollständige Systeme mit Energieversorgung und Steuerung. Die Truppe müsse nur noch die Munition anschließen, konkret also einen Sprengsatz oder eine Granate hinzufügen. Es handelt sich um Kamikaze-Drohnen, die in ein Ziel gesteuert werden und dann explodieren. Erprobt wurden die Systeme, die noch in diesem Jahr ausgeliefert werden sollen, in der Ukraine unter Frontbedingungen.
• Von der Beschaffung und erst recht von der Vorbereitung auf einen Einsatz solcher loitering munition (oder österreichisch: Bummelmunition) scheint die Bundeswehr noch recht weit entfernt. Björn Müller hat für loyal, das Magazin des Reservistenverbandes, einen Überblick über die Situtation der deutschen Streitkräfte zusammengestellt. Ungeachtet der angelaufenen Bemühungen, Überlegungen, Maßnahmen bleibt sein Fazit: Die drohnenarme Armee
• Dazu gehört auch, dass noch immer offen ist, ob und wie die Vorgabe des Haushaltsausschusses vom April 2022 erfüllt werden kann, soll und muss, wenn es um die Bewaffnung schon der vorhandenen Heron TP-Drohnen der Bundeswehr geht:
Die verbindlichen Einsatzgrundsätze für bewaffnete Drohnen müssen durch die Bundesregierung erstellt und vom Verteidigungsausschuss und dem Auswärtigen Ausschuss beschlossen werden. Leitgedanke ist hierbei der Schutz der Soldatinnen und Soldaten. Genauso ist bei Veränderungen der verbindlichen Einsatzgrundsätze zu verfahren. Der operationelle Einsatz des bewaffneten Systems der German Heron TP außerhalb der Ausbildung darf erst nach Beschluss der Einsatzgrundsätze durch den Verteidigungsausschuss und den Auswärtigen Ausschuss erfolgen.
Und von Überlegungen, kleinere Drohnen zu bewaffnen, scheint derzeit schon gar nicht die Rede. Auf der ILA in diesem Jahr stellte Rheinmetall auch eine Zusatzlösung für die Luna NG-Drohnen vor, die als Husar-System in die Bundeswehr eingeführt werden: Die könnten mit einem Kit auch ein Wirkmittel tragen, auf Deutsch: als Waffensystem eingesetzt werden. Das Interesse der Bundeswehr scheint bislang nicht besonders ausgeprägt.
Immerhin ist in der Truppe angekommen, dass Drohnen keine merkwürdig exotischen Geräte mehr sind, sondern mehr oder weniger auf dem Weg zur Standardausstattung. Zum Beispiel beim Geoinformationswesen der Bundeswehr. Was aus der Arbeit der Task Force Drohnen wird, deren Arbeit nach Auslaufen der Task Force im September endete, wäre auch noch interessant, ist aber noch nicht bekannt.
• Drohnen als Flammenwerfer: Was in der Ukraine seit einigen Wochen praktiziert wird, hat sich die New York Times mal genauer angesehen. Die unbemannten Systeme setzen Thermit ein, um russische Stellungen zumindest durch Abbrennen der umgebenden Vegetation sichtbar zu machen:
Now it is being attached to drones that sweep over Russian defensive positions, raining burning metal over the enemy before crashing. The flames ignite the vegetation that Russian troops use for cover and burn it out, exposing them and their equipment to direct attack.
Die ganze Geschichte:
Rise of the Dragons: Fire-Breathing Drones Duel in Ukraine
• Während der Blick hierzulande meist auf die Innovationen der Ukraine beim Einsatz von kleineren und vor allem handelsüblichen oder eigenproduzierten Drohnen gerichtet ist, ist die russische Seite in dem Bereich natürlich nicht untätig. Auch dort scheint die Entwicklung bislang weitgehend von kleineren, eigenständigen Technikergruppen getrieben, und der russische Staat versucht das zu zentralisieren, wie dieser Überblick auf Twitter/X sehr schön zeigt.
(Foto: Vorstellung von Kampfdrohnen für die litauischen Streitkräfte am 11. Oktober 2024 in Vilnius – Foto K. Kavolėlis/Litauisches Verteidigungsministerium)
Die Bundeswehr ist mit ihrer sehr behutsamen Befassung mit dem Thema kleine Kampfdrohnen in der NATO nicht allein, oder sind bspw. GB, F und USA deutlich weiter?
Die Bundeswehr sollte trotzdem mehr bzgl Drohnen tun!
Auch wenn man erstmal keinen eigenen FPV Killerdrohnen benötigt
ABER
mehr Drohnenabwehr!
1) Skyranger30 – Optionen auf 30 Stück ziehen!
2) querschnittlich auf RCT30 Boxer und 3
Puma auf Drohnenabwehr setzen!
3) Neue leichte Waffenstationen zur Drohnenabwehr
4) neue Drohnenabwehr Flugkörper (Diehl)
-> Qualität und Masse
mehr Aufklärungsdrohnen:
1) mehr Husar
2) mehr Drohnen von Quantum Systems
-> Qualität und Masse
Wirkung:
1) Integration von Wirkmitteln in Husar
2) Beschaffung Loitering Munition HERO120
„Die könnten mit einem Kit auch ein Wirkmittel tragen, auf Deutsch: als Waffensystem eingesetzt werden. Das Interesse der Bundeswehr scheint bislang nicht besonders ausgeprägt.“
Das ist ungefähr so. als ob man im Ersten Weltkrieg die Bedeutung des Maschinengewehrs oder im Zweiten Weltkrieg die Entwicklung der Panzertruppe ignoriert hätte.
Ich hoffe doch inständig, daß dem nicht so ist.
Die Bundeswehr wird wohl auf die harte Tour lernen müssen, dass der Schaden durch Verzicht auf kleine Kampfdrohnen nicht durch ein ethisch reines Gewissen aufgewogen wird
Drohnenabwehr auch schon im Bundestag,
auch wenn nur in der Fragestunde vom 9.Oktober 2024 als 48. Frage
des Abgeordneten Ingo Gädechens
Nachlesbar in den Plenarprotollen
https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2024/kw41-de-fragestunde-1020900
Fazit: Nach UZwGBw alles machbar, wenn den Willen und die Mittel hat.
Also braucht es eine Interceptor Drohne mit Netzwerfer für den Wachdienst.
Ganz wichtig! nicht letal und mit Beweismittelsicherung Streifendienst, Vogelabwehr und Dienstaufsicht sind natürlich mit eingeschlossen.
Hierfür gibt es natürlich wieder auch etwas deutsches das in der Ukraine schon im Einsatz steht.
Das Problem bei der Bundeswehr ist, dass die Drohnen nicht mehr zurückfliegen dürfen wenn das Ziel nicht mehr erreichbar ist.
In dem falle wird aus der Loiteringmunition eine bewaffnete Drohne, und die ist ja aktuell im Prinzip ausgeschlossen.
Somit muss es für Deutschland wieder eine spezielle Insellösung geben….
Der Fokus auf die Drohnenabwehr durch „Hochwertsystemen“ wie dem Skyranger ergibt eigentlich nur bei direkter Feuerunterstützung von Kampfeinheiten oder beim Schutz von Hochwertzielen Sinn. Oder wieviele Skyranger bräuchte man beispielsweise für die 1000km ukr. Front inklusive Vorstöße und Hinterland? Die Ukrainer zeigen auf, wohin die Reise geht: Drohnenabwehr durch Dronen. Es gibt vermehrt Videos, vor allem von Aufklärungsdrohnen, die von oben erfolgreich von kleineren Kampfdrohnen attackiert werden. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich auch die kleineren „Flitzer“ duellieren. (Also Skyranger ist nach wie vor wichtig und richtig zum Schutz von Schwerpunkten, aber kein Allheilmittel).
Anderes Thema: Auch deutsche Hersteller produzieren in Massen für die Ukraine Kampfdrohnen. Wie zuletzt zu hören war, werden diese z.B. Ziel von russischen Einschüchterungsversuchen (Post aus Russland). Vielleicht gehen da demnächst auch russische Wanderer mal versehentlich auf dem Werksgelände spazieren …?
Seit dieser Woche gibt es bei ALDI Nord Quadcopter für einen mittleren zweistelligen Betrag.
Insofern besteht die Hoffnung, dass zumindest bei LV ausreichend UAV zur Verfügung stehen.
Sarc. off
Wahrscheinlich werden sich DEU Soldaten die Dinger im V-Fall per Crowdsourcing selbst besorgen, so hat es die UKR anfangs auch gemacht. Top-Down ist in DEU nichts mal schnell gemacht (oder in Neudeutsch agil).
Ich warte übrigens auf die ersten Meldungen von UKR Langstreckendrohnen (z.B. Palyanitsiya) mit Thermit, die ein RUS Flugfeld besuchen und einmal quer über die Abstellfläche fliegen. Sollte hocheffektiv sein.
Natürlich benötigen wir ebenfalls FPV-Drohnen.
Wer anderer Meinung ist, kann sich ja mal die tausenden Videos aus der Ukraine ansehen, auf denen deren Effektivität gezeigt wird.
Klar werden nur die Treffer gezeigt, aber selbst wenn das nur 1% aller Versuche wären, lohnt es sich für das Ausschalten von allem bis hin zu Kampfpanzern.
Ja…Drohnenabwehr durch Drohnen macht schon Sinn!
wird ja auch entwickelt (von Diehl zur Integration in Skyranger) microMissile mit 9-12 Stück pro Skyranger…
https://www.hartpunkt.de/verschiedene-nutzlasten-%CE%BCmissile-auch-im-frieden-einsetzbar/
Skyranger ist trotzdem wichtig als zentrales Element und Radar um den Luftraum im Überblick zu behalten und mit verschiedenen effektoren zu reagieren !
Der oben erwähnte loyal-Artikel steht m. M. n. in krassem Kontrast zu dem, was der GenInsp fordert. Dazu möchte ich auf eine Antwort des GenInsp auf eine Frage des Y-Magazines (01/ 2024, S. 75) verweisen, soweit das hier erlaubt ist:
Y: Wollen Sie der Truppe etwas mitgeben? Was erwarten Sie von den Soldatinnen und Soldaten?
GenInsp: Als Erstes meinen Dank! Ihr liefert ab, ihr seid immer da, wenn ihr gebraucht werdet. Das wird gesehen, nicht nur von mir, sondern im ganzen Land. Ich weiß, dass wir uns oft selbst ausbremsen. Bürokratische Hürden und überreguliertes Prozessdenken quälen uns. Das muss aufhören. Ich arbeite daran und brauche dafür die Unterstützung aller. Wir müssen die Zeitenwende in unsere Köpfe bekommen. Macht mit, gestaltet mit, fordert ein. Truppe muss auch unbequem sein, wenn Informationen fehlen oder wenn Strukturen und Prozesse sie lähmen. Ausschlaggebend für all unser Handeln ist die bestmögliche Auftragserfüllung. Danach müssen sich alle Prozesse ausrichten und nicht umgekehrt. Ungeduld ist angebracht und treibt uns an. Sie darf uns aber nicht bestimmen. Für das gemeinsame Ziel müssen wir uns immer wieder selbst hinterfragen, ob wir vorbereitet sind. Nur als Vorbilder reißen wir alle mit.
(Nur meine persönliche Feststellung. Beurteilung und besonders auch die Folgerung für das Thema Drohnen müssen andere treffen. Für mich persönlich nehme ich den Aufruf (oder Bef?!) des GenInsp jedoch ernst. Ich hoffe, da bin ich nicht der einzige…)
„Die Bundeswehr ist mit ihrer sehr behutsamen Befassung mit dem Thema kleine Kampfdrohnen in der NATO nicht allein, oder sind bspw. GB, F und USA deutlich weiter?“
@Martin Schröder
Oh ja, die anderen sind deutlich weiter. Bei den Briten werden nicht nur FPV-Drohnen-Piloten ausgebildet, man hat auch schon einen Smart-Shooter fürs Sturmgewehr entwickelt.
Nachzulesen bei BFBS:
https://www.forcesnews.com/services/army/british-army-launches-top-gun-academy-train-best-kamikaze-drone-pilots
„1) Skyranger30 – Optionen auf 30 Stück ziehen!“
@ obibiber
Richtige Idee. Leider trotzdem nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Stein. Mit 18+30 Skyrangern stellt man zwei starke oder drei schwache FlakBtl auf. Das reicht immerhin, um zwei Brigaden im Einsatz zu schützen, ggf. sogar drei. Aber nicht mehr.
Und wie viele Brigaden sollen wir nochmal fürs NATO Force Model stellen?
Im Zweifel kauft man halt wenn SHTF die Quadkopter bei Alibaba und hängt Panzerfaust 3 Gefechtsköpfe dran
Noch vor wenigen Jahren hatte ich mit MdB und SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil die Pros und Contras der Bewaffnung von Drohnen diskutiert. Die langjährige Abwehrhaltung der SPD war unsinnig und hat der Bundeswehr geschadet.
Wieder einmal hat die Realität die deutsche Politik überholt.
Hoffentlich zündet die Bundeswehr den Turbo bei den Drohnen.
Eigentlich hätte Deutschland mit Firmen wie Robbe und Graupner im Kleinen und Grob im Großen die besten Voraussetzungen gehabt, eine Pioniernation für Drohnen zu werden. Das wurde jedoch komplett verschlafen
@Kettengesicht „…man hat auch schon einen Smart-Shooter fürs Sturmgewehr entwickelt.“ Ist das eine britische Entwicklung? „Bundeswehr beschafft israelisches SMARTSHOOTER-System SMASH X4 zur Abwehr von Drohnen“. (https://www.israeldefense.co.il/en/node/58338 ) In Großbritannien, wer als plötzlich schüchtern ist… (smiley)
Unabhängig von allen anderen Argumenten Pro & Contra bewaffnete Drohnen:
Wer hindert denn die BW daran eine neue reine Drohneneinheit mit FPV (first Person view) Drohnen aufzustellen., von mir aus erst mal nur mit Dummy-Sprengköpfen…
Im Ernstfall könnten die dann schnell auch neue Piloten ausbilden…
Die Frage ist nur noch welche Stärke denn diese „Einheit“ haben sollte..
Kompanie ?
Batallion ?
Brigade ?
Der riesengrosse Vorteil von FPV-Drohnen ist wie im Ukrainekrieg zu sehen die Fähigkeit sich punktgenau (!) UND billig (!) auf alles zu stürzen was irgendwie nach Feind aussieht. Durch den Transport von Hohlladungen sind auch schwer gepanzerte Fahrzeuge in Millionenwert stark gefährdet.
Früher war das, gerade bei Manpads, echtes und teuerstes HighTech.
Heute gefährden billigste FPV-Drohnen sogar Kampfhelikopter. Zu einem unfassbar günstigen Preis. Selbst die BW mit ihren „Goldrandlösungen“ wird das nicht ändern können ;-)
Dies bei der Planung einer Armee zu ignorieren grenzt an Vate… , äh, ist sträflich…
Bräuchte nicht jeder Soldat ein oder zwei kleinst-Drohnen auf dem Rucksack die selbständig anfliegende Kamikaze Drohnen ausschalten? Nicht jede Gruppe Soldaten wird einen Skyranger dabei haben.
@Florian Staudte sagt: 14.10.2024 um 17:03 Uhr
„Hoffentlich zündet die Bundeswehr den Turbo bei den Drohnen.“
Nicht nur die Bundeswehr, vor allem die politische Führung. Es braucht u.a. auch den politischen Willen zur Beschaffung und Geld dazu.
In meinem 39. Jahr in Uniform sagt mir meine Erfahrung – dat wird nix!
Gerade das fliegen von FPV Drohnen sollte sich doch recht günstig zu Ausbildungszwecken simulieren lassen. Und ich bin mir auch recht sicher dass, wenn man die Simulatoren in jeder Kaserne abends zur freien Verfügung stellt, diese auch rege genutzt werden. Ist ja schon irgendwie cooler als die PS5 auf der Stube, wenn man die Simulatorprogramme auch ein wenig „gamifiziert“…
@Frühaufsteher
Bei Drohnenabwehr läuft schon einiges:
https://www.ncia.nato.int/about-us/newsroom/nato-tests-counter-drone-technology-during-interoperability-exercise#:~:text=Sep%2019%202024-,NATO%20tests%20counter%20drone%20technology%20during%20interoperability%20exercise,to%20counter%20malicious%20drone%20activity.
In der NZZ gab es hierzu einen längeren Bericht (mglw. Zahlschranke):
https://www.nzz.ch/international/drohnen-im-krieg-nato-und-ukraine-entwickeln-abwehrmassnahmen-ld.1849692
Die Übung lief auch schon in 2022.
@WielanddS
„Bräuchte nicht jeder Soldat ein oder zwei kleinst-Drohnen auf dem Rucksack die selbständig anfliegende Kamikaze Drohnen ausschalten? Nicht jede Gruppe Soldaten wird einen Skyranger dabei haben.“
Soetwas gibt es noch nicht. Das Hauptproblem bei der Drohnenbekämpfung ist erstmal die Drohnenortung. Die bestehenden Systeme sind nicht gerade auf die Kleinstdrohnen optimiert.
Welche Lösung die Beste sein wird, ist noch nicht raus, aber einfach gesagt, umso mehr verschiedene Sensoren, umso mehr Daten -> welche man dann von einer KI auswerten kann. Macht man das großflächig, hätte man auch Zieldaten.
Die Ukraine versucht hier neue Ansätze, aber aus meiner Sicht ist das alles noch sehr in den Kinderschuhen.
„Spiegelartikel: Wie Mikrofone die Ukrainer vor russischen Drohnen warnen“
Zur Bekämpfung selbst würde ich mittelfristig dem Laser viel Potential einräumen, die Technik ist fast soweit, dass man sie auf einem Jeep montieren kann und recht günstig pro Schuss.
@Martin Schröder
In den USA läuft da bereits sehr viel, gerade auch in Richtung Drohnenschwärme.
Einfach mal bei YouTube nach „F-18 drone swarm tests China Lake“ suchen.
@ JCR
Robbe Modellbau ist 2015 insolvent gegangen. Es gibt zwar noch einen Robbe Modellbau Shop, hinter dem aber die Fa. Modellbau Lindinger GmbH und nicht mehr die ursprüngliche Robbe Modellsport GmbH&Co steht.
Graupner hat 2020 die Geschäftstätigkeit nach Insolvenz eingestellt.
War es nicht so, dass das Internet bei uns Neuland war und in den 90er als kurzfristiger Hype bewertet wurde? Die Folgen spüren wir im internationalen Vergleich bis heute.
Gleiches scheint aktuell sich zu wiederholen. Was in unsere Vorstellungen und Planungen nicht passt, kann nicht richtig sein.
Weltweit verfügen immer mehr Staaten über bewaffnete UAS. Ich denke bisher wurden mehr als 500.000 in der UKR eingesetzt. Zielbreite vom Infanteristen, über MBTs, EW, AD bis hinzu Kampfhubschrauber oder am Boden stehenden Bomber.
Und das nur in einer Dimension, zwei weitere spielen hier in der Diskussion noch gar keine Rolle.
Nun sollten wir uns rüsten, um auf die UAS Bedrohung reagieren zu können. Wäre der zeitgleiche Ansatz der Schaffung von eigenen bewaffneten UAS nicht gleichzeitig nötig? Künftig könnten einige Länder mit tausenden von UAS in Wellen zu einer Übersättigung der AD führen, wenn sie überhaupt in der Annäherungsphase bemerkt werden; die AD Durchhaltefähigkeit bzgl. Lfk und Munition möchte ich hier gar nicht bewerten. Und diese UAS sind vergleichsweise sehr günstig mit Reichweiten von bis zu 900 km. Diese UAS Class 1 sind vermutlich der Gamechanger in der Kriegsführung, egal ob man das möchte, ob man es politisch ablehnt, oder die ethische Karte zieht. Sehr sehr viele Länder haben dies bereits vor Jahren erkannt und reagiert. Hat nicht US schon loitering ammunition eingeführt, FRA produziert diese schon und wird diese UKR liefern.
Vor wenigen Wochen wurde von UKR der Meldeblockzettel eines RUS Btl Kdr gezeigt; 170 UAS Einflüge in seinem Gefechtsstreifen, davon über 20 mit Abwurfmunition – in 24 Stunden.
Wenn dies die neue Realität auf dem Gefechtsfeld ist, wo stehen wir nun da? Wir werden die deutsche Goldranddrohne entwickeln zum vielfachen Preis einer marktverfügbaren, werden neue Drohnenpiloten ausbilden, obwohl fast jeder sie steuern kann und dann in ferner Zukunft vielleicht wirklich beginnen mit nachhaltigen Dummies den Abwurf zu üben.
> Die Bundeswehr wird wohl auf die harte Tour lernen müssen, dass der Schaden durch
> Verzicht auf kleine Kampfdrohnen nicht durch ein ethisch reines Gewissen aufgewogen wird
Man möchte fast sagen „Das ist ein Preis den die politischen Entscheidungsträger zu zahlen bereit sind“…
Die Frage ist nur ob im Falle eines Falles überhaupt Zeit für Reue bleibt. In Zukunft reden wir vermutlich nicht mehr von tausenden sondern Millionen Drohnen in einem Kampfeinsatz – und wenn China ins Spiel kommt dann Milliarden. Damit ist jeder Gegner in einer Woche ausgeschalten.
OK, ein Werbefilm von RHEINMETALL, aber vielleicht wir so ein System ja auch einmal ausgerollt:
https://www.youtube.com/watch?v=TvNQPG9xGwY
Die Detektion der Drohne ist natürlich immer eine Herausforderung, wie hier bereits angesprochen.
Bei den genannten Zahlen bei Einsätzen von Billigdrohnen wird in der Zukunft nichts mehr am Einsatz von KI vorbeigehen. Man darf vermuten das diese dann in besonderen hoch fliegenden Nicht-Billig-Drohnen eingebaut ist.
Und das Dilemma ist dann wieder da. Bestimmte Staaten werden diese JI dann vollautonom einsetzen…
@TW Jetzt ist die kleine Anfrage zur Task Force Drohne beantwortet.
https://dserver.bundestag.de/btd/20/133/2013335.pdf
[Ja, aber völlig nutzlos, weil alles eingestuft ist. Würde ich nicht als Antwort betrachten. T.W.]
KNDS (Frankreich) und Delir fertigen jetzt die ersten Colibri Kamnikaze-Drohnen für die Ukraine.
„[Ja, aber völlig nutzlos, weil alles eingestuft ist. Würde ich nicht als Antwort betrachten. T.W.]“
Genau das war zu erwarten. Ich vermute es wird da einige Antworten geben die einige Wählerschichten verstimmen könnten.
Deshalb geschwärzt, äh, eingestuft, ist ja heute die neue Ausdruckweise…
Immerhin gibt es mittlerweile deutsche Unternehmen die sich mit dem Thema Kampfdrohnen befassen wie zum Beispiel Quantum Space, Donaustahl, Rheinmetall als auch Airbus, das ist doch schon mal was 😉
@TW Ja schade. Zumal US ihre Blue List veröffentlicht hat. Manche Antworten sind auch missverständlich. Natürlich hat die Bw DJI Drohnen beschafft und in den Einsatz gebracht. Sie haben hier darüber geschrieben. Davon sind auch nicht mehr alle da. Das war von vornherein klar und akzeptiert.
Die Klein- und Kleinstdrohnen sind eben quasi MVG, beim Einsatz als „one way“ Wirkmittel sowieso – im Vergleich zu einer Artilleriegranate aber immer noch sehr preiswert.
@ Lutz Holzhausen: Quantum Systems baut keine Kampfdrohnen, nur Aufklärungsdrohnen.Es gibt zwar eine deutsche Firma, die einen Tailsitter baut, der Name ist aber nicht allgemein bekannt.
Donaustahl baut zwar Low Cost Drohnen (mittlerweile 3. Baureihe), die sie selbst als LM bezeichnen, schließt die Bundeswehr als Kunden allerdings kategorisch aus.(letzte Woche Techhub SVI Netzwerktreffen).
„Immerhin ist in der Truppe angekommen, dass Drohnen keine merkwürdig exotischen Geräte mehr sind, sondern mehr oder weniger auf dem Weg zur Standardausstattung. “
Das weiß die „Truppe“ schon lange!!
Die Blockade ist politisch! Wie so oft! Und wird entsprechend durch der Politik nahe stehende Militärs irgendwie auch militärisch ‚verkauft‘.
Wir kennen das: Ministerin schützen, Karriere sichern, nicht selbst in Gefahr sein, von Freunden umgeben, Amis machen das schon, historische Verantwortung …
@Q
Kann man erfahren, weshalb DONAUSTAHL die Bw nicht beliefern würde ? Oder möchten sie nur nicht an Ausschreibungen teilnehmen weil zu aufwändig, etc. ?
@ Thomas Melber
Da passt aus meiner Sicht das mindset nicht zusammen. Auf der einen Seite hemdsärmeliger Pragmatismus und auf der anderen Seite extremer Formalismus.
@TW: Die Vergabe für die beiden Rahmenverträge für die white list scheint durch zu sein. Ich bin ja mal gespannt, wie das IT-Sicherheitskonzept zu den Systemen aussieht. Es soll zwar einen BOS.Schalter geben, so dass keine Daten zum Hersteller abfließen. Es würde mich allerdings nicht wundern, wenn sie stattdessen auf einem Geheimdienst-Server landen.